DE1773478C - Einrichtung zum Messen von Drehmomenten - Google Patents
Einrichtung zum Messen von DrehmomentenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Mes- In der ringförmigen Wanne 4 befindet sich ein
sen von Drehmomenten mittels eines Stabes oder ebenfalls ringförmiger Schwimmer 9. Die Abschlußeiner
Welle (Meßteil), an denen das zu messende platte 10 dieses Schwimmers 9 ist an dem senkrecht
Moment angreift, und mit in mindestens einer Ebene stehenden Stab 11 so angebracht, daß oberhalb der
senkrecht zur Achse des Meßteils gerichteten, feder- 5 Platte 10 nur ein kurzer Stumpf 12 ties Stabes 11
elastischen Rückstellgliedern, die das Meßteil mit heraustritt, während der Hauptteil des Stabes 11
einem die Reaktionskraft aufnehmenden Bauteil ver- nach unten durch die zentrale Öffnung 13 der
binden, wobei die relative Verdrehung dieses Bauteils Wanne 4 herausragt. Am oberen Ende des Stabes 11,
gegenüber dem Meßteil als Maß für das zu bestim- dem Stumpf 12, und am unteren Ende 14 sind senkmende
Drehmoment dient. io recht zur Stabachse 15 je drei dünne um etwa 120°
Eine Einrichtung dieser Bauart ist aus dem USA.- gegeneinander versetzte Drähte 16 so eingespannt,
Patent 2 389 361 bekannt. Bei dem in diesem Patent daß sie jeweils am Drehmittelpunkt 17 b des Stabes
beschriebenen Dynamometer wird das Reaktions- 11, d. h. also an der Stabachse 15, angreifen. Hierzu
moment ebenfalls mittels elastischer RücksteUglieder weist der Stumpf 12 bzw. das untere Ende 14 in den
ermittelt und als Meßgröße benutzt. Damit soll vor 15 beiden Einspannebenen für die Drähte je drei in
allem der Einfluß von Reibungs- oder Lagerkräften ihrer Höhe geringfügig gegeneinander versetzte
eliminiert werden. radiale Schlitze 17 auf, die bis zur Stabachse 15
Ausgehend von diesem Stand der Technik hat die reichen. Die Drähte 16 selbst können z. B. in je einer
Erfindung zur Aufgabe, ein Gerät zu schaffen, das von der Schmalseite der Schlitze 17 ausgehenden
auch bei ungleichmäßig am Umfang des Meßteils 20 Bohrung 17α eingelötet sein (Fig. la). Die freien
angreifenden Kräften eine fehlerfreie Messung des Enden der Drähte 16 sind an den Säulen 3 befestigt
Drehmoments gestattet, so daß vor allem gegenüber und hier so verspannt, daß sich die Mittelachse 15
den Querkräften kleine Drehmomente genau be- des Stabes 11 auch bei großen seitlichen Kräften
stimmt werden können. nicht verschwenken oder in radialer Richtung ver-
Die Lösunp dieser Aufgabe besteht erfindungs- 25 schieben kar;T% dagegen ist ein Verdrehen um ihre
gemäß darin, daß die federelastischen Rückstell- Achse 15 innerhalb bestimmter, als Meßbereich dieplieder
aus gegeneinander verspannten, dünnen nender Grenzen auch schon bei sehr kleinen Dreh-Drähten
oder Bändern bestehen, die jeweils am momenten möglich. Die Drähte werden durch dieses
Drchmittelpunkt des Mcßteils eilgespannt sind. Vor- Moment an der Einspannstelle 17b ausschließlich
teilhaflcrweise greifen in zwei parallelen Ebenen 3° auf Biegung beansprucht.
jeweils drei Drähte sternförmig an dem Meßteil an. Auf der Deckplatte 10 des Schwimmers 9 ist ein
Die Erfindung gestattet vor allem, die Eigenschaften Gefäß 8 angebracht. Dieses Gefäß 18 nimmt das
von Dämpfungsmedien oder dämpfenden Bauteilen Meßobjekt, im vorliegenden Fall eine Flüssigkeit 19,
für schnellumlaufende Maschinenteile, z. B. Rotoren auf, an der das zu messende Drehmoment angreift,
von Zentrifugen, bei verschiedenen Drehzahlen und 35 Hierzu ragt in die Flüssigkeit 19 ein exzentrischer
Amplituden über die Messung des Reaktionsdreh- Rührer 20, dessen Antriebsmotor 21 an der Deckmoments
zu ermitteln. Die Querkräfte können rei- platte 2 montiert ist. Durch die rotierende Bewegung
bungsfrei aufgenommen werden und gehen nicht in des Rührers 20 verdreht sich das Gefäß 18 und damit
das MeCergebnis ein. Das Meßteil kann gegen radiale auch der Schwimmer 9 und der Stab 11 um einen
Verschiebungen oder ein Verschwenken sehr steif 40 bestimmten, dem aufgebrachten Drehmoment entaufgehängt
werden, während es gleichzeitig gegen eine sprechenden Winkel gegenüber dem ortsfesten Stativ
Verdrehung um seine Längsachse verhältnismäßig 1, 2, 3 (Reaktionsbauteil). Dieser Winkel wird mittels
weich bleibt. Damit ist auch eine fehlerfreie Messung eines am Stab 11 angebrachten Spiegels 22, einer
kleinster Drehmomente möglich. Zur Messung der ortsfesten Lichtquelle 23, deren Lichtstrahl auf den
Dämpfungseigenschaften kann man z. B. den Dämp- 45 Spiegel 22 gerichtet ist, und einer ebenfalls ortsfer
fest mit dem Meßteil verbinden und einer schwin- festen Anzeigeskala 24, auf die der vom Spiegel 22
genden Belastung aussetzen. reflektierte Lichtstrahl auftrifft, ermittelt. Durch eine
Zwei verschiedene Ausführungsbeispiele der Er- entsprechende Eichung des Geräts kann hieraus das
fintlung werden an Hand der Zeichnungen näher auf den Stab 11 bzw. auf das Meßobjekt 19 wirkende
erläutert. Es zeigt 50 Drehmoment bestimmt werden.
