DE1798004A1 - Verfahren,Probe und Form zur Untersuchung von uebereutektischem Gusseisen - Google Patents
Verfahren,Probe und Form zur Untersuchung von uebereutektischem GusseisenInfo
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Description
HARRIS-MOST, INCORPORATED 6*. August 1968
j)Ä-K347(Case L-542) KLS/hö
Verfahren, Probe und Form zur Untersuchung von übereutektischem Gusseisen.
Verfahren, Probe und Form zur Erzeugung eines anfänglichen thermischen Haltepunktes in der Abkühlkurve
einer geschmolzenen Probe übereutektisehen Gusseisens durch
Einführung in die Probe eines stabilisierenden Zusatzes mit der Eigenschaft, dass die primäre Graphitbildung beim Abkühlen
der geschmolzenen Probe zu ihrer Erstarrungstemperatur verlangsamt wird.
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Die Erfindung betrifft die Überwachung von Bestandteilen
geschmolzenen Gußeisens und bezweckt die Schaffung eines Verfahrens und einer Probe zur Bestimmung des Kohlenstoff
äquivalent es des Eisens, wie es im geschmolzenen Zustand vor der Verarbeitung vorlag, und/oder der mechanischen
und physikalischen Eigenschaften des Eisens.
Das Gebiet der Kohlenstoffäquivalentbestimmung
durah Pyrometrie beruht auf der genauen Messung des anfänglichen oder dem flüssigen Zustand zugeordneten Haltepunktes,
welcher in einer Probo aus geschmolzenem Gußeisen beim Beginn der Erstarrung auftritt. Das Kohlenstoffäquivalent (OE)
kann als die in einer Prοto aus Gußeisen enthaltene Gesamt-*
prozentmenge des Kohlenstoffs plus ein Drittel der Gesamtprozentmenge
an Silizium plus ein Drittel der Gesamtprozentmenge an Phosphor definiert werden, und zwar bezogen auf das
Gesamtgewicht der Probe. Unter sorgfältig kontrollierten Bedingungen ist die Baltepunkt-Plüssigtemperatur for unteriii* r
tektisehe Gußeisen, d.h. Gußeisen mit einem Kohlenetoffäqui-
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valent von weniger als 4,35 Prozent, leicht beobachtbar. Die
freigesetzte Wärme, wenn Austenit auszufallen beginnt, bewirkt
einen isotherm!sehen Haltepunkt in der Abkühlkurve.
Die Temperatur, bei welcher der flüssige Haltepunkt auftritt, steht in direkter Beziehung zum Kohlenstoff
äquivalent des Metalls und wird nicht merklich durch normale Mengen aus Mangan, Chrom, Nickel oder anderen üblichen
verunreinigenden Elementen beeinflusst« Bei genauer Beobachtung ist die Messung des flüssigen Haltepunktes konsistent
reproduzierbar und bei tatsächlicher Giesserei-Anwendung viel schneller und zuverlässiger als chemische Analyse.
Vom praktischen Standpunkt sind die Anteile an Kohlenstoff und Silizium die beiden Hauptvariablen in Gusseisen,
da der Phosphorgehalt im allgemeinen niedrig genug liegt, dass er für irgend ein gegebenes Kohlenstoffüguivalent verhältnismässig
unwirksam ist. Der Siliziumgehalt kann auf der Basis von Abschreckuntersuchungen geschätzt werden, so dass
lediglich die Bestimmung des Kohlenstoffgehaltes übrig bleibt.
Durch Bestimmung des Kohlenstoffäquivalentes aus einer Abkühlkurve der Gusseisenprobe kann der Kohlenstoffgehalt aus
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seiner Beziehung zum Kohlenstoffäquivalent berechnet werden.
Mit dieser Kenntnis des Kohlenstoffgehaltes weiss eine Gieeserei
vor dem Giessen, ob die Zusammensetzung des Gusseisens die geforderten Spezifikationen erfüllt.
