DE1765718C3 - Vorrichtung für die Aufhängung von Fahrleitungen elektrischer Bahnen - Google Patents
Vorrichtung für die Aufhängung von Fahrleitungen elektrischer BahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufhängung der Fahrdrähte von tragseillosen Fahrleitungen
elektrischer Bahnen unter Überbauten des Bahnkörpers, insbesondere für Unterpflasterbahnen mit mindestens
einem an der Tunneldecke seitlich der Gleisachse befestigten Isolator, an dem ein um eine vertikale
Achse verschwenkbarer Tragarm angebracht ist, der an seinem freien Ende eine den Fahrdraht tragende Fahrdrahtkiemme
aufweist.
Es sind bereits elastische Stützpunkte für die Fahrdrähte
tragseilloser elektrischer Bahnen für überbaute Bahnkörper mit nach oben beschränktem Raum. z. B.
Tunnelfahrleitungen, Fahrleitungen unter Brücken, Fahrleitungen für Unterpflaster-Straßenbahnen u. dgl.
bekannt bei denen die Fahrdrahtaufhängungen an der Decke des Überbaues erfolgen und in vertikaler Richtung
um einige Zentimeter beweglich angeordnet sind. Die Höhenbeweglichkeit ist erforderlich, damit sich der
Fahrdraht am Stützpunkt im Augenblick der Durchfahr: des mit Federdruck anliegenden Stromabnehmerbügels
des Triebfahrzeuges um ein ähnliches Maß anht. cn kann, wie zwischen den .'jtützpunkter.. Bei einer
starren Aufhängung würde der Fahrdraht unmittelbar vor dem Stützpunkt vorzeitig abgenützt werden, weil
der Stromabnehmer an dieser Stelle herabgedrückt werden müßte. Der Stromabnehmer würde bei höherer
Fahrgeschwindigkeit an einem starren Stützpunkt vorübergehend nach unten abgeschleudert, so daß die
Stromzufuhr unterbrochen, oder ein Lichtbogen gezogen wird. Solche immer an den gleichen Stellen auftretende
Lichtbogen führen durch Abbrand sehr bald zur vorzeitigen Fahrdrahtabnützung. Außerdem bewirken
die Lichtbogen erhöhten Kohleverschleiß an den Schleifstücken der Stromabnehmerbügel und führen
ebenso wie völlige Stromlosigkeit zur erhöhten, schlagähnlichen
Beanspruchung der Antriebsorgane der
T-:.Lf.L. Ä
Bekannt sind fernerhin elastische Stützpunkte für die
Fahrdrahtaufh^ 'ung mit aus Federstahl gebildeten
Federelementen sowie solche in Form von Tellerfedern und aus Nylon, glasfaserarmierten Kunststoff und
Gummi hergestellte Federelemente. Teilweise wird mit den bekannten Federelementen mehr oder weniger
auch ein schwingun/'sdämpfender Effekt erreicht, der
— je wirksamer er ist, eine um so höhere Fahrgeschwindigkeit
der elektrischen Bahnen ermöglicht. Grundsätzlich ist e;,ne stoß- und lichtbogenfreie Stromabnahme
durch den federnden Stromabnehmerbügel mit um so höherer Fahrgeschwindigkeit möglich, je
weicher die Federung der Fahrdrahtaufhängung ist, wenn sie mit einer hohen Schwingungsdämpfung; ver-
bunden ist. Eine starre Aufhängung führt bei höheren
Fahrgeschwindigkeiten zum Abspringen des Bügels, weil am Stützpunkt der Stromabnehmer eine Bewegung
nach unten ausführen muß, der sich seiner Massenträgheit widersetzt, so daß er unmittelbar am Stützpunkt
ab6eschleudert wird Eine weiche Federung altein
führt ebenfalls zum Abspringen des Bügels, weil die Fahrleitung beim Befahren derart in Unruhe gerät daß
die Masse des Stromabnehmerbügels den Fahrdrahtbewegungen nicht mehr folgen kann. Von den bekannten, ro
elastischen, mehr oder weniger schwingungsdämpfenden Fahrdrahtstützpunkten für tragseillose Einfach
fahrleitungen unter Überbauten besitzen die aus Federdraht
gebildeten keine Schwingungsdämpfung; solche aus Tellerfedern sind etwas günstiger, wei! ,-Tellerfedern
bei paketartiger Anordnung, i^rsHber '^einander
reiben. Kunststoff- und Gummifedern /.·,·*.-- aine — allerdings
zu geringe — Eigendan»:' —-2, welche den
energiereichen langwelligen Sch ..igungen nicht gerecht wird.
