DE1771326C3 - Verfahren und Tunnelofen zum kontinuierlichen Herstellen eines ununterbrochenen Schaumglasbandes - Google Patents
Verfahren und Tunnelofen zum kontinuierlichen Herstellen eines ununterbrochenen SchaumglasbandesInfo
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Description
60
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines ununterbrochenen Schaumglasbandes
durch Erwärmen einer Mischung von Pulverglas und eines Schaumbildungsmittels fortlaufend auf
Temperaturen, bei denen die Mischung vorerst in nichtoxidierender Atmosphäre, die in einem Teilbereich der
Schaumglasformung im Gegenstrom zur Richtung der Schaumglasbewegung geführt wird, sintert, dann zusammenfließt
und zum Schäumen gebracht wird, und worauf das Schaumglas nach seiner Formung zu einem
Band stabilisiert wird
Weiterhin betrifft die Erfindung auch einen Tunnelofen zum Durchführen dieses Verfahrens, der eine Vorwärme-,
Schaumbildungs- und Stabilisationszoiie enthält
und mit einem Vorratsbehälter für die Mischung versehen ist, dessen Austritt auf die Oberfläche des
durch den Ofen führenden Förderers mündet und der in der Vorwärmzone Heizbrenner mit nichtoxidierender
Flamme aufweist, wobei die Vorwärmezone von der Schaumbildungszone durch eine Trennwand getrennt
Bei der Herstellung von Schaumglas ohne Formen ist es wichtig, während des Vorwärmens vor dem Sintern
der Oberflächenschichten in der Nähe der Mischung eine nichtoxidierende Atmosphäre zu erhalten.
Durch die Wirkung der Oxydationsatmosphäre des Ofens wird der im Schäumungsmittel enthaltene Kohlenstoff
ausgebrannt, so daß die Mischung entweder gar nicht schäumt oder Schaumglas schlechter Güte erzeugt
v-ird.
Die Verwendung nichtoxidierender Atmosphären bei der Herstellung von Schaumglas ist bereits bekannt
(OE-PS 249 903 und FR-PS 1 426 368), dabei dient jedoch nach dem bekannten Stand der Technik eine
Wasserdampfatmosphäre, deren Partialdruck über 200 Torr liegt dazu, die chemische Reaktion zwischen
Wasser und Schwefelgehalt des SO» zu unterstützen und dabei eine Steigerung der Schaumausbeute und der
Schaumbildungsgeschwindigkeit herbeizuführen.
Nach dem anderen bekannten Verfahren wird das Schutzgas außerhalb des Ofens erzeugt, so daß sich das
Verfahren erheblich verteuert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine nichtoxidierende Atmosphäre in der Umgebung der
Mischung bis zum Zusammenfließen der Oberflächenschichten sicherzustellen. Dabei soll eine vorzeitige
Verbrennung von Kohlenstoff verhindert werden, um die A'ifschäumung des Gemisches nicht ungünstig zu
beeinflussen. Die Brenner sollen zur Verbilligung des Verfahrens mit einer nichtoxidierenden Flamme brennen
und gleichzeitig zur Erwärmung des Gemisches dienen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die vorgewärmte Mischung beim Eintritt in
den Ofen von der abgeführten nichtoxidierend wirkenden Atmosphäre umhüllt wird.
Der Tunnelofen zürn Durchführen des genannten Verfahrens besteht darin, daß der Abgabeteil des Vorratsbehälters
durch den im Bereiche der Vorwärmezone angeordneten Abzugskanal der Ofenatmosphäre geführt
wird, und daß nahe der Eintrittsöffnung des Ofens, durch welche der Förderer führt, unterhalb des Förderers
ein zusätzlicher, quer zur Förderrichtung angeordneter Brenner mit nichtoxidierender Flamme vorgesehen
ist, dessen Mündung nach oben gerichtet ist, und daß die Trennwand gegenüber dem Mantel der Vorwärmzone
bewegbar angeordnet ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Vorratsbehälter mit mindestens einem vertikalen
Rohr versehen, welches im Boden des Vorratsbehälters angeschlossen ist und daß durch den Abzugskanal der
Ofenatmosphäre führt. Dabei ist durch den Vorratsbehälter und durch das Rohr eine vertikale Welle geführt,
auf welcher im Vorratsbehälter Schaufeln und im Rohr ein Abstreifer zum Abstreifen der Mischung von den
Wänden des Rohres befestigt sind.
