-
Vorrichtung zur Lagerung von Lebensmittel.
-
Bei einer Reihe von Verarbeitungsverfahren von Lebensmitteln, z. B.
bei der Herstellung von Brot, muß das Gut aus verfahrenstechnischen Gründen oder
aus Gründen des Zeitunterschiedes zwischen Herstellung und Weiterverarbeitung gealtert
bzw. gelagert werden.
-
Bei der Herstellung z,B, von Brot kann dieses bei verlassen des Ofens
nicht direkt weiterverarbeitet - z.B. verpackt oder geschnitten - werden; dies ist
erst nach einer bestimmten Abkühlzeit möglich. Andererseits besteht bei der Brotherstellung
der größte Abnahmebedarf in den Morgenstunden, während sich die Brot herstellung
auf einen weit größeren Tages zeitraum verteilt. Auch dies bedingt eine zwischenzeitliche
Lagerung, damit das Brot zum Zeitpunkt des größten Bedarfs zur Verfügung steht.
-
Bisher wurde das den Ofen verlassende Brot in fahrbaren Regalen gelagert,
diese Regale bzw. Brotkühlwgen mußten von Hand sunächat auf einen Lagerplatz und
bei Gebrauch zu der Versandetelle oder zu den Verpackungsmaschinen geschoben werden.
Dieses Verfahren wird um so unbefriedigender Je größer die Produktionskapazität
der Öfen bzw. der Erzeugeranlagen werden. Von der manuellen Arbeit des Verachiebens
abgesehen, geht eine sehr große, wertvolle Arbeitafläche wegen der Lagerung bzw.
Aufstellung der Wagen verloren.
-
Es ist nun Zweck der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur
Lagerung von Lebensmitteln zu schaffen, bei der die genannten Nachteile nicht auftreten.
Die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist gekennzeichnet durch ein endloses
auf Seilrollen g'efUhrtes Seil, wenigstens einem angetriebenen Rad fllr dieses Seil
und durch an diesem Seil hängend befestigten einzelnen ehältnissen ftir das zu lagernde
Gut.
-
Durch die Verwendung dieser aus dem Seilbahnbau bekannten Bauelemente
wird erreicht, daß das Gut sehr einiach su weniger wertvollem Lagerraum, z.B. Keller-
oder Speicherräumen transportiert werden kann.
-
Die Aufnahmebehälter, z, B. Gehänge oder Gondeln, dienen dabei gleichseitig
als Regale. Es besteht die Möglichkeit, das Seil kontinuierlich umlaufen su lassen,
wobei durch die hierbei gewonnene Transportzeit die Alterung des Gutes erreicht
wird. In diesem Fall besteht eine kontinuierliche Betriebsweise. Andererseits ist
es Jedoch auch möglich, die Produktion, z.B. eines Netzbandofens, so lange auf die
Gehänge bzw. Behältnisse zu laden, bis die gesamte Kapazität der Vorrichtung erschöpft
ist. Nun kann das Gut einige Stunden oder nachts gelagert werden, um dann am nächsten
Morgen kontinuierlich zu der Verarbeitungs oder Verladestelle transportiert su werden.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen anschließend anhand der
beiliegenden Zeichnungen beispielsweise näher erläutert werden, wobei darstellen:
Fig. 1 t einen Längsschnitt durch eine erfindungsgem-äße Vorrichtung zur Lagerung
von Lebensmitteln, wobei sich die Vorrichtung über zwei Etagen erstreckt; Fig. 2
s ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung; Fig. 3 s die Draufsicht auf
eine weitere Ausführungsform der Erfindung ; Fig. 4 s eine Antriebs station fur
das Seil; Fig. 5 s eine Umlenkstation für das Seil 4g Pig. 6 t ein Gehänge iur Aufnahme
von Booten oder sonstigen Gütern; Fig. q t die Draufsicht auf eine Brotkühlanlage
wobei die einselnen Brote die Bahn mehrfach umrunden ;
Fig. 8 :
die schematische Darstellung einer Lageranlage mit mehrfachen Umlenkungen des Seils;
Fig. 9 t ein Detail der Anlage gem. Fig. 8.
-
Bei der in Fig. 1 im Längsschnitt gezeigten Einrichtung zum Lagern
bzw. Altern irgendwelcher Lebensmittel, e,B. von Brot, wird von der Voraussetzung
ausgegangen, daß in den relativ Produktions- und Verladeräumen l der Platz beschränkt
ist, während in dem darunterliegenden kellerraum 2 Platz zum Lagern und Altern gegeben
wäre.