Eine geeignete verbrauchbare Phasenänderungsanzeigevorrichtung
zur Verwendung bei der Bestimmung des Kohlenstoffäquivalentes von geschmolzenem Gusseisen ist in der
USA-Fatentschrift 3 267 732 angegeben. Die Kohlenstoffäguivaleat-Technik
mittels der Abkühlkurvenuntersuchung ist auch dem Artikel "Carbon Equivalent in Sixty Seconds'* in der Zeitschrift
"Modern Castings", März 1962, Seiten 37 - 39 beschrie«
ben. luf Seite 38 dieses Artikels ist dargelegt, dass die Flüsrdgkeits-Kniccstelle für übereutektische Eisen, d.h.
solche mit einem i'öhlenstoffäguivalent von gleich oder grosser
als etwa 4,3i> %, dem eutektischen Punkt, nicht genügend
kler und definiert ist, um mit dieser Untersuchung aufgezeichnet
zu werden, und dass somit die Untersuchung auf untereuvektische
Eisen beschränkt ist, d.h. solche mit einem Kohlenstoff
Sguiv-tlent von weniger als 4,3 %.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die AbkülüJcurvenuntersuchung
für die Kohlenstoffäquivalentbestirami;.ig
von übe reut ekti scheu Gusseisen durch ein Verfahren auszudehnen,
das die VercUinrung der übereut ekti sehen Eisenprobe
durch eine bekannte Menge eines niedrig gekohlten Stahls und die nachfolgende Bestimmung des Kohlenstoffäguivalentes nach
den Üblichen Methoden mit Abkühlkurven für untereutektisches Eisen einschliesst. iiach Bestimmung des Kohlenstoff äquivalentes
des Gemisches aus dem Sta.tl und dem Gusseisen wird eine Korrektur zugefüefc, um das Kohlenstoffäguivalent der Gusseisenprobe
zu bestimmen. Da ^edocii der Stahlzusatz nicht immer
schmolz und sich mit der Probe vermischte, wird das Kohlenstofi:aquival<?iTt
nicht in vollem Mass reduziert, und die Korrektur ist 'ingenau. Obgleich die Anwendung von niedrig gekohltem
3tahJdraht in Form von räumlich über die gesamte Trägerprobe
voiteilten Schraubenfedern die Zuverlässigkeit der vorangehen J erwähnten Verdünnungstechnik zu steigern vermochte,
vermindert die erforderliche Sorgfalt für die richtige Verseilung des feinen Drahtes im Behälter zwecks Erzielung
sMrerlä3siger Ergebnisse und Festsetzen des richtigen Korrskturfaktors
die Anziehungskraft dieses Verfahrens.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht eine Ausdehnung des Kohlenstoffäquivalentverfahrens auf übereutekti
scaes Eisen bis herauf zum Gärschaumpunktf d.h. der
Temperatur, bei welcher sich freies Graphit bildet und beim
Abkühlen aus dem geschmolzenen übereutektisehen Gusseisen
herausfliesst, ohne Zuhilfenahme irgendeines Verdünnungsverfahrens,
welches das Kohlenstoffäquivalent der Gusseisenprobe
gegenüber demjenigen der Schmelze ändert.
Übereutektisches Gusseisen neigt zur Bildung
von stabilem Graphit beim Abkühlen von der Schmelze zur Erstarrungstemperatur von Zementit über di« Bildung von insta·*·
bilem Eisenkarbid, das sich unmittelbar in Eisen und Kohlenstoff (Graphit) zersetzt. Dies verursacht komplizierte Wärmewirkungen, die zu einem schlecht definierten Haltepunkt der
Abkühlkurve führen. Es wurde jedoch ermittelt, dass dann,
wenn das Karbid stabilisiert wird,um eine vollständige Gra»
phitbildung zu verzögern, einfache Erstarrung des Eisenkarbids
erreicht wird, was einen Haltepunkt der Abkühlkurve bei der Karbidbildungstemperatur infolge der höheren Wärme
der Bildung von Eisenkarbid gegenüber Graphit bewirkt.
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Gemäss einer Durchfuhr Jingsform der Erfindung,
wird ein /erfahren der Einführung eines Karbidstabilisators
in eine. Frobe geschmolzenen übereutektlschen Gusseisens in
einer ?-isreichenden Menge vorgesehen, u& einen wahrnehmbaren
anfänglichen Haltepunkt der Abkühlkurve der Probe bei der
iC^bidbildunge temperatur zu erreichen und dadurch eine Bestimmung
des Kohlenstoffäquivalentes des Gusseisens zuzulassen,
wie es in dem geschmolzenen Zustand vor der Verarbeitung bestand, und/oder die Bestinuauncr bestirnter mechanischer und
physikalischer Eigenschaften des Eisens vorliegt, weiche aus dem anfänglichen Temperaturhaltepunkt vorausgesagt werden
können.
