DE1769909C3 - Fäden oder strangförmige Gebilde aus Polyolefinschaum - Google Patents

Fäden oder strangförmige Gebilde aus Polyolefinschaum

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DE1769909C3 DE19681769909 DE1769909A DE1769909C3 DE 1769909 C3 DE1769909 C3 DE 1769909C3 DE 19681769909 DE19681769909 DE 19681769909 DE 1769909 A DE1769909 A DE 1769909A DE 1769909 C3 DE1769909 C3 DE 1769909C3
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Description

a) Zahlenmittel des Molekulargewichtes:
Mn berechnet = 125 000,
b) Gewichtsmittel des Molekulargewichtes:
Mw berechnet = 1 151 000,
c) Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn — 1)
= 8'2-
3. Fäden oder strangförmige Gebilde nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die heptanlöslichen Anteile ataktische und isotaktische Bestandteile enthalten und das ungeschLumte Polymerisat 10 bis 30 Gewichtsprozent Polymere mit einem mittleren Molekulargewicht von weniger als 230 000 enthält, zusammen mit etwa 3'J bis 50 Gewichtsprozent Polymeren mit mittleren Molekulargewichten zwischen etwa 230 000 und 1 150 000 und 30 bis 50 Gewichtsprozent Polymeren mit mittleren Molekulargewichten über 1150 000, in denen bis zu etwa 5 Gewichtsprozent Polymere mit Molekulargewichten über 3 000 000 enthalten sind.
4. Verfahren zum Herstellen von Fäden oder strangförmigen Gebilden nach Anspruch 1 bis 3 durch Strangpressen eines Gemisches aus den schäumbaren Polymeren und flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen als Treibmittel, gegebenenfalls zusammen mit üblichen Zusätzen, unter Anwendung erhöhter Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufschäumen über den Extruder bei Temperaturen zwischen etwa 170 und 220° C erfolgt und die aus dem Extruderwerkstück austretenden strangförmigen Gebilde sofort und ohne nochmaliges Erhitzen oder Komprimieren im Verhältnis von etwa 1: 2 bis 1:18 verstreckt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden oder strangförmigen Gebilde im Verhältnis von etwa 1:2 bis 1:16 verstreckt werden.
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Die Erfindung betrifft Fäden oder strangförmige Gebilde aus einem bestimmten stereoregulären Propyienpoiymerisat.
Es ist bekannt. Fäden oder strangförmige Gebilde dieser Art aus verschiedenen geschäumten Kunstharzen, auch aus geschäumten Polyolefinen herzustellen. Aus dem französischen Patent I I1K) ()87 ist es ebenfalls bekannt, Monofils aus bestimmten stereoregulären Polypropylenen herzustellen. Die Produkte müssen hierbei nach ihrer Herstellung nochmals auf eine höhere Temperatur erhitzt und mindestens auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Dicke verdichtet werden, bevor sie gestreckt werden können. Unterbleibt diese Verdichtung, während der die Zellwände ganz oder teilweise platzen, dann brechen die Fäden beim nachfolgenden Verstrecken. Das Verfahren ist somit aufwendig, und die Produkte bleiben immer noch relativ brüchig. Die stereoregulären Polypropylene besitzen ein mittleres Molekulargewicht von 200 000 bis 600 000 und sind mit Hilfe von Zieglcr-Natta-Katalysatoren in organischen Flüssigkeiten oder nach dem Philipps-Verfahren (britisches Patent 927 582) über Chromoxid-Katalysatoren, die auf SiO2-Trägermaterial aufgebracht sind, ebenfalls in organischen Flüssigkeiten, hergestellt. Auf Grund dieser Herstellung in organischen Flüssigkeiten enthalten die Produkte nur hochmolekulare, stereoreguläre Anteile innerhalb der vorstehend erwähnten Grenzen der mittleren Molekulargewichte, denn die niedermolekularen Anteile bleiben bei der Reingewinnung des Polymerisats in den organischen Flüssigkeiten gelöst zurück, während die pulverförmig anfallenden stereoregulären Anteile abfiltriert werden. Diese stereoregulären Polyolefine sind herstellungsbedingt sehr teuer. Es ist außerdem erforderlich. Katalysatorreste durch Säuren oder andere Mittel zu zerstören und sorgfältig zu entfernen, weil vor allem die sauren Katalysatorreste bei der Weiterverarbeitung der Polyolefine die Maschinenelemente korridieren und überdies für die Instabilität der Endprodukte verantwortlich gemacht werden. Man ist deshalb wieder davon abgekommen, geschäumte stereoreguläre Polypropylene in größerem Maßstab zu verarbeiten. Die Bändchen- und Monofilherstellung nach der französischen Patentschrift 1 490 987 hat keine technische Bedeutung erlangt. Auf Grund seines geringen Raumpewichieä und seiner guten elektrischen Eigenschaften ist Polypropylen jedoch ein wertvoller Rohstoff, und es besteht ein Bedürfnis nach preiswürdigen Fäden oder sirangförrnigen Produkten auf der Basis von geschäumtem Polypropylen und nach einem rationellen Verfahren zur Herstellung dieses Produktes.
