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Gegenstand des Hauptpatents ist eine geformte Masse, wie Folien,
Bänder, Barren, Schäume, Streifen, Filme, Tabletten und Granulate mit langdauernder
insektizider Wirkung, die gekennzeichnet ist durch die Kombination von Dimethyldichlorvinylphosphat
und einer thermoplastischen wasserunlöslichen makromolekularen Substanz mit einem
Molgewicht von mehr als 1000. Vorzugsweise wird hierbei als makromolekulare Substanz
ein Polymerisatoder Mischpolymerisat von Vinylchlorid verwendet.
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Nach einem älteren Vorschlag (deutsche Auslegeschrift 1 642 340)
kann dadurch eine noch gleichmäßigere und noch länger andauernde insektizide Wirkung
erreicht werden, wenn die geformten Massen des Hauptpatents sich in einer Hülle
aus für Dimethyldichlorvinylphosphat durchlässigem Material befinden. Die Hülle
oder Außenschicht auf der geformten Masse kann ein Film bzw. eine Folie oder ein
Schrumpffilm sein.
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Zwar war es aus der belgischen Patentschrift 612 056 bekannt, daß
flüssiges Dimethyl-2,2-dichlorvinylphosphat aus einem Behälter durch eine Membran
hindurch diffundieren kann. Doch war andererseits aus der deutschen Auslegeschrift
1 204455 bekannt, daß man Phosphor-Insektizide in nicht plastifiziertem Polyvinylchlorid
als Verpackungsmaterial, z. B. Folien, Flaschen und Beuteln, aufbewahren kann, um
ein Entweichen der Phosphor-Insektizide zu verhindern.
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Aus dem Stand der Technik konnte daher keine Anregung entnommen werden,
wie die geformten Massen mit lang dauernder insektizider Wirkung verbessert werden
können.
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In weiterer Ausgestaltung dieser Erfindungen wurde nun gefunden,
daß eine noch längere und sichere Wirksamkeit mittels eines Formkörpers zur Insektenbekämpfung
erreicht werden kann, der mit einer Hülle aus einem Material versehen ist, durch
die das flüchtige Insektizid an die Atmosphäre abgegeben wird, wenn die geformte
Masse mit lang dauernder insektizider Wirkung durch Kombination von Dimethyldichlorvinylphosphat
und einer thermoplastischen wasserunlöslichen makromolekularen Substanz mit Molgewicht
von mehr als 1000 mit einer Hülle aus einem bestimmten Material besteht. Die geformte
Masse nach Patent 1 230 259 ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß das
Material der Hülle aus einem Mischpolymerisat aus Äthylen und Butylacrylat besteht.
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Die emittierte Insektizidmenge fällt im Verlauf der Zeit weniger
schnell ab, und das Mittel ist somit auch wirksamer.
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Der thermoplastische Formgegenstand kann jede Form haben, die zur
Freisetzung einer ausreichenden Menge an Insektizid in die Umgebung geeignet ist,
und kann somit z. B. porös, plattenförmig, stäbchen-bzw. streifenförmig ausgebildet
sein. Der Formgegenstand kann durch Spritzgießen, Extrudieren oder durch andere
in der Kunststoffindustrie zur Herstellung von Formkörpern bekannte Verfahren hergestellt
werden.
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Die in dem thermoplastischen Trägermaterial vorhandene Menge an der
flüchtigen insektiziden, organischen Phosphorverbindung kann stark schwanken.
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Zum Beispiel lassen sich Zubereitungen herstellen, die 5 bis 75 Gewichtsprozent
an dem flüchtigen Insektizid, bezogen auf das Gesamtgemisch, enthalten.
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Als Träger für das Insektizid in der geformten Masse sind geeignet:
Zum Beispiel Polyäthylen, Polypropylen, Copolymere aus Äthylen und Propylen, Nylon,
Cellophan, Polyamide, Polyester, Polyacrylate, z. B.
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Polymere und Copolymere von Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat
und Äthylmethacrylat; Polymere von Vinylverbindungen wie Polystyrol, polymerisiertes
Divinylbenzol; Polyvinylhalogenide, z. B. Polyvinylchlorid, Polyvinylacetale, z.
B. Polyvinylbutyral; Polyvinylidenverbindungen wie Polyvinylidenchlorid, Polyvinylacetat;
Äthylenvinyl-acetat-Copolymere; Copolymere von Vinylchlorid und Vinylacetat; Polyurethane,
Polyaldehyde, Cellulosederivate oder thermoplastische Kautschuke. Vorzugsweise verwendete
thermoplastische wasserunlösliche makromolekulare Substanzen sind Polymere oder
Mischpolymerisate von Vinylchlorid oder chloriertes Polyäthylen.
