-
Die Erfindung bezieht sich auf einen tunnelförmigen Pasteurisierapparat
für in Flaschen, Dosen abgefüllte Getränke, wie Bier, Milch, Fruchtsäfte, mit einem
Behandlungstunnel aus abgedichtet aneinander angeschlossenen, weitgehend gleichen,
aus dünnem, nicht rostenden Blech bestehenden, durch mehrfache Kantung biegesteifen
Blechzellen, die durch äußere Stützen und Träger gehalten werden. Im Inneren solcher
Behandlungstunnel von Flaschenpasteurisierapparaten, in denen umlaufende Roste als
Förderflächen für die Gefäße vorgesehen sind, erfolgt üblicherweise eine Behandlung
mit Wasser, das von oben her über die Flaschen heruntergesprühtund unten in Sammelbottichen
wieder aufgefangen wird.
-
Es ist auch bereits bekannt, mehrere, aus nichtrostendem Material
bestehende Blechzellen zu einem Behandlungstunnel zusammenzufügen, wobei die einzelnen
Blechzellen eigene Sammelbehälter für das anfallende Abspritzwasser aufweisen.
-
Es ist weiter bereits bekannt, diese Sammelbehälter für das Abspritzwasser
in den Blechzellenunterteilen vorzusehen und die einzelnen Blechzellen mit Hilfe
von Klemmprofilen miteinander flüssigkeitsdicht zu verbinden.
-
Es ist auch bekannt, die einzelnen Behandlungszellen als dünnwandige,
im unteren Teil beckenartig durchgewölbte und nur jeweils durch zwei halbhohe Frontbleche
geschlossene Auskleidungen vorzusehen, wobei auf eine biegungssteife Innenkonstruktion
verzichtet wird und das dünnwandige Blech als durchhängendes, weitgehend von Biegungsbeanspruchungen-freies
Becken ausgebildet ist. Es ist außerdem bekannt, zur Versteifung solcher beckenartig
durchhängender Innenauskleidungen aus vorzugsweise nichtrostendem, dünnem Blech
das Sammelbecken rinnenartig und quer zur Maschinenlängsachse mit ebenen Endflächen
auszubilden.
-
Weiter ist es bekannt, den Sammelbehälter der Blechzellen als quaderförmige
Wanne über ein trichterförmiges Übergangsstück mit dem mehrfach abgekanteten Oberteil
zu verbinden, wobei Blechzellenoberteil, Übergangsstück und Wanne zu einer weitgehend
selbsttragenden, biegungssteifen Blechzelle aus dünnem, gekanteten und ebenen Blech
zusammengefügt sind. Durch eine solche, weitgehend aus rechteckigen Teilflächen
und Blechzuschnitten aufgebaute Behandlungszelle wird trotz der Verwendung verhältnismäßig
dünner, vorzugsweise nichtrostender Bleche durch die Vielzahl der auftretenden Blechkanten
oder der Blechstöße, an denen die Bleche miteinander verschweißt sind, eine weitgehend
biegungssteife Blechzelle erzielt, die auf beckenartig durchgewölbte und von Biegungsbeanspruchung
freie Teile verzichten kann. Durch die Patentschrift 1217 762 wurde bereits
bekannt, eine solche Blechzelle durch Seitenstützen aufzunehmen, wobei jedoch die
beiderseitigen Seitenstützen durch untere Quer- und obere Gerüstträger und zudem
die Stützen jeder Seite durch Rohrleitungen miteinander starr verbunden sind. In
diesem Gerüst sind die Blechzellen gehalten und getragen.
-
Es hat sich jedoch erwiesen, daß diese Anordnung aufwendig ist und
besonders beim Auf- und Abbau des Tunnels erheblichen Montageaufwand erfordert.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile der i bisherigen Bauweise
mit Portalträgern oder Haltegerüst und Querträgern zu vermeiden und eine völlig
selbsttragende Konstruktion zu erzielen. Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der
Erfindung vorgeschlagen, daß die horizontal verlaufende Decke der Blechzellen als
quer zur Tunnelachse vielfach U-förmig gekantetes Deckenblech ausgebildet ist.