F i g. 1 eine Meßeinrichtung mit einem eingespann- Vor der Messung wird der Flüssigkeitsspiegel 8 in
ten Stab als Meßteil, der ringförmigen Wanne 4 durch Abwärtsbewegen
Fig. la einen Schnitt entlang der Linie I-I von des Gefäßes so weit abgesenkt, daß der Stabil mit
Fig. 2 eine Meßeinrichtung mit einer drehbaren S5 durch ist der Kontakt zwischen Spitze25 und Auf-Welle als Meßteil. lagerplatte geschlossen und läßt eine Kontrollampe
feste Stativ des Meßgeräts im wesentlichen aus einer Anschließend wird das Gefäß 7 so lange angejustierbaren Grundplatte 1 und einer Deckplatte 2, hoben, bis die Spitze 25 von der Auflageplatte 26
beide z. B. aus Invarstahl, die durch drei Säulen 3 «o eben abgehoben hat und so die Kontrollampe 27
miteinander verbunden sind, wobei außerdem an den erlischt. Die Drähte 16 sind so eingerichtet, daß sie
Säulen 3 zwischen Grund- und Deckplatte eine ring- in diesem Zustand genau waagerecht verlaufen. Daförmige Wanne 4 zur Aufnahme einer Flüssigkeit 5, mit wird jede Reibung zwischen Spitze 25 und Aufz. B. 01, befestigt ist. Diese Wanne 4 ist Über einen lagerplatte 26, die das Meßergebnis verfälschen
Schlauch 6 mit einem in seiner Höhenlage verstell- 63 könnte, vermieden.
19, wird auf diese Weise kompensiert, so daß die Drähte 16 beim Messen trotz unterschiedlicher Gewichte
der Meßteile stets waagerecht in gleicher Lage gespannt sind. Der Schwimmer 9 und die in der
Wanne 4 stehende Flüssigkeit 5 haben aber außerdem noch die Eigenschaft, daß sie eventuell auftretende
Schwingungen dämpfen.
Das in Fig. 2 dargestellte Gerät arbeitet nach
demselben Prinzip wie das in Fig. 1 beschriebene, an Stelle eines eingespannten Stabes ist jedoch hier
eine drehbare Welle 30 als Meßteil vorgesehen, die über die Drähte 31 und ein die Reaktionskräfte aufnehmendes
Drehteil 32 von einem Antrieb 33 mit Antriebsriemen 34 angetrieben wird. Das Drehteil 32
ist über Kugellager 35 in einem ortsfesten Gehäuse 36 gelagert. Außerdem weist das Drehteil 32 einen
Bund 37 auf, der über Distanzstäbe 38 eine Skalenscheibe 39 mit der Skala 39 α trägt. Die sternförmig
in zwei Ebenen angeordneten Drähte 31 greifen an der Drehachse 40 der Welle 30 und senkrecht zu dieser
in derselben Weise an wie die Drähte 16 an dem Stabil der Fig. 1. Die Welle30 trägt an ihrem
unteren Ende einen exzentrischen Rührer 41, der in ein Flüssigkeitsbad 42 (Meßobiekt) eintaucht. In
ihren oberen Teil ist in die Welle 30 eine axiale Bohrung 43 eingelassen, die bis kurz oberhalb der
oberen Einspannebene der Drähte 31 reicht. In diese Bohrung 43 ragt ein Aufhängedraht 44, der mit seinem
unteren, z. B. hakenförmig gebogenen Ende spielfrei einen Querstift 45 umschlingt, während er
mit seinem oberen Ende über eine Verstellschraube 46 mit der Skalenscheibe verdrehungsfrei verbunden
ist. Mit Hilfe der Verstellschraube 46 kann der Draht 44 und damit die Welle 30 bezüglich der axialen
Lage justiert werden, so daß der Einfluß der Schwerkraft nicht in die Messung eingeht. Außerdem trägt
das obere Ende der Welle 30 eine Scheibe 47, deren Skala 47α mit der Skala 39 a korrespondiert. Die
Skala 47« kann z.B. nach Art eines Nonius ausgebildet sein.
