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Theodor K o v á c s, Hannover-Buchholz Füllhalter mit auswechselbaren
Schreib-und Zeichendüsen Die Neuerung bezieht sich auf einen Füllhalter mit einem
am vorderen Ende des Halterschaftes angeordneten, mit einer mit dem Vorratsraum
in kapillarer Verbindung stehenden axialen Bohrung ausgestatteten Zapfen und mit
auf diesen Zapfen aufsetzbaren, an der Stirnfläche des Zapfens anstoßenden Schreib-und
Zeichendüsen, die eine weite : hintere Bohrung zum Aufsetzen der Düse und eine sich
von dieser Bohrung bis zur Düsenspitze erstreckende, die Fortsetzung der axialen
Zapfenbohrung bildende enge Bohrung haben. Bei den bekannten Füllhaltern dieser
Art ist die weite-hintere Bohrung der Düsen dem schwachkegeligen oder zylindrischen
Zapfen angepaßt, so daß die Düsen saugend auf dem Zapfen sitzen. Wird eine solche
Düse vom Zapfen abgezogen, so fließt infolge-der dabei auftretenden Saugwirkung
Tusche
aus dem Vorratsraum in die weite hintere Bohrung der Düse. Düse und Zapfen werden
dadurch beschmutzt. Die Tusche trocknet in der weiten hinteren Bohrung der Düse
sowie am Zapfen an, und die Krusten verhindern ein Wiederaufsetzen der Düse.
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Die Neuerung hat vor allem den Zweck, bei Füllhaltern der eingangs
erwähnten Art ein leichtes und sauberes Auswechseln der Düsen zu gewährleisten.
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Dementsprechend besteht bei dem eingangs genannten Füllhalter die
Erfindung darin, daß der vordere Teil des Zapfens abgesetzt ist und die Außenfläche
des abgesetzten Zapfenteils mit der übergreifenden Fläche der hinteren Düsenbohrung
einen ringförmigen Zwischenraum bildet. Beim Abnehmen der Düse kann somit keine
Saugwirkung entstehen ; Zapfen und Düse werden nicht beschmutzt. Zur Befestigung
der Düse ist diese auf den hinteren Teil des Zapfens vorzugsweise aufgeschraubt.
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Die bekannte Anwendung eines im vorderen Teil des Füllhalters angeordneten,
den Zapfen und die auswechselbare Düse durchdringenden längs beweglichen Reinigungsdrahtes
galt bislang bei Füllhaltern der eingangs erwähnten Art in Anbetracht dessen, daß
der aus dem Zapfen vorstehende dünne Reinigungsdraht beim Auswechseln der Düsen
allzu leicht verbogen werden kann, als untunlich. Auch würde der aus dem Zapfen
vorstehende Reinigungsdraht die Anwendung von verschiedenartigen Düsen, z. B. von
solchen mit gebogenem Schreibrohr, unmöglich machen.
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Um bei Füllhaltern mit einem den Zapfen und die
aufgesteckte
Düse durchdringenden Reinigungsdraht ein Auswechseln der Düsen ohne Gefahr für den
Reinigungsdraht zu ermöglichen, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Neuerung der
Reinigungsdraht in den Zapfen zurückziehbar.
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Weitere Merkmale der Neuerung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel eines Füllhalters nach
der Neuerung mit zwei verschiedenen Düsen dar.
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Fig. 1 ist ein Längsschnitt des vorderen Teiles des Füllhalters mit
einer Düse'zum Ziehen von Linien ; Fig. 2 ist ein Längsschnitt des hinteren Teiles
des Füllhalters ; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie III-III in Fig. 1 ;
Fig. 4 ist ein Längsschnitt des Spitzenteiles einer Düse für Schablonenschrift.
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1 ist der hohle Halterschaft. Die Bohrung des Halterschaftes ist
abgesetzt. Der hintere, engere Teil der Bohrung bildet den Vorratsraum 2. In den
vorderen, weiteren Teil der Bohrung ist ein an seinem hinteren Ende mit Gewinde
versehener Hohlkörper 3 eingeschraubt, dessen vorderer flanschartiger Teil 4 als
Abschluß in die Bohrung des Halterschaftes 1 paßt. Der Mittelteil des Hohlkörpers
3 ist abgesetzt, derart, daß zwischen seiner Außenfläche 5 und der Innenfläche des
Halterschaftes 1 ein zum Aufnehmen und Abgeben von Tintenüberschüssen geeigneter
kapillarer Zwischenraum 6 von ringförmigem Querschnitt entsteht, der vorn durch
eine außen am flanschartigen
Teil 4 angeordnete Lufteinlassöffnung
7 mit der Außenluft in Verbindung steht. Der Hohlkörper ist am hinteren Teil mit
einem Kragen 8 versehen, der mit einem Durchbruch 8 ausgestattet ist. Ein Luftkanal
9 im hinteren Ende des Hohlkörpers 3 verbindet den kapillaren Zwischenraum 6 mit
dem Vorratsraum 2. Der Zwischenraum 6 verengt sich zum Vorratsraum 2 hin gemäß einer
Hyperbel im Querschnitt verengt er sich nach der beim Schreiben obenliegenden Seite
des Füllhalters hin.