-
Nachdem die Hauptkräfte, nämlich die im Inneren der Zelle von den
Rosten ausgehenden Gewichtskräfte, auf die Träger übergeleitet werden konnten und
nachdem die Zellenunterteile durch die mehrfachen Abkantungen für die Sammelwannen
ausreichend biegesteif vorlagen, konnte dennoch auf eine Tragkonstruktion für die
Zellen erst verzichtet werden, nachdem die Decke gemäß der Erfindung mit quer zu
der Tunnelachse erstreckten U-förmigen Abkantungen versehen wurde. Dadurch wurde
das Auswölben und Einbeulen der Deckenfläche unter den auf die Zelle einwirkenden
Kräften vermieden. Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß auf dem U-förmig
gekanteten Deckenblech ein glattes Blech oder eine Isolierplatte aufliegt.
-
Die hierbei zwischen dem aufgelegten glatten Blech und der Isolierplatte
eingeschlossenen Lufträume wirken zusätzlich als Isolation und verhindern die Wärmeabgabe
nach oben. Mit diesem oberen Deckblech oder mit dieser aufgelegten Isolierplatte
kann der Pasteurisierapparat nach oben abschließen. Eine weitere Abdeckung nach
oben ist nicht erforderlich.
-
Gemäß der Erfindung wird weiter vorgeschlagen, daß an den Seitenwänden
der Zelle jeweils zwei gerade Trägerpfosten vorgesehen sind, die Ausschnitte aufweisen,
durch die die an sich bekannten U-schienenförmiaen Abkantungen als Führungen für
die Laufrollen der umlaufenden Flaschenträger (Wanderrost) der Seitenwände hindurchgeführt,
und daß die Trägerpfosten mit den Seitenwänden fest verbunden, vorzugsweise verschweißt
sind.
-
Es sind also nur noch einfache, nach oben hin verlängerte Zellenbeine
in Form von Trägerpfosten nötig, mit denen die Seitenwände der Zellen fest verbunden
sind. Über die Ausschnitte, den Trägerpfosten und über die durch sie hindurchgeführten
U-schienenförmigen Abkantungen der Zellenseitenwände werden die von den Flaschenträgern
ausgeübten Gewichtskräfte auf die Pfosten übertragen. Durch die neuerungsgemäße
Ausbildung der Decke kann mit verhältnismäßig wenig Aufwand eine Zelle gebaut werden,
die in sich völlig steif und tragfähig ist und bei der auch infolge der zwangläufig
einwirkenden Kräfte die Decke nicht zum Ausbeulen neigt. Aus diesem Grunde kann
auf portalartige Träger ebenso wie auf Traggerüste oder Querträger zum Halten der
Zelle von unten und auf die starre Verbindung der Stützen-- verzichtet- werden-.
-Die einzelnen Zellen sind montagefertig sobald die Trägerpfosten angebracht sind.
Die Verbindung der einzelnen Zellen erfolgt, wie üblich, an den Anschlußflanschen,
weil darauf geachtet ist, daß die Verschraubungen entweder vom Tunnel aus leicht
lösbar oder unmittelbar von außen frei zugänglich sind.
-
Auf der Zeichnung ist eine Blechzelle gemäß der Erfindung beispielsweise
und schematisch dargestellt. Die Seitenwände sind mit 1 und die in den Seitenwänden
vorgesehenen U-schienenförmigen Abkantungen mit 2, 3, 4 und 5 bezeichnet. In diesen
U-schienenförmigen Abkantungen verlaufen die nicht gezeichneten Rollen der ebenfalls
nicht gezeichneten umlaufenden Wanderrostteile, auf denen die Flanschen durch das
Innere des Behandlungstunnels 6 in
Richtung der Tunnelachse 6a hindurchgeführt
werden. Die U-schienenförmigen Abkantungen 2. 4 sind für den vorlaufenden Strang
des Wanderrostes und die U-schienenförmigen Abkantungen 3, 5 für den rücklaufenden
Strang. Im Behandlungstunnel 6 können auch zwei Bahnen übereinander angeordnet sein
(nicht. gezeichnet). Es müssen dann innerhalb des Tunnels 6 beiderseits drei U-schienenförmige
Abkantungen übereinander vorgesehen sein. Die untere Schiene dient für den vorlaufenden
Strang des unteren Rostes. Der rücklaufende Strang des unteren verläuft dann unterhalb
der Sammelwanne 7. Diese Sammelwanne ist rechteckig ausgebildet und mit einem trichterförmigen
Zwischenstück 8 mit dem Behandlungstunnel 6 bzw. mit den Seitenwänden 1 der Blechzelle
verbunden. Im Inneren der Blechzelle sind die bekannten Spritzeinrichtungen vorgesehen.
