DE1795298A1 - Verfahren zur Herstellung substituierter Glutarimide - Google Patents
Verfahren zur Herstellung substituierter GlutarimideInfo
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Description
OZ 68 127 Ο41°) Troisd-orf, clr-n γ,0. Aug. 1%8
DYKAMIl1 KOBEL AKTISliGESELLSCHAtfiP
Troisdorf, Bez. Köln
Verfahren zur Herstellung substituierter Glutarimide
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von substituierten Glubrimiden der allgemeinen Formel I
in v/elcher R1 und R2 entweder Alkylgruppen mit 1 - 4 C-Atomen
bedeuten oder gemeinsam zu einem carbocyclischen Ring geschlossen Bein.können, aus Cyanaldehyden der allgemeinen Formel II
H R1
C-C-CH9-CII9-CN ,
0R
in v/elcher R1 und R2 die oben angegebene Bedeutung haben, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Cyonaldehyde mit Halogen in Gegenwart von Wasser zu den entsprechenden substituierten Cyancarbonsäuren
oxydiert, diese isoliert und durch Erhitzen in die substituierten Glutarimide übergeführt werden.
Ein Verfahren zur Herstellung mehrerer substituierter Glutarimide der obigen allgemeinen Formel ist bereits in der britischen Patentschrift
1 033 251 beschrieben. Nach diesem Verfahren v/erden substituierte 4-Cyanbutyraldehyde durohtverceifende und oxydierende
Behandlung in substituierte Glutorsäuren verwandelt, aus v/elchen
durch Umsetzung mit Harnstoff oder Ananoniak die gewünschten GIu-
tarimide gebildet werden. Die Verseifung der Nitrilgruppe wurde
bevorzugt mit alkalischen Mitteln, die Oxydation der Aldehydgruppe mit Kaliurapermanganat durchgeführt. Auch die Iiöglichkeit der Verseifung
und Oxydation in.einer Stufe mit einer Mischung von Salpeter- und Schwefelsäure wurde erwähnt. Die so erzielten Auebeuten
sind jedoch nicht befriedigend.
Demgegenüber wurde nun überraschend gefunden, daß sich Cyanaldehyde
der obigen allgemeinen Pormel durch Chlor in Anwesenheit von
Wasser in technisch einfacher Weise und mit ausgezeichneten Ausbeuten zu den entsprechenden 4-Qyaributtersäuren oxydieren lassen,
welche wiederum durch Erhitzen ebenfalls in hoher Ausbeute in die gewünschten Glutarimide übergeführt werden können.
Die Überführung substituierter 4-Oyanbuttersäuren durch Erhitzen
in die entsprechenden Glutarimide war bisher nicht beschrieben, obgleich die Herstellung des unsubstituierten Glutarimide durch
Erhitzen von 4-Cyanbuttersäure bekannt war (Ber, 33 (1900) S. 590
und Liebigs Ann. 596 (1955) S. 172).
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung τοη substituierten GIutarimiden
nach dein erfindungsgemäßen Verfahren eignen sich Verbindungen wie 2,2-Dimethyl-, 2,2-Diäthyl-, 2~Ä*thyl - 2-isopropyl-,
2-Xthyl-2-n-butyl-, 2,2-Tetramethylen- und 2,2-Pentaoethylen-4-cyan-butyraldehyde.
·
Die Oxydation der substituierten Cyanaldehyde v/ird in der Weise
durchgeführt, daß der Cyanaldehyd in Wasser fein verteilt wird . und in diese Mischung mindestens die für die Oxydation der Aldehydgruppe
stöchiometrisch erforderliche Menge Chlor eingeleitet
wird. In der Regel ist ein geringer Überschuß an Chl^r erforderlich.
Ein größerer Überschuß ict wegen der Gefahr der Bildung chlorierter
Produkte zu vermeiden. 1G98E3/19A0
Die Temperatur der Reaktionsmischung wird durch Kühlung niedrig gehalten, um eine Verseifung der Nitrilgruppe möglichst zu vermeiden.
