DE1773750A1 - Verfahren zum Aufschluss und/oder zur Nassveraschung von organischem Material,insbesondere von biologischen Substanzen - Google Patents

Verfahren zum Aufschluss und/oder zur Nassveraschung von organischem Material,insbesondere von biologischen Substanzen

Info

Publication number
DE1773750A1
DE1773750A1 DE19681773750 DE1773750A DE1773750A1 DE 1773750 A1 DE1773750 A1 DE 1773750A1 DE 19681773750 DE19681773750 DE 19681773750 DE 1773750 A DE1773750 A DE 1773750A DE 1773750 A1 DE1773750 A1 DE 1773750A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
substances
digestion
catalyst
added
iron
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19681773750
Other languages
English (en)
Inventor
Wolfgang Kracke
Bruno Dipl-Chem Dr Sansoni
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
STRAHLENFORSCHUNG MBH GES
Original Assignee
STRAHLENFORSCHUNG MBH GES
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by STRAHLENFORSCHUNG MBH GES filed Critical STRAHLENFORSCHUNG MBH GES
Priority to DE19681773750 priority Critical patent/DE1773750A1/de
Priority to US00834526A priority patent/US3716566A/en
Priority to GB31014/69A priority patent/GB1267978A/en
Priority to FR6922371A priority patent/FR2016786A1/fr
Publication of DE1773750A1 publication Critical patent/DE1773750A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N1/00Sampling; Preparing specimens for investigation
    • G01N1/28Preparing specimens for investigation including physical details of (bio-)chemical methods covered elsewhere, e.g. G01N33/50, C12Q
    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21FPROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
    • G21F9/00Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
    • G21F9/04Treating liquids
    • G21F9/06Processing
    • G21F9/14Processing by incineration; by calcination, e.g. desiccation
    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21FPROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
    • G21F9/00Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
    • G21F9/28Treating solids
    • G21F9/30Processing