Es sind gummigefederte 6c.. ^nkarmstützpunkte bekannt,
bei denen das Federeiement nahe der Schwenkachse, also an dem, dem Fahrdraht abgekehrten Ende
des Tragarmes liegt Nachteilig ist dabei, daj die bewegten
Massen um die Masse des Tragarmes roch erheblich vermehrt werden und zudem eine ungünstige
entfernte Lage vom Feder- bzw. Feder-Dämpfungselernent haben, so daß sie durch die Hebelwirkung des
Tragarmes bezüglich ihres Unruheverhaltens beim Befahren durch den Stromabnehmer noch unterstützt
werden.
Bessere schwingungsdämpfende Eigenschaften weisen Kunststoff- oder Gummifedern mit zusätzlicher äußerer
Reibungsdämpfung auf. Bei einem bekannten Stützpunkt sind zwei oder mehrere frei tragende gegeneinander
reibende glasfaserarmierte Kunststoffblattfederblätter
mit Zwischenlagen aus Nylon vorgesehen. Bei einem weiteren bekannten Stützpunkt sind
mehrere Gummikörper vorgesehen. Diese sind gegeneinander oder gegen eine sie tragende Umfassung angepreßt,
mit der sie nicht fest verbunden sind und in der sie sich ein geringes MaB aneinander oder gegen die
Umfassung reibend hin- und herbewegen können.
Diesen sowie anderen bekannten Stützpunkten haften hinsichtlich ihres elastischen Verhaltens jedoch
zwei erhebüche Nachteile an, die ihre Funktionsfäh'gkeit
erheblich einschränken. Diese Nachteile sind vor allem eine gerade oder nahezu gerade Federkennlinie
sowie eine Auswirkung des Kurvenzuges auf die /eder-Uimensionierung.
In Kurven übt der mechanisci. gespannte Fahrdraht nän-lich einen erheblichen Seitenzug
auf die Aufhängevorrichtung aus, welcher von dieser auf die Befestigungselemente am Oberbau übertragen
werden muß.
Da tier raiitüinSii ikfcr Hegen —u£. sie die Einspann- si
stelle der Fedei Samit der Stromabnehmerbügel ungehindert
durchfahren kann, übt der Seitenzug, der praktisch Größenordnungen bis 250 kp und darüber erreichen
kann, horizontal wirkend bei den bekannten Stützpunkten ein Biegemoment auf die Feder aus, das
als Produkt des Seitenzuges des Fahrdrahtes und des Unrechten Abstandes des Schwerpunktes des Fahrdrahtquerschnittes
vom Schwerpunkt des Querschnitts des Federelemen's an der Einspannstelle desselben gebildet
wird. Dieses relativ große Biegemoment bestimmt bei den bekannten Stützpunkten Jie Federbemessung,
obwohl es für die eigentliche Aufgabe der Feder, welche lediglich das geringe Gewicht des Fahrdrahtes
federnd tragen sollte·, funktionsfremd ist, so daß diese viel härter als erwünscht isL Bei Durchfahrt des
Stromabnehmerbügels wirkt der Bügeldruck in der Größenordnung von etwa 4 bis 8 kp aem Fahrdrahtgewicht
entgegen, dessen Grö3e meist etwa in den Grenzen zwischen 8 und 13 kp. die ein Stützpunkt anteilig zu
tragen hat, liegt und entlastet das Federelement des Stützpunktes, wenn kun oder nur ein geringer Seitenzug