Irgendein Material mit der Eigenschaft der verzögerten Primärgraphitbildung während der Abkühlmg der
geschmolzenen Probe des übereutektisehen Gusseisens iu seiner
Erstarrungstemperatur, welches inert ist gegenüber dem Kohlenstoffäquivalent der übereutektischen Gusseisentchu^lze
mit der es kombiniert wird (inert in dem Sinn, dass es nicht das Kohlenstoffäquivalent der Probe gegenüber demjenigen der
Schmelze ändert), kann als Stabilisator bei der Durchführung
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der Erfindung verwendet werden. Allgemein sind durch einen
hohen Grad an Karbidstabilisierungsvermögen gekennzeichnete Stabilisatoren leicht löslich in und dispergierbar über die
gesamte geschmolzene Eisenprobe und ergeben eine konsistente, wahrnehmbare thermische Haltepunkt-Temperatur, wenn die
Ei senkarbidumwandlung stattfindet.
Stabilisatoren mit den vorangehenden Merkmalen umfassen Wismut, Bor, Cer, Blei, Magnesium und Tellur.
Derartige Stabilisatoren brauchen nicht mit der geschmolzenen übereutektisehen Gusseisenprobe in Elementarform kombiniert
werden, sondern können in zusammengesetzter Form oder in Gemischen mit anderen Stoffen, welche nicht das Kohlen-
W stoffäquivalent der Gusseisenprobe gegenüber demjenigen der
Schmelze ändern, zugegeben werden. Beispielsweise kann Bor
in Form von Eisenbor (FeB) zugegeben werden. Cer kann in Form von Mischmetall (einem Gemisch von seltenen Erdelementen mit Atomzahlen von 57 bis 71 in Metallform) zugegeben
werden. Magnesium kann in Form von Kupfermagnesium (Cu-Mg) zugegeben werden, wobei das Magnesium etwa 15 % des Gewichtes
ausmacht. Verschiedene Kombinationen oder Gemische der
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vorstehend angegebenen Zusätze erwiesen sich auch als erfolgreich für die Bewirkung anfänglicher thermischer Temperatur-Haltepunkte
bei der Abkühlung von Proben aus übereutek· tischem Gusseisen. Beispielsweise ergaben die folgenden Gemische
alle brauchbare anfängliche thermische Temperatur-Haltepunkte: ein Gemisch aus Tellur, Bor und Mischmetall;
ein Gemisch aus Bor und Mischmetall· ein Gemisch aus Blei und Mischmetall und ein Gemisch aus Wismut und Bor.
Fachleute werden erkennen, dass graphitbildende Stoffe, d,h. solche, welche eine Graphitbildung während
der Abkühlung der übereutektisehen Gusseisenprobe fördern,
bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens vermiedden werden sollten. Beispielsweise ist ein Material
wie Ferrosilizium (FeSi) ungeeignet, da es nicht nur die Graphitbildung oder -ausscheidung fördert, sondern auch
das Kohlenstoffäquivalent in der Gusseisenprobe gegenüber
demjenigen der Schmelze ändert.
Die Menge an bei der Durchführung der Erfindung verwendetem Stabilisator kann sich innerhalb weiter
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Grenzen in Abhängigkeit von dem besonderen verwendeten Stabilisator,
dem Kohlenstoffgehalt der Probe und der Menge und Art anderer Bestandteile der geschmolzenen Probe ändern. Zufriedenstellende
Kurven können durch Abkühlung von Proben aus Gusseisen mit nicht mehr als 0,05 Gewichtsprozent (auf der
Basis des Gewichts der Probe) Stabilisator erhalten werden. Vorzugsweise ist die Menge des mit Vorteil verwendeten Stabilisators
die minimal erforderliche Menge, um die gewünschte Verzögerung der primären Graphitbildung und den damit
verbundenen Haltepunkt der Abkühlkurve bei der Graphitbildungstemperatur zu erreichen. Obgleich Stabilisatormengen
so hoch wie 0,4 % erfolgreich verwendet wurden, werden geringere Mengen allgemein vorgezogen.