-
Es wird weiterhin angenommen, da# bei 3 hinter der Zeichenebene die
Procuktionsstätte und vor der Zeichenebene die Verladestelle des herzustellenden
Gutes, z.B. von Broten, liegt. Die gesamte Lagervorrichtung besteht aue einer Antriebsstation
4, wie sie später anhand von Fig. 4 näher im einzelnen beschrieben werden wird und
aus einer Umlenkstation 5, wie sie später in Fig. 5 näher zu erläutern sein wird.
-
Jede dieser beiden Stationen trägt ein Rad 6 bzw. 7, auf dem ein Förderseil
8 um 180° umgelenkt wird. Dieses in sich geschlossene, endlose eil 8 verläuft auf
einzelnen Hellen 9, wie sowohl im Keller als auch im Produktionsraum l untergebracht
sind. Zur Überwindung des Höhenunterschiedes zwischen den beiaen Etagen sind Rollenbatterien
10 bzw. 11 vorgesehen.
-
An dem Seil hängen einzelne Gondeln, z,B. der Bauart, wie sie anhand
von Fig. 6 erläutert werden. Das ZU lagernde Gut wird nun bei 3 auf die Gonaeln
aufgebracht, umfährt dann die Station 4, um dann über die Rollenbatterien 11 und
12 in den Kellerraum zu gelangen.
-
Selbstverständlich ist die Fahrgeschwindigkeit des Seiles äußerst
Langsam; sie wird normalerweise zwischen etwa 2-20 cm/sec liegen.
-
Die Geschwindigkeit richtet sich mehr im einzelnen nach der kapazität
der proauktinsvonnichtung bei = und aus dem erforierlicker, Kühlzeitraum
bzw.
Alterungszeitraum des Gutes.
-
Falls nur eine Alterung von 20-50 Minuten erforderlich ist, kann die
Vorrichtung kontinuierlich arbeiten, so daß das wieder in die Produktionetage 1
gelangende Gut wieaer bei 3 abgenommen und weiterverarbeitet wird, z.B. verpackt
und für den Versand zubereitet wird0 Daneben besteht Jedoch auch die Möglichkeit,
die Anlage, nachdem sie voll beladen ist, stillzusetzen und z.B. erst am nächsten
Morgen, wenn das Gut zum Versand gt:bracht.werden soll, wieder in Betrieb zu setzen.
-
Fig. 2 zeigt ein ähnliches Ausführungsbeispiel wie Fig0 1.
-
Hier wird von der Voraussetzung ausgeeangen, daß zwar kein Kellerraum
zur Verfügung steht, daß jecoch der hier mit 20 bezeichnete Produktionsraum so hoch
ist, daß die Gondeln, wenn sie unter der Decke entlang geführt werden, unterhalb
ein für den normalen Betrieb ausreichender Raum 21 freilassen. In übrigen können
die beiden Anlagen nach Fig.l und 2 völlig gleich ausgebildet sein. Bei beinen Anlagen
ist das Einlagern außerordentlich einfach, da die "Lagerungsregal" an der Produktionsstätte
kontinuierlich vorbeigeführt werden und zu sonst nicht verwendetem Raum gebracht
werden können. Die Mittel hierzu sind au#erordentlich einfach.
-
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Fig. 3.
-
An einem schematisch bei 30 gezeigten Netzbandofen wird kontinuierlich
warmes Brot angeliefert. Dieses Brot wird auf Gondeln 31 verladen.
-
Diese Gondeln wandern nun, entsprechend dem Drehsinn des Seiles, kontinuierlich
im Gegenuhrzeigersinn über die 4 Umlenkräder 32,33,34 und 35, wobei eines von aiesen
Rädern angetrieben sein muß und ein weiteres so ausgebildet sein muß, daß es die
Seilspannung wenigstens in einem weiteren Bereich konstant hält.
-
Das Brot gelangt nun in eine Schockzelle bzw. Abkühlzelle 36.
