DE1792331B2 - Insektizide synergistische gemische - Google Patents
Insektizide synergistische gemischeInfo
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Description
im Gemisch mit 1-Naphthyl-N-methylcarbamat
enthält.
Es wurde gefunden, daß die Wirkung des bekannten Insektiziden Wirkstoffes 1-Naphthyl-N-methylcarbamat
durch den Zusatz von bestimmten, an sich insektizid unwirksamen Carbamaten synergistisch
verstärkt wird.
Als insektizid unwirksame Carbamate sollen gemäß der Erfindung Verbindungen verstanden werden, die
bis zu einer Dosis von etwa 0,8 mg/dm2 herauf praktisch keine Abtötung von Insekten bewirken,
während 1-Naphthyl-N-methylcarbamat unterhalb dieser Dosis voll wirksam ibt.
Im Vergleich zur alleinigen Anwendung der insektizid wirksamen Komponente zur Bekämpfung
von Insekten wird durch Applikation der erfindungsgemäßen Gemische insbesondere der Wirkungsgrad
erhöht sowie die Initialwirkung verkürzt, wodurch die Bekämpfung sicherer gestaltet werden kann.
Außerdem wurde festgestellt, daß bei den Mischungen im Vergleich zu dem insektizid wirksamen Carbamat
die Warmblütertoxizität reduziert werden kann, was bedeutet, daß sich die Bekämpfung von Schadinsekten
bei Verwendung dieser Mischungen im Vergleich zur alleinigen Applikation der in ihnen enthaltenen insektizid
wirksamen Einzelkomponenten für den Anwender wie für Haustiere gefahrloser durchführen
läßt.
Zu den Verbindungen aus der Klasse der Carbamate, von denen eine insektizide Wirksamkeit bekannt
ist, gehören z. B. S-Methyl-S-isopropylphenyl-N-methylcarbamat,
1-Naphthyl-N-methylcarbamat, 3-Isopropylphenyl-N-methylcarbamat und 5-(l-Isopropyl
- 3 - methylpyrazolyl) - N,N - dimethylcarbamat.
Es ist auch bekannt, daß eine den erwarteten additiven Effekt deutlich übertreffende Wirkungssteigerung mit Gemischen aus jeweils 2 verschiedenen,
bereits bekannten Carbamat-Insektiziden als Analog-Synergismus besteht Dieser Beobachtung kommt
jedoch keine allgemeine Bedeutung zu, da Voraussagen über die einer Verbindung eigene potenzierende
Wirkung nach kombinierter Applikation mit bekannten biologisch aktiven Substanzen wegen heute
noch fehlender Kenntnisse der dem Synergismus zugrunde liegenden Wirkungsmechanismen im Insektenorganismus
nicht möglich sind. Es war daher überraschend, daß gemäß der vorliegenden Anmeldung
Mischungen von insektizid wirksamem 1-Naphthyl-N-methylcarbamat mit bestimmten, an sich unwirksamen
Carbamaten einen wesentlichen und in allen Fällen signifikanten Synergismus zeigen.
Gegenstand der Erfindung sind iumit insektizide
Mittel, die das vorstehende Carbamat im Gemisch mit Carbamaten Nr. 1 bis 15 gemäß Tabelle I enthalten.
Die erfindungsgemäßen synergistischen Gemische können allein oder zusammen mit anderen Schädlingsbekämpfungsmitteln,
wie Insektiziden, Akariziden oder Fungiziden, zur Anwendung kommen. Die
Zubereitung erfolgt in einer für Pflanzenschutzpräparate üblichen Form unter Verwendung flüssiger
oder fester Trägerstoffe. Geeignete flüssige Trägerstoffe sind unter anderem Wasser, Mineralöle oder
Lösungsmittel; geeignete feste Träger sind z. B. Bentonit, Bleicherde, Gips, Kalk, Kieselgur, Pyrophyllit.
