-
Reifenaufbautrommel Die Erfindung bezieht sich auf eine Reifenaufbautrommel
mit einem auf den Umfang eines an den Stirnseiten der Reifenaufbautrommel angeordneten,
einen geringeren Durchmesser als die Reifenaufbautrommel aufweisenden und in dies
hineinbewegbaren Stütringes gelagerten Blähkörper zum Herumführen der Karkassgeweberänder
um die ßeifenkerne.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Blähkörper 8o anzuordnen,
daß besondere lange Karkassgeweberänder einzelner, eine geringe Quersteifigkeit
aufweisende Karkasslagen, wie sie z. B. bei im Winkel von 90 zur Reifenumfangsrichtung
verlaufenden Karkassfäden auftreten, verzerrungsfrei und unter festen Anpreßdruck
um die Reifenkerne herumgeführt werden können.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Blähkörper
an dem von der Reifenaufbautrommel abgewandten Ende des Stützringes befestigt ist.
Auf diese Weise ist der Blähkörper im beaufschlagten Zustand bzw. in seiner auf
die Karkassgeweberänder einwirkenden Stellung gegen axiales Wandern in Richtung
auf die Reifenaufbautrommel und damit gegen Herunterrollen vom Stützring gesichert.
Somit können die in Richtung auf die Welle abgebogenen Karkassgeweberänder von innen
her vom Blähkörper erfaßt und durch den axial aus der Trommel herausbewegten Stützring
fest an die gegen die Stirnseiten der Trommel gelegten Reifenkerne angepreßt und
bia zur Anlage mit der Ubrigen Karkasse herumgeführt werden. Infolge des zur gleichen
Zeit stattfindenden Blähvorganges des Blähkörpers einerseits und der Axialverschiebung
des Sttltzringes und damit auch des Blähkörpers andererseits unterliegen die Karkassgeweberänder
während des ganzen Umschlagvorganges einer nach außen von der Trommel weggerichteten
Zugspannung, wodurch Verzerrungen und Faltenbildungen beim kontinuierlichen Berumführen
um die Reifenkerne vermieden werden. Insbesondere längere Karkassgeweberänder
geringer
Steifigkeit werden auf diese Weise kontinuierlich in ihrer ganzen Länge erfaßt und
der notwendigen Zugspannung unterworfen, die unerläßlich für das einwandfreie Herumführen
um die Reifenkerne ist.
-
Zweckmäßigerweise weist der Stützring eine zur Reifenaufbautronnel
gerichtete Neigung auf, wobei der Blähkörper mit Vorspannung auf dem Stützring befestigt
ist. Diese Ausbildung gewährleistet ein einwandfreies Abrollen des Blähkörpers einerseits
bein Blähvorgang und andererseits wird beim Entspannen des Blähkörpers das Zurückrolen
und Anlegen an den Stützring beschleunigt.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Blähkörper
mittels eines die beiden Wülste des Blähkörpers von innen her übergreifenden Zwischenringes
auf den Stützring gelagert, sowie mittels eines konisch ausgebildeten Flanschringes
an den Stützring verklebt und gegen axiales Verschieben gesichert. Diese Ausbildung
erlaubt im Falle eines defekten Blähkörpers das schnelle Auswechseln des Blähkörpers
und Aufbringen unter Vorspannung auf den Stützring.
-
Nähere Einzelheiten der Reinfenaufbaumaschine sind anhand eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung näher erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 bis 3 Längsechnitte durch eine Reifenaufbaumaschine
in aufeinanderfolgenden Arbeitszuständen, wobei die linke obere Hälfte der rotations-
bzw. seitensymmetrischen Teile der Vorrichtung wiedergegeben ist und Fig. 4 Einzelheiten
des auf den Stützring befestigten Blähkörpers in sergrößerter Darstellung.
-
Die dargestellte Reifenaufbauvorrichtung weist eine Beifenaufbautrommel
1 auf, die auf einer Welle 2 unverschieblich gelagert ist
und von
dieser in Drehrichtung angetrieben werden kann. Die Zeichnung beschränkt sich auf
die Darstellung der linken oberen Trommelseite, deren zugehörige Teile auf der tragenden
Welle 2 angeordnet sind. Gleichartige Teile der Vorrichtung sind auch für die andere
Trommelseite zu denken.