-
In dieser elle wird es soweit abgekühlt, daß selbst im Kern eine Temperatur
von unter z. B. 6°C hervorgerufen wird. Die Verweilzeit des einzelnen Brotes in
dieser Zelle bzw. deren Länge müssen zur Erreichung dieses Zieles aufeinander abgestimmt
sein. Anschließend gelangt das Brot,immer noch in den gleichen hängenden Regalen
lagernd, in den Kühl- und Lagerraum 37. In diesem Raum kann das Brot nun beispielsweise
bis in die nächsten Morgenstunden hinein verbleiben, wobei das umlaufende Seil 38
stillsteht. Am kommenden Morgen bzw. bei Wiederverwendung des Brotes gelangt dieses
durch eine Aufwärmkammer bzw. durch einen kleineren Ofen 39 und von hier über das
Umlenkrad 34 zu der Abnahmestelle, die schematisch bei 40 gezeigt ist.
-
Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß die aus dem Seilbahnbau bekannten
Bauelemente, die erfindungsgemäß zur Lagerung angewendet werden, sich für diese
Aufgabe außerordentlich gut eignen, da sie kältewie auch hitzebeständig sind. Wegen
des sehr geringen Schmiermittelbedarfs und der außerordentlich sauheren Betriebsweise
eignen sich die genannten Bauelemente für die Lagerung von Lebensmitteln sehr gut.
Die in bestehenden Räumen anzubringenden Hilfsmittel, z. B. die Aufhängung von Rollen
oder Rollenbatterien für die Seilführung sind vergleichsweise gering, während auf
der anderen Seite sehr viel manuelle Arbeit eingespart werden kann.
-
Die beschriebenen Vorteile ergeben sich selbstverständlich nicht nur
bei der Brotherstellung, sondern auch bei der Verarbeitung von Eiern, Gefrierfleiæh
usw.
-
Fig. 4 zeigt eine Antriebsstation für eine Transport- bzw. Lagervorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Antrieb besteht aus einem Hauptträger 50,
der in Seilzugrichtung durch einen Zwischenträger 51 abgestützt ist. Ein horizontalliegender
Tragarm 52
trägt die Antriebsscheibe 53. Diese Antriebsscheibe i8t
mit einem Kettenritzl 54 drehverbunden, welches über die Kette 55 von seiten eines
Getriebemotores 58 angetrieben wird. Die Abtriebsdrehzahl dieses Getriebemotores
58 ist vorzugsweise stufenlos regelbar, damit die Arbeitsgeschwindigkeit der gesamten
Anlage den BetriebsDeriirfnissen genau angepaßt werden kann0 Am äußeren Ende des
Tragarmes 52 sind vorzugsweise 2 Seilrollen 59 zur genauen Führung des Seiles in
und aus der Antriebsscheibe vorgesehen.
-
Die Fig0 5 zeigt die am entgegengesetzten Ende der Anlage vorgesehene
Umlenkstation, sie besteht aus 2 Hauptträgern 60 und 61, die drehbar in dem Fundament
62 und 63 gelagert sina. Am oberen Ende tragen sie ebenfalls über eine drehbare
Lagerung die Besfestigungsplatte 64 für das Hauptlager 65 der Umlenkscheibe 66.
An dem vorderen winde der Urägerplatte 64 ist bei 67 eine Zugstange drehbar angelenkt.
-
Diese Zugstange ist über ein Sparschloß 68 mit einem zylinderähnlichen
Körper 69 verbunden, in dem sich eine größere Anzahl von Tellerfedern 70 befinden.
Diese Tellerfedern bewirken, daß die Trägerplatte 64 mit im wesentlichen gleichbleibenden
Druck in Richtung des Pfeiles 71 gezogen wird. Eine Folge hiervon ist, daß das Förderseil
72 immer unter einer annähernd gleichen Zugspannung bleibt. Aufgruna der Alterung
des Seiles bedingte Längungen, können - falls die Nachspannwirkung der Tellerfedern
70 erschöpft ist - durch das Spannschloß 68 ausgeglichen werden.
-
Fig. 6 zeigt ein Gehänge bzw. eine Gondel im Querschnitt.
-
Die Gondel ist an dem hier als Punkt erscheinenden Seil 72 mit einer
üblichen Seilklemme 73 verbunden, An dieser Seilklemme 73 ist drehbar das obere
Ende des Hauptarms 74 des Gehänges bzw. der Gondel verbunden. Mit dem Hauptarm 74
sind z. B. drei Tablare 76, 77 und 78 verbunden, auf denen das Gut aufgebracht werden
kann.
-
Dies. Au@b@in ung kann z.B. mittels eines schematische bie 79 gezeigten
Förderbandes erfolgen, wobei sich an das innere Ende dieses Förderbandes eine Rutsche
80 anschließt. Dieses Förderband 79 kant automatisch immer dann abgestellt sein,
wenn an ihm der Zwischenraum zwischen zwei Gondeln bzw, Gehängen vorbeiwandert.
