DE2222274A1

DE2222274A1 - Bemusterung bzw. Profilieren von Filmen

Info

Publication number: DE2222274A1
Application number: DE19722222274
Authority: DE
Inventors: Patchell Albert George
Original assignee: Smith and Nephew Research Ltd
Current assignee: Smith and Nephew Research Ltd
Priority date: 1971-05-07
Filing date: 1972-05-06
Publication date: 1972-11-16
Also published as: FR2137579A1; US3810729A; NL7206139A; IT997109B; AU4199472A; FR2137579B1; CA1000921A; ZA723037B; JPS519785B1; AU469558B2; GB1393526A

Description

Anmelderin; Firma Smith & Nephew Research. Limited

Titel:

Bemusterung bezw. Profilieren von Filmen

Beschreibung

Die Erfindung bezieht sich auf das Herstellen von Profilen und Mustern auf synthetischem Plastikfilm (entweder auf einen bereits vorhandenen Film oder auf einen Film, der aus einem Schlitz eines Werkzeuges als heiße Schmelze ausgepreßt worden ist), der durch den Spalt zwischen zwei zusammenarbeitenden Walzen hindurchtritt.

Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf eine Anordnung, bei welcher zwei zusammenarbeitende Präzisionswalzen in solcher Weise vorgesehen sind, daß sie einen gleichmäßigen Druck und gleichmäßiges Spiel zwischen den Walzen auf deren Länge ergeben·

Das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung liegt in der Herstellung von synthetischen Plastiktextilmaterialien aus Polypropylen, Polyamid, Polyäthylenen hoher Dichte oder -von ähnlichen kalt ziehbaren Plastiks, die direkt als heiße Schmelze ausgepreßt

werden»

2 09 8 4 7 / 11 1 8

Solche Textilmaterialien können, wie bekannt ist, entweder in Form eines Netzes oder in Form von Fäden bzw. Fasern hergestellt werden. Das Netz wird hergestellt durch Recken eines · ebenen blechartigen Filmes, der. durch ein gewöhnliches Muster von Erhebungen und Einpressungen geprägt oder ausgespart ist und der dann anschließend in solcher Weise gereckt wird, daß ein offenes Netzwerk von gezogenen litzen entsteht, welche relativ wenig gezogene und nicht orientierte Buckel miteinander verbinden. Me y'aden bzw. Fasern werden dadurch hergestellt, daß man ein mehr oder weniger längslaufendes Muster, bsp. ein Muster aus langlaufenden Rippen und lullen, auf einem Filmblatt wie es in noch geschmolzenem (mrmen) Zustande aus dem Schlitz zwischen zwei Walzen austritt, prägt und nachträglich reckt, so daß das Material fasert und sich zwischen den Rippen spaltet» derart daß jede Rippe des Films eine Litze bildet, und zwar in vielen Fällen vollständig getrennt von den angrenzenden Litzen.

Soweit die Erfindung Netze betrifft, besteht ein Vorteil darin, daß die Erfindung eine Methode bietet, eine heiße Schmelze zu prägen und zwar über die ganze Breite, mit der die Schmelze aus einer Schlitzdüse ausgepreßt ist, so daß gar kein oder nur geringer Verlust an den Randzonen entsteht. Soweit es sich bei der Erfindung um die Behandlung von Fäden oder Fasern handelt, bietet die Erfindung einen Weg, ganz gleichförmigen Druck über die ganze Oberfläche der Walzen auszuüben, so daß bsp. die Tiefen der Rillen, und damit die membranartigen Stärken am Grunde der Rillen, gleich stark werden, wodurch wirklich saubere Absplitterungen zwischen den Firsten der Rippen entstehen,

-3-2 0 9 8 4 7/1 1 1 a

wenn das Ganze gereckt wird, um Fäden oder Fasern bzw. Litzen gleichmäßiger Qualität zu erzielen,,