Zweckmäßig soll die Temperatur 40° C nicht übersteigen. Bevorzugt soll ein Temperaturbereich zv/ischen 5 und 30° G eingehalten
v/erden.
Das Verhältnis von Wasser zu Cyanaldehyd ist für die Oxydation nicht von ausschlaggebender Bedeutung. In der Regel v/ird der Cyanaldehyd
in der 1 - 3-fachen Menge Wasser verteilt. Wesentlich geringere Wassermengen sind insofern nachteilig, als sowohl die
Gefahr der Bildung chlorierter Produkte als auch die Gefahr der ITitrilverseifung erhöht v/ird. Größere Wassermengen sind unvorteilhaft,
weil für die anschließende Extraktion der Cyancarbonsäure eine größere Extraktionsleistung erforderlich ist.
Die gebildeten Cyancarbonsäuren lassen sich aus der sauren wässrigen Lösung durch geeignete, gegen Säuren unempfindliche
Lösungsmittel, extrahieren. Gut geeignete Lösungsmittel sind Chlorkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
1,2-Dichloräthan, Methylchloroform und dergleichen. Bevorzugt geeignet ist 1,2-Dichloräthan. Auch Kohlenwasserstoffe
wie Benzol und Toluol sind brauchbar. Die Cyancarbonsäuren hinterbleiben nach Abdestillieren des Lösungsmittels.
Da die Oxydation der Aldehydgruppe rasch verläuft, ist eine
kontinuierliche Durchführung von Oxydation und Extraktion besonders vorteilhaft.
Zur Umlagerung in das Glutorimid wird die Cyancarbonsäure auf Temperaturen
zv/ischen 40 und 250° C erhitzt. Die Reaktionszeit bis zur vollständigen Umlagerung beträgt, abhängig von der Temperatur,
0,5 - ? Stunden. Tor.iperntüren von 140 bis 220° C v/erden bevor-
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zugt verwendet. Die Umlagerung kann in einfacher V/eise beim Aufheizen der Cyancarbonsäuren auf die Destillationstemperatur
der Glutarimide erfolgen.
Das gebildete Glutarimid ist häufig bereits sehr rein. Falls erforderlich, v/ird es durch Destillation oder Umkristallisieren
gereinigt.
Die substituierten Glutarimide sind wertvolle krampfstillende Mittel bzw. Beruhigungsmittel.
H λ \, 3 / 1 3 L 0
1,5 Mole (187,5 g) 2,2~Dimethyl-4-cyanbutyraldehyd werden zusammen
rait 3oo g Η«0 vermischt und unter Kühlung des Reaktionsgefässes
bei 18 - 19° (Innentemperatur) Chlor eingeleitet. Zur besseren Verteilung des Chlois in der Emulsion wird der Gefässinhalt
mit Hilfe eines schnell laufenden Rührers gerührt. Die Chlormenge wird durch ein. Rotameter auf 20 - 22 g/h eingestellt, die genaue
Chlormenge durch Rückwaage ermittelt. Nach 5 Stunden beträgt die Gewichtszunahme 106,5 g. Zur Vervollständigung der Reaktion wird
, nach Beendiung des Einleitens von Chlor noch 20 Minuten gerührt, darauf mit gekühltem 1,2-Dichloräthan mehrmals von Hand ausgeschüttelt.
Der Extrakt wird bei 25 C Badtemperatur im Vakuum eingeengt. Der Kolbeninhalt (192,ο g) v/ird gegen Ende des Einengens
grobkristallin fest. Durch Destillation unter Normaldruck wird die gebildete Cyancarbonsäure umgelagert und man·erhält nach einem
kurzen Vorlauf bis 115° C die Hauptmenge des Iraids zwischen
265 bis 275° C siedend.' Das Destillat erstarrte sofort kristallin
und hat den Fp.139 - 141° C,nach einmaliger Umkristallisation aus
Methyläthy!keton Fp. 143° C. Der Misch-Schmelzpunkt mit c(,4-Dimethylglutarimid
zeigt keine Depression. Ausbeute: 173 j ο g Ci ,ci~Dimethylglutarimid(i,23 Mole = 82 # der Theorie).