-
Entsprechende Zuführeinrichtungen können auch für die Tablare 77 und
78 vorgesehen sein. z.b. in einer Bortfab@ik dürfte es sich empfehl n, auf die weiteren
@egale alweie@@nde Brotsorten aufzubringen, wcbei die Aufgabe und Abnahme an ana@@@@n
@tellen des Kre@@@-laufs der londeln croltt als fr z.B. das obere Tablar 76.
-
Fig. 7 zeigt in Draufsicht eine einzache Anlage zur Brotkühlung, wobei
die Enistationen und die Gondeln in gleicher Weise ausgebildet sein können, wie
dies anhand der Fi.g4, 5 und 6 erläutert worden ist.
-
Das Förderband 79 befördert die Brote auf die am weitesten innen liegenden
Stellen der einzelnen Tablare. Nach einem halben Durchlauf werden die Brote durch
eine Abweisereinrichtung LC mit den einzelnen Abweisern 80a, 80b und 80c verschoben
und zwar wird das zunichst aufgegebene Brot durch den Abweiser 80a auf die Mittelbahn
verschoben, sodaß die Innenbahn 81 für die Ubernahme neuen Brctes frei wird.
-
Nach einer weiteren Umrundung der Anlage werden die Brote, die schematisch
bei 85 angedeutet sind, durch den weiteren Abweiser 80b auf die Außenbahn geschoben,
um dann nach einer abschlie#enden dritten Umrunaung durch den ibweiser 80c auf irgendwelche
nicht dargestellte Auffangvorrichtungen geschoben zu werden.
-
Die gezeigte Anordnung mit dem mehrfachen des Brotes bzw. Kühlgutes
erleichtert die Ubergabe und Abgabe und bewirkt darüberhinaus eine erhöhte Kühlung
des Brotes wegen der höheren Fahrgeschwindigkeit der Anlage.
-
Fig. 8 zeigt eine Kühl- bzw. Lageranlage schematisch in Draufsicht.
-
Von der Produktionsstätte 90 wird das Gut auf die Tablare bei 91
aufgebracht. Das Seil läuft nun über mehrere Umlenkrollen 92 bzw. 93, sodaß der
Lager-bzw. Kühlraum 94 mehrfach überstrichen wird. Dies bedingt selbstverständlich
eine noch größere Ausnutzung dr Lagerräume bei gleichzeitiger Vergrößerung der LagerkapazitEt.
Das Gut kann dann bei 94 wiederum von den Tablaren abgenommen werden.
-
Bei der Ausführungsform der Anlage nach Fig0 8 müssen die Umlenkrollen
93 eine spezielle Ausbildung erhalten, so wie dies anhand der Fig. 9 tnachfolgena
erläutert wird.
-
Das in Fig. 9 gezeigte Umlenkrad enthält eine Nabe 94,b an der z.B.
-
12 Speichen 95 befestigt sind. Jede von aiesen Speichen 95 trägt
eine Seilrolle 96 z,B. derart, wie sie normalerweise zur Unterstützung des Seiles
auch bei den hier gezeigten Anlagen Verwendung findet.
-
AufUrunå geometrischen Anordnung gemäß der Fig. 8 liegen die Seilklemmen
bei den Umlenkrädern 93 innen, wie dies in Fig. 9 bei 97 gezeigt ist. Gelangt nun
eine derartige nach innen ragende Seilklemme 97 zu dem Rad 93 stößt dieses an Anschläge
98, die vor Jeder Seilrolle 96 angeoranet sind. Die Seilklemme 97 bleibt nun mit
dem Anschlag 98 in Kontakt, bis sich das gesamte Rad 93 entsprechend den Umschlingungs-Winkel
in£gesant gedreht hat, was im vorliegenden Fall 1800 ausmacht.
-
Nach dem Verlassen des Gehänges bzw. der Seilklemme 97 des Rad bleibt
dieses wiederum stehen, während sich nur noch die einzelnen Rollen 96 jeweils um
ihre eigene Achse drehen.
-
Aufgrund der gezeigten Umlenkscheibe ist es somit möglich, die in
Fig. 8 gezeigt, den Kühlraum neanderlinienförmig zu durchfahren, sodaß dieser optimal
ausgenützt ist.