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Verfahren zur Kompensation des Spannungsabfalls zwischen Lichtsteuergerät
und Scheinwerfer bei Beleuchtungsanlagen beispielsweise fUr Film-und Fernsehzweoke
Bei Beleuchtungsanlagen für Film- und Fernsehzwecke fallen die Zuleitungen zu den
Scheinwerfern und Leuchten auch bei günstiger Wahl des Aufstellungsortes der Lichtsteuergeräte
verhältnismäßig lang aus. Dementsprechend ist auch der Spannungsabfall auf diesen
Leitungen recht hoch. So betragen die Spannungsverluste bei den 2,5 kW-Kreisen eines
modernen Fernsehstudios bis zu 10,5 V, obwohl die Licht-.
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steuergeräte in den Studios selbst aufgestellt und die Zuleitungen
deshalb äußerst kurz gehalten sind. In anderen Studios, wo die Lichtsteuergeräte
außerhalb der Studioräume aufgestellt sind, liegen die Verluste bei bis zu 34 V.
Im
ersten Falle bedeutet dies, daß der Lichtstrom um 16 % fällt
und die Farbtemperatur von 3200°K auf 3154°K sinkt; im zweiten Fall sind die entsprechenden
Werte 47 % und 3000°K. . Selbst wenn der Lichtstrom nur um 16 % sinkt, hat dies
sehr wichtige wirtschaftliche Folgen; denn um einen Ausgleich für den Abfall des
Lichtstroms zu finden, mühten im Extremfall etwa 20 % Scheinwerfer mehr installiert-werden,
und nicht nur Scheinwerfer allein, sondern auch die zu deren Betrieb erforderlichen
Anlagen und Bauelemente, wie Lichtsteuergeräte, Steuerkreise und Teleskopmaste.
Nahezu in gleichem Maße steigt die benötigte elektrische Leistung, was zusätzliche
Stromkosten mit sich bringt und wegen des hAren Wärmeanfalls eine entsprechende
Steigerung der Leistung der Klimaanlagen erfordert, deren Betriebskosten
sich damit gleichfalls beträchtlich erhöhen.
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Bei Schwarz-Weiß-Aufnahmen kann
ein Spannungsabfall von 5 A
wie er im günstigsten Falle auftritt, noch hingenommen werden. Bei Parb-Aufnahmen
und größeren Leitungslängen zwischen den Lichtsteuergeräten und den Scheinwerfern
sind jedoch besondere Maßnahmen erforderlich, um den Spannungsabfall in den nötigen
Grenzen zu halten.
Die einfachste £&&0 ist die, den Querschnitt
der |
Zuleitungen zu erhöhen. Statt des belastungsmäßig zulässigen Querschnitts von 2,5mm2
wurden z. B. in einem Fall Leitungen mit einem Querschnitt bis zu 25mm2 verlegt.
Üblicherweise wird bei Lichtsteuergeräten in einem Regelkreis ein Vergleich zwischen
dem Istwert der Ausgangsspannung an den Geräteklemmen und dem vom Steller vorgegebenen
Sollwert durchgeführt und zur Regelung ausgewertet. Wenn der Istwert der Spannung
nicht unmittelbar an den Ausgangsklemmen den Lichtsteuergerätes, sondern kn den
Anschlußklemmen der Scheinwerfer abgegriffen wird, erhält man auf diese Weise eine
Scheinwerferbetriebsspannung, die unabhängig von der Größe des Spannungsabfalls
auf der Leitung ist, vorausgesetzt, daß das Lichtsteuergerät
eine mindestens
um den Spannungsabfall höhere Spannung abgeben kann.
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Auch diese Lösung vermag nicht restlos zu befriedigen, da die Leitungen
zwischen Lichtsteuergerät und Scheinwerfer für die Rückübertragung des Spannungs-Istwertes
zwei zusätzliche Adern erhalten müssen. Den VDE-Bestimmungen entsprechend sind diese
Adern mit dem gleichen Querschnitt wie die Lastleitungen auszuführen, so daß
sich
die Kosten für die Installation erheblich erhöhten.
Außerdem können in den Verteilern und an den Schein-
werfern
nicht mehr die üblichen Stecker und Kupplungen
verwendet werden.