Die erfindungsgemässe Zugabe der Stabilisatoren zu geschmolzenen Gusseisenproben kann in irgendeiner
Weise erreicht werden, solange die Temperatur der geschmolzenen Probe zum Zeitpunkt der Zugabe des Stabilisators genügend
hoch ist, um die Erzeugung der gewünschten Abkühlkurve
zu, erreichen. Beispielsweise kann der Stabilisator in Klümpchenforra
oder in zerkleinerter "Form der geschmolzenen Probe
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unmittelbar nach deren Abstich zugegeben werden. Alternativ
kann der Stabilisator der Probeentnahmevorrichtung vor der
Einführung der geschmolzenen Probe augegeben werden· Auch andere bekannte Verfahren eur Vereinigung des Stabilisators
»it der Probe bieten sich den Fachmann an·
Für weitere Ziele, Vorteile und Merkmale der Erfindung und für eine mehr ins Einzelne gehende Beschreibung
derselben wird verwiesen auf die nachfolgende Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen·
In der Zeichnung ist χ
Fig. 1 eine Abkühlkurve einer nach dem erfindungsgemässen
Verfahren erzeugten Pr>be übereutektisehen Gusseisens;
Fig. 2 ein Mikrophotograph der Mikrostruktur einer
mit "Picxol* ("Picral"?) gea«tenf die Abkühlkurve nach Fig.
aufweisenden Probe in 500-facher Vergröse«rung;
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Fig. 3 eine Abkühlkurve einer Probe übereutektisehen
Gusseisens der gleichen Zusammensetzung wie die Probe nach Fig. 1, jedoch in üblicher Weise, ohne einen Zusatz abgestochen·
Fig. 4 ein Mikrophotograph der Mikrostruktur einer mit "Picrol" geäzten, die Abkühlkurve nach Fig. 3 aufweisenden
Probe in 500-facher Vergrösserung;
Fig. 5 eine graphische Darstellung, die die Beziehung des prozentualen Kohlenstoffäguivalents zur anfänglichen
Haltepunkttemperatur von übereutekti schein Gusseisen bei
erfindungsgemässer Verwendung von Karbid stabilisierenden Zusätzen
zeigt;
Fig. 6 eine Form im Schnitt mit einer darin enthaltenen erfindungsgemässen Probe; und
Fig. 7 eine leere Form im Schnitt zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens und zur Erzeugung einer
erfindungsgemässen Probe.
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Fig. 1 zeigt die Abkühlkurva einer Probe
übereutektischen Gusseisens, die gemäss der Erfindung erhalten
wird, indem die Probe, während sie sich in flüssigem Zustand befindet, mit einem Stabilisator kombiniert wird, welcher
die Eigenschaft besitzt, die primäre Graphitbildung
während der Abkühlung der Probe auf die Erstarrungstemperatur zu verzögern. Die Ubereutektische Gusseisenprobe der
Fig. 1 hat eine Zusammensetzung von 4,12 Gewichtsprozent Kohlenstoff, 1,62 Gewichtsprozent Silizium und 0,076 Gewichtsprozent
Phosphor. Diese Zusammensetzung ergab ein Kohlenstoff äquivalent (CE) von 4,69 % /ÖE - % C + l/3(% Si + %P]7«
Die Probe wurde in eine PhasenUnderungsermitfc»
lungsvorrichtung von der in der vorgenannten USA-Patentschrift
3 267 732 angegebenen Type gegossen* Eine derartige
Ermittlungsvorrichtung umfasst eine Form oder einen kleinen Tiegel 10 (Fig. 6,7) mit einem Volumen von etwa 164 cm3
oder weniger. Ein Thermoelement aus Chromel/Alumel-Drähten
erstreckt sich durch eine Tiegelwandung, eodass seine heis«
se Verbindung völlig von der in den Tiegel eingegossenen
209810/0638 «*o OftlG/iM(_
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Probe 11 umgeben ist und sich unterhalb jeglichen, beim Abkühlen in der Probe gebildeten Schrumpfungshohlräume befindet.
Das Thermoelement ist zur Verbindung mit einem geeigneten Aufzeichnungsgerät ausgebildet, welches die Abkühlkurve
der Probe beim Absinken der Temperatur derselben aufzeichnet. Die elektrische Verbindung zwischen dem Thermoelement
des Detektors und der Temperaturmeßschaltung der Auf« zeichnungsvorrichtung wird vervollständigt, indem die Kontakte
des Detektors in entsprechende Kontakte eines Gestells eingesteckt werden, das dazu bestimmt ist, den Detektor zur
Aufnahme der Probe in Vertikalstellung zu halten.