Erfindungsgemäß werden nun Fäden und strangförmige Gebilde vorgeschlagen, welche lic erwünschten Eigenschaften aufweisen, die aus ganz bestimmten geschäumten stereoregulären Polypropylenen bestehen und überraschenderweise die bekannten Nachteile, insbesondere hinsichtlich der geringen mechanischen Widerstandsfähigkeit, nicht aufweisen. Die Produkte sind dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem durch Gasphasenpolymerisation hergestellten, gegebenenfalls noch Katalysatorreste enthaltenden Propylen-Homo-, Co- und/oder Pfropfpolymerisat bestehen mit etwa 5 bis 35 Gewichtsprozent heptanlöslichen Anteilen und etwa 95 bis 65 Gewichtsprozent stereoregulären Anteilen, deren mittleres Molekulargewicht vor dem Aufschäumen zwischen etwa 700 000 und 1200 000 liegt. Ein sehr geeignetes Propylenpolymerisat besteht aus etwa 10 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 20 Gewichtsprozent, an Polymeren mit einem mittleren Molekulargewicht von weniger als 230 000 und aus etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 40 Gewichtsprozent, an Polymeren
mit mittleren Molekulargewichten zwischen etwa 230 ÜÜO und 1 150 000, sowie etwa 30 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 40 Gewichtsprozent, an Polymeren mit mittleren Molekulargewichten über 1 150 000 zusammen. Der letztgenannte Anteil an Polypropylenen mit Molekulargewichten über 1 150 000 soll zweckmäßig bis zu etwa 5 Gewichtsprozent Polymere mit Molekulargewichten über 3.000 000 enthalten.
Das Propylenpolymerisat unterscheidet sich insbesondere durch ein sehr hohes mittleres Molekulargewicht von herkömmlichen Polypropylenen, deren Molekulargewicht unter 600 000 liegt. Das für die erfindungsgemäßen Fäden, Bändchen, Stränge od. dgl. vorgeschlagene geschäumte stereoreguläre Propylenpolymerisat weist dagegen mittlere Molekulargewichte zwischen etwa 700 000 bis 1 200 000 auf. Die reduzierte Viskosität, gemessen in Dekalin bei 135 C (c 0,1 u/„, stabilisiert mit 0,2 N-Phenylp'-naphthylamin) liegt zwischen /, red. -- 5 und ,, rod. 9.
Vor dem Aufschäumen wurden an dem Propylenpnlymerisat folgende Strukturparameter ermittelt:
a) Zdhlenmittel des Molekulargewichtes:
Mn berechnet = 125 000,
b) Gewichtsmittel des Molekulargewichtes:
Mw berechnet = 1 151 000,
^) Molekulargewiciitsverteilung (Mw/Mn 1) =8,2,
das entspricht einer Molekulargewicht' "erteilung von etwa 20 Gewichtsprozent unterhalb 231)000, 40 Gewichtsprozent 230 000 bis 1 150 0!)0, <10 Gewichtsprozent über 1 150000.
