DE1800747C - Verfahren zum Verstrecken der Strange eines Netzes aus thermoplastischem Kunst stoff - Google Patents
Verfahren zum Verstrecken der Strange eines Netzes aus thermoplastischem Kunst stoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verstrecken der Stränge eines Netzes aus thermoplastischem
Kunststoff mit mindestens zwei sich rechtwinklig kreuzenden Gruppen von Strängen zum
Orientieren der Moleküle, bei dem die Stranggruppen eines stranggepreßten Netzes in erwärmtem Zustand
in ihrer Längsrichtung verstreckl werden und das Netz anschließend gekühlt wird.
In den letzten Jahren wurden verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zum Strangpressen von
thermoplastischen Kunststoffen zu netz- oder gitterartigen Gebilden entwickelt (USA.-Patentschrift
2 919 467). Danach wird eine Vielzahl von Stranggruppen in der Weise kontinuierlich stranggepreßt,
daß die Stränge einer Gruppe die Stränge einer anderen Gruppe kreuzen, so daß ein maschen- oder netzartiges Gebilde entsteht. Bevorzugt werden derartige
Netze als rohr- oder schlauchartige Gebilde stranggepreßt.
Solche Netze haben bereits verschiedene Anwendungsgebiete gefunden. Es zeigte sich jedoch, daß
eine Molekularorientierung des Kunststoffes im allgemeinen in Richtung der Stränge vorteilhaft ist, wodurch eine Festigkeitssteigerung jj Gewichtseinheit
erreicht werden kann.
In einem bekannten Verfahren zur Molekularorientierung von Strängen eines schlauchartigen Netzes
wird ein stranggepr.'ßtes Schlauchnetz mit Hilfe einer Flüssigkeit, Luft oder einem anderen fließfähigen
Medium erwärmt und dann durch Walzen gestreckt, die das Netz schneller aäs es aus der Strangpresse austritt, abziehen. Bei ausreichender Erwärmung führt
dies zu einer gleichzeitigen Orientierung der Moleküle in allen Stranggruppen, vorausgesetzt, daß alle Grup
pen von Strängen durch das schnellere Abziehen gedehnt werden.
Obwohl dieses Verfahren unter gewissen Voraussetzungen wirtschaftlich ist (USA.-Patentschrift
2 919 467). ist es nicht anwendbar, wenn die Stränge des Netzes zueinander im rechten Winkel oder nahezu
im rechten Winkel stehen und eine Stranggruppe im wesentlichen in der Netzlängsrichtung verläuft, da die
Streckwalzen dann nicht alle Stranggruppen strecken. Es ist bereits ein anderes Verfahren zur Orientierung von Stranggruppen bekannt, wobei diese in beliebigem Winkel auch im rechten Winkel zueinander
stehen können und das stranggepreßte schlauchartige Netz in warmem Zustand mit Hilfe von Streckwalzen
über einen kegelstumpf form igen Dorn gezogen wird (USA -Patentschriften 3 317 951 und 3 222 440).
Obwohl dieses Orientierungsverfahren gewisse Vorteile besitzt, weist es auch Schwierigkeiten auf. So ist
es z. ß. schwierig, eine gleichmäßige Streckung und Orientierung sicherzustellen, wenn das schlauchartige
Netz in der Längsrichtung gestreckt wird und der Dorn das Netz in der Querrichtung dehnt. Die Reibung an dem Dorn kann nicht an allen Punkten um
den Dorn gleichmäßig sein. Schließlich bestehen Beschränkungen hinsichtlich der Dorngröße und damit auch des Grades der Verstreckung und damit der
Orientierung in Querrichtung.