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

GESELLSCHAFT FÜR Neuherberg, den 10.6.1968
STRAHLENFORSCHUNG MBH PTA 68/22 Gb/jd
Verfahren zum Aufschluß und/oder zur Naßveraschung von organischem Material, insbesondere von biologischen Substanzen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschluß und/oder zur Naßveraschung von orgcinischem Material, insbesondere von biologischen Substanzen, wie z.B. Fleisch, Fisch, Milch, Mehl, Gemüse, Knochen, Faeces, Urin und anderen organischen Substanzen wie z.B. Zucker, Cellulose oder Ionenaustauscherharze.
Sowohl für die Beseitigung als auch Analyse derartiger Substanzen auf anorganische Bestandteile oder Radionuklide ist es bekannt, durch Trocken- oder Naßveraschung zunächst deren Volumen zu reduzieren und Störungen durch die organische Matrix zu beseitigen. Dabei ist für beide Anwendungszwecke darauf zu achten, daß sich während des Aufschlusses bzw. der Veraschung die in den Substanzen
1098A9/U58
enthaltenen und zu analysierenden giftigen oder radioaktiven Bestandteile, z.B. Spurenelemente wie Fe, Pb, Hg, Cd, As, Zn, oder Radionuklide wie Cs-137, Na-22, Ru-lO6, nicht verflüchtigen.
Die Trockenveraschung wird daher häufig unter Sauerstoffmangel durchgeführt, damit die Verbrennungstemperaturen entsprechend niedrig bleiben. Nachteile dieser Methode sind unter anderem der Verlust flüchtiger Elemente oder Radionuklide, die lange Arbeitszeit, starke Geruchsbelästigung, die nur begrenzte einsetzbare Probenmenge und die Gefahr örtlicher überhitzung der Probe und damit verbundenen teilweisen Verflüchtigung. ψ Nicht restlos verglühbare Kohlenstoffreste müssen häufig noch zusätzlich naßverascht werden. Elementspuren können in das Tiegelmaterial einbrennen und verloren gehen. Eventuelle radioaktive Abgase müssen in einem Filtersystem sorgfältig von Cs-137, Ru-106, C-14, H-3 u.a. dekontaminiert werden. Die hierbei erforderlichen Verbrennungsanlagen sind im normalen Labor nicht vorhanden.
Bei den bisher bekannten Verfhren zur NaÄveraschung erfolgt die Oxydation der organischen Substanz durch stark oxydierende konzentrierte Säuren, vor allem HNO_, HNO /te.SO4, HNO3HClO4. Diese bauen die organischen Moleküle bei höherer Temperatur von 100 - 300°C zusätzlich durch Dehydration ab. Aber auch diese Methoden haben den Nachteil, daß starke Geruchsbelästigung durch entweichende Säuredämpfe auftritt, und nur relativ kleine Mengen in einem Ansatz aufgeschlossen werden können. Manche Elementspuren verflüchtigen sich auch hier, z.B. als Chloride. Sulfatfällungen können entstehen und die Weiterverarbeitung des Rückstandes stören. Die erhaltenen, dunkel gefärbten Aschen müssen häufig zur Aufhellung noch mit z.B. H3O3 nachbehandelt werden. Durch die notwendigen großen Säuremengen können Spurenverunreinigungen
1Q9849/U56
eingeschleppt werden. Die Einwirkung von Schwefelsäure bei höherer Temperatur kann gelegentlich zur Bildung von resistenten Verbindungen» z.B. Sulfonsäuren, führen. Perchlorsäure ist wegen seiner Explosionsgefahr nur unter bedeutenden Vorsichtsmaßnahmen sicher zu handhaben. Um eine Verdünnung der Säuren zu vermeiden, muß die zu veraschende Substanz meist vorgetrocknet werden.
Die Erfindung hat daher zur Aufgabe, ein Verfahren zum Aufschluß und zur Haßveraschung organischer, insbesondere auch biologischer Substanzen zu entwickeln, welches die Verarbeitung auch großer Substanzmengen in einem Ansatz, darüber hinaus im Serienbetrieb, unter milden Bedingungen, möglichst ohne Spurenverluste und in jedem chemischen Laboratorium ohne zusätzliche Einrichtungen, auszuführen gestattet.
Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß die Substanz in wässriger Suspension dem Angriff von Radikalen, wie z.B. -OH, *H°2' 'Cl* ausgesetzt werden. Diese lagern sich sehr leicht und recht allgemein an organische Moleküle an. Dabei werden letztere entweder gleichzeitig oxydativ abgebaut, oder es bilden sich Anlagerungsverbindungen, die ihrerseits gut oxydierbar sind.
Als besonders geeigneter Radikallieferant hat sich Wasserstoffperoxid erwiesen. Versetzt man seine wäßrige Lösung mit Spuren von Eisen (II)-Salzen (auch Eisen(III), weniger wirksam sind Cu(II) u.a.) oder Fermenten wie Katalase, auch Hämin, so bilden sich aus Wasserstoffperoxid katalytisch -OH-Radikale bzw deren Komplexe mit dem Ketallion:
HO-OH + Fe24"*=* Fe3+ + OH*" + OH.
4+
Analog entstehen mit Spuren Ce . HO2~Radikale (vergl. W.A. Waters, Mechanisms of Oxydation of Organic Compounds, Methuens Monographs on Chemical Subjects, 1963) .
109849/1456
Ein besonderer Vorteil des Reagenz H2O2 ist, daß als einzige Nebenprodukte Kasser und entweichender Sauerstoff entstehen, z.B. nach
2 H2O2 > 2 H2O + O2.
Außerdem hinterläßt es, abgesehen von Stabilisatorspuren, keinen Salzrückstand. Es ist relativ billig und in sehr reiner Form im Handel.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren ara Beispiel der
2+
Radikale aus dem Reagenz H~Oo/3Fe näher erläutert:
2 2
Die aufzuschließende oder zu veraschende Substanz wird zerkleinert, mit Wasserstoffperoxidlösung erwärmt, nach Zusatz einer Spur Eisen(II)-Salz die spontan einsetzende Hauptreaktion abgewartet und langsam zur Trockene eingedampft. Dann gibt man erneut etwasr Wasserstoffperoxid zu, dampft ein und wiederholt dies bis eine rein anorganische, nur durch den Eisenzusatz und Ammoniumsalze verunreinigte Asche als Rückstand zurückbleibt. Als Schnellmethode genügt häufig bereits eine kürzere einmalige Behandlung mit dem Reagenz, wenn die anorganischen bzw. radioaktiven Bestandteile anschließend aus der erhaltenen Lösung abgetrennt werden. Störendes Fett wird zweckmäßigerweise in beiden Fällen am besten durch Extraktion oder Separation mit geeigneten organischen Lösungsmitteln entfernt. Das Verfahren wurde angewendet zum Aufschluß bzw. zur Naβveraschung von Fleisch, Fisch, Leber, Knochen, Gemüse, Trocken- und Frischmilch, Kakao, Heu, Wolle, Cellulose, Zucker« lonenaustauscherharzen, Trockenblut, Urin, Faeces, Mäuse- und Rattenkadaver.
Die neue Methode hat gegenüber den bisher bekannten Trocken- und Naßveraschungsmethoden wesentliche Vorteilet
Sie erlaubt den Aufschluß und die Naßveraschung auch großer Substans-n mengen von bis zu Ober einem kg Substanz in einem Ansatz, sogar im offenen Becherglas. Die Arbeitszeit ist beim Aufschluß von z.B.
109849/U56
Fleisch, Fisch, Mehl, Trockenmilch, Ionenaustauscherharzen, Urin, Faeces oder Tierkadavern um ein Mehrfaches kurzer als bei der üblichen Trockenveraschung. Es können daher bei Schnellmethoden zur Radioaktivitätsüberwachung in Nahrungsmitteln und anderem biologischem Material anschließend erstmals routinemäßig radiochemische Methoden angewendet werden. Die zeitraubende Vortrocknung der Substanz entfällt. Einzige Nebenprodukte des Reagenz Yiasserstoffperoxid sind Wasser und entweichender Sauerstoff. Daher entfällt die Geruchsbelästigung der bisher bekannten Verfahren durch Verbrennungsgase oder aggresive Säuredämpfe. So erübrigen sich auch besondere Einrichtungen wie Säureabzüge oder Nachverbrennungsarilagen.