Wenn zwei Walzen so gelagert sind, daß sie parallel zueinander liegen und mit ihren Oberflächen in Berührung kommen, und wenn diese beiden Walzen gegeneinander gedrängt werden, so daß an ihrem Walzenspalt ein Druck entsteht, so ist die Präzision einer solchen Anordnung für die meisten Fälle völlig ausreichend«

Wenn jedoch für Bedürfnisse sehr hoher Präzision kleine Differenzen im Walzendurchmesser vorhanden sind, können diese eine Wirkung auf das Material haben, das durch den Walzenspalt hindurchläuft. Dies ist insbesondere so, wenn das Material, welches durch den Walzenspalt hindurchläuft, eine Dicke in der Größenordnung von wenigen Tausendstel eines Zolls besitzt. Bei einem Zylinder von bsp. 150^m/m Durchmesser ist es möglich, bei Oberflächenunebenheiten, die bsp. beim Polieren entstanden sind, zu einer Größe von 25 Tausendstel Millimeter zu kommen.

Wenn eine solcher Walzen gemustert ist, ist die Wirkung der Unebenheiten besonders auffallend, da sich dann an einigen Stellen das eingepreßte Muster fast durch die ganze Filmdicke hindurch erstreckt, während es an anderen Stellen nur einen Teil der Filmdicke erreicht. Die absoluten Größen der Unterschiede sind zwar klein, aber ihre Wirkung auf das nachfolgende Behandlungsverfahren des Filmes kann beträchtlich sein, wenn man den Film an irgendwelchen eingedrückten Teilen aufspalten

2 0 9 8 A 7 / 1 1 1 B -4-

Diese Wirkungen werden noch erhöht, wenn eine der beiden Walzen oder beide erhitzt werden, da jede Art von Messungen auf Genauigkeit der Walzen vor Einbau dieser Walzen vorgenom- ■ men wird, d.h_e wenn die Walzen kalt sind. Die Ungenauigkeiten treten dann insbesondere hervor, wenn diese Walzen warm werden. Ganz unabhängig von den Unregelmäßigkeiten, die in einer mehr oder weniger zufälligen Weise an der Walzenoberfläche entstehen, besteht eine generelle Neigung der Walzen, wenn sie in zwei kalten lagern gelagert werden, darin, daß sie sich in der Mitte mehr als an den Enden ausdehnen, so daß sie eine faßartige Form im Längsquerschnitt erhalten. Auch hierbei handelt es sich nur um geringe Größenordnungen in der Höhe von 0,025 oder 0,050^m/m, aber diese geringen Unterschiede reichen aus, um eine Ungleichmäßigkeit bei gewissen Filmbemusterungsverfahren hervorzurufen und zwar insbesondere dann, wenn diese Verfahren auf Filme angewendet werden, die heiß in den Walzenspalt einlaufen.

Andere Ursachen einer Ungleichförmigkeit des Spaltes bestehen darin, daß sich die Walzen beim Gebrauch blieben, sei es infolge ihrer eigenen Schwere, wenü lange Walzen nur an ihren Enden gelagert sind, oder sei es dadurch, daß der Druck von einer Walze auf die andere übertragen wird«

Es gibt verschiedene Vorschläge auf dem Gebiete des bekannten Standes der Technik, Gummiwalzen bei der Behandlung von Materialien, die durch die Druckzone laufen zu verwenden. Selbstverständlich wird die Anwendung solcher Gummirollen die

209847/11IP'