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Die erfindungsgemäße thermoplastische Außenhülle für die geformte
Masse, die eine besonders gleichmäßige Emission des Insektizids an die Atmosphäre
sicherstellt, kann 10 bis 200 Mikron dick sein, vorzugsweise zwischen 15 und 50
Mikron. Die Außenhülle kann z. B. um den Formkörper in Form eines Films oder geschrumpften
Films oder in Form eines Laminats angeordnet sein. Die Außenschicht kann daher von
der insektizidhaltigen Masse getrennt vorliegen, wie im Falle eines Films, oder
sie kann an die Masse angeheftet sein, wie im Fall eines Laminats.
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Außerdem kann das Mischpolymerisat der Außenhülle mit Polyäthylen
vermischt sein, das anscheinend als inerter Füllstoff wirkt. Die Mengenverhältnisse
von Polyäthylen und der Menge an Mischpolymerisat können erheblich schwanken, und
vorzugsweise liegen sie zwischen 25:72 und 75:25.
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Beispiel 1 Ein handelsüblicher Streifen aus Polyvinylchlorid, der
20 Gewichtsprozent Dimethyl-2,2-dichlorvinylphosphat als Insektizid und ebenfalls
aus Weichmacher enthielt, wurde verwendet. Ein Film des Mischpolymerisats aus Äthylen
und Butylacrylat (Dicke 200 Mikron) wurde als Außenhülle verwendet und die Emissionsgeschwindigkeit
des Dimethyl-2, 2-dichlorvinylphosphat in mg je Stunde nach einer Reihe von Tagen
gemessen. Es wurden folgende Werte erhalten: 1 Tag................ Tag 8,5 mg/Std.
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10 Tage ................... 8,5 mg/Std.
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20 Tage ...................8,5 mglStd.
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30 Tage ...................8,5 mg/Std.
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40 Tage ...................7,5 mg/Std.
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50 Tage ...................6,0 mg/Std.
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60 Tage ...................5,0 mg/Std.
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70 Tage ...................4,8 mg/Std.
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80 Tage ...................4,8 mg/Std.
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90 Tage ...................4,2 mg/Std.
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Es stellte sich heraus, daß die Freisetzungsgeschwindigkeit noch
kontinuierlicher verläuft als die eines gleichen Streifens, der in einen Film eines
Mischpolymerisats aus Äthylen und Vinylacetat eingehüllt ist, der mit einer höheren
Freisetzungsgeschwindigkeit bei den ersten 30 Tagen beginnt und schneller abfällt
nach dem 30. Tag.
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Beispiel 2 a) Ein Streifen, wie er gemäß Beispiel 1 verwendet wurde,
wurde mit einem Film von 50 Mikron Dicke aus einem Gemisch eines Mischpolymerisats
aus Äthylen und Butylacrylat und von Polyäthylen (niedriger Dichte) umhüllt, wobei
das Gewichtsverhältnis von Mischpolymerisat zu Polyäthylen 2:1 betrug. Die
Ernissionsgeschwi
ndigkeit von Di methyi-2,2-dichiorvinylphosphat wurde in mg je Stunde nach einer
Reihe von Tagen gemessen: Tag .7,8 mgStd.
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30 Tage .. 7,0.7,0 mg/Std.
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40 Tage .. 6,5.6,5 mg/Std.
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50 Tage . ..6,0 mg/Std.
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60 Tage .. .. 5,0 mg/Std.
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90 Tage ..... .. 4,0 mg/Std.
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b) Eine Filmhülle aus den gleichen Polymerisaten bzw. Mischpolymerisaten,
wobei das Gewichtsverhältnis des Mischpolymerisats zu Polyäthylen 1:1 betrug, ergab
die folgenden Emissionsgeschwindigkeiten von Dimethyl-2,2-dichlorvinylphosphat,
gemessen in mg je Stunde: 1 Tag . . ........ 6,0 mg/Std.
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30 Tage ....... ........ ..6,0 mg/Std.
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40 Tage . ..... .. 5,8 mg/Std.
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50 Tage .. .... ..5,7 mg/Std.
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60 Tage ..5,6 mg/Std.
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90 Tage .. ...................5,0 mg/Std.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Formkörpers zur Insektenbekämpfung
wird in der Zeichnung schematisch dargestellt, die einen Formkörper darstellt, der
aus einem thermoplastischen
Träger 1 besteht, der mit dem insektiziden Wirkstoff
2 vermischt ist. und mit einer Hülle 3 aus dem Mischpolymerisat aus Äthylen und
Butylacrylat umgeben ist.