DE17736C - Verfahren und Apparat zum Schmelzen von Glas - Google Patents
Verfahren und Apparat zum Schmelzen von GlasInfo
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- DE17736C DE17736C DENDAT17736D DE17736DA DE17736C DE 17736 C DE17736 C DE 17736C DE NDAT17736 D DENDAT17736 D DE NDAT17736D DE 17736D A DE17736D A DE 17736DA DE 17736 C DE17736 C DE 17736C
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Classifications
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 32: Glas.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Juni 1881 ab.
Unsere Erfindung besteht in der Anwendung der Methode, in der Zeiteinheit nur so viel
Glas abzuschmelzen und im geschmolzenen Zustande zu erhalten, als zur Erzeugung von Glasgegenständen
in derselben Zeiteinheit nothwendig ist, um so ohne grofse Glasschmelzöfen ein ununterbrochenes Arbeiten der Glasmacher
zu erzielen und dieselben unabhängig von den bis jetzt gebräuchlichen Glasschmelzöfen, in
denen gröfsere Massen Glases geschmolzen werden mufsten, zu erhalten. Für jeden Glasartikel
entsteht so eine selbstständige Schmelz- und und Arbeitsvorrichtung, mit welcher der Glasmacher
sich sein Glasgemenge selbst schmilzt und ausarbeitet. Jeder einzelne Glasmacher
ist unabhängig von dem andern, und ist die Verarbeitung der verschiedensten Glassorten und
farbigen Gläser ermöglicht.
Diese Vorrichtung kann aus einer entsprechend gewählten Röhre von unschmelzbarem
Material bestehen, welche in der Höhe in eine trichterförmige Erweiterung und am unteren,
entgegengesetzten Ende mit einer verengten Oefmung endigt. An diesem unteren offenen
Ende wirkt die Schmelzhitze auf die Röhre ein, so dafs das in derselben befindliche Glasgemenge
durch die untere Oeffnung in einem den zu verarbeitenden Gegenständen entsprechenden
Strahle geschmolzen herausfiiefst.
In die obere trichterförmige Erweiterung der Röhre wird nach Mafsgabe des abgeschmolzenen
wieder frisches Glasgemenge nachgefüllt.
Der aus der Röhre geschmolzen heraustretende Strahl wird auf geeignete Weise aufgefangen,
damit sich in der Zeit, welche der Arbeiter braucht, um einen Gegenstand aus Glas
zu machen, wieder so viel ansammelt, als zum nächsten Gegenstand erforderlich ist. Auf diese
Weise wird ein ununterbrochenes Arbeiten der Glasmacher erzielt.
Die Schmelzwärme läfst sich durch auf die Röhre gerichtete Gasflammen, z. B. Knallgasgebläse,
erzeugen oder durch ein die Röhre umgebendes Kohlenfeuer, welches durch Zuführung
von Luft in entsprechender Weise angefacht wird.
Doch eignet sich zur Hervorbringüng der nöthigen Hitze am besten die Elektricität, indem
man das Glas durch die Hitze des Voltaschen
Bogens schmilzt.
Hierzu dient der in Fig. 1 bis 3 dargestellte Apparat:
Auf der gufseisernen Sockelplatte α sind die
beiden schmiedeisernen Säulen b fest angebracht, welche oben das gufseiserne Ringstück c
tragen. In die beiden schmiedeisernen Säulen b b sind die schmiedeisernen Klemmlager d d fest
verschraubt, die mit den vier Stück Isolirklötzchen e e e e aus Hartgummi die beiden Elektricitätspole
// tragen. Diese Polstücke ff sind aus Gufsstahl hergestellt und galvanisch verplatinirt.
In ff sind die kupfernen Leitungsstangen von der dynamo-elektrischen Maschine,
— η für den negativen, -{-J>
für den positiven Pol, durch die Contactschrauben g g befestigt.
Die beiden Polstücke // werden durch die in die Nuthen fest eingepafsten Chamottekeile
h h von einander isolirt und zusammenhängend verbunden. In die Polstücke // ist
das aus Platinblech hergestellte halbkugelförmige, mit feinen Löchern versehene Sieb i eingelassen
und. fest verstemmt. Auf der Sockel-
'platte α ist der gufseiserne Kessel k angebracht,
in welchem sich der kleinere Arbeitstiegel /, der aus Chamotte oder aus Graphit
hergestellt sein kann, befindet. Der Zwischenraum zwischen beiden Kesseln m ist mit einem
Gemenge aus gleichen Theilen Holzasche und Asbestfaser fest ausgestampft. In das obere
Ringstück c kommt der Fülltrichter ο aus unglasirtem Procellan, dessen Rohrverlängerung
bei r genau auf die Polstücke aufgeschliffen ist.
Der Vorgang beim Schmelzen ist nun folgender: Der Arbeitstiegel / wird stark vorgewärmt
eingelegt und zu dem Platinsieb derart excentrisch gestellt, wie es der Verticalschnitt
C-D zeigt. In den Arbeitstiegel wird das erste Mal zum Anfang ein fein gepulvertes
Glas bis ca. zur Hälfte des Tiegels geschüttet.
In den Fülltrichter wird dasselbe gepulverte Glas bis zur Erweiterung der Röhre eingefüllt.
Dieses Glas mufs für den ersten Anfang anderweitig gut durchgeschmolzen und abgeklärt
werden und mufs fein vermählen sein. Die Zusammensetzung des Glases ist dieselbe wie
für das nachher zu schmelzende Glasgemenge, nämlich ioo kg Sand, 40 kg Soda, 16 kg Kalk,
8 kg Minium, 600 g Arsenik, 280 g Braunstein.
Dieser Glassatz wird jetzt roh in den Fülltrichter eingetragen und die dynamo-elektrische
Maschine in Gang gesetzt. (Für diese Vorrichtung eine Siemens-Maschine Modell D2 für
gleichgerichtete Ströme.)
Ist das Platinsieb i in Weifsglut, so tritt das geschmolzene Glas aus den Sieblöchern in den
Arbeitstiegel,- und, wenn derselbe mit geschmolzenem Glas gefüllt ist, wird ausgearbeitet.
Das Nachlegen in den Fülltrichter darf nicht versäumt werden, ebenso darf das Platinsieb
nicht blofsgelegt werden, denn letzteres mufs immer unter Luftabschlufs stehen.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Verfahren, um ohne Anwendung gröfserer Schmelzofen Glas zu schmelzen, wobei durch Concentration der Schmelzhitze auf einen kleineren Theil der Glasmasse während der Formung eines Gegenstandes so viel Masse geschmolzen wird, als für den nächsten Gegenstand erforderlich ist.
- 2. Ein Apparat zur Ausführung dieses Verfahrens, bestehend aus dem Fülltrichter zur Aufnahme des Glasgemenges, den Polstücken f mit Sieb i und dem Arbeitstiegel /.Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE17736C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1114989B (de) * | 1952-01-04 | 1961-10-12 | Owens Corning Fiberglass Corp | Elektrisch beheizter Glasschmelzofen |
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