DE1794031C3 - Verwendung eines Lackes zum Lackieren von Flachdruckformen - Google Patents
Verwendung eines Lackes zum Lackieren von FlachdruckformenInfo
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Description
Die Herstellung von Flachdruckformen erfolgt bekanntlich in der Regel in der Weise, daß ein Aufzeichnungsmaterial
mit einer lichtempfindlichen harzartigen Schicht bildgerecht belichtet und die nicht gehärteten
oder weichen Harzbestaridteile entfernt werden.
Bei vielen bekannten Aufzeichnungsmaterialien entsprechen die ungehärteten oder weichen Bezirke
den unbelichtet gebliebenen Bezirken der lichtempfindlichen
Schicht. Die Harzbestandteile, welche nicht entfernt wurden, d. h. auf dem Träger des lichtempfindlichen
Materials verblieben sind, werden dann zwecks Erzielung einer abriebfesten Druckfläche von
langer Lebensdauer mit einem Lack behandelt. Die hierzu geeigneten Lacke müssen bestimmten Erfordernissen
genügen, damit sie von den hydrophoben Bezirken der Flachdruckform adsorbiert werden, ohne
daß Reste einer öligen Phase des Lackes in den Nicht-Bildbczirken
zurückbleiben. Ferner müssen die Lacke gegenüber der Einwirkung von Druckfarben sowie von
Druckfarbcnlösungsmittcln und den Chemikalien von Druckfarbe abstoßenden Lösungen, einschließlich Wasser,
inert sein. Schließlich sollen die Lacke die Bildbezirke nicht abdecken und verschließen, nicht klebrig
sein und kratzfeste Oberzüge liefern.
Die bisher bekannten Lacke mm Lackieren von Flachdruckformcn bestehen in der Regel aus einer
wäßrigen und einer nicbtwäßrigen flüssigen Phase. Die wäßrige Phase enthält dabei ein lösliches Dickungsmittel,
wohingegen die nichtwäSrige Phase ein harzartiges Material enthält. Die wäßrige Phase kann fer-
s ner gegebenenfalls ein Netzmittel aufweisen, wohingegen
die nichtwäßrige Phase weiterhin einen Farbstoff oder ein Pigment sowie gegebenenfalls ein Streckmittel
für das Harz enthält. Es hat sich gezeigt, daß die bisher bekannten Lacke noch nicht sämtlichen der geschilderten
Anforderungen genügen.
Aufgabe der Erfindung war es, einen verbesserten Lack zum Lackieren von Flachdruckformen anzugeben,
welcher sich zum Lackieren von Flachdruckformen eignet, die unter Verwendung der verschiedensten
lichtempfindlichen Schichten hergestellt worden sind, einschließlich lichtempfindlichen Schichten aus
Diazoharzen, weiche eine besondere Bedeutung erlangt haben und die bekanntlich zur Herstellung sogenannter
vorsensibiüsierter Druckplatten erhältlich sind. Ganz allgemein sollte sich der Lack zum Lackieren
der auf dem Gebiet der Lithographie üblichen Flachdruckformen wie auch zum Lackieren von beispielsweise
nicht lichtempfindlichen Dichromat-AIbumintypschichten
eignen.
*5 Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß
besonders vorteilhafte Lacke zum Lackieren von Flachdruckformen dann vorliegen, wenn man als
Hirz in der nichtwäßrigen Phase ein Terpolymer aus Vinylidenchlorid, Acrylnitril und einem kurzkettigen
Alkylacryisäureester verwendet. Lacke mit einem Terpolymeren dieses Typs sind an sich bekannt, z. B. aus
den belgischen Patentschriften 706 577 und 558 164. Ihre besondere Eignung für die Herstellung von Uberzugslacken
zum Lackieren von Flachdruckformen war jedoch nicht voraussehbar.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge die Verwendung eines Lackes, bestehend aus einer wäßrigen,
ein lös'iches Dickungsmittel sowie gegebenenfalls ein
Netzmittel enthaltenden Phase und einer nichtwäßrigen Phase, aufgebaut aus einem mit Wasser nicht mischbaren
flüchtigen Lösungsmittel, einem Farbstoff oder Pigment und einem aus einem Terpolymeren aus
Vinylidenchlorid, Acrylnitril und einem kurzkettigen Acrylsäurcalkylester oder Alkacrylsäurealkylester bcstehenden
Harz sowie gegebenenfalls einem Streckmittel für das Harz zum Lackieren von Flachdruckformen.