Durch ITachextraktion der wässrigen Phase (397 g) läßt sich die
Ausbeute auf 90 $ erhöhen.
Bei Verwendung der äquivalenten Menge Brom anstelle von Chlor und von 2,2-Diäthyl-4-Cyanbutyraldehyd als Ausgangsstoff werden
entsprechende Ergebnisse erhalten.
verfährt entsprechend Eeipiel 1, erhitzt jedoch den Kolben
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mit der gebildeten 2,2-Diraethyl-4-cyanbuttersäure unter Zugabe
von 0,5 g V/asser 15 rain lang auf 60° C. Man destilliert anschliessend
unter vermindertem Druck bei 14 Torr und erhält als Vorlauf bis 145° C nicht umgesetzte 2,2 Dimethyl-4-cyanbuttersäure
(17|5 Ί°% bezogen auf .Cyanbutyraldehyd ). Zwischen 145
und 150° C wird als Hauptfraktion qf,fi(~Dimethylglutarimid erhalten.
Ausbeute: 72 ^ der Theorie.
, Verfährt man wie im Beispiel 1 angegeben, nimmt aber anstelle von
2,2-Dimethyl-4-cyanbutyraldehyd den 2-Athyl-2-n-butyl-4-eyanbutyraldehyd
und erhitzt den nach der Entfernung des 1,2-Dichloräthans
verbleibenden hellen, hochviskosen Rückstand mit einigen Tropfen Wasser 3 - 5min. auf 200° C, so erhält man das $ -Äthyl- £*-n-butylglutarimid
in Form gut ausgebildeter Kristalle. Pp. 64 - 66° C (Ligroin). Bei Verwendung von Methylchloroform oder Benzol als
Extraktionsmittel erhält man entsprechende Ergebnisse.
Zu 150 g Chlorwasser mit 0,466 $>
Chlor gibt man bei 22° 0 1,49 g 2-Äthyl-2-isopropyl-4~cyanbutyraldehyd, läßt die mit einem Magnetrührer
gut verteilte Emulsion 4 Stunden lang bei 22° ö reagieren, extrahiert mit gekühltem 1,2-Dichloräthan, erhitzt den nach Abziehen
des Lösungsmittels im Vakuum verbleibenden Rückstand mit 0,5 g V/asser 1 Stunde auf 180° C, steigert die Temperatur 3 bis
5 Minuten auf 250° C und zieht br.-i 60 bis 70° 0 das Reaktionsgemisch mit 50£igem Alkohol-Wnur.frrßeiaisch aus. Man erhält nach
Abkühlung des Lösungsmitteln Amt ff-Äthyl-ci-isopropylglutariraid
in Form gut ausgebildete Krinl/il I« . Pp. 120 - 121° C.
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..- 7 —
(Molgew. 183) Ber. 0 65,55 H 9,29- N 7,65
Gef. C 65,11 H 9,55 N 7,91.
Molekulargewicht und Analyse sind eomit in Übereinstimmung
mit °<~Äthyl-C(-isopropylglutarimid.
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Claims (1)
- P a t e η t a η s ρ r u c h;Verfahren zur Herstellung von Glutarsäureimiden der allgemeinen Formelin welcher R1 und Rp entweder eine Alkylgruppe mit 1-4 C-Atomen bedeuten oder gemeinsam zu einem carbocyclischen Ring geschlossen sein können, aus Cyanaldehycten der allgemeinen FormelC-C-CH„-CH0-C}( ,in v/elcher R^ und R2 die angegebene Bedeutung haben, dadurch gekennzeichnet, daß die Cyanaldehyde mit Halogen in Gegenwart von VfraGsor zu den entsprechenden Cyancarbonsäuren oxydiert, diese P isoliert und durch Erhitzen in die entsprechenden Imide übergeführt werden.Patentabteilung
Dr. Ia/ki109853/1940
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