DE1778056C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Befestigungselementen, insbesondere von Etikettenhaltern, durch Spritzgießen und anschließendes Strecken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Befestigungselementen, insbesondere von Etikettenhaltern, durch Spritzgießen und anschließendes StreckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Befestigungselementen,
insbesondere von Etikettenhaltern, bestehend aus einem fadenförmigen Verbindungsteil zwischen einem
Querstift und einem sich quer zum Verbindungsteil erstreckenden Kopfteil, wobei alle Teile aus thermoplastischem
Kunststoff bestehen, durch Spritzgießen des Befestigungselements und anschließendes Strecken
eines Teils des Formlings.
Im Zusammenhang mit der Herstellung von Bürsten oder Borstenkörpern ist es aus der DT-AS 10 74 257
bekannt, jeweils zwei Borstenkörper mit einander zugewandten, beiderseits ineinander übergehenden Borsten
in zwei einander zugewandten Formteilen zu spritzen und hierauf die beiden Formteile auseinanderzuziehen,
wobei die Borsten durch diese Auseinanderbewegung der Formteile gestreckt und schließlich mittels
eines Schneidwerkzeugs in zwei selbständige Einheiten aufgeteilt werden. Bei diesem Streckvorgaing entstehen
sich nach außen verjüngende Borsten, die an ihrem jeweiligen Ende mit dem Ende der gegenüberliegenden
Borsten zusammenhängen und an dieser Stelle den geringsten Querschnitt aufweisen. Sinn dieses Vorgehens
ist, den Verbindungssträngen zwischen den in den beiden Formteilen enthaltenen Formungen eine größere
Länge und einen geringeren Querschnitt zu geben.
Fs is! weiterhin aus der DL-PS 15 789 bekannt, die
SiiHe von Tennis- oder Hockeyschlägern im Bereich
zwischen zwei Klemmen durch Strecken zu verlängern
und gleichzeitig hierdurch deren Festigkeit zu erhöhen. Schließlich sei noch auf den Artikel »Kaltverstrekkung
von Kunststoffen« aus der Zeitschrift »Materialprüfung«, Sept. 1963, S. 336 bis 344, hingewiesen, in
dem dargelegt ist, wie sich bei der Kaltvcrstreckung
ίο von Kunststoffen eine Fließzone ausbildet, die zunächst
an der Stelle einer lokalen Schwächung des Querschnitts des zu verstreckenden Stranges sich ausbildet
und danach von dieser Stelle aus entlang des Stranges wandert, wobei das Material hinter der Fließzone als
praktisch fertig verstreckt erscheint und eine größere Festigkeit gegenüber dem unverstreckten Material besitzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die fadenförmigen Verbindungsteile der eingangs geschilderten
Befestigungselemente so zu gestalten, daß diese sowohl dünn, aber dennoch weitgehend reißfest und besonders
biegsam in der Nähe des Querstifles sind, ohne hier an
Reißfestigkeit zu verlieren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß das mit von einem kleinsten Durchmesser in Richtung auf den Kopfteil zunehmenden Durchmessers geformte
fadenförmige Verbindungsteil auf eine Länge gestreckt wird, bei der die von der Stelle kleinsten
Durchmessers ausgehende Streckung bis zu dem Querstift und danach wenigstens bis in die Nähe des Kopfteils
fortschreitet.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird sichergestellt, daß die Streckung bis zum Querstift verlaufen
muß, wo von dem fadenförmigen Verbindungsteil eine besondere Elastizität, andererseits aber auch
Reißfestigkeit verlangt wird. Dies geht auf die Formgebung des Formlings zurück, dessen fadenförmiges Verbindungsteil
sowohl mit einem kleinsten Durchmesser als auch von hier aus in Richtung auf den Kopfteil mit
zunehmendem Durchmesser geformt ist. Diese Formgebung des fadenförmigen Verbindungsteils läßt ein
Verstrecken in Richtung auf den Kopfteil über den in dieser Richtung zunehmenden Durchmesser erst dann
zu, wenn vorher, ausgehend von dem kleinsten Durchmesser, eine vollständige Verstreckung bis zum Querstift
erfolgt ist.