Der erfindungsgemäß verwendete Lack läßt sich zum Lackieren der Bildbezirke von sowohl negativen
als auch positiven Druckplatten verwenden, wobei die Druckdauer oder Lebensdauer der Druckformen beträchtlich
erhöht wird und scharfe Bilder erhalten werden. Bei Verwendung des Lackes ist es ferner möglich,
intensiv farbige Bilder dadurch zu erhalten, daß der
Lack vorzugsweise von den hydrophoben Bildbezirken adsorbiert wird. Bildbezirke und Nicht-Bildbczirke
werden scharf voneinander getrennt und es hinterbleiben keine farbigen Rückstände der öligen Phase in
den Nicht-Bildbezirken.
Bei Verwendung des Lackes sind ferner keine Anzeichen einer Brückenbildung, d. h. einer Verbindung
der sehr kleinen Nicht-Bildpunkte in Rasterbezirke von hoher Druckdichte sichtbar. Ein weiteres Merkmal
des crt'mdungsgcmaßcn Lackes besteht darin, daß er
zum Lackieren der auf verschiedenste Weise unter Verwendung der verschiedensten Ausgangsmutcrialien
hergestellten Flachdruckformcn verwendet werden kann, d ii.. die Flachdruckformen können unter Ver-
794
wendung der verschiedensten lichtempfindlichen Harze
einschließlich sogenannter lösungsroiitellösiicherTypcr·
hergesieüt worden sein, wobei der !. aek den Flachdruckformen
eine lange Lebensdauer in tier Druckpresse verleiht. d\-. Itildheziike nicht abueelit oder
verschmiert und knuzfest wäiirend und nach Gebrauch
der Flachdruckform ist. Der Lack kann ferner vor dem
Trocknen mit Wasser verdünnt werden, ohne dali nachteilige Effekte auftreten. Der Lack ist ferner inert
gegenüber der Einwirkung von Druckfarben, Druckfarbenlösungsmitteln und den Chemikalien von Druckfarbe
abstoßenden Lösungen.
Als Dickungsmittel für die wäßrige Phase eignen sich insbesondere Mischpolymerisate ai:s Maleinsäureanhydrid
und Vinylmethyläther, deren Maleinsäure·· anhydridreste zunächst zu Maleinsäurcresten hydrolysiert
wurden, worauf einer der beiden Carbonsäurereste in einen Carbonsäureamidrest überführt und das
Wasserstoffatom des zweiten Carbonsäurerestcs durch ein Alkalimciillatom substituiert wurde. Andere betonders
vorteilhafte Dickungsmittel sind beispielsweise Polysaccharide, wie beispielsweise Pclysaccharidfumrnis
natürlichen Ursprungs, beispielsweise Seegrasodei
Tangderivate u. dgl. Zu den geeigneten Polysacchariden gehören ferner beispielsweise solche, die
jius Polysaccharidcarboxyäthe.'n bestehen. Sehr geeignet
als Dickungsmittel sind besispielsweise Gummi· arabicum, wie auch Carboxymethylcellulose. Als besonders
vorteilhaft hat es sich erwiesen, das Dickungsmittel in dem '.ack in einer Konzentration von 0,10 bis
1,0 Gewichtsprozent zu verwenden. Die Konzentration ist jedoch nicht kritisch und eis Dickungsmittel kann
in Konzentrationen je nach der :ewünschten Viskosität
verwendet werden.