Die Rohdichte liegt stets unter 0,90, der Isotaktiziläts-Index bei 90°/o
Fäden oder strangförniige Gebilde der vorstehend angegebenen Zusammensetzung weisen die bisher bei Schaumpolypropylenfäden beobachtete Brüchigkeit nicht auf. Auf Grund ihrer guten anwendungstechnischen Eigenschaften lassen sie sich zu Gegenständen verschiedener Art, z. B. durch Flechten, Weben. Stricken, Knüpfen, Wirken od. dgl. verarbeiten. Es ist weiterhin möclich, die Produkte durch Anwendung von Druck und/oder Temperatur zu verschweißen und mit anderen Stoffen, wie beispielsweise Papier, Textilien, Folien u.dgl.,zu kaschieren. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Fäden oder strangförmigen Gebilde werden aus dem angegebenen Propylenpolymerisat ohne wesentlichen thermischen Abbau während der Verarbeitung über einen Extruder hergestellt. Erfindungsgemäß wird hierzu ein besonders günstiges Verfahren vorgeschlagen.
Das Verfahren zur Herstellung von Fäden oder strangförmigen Gebilden durch Strangpressen eines Gemisches aus Propylenpolymerisat und flüssigen Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen als Treibmittel, gegebenenfalls mit Blasenkeimbildnern und anderen an sich bekannten Zusätzen, unter Anwendung von erhöhten Temperaturen ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Propylenpolymerisat mit mittleren Molekulargewichten über 600 000 bei Temperaturen zwischen 170 und 220 C über einen Extruder aufschäumt. Bei diesem Herstellungsverfahren findet kein wesentlicher thermischer Abbau des gegen Wärme auch bei Verwendung von Wärmestabilisatoren empfindlichen Polypropylens statt.
Infolge des hohen Molekulargewichtes der erfin-Fäden oder strangförmigen Gebilde werden sehr gute mechanische Eigencchaften erzielt. Bekanntlich sind die Eigenschaften voii Kunststoffen, wie z. B. Zugfestigkeit, Plastizität, Elastizität, Viskosität u. a., abhängig von der Höhe des Molekulargewichtes. Herkömmliche Fäden oder Stränge od. dgl. aus Schaumpolyolefinen haben aber infolge des thermischen Abbaues bei der Verarbeitung stets Molekulargewichte unter 600 000.
Die erfindungsgemäßen Fäden oder strangförmigen
ίο Gebilde sind äußerst feinzellig, geschmeidig, elastisch und besitzen nicht den bei bisher bekannten Schaumpolyolefinen vorhandenen paraffin- bzw. wachsartigeii Griff. Sehr gut sind weiterhin die Wärme-, Kälte- und Lösungsmittelbeständigkeil. Die aus dem Extruderwerkzeug austretenden Fäden oder strangförmigen Gebilde können sofort verstreckt werden. Es ist nicht erforderlich, die Fäden, Bänder, Strange, Litzen od. dgl. vor dem Verstrecken nochmals zu erhitzen oder zu komprimieren, wie dies bei bekannten Verfahren, z. B. nach der französischen Patentschrift 1490 987 vorgeschrieben wird. Das Verstreckungsverhältnis liegt zweckmäßig etwa in den Grenzen zwischen 1:2 und 1 :18, vorzugsweise zwischen 1 :2 und 1:16.
Als Propylenpolymerisate eignen sich die durch Gasphasenpolymerisation hergestellten vorwiegend stereoregulären Homopolymerisate, Copolymerisate des Propylens mit anderen Olefinen oder geeigneten Vinylderivaten, sowie Pfropfpolymerisate auf der Basis von Polypropylen und Abmischungen dieser Komponenten miteinander. Die schäumbare Masse muß stets niedermolekulare Polymere enthalten, die als Lösungsvermittler für das Treibmittel dienen. Diese niedermolekularen Polymeren sind vorzugsweise ebenfalls Homopolymere des Propylens und' oder Copolymerisate mit anderen geeigneten Monomeren oiler Pfropfpolymerisate auf der Basis von Polypropylen und/oder Abmischungen dieser Bestandteile miteinander.
