DE1769821C - Flussiges Druckmittel - Google Patents

Flussiges Druckmittel

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DE1769821C
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DE
Germany
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oil
lecithin
pressure medium
liquid pressure
oils
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Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Original Assignee
Automobiles Peugeot, Paris, Regie Nationale des Usines Renault, BiUan court, (Frankreich)

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf öle, wie sie für das Füllen der Druckräume von Stoßdämpfern, von Bremsen und ähnlichen Einrichtungen und als flüssiges Druckmittel, z. B. bei einem Flüssigkeitsgetriebe benötigt werden. Es handelt sich also um Verwendungszwecke, bei denen das Erfordernis der Inkompressibilität möglichst weitgehend erfüllt sein soll.
öle dieser Art werden in der Regel auf der Basis eines Mineralöles aufgebaut, welches in der Hauptsache paraffinische Bestandteile enthält; solchen ölen werden vielfach Zusätze beigegeben, die bestimmten Zwecken dienen, z. B. der Beeinflussung der Viskosität bei Benutzung unter extrem hohen Drücken, der Verminderung des Verschleißes im Gebrauch, der Verhütung der Oxydation oder der Schaumbildung. Die mit oder ohne Zusatz eingesetzten öle zeigen bei ihrer Benutzung beispielsweise in den Stoßdämpfern der Kraftfahrzeuge den Nachteil, daß das Gleitvermögen mechanischer Teile auf Gummi begrenzt ist.
Die Erfindung hat zum Ziel, solchen Mängeln abzuhelfen.
Gemäß der Erfindung wird den genannten Mineralölen, insbesondere solchen, wie sie für Stoßdämpfer verwendet werden, mögen sie Zusätze der erwähnten Art haben oder nicht, zur Erzielung eines bestimmten Fettgehflltes ein Lecithin beigegeben. Man hat festgestellt, daß durch die Beigabe von Lecithin das Gleitvermögen von Gummi auf Metall erheblich verbessert wird. Dieser Vorteil ist deshalb bemerkenswert, weil in den verschiedeneu Einrichtungen, in denen solche öle gebrauchv werden, z. B. in Stoßdämpfern, in Flüssigkeitsgebtrieben Schäfte oder Bolzen vorhanden sind, die von öl umspült werden und dem Bestimmungszweck der betreffenden druckmittelbetriebenen Einrichtungen entsprechend sich gegenüber aus Gummi bestehenden Dichtungen bewegen.
Man kann irgendeines der als Phosphatide bekannten
ίο Lecithine, entweder tierischer oder pflanzlicher Herkunft, als Beigabe benutzen, vorzugsweise benutzt man das aus Sojabohnen gewonnene Lecithin.
Es kommt nicht auf einen genauen Prozentsatz der Beigabe des Lecithins zu dem Mineralöl an. Man hat.
ausgezeichnete Ergebnisse mit einem Gehalt von 2 Gewichtsprozent Lecithin im öl erhalten, aber auch schwächere Dosen, z. B. von 0,5 bis 1 Gewichtsprozent haben sich als brauchbar erwiesen, obwohl auch diese Werte keine untere Grenze für die Brauchbarkeit des Zusatzes bilden.
Jedoch wird man einen Gehalt von 2 °/0 nicht wesentlich überschreiten, einerseits, weil dies wirtschaftlich nicht vertretbar ist, andererseits, weil man Gefahr läuft, andere physikalisch-chemische Eigenschaften
des Öles empfindlich zu verändern.
Als Mineralöl, dem das Lecithin beizugeben ist, kann jedes öl benutzt werden, das für Stoßdämpfer brauchbar ist
Beispiel
Mineralölen mit den folgenden technischen Daten wurden verschieden hohe Lecithinmengen beigegeben:
öl Nr. 1 öl Nr. 2 öl Nr. 3
Dichte bei 15° C ... 0,850 0,880 0,870
Kinetische Viskosi
tät bei 5O0C in cSt 12,2 13,7 31