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Die Erfindung zeigt einen Weg, der es ermöglicht,
den
Spannungsabfall in den Leitungen zwischen Liohtsteuergerät
und Scheinwerfer ohne Vergrößerung des Leitungs-
querschnittes und
ohne Erhöhung der Zahl der Leitungen zu kompensieren. Der Vorschlag
der Erfindung geht dahin,
dem Istwert der am Ausgang
des Lichtsteuergerätes anstehen- . den Spannung eine dem Strom
in den Leitungen zum Ver-
braucher proportionale Spannung entgegenzusahalten,
mit
der der Regelstrecke des Reglers, in der der Sollwert
Gier
Spannung mit dem Istwert verglichen wird, ein zu
niedriger Spannungs-Istwert
vorgetäuscht-wird, der eine
dem Spannungsabfall auf den Leitungen
entsprechende Er-
höhung des Sollwertes zur Folge hat. Voraussetzung
ist.
natürlich auch hier, daß am Lichtsteuergerät eine Spannungs-
reserve
zur Kompensation des Spannungsabfalls zu Verfügung steht. Diese
Voraussetzung Ist in der Regel durch die
Übertragungseigenschaften des
im Lichtsteuergerät einge-
bauten Filters gegeben. Sie kann
notfalls aber auch durch
Wahl einer höheren Eingangsspannung
oder Zusatztransfor-
matoren auf der Ausgangsseite der Lichtsteuergeräte
er-
füllt werden.
Schaltungsmäßig läßt sich das Verfahren
der Erfindung z. B. in der Weise realisieren, daß im Zuge der zum Verbraucher führenden
Leitung ein Widerstand angeordnet wird, an dem eine dem Verbraucherstrom proportionale
Spannung abfällt, die einem Transformator zugeführt wird, dessen Sekundärwicklung
mit der Sekundärwicklung eines zweiten, mit den Ausgangsklemmen des Lichtsteuergerätes
verbundenen Transformators in der Weise in Reihe geschaltet ist, daß eine um den
transformierten Spannungsabfall am Widerstand verminderte Wechselspannung entsteht,
mit der nach Gleichrichtung die Regelstrecke des Reglers angesteuert wird,
da der Sollwert im allgemeinen als Gleichspannungswert vorgegeben ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung für zwei Schaltungsbeispiele
näher 'erläutert.
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In der Fig. i ist mit L der Steuerteil des Lichtsteuergerätes bezeichnet,
dessen Eingang an eine Wechselspannungaquelle angeschlossen ist und dessen Ausgang
zu einem oder mehreren Verbrauchern - Scheinwerfern oder Leuchten -führt. Im Zuge
der zu dem oder den Verbrauchern führenden Leitung ist ein Widerstand W angeordnet,
an dem eine dem Verbraucherstrom proportionale Spannung abfällt. Diese Spannung
wird einem Transformator T1 zugeführt, dessen
Sekundärwicklung
mit der Sekundärwicklung eines zweiten,
mit den Ausgangsklemmen des
Lichtsteuergerätes verbundenen
Transformators T2 in der Weise in Reihe
geschaltet ist,
daß eine um den transformierten Spannungsabfall am Wider-
stand
W verminderte Wechselspannung entsteht. Diese
Wechselspannung
wird in einem Gleichrichter t11 gleich-
gerichtet und der
Regelstrecke einen Regler R zugeführt, in der diese mit dem am Steller S
eingestellten Spannungs-Sollwert verglichen wird. Sie täuscht der Regelstrecke
infolgedessen
einen zu niedrigen Spannungs-Istwert vor,
der eine dem Spannungsabfall
auf den Leitungen zum Ver-
braucher entsprechende Erhöhung des Sollwertes
zur Folge
hat und daher den Spannungsabfall auf den Leitungen kompen-
siert.
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Von dem Ausführungsbeispiel der-Fig.:1 unterscheidet sich
das
nach Fig. 2 dadurch, daß jeder der Transformatoren T1,
T2
einen eigenen Gleichrichter 0129 Q13 besitzt. Die Ausgangsspannung
den einen Gleichrichtern ist der des anderen entgegengeschaltet.
Es entsteht also auch hier wiederum eine um den transformierten
Spannungsabfall im Widerstand W
verminderte Spannung, die zum Vergleich
in der Regelstrecke .' des Reglers R benutzt werden kann. Dieser
Schaltur ist
dann der Vorzug zu geben, wenn bei Belastung
mit verhältnis-
mäßig großen Blindstromanteil ein entsprechender
Phasenwinkel , i zwischen Ström und Spannung gegeben ist.