Es ist möglich, die Bestandteile mechanisch miteinander zu vermischen, wobei auf eine homogene Verteilung der einzelnen Komponenten geachtet werden muß. Bevorzugt ist aber eine solche Propylenpolymerisatmischung, welche die angegebenen Bestandteile bereits von der Herstellung her in statu nascendi beigemischt enthält. Diese Bedingungen sind insbesondere bei Propylenpolymerisaten erfüllt, die durrh Gasphasenpolymerisation von Propylen gewonnen wurden.
Überraschenderweise werden besonders gute Resultate erzielt, wenn ein solches durch Ga· ,jhasenpoiymensation erhaltenes Polymerisat gewählt wird. das nicht besonders p· ■ inigt wurde und somit noch Katalysetorreste entha... Fäder, oder strangformige Gebilde, die aus solchen Kunstharzmassen durch Aufschäumen erhalten wurden, neigen erstaunlicherweisi. nicht zum Vergilben und behalten ihre strahlendweiße Farbe ohne Zusatz von Weißpigmenten selbst bei intensiver Belichtung bei.
Die Zusammensetzung der Fäden oder strangförmigen Gebilde ist innerhalb der angegebenen Grenzen variabel. So sind insbesondere die Feinzelligkeit des Schaumes, die mechanischen, thermischen oder elektrischen Eigenschaften der Monofils von der Zusammensetzung abhängig, und es kann jeweils durch geeignete Vorversuche die optimale Mischung ermittelt werden. Ls hai sich gezeigt, daß beispielsweise die Zellgröf.ic des Schaumstoffes urn si·
kleiner wird, je schwerer das Treibmittel in dem hochmolekularen Anteil der stereoregulären Propylenpol >merisatmasse löslich ist. Bei sehr hochmolekularem Polypropylen, das nicht lösungsmittelaffin ist. wird durch Zugabe von Lösungsvermittlern - - das sind die niedermolekularen Anteile — erreicht, daß die Einlagerung der Lösungsmittelteilchen über den Vermittler in einem unlöslichen Teilchen ermöglicht wird. Allgemein kann angenommen werden, daß hochmolekulare stereor guiäre Propylenpolymerisatmassen zu den erfindaiigsgerr""en Fäden oder Strängen verschäumbar sind, vor/.uf;—ise nach dem erfindungsgemäß vorgeschiai!f"en Verfahren, wenn die darin enthaltenen nicd .τη-,οΊ -:aren Anteile nicht nur lösungsmittel affin sir'' v?ndem auf Grund ihrer unbeschränkten Mischb":ke:i mit dem lösungsmittelfeindlichen hochm·.·. '....!aren Anteil, quasi als Treibmittelüberträger für die gesamte Masse wirken.
Die Verarbeitung der Propylenpolymerisate nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Hilfe von Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Pentan od. dgl., oder Benzinfraktionen mit einem Jiedebereich von etwa 60 bis ')5'C. erfolgt in an sich bekai:;.tcr Weise über Schneckenpressen. Der Kunslharzmasse können, falls erwünscht, vor dem Aufschäumen in homogener Weise noch an sich bekannte Vernetzungsmittel, wie Peroxide od. dgl., beigemischt werden. Diese werden vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Kunstharzmasse, zügesetzt. Desgleichen ist eine vernetzend wirkende Strahlenbehandlung möglich. Hierdurch lassen sich die Eigenschaften der Fäden oder strangförmigen Gebilde weiterhin modifizieren. Das schäumbare Ausgangsgemisch kann auch in üblicher Weise Zusatzstoffe enthalten, wie Blasenkeimbildner. Stabilisatoren. Füllstoffe, flammhemmende Substanzen, Antistatika. Bakterizide, Fungizide od. dgl. Die Beimischung von Antioxidantien hat sich bewährt, weil Polypropylen and dieses enthaltende Polymerisate gegen Autoxidation empfindlicher sind als beispielsweise Polyäthvlen.