Bei der Aufnahme der Abkühlkurve nach Fig. 1 wurde Cer in Form eines Ig Mischmetall-Klümpchens in den
Tiegel vor dem Eingiessen der geschmolzenen Probe eingegeben. Die Probe hatte ein Gewicht von etwa 500 g· Wie vorangehend
erwähnt, kann die Menge des Stabilisators sich Über einen weiten Bereich ändern. Wie aus Fig. 7 ersichtlich,
kann der Stabilisator 12 auf einer Innenfläche der Form 10 sein. Beispielsweise wurden zufriedenstellende Kurven durch
Zugabe von so wenig wie 1/4 g Mischmetall, und so viel wie 2 g zu einer 500 g geschmolzenen Probe übereutektisehen
Gusseisens mit 4,2 % C und 1,5 % Si ersielt«
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Wenn die geschmolzene Probe übereutektisehen
Gusseisens in den Tiegel eingegossen wurde, bewegte sich,
wie aus Fig. 1 ersichtlich, der Schreiber des Äufzeichnungsgerätes
aufwärts von einem Punkt Ä zu einem Punkt B, bis die tatsächliche Temperatur im Mittelpunkt der Probe erreicht
war. An diesem Punkt begann die Aufzeichnungsvorrichtung mit der Aufzeichnung der Abkühlkurve. Die Flüssigkeits- oder anfängliche
thermische Haltepunkt-Temperatur erschien als vertikales Kurvenstück C, wobei diese Temperatur 12O4°C betrug.
Die anfängliche thermische Haltepunkt-Temperatur wird normalerweise
in etwa 20-40 Sekunden, in Abhängigkeit von Überhitzung, erreicht, und diese Temperatur kann in das Kohlenstoffäquivalent
verwandelt werden, indem vorherbestimmte Werte des prozentualen Kohlenstoffäquivalentes als Funktion
der Temperatur verwendet werden. Eine auf solchen vorbestimmten Werten beruhende Kurve ist in Fig. 5 veranschaulicht.
Aus dieser Kurve ist ersichtlich, dass eine Probe übereutektischen
Gusseisens mit einer anfänglichen thermischen Haltepunkt-Temperatur von 12040C ein KohlenstoffSquivalent von
4,7 % aufweist. Dies entspricht eng dem durch chemische Analyse der Probe erhaltenen Kohlenstoffäquivalent von 4,69 %.
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Fig. 2 ist ein Mikrophotograph der Mikrostruktur der mj t "Picrol" geäzten Probe übereutektisehen Gusseisens,
dass die in Fig. 1 veranschaulichte Abkühlkurve hat. Die
in Fig. 2 gezeigte Mikrostruktur ist 500 mal vergrössert.
Fig. 3 zeigt eine Äbkühlkurve einer übereutektisehen
Gusseisenprobe mit gleicher Zusammensetzung und aus der gleichen Gi«sspfanne wie die Probe der Fig. 1 gegossen
ist, wobei jedoch die Probe in einen Tiegel einer kohlenstoffäquivalenton
Detektorvorrichtung ohne Zugabe eines Stabilisators abgegossen wurde. Diese Probe wurde gleichzeitig
mit der Probe nach Fig. 1 abgegossen, jedoch zeigt die
Abkühlkurve nach Fig.3 keinen brauchbaren thermischen Haltepunkt
oberhalb des eutektischen Temperatur-Haltepunktes. Somit war es nicht möglich, das Köhlenstoffäguivalent aus der
Abkühlkurve nach Fig. 3 zu ermitteln, obgleich die Probe aus dem gleichen Eisen bestand und somit das gleiche Kohlenstoffäquivalent und die gleiche Zusammensetzung wie die Probe aufwies,
welche die Abkühlkurve nach Fig. 1 ergab.
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Fig. 4 zeigt einen Mikrophotograph der Mikroder
struktur/"Picrol" geäzten Probe iibe reut attischen Eisens, das die Äbkühlkurve der Fig. 3 ergab. Die dort dargestellte Mikrostruktur ist 500 mal vergrössert«
struktur/"Picrol" geäzten Probe iibe reut attischen Eisens, das die Äbkühlkurve der Fig. 3 ergab. Die dort dargestellte Mikrostruktur ist 500 mal vergrössert«
Die wurmartigen Bestandteile in Fig. 4 sind Graphitflocken, die gegenüber den kurzen und feinen Graphit
flocken geraäss Fig. 2 lang und massiv sind. Dies zeigt die
Wirkung des Mischmetall-Zusatzes auf die Verhinderung oder
Verlangsamung der Bildung und/oder des Wachstums von Graphit während der Abkühlung der Probe auf die Erstarrungstemperatur.
