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Verschlußvorrichtung für Gehäuse, insbesondere für Wärmezählergehäuse.
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Das vorliegende Muster betrifft eine Verschlußvorrichtung für Gehäuse
und insbesondere für Wärmezähler, die nicht von Unberechtigten geöffnet werden sollen.
Bei der Heizung von Mietshäusern mit verschiedenen Wohnungsinhabern ist es erwünscht,
die Gesamtheizkosten oder auch die Gesamtwarmwasserkosten auf die Mieter im Verhältnis
des Verbrauchs aufzuteilen. Eine Kostenaufteilung nach Wohnräumen oder Kopfzahl
der Mieter erscheint ungerecht und ist daher unbefriedigend. Gleiche Gesichtspunkte
gelten für
Fernheizungen, die größere Wohngebiete, also Häuser,
Gewerberäume und dergl. gemeinsam versorgen.
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Zur Berechnung des Heizkostenanteils sind Wärmemengenmesser oder Wärmemengenzähler
bekannt, die aus einem Meßröhrchen bestehen, welches sich in einem Gehäuse befindet.
Durch den Pegel, der in dem Meßröhrchen befindlichen Flüssigkeit, wird beispielsweise
der Heizwasserverbrauch entsprechend der verdampften Meßflüssigkeit abgelesen. Um
einen unberechtigten Eingriff beim Meßgerät, wie beispielsweise Nachfüllen der Flüssigkeit
oder dergl., zu vermeiden oder zu erkennen, wurden die Gehäuse bislang plombiert.
Bei der Ablesung der Meßgeräte und beim Nachfüllen nach einer Heizperiode wurde
von dem Kontrolleur die Plombe entfernt, die Neueinstellung durchgeführt und wieder
neu plombiert.
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Derartige Plomben haben sich als nachteilig erwiesen, weil diese wegen
der geringen Kosten einer Plombierzange leicht entfernt und in betrügerischer Absicht
von Unbefugten nach irgendwelchen Manipulationen wieder angebracht werden können.
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Darüber hinaus stören die Plomben das gefällige Aussehen der Zählergehäuse
und können leicht von Kindern oder aus Unachtsamkeit entfernt werden.
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Diese Nachteile werden erfindungsgemäß durch die mustergemäße Versohlußvorrichtung
behoben ; diese ist gekennzeichnet durch ein an einem Teil des Gehäuses angebrachtes
zylindrisches Element, welches um seine Längsachse drehbar ist und eine Vertiefung
zur Aufnahme einer an einem anderen Teil des Gehäuses angebrachten Sperrfeder aufweist.
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Vorzugsweise ist das zylindrische Element an der Innenseite der Vorderplatte
des Gehäuses angebracht, während die Sperrfeder an der Innenseite der Rückwand des
Gehäuses befestigt ist, wobei die Vorderplatte noch durch weitere Rastvorrichtungen
mit dem Gehäuse verbunden ist.
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Mustergemäß kann der vordere Bereich des zylindrischen Elementes abgeschrägt
ausgebildet sein und kann darüber hinaus noch eine quer zur Zylinderachse verlaufende
Bohrung zur Aufnahme eines Sicherungs-Stiftes aus sprödem Material aufweisen. Das
zylindrische Element kann mustergemäß durch Verdickungen gegen Längsbewegungen gesichert
sein und ist weiterhin entweder durchgehend hohl ausgebildet oder weist an der äußeren
Seite eine Öffnung zum Einsetzen eines Instrumentes auf, mit welchem das zylindrische
Element gedreht wird.
Durch diese Drehung wird eine an der Rückwand
des Gehäuses befestigte Sperrfeder, die in Verschlußstellung mit ihrer vorzugsweise
abgewinkelten Rastspitze in der Vertiefung eingeklinkt ist, herausgehoben.
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Durch den in die Bohrung eingesenkten Sicherungs-Stift, der bei Drehung
des zylindrischen Elementes zerstört wird, kann der Kontrolleur bei der Neueinstellung
oder Überwachung des Gerätes erkennen, ob eine Öffnung von unbefugter Seite erfolgte.
Da derartige Stifte aus sprödem Material auf die verschiedenste Weise gekennzeichnet
werden können, ist die in betrügerischer Absicht erfolgende Beschaffung identischer
Stifte kam möglich oder nur mit sehr großen Kosten verbunden. Selbstverständlich
ist die mustergemäße Verschlußvorrichtung auch für andere Gehäuse, Elektrizitätszähler
oder dergl. zu verwenden.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungbeispieles
und in Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden ; es
zeigen ;.
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Fig. 1 : einen senkrechten Schnitt durch ein Gehäuse, welches beispielsweise
mit einem Meßröhrchen versehen als Wärmezähler dient ;
Fig. 2 :
einen seitlichen Schnitt durch die Verschluß vorrichtung in vergrößertem Maßstab.