Kinetische Viskosi
tät bei 37,80C in
cSt 16,7 20,6 50
Kinetische Viskosi
tät bei 98,9°C in
cSt 5 4,6 7
Viskositätsindex
(V.l.) 206 157 110
Säureindex in mg
KOH 0,10 0,10 0,05
Zündpunkt in 0C... 122 158 225
Flammpunkt in 0C 135 176 235
Fließpunkt in 0C... -63 -48 —9
Anilinpunkt in "C .. 90 80 90
Gehalt an Sojaleei·
thifl In β/β ....... 0,5 1 2
Des öl Nr. 1, welche« du leichtflüssigste lit, ist beispielsweise für hydraulische Brennen brauchbar, ie Ol Nr. 2 ist geeignet für Stoßdämpfer; du dickflüssige Öl Nr. 3 kenn in Winden oder in Müderen Druckmittel· getrieben von Werkzeugmaschinen gebraucht werden.
Dii Henteliung de· öle geinID der Erfindung erfolgt M1 da0 du Lecithin in dem Mineralöl beispielsweise «s durch einfache« Rühren gelöst wird.
Nachstehend Mien mi Beispiele angeführt, die die fortschrittliche Wirkung des Leciihinzusateet au einem Mineralöl, welches für die Zwecke gemflfl der Erfindung verwendet wird, unter Beweis stellen:
1. J, J. C a u b · t hat in seinem Buch Theorie et Pratique industrielle du Frottement, DUNOD-TBCH· NlP—PARIS—1964, S, 345 ff., eine Mißeinrichtung beschrieben, die man als Vier*Kugel«Maichin· bezeichnen kann. Dabei wird eine Kugel, der ein· veränderliche Belastung erteilt werden kann, in· Drehung versetzt und wirkt dabei auf drei einander berührende, weiten Kugeln ein, die sich in einem mit einer Flüssig·
1 769
keit gefüllten Behälter befinden. Unter dem infolge der Reibung der Kugeln erzeugten Drehmoment ergeben lieh Abnutzungsflächen, deren Durchmesser mit der Größe der der oberen Kugel erteilten Belastung und der Zeitdauer der Drehbewegung wächst.
Es wurde nun festgestellt, daß bei einer bestimmten Belastung (20 kg) und einer bestimmten Zeitdauer der Einwirkung (100 Minuten) der Durchmesser der Eindrückflächen bei Verwendung eines mit Lecithin vermischten Öles als Füllflüssigkeit zwischen 0,23 und 0,29 mm, bei Verwendung eines Öles ohne Lecithinzusatz zwischen 0,43 und 0,53 mm liegt
2. Der Schaft des Stoßdämpfers eines Kraftwagens durchdringt eine von einem Gummiring umschlossene Dichtung, die von öl umspült wird. Nach längerem Stillstand des Wagens hat der Gummiring die Neigung, am metallischen schaft zu haften, und es bedarf einer bestimmten Kraft, um den Schaft abzulösen. Man hat nun festgestellt, daß diese Kraft, wenn der Schaft in einem öl läuft, das mit 0,5 bis 2% Lecithin versetzt ist, um 20 bis 30% geringer ist als bei einem nicht mit Lecithin versetzten öl. Man kann also auf diese Weise einen unruhigen Lauf vermeiden, der sich durch die ständigen Veränderungen der Kraft ergibt, die nötig ist, um das fortwährende Gleiten des Schaftes in der Dichtung sicherzustellen.
Man kann die Gegenwart des Lecithins in dem als Druckmittel dienenden öl durch spektrographische Analysen nachweisen. Bei der Infrarotabsorntion, besonders, wenn man die Technik der Differentialkompensation benutzt, ist das Lecithin deutlich erkennbar und kann gegebenenfalls sogar quantitativ durch sein ίο Bandenspektrum bestimmt werden.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verwendung eines aus
1. Mineralöl,
2. 0,5 bis 2 Gewichtsprozent Lecithin und
gegebenenfalls
3. üblichen Zusätzen
bestehenden Öles als flüssiges Druckmittel in Druckao räumen von Stoßdämpfern, Bremseinrichtungen und ähnlichen Einrichtungen.
2, Verwendung eines Öles nach Anspruch 1, welches als Komponente 2 ein Sojalecithin enthält

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