Druckbedingungen entlang dem Druckbereich gleichmäßig gestalten; es entstehen aber Schwierigkeiten mit der Wärmeübertragung, welche die Benutzung von Gummi für das Bemustern bezw. Profilieren erhitzter Materialien unmöglich machen, wenn nicht ausgiebige äußere Kühlung der rückwärtigen Oberfläche der Walze vorgesehen wird. D_arüber hinaus haben wir gefunden, daß beim Bemustern bezw. Profilieren sehr dünner Plastikfilme, wenn sie in den Druckbereich zwischen einer bemusterten bezw. profilierten Metallwalze und einer weichen Metallwalze als heiße Schmelze eintreten, die Verformung der weichen Walzenoberfläche in einigen Fällen eine lokale Deformation auf der Rückseite der dickeren Teile des Filmes verursachen kann, wodurch die etwa beabsichtigte saubere Absplitterung von dem Film bei dünneren Teilen und die Gleichmäßigkeit der hergestellten Fasern ungünstig beeinflußt wird. Darüber hinaus ist der bekannte Vorschlag einer Gummiwalze, welche ein loses Metallband trägt, um eine Druckzone mit einer geprägten, mit ihr zusammenarbeitenden Walze zu erzeugen, von besonderem Wert nur zum Drücken eines bereits fertiggeformten Filmes. Eine solche verhältnismäßig lose Anordnung würde nicht anwendbar sein, um heiße Schmelzen zu bearbeiten, da Material gegenüber der relativ losen Druckzone aufgebaut und die Deformation des Filmes bewirken würde.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, diese Schwierigkeiten zu überwinden, und besteht einerseits in einer Vorrichtung zum Herstellen eines regulär geprägten Profils auf

-6-209847/11.18

— D —

einem heißen geschmolzenen (bezw. warmen) Film aus Kunststoff, der in einen profilierenden Druckbereich zwischen zwei zusammenarbeitenden Oberflächen einläuft und gekühlt wird, . wobei die Profilierungszone zwischen den beiden zusammenarbeitenden Oberflächen liegt. Die. Erfindung besteht darin, daß mindestens eine der Oberflächen von einer Walze gebildet wird, deren Oberfläche gegen örtliche Deformationen unnachgiebig aber im ganzen federnd ist, und zwar infolge elastischer Biegedeformationen quer zum Durchmesser eines rohrförmigen Hohlkörpers.

Die Vorrichtung nach der Erfindung kann in zwei verschiedenen Formen verwirklicht werden.

i der einfacheren Form ist der Druckbereich zwischen einer ersten Walze und einem weichen Hohlzylinder mit einer durch lokale Deformationen nichtnachgiebigen Oberfläche gebildet, wobei dessen äußerer Durchmesser, innerer Durchmesser und der Zylinderwerkstoff so gewählt sind, daß sich der Zylinder federnd verformen kann, um Unterschiede in den Dimensionen der Walze auszugleichen. Vorzugsweise kann die Walze, falls gewünscht auch der Zylinder, die Profile tragen, welche den PiIm bemustern.

Beispielsweise kann ein aus Stahl oder anderem hergestellter Zylinder einen Außendurchmesser von eta 25 - 150 mm besitzen, bei einer Wandstärke von 1,25 mm bis 10 mm,

-7-209847/1118

Ein solcher Zylinder braucht an seinen Enden nicht gelagert zu sein, sondern kann eine stützende Unterlage haben, die seine freie Drehung erlaubt, während er gegen die mit ihm zusammenarbeitende Walze durch eine Rückwalze gedrückt wird. Eine andere Ausführung besteht darin, den Hohlzylinder auf einer inneren Stange abzustützen, die sich über die ganze Länge der Walze erstreckt und um welche der Hohlzylinder gleitet. Eine andere mögliche Ausbildung besteht darin, zwei Rückenwalzen (parallel zum Zylinder und zueinander, die den Zylinder zwischen sich und der erstgenannten Walze halten) in Abstand voneinander anzuordnen und auf diese Weise irgendeine besondere Stützunterlage überflüssig zu machen«

Die nichtnachgiebige Oberfläche auf dem Metallzylinder ist ein wichtiges Merkmal der Erfindung, ebenso wie die Tatsache, daß der Zylinder sich nur unterhalb seiner elastischen Grenzen verformen darf»

Der Hohlzylinder kann aus irgendeinem Metall bestehen; in vielen Fällen wird er vorzugsweise aus Bronze hergestellte