Besonder, bewährt hat sich die Verwendung einer Schneckenpresse, deren Schnecke so ausgebildet ist, daß sie aus einem Abschnitt besteht, der ό?ζ pulverförmige, treibfähige Gemisch ohne Verdichtung lediglich fördeu. Es schließt sich eine KK-Stufe (Kurzkompressionsstufe) an, die vorteilhafterweise ein Kompressionsverhältnis von etwa 1:3 besitzt. Der letzte Abschnitt der Schnecke, der siel· an die KK-Stufe ansehließt, ist eine Meteringzone, die vorzugsweise eine Lange von 3 bis Ί5 ö besitzt (D =■ Durchmesser).
Die Gestalt der Fäden oder strangförmägen Gebilde wird weitgehend durch die Geometrie des Extruderwerkzeuges ' -stimmt. So erhält man beispielsweise Monofils als Rund-, Flach- oder Hohlprofile mit Hilfe von Loch- oder Schlitzdüsen, die, falls gewünscht, profiliert sein können. Ein Bändchenprofil mit z. B. drei Längswcllen läßt sich herstellen, wenn man das Düsenwerkzeug mit drei nahe bcieinanderliegenden Austrittsöffnungen versieht. Beim Austrit! der Gcimassc aus der.» Werkzeug und der anschlic ßenden Expansion des Einzelstranges verschweißen dieselben an ihr.n Bc lihrungskanten. Man erhält so z. B. ein Bändchen, das H Längsrichtung zwei Rillen aufweist
Man kann den Extrudervorgang auch so leiten. dalA man aus verschieden eingefärbteii und milemmiiljr vermischten treibfähigen Propylenpolvnierisalmassen Monofils mit einer Art marmorierter Oberfläche herstellt. Wählt man das Tempcraturprogicimm der irt. daß das Gel mit einem leichten Schmelzebruch austritt, also mit einem schwachen Pulsieren die DuV verläßt, dann besitzt die Oberfläche des abgekühlten Monofilms eine marmorierte Oberfläche. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren (französische Patentschrift I 4ci0 lJ87) werden die aus dem Düsenwerkzeug austretenden Monofils sofort \erstreckt, ohne sie zuvor durch einen Wärmekanal /11 führen. Das optimale Verstreckungsvcrhällnis liegt im Bereich von etwa 1 :2 bis 1 : 16.
Sehr feine Monofils lassen sich auch derail herstellen, daß man mit Hilfe eines Blaskopfes zunächst eine geschäumte Blasfolie herstellt unü d; .se in Seifen schn.'idet. Diese Streifen werden dutch einen Wärmekanal geführt und nach h kannten Verführen \ erstreckt.
Beispiel 1
Verschiedene Proben eines pulverförmig·!! I'm pylcn,,iilymerisats mit hohem mittlerem Moleku1 · gewicht, das durch Gasphasenpolymerisation hu gestellt ist, werden in verschiedenen Ansätzen mit niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen als Treibmittel, sowie mit üblichen Zusätzen, wie Blasenkeimbildnem od. dgl., vermischt und mit Hilfe eines Extruders aufgeschäumt. Die Proben enthalten teilweise noch Katalysatorreste von der Herstellung des Propylenpolymerisats her.
Eine derartige schäumbare Masse besteht z. B. aus 87,7 Gewichtsprozent Propylenpclymensat-Pulver. 4,0 Gewichtsprozent chemisch feinster K-eselsäure (BET-Oberfläche 230 m2/g) als Blasenkeimbildner, 0,3 Gewichtsprozent Bariumstearat, 8,0 Gewichtsprozent Benzin 60/95. Die pulverförmigen Bestandteile werden in einem Lödige-Mischer gut gemischt, und anschließend wird das Treibmittel der Pulvermischung aufgedüst. Mit dieser treibmiuelhaltigen Pulvermischung wird der Extruder kontinuierlich beschickt.
Das pulverförmige Propylenpolymerisat besitzt einen Schmelzbereich von 157 bis 162 C (Penetrometer DIN 53445), sein Schmelzindex MFJ 190/20 beträgt etwa 2 jJIQ min bzw. MFJ 120/2 unter 0.1 g/!0 min (DIN 53735 [E]). Die Dichte beträgt 0,896 g/cm3, und die reduzierte spezifische Viskosität, bestimmt in Dekalin (mit O2°/»N-Phenyl-/i-
K N
Kapillare
py
K - 0.009°9) bei 135° C, Konzentration 0,1 °/o, liegt bei >, red. — 9,8. Der Isotaktizitäts-Index liegt bei etwa 90.