wirkt bzw. belastet zusätzlich, wenn die Feder durch einen stärkeren Seitenzug bereits im gleichen
Momentdrehsinne vorgespannt ist.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, die geschilderten Nachteile bekannter Stützpunkte zu vermeiden, also
einen solchen Stützpunkt zu schaffen, der eine weichfedernde Aufhängung des Fahrdrahtes ergibt, der weiterhin
eine starke Schwingungsdämpfung aufweist, aber bei sehr großen Auslenkungen des Fahrdrahtes hartfedernd
ist, womit verhindert wird, daß durch die größtenteils
langwelligen energiereichen Fahrdrahtschwingungen der Fahrdraht in eine, für das Zusammenspiel
von Fahrdraht und Stromabnehmer schädliche große Unrjhe versetzt wird.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß zwischen Fahrdrahtklemme und Tragarm zwei parallele
übereinanderliegende Hebel angeordnet sind, die an ihren Enden Bohrungen aufweisen, in die jeweils auf
der ein: η Seite der Hebel die Fahrleitungskiemme und auf der anderen Seite der Tragarm mittels Bolzen oder
Schrauben gelenkig so eingesetzt ist, daß die Hebel bei einer Bewegung der Fahrdrahtklemme in vertikaler
Richtung parallel zueinander verbleiben und daß an den sich benachbarten Flächen der beiden Hebel je
eine Ausnehmung eingebracht ist, in die ein Federelement
eingelegt ist, das eine stark progressive Federkennlinie
aufveist und eine starke Schwingungsdämpfung besitzt.
Die Kennlinie des Federelements kann dabei erfindungsgemäß angenähert parabelförmig verlaufen. Der
Fahrleitungsstützpunkt nach der Erfindung erlaubt von den Einflüssen von Seitenzügen eine weiche unü gleich-
:eitig hervorragend schwingungsgedämpfte Federung des Fahrdrahtes. Dabei kamn die Dimensionierung des
Federelements lediglich entsprechend der senkrechten Krafteinwirkung am Ankfemmpunkt des Fahrdrahtes
erfolgen. Das Seitenzugmoment wird von der zwcischenkligen
Parallelführung in Form von Zug- und Druckkräften in den parallelen Hebeln übertragen. Dabei
bleibt das Federelement bei nach oben gegen den Fahrdraht gerichtetem Bügeldruck des Stromabnehmers
im gewünschten Maße unabhängig vom Seitenzug und wegen der progressiven Kennlinie des Federelements
in bestimmten Grenzen nachgebend reagierend. Gleichzeitig ste'It sich die gewünschte Schwingungsdämpfung
innerhall· des Federelementes selbst pin
Nach einer Weiterbildung der Erfindung besteht das Federelement aus ein« m elastischen, aus Edelstahldrähten
engmasch'g gestrickten, gewickelten und formgepreßten
Kissen. Bei diesem zu einem relativ kleinen Kissen gewickelten Fedetrelement bleibt zwischen den
eng aneinanderliegenden Maschen noch genügend Raum, um den Körper als Druckfeder zusammendrükken
zu können, bis zu einem Maße, daß er nach Entlastung die vor der Belastung vorhandene Ausgangsform
selbsttätig sich ausdehnend wieder annimmt.