Aus diesen Gründen ist es wiederum möglich, größere Versuchsreihen im Routinebetrieb auszuführen und wegen der relativ geringen erforderlichen Aufsicht dabei auch ungeübteres Hilfspersonal einzusetzen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung gegenüber den bekannten Methoden ist darin zu sehen, daß die Versuchsbedingungen erheblich milder sind. So verringert die niedrige Arbeitstemperatur von ;< 10O0C die Verflüchtigung von Spurenbestandteilen sehr stark. Weiterhin kann die Veraschung nicht nur in stark sauren, sondern sogar in neutralem wässrigem Milieu erfolgen. Dadurch werden säure- oder alkaliempfindliche Bestandteile während des Aufschlusses geschont. Falls erforderlich, kann nach vorheriger Fett extrakt ion auch in schwach alkalischen» Medium gearbeitet werden.
Wasserstoffperoxid ist in sehr reiner Form im Handel. Das verringert eine unkontrollierte Einschleppung von Spurenverunreinigungen. Häufig genügt bereits billiges technisches Wasserstoffperoxid.
109849/1456
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in gleicher Weise sowohl für die Abfallbeseitigung, insbesondere radioaktiv kontaminierter Stoffe, als auch für analytische Aufgaben eingesetzt werden. Im exsteren Fall ist man aus Gründen des Transportes« der Lagerkosten und der Sicherheit, im letzteren zur Konzentrierung der zu analysierenden Spurenbestandteile sowie Beseitigung von Störungen durch die organische Substanz bestrebt, das Volumen des Ausgangsmateriales auf ein Minimum zu reduzieren.
Es folgen Beispiele:
1. Als allgemeine Arbeitsvorschriftetf werden z.B. 1OQg zerkleinertes Frischfleisch mit 300 ml 30%igera Wasserstoffperoxid (Perhydrol) versetzt. Zur Suspension gibt man so viel Eisen(II)-Salz, bis die Lösung etwa 0,001 m an Eisen ist. Bei Fleisch genügt oft bereits dessen natürlicher Eisengehalt. Dann erwSrmt man vorsichtig, bis bei etwa 80 - 90°c die Hauptreaktion einsetzt. Sie ist durch eine stärkere Gasentwicklung gekennzeichnet. Man nimmt nun das Becherglas von der Heizplatte und zerrührt hochsteigenden Schaum mit dem Glasstab, ohne dabei die Lösung aufzuwirbeln. Nach Abklingen der Hauptreaktion wird langsam eingedampft. Das Fleisch ist nach etwa 45 Minuten zu einer gelben Lösung abgebaut. Emulgiertes oder Überstehendes Fett wird dann mit geeigneten organischen Lösungsmitteln (z.B. Tri.chloräthylen) extrahiert und die wässrige Phase bis fast zur Trockene eingedampft. Vor beginnender Verkohlung fögt nan erneut wenig Perhydrol zu, daapft wieder ein und wiederholt dies mehrmals. Schließlich bleibt ein weifler, nur durch den Eisenzusatz schwach gefärbter Rückstand von z.B. etwa 3 g. Nach Absublimieren der Ammoniumsalze sind es nur mehr 1 bis 1,5 g Glührückstand. Das entspricht etwa dem theoretischen Aschegehalt der verwendeten Fleischsorte.
- 7 109849/1456
2. In ähnlicher Weise wurden 1 kg Hirschfleisch mit 1,5 Litern Reagenzlösung in etwa 4 Stunden zu 18 g, vorwiegend aus Fett bestehendem Rückstand, abgebaut. Jedoch bereits nach etwa 45 ii: nuten Aufschlußzeit und anschließender Fettextraktion konnte aus der gelben AufschIußlösung nach Trägerzusatz Cäsium-137 durch Ionenaustausch an KL £ CoFe(ClI),. 7 abgetrennt und im NaJ-Bohrlochkristall in nur 40 Minuten Meßzeit gammaspektrometrisch identifiziert und bestimmt werden. Die radiochemische Ausbeute für die Abtrennung von Cs-137 lag dabei über 9O-95 %. Diese Schnellmethode erfordert bis zum fertigen Gammaspektrum nur etwa 2 Stunden Arbeitszeit. Entsprechend lassen sich auch Beta- und Alpha-Strahler als Schnellmethode aus biologischem Material abtrennen und anschließend messen.