Daß sich dieser Vorgang so abspielt, ist insofern überraschend, als erwartet werden konnte, daß das
Stoppen des Verstreckungsvorganges durch den Querstift gerade hier das fadenförmige Verbindungsteil gefährdet
und dessen Abreißen ermöglicht. Dieser Effekt tritt jedoch nicht ein, vielmehr bewirkt die sich bis zum
Querstift erstreckende Verstreckung gerade unmittelbar vor diesem eine so wesentliche Erhöhung der Festigkeit
des fadenförmigen Verbindungsteils, daß tatsächlich kein Abriß erfolgt und sich die weitergehende
Verstreckung nunmehr in Richtung auf den Kopfteil erstreckt.
Den kleinsten Durchmesser des fadenförmigen Ver-
f'o bindungsteils kann man zweckmäßig in die Nähe des
Querstiftes legen. Man kann den Formling aber auch so gestalten, daß die Formung des kleinsten Durchmessers
in der Nähe der halben Länge des fadenförmigen Verbindungsteils erfolgt.
i>5 Für die Sireckung iaßi man zweckmäßig eine Mehrzahl
von fadenförmigen Verbindungsteilen zusammen, die dann gleichzeitig gestreckt werden.
Eine Spritzgießform zur Durchführung der Strek-
kung (.Il1S fadunförmigen Verbindungsieiis, msbesondeie
einer Mehrzahl von fadenförmigen Verbindungsiei-
|c.n, wird, ausgehend von einer nach der I)I -AS
iü 74 257 bekannten Spritzgießform mit zwei auseinanderziehbaren
Formteilen, deren Trennfläche /u Quersträngen eines Formlings etwa quer zu deren Mine angeordnet
ist. zweckmäßig so gestaltet, daß die Trenrifläche
quer zu einem oder mehreren fadenförmigen Verbindungslinien von einem bzw. mehreren Befestigungselementen
angeordnet ist. Für die Merkmale eic.» diesbezüglichen Anspruchs 5 wird nur Schutz im Zusammenhang
mil den Maßnahmen nach den Ansprüchen I bis 4 beansprucht.
Als besonders geeignete Materialien für die der Erfindung zugrundeliegenden Befestigungselemenie ha
ben sich Polyamide, Polypropylen und Polyäthylen ergeben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
besitzt das fadenförmige Verbindungsteil folgende Abmessungen: Vor dem Strecken 25,4 mm Lange,
0,89 mm Kleinstdurchmesser und 1,27 mm Größtdurchmesser;
nach dem Strecken 63,5 mm Länge, 0,51 mm Kleinstdurchmesser und 1,27 mm Größtdurchmesser.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert. Es /cigi
F i g. 1 eine Seitenansicht des unversireckien Formlings,
F i g. 2 den gleichen Formling um 90" gedreht,
F i g. 3 die Ausführungsform gemäß den F i g. I und 2 nach der Verstreckung als fertiges Bcfestij/ungselement,
Fig.4 das gleiche Befestigungselement um 90" gedreht,
F i g. 5 einen Schnitt durch eine Spritzgießform entlang der Linie 5-5 aus F i g. 6,
Fig.6 einen Schnitt durch die gleiche Spritzgießform
entlang der Linie 6-6 aus F i g. 5,
F i g. 7 bis 9 der F i g. 6 ähnliche Schnitte in aufeinanderfolgenden
Herstellungsstufen der Befestigungselemente, die mit dieser Spritzgießform auch verstreckt
werden,
Fig. 10 eine Seitenansicht einer Vorrichtung nur zum Verstrecken der Befestigungselemente, nachdem
diese in bekannter Weise gespritzt worden sind,
F i g. 11 einen Schnitt entlang der Linie 11-11 aus
Fig. 10,
F i g. 12 eine der F i g. 11 ähnliche Ansicht nach dem
Strecken der Befestigungselemente.