Gegebenenfalls kann der Zusatz eines Net/mittels oiler Emulgators vorteilhaft sein. Geeignete Netzmittel
oder Emulgatoren bestehen aus oberflächenaktiven Verbindungen, d. h. beispielsweise sogenannten anionischen
oberflächenaktiven Verbindungen, wie Alkylisulfaten
und Alkylsulfonaten, Alkylarylsulfonaten ti. dgl. Ein typischer Vertreter dieser Klasse ist beiispielsweise
Natriumlaurylsulfat. < ^eignete Netzmittel können ferner aus sogenannten nichtionogcnen oberflächenaktiven
Verbindungen bestehen, die aus Alkylphenol-Äthylenoxyd-Addukten
bestehen oder Athylenoxydadduktevon
Propylenoxyd-Propylenglykol-Blockpolymeren
sind. Geeignet sind ferner Athylenoxydaddukte von Sorbilanpalmitat, Sorbitanlaiirat. Sorbitanoleat
und Sorbitanstearaten. Geeignet sind ferner übliche bekannte kationische oberflächenaktive Verbindungen,
wie beispielsweise substituierte Oxazoline.
Gegebenenfalls kann auch die organische Phase ein Netzmittel oder einen Emulgator enthalten Besonders
geeignete lösungsmittellösliche Netzmittel oder Emulgatoren für die nichtwäßrige organische Phase sind
beispielsweise die Sorbitanestcr der Laurin-, Palmetin-,
Stearin- oder Ölsäure oder die sogenannten Igcponc. insbesondere der Kokosnußölestcr von Natriuniisäthionat.
Der in der nichtwäßrigen Phase vorhandene Farbstoff oder das in der nichtwäßrigen Phase vorhandene
Pigment können mit dem Farbstoff oder dem Pigment der später verwendeten Drucke identisch sein. d. h.,
zur Färbung der nichtwäßrigen Phase kann die gleiche Druckfarbe oder Drucktinte verwendet werden, die
/um Einfärben der erhaltenen Elachdruckform verwendet
wird. Verwiesen wird hierzu beispielsweise auf die französische Patentschrift 1 497 404.
Die Herstellung der Lacke erfolgt durch Vereinigung
der nichtwäßrigen Lösungsmittelphase und der wäßrigen
Phase, wobei die Vereinigung oder Eniuljiierung
tiiiter Verwendung üblicher Misehvorrirhiungen erfi'lkann
beispielweise initiels eines Mischers mit einen;
Pro[)el!trrührwerk mit variablen Rührgeschvvindigl:eiien.
Die bei Vereinigung der wäßrigen Phase und der nichtwäßrigen Phase crhril'enp Emulsion kann aus
ic einer Wasser-in-Öi-Emulsion oder einer öl-in-Wassei-Fmuision
bestehen. Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, daß der Lac« aus einer äußeren wäßrigen
Phase aus Wasser und einem löslichen Dickungsmittel und einer inneren üichtwäßrigen Phase aus dem Terpolymeren
und dem mit Wasser ni-:h" mischbaren flüchtigen Lösungsmittel besteht, wohingegen es ir.
anderen Fällen gegebenenfalls wiederum vorteilhaft sein kann, wenn der Lack aus eifier inneren wäßrigen
Phase, bestehend aus Wasser und einem loslichen Dickungsmittel, und einer äußeren nicr.U· äßriaen
flüssigen harzartigen Phase «us dem Terpolymeren
und dem mit Wasser nicht mischbaren flüchtigen Lösungsmittel besteht.
Der Lack kann in üblicher Weise zum Lackiere;) \on Elachdruckformen vei sendet werden. Wird der
Lack beispielsweise zum Lackieren einer Elachdruckform vom Diazotyp verwendet, so wird wie folgt '.erfahre;;:
Zunächst wird die lichtempfindliche Schicht des Flaehdruckfotmmaterials. z. B. einer vorsensihilisiertcn
Diazoplatte, bildgerecht belichtet und daraufhin mit einem geeigneten Lösungsmittel behandelt, urn
die löslichen Bezirke zu entfernen. Noch während die Flachdruckform feucht ist. wird der Lack aufgetragen
und in die Bildhezirke eingestrichen, wrbei ein gleichförmiges,
scharf abgegrenztes Bild erzeugt wird. Nach Entfernung von überschüssigem Lack kann die Flachdruckform
getrocknet und η cine Druckpresse eingespannt,
eingefärbt und zum Druck verwendet werden.