Bei diesem Federeiement findet gewissermaßen eine Hintereinander- und Parallelschaltung einer Vielzahl
kleiner in Strickmaschenform gekrümmter und gegen-
seitig vielfältig in Berührung stehender feiner Edelstahldrahtfedern
statt. Die Elastizität des so gebildeten Federkissens ergibt sich aus der Summe der Wirkung
der Einzelfedern, die Schwingungsdämpfung aus der gegenseitigen Reibung der Drähte an den vielen Berührungs-,
Kreuzungs-, und Vermaschungsstellen der Einzelfedern. Solche federnden Ganzmetalldämpferkissen
verwandeln bei jeder dynamischen Be- und Entlastung einen erheblichen Anteil der Schwingungsenergie
durch gegenseitige Drahtreibung in Reibungswärme, welche ohne Stauung durch die Vielzahl der Drähte
nach außen abgeleitet wird. Gainzmetalldämpfungskissen
sind alterühgs-.lemperatur und korrosionsbeständig,
so daß ihre Eigenschaften auch bei jahrelanger Dauerbeanspruchung erhalten bleiben. rs
Die Dämpfungseigenschaft des Federelements vergrößert
sich dadurch, daß schon bei einem einzigen größeren Schwingungsausschlag des Fahrdrahtes am
Stützpunkt nach oben das Kissen zunächst eine Entlastung, also eine Streckbewegung und anschließend im
weiteren Weg des Fahrdrahtes nach oben nach dem Nulldurchgang in der Schwingungsmittellage. wo bei
horizontaler Lage der beiden Hebel das Kissen seine größte Entspannung gleich der Einbauvorspannung in
der Fertigungswerkstätte aufweist erneut eine Druckbelastung, also eine Verkürzung erfährt.
Das Kissen wird dadurch je Halbwelle einer Fahrleitungsschwingung
zweimal, je Periode also viermal in seiner Länge verändert und damit viermal je Schwingungsperiode
die Dämpfungswirkungen der Drahtreibungen des Federkissens hervorgerufen.
Nach einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung sind die Ausnehmungen in einer solchen Weise in die
Hebel eingebracht, daß ihre seitlichen Kanten bei horizontaler Lage der Hebel in einer gemeinsamen Geraden
liegen, während sie sich bei einer Auslenkung der fahrdrahtseitigen Enden der Hebel nach oben oder unten
in verschiedener Richtung zueinander verschieben, womit die Kraft des Federelements stets in Richtung
einer Rückführung der Hebel in die horizontale Lage wirkt.
Die Ausnehmungen in den Hebeln können dabei eine halbzylindrische Form aufweisen und das Federelement
kann zylindrisch ausgebildet sein.
Der Tragarm kann ein gabelförmiges Verbindungsstück aufweisen, in dem übereinanderliegende Bohrungen
eingebracht sind, in denen die Hebel mittels Bolzen gelenkig gelagert sind.
Weiterhin können in zweckmäßiger Weise in die Ausnehmungen der Hebel an deren Enden frei gleitende
Druckstempel eingelegt sein, zwischen denen das Federelement unter Vorspannung in Richtung seiner
Längsachse eingebracht ist.
Die Druckstempel und die Ausnehmungen der beiden Hebel können so ausgebildet sein, daß bei einer
Abwärtsbewegung des fahrdrahtseitigen Endes der He- 'c°\ die beiden Druckstempel durch die sich dabei annähernden
diagonal gegenüberliegenden Stirnflächen der Ausnehmungen gegeneinander verschoben werden
und das dazwischenliegende Federelement zusammendrücken und bei Entlastung des fahrdrahtseitigen
Endes der Hebel durch die gespeicherte Federkraft des Federelements die fahrdrahtseitigen Enden der Hebel
wieder angehoben werden.
Schließlich können erfindungsgemäß die Hebel aus elektrisch isolierendem Material bestehen.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und im
folgenden näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine seitliche Ajisicht der Aufhängevorrichtung,
F i g. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung längs der Linien A-B,
F i g. 3 eine Ansicht der Vorrichtung in Richtung der
Tragarmachse gesehen mit Schnitt durch den Tragarm Jängs der Linie C-D und
F i g. 4 bis 6 Ausschnitte aus Fi g. 1 mit verschiedener
Lage der parallelen Hebel.