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Der Hohlkörper 3 ist hinter seinem vorderen flanschartigen Teil 4
mit einer an diesen anschließenden tiefen Ringnut 10 versehen. Der Mittelteil des
Hohlkörpers 3 weist drei am Umfang des Hohlkörpers 3 gleichmäßig verteilte Längsnuten
11 auf, die die hyperboloide Fläche des Hohlkörpers 3 in drei Längsfelder teilen.
Die Gestaltung des Zwischenraumes 6 und die der äußeren Oberfläche des Hohlkörpers
3 bilden nicht den Gegenstand der Neuerung.
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Der Hohlkörper 3 ist an seinem vorderen Ende mit einem Zapfen versehen,
dessen hinterer Teil 12 ein Außengewinde hat und dessen vorderer Teil 13 abgesetzt
ist. Der hintere Teil 12 des Zapfens ist außen mit einer Längsnut 14 ausgestattet.
In die Bohrung des Hohlkörpers 3 ist von hinten eine Hülse 15 eingesetzt, die einen
um etwa 0,1 mm kleineren Außendurchmesser als die lichte Weite der Bohrung des Hohlkörpers
3 hat, wodurch zwischen der Hülse 15 und der Wand der Bohrung eine hochkapillare
Tintenleitung 16 von ringförmigem Querschnitt entsteht. Die Hülse 15 hat an ihrem
hinteren Ende eine angeformte Nase 17, die beim Einschrauben
des
Hohlkörpers 3 in den Halterschaft 1 zwischen diesem und dem Absatz der Halterschaftbohrung
eingeklemmt wird und als Anschlag für die Hülse 15 dient. Die Hülse 15 ragt so weit
in die Bohrung des Hohlkörpers 3, daß zwischen ihrer vorderen konischen Stirnfläche
und dem konischen Boden des Hohlkörpers 3 ein hochkapillarer Zwischenraum 10'entsteht,
der die Fortsetzung der hochkapillaren Tintenleitung 16 bildet. Eine nicht dargestellte
Keil-Nut-verbindugn zwischen der Hülse 15 und dem Hohlkörper 3 sichert die Lage
der Hülse 15 im Hohlkörper 3.
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In das hintere Ende des Halterschaftes 1 ist ein dessen hinteren
Teil bildender Nippel 18 eingeschraubt, der einen in die Bohrung des Halterschaftes
1 eingesetzten Dichtungskörper 19 einklemmt. In dem Nippel 18 befindet sich eine
bis zu einem inneren Anschlag 36 des Nippels 18 nach hinten herausziehbare Buchse
20. Sie ist am hinteren Ende mit einem sich in der Ruhestellung gegen die hintere
Stirnfläche des Nippels 18 abstützenden Griffteil 21 versehen. In dem hinteren Teil
der Buchse 20 ist ein daraus herausragender Druckknopf 22 angeordnet, der durch
seinen vorderen, mit einem inneren Ansatz der Buchse 20 zusammenarbeitenden Flanschrand
35 gegen Herausfallen gesichert ist und eine unter der Wirkung einer Rückholfeder
23 stehende, bis in die Hülse 15 ragende Stange 24 abstützt. Im vorderen Ende der
Stange 24 ist in an sich bekannter Weise ein biegsamer Reinigungsdraht 25 befestigt.
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Auf den hinteren Teil 12 des Zapfens ist eine zum Ziehen von Linien
dienende Düse 26 aufgeschraubt, die aus einem Düsenkopf 26'und einer noch zu beschreibenden
Schreibspitze
besteht. Der vordere Teil 13 des Zapfens liegt nur
mit seiner Stirnfläche am Boden des hohlen Düsenkopfes 261 an, wodurch zwischen
der engen axialen Bohrung 31 des Zapfens und der engen axialen Bohrung 32 des Düsenkopfes
26'eine zuverlässige, dichte Verbindung entsteht. Die lichte Weite der hinteren
Bohrung der Düse 26 bzw. des hohlen Düsenkopfes 2C ist wesentlich größer als der
Außendurchmesser des vorderen Teils 13 des Zapfens. Zwischen dem vorderen Teil 13
des Zapfens und der Innenwand des Düsenkopfes 26t entsteht dadurch ein weiter, ringförmiger
Zwischenraum 27. Die Seitenwand des hohlen Düsenkopfes 21 ist durch weite Querbohrungen
28 durchbrochen.