DiL- zur Herstellung des Lackes verwendeten Terpolyrnere
können nach bekannten Verfahren, wie beispielsweise durch Emulsionspolymerisation, hergestellt
werden. Der Vmylidenchloridgehalt der Terpolymeren kann sehr verschieden sein. Als besonders
vorteilhaft haben sich solche Harze erwiesen, die zu
etwa 40 bis 80 Gewichtsprozent aus Vinylidenchlorid, etwa ! bis 25 Gewichtsprozent Acrylnitril und etwa
1 bis 40 Gewichtsprozent aus einem kurzkc'.tigen
Acrvlsäurcalkylester oder einem kurzkettigcn AIkacrv
Isäurealkylestcr bestehen.
Als besonders vorteilhaft haben sich solche Harze erwiesen, die unter Verwendung kurzkettiger AlkyliicryNäureester
der Forme! CI-F CX COOY hcrgestellt
wurden, worin bedeuten: X ein Wasserstoffatom. einen Mc'hvl- oder Äthylrest und Y einen
Alkyl- oder Hydroxyalkyliert mit 1 bis 4 C-Atomen.
Geeignete Alkyiacrv !säureester sind somit beispielsweise Mcthylacrylat. Mhylacrylat, Hydroxypropylacryiat,
Methylmethac-ylat, Äthylmcthacrylat. Butylmethaerylat
und Hyduuypropylmcthaerylat. Selbstverständlich können auch Tcrpolymere verwendet werden,
in denen die Verhältnisse der einzelnen Bestandteile zueinander von den angegebenen Verhältnissen
abweichen, vorausgesetzt, daß die Terpolymerc eine ausreichende Löslichkeit in der nichtwäßrigen Phase
besitzen.
Das Molekulargewicht der verwendeten Terpoly-
5 6
nieren kann ebenfalls sehr verschieden sein. Als vor- Wasser 400 g
teilhart hat sich die Verwendung von solchen Terpoly- Lfturylulkoholsulfal 4 g
nieren erwiesen, deren Molekulargewicht einer In- Vinylidenchlorid 6(i,5 g
heretit-Viskositäi von etwa 0,10 bis etwa 0,65, vor- Acrylonitril 3,5 g
zugsweise etwa 0,15 bis 0,25 dl/g in Dimethylformamid 5 Metnylaerylal ^g
entspricht. I-Dodecanthiol 4 g
Vorzugsweise wird das Terpolymer im Luck in Kaliumpersiilfai Iß
einer Konzentration von etwa I bis 10 Gewichts- Natriumbisulfat 1.25 g
prozent verwendet. Gegebenenfalls kann der nichtwäßrigen Löäungsmitteipliäse zusätzlich ein Streck- io Der Kolben wurde in einen Thermostaten gebracht,
mittel einverleibt werden oder aber ein Feil des Ter- der auf eine Temperatur von 300C eingestellt worden
polymeren kann durch ein solches Streckmittel ersetzt war. Die in den Kolben eingefüllte Mischung wurde
werden. Geeignete Streckmittel können unter anderem 6 Stunden lang gerührt. Der erhaltene Latex wurde
aus üblichen bekannten Plastifvzierungsmitteln für dann in Isopropylalkohol gegossen, wobei das gebil-Harze
oestehen, beispielsweise aus Dioctylphthnlat. 15 dete Polymer in Form von festen, feinen Partikeln
Besonders vorteilhafte Streckmittel sind ferner para- ausfiel. Das Polymer wurde durch Filtrieren durch
Toluolsulfonamid-Formaldehyd-Kondensate. Gege- ein Papierfilter auf einem Büchner-Trichter isoliert,
benenfalls können bis etwa 50 Gewichtsprozent des mehrmals gewaschen und bei 6O0C getrocknet. Die
Τη -polymeren durch ein Streckmittel ersetzt werden. Inherent-Viskosität (0,25 g/100 ml) in N,N-Dimethyl-
Die Farbkomponente des Lackes kann aus einem 20 iurmamid betrug 0,15 bis 0,20 dl pro Gramm,
üblichen Farbstoff, einem üDüchen Pigment oder Das erhaltene Terpolymere bestand zu eiwa 66,5 einer Kombination aus einem Farbstoff und einem Gewichtsprozent aus Vinylidenchlorid, 3,5 Gewichts-Pigmen; bestehen. Farbstoff und/ode. Pigment sollen prozent Acrylonitril und 30 Gewichtsprozent Methylsich nach Möglichkeit leicht im oleophilen Binde- acrylat.