Ein Durchdringen der Umgebungsluft zur Oberfläche der Mischung wird noch besser dadurch verhütet,
daß in der Nähe des Mundstückes, mit welchem das Rohr des Vorratsbehälters endet, oberhalb des Förderers
ein zusätzlicher quer zur Vorwärtsbewegung der
Mischung angeordneter Brenner mit nichtoxidierender Flamme vorgesehen ist, dessen Mündung nach unten
gerichtet ist
Durch die Erfindung entsteht der Vorteil, daß die Oberfläche der Mischung bereits beim Eintritt in den
Ofen durch die abgeführte nichtoxidierende Atmosphäre umhüllt wird, wodurch einerseits ein Ausbrennen
von Kohlenstoff im Schäumungsmittel verhütet wird, andererseits die Mischung vorgewärmt wird, wodurch
der technologische Prozeß beschleunigt wird und der Ofen kürzer bemessen werden kann. Durch die Anordnung
eines querstehenden Brenners mit nichtoxidierender Flamme bei der Eintrittsöffnung w>d eine Scheidewand
einer nichtoxidierenden Atmosphäre gebildet, die ein Durchdringen der Umgebungsluft zur Oberfläche
der Mischung verhütet Außerdem ist es erfindungsgemäß möglich, die Eintrittsöffnung besser abzudichten,
da durch sie lediglich der Förderer ohne die Mischung durchtritt Das Aufrechterhalten einer nichtoxidierenden
Atmosphäre in der Vorwärmezone wird weiterhin durch die Trennwand begünstigt, die diese Zone vom
restlichen Ofenraum trennt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden r,äher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch einen Tunnelofen und
F i g. 2 einen Querschnitt entlang der Linie 11-11 der
Fig. 1.
Durch den Tunnelofen gemäß Fig. 1, der eine Vorwärmezone
1, eine Schaumbildungszone 2, eine Abkühlungszone 3 und eine Stabilisationszone 4 enthält, führt
ein Tragbandförderer 5, dessen Obertrum eine Unterlage für die verarbeitete Masse 6 bildet. Der Ofen wird
durch Brenner 7 beheizt, wobei in der Vorwärniezone 1
Brenner mit nichtoxidierender Flamme vorgesehen sind. Die Vorwärmezone 1 ist von der Schaumbildungszone
2 durch eine gegenüber dem Mantel der Vorwärmzone bewegbare Trennwand 8 abgeteilt.
Nahe der Eintrittsöffnung 9 des Ofens wird aus einem Vorratsbehälter 10 die Mischung von Pulverglas
mit dem Schaumbildungsmittel zugeführt. An den Vorratsbehälter 10 sind vertikale Rohre 11 (Fig.2) angeschlossen,
welche durch den Abzugkanal 12 der Ofenatmosphäre hindurchgeführt sind, der in die Rohrleitung
13 mundet Die Rohre H haben am unteren Ende ein Mundstück 14, dessen Höhe, die in dessen Entfernung
von der Oberfläche des Förderers 5 einstellbar isu Durch den Vorratsbehälter 10 und durch die Rohre 11
führen vertikale Wellen 15, an denen im Vorratsbehälter 10 Schaufeln 16 und in den Rohren 11 Abstreifer 17
für die Mischung von den Wänden der Rohre 11 befestigt sind.
Nahe der Eintrittsöffnung 9 des Ofens ist unterhalb des Förderers 5 ein zusätzlicher quer angeordneter
Brenner 18 mit nichtoxidierender Flamme vorgesehen, dessen Mündung nach oben gerichtet ist. Nahe des
Mundstückes 14 ist oberhalb des Förderers 5 ein weiterer zusätzlicher quer angeordneter Brenner 19 vorgc
sehen, dessen Mündung nach unten gerichtet ist.
Die Mischung von Pulverglas und Schaumbildungsmittel wird dem Tragförderer 5 durch Gravität zugeführt,
das ist lediglich durch Eigengewicht Die Schaufeln 16 der Wellen 15 verhindern das Bilden von Wölbungen
und die Abstreifer 17 das Haften der Mischung an den Wänden der Rohre 11. Die Mischung wird so in
Wirklichkeit aus dem Vorratsbehälter 10 durch den Förderer 5 abgeführt, wobei die Menge der entnommenen
Mischung und die Höhe tier Schicht der Mischung auf dem Förderer 5 von der Geschwindigkeit des Förderers
5 und von der Lage des Mundstückes 14 des Vorratsbehälters 10 abhängig ist.