Der in Fig. 1 wiedergegebene Wärmezähler besteht aus einem Gehäuse 2 und einer Vorderplatte
4, die miteinander durch die mustergemäße Verschlußvorrichtung 6 lösbar verbunden
sind. In dem Gehäuse befindet sich ein Meßröhrchen 8 mit einer Meßflüssigkeit, deren
Pegel durch ein Fenster 10 beobachtet werden kann. Um zu vermeiden, daß ein unbefugter
Eingriff an dem Meßröhrchen vorgenommen und die Vorderplatte 4 unbemerkt entfernt
und wieder aufgesetzt werden kann, ist die Verschlußvorrichtung 6 sowie eine obere
und untere Rastvorrichtung vorgesehen. Die obere Rastvorrichtung besteht aus einer
an der oberen Gehäusewand 14 angeordneten Nase 12, welche in eine Vertiefung 16
der Frontplatte einrastet. Eine ähnliche Nase 18 und Vertiefung 20 befindet sich
am unteren Gehäuseboden bzw. am unteren Ende der Vorderplatte. Selbstverständlich
kann auch anstelle der oberen Rastvorrichtung 12,16 ein Scharnier oder dergl. vorgesehen
sein, welches die Vorderplatte mit dem Gehäuse verbindet.
Die Verschlußvorrichtung selbst besteht im einzelnen aus |
einem einemzylindrischen Element 22, weldhes vorzugsweise hohl |
ausgebildet ist. Dieses zylindrische Element, welches auch als
voller Stift ausgeführt sein kann, ist um seine Längsachse drehbar in der Vorderplatte
4 eingelassen. Um eine Verschiebung des zylindrischen Elements 22 in Längsrichtung
zu verhindern, hat dieses in der Nähe der Vorderplatte zwei kreisförmige Verdickungen
24,26. Selbstverständlich können diese Verdickungen auch durch andere entsprechende
Vorrichtungen, wie beispielsweise Umbördelungen oder aufgeschrumpfte Scheiben, ersetzt
werden. Das innere Ende des zylindrischen Elementes 22 zeigt einen abgeschrägten
Bereich 28, welcher zum leichteren Aufgleiten der Sperrfeder 34 dient. Weiterhin
ist das zylindrische Element 22 in seinem vorderen Bereich mit einem Einschnitt
30 versehen, welcher die Rastspitze 36 einer Feder 34 aufnimmt. In der Nähe der
Vorderplatte 4 hat das zylindrische Element 22 eine Durchbohrung 32 zur Aufnahme
eines Sicherungs-Stiftes.
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Die mit dem zylindrischen Element 22 zusammenwirkende Feder 34 ist
an der Rückseite 3 des Gehäuses beispielsweise durch eine Niete 38 oder dergl. befestigt.
Vorzugsweise ist auch noch an der Rückwand eine Stütze 40 angebracht, welche ein
Ausweichen des zylindrischen Elementes 22 nach unten und damit ein nicht ordnungsgemäßes
Trennen der Feder vom zylindrischen Element verhindert.
Die Arbeitsweise
der Verschlußvorrichtung ist wie folgt : Vor dem Verschließen des Gehäuses, beispielsweise
nach Einsetzen und Justieren des Meßröhrchens 8, wird ein gehärteter Stahlstift
32 in die Bohrung eingeschoben. Daraufhin wird die Vorderplatte in ihre obere Rastvorrichtung
eingehängt und am unteren Ende gegen das Gehäuse gedrückt. Hierbei wird die Feder
34 durch den schrägen Bereich 28 am vorderen Ende des zylindrischen Elementes 22
nach oben gepresst, wobei die Rastspitze 36 dieser Feder in den Einschnitt 30 beim
Erreichen der Endstellung einrastet. Das Gehäuse ist somit verschlossen.
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Das Öffnen erfolgt durch Drehung des zylindrischen Elementes um seine
Längsachse ; dieses kann beispielsweise mittels eines Instrumentes, Schlüssels,
Schraubenziehers oder dergl. erfolgen, der in die Öffnung des zylindrischen Elementes
eingesetzt und gedreht wird. Durch diese äußere Drehung des Teiles 22 wird der Einschnitt
30 allmählich nach unten gedreht, wobei die Rastspitze 36 der Feder nach oben gepresst
wird, bis diese schließlich auf dem Zylindermantel des zylindrischen Elementes 22
etwa gegenüber dem Einschnitt 30 aufliegt. Dieser Auflagepunkt ist in Fig. 2 mit
37 bezeichnet.
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Beim Abheben der Frontplatte gleitet die Feder ohne weiteres auf der
Oberfläche des zylindrischen Elementes 22 ab und die Sperrvorrichtung ist gelöst.
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Bei dieser Drehbewegung zum Lösen der Versperrvorrichtung dreht sich
aber auch der in der Durchbohrung 32 eingesetzte Sicherungs-Stift mit, dessen vorstehendes
Ende während dieser Drehbewegung an die Grundplatte 19 des Gehäuses stößt und bei
weiterer Verdrehung des zylindrischen Elementes abbricht. Als Stifte können gehärtete
Stahlstifte oder Stifte aus Kunststoff, Glas oder anderem spröden Material verwendet
werden.
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Wurde das Öffnen durch Drehung des zylindrischen Elementes von unbefugter
Seite vorgenommen, so wird dieses ohne weiteres von dem Kontrolleur bei der Überwachung
der Geräte an dem zerstörten Sicherungs-Stift erkannt. Da die Stifte nicht im allgemeinen
Handel erhältlich oder besonders gekennzeichnet sind, können sie auch nicht nach
einem unbefugten Öffnen in betrügerischer Absicht ersetzt werden, ohne daß die Kontrolleure
die Möglichkeit haben, einen unbefugten Eingriff festzustellen.