Diese Schwierigkeiten sind besonders ausgeprägt, wenn es sich um ein Netz handelt, dessen eine Stranggruppc im wesentlichen in Längsrichtung des Netzes
verläuft und dessen Stränge im wesentlichen rechtwinklig zueinander stehen. Versucht man ein solches
schlauchartiges Netz über einen Dorn zu ziehen, werdet; nur die längsvcrlaufenden Stränge von den
Streckwalzen verstreckt, während die querliegende Stranggruppe ausschließlich dadurch verstreckt und
orientiert wird, daß sie über den kegelstumpfformigen Dorn gestreckt wird. Dieser Nachteil ist nicht so
wesentlich bei Netzen, in denen die Stranggruppen in einem solchen Winkel zueinander angeordnet sind,
daß im wesentlichen rautenförmige öffnungen auftreten
und alle Stranggruppen daher von den Streckwalzen verstreckt werden können.
ίο Bei den nach den bekannten Verfahren verstreckten
Kunststoffnetzen bilden sich Häutchen oder Zwickeln in den Kreuzungspunkten der Strangin
uppen. Sie sind zwar in beiden Richtungen etwa auf die gleiche Festigkeit verstreckt, jedoch insofern
wesentlich geschwächt, als an den Kreuzungsstellen Kunststoff "für die Bildung der Zwickel verbraucht
wird, welcher für die Aufnahme von Spannungen nicht mehr zur Verfügung steht.
Aus der belgischen Patentschrift 642 868 ist be-
ao kannt. ein Kunststoffnetz dadurch herzustellen, daß an über einen Kreisumfang in Längsrichtung stranggepreßte Stränge ringförmig Querstränge angegossen
und gegebenenfalls noch in der Strangpresse geringfügig verstreckt werden. Zweckmäßigerweise werden
die Längsstränge zur molekularen Orientierung des Kunststoffs anschließend verstreckt. Die Querstränge
sind jedoch offensichüich schwächer als die Längsstränge und daher auch die durch die Molekularorientierung durch Verstrecken erreichten mechani-
sehen Eigenschaften in den beiden Strangrichtungen verschieden und für viele Anwendungsgebiete von
Nachteil.
Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung von Netzen, die hohe Festigkeit gleicher Größenordnung
in beiden Richtungen besitzen und nicht durch Zwickel- oder Häutchenbildung geschwächt sind.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß das Verstrecken der zweiten
Stranggruppe in einem getrennten Verfahrensschritt
nach dem Verstrecken der ersten Stranggruppe erfolgt. Das verstreckte Netz wird zweckmäßigerweise
zur Verbesserung der Wärmestabilität anschließend noch auf eine höhere Temperatur als die Verstreckungstemperatur erwärmt. Das Verstrecker, er-
folgt vorteilhafterweise mit einer das Auftreten von sichtbaren Häutchen in den Zwickeln der Kreuzungspunkte der beiden Stranggruppen vermeidenden
Temperatur und Geschwindigkeit. Es ist manchmal zweckmäßig, das Netz nach dem Verstrecken dei
ersten Stranggruppe abzukühlen und dann zum Verstrecken der zweiten Stranggruppe neuerlich zu er
wärmen.
Es wurde festgestellt, daß durch das getrennte und unabhängige Orientieren der einzelnen Stranggrupper
SS unerwartete Vorteile erreicht werden, insbesondere
eine Verbesserung der Wärmestabilität der verstreck ten Netze nach Orientierung und Abkühlung, alsi
vor allem eine Verringerung des Schrumpfens be einer nochmaligen Erwärmung im Rahmen mehrerei
Im allgemeinen wird das Kunststoffnetz auf zu mindest eine solche Temperatur erwärmt, bei der dit
Moleküle des Polymerisats sich durch Verstreckei orientieren lassen. In der Wärme wird nun vorers
6s eine Stranggruppe verstreckt. Nach vollständige
Orientierung durch das Verstrecken in der Wärmi kann man das Netz gegebenenfalls abkühlen, ab
hängig von der Konstruktion der angewandten Vor
richtung. Nach dem eventuellen Abkühlen muß das Netz wieder erwärmt werden, zumindest auf eine
Temperatur, bei der eine Orientierung der Moleküle bei der Verstreckung der zweiten Stranggruppe stattfinden
kann. Schließlich wird das fertig versteckte Netz abgekühlt.