-
An der Stirnseite der Reifenaufbautrommel 1 ist ein auf der Welle
2 gegen die Reifenaufbautronnel 1 axial verschiebbarer Zylinderkörper 3 gelagert,
der an seines zur Reifenaufbautronnel 1 gerichteten Ende geöffnet ist. Der Zylinderkörper
3 ist ron einer Kolbenstange 4 durch nicht näher dargestellte Mittel auf der Welle
2 verschiebbar.
-
Am geöffneten, zur Reifenaufbautrommel 1 gerichteten Sunde des Zylinderkörpers
3 sind an seinen inneren Unfang Rollen 5 gelagert, die bei Axialverschiebung des
Zylinderkörpers 3 auf der Außenfläche von Hebeln 6 abrollen, wodurch die Hebel 6
quer zur Reifenaufbautrommel 1 gegen die Welle 2 verschwenkt werden. Ferner sind
an dem zur Reifenaufbautroniel 1 gerichteten Stirnende des Zylinderkörpers 3 eine
Kernhalterung 7 zur Aufnahme des Reifenkerns 8 sowie eine Uberschiebglocke 9 befestigt.
Die verschwenkbaren Hebel 6 weisen an ihrem freien zur Reifenauibautrorrel 1 gerichteten
Ende Ausnehmungen 10 auf, die zur Aufnahme von Rollkdrpern dienen, wobei die Rollkörper
11 einen geschlossenen Ring bilden. Mit ihrem entgegengesetzten Ende sind die Hebel
6 an einen Schiebekörper 12 vcrschwenkbar angelenkt, wobei der Schiebekörper 12
seinerseits relativ zum Zylinderkörper 3 bis zu einen Anschlag 13 auf der Welle
2 axial verschiebbar ist. Der Zylinderkörper 3 und der Schiebekörper 12 können um
die Länge einer Stange 14 gageneinander bewegt werden, wobei ein an der Stange 14
befestigter Anschlag 15 die maximale Verschiebung der beiden Elemente 3 und 12 gegeneinander
begrenzt.
-
An seiner zur Reifenaufbautrommel 1 gerichteten Seite ist der Schiebekörper
12 Uber ein Distanzrohr nit einen Stützring 17 verbunden. Der Stütsring 17 weist
eine zur Reifenaufbautrommel geneigte Schrägfläche 18 auf, auf der ein Blähkörper
19 an dem der Reifenaufbautrommel 1 abgewandten Ende der Schrägfläche 18 lit Vorspannung
befestigt ist. Der Au#endurchmesser des entspannten, auf dem Stützring 17 gelagerten
Blähkörper 19 ist kleiner als der lichte Durchmesser
der Reifenaufbautrommel
1, so daß der Stützring 17 mit dem entspannten Blähkörper 19 in die Reifenaufbautronmel
1 hineinfahren kann. Die Länge des Distanzrohres 16 entspricht etwa der Länge der
Hebel 6, die in Parallelstellung zur Welle 2 den beaufschlagten Blähkörper 19 mit
ihrem freien Ende berühren und abstützen.
-
Wie in Figur 4 der Zeichnung zu erkennen ist, weist der Blähkörper
19 zwei Wülste 20, 20' auf, die mit Hilfe eines die beiden Wülste übergreifenden
Zwischenringes 21 auf den Stützring 17 geschoben und gehalten werden. Die axiale
Verspannung des Blähkörpers 19 auf dem Stützring 17 erfolgt durch einen Flanschring
22, der die schon erwähnte, zur Reifenaufbautrommel 1 gerichtete Neigung aufweist.
-
Der Stützring 17 ist mit einer Zuführung 23 für ein Druckmedium versehen,
die gegebenenfalls in eine umlaufende Nut 24 einmündet, von der aus eine oder mehrere
in den Zwischenring 21 eingebrachte Bohrungen 25 die Verbindung zum Blähkörperhohlraum
herstellen.