Sobald sich die Welle 30 dreht, übt die Meßflüssigkcit
42 auf den Rührer 41 einen Widerstand aus, der einem bestimmten, auf die Welle 30 wirkenden Drehmoment
entspricht, s."1 daß sich die Skala 47a gegenüber
der sich mitdrehenden Skala 39« um einen bestimmten Betrag verschiebt. Diese Verschiebung läßt
sich mit Hilfe eines Stroboskopes ablesen und hieraus wiederum nach entsprechender Eichung des Geräts
das auf die Welle wirkende Drehmoment bestimmen. Will man z. B. die Dämpfungscigenschaften
eines Dämpfers ermitteln, wie er in dem deutschen Patent 1 143 150 beschrieben ist, so ersetzt man
einfach die Meßflüssigkeit 42 durch den Dämpfer, wobei dann der Rührer 41 an Stelle einer Rotorachse
den Dämpfer in eine schwingende Bewegung versetzt, Ein entsprechender Versuch läßt sich auch mit
dem in Fig. 1 dargestellten Gerät durchführen. In diesem Fall wird das Gefäß 18 durch den Dämpfer
ersetzt bzw. fest mit diesem verbunden.
An Stelle von Drähten können auch Bänder als ίο
elastische Rückstellfeder verwendet werden.
Auch die Art der Meßwerterfassung kann noch mit anderen mechanischen, optischen oder elektronischen Systemen erfolgen. So kann die Verdrehung
des MeOteils (Stab 11 bzw. Welle 30) gegenüber dem «s
die Reaktionskraft aufnehmenden Bauteil (Stativ 1, 2,3 bzw, Drehteil 32) 2. B. auch mittels induktiver
Geber gemessen werden. Diese gestatten besonders bei geringen Verdrehungen, entsprechend kleinen
Drehmomenten, eine sehr genaue Messung,
Claims (9)
1. Einrichtung zum Messen von Drehmomenten mittels eines Stabes oder einer Welle (Meßteil),
an denen das zu messende Moment angreift, und mit in mindestens einer Ebene senkrecht zur
Achse des Meßteils gerichteten, federelastischen Rückstellgliedern, die das Meßteil mit einem die
Reaktionskraft aufnehmenden Bauteil verbinden, wobei die relative Verdrehung dieses Bauteils
gegenüber dem Meßteil als Maß für das zu bestimmende Drehmomenc dient, dadurch gekennzeichnet,
daß die federelastischcn Rückstellgüeder (16 bzw. 31) aus gegeneinander
verspannten, dünnen Drähten oder Bändern bestehen, die jeweils im Drehmittelpunkt (17 6) des
Meßteils (11) eingespannt sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils drei Drähte oder Bänder
in zwei parallelen Ebenen sternförmig an den Meßteil angreifen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Meßteil
(11) und dem die Reaktionskräfte aufnehmenden Bauteil (1, 2, 3) ein vorzugsweise hydraulischer
Schwingungsdämpfer (4, 5, 9) vorgesehen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Meßteil (11) ein
Schwimmer (9) befestigt ist, der in ein Flüssigkeitsbad
(5), insbesondere in ein ölbad, eintaucht.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, mit einem aufrecht stehenden Meßteil, das zur Aufnahme
von axialen Kräften mindestens an einer Stirnseite durch ein Stützlager oder Jurch eine Aufhängevorrichtung
abgestützt ist, gekennzeichnet durch einen ringförmigen Schwimmer (9) und eine zugeordnete Wanne (4) zur Aufnahme der
Dämpfungsflüssigkeit (5), wobei die Wanne (4) fest mit dem die Reaktionskraft aufnehmenden
Bauteil (3) verbunden ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanne (4) über eine
flexible Leitung (6) mit einem in seiner Höhenlage verstellbaren Ausgleichsbehälter(7) verbunden
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Kontrolleinrichtung (27), die die
axiale Le^e des Meßteils (11) und/oder die Entlastung
der Auflagerplatte (26) vom Gewicht des Meßteils (11) und des Meßobjektes (18,19) beim
Anheben des Behälters (7) anzeigt.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einer
drehbaren Welle als Meßteil, dadurch gekennzeichnet, ciiß das die Reaktionskräfte aufnehmende Bauteil (32,37) ebenfalls drehbar in einem
ortsfesten Gehäuse (36) gelagert und über Riemenoder dergleichen Antriebselemente (34) mit einem
Antriebsmotor (33) gekoppelt ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, mit einem Stab als Meßteil, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Reaktionskräfte aufnehmende Bauteil als ortsfest js, den Antriebsmotor (21) und das Axiallager (26) tragendes Stativ (1,2,3) ausgebildet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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