Die jeweils anzuwendenden Temperaturen hängen von einer großen Anzahl von Faktoren ab und müssen
daher experimentell für die einzelnen Stranggruppen ermittelt werden. Im allgemeinen kann jedoch eine
Orientierung der Moleküle eines thermoplastischen Materials beim zweiten Umwandlungspunkt stattfinden.
In der Praxis, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen, werden jedoch im allgemeinen beträchtlich
höhere Temperaturen erforderlich sein. Der zweite Umwandlungspunkt für z. B. Polypropylen ist
ungefähr Raumtemperatur, die Orientierung läßt, sich »lso bei dieser Temperatur bereits sehr langsam
durchführen In der Praxis wird man aber die Ver-Itreckung
im allgemeinen bei 1 emperaturen zwischen $3 und 163° C vornehmen.
Sind die Kunststoffstränge in Strangrichtung molekularorientiert, so sind sie normalerweise bereits gegen
Spannungen widerstandsfähig. Bei Erwärmung neigt der Kunststoff dazu, in seine ursprüngliche Form
lurückzukehren. Bekanntlich ist es möglich, Orientierungsspannungen
aufzuheben und damit ein Rückfedern der Stränge in ihre ursprüngliche Form herabzusetzen,
und zwar indem der Kunststoff vor dem endgültigen Abkühlen wärmegehärtet wird. Ein
Solches Wärmehärten gegen ein RUckfedern in den ursprünglichen Zustand kann man bei einer Temperatur
über der bei der Verstreckung angewandten durchführen. Wird eine Wärmehärtung angestrebt,
so wird man diese nach Beendigung des Verstreckens Und Orientierens durchführen und den Kunststoff
erst dann auf Raumtemperatur abkühlen.
Das /erfahren nach der Erfindung wird an Hand der folgenden Figuren näher erläutert:
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens;
F i g. 2 ist eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 1, wobei der Ofen nach Fig. 1
entfernt ist, um den Verstreckungs- und Orientierungsvorgang besser zu zeigen;
F i g. 3 zeigt ein Netz;
F i g. 3 zeigt ein Netz;
F i g. 4 ist eine Detailansicht des Kreuzungspunktes von zwei Strängen aus dem Netz von F i g. 3;
F i g. 5, 6 und 7 zeigen verschiedene Grade des Aufziehens an den Kreuzungspunkten.
Ein EinlaufsyUem 10 weist eine Lagerung für eine
Einlaufwalze 22 eines Netzes 20 auf. Von dieser gelangt das Netz 20 in ein Längsstrecksystem 12, ein
Querstrecksystem 14, ein Kühlsystem 16 und schließlich μ einer Abnahme 18.
Die Einlaufwalze 22 für das Netz 20 ist in Einern
Lager 24 eines Rahmens 26 ausnehmbar gelagert, tn diesem sind auch verschiedene Spannwalzen 28 gelagert, Das Netz 20 wird von der Einlaufwalze
über die Spannwalzen 28 dem Längsstrccksystem zugeführt. Dieses umfaßt einen Rahmen 30, in dem
verschiedene Umlenkrollen 32 und drei große beheizte Walzen 34, 36, 38 gelagert sind. Zwischen den
Walzen 36, 38 und Spannwalzen 42,44 befinden sich zwei Streckwalzen 46,48. Nun gelangt das Netz
in das Querstfeck-»ystem 14, zu welchem ein Ofen
und zwei im Abstand zueinander und horizontal celaeerte endlose Ketten 50,52 gehören. Die Ketten
SO, 52 haben Greifer (nicht gezeigt) zum Erfu-ssen der
Kanten 54, 56 des Netzes 20, um es durch den Ofen 40 zu führen, in Querrichtung /u verstrecken und in
das Kühlsystem 16 z,u fördern.