üblichen Farbstoff, einem üDüchen Pigment oder Das erhaltene Terpolymere bestand zu eiwa 66,5 einer Kombination aus einem Farbstoff und einem Gewichtsprozent aus Vinylidenchlorid, 3,5 Gewichts-Pigmen; bestehen. Farbstoff und/ode. Pigment sollen prozent Acrylonitril und 30 Gewichtsprozent Methylsich nach Möglichkeit leicht im oleophilen Binde- acrylat.
mittel und/oder Lösungsmittel, z. B. durch Vermählen 25 In der gleichen Weise können andere Terpolymere
in einer Kugelmühle, dispergieren lassen, so daß jedes hergestellt werden, und zwar insbesondere solche aus
de.· Partikel von dem Bindemittel umhüllt wird und 40 bis 80 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid, 1 bis
so daß eine Farbkomponente entsteht, welche die 25 Gewichtsprozent Acrylonitril und 1 bis 40 Ge-
Bildbezirke scharf abgrenzt. Derartige Farbstoffe und Wichtsprozent Acrylsäureester.
Pigmente sind bekannt. Besonders geeignet sind bei- 30
Pigmente sind bekannt. Besonders geeignet sind bei- 30
spielsweise blaue Phthalocyaninpigmente, z. B. mit ß. Herstellung des Lackes
der Color Index Nr. 47 160, da sich dieses Pigment
der Color Index Nr. 47 160, da sich dieses Pigment
leicht dispergieren und benetzen läßt und eine be- Unter Verwendung des gemäß A. hergestellten
sonders gleichförmige Dispersion liefert. Terpolymeren wurde ein Lack aus folgenden Bestand-
Zur Bereitung der nichtwäßrigen oder öligen Phase 35 teilen hergestellt:
können die verschiedensten üblichen Lösungsmittel Gewichtsprozent
verwendet werden, in denen das Terpolymer löslich Naphthanil Dunkelrot
ist und die ferner mit Wasser nicht mischbar sind. Als (Color Index 12 355) 1.5
besonder., vorteilhafte Lösungsmittel haben sich Ke- Kokosölsäureester von
tone erwiesen, insbesondere das 3-Heptanon. 40 Natriumisälhionat 0.075
Wie bereits dargelegt, können die Lacke zum Vinylidenchlorid-Acrylonitril-
Lackieren der verschiedensten Flachdruckformen ver- Methylacrylat-Terpolymer 5.0
wendet werden. So können die Flachdruckformen bei- 3-Heptanon 26.0
spiclsweise unter Verwendung von Diazoharzen her- Natriumlaurylsulfat 0.50
gestellt worden sein. Als besonders vorteilhaft haben 45 Poiysaccharidguinmi 0.25
sich die Lacke zum Lackieren von Flachdruckformen Wasser 66.68
erwiesen, wie sie beispielsweise in der USA.-Patentanmeldung mit der Serial Nr. 347 931 beschrieben Das Pigment, das Terpolymere, der Kokosnußwerden,
ölsäureester und das 3-Heptanon wurden 16 bis
Die Lacke eignen sich ganz allgemein zum Vcrbes- 50 20 Stunden lang in einer Kugelmühle mit Porzellan-
sern vier Dicke der Bildbezirke der Flachdruckform, kugeln eines Durchmessers von 19 mm bei einer Tem-
der Druckeigenschaften der Flachdruckformen sov-ie peratur von 24 C vermählen. Die erhaltene Mischung
zur Verbesserung ihrer Lebensdauer. wurde dann unter kräftigem Rühren zu einer wäßrigen