3. 303 g Fisch (eine ganze Makrele im Stück) (500 ml 30%iges H2O-, 8 Stunden, 10 g Rückstand mit 32 % Glühverlust.)
4. 100 g Rindsleber (400 ml H3O3, 5 Stunden; 1,4 g Rückstand mit 14 % Glühverlust).
5. 155 g Kalbsknochen (500 ml H3O , 16 Stunden, 56 g Rückstand mit 8 % Glühverlust).
6. Weißkohl (ein ganzer Kopf mit 1,856 kg) (im Ιο-Liter Becherglas; 1,7 Liter H2O3, 16 Stunden, 22 g Rückstand mit 27 % Glühverlust).
7. 50 g Trockenmilchpulver (500 ml H2O-, 4 Stunden, 3,8 g Rückstand mit 28 % Glühverlust).
8. 50 g Kakao, entölt (400 ml H3O3, 5 Stunden, 6 g Rückstand mit 60 % Glühverlust).
109849/1456
9. 50 g Heu (500 ml H3O , 8 Stunden; 8,5 g Rückstand mit 6O % Glühverlust) ■ ■
10. 25 g Trockenblut (470 ml H3O3, 5 Stunden; 0,4 g Rückstand mit 31 % Glühverlust).
11. 160 g Urin (150 ml H3O3, 4-5 Stunden, 4 g Rest mit 46 % Glühverlust).
12. 77 g Faeces (300 ml H3O3, 5 Stunden, 3 g Rückstand mit 18 % Glühverlust).
13. 50 g Uolle (700 ml H3O3, 20 Stunden; 5,5 g Rückstand mit 88 % Glühverlust).
14. 45 g Filterpapier (Cellulose)(1,2 Liter H O3, 16 Stunden; 4,7 g Rückstand mit 53 % Glühverlust).
15. 50 g Kationenaustauscher Dowex 50 WX 1 (50-100 mesh) mit
+2
Fe -Ionen beladen. Nach Zugabe von 100 ml 30%igem H3O3 bei
20°C innerhalb einer halben Minute Auflösung zu einer klaren braunen Flüssigkeit.
Dabei sind Fleisch, Mehl, Faeces, Urin, tierisches Fett und Ionenaustauscherharze besonders gut aufschließbar. Enthält die aufzuschließende Probe bereits den Katalysator, so erübrigt sich dessen vorherige Zugabe, z.B. Fleisch, Faeces oder mit Fe beladenen Kationenaustauscl
ohne störendes Schäumen eindampfen.
mit Fe beladenen Kationenaustauscherharzen. Urin läßt sich
•Für die Beseitigung biologischer Abfälle hat die erfindungsgemäße Methode den großen Vorteil, daß z.B. Tierkadaver ohne Geruchebelästigung durch Säuredämpfe oder Verbrennungsgase in einem nor malen Abzug, sogar im offenen Becherglas, bei Temperaturen von
10J94-9/U56
^< 1OO°C unter nur geringer Aufsicht innerhalb kurzer Zeit naßverascht werden können. Der Kostenaufwand für Heizung und technisches Wasserstoffperoxid ist relativ gering. Dabei wird allerdings Fett nur langsam aufgeschlossen. Jedoch kann der Fettrückstand rasch mit wässriger oder alkoholischer Lauge verseift und durch Zugabe von Kalk (Kalziumoxid) in die entsprechende Kalkseife überführt werden. Diese erstarrt zu einem festen, schwarzen Block, der leicht in Polyäthylen eingeschweißt und in Stahlfässern bei relativ geringem Raumbedarf eingelagert werden kann.
Als Beispiel wurden die Kadaver von etwa 120 Mäusen (2,1 kg Frischgewicht) im offenen 10-Liter-Becherglas mit 3 Litern 30%igem Wasserstoffperoxid in 16 Stunden bei nur gelegentlicher Aufsicht bis zu einem Rückstand von 700 g verfestigter Kalkseife (Volumen 450 ml) aufgearbeitet. Das entspricht einer Volumenverringerung etwa um den Faktor 10. Die Kosten für Wasserstoffperoxid betrugen dabei 3,60 DM, entsprechend etwa 1,70 DM/kg.-In ähnlicher Weise konnte der Kadaver einer Ratte mit 350 g Lebendgewicht in 5 Arbeitsstunden mit 550 ml 30%igem Wasserstoffperoxid zu einem Rückstand von 110 g Kalkseife (Volumen 60 ecm) verarbeitet werden. Die Perhydrolkosten betrugen hier 0,66 DM, entsprechend etwa 1,88 DM/kg. Zu den geringen Kosten für Wasserstoffperoxid kommen noch Kosten für Heizung, Rühren und Arbeitszeit.
Diese Arbeitsgänge lassen sich nach kurzer Einarbeitung auch von ungeübtem Personal ausführen.
Die Anwendung der neuen Aufschluß- Und Veraschungsmethode mit
2+
H2O2/Fe bedeutet also auch für die Beseitigung radioaktiver Tierkadaver einen erheblichen Fortschritt.
109849/U56