-
Zu Beginn werden eine oder mehrere Karkassgewebelagen 26 auf die Reifenaufbautrommel
1 aufgelegt, wobei die Karkassgewebelagen 26 relativ lange Geweberänder 27 aufweisen,
die darüber hinaus infolge ihres Fadenverlaufes eine geringe Steifigkeit aufweisen.
Alsdann wird durch einen nicht näher dargestellten Antrieb der Schiebekörper 12
mit den daran angelenkten Hebeln 6 bis zum Anschlag 13 gegen die Reifenaufbautrommel
1 verschoben, wobei gleichzeitig über das Distanzrohr 16 der Stützring 17 mit dem
Blähkörper 19 in die Reifenaufbaut rommel 1 hineingefahren wird. Anschließend wird
der Zylinderkörper 3 in Richtung auf die Reifenaufbautroumel 1 bewegt, so daß gleichzeitig
die an seinem Innenumfang gelagerten Rollen 5 die Hebel 6 an ihrem freien Ende auf
einen kleineren Durchmesser gegen die Welle 2 verschwenken. Dabei berühren die am
freien Hebel ende befestigten Bollkörper 11 allseitig die Karkasegeweberänder 27
und biegen sie an der Stirnseite der Reifenaufbautromel 1 in Richtung auf die Welle
2 ab. Dieser Bewegungsablauf ist in Figur 2 dargestellt. Nach dem beendeten Einschwenken
der Hebel 6 haben sie eine etwa zur Welle 2 parallel verlaufende Lage eingenommen
und der Z>linderkUrper 3 berührt mit seinen Rollen 5 die äußeren freien Hebelenden.
Gleichzeitig
befindet sich der an der geöffneten Stirnseite des
Zylinderkörpers 3 angeordnete Kernanleger 7 in unmittelbarer Nähe der Stirnkanten
der Reifenaufbautrommel 1, so daß der Reifenkern 8 fest an die Reifenschulter 28
angedrückt werden kann. Während dieses Vorganges wird bereits über die Zuführung
23 Druckluft in den Blähkörper 19 eingeleitet. Daraufhin werden einerseits der Zylinderkörper
3 und andererseits der Schiebekörper 12 mit dem daran befestigten Stützring 17 unter
fortschreitender Ausdehnung des Blähkörpers 19 axial von der Reifenaufbautrommel
1 entfernt. Dabei halten die Rollen 5 des Zylinderkörpers 3 die Hebel 6 in einer
parallel zur Welle 2 gerichteten Stellung, so daß sich die Hebel 6 bis in den Bereich
des Stützringes 17 erstrecken und somit mit Hilfe ihrer freien Enden eine Abstützung
für den Blähkörper 19 bilden. Infolge der sich überlagernden Axialverschiebung des
Stützringes 17 und damit des Blähkörpers 19 einerseits und der gleichzeitig ii wesentlichen
quer zur Axialverschiebung geführten Blähbewegung des Blähkörpers 19 andererseits
wird auf die Karkassgeweberänder 27 eine Zugspannung ausgeübt, wodurch sie in Jeder
Arbeitsphase verzerrungs-und verwerfungsfrei an den Reifenkern 8 angedrückt und
um ihn herumgeführt werden. An einer bestimmten Stelle, d. h. sobald sich die Vorderkante
des Stützringes 17 fast unterhalb der 8chulterkante 28 der TrosDel 1 befindet, wird
die von der Reifenaufbautronnel 1 weggerichtete Axialverschiebung des Stützringes
17 durch einen nicht dargestellten Anschlag begrenzt, un das endgültige einwandfreie
Umschlagen der Karkassgeweberänder zu gewährleisten.
-
In der Endphase werden, wie in Figur 3 dargestellt ist, die Vorrichtungstelle
nochmals unter erhöhtem Druck gegen die Reifenaufbautromel 1 gefahren, wodurch die
am Zylinderkörper 3 angeordnete Glocke 9 den Blähkörper 19 umgreift und die Karkassgeweberänder
27 mit dem übrigen Teil der Karkasse 26 zur Anlage bringt.