Im allgemeinen werden die Walzen 34, 36, 38, die
Streckwalzen 46, 48 und eine Welle 66 für eine Aufwickelwalze 60 mit einer für die Fortbewegung des
Netzes 20 geeigneten Geschwindigkeit angetrieben. Die endlosen Ketten 50, 52 werden in Richtung der
ίο Pfeile 68,72 bewegt. Die anderen Walzen sind
Spann- oder Führungswalzen und brauchen nicht angetrieben werden, es sei denn zu einer Freihallung
des Netzes 20 von Spannung oder Reibung. Werden sie aber angetrieben, so geschieht dies entsprechend
der Netzgeschwindigkeit an dem jeweiligen Angriffspunkt
der Walzen. Die Vorschubgeschwindigkeit des Netzes 20 durch die Vorrichtung ist nicht überall
gleich.
Die Walzen 34, 36 und die Streckwalze 48 werden »ο so angetrieben, daß sie gle„-.ie Umfangsgeschwindigkeit
haben. Die Walze 38 urJ die Streckwalze 46 werden so angetrieben, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit
größer als die der Walzen 34, 36 und der Streckwalze 48 ist. Im allgemeinen ist die Umfangsgeschwina5
digkeit der Walzen 34, 36 und der Streckwalze 48 gleich der Vorschubgeschwindigkeit des Netzes 20
nach Ablaufen von der Einlaufwalze 22 und Passieren der verschiedenen Spannwagen und Umlenkrollen.
Die Walzen 38 und die Streckwalze 46 werden mit einer Umfangsgeschwindigkeit entsprechend der
Netzgeschwindigkeit an diesen Walzen und von da an durch das Querstrecksystem 14 des Kühlsystems
16 und die Abnahme 18 angetrieben.
Es ergibt sich also, daß — da die Walzen 38 und die Streckwalze 46 mit höherer Umfangsgeschwindigkeit
als die Walzen 34, 36 und die Streckwalze 48 laufen — das Netz 20 bei entsprechender Erwärmung
in Vorschubrichtung zwischen den Streckwalzen 46 und 48 infolge deren unterschiedlicher Umlaufgeschwindigkeiten
in Längsrichtung verstreckt wird. Die Spannwalzen 42, 44 können gegebenenfalls angetrieben
werden, wobei die Spannwalze 42 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die Walzen 38, die
Streckwalze 46 und die Spannwalze 44 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit wie die Walzen 34, 36 und
die Streckwalze 48 angelrieben werden.
Die Walzen 34,36 werden auf eine Temperatur erwärmt, die zur Orientierung des Kunststoffs des
Netzes 20 ausreicht. Handelt es sich z. B. um ein Netz aus Polypropylen, so sollten diese Walzen eine
Temperatur zwischen 93° und 149"J C besitzen. Die Beheizung der Walzen erfolgt mit Heizmedien wie
Wasser oder öl.
Die Walze 38 wird ebenso erwärmt, jedoch auf eine SS tiefere Temperatur als die Walzen 34, 36, um wieder
eine gew'.ise Verfestigung des Netzes 20 für eine Handhabung und einen Übergang 70 von der Walze
38 in den Ofen 40 im Querstrecksystem 14 zu ermöglichen. Nun wird das Netz 20 durch die endlosen
Ketten 50, 52 erfaßt. Im Übergang 70 ist das Netz nicht unterstützt und muß daher eine ausreichende
Festigkeit besitzen. Dies ist der Grund, warum die Walze 38 nicht so warm wie die Walzen 34,36 ist,
so daß der Kunststoff etwas verfestigt wird. Erstreckt sich der Ofen 40 des Querstrecksystems 14 über den
übergang 70 und eventuell auch etwas über das Längsstrecksystem 12 und reichen die Ketten 50,