Claims (1)

  1. GESELLSCHAFT FÜR Karlsruhe, den 10.6.1968
    STRAHLENFORSCHUNG MBH PTA 68/22 Gb/jd
    Patentansprüche t
    Verfahren zum Aufschluß und/oder Naßveraschung organischer Substanzen, wie z.B. Fleisch, Fisch, Mehl, Knochen« Gemüse, Milchpulver, Cellulose, Ionenaustauscherharz etc., dadurch gekennzeichnet, daß die Substanzen in wässriger Suspension dem Angriff von Radikalen ·0Η, 'HO2, oder *Cl u. dergl. ausgesetzt werden. "
    Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Substanzen H0O0, vorzugsweise in Form einer 30%igen oder verdünnteren Lösung, in Gegenwart eines Katalysators (z.B. Metallionen wie Fe ,Cu , Ce o
    wie z.B. Katalase) zugesetzt wird.
    g
    Metallionen wie Fe ,Cu , Ce oder geeignete Fermente
    3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch den Zusatz von Eisen(II)- oder Eisen(III)-Salz als Katalysator.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsprodukte nach dem Abklingen der Hauptreaktion mindestens teilweise eingedampft werden.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß stufenweise jeweils nach dem Abklingen der Hauptreaktion die Reaktionsprodukte eingedampft und anschließend dem Rückstand erneut Radxkallieferanten, insbesondere H2O2, bis zur vollständigen Veraschung der Substanzen zugesetzt werden.
    109849/U56
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die eingedampften Substanzen nachgeglüht werden.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Substanzen, welche den Katalysator bereits als natürlichen Bestandteil enthalten (z.B. Eisen in Fleisch, Fermente u.a. Faeces), entsprechend geringe, gegebenenfalls auch überhaupt keineKatalysatorstoffezugesetzt werden.
    8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zu bestimmenden Bestandteile zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, z.B. nach Beendigung der Hauptreaktion,aus der Aufschlußlösung abgetrennt werden.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßveraschung störendesl Fett vor, während oder nach
    der Hauptreaktion, z.B. durch Extraktion mit organischen
    Lösungsmitteln oder Separation/abgetrennt wird.
    109849/1456
DE19681773750 1968-07-02 1968-07-02 Verfahren zum Aufschluss und/oder zur Nassveraschung von organischem Material,insbesondere von biologischen Substanzen Pending DE1773750A1 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19681773750 DE1773750A1 (de) 1968-07-02 1968-07-02 Verfahren zum Aufschluss und/oder zur Nassveraschung von organischem Material,insbesondere von biologischen Substanzen
US00834526A US3716566A (en) 1968-07-02 1969-06-18 Method of decomposition and/or wet incineration of organic material,especially biological substances
GB31014/69A GB1267978A (en) 1968-07-02 1969-06-19 Method of decomposition and/or wet incineration of organic material, especially biological substances
FR6922371A FR2016786A1 (de) 1968-07-02 1969-07-02