Die Träger der Flachdruckformen können aus Lösung tier anderen übrigen bestandteile zugegeben,
üblichen Schichtträgern bestehen, beispielsweise aus 55 worauf die erhaltene Mischung 8 bis 10 Minuten lang
Aluminium, Zink 11. dgl., aber auch aus Trägern gerührt wurde. In vorteilhafter Weise kann der pig-
aus Papier, synthetischen Polymeren, z. B. Poly- mentieifn Faser noch ein Formaldehyd-p-Toluol-
estern, Polyolefinen und Polystyrolen. sulfonamidharz zugesetzt werden. Des weiteren können
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher das 3-Heptanon und ein Teil des Terpolymeren erst
veranschaulichen. 60 später zugesetzt werden, d. h. das 3-Heptanon und
ein Teil des Terpolymeren brauchen nicht der Misch-
Beispiel 1 operation in der Kugelmühle ausgesetzt werden. Bei
A. Herstellung eines Terpolymeren " dc,r Herstellung des Lackes wird somit eine Dispersion
erhalten, in der Gas Terpolymer in der nichtwaßrigen
In einen 1 Liter fassenden 3-Halsrundkolben, aus- 65 internen Phase vorliegt. Durch Zugabe der wäßrigen
gerüstet mit einem Propcllcrrührer und einem mit Lösung der oberflächenaktiven Verbindung und des
kaltem Wasser gefüllten Kondensator wurden folgende Polysaccharidgummis zur Mischung von Pigment,
Bestandteile gegeben: Lösungsmittel, Terpolymer und Ester (Kokosölsäure-
ester von Nalriumisälliionat) ssird die vsäßriee Phase
zur inneren Phase.
[3 c i s ρ i c 1 2
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurden die folgenden l.ackc Λ. bis M. hcrgeslellt:
lioMcMspnvcnl | |
Monostral Blau BF | |
(Color Index 74 160) | 1.5 |
Kokosölsaureester von | |
Natriumisäthionat | . . 0.075 |
Vinylidenchlorid-.Acrylonitril- | |
Methylacrylat-Terpolymer . | 5.0 |
3-Hentjinon | 20.5 |
Natriiimlaurylsulfat | 0.50 |
Polysaccharidgummi | . . . 0.20 |
Natriumsalz von Pentachloro | |
phenol | ... 0.013 |
Wasser | ... 72.2 |
Monostral Blau Bl | |
(Color Index 74 160) | 1.5 |
Vinylidenchlorid-Acryionitnl- | |
Hydroxypropylmcthacrylat- | |
Tprnol vmf*r ■ ■ | 1 0 |
Kokosölsäureester von | |
Natriumisäthionai | 0.07^ |
3-Hcptanon | 20.0 |
Natriiimlaurylsulfat | 0.75 |
Poiysaccharidtuimmi | 0.45 |
Natriumsalz von Pentaehloro- |
phenol
Wasser
Wasser
Monostral Blau Hl'
(Color Index 74 UiO)
(Color Index 74 UiO)
Kokosölsiiureester son
Natriumisäthionat
Vinvlidenchlorid-Acrylonitril-Hydroxypropylmethacryiai-Tcrpolymcr
3-Heptanon
Natriunilaurvlsulfal
Polysaccharidgummi
Natriumsalz von Pentachlorophenol
Wasser
Monostral Blau Bf-(Color
Index 74 160)
Rokosölsäurecster von
Natriumisäthionat
Natriumisäthionat
Vinylidenehlorid-Acrylonitril-Hydroxypropylmethacrvlat-Terpolymer
3-Heptanon
Natriimilaurylsulfat
Polysaccharidgummi
Natriumsalz von Pentachlorophenol
Wasser
74.20
1.50 0.07.*
0.7:* 0.45
0.03
72.20
1.50 0 075
3.0 20.0 0.25 0.20
Monostral Blau BF
(Color Index 74 160)
(Color Index 74 160)
0.013 74.97
1.50
,5
G.