Die zweite und kompliziertere Form der Erfindung verwendet einen G-rundzylinder; Präzisionsröhren, die auf den Grundzylinder in Gewindeform gewunden sind, oder eine Anordnung von parallelen ringsumlaufenden Ringen; sowie eine Metallhülse, welche die Präzisionsrohre umgibt und berührt. Die äußere Erscheinung dieser Walze ist diejenige einer üblichen Walze,

-8-

2 0 9 8 A 7 / 1 1 1 f:

die eine verhältnismäßig dicke Wand hat und eine Wasserkühleinrichtung in sich aufnimmt. Die Anordnung des gewundenen Rohres dient der Biegsamkeit der äußeren Oberfläche der Metallhülse gegenüber einer mit ihr zusammenarbeitenden Walze„

Solch eine Walze von im wesentlichen dreiteiliger Bauweise ist an sich ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, da sie einen selbständigen und entwicklungsfähigen Handelsartikel zum Ersatz für eine konventionelle Walze darstellt.

Um es nochmals zu sagen, üblicherweise kann die zusammenarbeitende Walze, aber ggf. die dreiteilige Walze mit entsprechenden Profilen versehen sein·

Die gewundenen Rohre können im Querschnitt zylindrisch sein_e Andererseits, da zylindrische.Rohre nur eine linienberührung mit der Außenhülse haben, kann man die Rohre im Querschnitt auch ellipsisih wählen, wobei die größere Achse parallel zur Oberfläche der Grundwalze liegt; oder die Rohre können im Querschnitt abgeflacht sein, wobei sie die Grundrolle und die Hülse berühren₉ während der Rest der Rohre nach außen oder innen konkav sein kann. Beispielsweise kann eine zweite Walze in der erwähnten Vorrichtung einen Durchmesser von 100-200 mm Außendurchmesser bei einer Wandstärke zwischen 12,5 und 25 mm haben, wobei sie tatsächlich im allgemeinen unverbogen durch den Kontaktdruck bleibt, wobei sich aber die Rohre quer zu ihrem Durchmesser biegen.

-9-2 0 9 8 A 7 / 1 1 ι [■

Für jede Walze kann eine Mehrzahl von ringsumlaufenden parallelen Rillen bspw. zehn Rillen pro 25 mm bis fünfhundert Rillen pro 25 mm vorgesehen werden, doch verwendet man im allgemeinen Rohre, die einhundert bis zweihundertfünfzig Rillen je 25 mm bilden. Bei der Verwendung einer solchen Walze ist es wünschenswert, die Rillen und Rippen soweit in das heiße weiche Filmmaterial zu drücken, daß, wenn man mit einem Film, von 2 bis 20tausendstel eines Zolles, d.h_e von 50-500 u. Dicke arbeitet, es möglich ist, auf den Film in gleichmäßiger Weise quer über die ganze Breite der ganzen Walze Rillen zu bilden, welche gleichförmig in einer Tiefe von 5-10 JU von der ungerill ten Seite des Filmes endigen«

Das Musterungsverfahren kann ausgeführt v/erden bei einem Druck von 2,25 kg bis 22,50 kg je 25 mm Länge des Druckbereiches, wobei die Schmelze etwa mit einer Temperatur von 200°-350°C ausgepreßt wird und.die profilierte Walze bei einer Temperatur von 70-100 G arbeitet. Die Temperatur der hiermit zusammenarbeitenden Walze kann durch innere Kühlvorrichtungen, bspw« mit Hilfe eines Ölumlaufes, gesteuert werden und dem kristallinen Schmelzpunkt des Materials nahekommen·

Es ist daher erkennbar, daß die Erfindung in einer anderen Sicht, ein Verfahren zum Profilieren eines heißen bzw. weichen geschmolzenen Filmes aus synthetischem Plastikmaterial mit sich wiederholenden Profilen gleichförmiger Tiefe quer über die zu profilierende Fläche darstellt, wobei der Film in geschmolze-

-.10-209847/1118

nem Zustand gegen eine Walzenoberfläche gedrückt und dabei gekühlt wird, die gegenüber lokalen Deformationen nichtnachgiebig, aber im ganzen federnd ist, und zwar infolge der elastischen biegsamen Deformation quer zum Durchmesser eines rohrförmigen Hohlkörpers.