Das Propylenpolymerisatpulver enthalt 10 Gewichtsprozent heptanlösliches niedermolekulares Propylenpolymerisat mit ataktischen und isotaktisdien Anteilen, dessen mittleres Molekulargewicht zwischen 10 000 und etwa 100 000 liegt. Es enthält etwa 20 Gewichtsprozent Polymere mit einem mittleren Mole kulargewicht von unter 230 000, etwa 40 Gewichts prozent Polymere mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 230 000 und 1 150 000 und etwa 40 Gewichtsprozent Polymere mit einem mittleren Molekulargewicht über 1 150 000, die etwa 5 Ge wichtsprozcnt Polymere mit einem mittleren MoI-kulargewieht von über 3 000 000 enthalten. Seine I η
t 769
glcichhcit (Mw/Mn - 1) beträgt etwa 8,2, Das Propylcnpolymerisat besitzt außerdem den Strukturparamctcr:
a) Zahlcnmittel des Molekulargewichts: Mn berechnet = 125 000,
b) Gewichtsteil des Molekulargewichts: Mw berechnet= 1 151 000.
Der Durchmesser der Extrudcrschnecke betragt D 22 mm. ihre Länge ist 3d I). Is isi eine rünt Förderschnecke mit einer KK-Slufe. die Lange der Mi·: .lingzonc ist IOD Das Düsenwerkzeug ist eine Runddüse mit einem Dusendurchmesscr von 2.5 mm Der Zylinder besitzt neben der wassergekühlten Lmfüll/one vier Hei/- b/w. Kühl/onen. Das Temperaturprogramm liegt wie folgt.
Zone I Wasserkühlung, etwa 2(1 C:
Zone II HH) (".
Zone III 170 C:
Zone IV 175 C.
Düsenwcrk/eug ist 170 C Der Ausstoß liegt bei 1 kg/Stunde.
Man erhalt einen sehr fein/elligen, geschmeidigen Rundstrang von etwa 4 mm Durchmesser mit seiden- as matter Oberfläche von weißer Farbe. Der Rundstrang kann sofort im gleichen Arbeitsgang ohne nochmaliges Erhitzen, also ohne Wärmezufuhr im Verhältnis 1:2 bis 1:18 verstreckt werden. Die 1:2 verstreckten Rundprofile mit einem Litergewicht von 380 g besitzen eine sehr gu·«. Reißfestigkeit, das mittlere Molekulargewicht liegt bei 840 000.
Die rund oder nach dem gleichen Verfahren hergestellten Bandprofilc sind als Web-. Strick-, Knüpfoder Flechtmaterial gut geeignet. Die als Flechtwerk benutzten Profile sind nur etwa halb so schwer wie die hierfür eingesetzten Naturprodukte bzw. nur ein Drittel bis ein Viertel so schwer wie die für den gleichen Zweck verwandten Profile aus PVC.
Beispiel 2 (Vergleicnsversuch)
D?s pulverförmige Propyienpolymerisat der in Beispiel 1 angegebenen Art wird zunächst ohne die üblichen Zusätze und ohne Treibmittel über einen Extruder mit einer Lochdüse granuliert. Die Zylindertemperaturen liegen zwischen 210 und 260° C. Das erhaltene Granniat hat eine reduzierte spezifische Viskosität η red. — 4,24, ein mittleres Molekulargewicht von 504 000 und eine Ungleichheit von 4,46. Der niedermolekulare, in Heptan lösliche ataktische und isotaktische Anteil liegt über 10°/o.
Das Granulat wird unter Kühlung gemahlen und wie in Beispiel 1 mit 4,0 Gewichtsprozent chemisch feinster Kieselsäure (BET-Oberfläche 230m2/g) als BIa ,enkeimbildner, 0,3 Gewichtsprozent Bariumste rat, 8,0 Gewichtsprozent Benzin 60/95 gemischt v.d wie in Beispiel 1 extrudiert.