3°
40
·5
55
65 kokosölsäurecstcr \^n
Natriumisäiliionat
Vinylidcnchlorid-Acrylonitril-Mcthylacrvlat-Terpolvmer
lcrmaklehyd-p-Toluolsulfonamidllarz
3-Hcptanon
Natriiimlaurylsulfat
Polysaccharidgummi
Natriumsalz von Pentachlorophenol
Wasser
0.075 3.0
Naphthanil Dunkelrot (Color Index 12 355)
Kokosölsaureester \on Natriumisäthionat
Vinylidenchlorid-Acrylc.nitril-Methylacrylat-Terpolynier
...
3-Hcptanon
Natriiimlaurylsulfat
Polysaccharidgummi
Natriumsalz v.'ii Pentachlorophenol
Wasser
Naphthanil Dunkelrot
(Color Index 12 355)
Sorbitantristearat
Vm\ I idenelilond-Acrylnitril-Mothylacrylat-TerpoKmei
...
3-1 lcptanon
Nalnumlaun !sulfat
Polysaccharidgummi
NaüMimsal/ \on Pentachlorophenol
Wasser
Naphthanil Dunkelrot
(Color Index I 2 355)
Sorhitantristearat
\ inylidenchlond- \crylonitril-
Meihylacrvlai-I'erpolymer ....
Formalde!i\d-p-Voiiiolsiilfonamid-
Harz
3-Heptanon
Natriumlaurylsulfal
i'olysaceharidgummi
Natriiimsal/ λ on Pentachlorophenol
Wasser
Naphthanil Dunkeirot (Color Index i 2 355)
Sorbitanmonopalmitat
\ inyiidenchlorid-Acrylonitril-Methylacrylat-Terpolymer
....
Formaldehyd-p-Toluolsulfonamid-Har/
..'.
3-Heptanon
Natriumlaiirylsulfat
Polysaccharidgummi
Natriumsalz von Pentachlorophenol
Wasser
4.0 20.0 0.50 0.30
0.02 70.61
2.0
0
S | .0 |
27 | .5 |
0 | .50 |
0 | .30 |
0 | .02 |
64 | .5S |
1 | .50 |
0 | .15 |
5 | .0 |
2 X | .0 |
0 | .50 |
0 | .25 |
0 | .16 |
64 | .24 |
0.135 4.0
1.5 27.0 0.50 0.30
0.02 65.S0
Ί.35
O.i 4.0
1.5 27.0 0.50 0.30
0.02
65.80
Cicwichlsprn/cnl
Naphthanil Dunkelrot (Color Index 12 355)
Sorbitantristearat
v'inylidenehlorid-Acryloivtril-Methylacrylat-Tcrpolynier
...
Formaldchyd-p-Toluolsulfoiiani'd
Harz
3-Hcptanon
Natriumsal/ von Alkylarvlpolyäthcrsulfat
Pclysaccharidgunimi
Natriumsal/ von Pentachlorophenol
Wasser
Naphthanil Dimkelrot (Color Index 12 3551
Sorbitantristearat
Vinylidcnchlorid-Acryloniiril-Mcthylacrylat-Tcrpolymcr
3-Hcptanon
Natriumlaurylsulfat
Polysaccharidgummi
Natriumsal/ von Pentachlorophenol
Wasser
Nanhthanil Dunkelrot (Color Index 12 355)
Sorbitantristearat
Vinylidcnchlorid-Acrylonitril-Methylacrylat-Terpolymer
....
Formaldehyd-p-Toluolsulfonaniid-Hrrz
..'.
3-Heptanon
Natriumlauryisulf.it
Polysaccharidgummi
Natriumsalz von Pentachlorophenol
Wasser
Naphthanii Dunkelrot
(Color Index 12 355)
Sorbitantristciirat
Formaldchyd-p-Toluolsulfonamid-Harz
..'