Ein solches Verfahren kann angewendet werden um Polypropylene, hochdichte Polyäthylene, Polyamide oder Polyester oder überhaupt irgendeinen plastischen Werkstoff zu bemustern.

Weiterhin besteht die Erfindung, wie unten genauer beschrieben werden wird, in einer Vorrichtung zum Herstellen eines synthetischen plastischen Textilfadens (bzw. -faser^ , die nacheinander folgende Teile enthält: Eine Strangpresse für geschmolzene synthetische Kunststoffe mit einer Schlitzdüse zur Herstellung eines ausgepreßten synthetischen plastischen Films; eine erste Y/alze, die eine Mehrzahl von rundumlaufenden parallelen Rillen hat, und eine zweite Walzenanordnung, die eine ₆egen lokale Deformationen nichtnachgiebige Oberfläche besitzt, aber im allgemeinen, infolge der elastischen Deformation quer zum Durchmesser eines hohlen rohrförmigen Körpers, federnd ist, und eine Druckzone mit der ersten 'tfalze bildet, in welche der warme geschmolzene Film eintritt und mit parallelen Längsrillen versehen und gekühlt wird; Mittel zum Absplittern des erhärteten Films in parallele Streifen (Litzen), deren jeder eine Mehrzahl von solchen parallelen län^slaufenden Rillen hat; eine Reckzone, die mit Wärmevorrichtungen versehen ist, in denen die Streifen (Litzen) ge-

209847/1118 "¹¹"

reckt werden können, so daß ein Absplittern der Streifen entlang ihren Rillen zumindest eingeleitet wird; und eine Aufwickelzone, in der die wenigstens teilweise aufgespaltenen Bunde, die aus regulären Fäden oder Fasern bestehen, oder die Fäden bzw. Fasern, je für sich aufgewickelt werden können»

Obgleich die Erfindung allgemein in bezug auf die Herstellung von Fäden bzw. Fasern mit einer in geeigneter Weise ringsum gerippten und gerillten Walze beschrieben ist, kann sie auch mit einer regulär gemusterten Walze verwendet werden, mit welcher Eindrücke und Buckel auf dem Film hergestellt werden, wobei der Film anschließend gereckt wird, um ein Netz zu bilden*

Die Erfindung wird weiterhin erläutert unter Bezugnahme auf die beigefügten schematischen Zeichnungen, In diesen zeigt

Fig. 1 einen schematischen Querschnitt einer Walzenanordnung gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen schematischen Querschnitt einer -anderen Walzenan-. Ordnung nach der Erfindung,

Fig. 3 teilweise im Schnitt und teilweise gebrochen eine andere ■ Walze, welche gemäß der Erfindung verwendet werden kann,

Fig. 4 schematisch und in stark übertriebener Weise Typen der Walzendeformation, die bei einer Ausführung der Erfindung auftreten kann und

-12-209647/111 S

Fig. 5 eine Vorrichtung, die eine Einrichtung ähnlich derjenigen in Fig. 2 besitzt zur Herstellung von textlien Qualitätsfäden bzw· -fasern.