; In den Figuren ist mit 5 der Fahrdraht, mit 6 die
Fahrdrahtklemme, wejche von einem Verbindungsstück
9 getragen ist. bezeichnet. Die Hebel 2 der Parallelführung haben an ihren Enden Bohrungen 3.4 für die
Aufnahme von vier Gelenkbolzen. Die zueinander ge
richteten Flächen der Hebel 2 sind mit Ausnehmungen
7 versehen, welche das Federelement 1 und die beiden
Druckstempel 8 aufnehmen. Die Leiden Hebel 2 werden von einem Tragstück 10 getragen, las an einem um
eine vertikale Achse schwenkbaren Tragarm Il angebracht ist, an dessen Ende sich ein Schwenkgelenk 12
mit einer Reguliervornchtung 13 für die genaue Einstellung
der Fahrdrahthöhe befindet. Das Schwenkgelenk 12 wird von einem mit seiner Achse senkrecht an
einem Isolator 14 befestigten Schwenkzapfen 15 getragen. Der Isolator 14 ist mit üblichen Mitteln in Form
beispielsweise einer Schraube od. dgl. an der Decke 16 des Oberbaues der Gleisanlage, beispielsweise Tunnel
decke einer Unterpflasterbahn, befestigt. Der Isolator 14 stellt am Stützpunkt die zweite elektrische Isolation
dar. Die erste elektrische Isolation stellen die Hebel 2 dar, die zu diesem Zweck aus einem nicht leitenden
Material, z. B. Kunststoff, hergestellt sind. Auch das Verbindungsstück 9 oder das Tragstück 10 sowie der
Tragarm 11 oder ein Teil des Tragarmes 1J können an
Stelle der Hebel 2 aus Isolierstoff hergestellt sein.
Das Federelement ist, wie gesagt, mit Druckvorspannung in Ausnehmungen 7 der Hebel 2 eingesetzt. Bei
der Lage der Hebel 2, nach F i g.4 die als Nullstellung bezeichnet ist, liegen die Hebel horizontal bzw. ihre
Längsachsen bilden zusammen mit den senkrechten Verbindungslinien der Achsen in Bohrungen 3, Λ der
Hebel 2 eingesteckten Bolzen ein Rechteck. Wird der an der Tunnel- oder Überbaudecke 16 angebaute Stützpunkt
durch den an der Fahrdrahtklemme 6 angeordneten Fahrdraht 5 belastet und durch sein Gewicht
nach unten gedrückt, so bilden die Hebel 2 mit den senkrechten Verbindungslinien der Bolzenachsen ein
nach vorne unten geneigtes Parallelogramm. Dabei nähern sich die gegeneinander gerichteten Flächen der
beiden Hebel 2 ein relativ geringes Maß an. Deshalb muß, um die Parallelogrammbildunf, zu ermöglichen,
der Abstand der übereinander angeordneten Bolzen größer sein, als die Summe der Randabstände die gegeneinander
gerichteten Flächen der beiden Hebel 2 von den Bohrungen 2 und 4. Außer dieser gegenseitigen
Annäherung verschieben sich bei der Parallelogrammbildung die gegeneinander gerichteten Flächen
der beiden Hebel 2 gegenseitig.
Die gegenseitige Verschiebung der gegeneinander gerichteten Flächen wird rückgängig gemacht, wenn
der Fahrdraht 5 wieder bis zur Richtung, Nullstellung, bei der das Parallelogramm wieder zum Rechteck angehoben
wird und erfolgt in umgekehrter Richtung, wenn er darüber hinaus angehoben wird, so daß sich
ein Parallelogramm nach vorne oben gerichtet, bildet. Wird der Fahrdraht 5 wieder losgelassen, so daß er
nach unten sinkt, wiederholt sich dieser Vorgang der
Verschiebung der gegeneinander gerichteten Flächen der beiden Hebel 2 in umgekehrter Weise. Das gleiche
Maß gegenseitiger Verschiebung weisen außer den gegeneinander gerichteten Flächen der beiden Hebel 2
auch alle parallel dazu liegenden Schnittebenen dieser Körper auf. Diese bekannte Erscheinung wird für die
Druckbewegungsübertragung auf das Federdämpfungskissen 1 in der, wie schon erwähnt, den Effekt verdoppelnden
Weise genutzt. Die gegeneinander gerichteten Mächen der Hebel 2 weisen gleich lange Ausnehmungen
7 auf, deren seitliche Kanten bei der sogenannten Nullstellung sich direkt gegenüberstehen und in der