3-Hcptanon ·
Natriumlaurylsiilfat
l'olx n charidgummi
Natriumsal/ von Pentachlorophenol
Wasser
Gewichtsprozent
1.5 40.0 0.50 0.30
0.02 52.30
Die erhaltenen Lacke wurden zum I ackicrcn von
Flacl-.druckformen verwendet, die ausgehend von
einem vorsen>ibilisierten Diazo-Flachdruck form material
hergestellt wurden Die Schichtträger der lackierten 1 lachdruckformen bestanden aus gekörnten
Alumiiiiumplalien. Die Diazomatcrialicn wurden
durch ein Negativ belichtet und nach Entwicklung
mit einer geeigneten dcscnsibilisiercnden Lösung noch m feuchtem Zustand mit einem der angegebenen
ao Lacke lackiert. In allen Fällen wurden sehr schnell
gleichförmige und seharl abgegrenzte Bilder erhalten.
Im Vergleich zu lackierten Flachdriickformen. die mit üblichen bekannten Lacken lackiert wurden.
zeigte sich bei ύα\ erfindungsgcmäß lackierten Ilach-
»5 druckformen eine beträchtliche Verminderung der
Verschlammung (scum) der nicht exponierten Bezirke von natürlich gealterten Platten sowie Platten, die
einem beschleunigten Haltbarkeitstest unterworfen worden waren. Als besonders vorteilhaft erwiesen
sich dabei Flachdriickformen, die mit einem Lack lack'· U wurden, dessen Tcrpolymer aus einem Terpolv.
icrcn aus Vinylidenchlorid, Acrylnitril und
Mcilivlacrylat bestand. Da eine Verschlammung (scum) einer Flachdruckform entsprechend der Vcrschmierung
eines photographischen Films unerwünscht ist, führt eine Verminderung der Schlammbildimg zu
einer Verbesserung der Brauchbarkeit und Lebensdauer der Flachdnickform. Fs zeigte sich ferner, daß
unter Verwendung eines Lackes nach der Frlindung
lackierte Flachdruckformcn einen besseren Abriebwiderstand aufweisen, als Flachdruckformcn. die mit
üblichen bekannten Lacken lackiert wurden. Auch diesbezüglich erwiesen sich Flachdruckformen, die
mit einem Lack lackiert wurden, dessen Tcrpolymer aus einem Terpolymeren aus Vinylidenchlorid, Acrylo-
1.35 nitril und jMethyiacrylai bestand, als besonders vor-
0.135 teiinaft. Die Lacke nach der Erfindung führen fernei
insbesondere zur Ausbildung gleichförmiger und gleich
4.0 dicker Lackscruchten.
Claims (6)
1. Verwendung eines Lackes, bestehend aus einer wäßrigen, ein lösliches Dickungsmittel sowie gegebenenfalls
ein Netzmittel enthaltenden Phase und einer nichtwäßrigen Phase, aufgebaut aus einem
mit Wasser nicht mischbaren flüchtigen Lösungsmittel, einem Farbstoff und/oder Pigment und
einem aus einem Terpolymeren aus Vinylidenchlorid, Acrylnitril und einem kurzkettigen Acrylsäurealkylester
oder Alkacrylsäurealkylester bestehenden Harz sowie gegebenenfalls einem Streckmittel
für das Harz, zum Lackieren von Flachdruckformen.
2. Verwendung eines Lackes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Acrylsäurealkylesteranteil
des Terpolymeren aus Meihylacrylat- oder Hydroxypropylacrylatresten besteht.
3. Verwendung eines Lackes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkacrylsäurealkylesterantei!
des Terpolymeren aus Methylmethacrylat
-oder Hydroxypropylmethacrylatresten besteht.
4. Verwendung eines Lackes nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er als Streckmittel
ein Formaldehyd-p-toluolsulfonamidharz
enthält.
5. Verwendung eines Lackeis nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er als Dickungsmittel
ein Polysaccharid-Dickungsmittel enthält.
6. Verwendung eines Lackes nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das flüchtige
Lösungsmittel der nichtwäßrigen Phase aus 3-Heptanon besteht.
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