sehr nach an die beheizte Walze 38 heran, ist eine Ab-
5 6
kühlung des Netzes 20 für den Übergang 70 nicht streckte Rechtecke. Nach Verlassen der Ofenrone 76
erforderlich und das Netz 20 kann sofort von der umschließen die Stranggruppen relativ großquadra-
Walze 38 in das Querstrecksystem 14 wandern. Bei tische Öffnungen, so daß es sich bei dem Netz 20
der hier gezeigten Ausführungsform ist dies nicht der nunmehr um ein solches gleicher Form jedoch unter-
FaIl. so daß die Walze 38 kälter sein muß als die 5 schiedlicher Dimensionen gegenüber dem von der
Walzen 34, 36. Selbstverständlich kann man hier Einlaufwalze 22 abgezogenen handelt,
zusätzliche Kühlvorrichtungen anordnen. Es ist selbstverständlich nicht erforderlich, daß das
Da* Netz 20 ist nach Durchgang durch das Längs- Netz 20 beim Abziehen quadratische öffnungen hat,
Strecksystem 12 längsverstreckt und orientiert, wobei dann zu längsgestreckten Rechtecken verstreckt wird
dieses Verstrecken zwischen den Streckwalzen 46 und io und schließlich wieder größere quadratische öffnun-
48 infolge deren unterschiedlichen Umfangsge- gen erhält. Diese Ausführungsform dient nur zur
schwindigkeit erfolgt. Dies geht auch deutlich aus Erläuterung. Es ist nur notwendig, daß die Quer-
F i g. 2 hervor. Das Netz 20 besieht aus Quersträngen stränge 80 und die Längsstränge 90 im wesentlichen
80 und Längssträngen 90. Zwischen dem Einlauf· im rechten Winkel zueinander angeordnet sind, nach-
system 10 und dem Längsstrecksystem 12 nach F i g. 2 »5 dem bei Durchgang durch die Anlage ein Verstrecken
bilden die Querstränge 80 und die Längsstränge 90 des Netzes 20 zuerst in Längsrichtung in dem ersten
ein offenmaschiges Netz 20 mit im wesentlichen Strecksystem und dann im zweiten Strecksystem in
quadratischen öffnungen. Nach dem Längsstreck- Querrichtung erfolgt.
system 12 sind die Längsstränge 90 auf etwa die drei- Wie oben bereits erwähnt, ist es wegen der Festigfache
ursprüngliche Länge verstreckt, jedoch be- ao keil erforderlich, daß es in den Zwickeln der Stranghielten
die Querstränge 80 ihre ursprüngliche Länge kreuzungen zu keinem »Zwickeliiäutchen« oder
(s. Übergang 70 der F i g. 2). »einem Aufziehen der Stränge« kommt. Aus diesem Das Querstrecksystem 14 umfaßt einen Ofen 40 Grunde erfolgt die Verstreckung in der einen und
mit im allgemeinen drei Ofenzonen 74. 76,78. Der der andeien Richtung unabhängig voneinander, wozu
Ofen 40 wird durch Einblasen von heißen Gasen in as die Arbei'sbedingungen außerordentlich genau ci.izuöffnungen
82 beheizt. Dabei ist im allgemeinen die halten sind. Wird von einem Netz mit nicht quadra-Ofenzone74
eine Vorheizzone, die Ofenzone 76 der tischen öffnungen ausgegangen, ist es schwierig, die
Querstreckteil, welcher auf höhere Temperatur als Ausbildung von Zwickelhäutchen zu vermeiden. Mit
die Ofenzone 74 gehalten wird, und schließlich die verschiedenen Maschen und bestimmten Winkeln.
Ofenzone 78 für eine Wärmehärtung vorgesehen und 30 unter denen sich die Stranggruppen kreuzen, ist es
befindet sich daher auf einer noch höheren Tcmpe- fast undurchführbar, eine Ausbildung von Zwickelratur.