gemeinsamen Geraden liegen. Sie umschließen allseitig einen länglichen Raum, in den das Federelement 1 eingesetzt
ist, das in seiner Längsrichtung durch je einen auf jeder Seite am Federelement 2 anliegenden Druckstempel
8 unter Druckvorspannung gebracht ist. und die Ausnehmung 7 völlig ausfüllt. In seitlicher Richtung
dagegen liegen das Federelement 1 und die beiden Druckstempel 8 locker in den Ausnehmungen 7, so daß
sie in Längsrichtung gleitend verschoben werden können,
wenn durch äußere lotrecht gerichtete Kräfte an der Fahrdrahtklemme b angreifende Kräfte das Rechteckgebilde
entsprechend der Nullstellung je nach Kraftrichtung zu einem vorne nach unten oder oben
geneigten Parallelogramm verschoben wird, oder in einer Folge äußerer, in lotrechter Ebene wirkender
Schwingungskräfte in wechselnder Richtung diese Teile in den Ausnehmungen 7 der Hebel 2 abwechselnd
hin- und hergeschoben werden, wobei die Mitte des Fed^relements unverschoben bleibt. In der Nullstellung
hat die in der Ausnehmung liegende Aneinanderreihung Druckstempel 8 - Kissen 1 — Druckstempel 8
seine längste Ausdehnung und übt das in seiner Längs
richtung unter Druckvorspannung eingebrachte Federelement 1 den geringsten Druck auf die Stempel 8 aus.
und die dem Kissen abgelegenen Stirnflächen 71,72 der Stempel 8 geben diesen Dn ck gleichmäßig je zur Hälfte
an die anliegenden genau gegenüberstehenden Stirnflächen der oberen und unteren Ausnehmungen 7 weiter.
Bei genügender Vorspannung des Federelements 7 stellt sich bei unbelastetem Stützpunkt dieser Zustand
selbsttätig ein und die Hebel 2 nehmen die sogenannte Nullstellung ein. Erfolgt eine Gewichtsbelastung des
Stützpunktes durch den Fahrdraht 5 an der Fahrdrahtklemme 6, so ergibt sich aus der dadurch erfolgenden
Neigung der Hebel 2 und der damit verbundenen Verschiebung der vorher gegenüberstehenden Abschlußstirnflächen
der Ausnehmung 7 eine Gcgeneinanderschiebung der beiden Druckstempel 8 dadurch, daß sich
die Ebene zweier diagonal gegenüberliegender Abschlußstirnflächen der Ausnehmungen 7 einander annähern,
wobei sie die Stempel 8 mitnehmen, während sich die beiden anderen diagonal gegenüberliegenden Abschlußstirnflächen
der Ausnehmungen 7 voneinander entfernen und die dem Federelement 1 abgelegenen Stirnflächen der Druckstempel 8 verlassen. Die Neigung
des Parallelogramms erfolgt soweit, bis der parabelähnlich progressiv ansteigende Federdruck des Kissens
1 als statische Belastung auf eine der äußeren Last entsprechende Größe angewachsen ist Der Stützpunkt
und damit die Fahrdrahtlage nimmt dabei die Ruhestellung ein, wobei der statische Ruhedruck im Federelement
1 sich als Summe zusammensetzt aus dem Vorspanndruck in der Nullstellung und dem zusätzlichen
Druck durch die äußere statische Belastung. Frei nach unten wirkende Schwingungsausschläge der in Unruhe
versetzten Fahrleitung überlagern sich in ihrer Auswirkung noch als dynamische Druckspitzen dem statischen
Druck auf das Federelement I. Dabei ist es äußerst vorteilhaft, daß die Federkennlinie progressiv ähnlich einer
Parabel verläuft,-wodurch schädliche S>
^^wingungsäusschlage über die Ruhelage hinaus steiffedernd abgefangen
und dadurch klein gehalten werden. Dies gilt hinsichtlich der Fahrdrahtbewegung in Fom der für eine
gute Stromabnahme schädlichen energiereichen Schwingungen genauso für ihre Bewegungsrichtung
ίο. nach unten wie nach oben, denn nach dem Bewegungsdurchgang durch die sogenannte Nullstellung des
Stützpunktes in beiden Richtungen erfolgt bereits wieder eine Kompression des Federelements 1.