Der anfängliche thermische Haltepunkt in der Äbkühlkurve einer Probe Übereutektisehen Gusseisens, wie er
bei C in Fig. 1 angedeutet ist, kann mit verschiedenen stabilisierenden
Zusätzen erzielt werden, welche die Eigenschaft aufweisen, dass sie die primäre Graphitbildung während der Abkühlung
der Probe auf die Erstarrungstemperatur verlangsamen. Ss vrurden verschiedene Stabilisatoren verwendet, um thermische Haltepunkt-Temperaturen in Proben übereutaktischen Guss
eisens mit einem prozentualen Kohlenstoffäquivalent im Bereich
vom eutektischen Punkt bei 4,35 % bis herauf zu etwa
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4,95 % zu erzeugen. Die prozentualen Kohlenstoffäquivalente
dieser verschiedenen Proben wurden durch chemische Analyse ermittelt» Durch Auftragung der thermischen Haltepunkt-Temperaturen
gegenüber dem prozentualen Kohlenstoffäquivalent
der Proben wurde die Kurve nach Fig. 5 erhalten.
Die folgende Tabelle gibt die Werte des Kohlenstoff äquivalente von übereutektisohea Gusseisen bei Bestimmung
der zugehörigen Werte der Fig. 5 unter Verwendung von karbid-stabilisierenden Zusätzen im Vergleich zu dem
durch chemische Analyse bestimmten prozentualen Kohlenstoffäquivalent.
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Stabilisatorzusatz | Thermische Haltepunkt Temperatur |
Tellur + Bor + Mischmetall |
1269 |
Bor + Mischmetall | 1273 |
Blei + Mischmetall | 1249 |
Bor | 1210 |
Mischmetall | 1210 |
Mischmetall | 1204 |
Bor + Mischmetall | 1214 |
Mischmetall | 1200 |
Bor + Mischmetall | 1162 |
Wismut | 1293 |
Mischmetall | 1282 |
Bor | 1273 |
Mischmetall | 1283 |
Wismut + Bor | 1266 |
Kohlenstoffäquivalent
aus laut Wechsel- chemischer beziehung Analyse
4.84
4.85 4.80 4.71 4.71 4.70 4.72 4.69 4.58
4.89 4.86 4.85 4.87 4.83
4.79
4.85 4.80 4.70 4.72 4.68 4.65 4.51 4.51 4.77 4.80 4.68 4.68 4.68
Es ist zu bemerken, dass vergleichsweise der prozentuale , erfindungsgemäss aus der anfänglichen thermischen
Haltepunkt-Temperatur in dem ubereutektisehen Gusseisen ermittelte Kohlenstoffäquivalent gut innerhalb der
brauchbaren Grenze liegt. Es ergab sich in der Tat, dass
dieses Verfahren der Bestimmung des prozentualen Kohlenstoffäquivalente zuverlässiger als die chemische Analyse ist, da
dieses Verfahren der Bestimmung des prozentualen Kohlenstoffäquivalente zuverlässiger als die chemische Analyse ist, da
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h&ufig chemische Analysen der gleichen Probe von Gußeisen
Ton einem Labor zum anderen versohieden ausfallen.
Obgleich die verbrauchbare Phasen&aderungs-iDetektorvorrlchtung der Type der USA-Patentschrift 3 267 752 rorangehend bei Beschreibung der rorliegenden Erfindung besonders erwähnt wurde» rersteht es sich, daß andere geeignete
Phasenanderungs-Detektorvorrichtungen verwendet werden können.
Serartige Detetfcorrorrichtungen umfassen normalerweise einen
an der Oberseite offenen Tiegel, um die geschmolzene Probe des Gußeisens aufzunehmen» und auch auf Temperatur ansprechende, sich in den Tiegel unterhalb des Spiegele der Probe erstreckende Elemente, so daß eine Abföhlung der Temperaturänderung der Probe beim Abkühlen erfolgen kann· Bas Temperaturfühlelement kann von irgendeinen geeigneten Typ sein,
weist jedoch vorzugsweise die Form eines Thermoelementes auf, das aus geeigneten Stoffen besteht, und zwar in Abhängigkeit Ton den auftretenden Temperaturen. Andere geeignete
Kohlenstoff-Setektorrorrichtungen sind angegeben in der
USA-Patentschrift 3 321 973, der britischen Patentschrift 944 302 und dem Artikel "Gray Oast Iron Control By Cooling
Gurre Techniques1* in "Modern Castings", Februar 1962,
Selten 91 bis 98.