Siliciumdioxyd oder Talkum. Die Zubereitungen können auch Zusätze, wie z. B. Emulgatoren, Netzoder
Bindemittel, Treibgase, Riechstoffe, Stabilisatoren, Attraktivstoffe oder Repellents, enthalten. Die
Mittel können unter anderem als Staub, Streumittel oder Granulat, als vernebel-, versprüh- oder verspritzbare
Flüssigkeiten, als Aerosole oder Räuchermittel angewandt werden.
Die Menge des synergistischen Gemisches, die in Pflanzenschutzmitteln verwendet werden soll, kann
in weiten Grenzen variieren. Sie hängt unter anderem von dem Verhältnis der Komponenten, von der Art
der Zubereitung, dem Anwendungsverfahren, dem angestrebten Bekämpfungserfolg sowie der Art der
zu bekämpfenden Schädlinge ab.
Je nach Zubereitungsform kann der Gehalt an synergistischem Gemisch zwischen etwa 0,1 und
90 Gewichtsprozent der Mittel betragen, die in Konzentrationen bis herab zu 0,001 Gewichtsprozent angewendet
werden können. Im allgemeinen ergeben jedoch Anwendungskonzentrationen zwischen etwa
0,025 und 10% in flüssigen oder festen Trägerstoffen ausgezeichnete Ergebnisse. Für manche Zwecke können
höhere Anwendungskonzentrationen erwünscht sein.
In den erfindungsgemäßen synergistischen Gemischen kann das Gewichtsverhältnis der Komponenten
im allgemeinen von etwa 25 bis 1 Gewichtsteil der wirksamen und von etwa 1 bis 50 Gewichtsteilen
der unwirksamen Komponenten betragen. Vorzugsweise werden synergistische Gemische mit einem
Gewichtsverhältnis von 1 bis 10 Teilen des wirksamen Carbamates auf 5 bis 50 Teile der unwirksamen Verbindungen
eingesetzt.
In wiederholten Laborversuchen waren die in Tabelle 1 aufgeführten Carbamidsäureester nach dosierter
Applikation (4 mg/cm2) als wäßrige Emulsionen bis zu Konzentrationen von wenigstens 0.25
Volumprozent unwirksam gegen
Stubenfliegen (Musca domestica L.), nach 24stündiger Dauerexposition auf Spritzbelägen,
Kornkäfer (Sitophilus granarius L.), nach 4tägiger Dauerexposition auf Spritzbelägen,
Stabheuschrecke (Carausius morosus Brunner), nach Tauchbehandlung und 5tätiger Exposition
auf behandelten Futterpflanzen, Schaben (Blatella germanica L., Periplaneta americana
L., Leucophaea maderae F.), nach Tauchbehandlung bzw. nach 4tätiger Exposition auf
Spritzbelägen,
Schwammspinnerraupen (Lymantria dispar L.), nach dosierter Tierbehandiung und 4tätiger Exposition
der Larven auf behandelten Futterpflanzen.
Der Vergleich mit den heute bekannten, unter gleichen Versuchsbedingungen in vielfach geringeren
Konzentrationen voll wirksamen Insektiziden macht die Unwirksamkeit der hier geprüften Verbindungen,
die ihre ökonomisch vertretbare Verwendung in der praktischen Schädlingsbekämpfung kaum rechtfertigt,
besonders deutlich.
Tabelle 1
Unwirksame Carbamidsäureester Die vorstehenden Verbindungen wurden im Gemisch mit dem als wirksam bekannten Carbamat
Unwirksame Carbamidsäureester Die vorstehenden Verbindungen wurden im Gemisch mit dem als wirksam bekannten Carbamat
A. 1-Naphthyl-N-methylcarbamat
iii verschiedenen Relationen der Einzelkomponenten geprüft. Aus den folgenden Beispielen ist die synergistische
Wirkung der erfindungsgemäßen Gemische ersichtlich. Die in den Tabellen 2 und 3 angegebenen
Wirkungsgrade beziehen sich auf Mittelwerte aus wenigstens zwei unter konstanten Bedingungen durchgeführten
Versuchsreihen.