Die Maximalausschläge der energiereichen langwelligen
Fahrdrahtschwingungen werden also nach unten wie nach oben relativ hartfedernd abgefangen und dadurch
sehr wirksam unterdrückt, während dazwischenliegend nahe der Schwingungsmittellage ein für die
gute Befahrbarkeit vorteilhaft leichtes Federspiel innerhalb der flachen Anfangsäste der stark progressiven
Federkennlinien stattfindet, da mit jeder Bewegung die Drahtreibungen im Federelement 1 einhergehen, wodurch
auch in diesem Bereich die Schwingungen optimal gedämpft werden. Es verbinden sich also die Vor
teile der wirksamen Unterdrücke der großen Ausschläge der energiereichen Schwingungen durch die gegebene
elastische Ausschlagbegrenzung im Bereich der steilen Äst ler stark progressiven Federkennlinien und
der Reibungsdämpfung über den gesamten Arbeitsbereich des Stützpunktes nach oben und unten hin mit der
erwünschten weichen Federung im flachen Bereich der Federkennlinie zu einer optimalen Funktionstüchtigkeit
der Fahrdrahtstützpunkte.
Für den Fall, daß der Fahrdraht neben seiner vertikalen
Stützpunktbelastung durch sein Eigengewicht noch einen Seitenzug ausübt, z. B. in Kurven, ergibt sich eine
flachere Ruhelage des Parallelogramms, die zwischen der Ruhelage ohne Seitenzug und der Nullstellung liegt.
Dabei verlagert sich ein Teil der Wirkung der statisehen
Druckbelastung des Federelements 1 hinsicr llich
des erwünschten Anhubbestrebens des Fahrdrahtstützpunktes bei Annäherung des Stromabnehmerbügels auf
die sogenannte Zugseitcnhalterwirkung der durch die Gewichtsbelastung nach unten geneigten Hebel 2, welehe
dasselbe bewirkt. Letztere wird im Fahrleitungsba'i
in anderer einfacherer Anwendungsform sehr geschätzt, da sie das Anhubbestreben des Fahrdrahtes am
Stützpunkt bei Durchfahrt des Stromabnehmerbügels unterstützt und bei anderen Fahrleitungen aller Art,
vor allem bei Schnellfahrleitungen eine hohe Fahrgeschwindigkeit überhaupt erst ermöglicht. Die etwas höhere
Ruhelage würde für sich allein wegen der damit verbundenen geringen statischen Spannung des Federelements
nachteilig sein, da dadurch eine geringere Anhubbereitschaft des Stützpunktes gegeben wäre. Durch
die Zugseitenhalterwirkung wird dieser Nachteil jedoch wieder ausgeglichen, da sie das Anhubbestreben·
unterstützt, so daß auch bei Seitenzügen des Fahrdrahtes eine hervorragende Anhubbereitschaft des Stützpunktes
bei Bügeldurchfahrt gegeben ist. Da auch die schwingungsdämpfende und die als Folge der stark
progressiven Federkennlinie des Federkissens gegebene elastische Ausschlagbegrenzung vom Fahrdrahtseitenzug
unbeeinflußt bleiben, ist auch für den sehr oft
6r vorkommenden Fall, daß der Fahrdraht einen größeren
Seitenzug auf den Stützpunkt ausübt, eine optimale Stützpunktausbildung für eine relativ schneli befahrbare
Einfachfahrleitung, welche aus Raummangel ober-
609616/90
halb des Fahrdrahtes auf ein Tragseil verzichten muß, durch den Gegenstand der Erfindung erreicht worden.