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Obgleich ein bevorzugtes Aueführungebeispiel der Erfindung beschrieben ist, so versteht ·β sich doch,
dass andere Abwandlungen derselben durchgeführt werden können,
ohne den Erfindungsgedanken und den Schutzbereich der nachfolgenden Ansprüche zu verlassen.
Ansprüche
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Claims (1)
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Ansprüche
1. Verfahren zur Untersuchung von übereutefctisehe« Gusseisen, gekennzeichnet durch Erzeugung dines
φ anfänglichen thermischen Haltepunktes in der Abkühlkurve des
übereutektisehen Gusseisens mittels Verzögerung der primären Graphitbildung wahrend der Abkühlung einer geschmolzenen
Probe des Eisens bis zu seiner Brstarrungetemperatur, wodurch ein Haltepunkt der Abkühlkurve der Probe bei der Karbidbildungstemperatur erzielt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzögerung priaärer Graphitbildung durch Kombination der geschaolzenen Probe Bit einem
Stabilisator erreicht wird, welcher die Eigenschaft aufweist,
die primäre Graphitbildang wahrend der Abkühlung der Probe bis zu ihrer Erstarrungsteaperatur asu Verzögern.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e n η -zeichnet, dass der Stabilisator zumindest einen
Stoff aus der Gruppe bestehend aus Wisaut, Bor, Cer, Blei,
Magnesium und Tellur enthalt.
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4· Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch g e k e η η
zeichnet , dass der Stabilisator Mischnetall enthältι
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis ^gekennzeichnet durch die Schritte:
Probenahme des Übereutektisehen Gusseisens
in voll flüssigem Zustand;
Vereinigung der flüssigen Probe mit einem
Stabilierzusatz, der die Eigenschaft hat, primär« Karbidbildung zu verzögern;
Abkühlen der Probe zu ihrer Erstarrungsteaperatur unter Ermittlung der theroischen Haltepunkt-Temperatur.
6. Verfahren nach einem der Anspruch· 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass dl· geschmolzene Probe
in eine offenendige Form eingegossen vird, welche den Stabilisator an ihren Innenflachen enthalt.
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SAD
7, Verfahren nach einem der Anspruch« 1 bis 6, dadurch
ge-cennzeicinet, dass dag K&hlenstef £§U?uivalent
der Probe gleich dem Kohlenstoffaquivalent der Slohmelse geholten
wird.
φ 8. Verfahren nö-rfi einem der Ansprache I bis 7, dftdurqh
gekennzeichnet, dass aus dem ermittelten HaJ1-tepunkt
der ^li^uhlkurve das KohlenetoffSguivalent und somit
der prozentualen Kohlenstoffgehalt entsprechend einer
für ^ntereutektisclies Gusseisen bekannten Weise ermittelt
wird.
9. Geschmolzene Probe übereutektischen Gusseisens, dadurch
gekennzeichnet , dass sie einen Stabili sator mit der Eigenschaft: primäre Graphitausscheidung wäh-
^ rend des Abkühlens der Probe auf ihr© Erstarrungstemperatur
zu verhindern, enthält.
10. Probe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass sie als Stabilisator wenigstens ein Mitglied der Gruppe Wismut, Bor, Cer, Blei, Magnesium und Tellur
enthält.
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11« Probe nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Stabilisator Mischraetall
enthält.
12. Form zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 8 oder zur Erzeugung einer Probe nach einem
der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeich =
net ,dass sie in bekannter Weise an einem Ende offen ist
und dass sie auf einer Innenfläche einen Stabilisator mit der Eigenschaft primäre Graphitaussbildung während der Abkühlung
einer in die Form eingeführten Probe geschmolzenen über eilt ekti sehen Gusseisens zu verzögern, trägt»
13. Form nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stabilisator auf einer Innenfläche wenigstens ein Material der Gruppe bestehend aus V/i smut. Bor,
Cer, Blei, Magnesium und Tellur enthalt.
14« Form nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stabilisator auf einer Innenfläche
Mischmetall enthält.
209810/0638
Applications Claiming Priority (1)
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