Zur Prüfung der Kontaktwirkung auf Stabheuschrecken (Carausius morosus Brunner) wurden je
fünfzehn frisch gehäutete Larven IV für 3 Sekunden in wäßrige Emulsionen der erfindungsgemäßen Ge-
mische getaucht, auf Filterpapier vom noch anhaftenden
Flüssigkeitsüberschuß befreit und in einem Drahtgazekäfig auf Tradescantientriebe als Futterpflanzen
gesetzt. Bei täglichen Wirkungskontrollen wurde zwischen toten, schwer geschädigten, wenn
nur auf Berührungsreiz mit ungeordneten ExtremitätenbewegUiigen
reagierenden, sowie leicht geschädigten und normal überlebenden Versuchstieren unterschieden.
Die nach Abbott errechneten Versuchsergebnisse sind aus Tabelle 2 ersichtlich.
Verbindung Nr. |
Chemische Bezeichnung |
1 | 3-Methyl-5-isopropylphenyl-N-cyclo- |
hexylcarbamat | |
2 | Morpholin-N-carbonsäure-(3-methyl- |
5-isopropylphenyl)-ester | |
3 | Pyrrolidin-N-carbonsäure-(3-methyl- |
5-isopropylphenyl)-ester | |
4 | S^-Dimethylphenyl-KN-diisopropyl- |
carbamat | |
5 | 3,5-Dimethylphenyl-N-(3-methyl- |
phenyl)-carbamat | |
6 | Piperidin-N-carbonsäure-(3,5-di- |
methylphenyl)-ester | |
7 | ß-(Butoxy-äthoxy)-äthyl-N-(3-methyl- |
phenyl)-carbamat | |
8 | /?-(Butoxy-äthoxy)-äthyl-N,N-diiso- |
propyl-carbamat | |
9 | /?-(Butoxy-äthoxy)-äthyl-N,N-diallyl- carbamat |
10 | Äthylenimin-N-carbonsäure-(3-methyl- 5-isopropylphenyl)-ester |
11 | Äthylenimin-N-carbonsäure-dodecyl- |
ester | |
12 | 3,5-Dimethylphenyl-N-(/i-chloräthyi)- |
carbamat | |
13 | Allyl-N-(/3-chloräthyl)-carbamat |
14 | S-Methyl-ö-isopropylcyclohexyl- |
N-methyl-carbamat 2-Propenyl-4-methylρhenyl-N-methyl- carbamat |
|
15 |
Kontaktwirkung synergistischer Gemische auf
Carausius morosus Brunner (Larven IV) nach
Tauchkontakt
Verbindung 40 (Bezeichnung |
45 | WirkstofT- konzentration |
1 | 1 | 7 | 'rozentuale Wirkung nach Tagen |
7 | 3 | 4 | 5 |
bzw. Nr.) | in % | 10 | 2 | 10 | 10* | 13 | 15 | |||
0,02 | 20 | 33 | 15 | 20 | 20 | |||||
0,04 | 42 | 69 | 47 | 73 | 85 | |||||
0,1 | 83 | 89 | 100 | |||||||
0,2 |
Synergistische Gemische aus
A +
A +
A +
A +
A +
A +
A +
A +
A +
A + 10
A + 11
A + 12
A + 13
A + 14
A + 15
A +
A +
A + 10
A + 11
A + 12
A + 13
A + 14
A + 15
2
3
4
5
6
7
8
9
3
4
5
6
7
8
9
0,02 + 0,1 | 63 | 67 | 70 | 90 |
0,02 + 0,1 | 83 | 93 | 100 | — |
0,02 + 0,1 | 80 | 100 | — | — |
0,02 + 0,1 | 83 | 100 | — | — |
0,02 + 0,1 | 97 | 100 | — | — |
0,02 + 0,1 | 83 | 100 | — | — |
0,02 + 0,1 | 70 | 93 | 97 | 100 |
0,02 + 0,1 | 77 | 90 | 100 | — |
0,02 + 0,1 | 43 | 73 | 80 | 83 |
0,02 + 0,1 | 60 | 77 | 77 | 83 |
0,02 + 0,1 | 80 | 80 | 87 | 93 |
0,02 + 0,1 | 97 | 100 | — | — |
0,02 + 0,1 | 53 | 67 | 77 | 77 |
0,02 + 0,1 | 47 | 73 | 73 | 73 |
0,02 + 0,1 | 67 | 100 | — | — |
Zur Prüfung der Kontaktwirkung auf deutsche Schaben (Blatella germanica L.) wurden je zehn
männliche Imagines nach CO2-Anästhesie in Bechergläser
übergeführt, mit wäßrigen Emulsionen der erfindungsgemäßen Gemische Übergossen und unmittelbar
darauf mittels Filterpapier vom noch anhaftenden Flüssigkeitsüberschuß befreit. Während
des 3 Tage dauernden Versuches wurden die Schaben unter Gazekäfigen auf neutraler Filterunterlage gehalten.
