DE1767662C3 - Zahnpflegemittel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Zahnpflegemittel mit einem auf einen Wechsel des p_H-Wertes ansprechenden Indikator, womit eine bestimmte Dauer des Zahnputzvorganges vorgegeben werden kann.

Es ist bekannt, daß das Zähneputzen wenigstens

1 bis 1,5 Minuten dauern muß, um wirklich wirksam Iu sein. Befragungen haben jedoch ergeben, daß Erwachsene im allgemeinen nicht mehr als 20 Sekunden zum Zähneputzen verwenden, und zwar nicht etwa eus Mangel an Zeit, sondern weil das Zähneputzen eher gewohnheitsmäßig durchgeführt wird, um ein angenehmes Frische nefühl zu bekommen.

Bekanntlich sind nun nach jeder Mahlzeit die Zähne mit einer sehr feinen Schicht von Magma überzogen, welches durch die Zersetzung seiner Bestandteile einen Säuregrad von einem p_H-Wert zwischen

2 bis 2,5 erzeugt, welcher die Karies begünstigt. Wenn aber nach jeder Mahlzeit ein Zähneputzen von 1,5 Minuten Dauer durchgeführt würde, könnte eine erhebliche Verringerung der Zahnschäden auf Grund von Karies und Paradentose erreicht werden, denn es konnte nachgewiesen werden, daß die an sich gesundheitsfördernde Eigenschaft einer Zahnpaste noch durch ein sorgfältiges Zähneputzen unterstützt wird, dessen mechanische Reinigungswirkung am wichtigsten ist.

Man hat daher schon seit langem versucht, eine bestimmte Dauer für den Zahnputzvoigang dadurch vorzugeben, daß das Zahnpflegemittel nach einer gewissen Zeit des Zähneputzens seine Farbe ändert. So ist ein Zahnreinigungsmittel mit einem Gehalt an Phenolphthalein bekannt, welches auf einen Wechsel des p_H-Wertes anspricht und bei seiner Anwendung nach Neutralisation der sauren Reaktion der Mundhöhle seine Farbe wechselt, indem eine Rotfärbung auftritt. Hierbei besteht jedoch der Nachteil, daß saure Speisereste diese Neutralisation verzögern und den Farbumschlag unnötig lange hinausschieben, möglicherweise sogar vollkommen verhindern, während alkalische Speisereste unter Umständen einen sofortigen Farbumschlag bewirken und zu einem vorschnellen Abbruch des Zahnputzvorganges verleiten. Die vorgesehene Wirkung dieses bekannten Mittels wird daher weitgehend von dem jeweiligen p_H-Wert in de! Mundhöhle beeinträchtigt, so daß ein Benutzer dadurch unsicher in der richtigen Anwendung des Mittels wird und dieses dann wie jedes andere Mitte!

willkürlich anwendet, ohne überhaupt noch auf einen Farbumschlag zu achten.

Zweck der Erfindung ist die Vermeidung dieses Nachteils eines nur unzuverlässig vorausbestimmbaren Farbwechsels und die Schaffung eines Zahnpflegemitteis, womit einerseits sowohl ein zu rascher Farbumschlag bei alkalischer Mundhöhle verhindert, als auch andererseits dieser Farbumschlag bei ungewöhnlich stark saurer Mundhöhle nicht unnötig verzögert wird.

Ein solches Zahnpflegemittel ist hierzu erfindungsgemäß gekennzeichnet durch den Zusatz eines chemischen Puffergemisches zur Verzögerung des Farbumschlages.

Durch einen solchen Zusatz ist der Farbumschlag weitgehend unabhängig von der jeweiligen Situation in der Mundhöhle, denn durch die Pufferung bleibt der p„-Wen so gut wie unbeeinflußt von äußeren Abweichungen und ändert sich je nach der Einstellung und Wahl des Puffergemisches nur allmählich in der vorgesehenen Zeitspanne von 1 bis 1.5 Minuten. Damit wird in einfacher Weise erreicht, daß immer eine bestimmte Zeitdauer bis zum Farbumschlag vergeht, und zwar weitgehend unabhängig von äußeren, insbesondere individuellen Einflüssen.

Durch die erfindungsgemäße Pufferung ist es ferner möglich, verschiedene Indikatoren mit unterschiedlichem Farbumschlag zu verwenden, beispielsweise solche, die nicht in eine intensive Farbe umschlagen, wie etwa Phenolphthalein, sondern am Umschlagspunkt nur schwach gefärbt oder überhaupt farblos sind. Derartige Indikatoren sind bekannt und können entsprechend ausgewählt werden.

Zur praktischen Ausführung der Erfindung kann man beispielsweise einer Zahnpaste, deren ursprünglicher p_H-Wert zwischen 4,5 und 8 liegt, in geeigneten Mengen Methylrot zusetzen, sowie einen Puffer, beispielsweise ein System aus Zitronensäure und sauren oder monobasischen Phosphaten, wodurch ein entsprechender p_H-Wert aufrechterhalten wird. Diese Puffermischung kann dem Farbstoff in Form eines Gels zugesetzt werden, welches diese Stoffe allmählich unter der mechanischen Wirkung der Zahnbürste freisetzt.

Bei Kombinationen anderer Puffersysteme ist zweckmäßigerweise darauf zu achten, daß am Ende des Zähneputzens keine deutlich sichtbare Farbe auftritt, beispielsweise rot, blau, grün, braun, gelb usw.. sondern daß die Endfarbe eher derjenigen der Zähne entspricht, damit die verschiedenen Farbstoffe nicht Zahnfüllungen, künstliche Zähne oder das Zahnfleischgewebe in unästhetischer Weise verfärben.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zahnpflegemittel mit einem auf einen Wechsel des p_H-Wertes ansprechenden Indikator, gekennzeichnet durch den Zusatz eines chemischen Puffergemisches zur Verzögerung des Farbumschlages.