Handelt es sich bei dem Kunststoff um Poly- häutchen während des Orientierungsvorganges zu
propylen, so werden die Ofenzonen 74,76, 78 bei vermeiden. Aus diesem Grunde bevorzugt man ein
einer Temperatur zwischen etwa 93C und 16Γ C Netz mit quadratischen öffnungen,
gehalten. 35 F i g. 4 zeigt den Kreuzungspunkt eines Netzes 20 Nach Eintritt des Netzes20 in das Querstreck- aus Fig. 3 als Überschneidung der Stränge ohne system 14 wird es an den Kanten 54, 56 durch (nicht Zwickelhäutchen. An der Kreuzungsstelle 87 ist der gezeigte) Greifer der endlosen Ketten 50.52 erfaßt. Kunststoff etwas verdickt.
gehalten. 35 F i g. 4 zeigt den Kreuzungspunkt eines Netzes 20 Nach Eintritt des Netzes20 in das Querstreck- aus Fig. 3 als Überschneidung der Stränge ohne system 14 wird es an den Kanten 54, 56 durch (nicht Zwickelhäutchen. An der Kreuzungsstelle 87 ist der gezeigte) Greifer der endlosen Ketten 50.52 erfaßt. Kunststoff etwas verdickt.
Diese befinden sich in einer (nicht gezeigten) Füh- In Fig. 6 ist ein Kreuzungspunkt 100' gezeigt, der
rung, so daß sie in der Ofenzone 74 parallel, in der 40 aus den Strängen 80', 90' gebildet wird und aufge-Ofenzone76
auseinander und schließlich in der zogen ist. Dabei hat sich ein Zwickelhäutchen 101
Ofenzone 78 wieder parallel in größerem Abstand als aus dem Kunststoffüberschuß der Kreuzungsstelle 87.
in der Ofenzone 74 laufen. welcher nun verschwunden ist, gebildet. Einer der Das Netz 20 wird nach Verlassen des Ofens 40, Stränge (hier 90') wird dabei in die Zweige 91, 93.
während es jedoch noch von den Ketten 50,52 ge- 45 95, 97 gespalten, die nun auch Zweige des Stranges
schleppt wird, mit Kühlluft aus einem Gebläse 58 80' sind. Das Zwickelhäutchen 101 wird durch einen
angehlasen und dadurch auf Raumtemperatur abge- Mittelstrang 81 geteilt, der den Strang 90' fc .!setzt,
kühlt. An oder knapp vor dem Umlenkpunkt der jedoch geringere Dicke aufweist, da er für die AusKelten 50. 52 auf Kettenrädern 84. 86 wird das Netz bildung des Zwickelhäutchens 101 Kunststoff abgeben
20 von den Greifern der Ketten 50, 52 freigegeben 50 mußte, zusätzlich zu der Verdickung der Kreuzungsund
nach Passieren von Spannrollen 62.64 gelangt ste'le 87, aus der das Zwickelhäutchen und der
das fertige Netz 20 in die Abnahme 18. in der es auf Ivi...ielstrang 81 gebildet wurden. Dieser kann in
der Aufwickelwalze 60 aufgewickelt wird, die auf der anderer Richtung als die Fortsetzung des Stranges 80'
Welle 66. die entsprechend angetrieben wird, läuft. liegen oder kann auch in beiden Richtungen
Wie aus F i g. 2 hervorgeht, werden beim Durch- 55 existieren, wenn die Orientierungsbedingungen ausgang
des Netzes 20 durch die Ofenzone 76 die Quer- reichend unterschiedlich waren,
stränge 80 in ihrer Längsrichtung verstreckt, da die Fig. 5 zeigt einen ähnlichen Kreuzungspunkt 100'. Ketten 50,52 an dieser Stelle aufeinander laufen. Nach in dem das Zwickelhäutchen 101 gerade schon sichtder hier gezeigten Ausführungsform weFden nun auch bar ist und damit das nachteilige Aufziehen eben die Querstränge auf etwa die dreifache ursprüngliche 60 beginnt.
stränge 80 in ihrer Längsrichtung verstreckt, da die Fig. 5 zeigt einen ähnlichen Kreuzungspunkt 100'. Ketten 50,52 an dieser Stelle aufeinander laufen. Nach in dem das Zwickelhäutchen 101 gerade schon sichtder hier gezeigten Ausführungsform weFden nun auch bar ist und damit das nachteilige Aufziehen eben die Querstränge auf etwa die dreifache ursprüngliche 60 beginnt.