Sehr vorteilhaft ist außerdem auch die erfindungsgemäße Anordnung der die Elastizität der Aufhängung
und die Dämpfung bewirkenden Teile in Fahrdrahtnähe, also am vorderen Ende des an sich bekannten horizontal
schwenkbaren Tragarmes If des Stützpunktes.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Aufhängung der Fahrdrähte von tragseillosen Fahrleitungen elektrischer Bahnen
unter Überbauten des Bahnkörpers, insbesondere für Unterpflasterbahnen mit mindestens einem
tη der Tunneldecke seitlich der Gleisachse befestigten
Isolator, an dem ein um eine vertikale Achse verschwenkbarer Tragarm angebracht ist, der an
seinem freien Ende eine den Fahrdraht tragende Fahrdrahtklemme aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Fahrdrahtklemm ι (6) und Tragarm (11) zwei parallele übereinanderlie
gende Hebel (2) angeordnet sind, die an ihren Enden Bohrungen (3, 4) aufweisen, in die jeweils auf
der einen Seite der Hebel die Fahrleitungsklemme iß) und aui deren anderer Seite der Tragarm (11)
•litteis Bolzen oder Schrauben gelenkig so iinge-
«etzt ist, du^ die Hebel (2) bei einer Bewegung der
Fahrdrahtkiemme (6) in vertikaler Richtung parallel tueinander verbleiben und daß an den sich benachbarten
Flächen der beiden Hebel (2) je eine Ausnehmung (7) eingebracht ist. in die ein Federelement (1)
eingelegt ist, das eine stark progressive Federkennlinie aufweist und eine starke Schwingungsdämpfung
besitzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennteichnet,
daß die Kennlinie des Federelements (1) parabelfc -mig verläuft.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, ^aB das Federelement
(1) aus einem elastischen, au-i Edelstahldrähten engmaschig
gestrickten, gev»icke!'en und formgepreßten
Kissen besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1. 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen
(7) in einer solchen Weise in die Hebel (2) eingebracht sind, daß ihre seitlichen Kanten (71,72)
bei horizontaler Lage der Hebel in einer gemeinsamen Geraden liegen, während sie sich bei einer
Auslenkung der fahrdrahtseitigen Enden der Heoel
(2) nach oben oder unten in verschiedener Richtung
zueinander verschieben, womit die Kraft des Federelements stets in Richtung einer Rückführung der
Hebel (2) in die horizontale Lage wirkt
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (7) in den Hebeln
(2) eine halbzyündrische Form aufweisen und das Federelement (1) zylindrisch ausgebildet ist so
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragarm
(11) ein gabelförmiges Verbindungsstück (10) au/-weisi,
in dem übereinander liegende Suiuungcn (4)
eingebracht sind, in denen die Hebel (2) mittels BoI-zen (41) gelenkig gelagert sind.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, da durch gekennzeichnet, daß in die Ausnehmungen (7)
der Hebel (2), an deren Enden frei gleitende Druckstempel (8) eingelegt sind, zwischen denen das
Federelement (1) unter Vorspannung in Richtung seiner Längsachse eingebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckstempe! (8) und die Ausnehmungen
der beiden Hebel (2) so ausgebildet sind, daß bei einer Abwärtsbewegung des fahrdrahtseitigen
Endes der Hebel die beiden Druckstempel (8), durch die sich dabei annähernden diagonal gegenüberliegenden
Stirnflächen (71,72) der Ausnehmungen (7) gegeneinander verschoben werden und das
dazwischenliegende Federelement verschoben werden und das dazwischenliegende Federelement (1)
zusammendrücken und daß bei einer Entlastung des fahrdrahtseitigen Endes der Hebel durch die gespeicherte
Federkraft des Federelementes (1) die fahrdrahtseitigen Enden der Hebel (2) so weit angehoben
werden, daß diese wieder in die Horizontale zi-nJckkehren.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel
(2) aus elektrisch isolierendem Material bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681765718 DE1765718C3 (de) | 1968-07-05 | Vorrichtung für die Aufhängung von Fahrleitungen elektrischer Bahnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681765718 DE1765718C3 (de) | 1968-07-05 | Vorrichtung für die Aufhängung von Fahrleitungen elektrischer Bahnen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1765718A1 DE1765718A1 (de) | 1971-09-09 |
DE1765718B2 DE1765718B2 (de) | 1975-09-18 |
DE1765718C3 true DE1765718C3 (de) | 1976-04-15 |
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