Der in Fig. 1 und 2 gezeigte Formling besteht aus einem Verbindungsteil 1, einem Kopfteil 2 an einem
Ende des Verbindungsteils 1 und einem Querstift 3. der an dem anderen Ende des Verbindungsteils 1 fest angebracht
ist, wobei alle Teile des Formlings aus einem einzigen Stück Polyamid oder einem anderen thermoplastischen
Material bestehen, in den die Moleküle neu ausgerichtet werden, wenn das Material gestreckt wird,
um dadurch das Material zu stärken. Der Verbindungsteil 1 hat einen kleinsten Durchmesser in der Nähe des
Querstiftes 3 und einen von einer Stelle 4 in der Nähe seiner halben Länge zum Kopfteil 2 hin größer werdenden
Durchmesser. Vorzugsweise wird eine Vielzahl der Formlinge gemeinsam spritzgegossen, wobei die Formlinge
durch eine Stange 6 verbunden sind, die an den Querstiften 3 mittels Hälsen 7 lest verbunden ist. Nachdem
die Formlinge spritzgegossen worden sind, wer den die Verbindungsteile I gestreckt, um ihre Durchmesser
zu verringern. F i g. 3 und 4 zeigen den Formling nach der Vei Streckung als fertiges Befestigungselement
Infolge der Abweichung des Durchmessers jedes Verbindungsteils I erfolgt die Streckung zunächst im
Abschnitt des kleinsten Durchmessers von der Stell«.· 4 ^ bis zu dem Querslift 3 und schreitet danach von der
Stelle 4 zum Kopfteil 2 fort. In der Darstellung wird die Streckung fortgesetzt, bis sie eine Stelle 8 in der Nähe
des Kopfteils 2 erreicht. Die Streckung wird vorzugsweise gestoppt, bevor si*; den Kopfteil 2 erreicht, um
ι« die Gefahr des Brechens des Verbindungsteils I zu vermeiden.
Diese Streckung verringert nicht nur den Durchmesser des Verbindungsteils 1 über den kleinsten
Durchmesser des l-'ormlings hinaus, sondern durch Neuausrichtung der Moleküle des thermoplastischen
'5 Materials erhöhl sie die Zugfestigkeit (kg/cm·1) des Verbindungsteils
1. Obwohl die Befestigungselemente von den Hälsen 7 zu jedem Zeitpunkt nach dem Sprit/gießen
abgetrennt werden können, läßt man die Befestigungselemente vorzugsweise in Gruppen verbunden,
zn bis sie verwende! werden, und trennt sie dann nacheinander
nach Bedarf ab.
Die in den F i g. 5 bis 9 gezeigte Spritzgießform besteht aus vier Teilen 11, 12, 13 und 14, die aneinander
anstoßen, wie es in F i g. 6 gezeigt ist, während das
2S thermoplastische Material durch einen uiniali 16 an
einer Stelle am Ende oder entlang der Länge der Stange 6 eingespritzt wird. Nachdem die Formlinge spritzgegossen
worden sind, werden die Teile 11 und 13 von den Teilen 12 und 14 getrennt, wie es in F i g. 7 gezeigt
ist, wobei die Teile Anschläge 21, 22, 23 und 24 haben,
die an den gegenüberliegenden Flächen der Kopfteile 2 und der Querstifte 3 anliegen, um auf diese Weise die
Verbindungsteile 1 zu strecken. Nachdem die Verbindungsteile I gestreckt worden sind, werden die fertigen
'5 Befestigungselemente aus den Spritzgießformen in der üblichen Weise folgendermaßen entfernt: Die Teile 11
und 12 werden von den Teilen 13 und 14 getrennt, wobei Stifte 26 und 27 ausgefahren werden, um die Befestigungselemente
aus den Teilen 13 und 14 auszustoßen
4" (F i g. 8). Dann werden Stifte 28 und 29 vorbewegt, um
die Befestigungselemente aus den Teilen 11 und 12 auszustoßen
(F i g. 9).