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In den vorderen Teil des Düsenkopfes 28'sind als Schreibspitze zwei
Zungen 29,30 eingesetzt. Die aneinander federnd aufliegenden Zungen 29,30 bilden
eine in der Achse des Füllhalters liegende, sich nahezu bis zur Spitze der Zungen
erstreckende Rinne 33 und gleichzeitig eine Fortsetzung der engen axialen Bohrung
32 des Düsenkopfes 26S. Der Reinigungsdraht 25 ragt nahezu bis zum vorderen Ende
der Rinne 33 und bildet in den engen Bohrungen 31 bzw. 32 des Zapfens 13 bzw. des
Düsenkopfes 26 und in der Rinne 33 eine kochkapillare Tintenleitung.
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Fig. 4 stellt die Schreibspitze einer Düse 26 für Schablonenschrift
mit einem abgewinkelten Schreibrohr 34 dar.
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Der biegsame Reinigungsdraht 25 folgt der Krümmung des Schreibrohres
34 und bildet in dem Schreibrohr 34 eine hochkapillare Tintenleitung 35.
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Die Tinte fließt durch die hochkapillare Tintenleitung 16, durch
deren Fortsetzung 16'und durch die gleichfalls hochkapillare Tintenleitung 31,32,33
zur Schreibspitze. Die
axiale Bohrung im Boden der Hülse 15 ist
so eng, daß sie den Reinigungsdraht 25 knapp durchtreten, Tinte jedoch am Reingungsdraht
25. nicht vorbeifließen läßt, infolgedessen die Gleichmäßigkeit des Tintenzuflusses
durch Bewegungen der Stange 24 nicht gestört werden kann. Die Ersatzluft dringt
durch die Lufteinlaßöffnung 7 in den Zwischenraum-6 und nach dem Verbrauch der dort
etwa befindlichen Tintenmengen durch die Durchbrechung 8il und den Luftkanal 9 in
den Vorratsraum 2.
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Die Ringnut 10 des Hohlkörpers 3 verhindert das Verschließen der
Lufteinlaßöffnung 7 durch den Tintenüberfluß und ermöglicht die Entlüftung des Zwischenraumes
6 durch die Längsnuten 11. Das Hyperbelprofil des die Uberflußkammer bildenden Zwischenraumes
6 sowie die Verengung dieses Zwischenraumes in der Querrichtung nach der beim Schreiben
obenliegenden Seite des Füllhalters hin gewährleisten eine hohe Gleichmäßigkeit
des Tintenzuflusses.
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Der weite, den vorderen Teil 13 des Zapfens umgebende, mit der Außenluft
verbundene Zwischenraum 27 im Düsenkopf 26' verhindert das Entstehen einer Saugwirkung
beim Abnehmen der Düsen 26. Sie können deshalb ohne Verschmutzung ausgewechselt
werden. Die Längsnut 14 des hinteren Teiles 12 des Zapfens dient zum Entfernen von
angetrockneten Tuchresten, die in den Gewindegängen vom Füllen her zurückbleiben
können. Das Gewinde am hinteren Teil 12 des Zapfens und das Innengewinde in den
Düsenköpfen 26 sind so abgestimmt, daß der Luftkanal 9 in bezug zur Schreibfläche
stets dieselbe Lage einnimmt, wenn man den Füllhalter zum Arbeiten ansetzt. Um eine
Beschädigung des Reinigungsdrahtes 25 beim Auf-und
Abschrauben
der Düsen 26 zu verhüten, wird die Buchse 20 bis zu dem mit dem inneren Anschlag
36 des Nippels 18 zusammenwirkenden vorderen Flansch 37 eines in die Buchse 20 von
vorn eingeschraubten Hohlpfropfen 38 und damit zugleich auch die Stange 24 und der
Reinigungsdraht 25 so weit zurückgezogen, daß das vordere Ende des Reinigungsdrahtes
25 aus der Düse 26 und dem vorderen Teil 13 des Zapfens verschwindet. Nach erfolgtem
Düsenwechsel wird die Buchse 20 bis zu ihrem Griffteil 21 in den Nippel 18 und der
Reinigungsdraht 25 in die Düse 26 vorgeschoben. Ist die Tusche in der Schreibspitze
eingetrocknet, dann wird durch Aufdrücken auf den Druckknopf 22 der Reinigungsdraht
25 um etwa 1 mm vorgeschoben, und die federnden Zungen 29,30 werden auseinandergespreizt,
wodurch der Tintenfluß wieder in Gang gesetzt werden kann. Nach Loslassen des Druckknopfes
22 wird der Reinigungsdraht 25 unter der Einwirkung der Rückholfelder 23 auch bei
den Düsen 26 mit abgewinkeltem Schreibrohr 34 in die Düse 26 zurückgeholt.
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Der auf die Stange 24 wirkende Druckknopf 22 kann auch als Schraubenbolzen
ausgebildet und bei den Düsen 26 mit federnden Zungen 29,30 in an sich bekannter
Weise zum Ändern der Strichbreite benutzt werden.