Die Ergebnisse der Erfolgskontrollen nach 3 Tagen, bei denen zwischen toten, geschädigten und
normalen Versuchstieren unterschieden wurde, sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Kontaktwirkung synergistischer Gemische
nach Immersionstest mit männlichen Imagines
von Blatella germanica L.
Verbindung
(Bezeichnung bzw. Nr.) |
Wirkstoff-
konzemration in % |
Prozentuale Wirkung
nach 3 Tagen |
A | 0,02 0,05 0,1 |
50 80 100 |
Synergistisches Gemisch aus A + 18 i 0,02 + 0,1 I
85
Claims (1)
10
Patentanspruch:
Insektizides Mittel, enthaltend ein synergistisches Gemisch von Caibamaten, dadurch
gekennzeichnet, daß «s s
S-Methyl-S-isopropylphenyl-N-cyclohexyl-
carbamat,
Morpholin-N-carbonsäure-(3-methyl-
Morpholin-N-carbonsäure-(3-methyl-
5-isopropylphenyl)-ester,
Pyrrolidin-N-carbonsäure-(3-methyl-
5-isopropylpb ;nyl)-ester,
S.S-Dimethylphenyl-N.N-diisopropyl-
carbamat,
3,5-Dimethylphenyl-N-{3-methylphenyl)-
3,5-Dimethylphenyl-N-{3-methylphenyl)-
carbamat, '5
Piperidin-N-carbonsäure-(3,5-dimethyl-
phenyl)-ester,
/?-(Butoxy-äthoxy)-äthyl-N-(3-methyl-
/?-(Butoxy-äthoxy)-äthyl-N-(3-methyl-
phenyl)-carbamat,
f(-(Butoxy-äthüxy)-älhyl-N,N-diisoprop>l-
f(-(Butoxy-äthüxy)-älhyl-N,N-diisoprop>l-
carbamat,
/HButoxy-äthoxy)-äthyl-N,N-diallyl-
/HButoxy-äthoxy)-äthyl-N,N-diallyl-
carbamat,
Äthylenirnin-N-carbonsäure-(3-methyl-
Äthylenirnin-N-carbonsäure-(3-methyl-
5-isopropylphenyl)-ester, 2i
Äthylenimin-N-carbonsäure-dodecylester,
3,5-Dimethylphenyl-N-(/?-chloräthyl)-carbamat,
Allyl-N-{/?-chloräthyl )-carbamat,
S-Methyl-o-isopropylcyclohexyl-N-methyl-
carbamat oder
2-Propenyl-4-methylphenyl-N-methylcarbamat
2-Propenyl-4-methylphenyl-N-methylcarbamat
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19621792331 DE1792331C3 (de) | 1962-06-23 | 1962-06-23 | Insektizide synergistische Gemische. Ausscheidung aus: 1300725 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19621792331 DE1792331C3 (de) | 1962-06-23 | 1962-06-23 | Insektizide synergistische Gemische. Ausscheidung aus: 1300725 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Families Citing this family (4)
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KR101666372B1 (ko) * | 2010-05-25 | 2016-10-14 | 시므라이즈 아게 | 피부 및/또는 모발 라이트닝 활성제로서 멘틸 카바메이트 화합물 |
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- 1962-06-23 DE DE19621792331 patent/DE1792331C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1792331C3 (de) | 1974-01-10 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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