Die in F i g. 10 bis 12 gezeigte abgewandelte Ausführungsform
weisi obere Teile 31 und 32 und untere Teile 33 und 34 auf. Die Teile 31 und 33 haben Anschläge 36
und 37, die an den Kopfteilen 2 anstoßen, und die Teile 32 und 34 haben Anschläge 38 und 39, die an den Querstiften
3 anstoßen. Wenn die oberen Teile 31, 32 angehoben sind, wie es in ausgezogenen Linien in Fig. 10
>° gezeigt ist, wird eine Gruppe von Formungen 1—2 — 3
in eine Lage auf die unteren Teile 33, 34 fallengelassen, und die oberen Teile 31, 32 werden in die in Strichpunktlinien
in Fig. 10 gezeigte Lage abgesenkt. Dann
werden die Teile 31 und 33 von den Teilen 32 und 34 aus der in Fig. 10 und Il gezeigten Lage in die in
F* i g. 12 gezeigte Lage voneinander fortbewegt. Da die oberen Teile 31 und 32 Schultern 41 und 42 haben, die
die unteren Teile 33, 34 überlappen, werden sie gegen eine Bewegung relativ zu den Unterteilen während des
fi° Streckvorganges festgehalten. Die Teile 31, 33 und 32,
34 werden, wie oben erwähnt, durch irgendeine geeignete Einrichtung relativ zueinander bewegt, beispielsweise
durch eine Kolben- und Zylinderanordnung 43. Obwohl die oberen Teile 31 und 32 von Hand angeho-
(15 ben werden können, können sie vorzugsweise auch
pneumatisch beiiiligt werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen von Befestigungselemenien,
insbesondere von Eliketlenhaltern. bestehend aus einem fadenförmigen Verbindungsteil zwischen
einem Querstift und einem sich quer /um Verbindungsteil erstreckenden Kopfteil, wobei alle
Teile aus thermoplastischem Kunststoff bestehen, durch Spritzgießen des Befestigungselements und
anschließendes Strecken eines Teils des Formlings, dadurch gekennzeichnet, daß das mit von
einem kleinsten Durchmesser in Richtung auf den Kopfteil zunehmenden Durchmessers geformte fadenförmige
Verbindungsteil auf eine Länge gestreckt wird, bei der die von der Stell': kleinsten
Durchmessers ausgehende Streckung bis zu dem Querstift und danach wenigstens bis in die Nähe des
Kopfleils fortschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Formung des kleinsten Durchmessers in der Nähe des Querstiftes erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Formung des kleinsten Durchmessers
in der Nähe der halben Länge des fadenförmigen Verbindungsteils erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Streckung an
einer Mehrzahl von fadenförmigen Verbindungsteilen gleichzeitig durchgeführt wird.
5. Spritzgießform zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit zwei
auseinanderziehbaren Formteilen, deren Trennfläche zu Quersträngen eines Formlings etwa quer zu
deren Mitte angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfläche quer zu einem oder mehreren
fadenförmigen Verbindungsteilen (I) von einem bzw. mehreren Befestigungselementen angeordnet
ist.
Priority Applications (2)
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DE19681778056 DE1778056C3 (de) | 1968-03-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Befestigungselementen, insbesondere von Etikettenhaltern, durch Spritzgießen und anschließendes Strecken |
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FR145027 | 1968-03-22 | ||
DE19681778056 DE1778056C3 (de) | 1968-03-23 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Befestigungselementen, insbesondere von Etikettenhaltern, durch Spritzgießen und anschließendes Strecken |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1778056A1 DE1778056A1 (de) | 1971-07-08 |
DE1778056B2 DE1778056B2 (de) | 1975-09-04 |
DE1778056C3 true DE1778056C3 (de) | 1977-10-06 |
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