Man erhält einen kompakten, sparren Strang, der von wenigen Blasen durchsetzt ist, sein Litergewicht beträgt 820 g.
Bei der relativ hohen Temperatur des Granulierens wurde offenbar das Propyienpolymerisat, dessen ursprünglich sehr hohes Molekulargewicht über 1 000 000 lag, thermisch sehr stark abgebaut, und zwar bis in clic Bereiche herkömmlicher Polypropylene, wie sie nach bekannten Verfahren mit Ziegicr-Natta-Katalysatoren oder nach dem Philipps-Petroleum-Verfahren in flüssiger Phase hergestellt Werden, Das abgebaute granulierte Produkt kann lediglich in herkömmlicher An. /. B mit Azodicarbonamid als gasabspaltendes Treibmittel, aufgeschäumt werden. Man erhält |cdoch auch in diesem Falle relativ grobporige und vor allem sehr steife Produkte, die mit denjenigen im Beispiel 1 nicht vergleichbar sind.
Beispiel 3 (Vcrgieichsversuch)
Lin handelsübliches, stereoreguläres Polypropylen mit einem mittleren Molekulargewicht von 400000 und einer reduzierten spezifischen Viskosität von r/ red. 3.7 (bestimmt in Dekalin, stabilisiert mit 0.2 Gewichtsprozent N-Phenyl'/i-naphthylamin, als 0,l°oige Lösung bei 135 C) wird wie in Beispiel 1 mit chemisch feinster Kieselsäure (BET-Oberflächc 230 r '-Vg). Bariumstearat und Benzin 60/95 gemischt und cJttrudiert.
Man erhält einen kompakten, nur von wenigen groben Blasen durchsetzten Rundstrang. Sein Litergewicht liegt bei 811 g, das mittlere Molekulargewicht bei 350 000.
Handelsübliches Polypropylen läßt sich somit nicht zu den crfindungsgemäßen Produkten verschäumen. Durch Aufschäumen mit Azodicaibonamid erhält man zwar ein Schaumprodukt, das jedoch, wie in Beispiel 2 angegeben, schlechtere Eigenschaften als die crfindungsgemäßen strang- oder fadenförmigen Produkte aufweist.
Beispiel 4
Ein Gemisch der in Beispiel 1 genannten Art mit einem Zusatz von 10 Gewichtsprozent PolyäthylenpuUer mit einer Dichte von 0,916 bis 0,918 und einem Schmelzindex von (MI2)= 17 22 g/10 min wird wie in Beispiel 1 extrudiert.
Man erhält einen Profilstrang mit feinen Zellen, der sehr geschmeidig ist. Der Polyäthylenzusatz verbessert die Fließeigenschaften der aufzuschäumenden Mischung. Das Litergewicht des unverstreckten Profils liegt bei 290 g.
Beispiel 5
Ein Gemisch der in Beispiel 1 genannten Art mit einem Zusatz von 20 Gewichtsprozent Poly-d-butylen-Pulver (Viskosität η red., c = 0,1 in Dekalin bei 135° C = 4,0; die Schmelzviskosität bei 5,0 kp Beiastung beirägi 0,5 g/iO min nach DIN 53735) wird wie in Beispiel 1 extrudiert.
Man erhält einen Profilstrang mit sehr feinen Zellen, der geschmeidig, aber etwas zäher als gemäß Beispiel 1 ist. Das Litergewicht liegt bei 300 g.
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Claims (2)

Patentansprüche:
1. Fäden oder strangförmige Gebilde aus einem geschäumten stereoregulären Polypropylenpolymerisat, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem durch Gasphasenpolymerisation hergestellten, gegebenenfalls noch Katalysatorreste enthaltenden Propylen-Homo-, Co- und/ oder Pfropfpolymerisat bestehen mit etwa 5 bis 35 Gewichtsprozent heptanlöslichen Anteilen und etwa 95 bis 65 Gewichtsprozent stereoregulären Anteilen, deren mittleres Molekulargewicht vor dem Aufschäumen zwischen etwa 700 000 und 1200 000 liegt.
2. Fäden oder strangförmige Gebilde nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat vor dem Aufschäumen folgende Stmkturparameter besitzt:
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