Die Tunnelöffnungen 6 sind von den Anschlußflanschen 9, 10 und 11 eingefaßt, wobei
die Flanschteile 9 und 11 aneinandergerückter Blechzellen vom Tunnelinneren miteinander
verschraubbar sind, wogegen die Flanschteile 10 beiderseits so nach außen abstehen,
daß von außen her leicht eine Verschraubung möglich ist. Die Verflanschung erfolgt
unter Zwischenlage moderner, zunächst meist pastenförmiger und später nachhärtender
Dichtmittel. Das Deckenblech 12 weist U-förmige Abkantungen auf, wobei die erhöhten
Teile 12a bündig mit den Oberkanten der Seitenwände 1 abschließen. Die vertieften
Teile 12b des Deckenbleches stoßen unterhalb des Oberrandes der Seitenwände gegen
diese an und sind dort fest verbunden, vorzugsweise verschweißt. Durch die quer
zur Tunnelachse 6a verlaufenden, U-förmigen Abkantungen 12a, 12b des Deckenbleches
12 wird eine auch durch seitlich einwirkende Kräfte nicht verformbare Decke hoher
Festigkeit und Tragfähigkeit erreicht, die es zusammen mit den vielfachen Abkantungen
der Seitenteile, der Sammelwanne 7 und des Zwischenstückes 8 ermöglicht, daß die
gesamte Blechzelle nur durch die Trägerpfosten 13, 14, 15, 16 getragen werden. Die
Trägerpfosten-13 bis 16 weisen Ausschnitte 13 a, 13 b, 14 a, 14
b sowie entsprechende Ausschnitte in den Trägerpfosten 15 und 16 auf, durch
die die Kräfte, die über die Wanderroste auf die U-schienenförmigen Abkantungen
2, 3, 4, 5 übertragen werden, aufgenommen werden. Dennoch werden auch diese Kräfte
teilweise über die Blechwände der Zelle übertragen und nur durch die allseitige
Verkantung der Blechzelle, insbesondere auch durch das vielfach U-förmig abgekantete
Deckenblech kann auf Portalrahmen oder eine Gerüstkonstruktion verzichtet werden.
Zu den Gewichtskräften, die durch die Wanderroste ausgeübt werden, kommt noch das
Eigengewicht der Zelle und das Gewicht des in der Sammelwanne 7 bevorrateten Wassers
sowie der Zusatzeinrichtungen, Pumpen, Rohrleitungen, Spritzdüsen, Armaturen. Gemäß
der Erfindung kann die Blechzelle, wie in der Abbildung dargestellt, als fertiges
Stück hergestellt werden und der Behandlungstunnel einfach durch Verflanschen dieser
einzelnen Blechzellen zu beliebiger Länge zusammengebaut werden. Die jeweiliger.
Endstücke weisen in an sich bekannter Weise eine der Ein- und Ausschleusungen der
Gefäße dienende etwas abweichende Gestaltung auf; der grundsätzliche Aufbau ist
jedoch derselbe. über dem Deckblech 12 ist - wie in der Abbildung teilweise gebrochen
dargestellt - ein glattes Abdeckblech 17 vorgesehen. Es kann auch eine Isolierplatte
vorgesehen werden. Durch die Abdeckung mit dem Blech 17 entstehen Hohlräume, die
aus den vertieften Teilen 12b und dem jeweiligen Teil des Abdeckbleches 17 bestehen.
Diese Hohlräume wirken als gute Isolation nach oben hin, so daß auch aus diesem
Grund der Pasteurisierapparat keine weitere Decke erfordert.