Gemäß Fig. 1 preßt eine Strangpreßvorrichtung 1 eine heiße Schmelze aus synthetischem Kunststoff in Form eines flachen Filmes 2 in die Druckzone, d.h. den Spalt zwischen einer mit Rillen versehenen Prägewalze 3 und einem Zylinder 4 kleineren Durchmessers. Der Zylinder 4 hat eine relativ geringe Wandstärke. Der Film läuft von der Druckzone fort in Richtung des Pfeiles A. Eine angetriebene rückwärtige Walze 5 drängt den Zylinder 4 gegen die Walze 3, da sie auf einem.Arm 6 angeordnet ist, der um 6a drehbar und der Wirkung einer Druckfeder 7 unterworfen ist, die den Arm in Richtung des Pfeiles B drängt. Der Zylinder 4, der bei der vorliegenden Ausführung als ein weicher dünnwandiger Zylinder angesehen werden kann, stützt sich auf eine Stützfläche 8 ab₀

Beispielsweise kann der Film als Polypropylenfilm ausgebildet sein und mit einer Geschwindigkeit von 0,305 m bis 15,25 m pro Minute bei einer Belastung von etwa 9 kg Druck je laufende 25 mm durch die Druckzone hindurchgleiten. Die Walze 3 kann einen Durchmesser von 150 mm haben und mit 100 umlaufenden ringförmigen Rillen je 25,4^m/m Walzenlänge versehen sein, wobei Rillen in der Größenordnung von etwa 5tausendstel, d.h# 0,127 m Tiefe erzeugt werden. Die Arbeitstemperatur kann bei 60-10O⁰C, vorzugsweise bei 9O⁰C liegen. Der Zylinder 4 kann einen Bronzezylinder von etwa 50 mm äußerem Durchmesser und

209847/1118 ~¹⁵~ ·

3 mm Wandstärke darstellen, der mit etwa 150—160⁰C im Betrieb umläuft. Der Zylinder 4 kann auch einen Durchmesser von 150 mm haben und mittels Wasser auf etwa 90⁰G gekühlt sein. Eine solche Anordnung kann sich in der Druckzone etwa um 0,025 mm für je 4,5 kg per laufende 25 mm Drucklinie ausbiegen.

Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß der Mittelpunkt des Zylinders 4 etwas unter der Geraden liegt, die die Achsen der Yfalzen 3 und 5 verbindet.

Natürlich kann es, obgleich es in der Zeichnung nicht dargestellt ist, möglich sein, den Zylinder auf einer Stange zu lagern, der durch den Zylinder hindurchläuft, so daß die innere Oberfläche des Zylinders über die. Stange gleiten kann, wenn sich die Stange dreht.

Die in Fig. 2 gezeigte AusfUhrungsform ist im wesentlichen ähnlich, abgesehen davon, daß die getriebenen Stützrollen 5 und 9 vorgesehen sind und zwar auf dem gleichen Arm 6, der mit einer ähnlichen Druckfeder 7 versehen ist. In diesem falle besteht keine Notwendigkeit für ein Unterstützungsglied, da der Zylinder 4 zwischen den Drücken gehalten ist, die von den beiden Walzen 5 und 9 ausgeübt werden.

Fig. 3 zeigt eine etwas abweichende Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die zusammenarbeitende Walze und die' strangpresse und die lagerung fortgelassen sind. Die Walze gemäß Fig. 3 besteht aus einem mittleren Teil 10, der massiv ist,

-H-2 0 9 8 4 7/1118

aber auch aus einem dickwandigen hohlen Rohr bestehen kann, und einem äußeren Mantel 11« Diese Teile sind getrennt durch eine Windung-von Präzisionsstahlrohren 12, welche schrauben-: förmig auf den Körper 10 aufgewunden ist.

Obgleich das Ausführungsbeispiel nach Figo 3 in der Bauweise unterschiedlich von dem Ausführungsbeispiel nach den Fig„ 1 und 2 ist, beruhen alle Ausführungsbeispiele auf der Biegefederung rohrförmiger Elemente, die in den Ausführungsbeispielen kreisförmigen Querschnitt haben. Das bedeutet, daß der Biegewiderstand des Rohrgebildes 12 gegen Querdeformationen dieselbe Punktion erfüllt wie der Biegewiderstand des Zylinders 4. Selbstverständlich darf in allen Fällen die elastische Grenze der Verformung nicht überschritten werden·

Fig. 4 zeigt in Ansicht eine typische Form der Walzenverformung, die bei erhitzter Walze 13 entstehen kann, wenn diese auf lagern H und 15 mit ihren Enden gelagert ist und eine Druckzone bildet, die den Film 16 aufnimmt. Zur Bildung der Druckzone dient ein dünnwandiger weicher Zylinder 17» der durch eine Walze 18 gestützt ist.