Länge verstreckt. Dabei bleiben die Längssträge90 Fig. 7 zeigt einen außerordentlich stark aufgein
der Länge, die sie in dem Längsstrecksystem 12 zogenen Kreuzungspunkt 100", wobei die Verbindung
erhalten haben. Dies geht auch deutlich aus den der Stränge 90", 80" bis auf einen solchen Punkt
Dimensionen des Netzes 20 in der Ofenzone 78 aufgezogen wurde, daß sie in Zweige 91", 93", 95",
gegenüber dem Übergang 70 bei Eintritt in das Quer- 65 97" aufgesplittert werden.
strccksystem 14 hervor. Beim Übergang 70 um- Das Zwickelhäutchen 101" erstreckt sich nun
schließen die Längsstränge 90 und die Querstränge durch die Stränge 80", 90", der Mittelstrang 81 ist
80 in Wandcrriditung des Netzes 20 relativ ge- vollständig verschwunden, da dessen Kunststoff zur
Bildung des Zwickclhäutchens 101" diente. Wird die
Orientierung bei ungeeigneten Verfahrensbedingungen durchgeführt, kann das Aufziehen soweit gehen,
daß die Nelzöffnungen beinahe ganz geschlossen
werden.
Man koiinte feststellen, daß zur Bestimmung des Ausmaßes der Zwickelbildung das menschliche Auge
am besten geeignet ist.
Sobald nämlich ein Zwickelhäutchen (01 zu sehen ist, sinkt bereits die Festigkeit des Netzes merklich
ab. Mit zunehmender Größe dieses Zwickelhäutchens, z. B. wie in Fig. 6 und 7 gezeigt, fällt die Festigkeit
weiter ab. Die Beziehung zwischen dem Ausmaß dieser Häutchenbildung und der Festigkeit ist nicht
unbedingt geradlinig. Möglicherweise ist bereits zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen den vollständig
sauberen Kreuzungspunkten, wie sie in der F i g. 4 gezeigt sind, und einem kaum sichtbaren Zwickelhautchen
101 an dem Kreuzungspunkt 100' der F i g. 5 eine gewisse Häutchenbildung eingetreten, ao
Bis zum sichtbaren Auftreten des Häuicliens findet noch keine nennenswerte Festigkeitsverminderung
statt.
Die Orientierung der Moleküle des Netzes muß also bei solchen Bedingungen (Temperaturen, Zeit as
und Verstreckgeschwindigkeit) durchgeführt werden, daß die Kreuzungspunkte 100 keine sichtbaren
Häutchen aufweisen. Die jeweils anzuwendenden Zeiten, Temperaturen, Verstreckungsgeschwindigkeiten
können bei jedem Netz experimentell festgestellt werden, da diese Bedingungen von den Strangkennzeichen
und dem Kunststoff und wahrscheinlich noch anderen Faktoren beeinflußt werden.
Claims (4)
- Patentansprüche:!. Verfahren zum Verstrecken der Stränge eines Netzes aus thermoplastischem Kunststoff mit mindestens zwei sich rechtwinklig kreuzenden Stranggruppen zum Orientieren der Moleküle, bei dem die Stranggruppen eines stranggepreßten Netzes in erwärmtem Zustand in ihrer Längsrichtung verstreckt werden und das Netz anschließend gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstrecken der zweiten Stranggruppe in einem gelrennten Verfahrensschritt nach dem Verstrecken der ersten Stranggruppe erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz nach dem Verstrecken der Stranggruppen auf eine höhere Temperatur als die Verstreckungstemperatur erwärmt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß das Verstrecken mit einer das Auftreten von sichtbaren Häutchen in den Zwickeln der Kreuzungspunktc der beiden Stranggruppen vermeidenden Temperatur und Geschwindigkeit erfolgt.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Netz nach dem Verstrecken der ersten Stranggruppe abgekühll und dann zum Verstrecken der zweiten Stranggruppe neuerlich erwärmt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 209 610/12102
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