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19681773750 DE1773750A1 (de) 1968-07-02 1968-07-02 Verfahren zum Aufschluss und/oder zur Nassveraschung von organischem Material,insbesondere von biologischen Substanzen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1773750A1 true DE1773750A1 (de) 1971-12-02

Family

ID=5701846

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19681773750 Pending DE1773750A1 (de) 1968-07-02 1968-07-02 Verfahren zum Aufschluss und/oder zur Nassveraschung von organischem Material,insbesondere von biologischen Substanzen

Country Status (4)

Country Link
US (1) US3716566A (de)
DE (1) DE1773750A1 (de)
FR (1) FR2016786A1 (de)
GB (1) GB1267978A (de)

Families Citing this family (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4012321A (en) * 1975-03-25 1977-03-15 The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy Oxidation of refractory organics in aqueous waste streams by hydrogen peroxide and ultraviolet light
US4624792A (en) * 1983-12-12 1986-11-25 Jgc Corporation Method for treating radioactive organic wastes
US4707349A (en) * 1986-02-28 1987-11-17 Hjersted Norman B Process of preparing a preferred ferric sulfate solution, and product
GB8811784D0 (en) * 1988-05-18 1988-06-22 Interox Chemicals Ltd Waste treatment
WO1992003829A1 (en) * 1990-08-28 1992-03-05 Electric Power Research Institute Organic material oxidation process utilizing no added catalyst
US5647997A (en) * 1993-09-03 1997-07-15 Birko Corporation Waste water treatment with peracid compositions
US5472619A (en) * 1993-09-03 1995-12-05 Birko Corporation Waste water treatment with peracetic acid compositions
DE19919298B4 (de) * 1999-04-28 2006-09-14 Hansa-Projekt Anlagentechnik Gmbh Einrichtung zum Entwässern, Trocknen und Abfüllen von Ionenaustauscherharzen

Also Published As

Publication number Publication date
GB1267978A (en) 1972-03-22
FR2016786A1 (de) 1970-05-15
US3716566A (en) 1973-02-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1667627C3 (de) Verfahren zur Herstellung von aktiven Ton oder !einteiliger Kieselsäure
EP0005203B1 (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Nitro-hydroxy-aromaten enthaltenden Abwässern
EP0073366A2 (de) Verfahren zur Dekontamination von Stahloberflächen und Entsorgung der radioaktiven Abfälle
DE1958464A1 (de) Verfahren zur nasschemischen Verbrennung von organischem Material
DE1773750A1 (de) Verfahren zum Aufschluss und/oder zur Nassveraschung von organischem Material,insbesondere von biologischen Substanzen
DE60004086T2 (de) Verfahren für die entsorgung von festen oder flüssigen reststoffen aus der tierverarbeitungsindustrie
DE4327804A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Zersetzung organischer, halogenhaltiger Verbindungen
DE3501778C2 (de)
EP0293705A2 (de) Verfahren zur Kurzzeitkonservierung von Rohhäuten und Fellen
EP0261255B1 (de) Verfahren zum Aufbereiten einer wässrigen Phosphorsäurelösung
DE3301120A1 (de) Verfahren zur entgiftenden behandlung von abwasserschlaemmen der lederindustrie
EP0568903A1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Materialien mit Gehalt an Schwermetallen
DE102008029109A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphaten und phosphathaltigen Verbindungen, insbesondere Erdalkaliphosphaten, Erdalkalisilicophosphaten bzw. Erdalkalioxiden
EP0546984A1 (de) Halbkontinuierliche Asbestzersetzung
DE2657192B1 (de) Verfahren zur Reinigung phenol- und phenol-/formaldehydhaltiger Abwaesser
CH632979A5 (en) Process for treating waste water containing heavy metals
EP0298951A1 (de) Verfahren und Anordnung zur Behandlung von bei Verbrennung Schadstoffe freisetzendem Holz, bzw. Holzkohle
DE519828C (de) Verfahren zur Gewinnung von OEl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen
DE603004C (de) Verfahren zur Vorbehandlung von Rohphosphaten fuer den Saeureaufschluss
DE691366C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kalisalzen aus Loesungen
LU86546A1 (de) Verfahren zu extraktion von vanadium aus vanadiumhaltigen rohstoffen
DE1965384A1 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Nitroso- und p-Nitrophenolen
DE879387C (de) Verfahren zur wahlweisen UEberfuehrung von Pyrolusit in ª‡- oder ª†-MnO
AT85736B (de) Verfahren zur Verzuckerung von Holz und anderen zellulosehaltigen Stoffen.
DE2628639A1 (de) Bodenauflockerungsmittel und verfahren zu seiner herstellung