Unterschiedliche Erhitzung kann zu einer sogenannten Faßform 19 der äußeren Oberfläche führen· Diese kann weiterhin verändert werden durch die Krümmung der Walze über dem Bereich des bei 20 angewendeten Druckes und durch eine ähnlich mögliche nichtgezeigte Einspannmöglichkeit, wie auch durch die Schwere, die rechtwinklig zur Zeichenebene wirkt. Auch können durch

-15-209847/1 118

maschinelle Einwirkungen oder durch Hitzedehnungen Verwindungen oder Verformungen entstehen, wie sie bspw· bei 21 angedeutet sind. Diese verschiedenen Verformungen, die in Verbindung mit der Vorrichtung nach Mg. 1 gezeigt sind, können auch bei der Vorrichtung, die in !ig. 1-3 gezeigt ist, entstehen, so daß die ganze Breite eines Filmes gleichmäßig behandelt wird,

Fig. 5 zeigt eine Strangpresse 22 mit einem Fülltrichter 23 und einer Schlitzdüse 24, aus der ein geschmolzener, d.h. warmer Film 25 ausgepreßt wird. Dieser warme Film läuft in die Druckzone zwischen die profilierte Druckwalze 26 und den dünnwandigen Zylinder 27, der von Stützwalzen 28 und 29 gehalten wird, etwa so wie in Fig. 2 dargestellt. Der gehärtete und profilierte Film, der mit parallelen Längsrillen gleichförmiger Tiefe versehen ist, wird aufgenommen von einer Spannrolle 30, wird durch Messer 31 in Bänder geschnitten und läuft über die Walze 32, um seine Richtung zu ändern.

Die Streifen bzw. Bänder werden dann über einen Satz von Zugrollen 33 geführt und durch eine Abzugshaube 34 geleitet, in der irgendwelcher restlicher Dampf abgeführt werden kann. Sie werden dann durch den Reckofen 35 mit infraroten Erhitzern 36 durch Zugrollen 37 gezogen, die schneller laufen als die Zugrollen 33. Ein ähnlicher Ofen mit Erhitzer 39 dient einer Hitzetrocknungsvorrichtung; die Streifen bzw. Bänder werden durch diesen Ofen durch Zugrollen 40 gezogen. Endlich nimmt eine Auf-

-16-209847/111&

wickelvorrichtung 41 mit einer Mehrzahl von Walzen 42 jeden Streifen bzw. Band, bzw. Faden oder Faser getrennt für sich auf. Durch diese Vorrichtung sind die Streifen o„ dgl, zum
mindesten teilweise abgesplittert in Fäden bzw. Fasern, und zwar sind sie in der Praxis recht weit aufgespalten. Die Fasern von der Kante des Films sind ebenso gut brauchbar wie diejenigen von der Mitte des Films«

-17-209847/111 i-

Claims

Patentansprüche

l.J Vorrichtung zum Herstellen eines regulär geprägten Profils auf einem heiß geschmolzenen (warmen) Film aus Kunststoff,, der in einen profilierenden Druckbereich zwischen zwei zusammenarbeitenden Oberflächen einläuft und gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der beiden Oberflächen von einer Walze gebildet wird, deren Oberfläche gegen örtliche Deformationen unnachgiebig aber im ganzen federnd ist, und zwar infolge elastischer Biegedeformation quer zum Durchmesser eines rohrförmigen Hohlkörpers.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbereich zwischen einer ersten Walze und einem weichen Hohlzylinder mit einer gegen örtliche Deformationen nicht nachgiebigen Oberfläche liegt, wobei der äußere Durchmesser, der innere Durchmesser und der HohlZylinderwerkstoff so ausgebildet sind, daß sich der Zylinder federnd verformen kann, um Unterschiede in den Dimensionen der Walze auszugleichen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Walze zwecks Musterung des Films profiliert ist.

4· Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß,der Zylinder aus Metall besteht und einen

-18-

209847/1118

äußeren Durchmesser von etwa 25 "bis 150 mm bei einer Wandstärke von etwa 1,25 mm bis 10 mm hat.

ο Yorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (4) durch eine Unterlage (8) gestützt ist und von einer einzigen Rückenwalze (5) gegen die erste Walze (3) gedrückt ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (4) gegen die Walze (3) von zwei in Abstand voneinander, parallel zum Zylinder und zueinander angeordneten Rückenwalzen (5, 9) gedrückt wird, die den Zylinder zwischen sich und der ersten Walze halten.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbereich gebildet ist zwischen (a) einer ersten Walze und (b) einer zweiten Walze, die einen Grundzylinder (10) mit einer Präzisionsrohr-Anordnung, die über den G-rundzylinder gewunden ist, oder mit auf letzteren angeordneten parallelen ringsumlaufenden Rohren, und eine äußere Metallhülse hat, die die Präzisionsrohr-Anordnung umgibt und berührt.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Walze 10 bis 500 Rillen pro 25 mm Länge hat, die rundumlaufen, parallel zueinander sind und gleiche gegenseitige Abstände haben.

-19-209847/1118

9· Vorrichtung nach einem der Ansprüche- 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Walze mit regulären Mustern aus für sich alleinstehenden Buckeln und Vertiefungen versehen ist.

10. Verfahren zum Profilieren eines heiß geschmolzenen (wafmen) Filmes aus synthetischem Plastikmaterial mit sich wiederholender Profilierung gleicher Tiefe über den gesamten zu profilierenden Bereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Film im geschmolzenen (erwärmten) Zustand gegen eine WaI-zenoberflache gepreßt und dadurch gekühlt wird, die gegen lokale Deformationen.unnachgiebig aber im ganzen, aufgrund der elastischen Biegeverformung quer zum Durchmesser eines, rohrförmigen Hohlkörpers, federnd ist_e

11, Vorrichtung zum Herstellen eines synthetischen plastischen Textilfadens, dadurch gekennzeichnet, daß sie hintereinander angeordnet folgende Teile besitzt:

Eine Strangpresse für geschmolzenen synthetischen Kunststoff mit einer Sehlitzdüse zum Auspressen eines Films;

eine erste Walze mit einer Mehrzahl umlaufender paralleler Rillen und eine zweite Walze, deren Oberfläche gegen lokale Deformationen unnachgiebig aber im ganzen federnd ist, und zwar infolge elastischer Deformationen quer zum Durchmesser eines rohrförmigen Hohlkörpers, der mit der ersten

-20-209847/111 r

Walze eine Druckzone bildet, in welche der geschmolzene (warme) JiIm einläuft, mit parallelen längsrillen versehen und gekühlt wird;

eine Vorrichtung zum Aufsplittern des erhärteten Filmes in parallelen Streifen (litzen), deren jeder eine Mehrzahl solcher paralleler Längsrillen aufweist;

eine mit Wärmevorrichtung versehene Reckzone, in welcher die Streifen so gereckt werden können, daß ein Aufsplittern der Streifen entlang den Rillen zumindest eingeleitet wird;

eine Wickelzone, in welcher die wenigstens teilweise aufgespaltenen Bunde (Streifen oder litzen), die aus regulären Fäden oder Fasern bestehen, oder die Fäden bzw., Fasern je für sich aufgewickelt werden können«

L e e r s e i \ e