Durch den Kanal 12 wird in Gegenstrom mit der Bewegungsrichtung
der Mischung die Ofenatmosphäre abgeführt, das sind die Verbrennungsprodukte der
Brenner 7 und der Zusatzbrenner 18 und 19, die einerseits die Mischung in den Rohren U vorwärmen, anderseits
die aus dem Mundstück !4 auf den Förderer zugeführte Mischung umhüllen, wodurch sie wirksam
gegen Ausbrennen des Schaumbildungsmittels geschützt wird. Gleichzeitig bilden die Verbrennungsprodukte
des Brenners 18 eine Schutzwand, die ein Eindringen der Umgebungsluft in die Vorwärmzone 1 verhindert.
Der Brenner 19 verursacht ein Zusammenfließen der Mischung dicht hinter dem Brenner 14 und bildet
dadurch im Bedarfsfall eine Schutzschicht, die ein Eindringen der Ofenatmosphäre in die Mischung hinein
verhindert.
Die Mischung wird am Förderer 5 auf bekannte Weise so erhitzt, daß sie zuerst sintert, dann zusammenfließt
und zum Schäumen gebracht wird, wodurch sich ihr Volumen vergrößert. Nach dem Formen, das durch
ein bekanntes, nicht dargestelltes Gerät ausgeführt wird, wird das Schaumglasband an der Oberfläche abgekühlt,
wonach es durch Temperieren stabilisiert wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen eines ununterbrochenen Schaumglasbandes durch
Erwärmen einer Mischung von Pulverglas und eines Schaumbildungsmittels fortlaufend auf Temperaturen,
bei denen die Mischung vorerst in nichtoxidierender Atmosphäre, die in einem Teilbereich der
Schaumglasformung im Gegenstrom zur Richtung der Schaumglasbewegung geführt wird, sintert,
dann zusammenfließt und zum Schäumen gebracht wird und worauf das Schaumglas nach seiner Formung
zu einem Band stabilisiert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorgewärmte Mischung beim Eintritt in den Oten von der abgeführten
nichtoxidierend wirkenden Atmosphäre umhüllt wird,
2. Tunnelofen zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, der eine Vorwärme-, Schaumbildungs-
und Stabilisationszone enthält und mit einem Vorratsbehälter für die Mischung versehen ist, dessen
Austritt auf die Oberfläche des durch den Ofen führenden Förderers mündet, wobei in der Vorwärmc/one
Heizbrenner mit nichtoxidierender Flamme vorgesehen sind und die Vorwärmerzone von der
Schaumbildungszone durch eine Trennwand getrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgabeteil
des Vorratsbehälters (10) durch den im Bereiche der Vorwärmezone (1) angeordneten Abzugskanal
(12) der Ofenatmosphäre geführt ist, und daß nahe der Eintrittsöffnung (9) des Ofens, durch welche
der Förderer (5) führt, unterhalb des Förderers ein zusätzlicher, quer zur Förderrichtung angeordneter
Brenner (18) mit nichtoxidierender Flamme vorgesehen ist, dessen Mündung nach oben gerichtet
ist, und daß die Trennwand (8) gegenüber dem Mantel der Vorwärmezone bewegbar angeordnet
ist.
3. Tunnelofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (10) mit mindest
(14), einem vertikalen Rohr (U) versehen ist, das im Boden des Vorratsbehälters angeschlossen ist und
das durch den Abzugkanal (12) der Ofenatmosphäre führt, wobei durch den Vorratsbehälter und durch
das Rohr eine vertikale Welle (15) geführt ist, auf welcher im Vorratsbehälter Schaufeln (16) und im
Rohr ein Abstreifer (17) zum Abstreifen der Mischung von den Wänden des Rohres befestigt sind.
4. Tunnelofen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des Mundstückes
(14) mit welchem das Rohr (11) des Vorratsbehälters (10) endet, oberhalb des Förderers (5) ein zusätzlicher
quer zur Vorwärtsbewegung der MiscHung angeordneter Brenner (19) mit nichtoxidierender
Flamme vorgesehen ist, dessen Mündung nach unten gerichtet ist.
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