DE1760989A1 - Verbesserte Polypivalolactonfasern und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Verbesserte Polypivalolactonfasern und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
zur
Patentanmeldung
Patentanmeldung
"Verbesserte Polypivalolactonfasern und Verfahren zu ihrer
Herstellung11 '
Anmelderin» Kanegafuchi Boseki Kabushiki Kaisha, Tokyo, JAPAN
Die folgende Priorität wird beansprucht· japanische Pat.-Anm. -Br· 49 199/1967 vom 31. Juli 1967
Die Erfindung betrifft eine verbesserte elastische und zähe
Polypivalolactonfaser mit einer besonders stark ausgeprägten Fähigkeit, die bei ihr vorhandenen erwünschten Eigenschaften
der elastischen Erholbarkeit, wie beispielsweise Zugerholbar- M
keit und Ermüdungsfestigkeit, auch bei einer hohen Erhitzung
beizubehalten, und darüber hinaus mit einer stark erhöhten Dehnbarkeit und einer vorzüglichen Anfärbbarkeit} des weiteren
betrifft die Erfindung auch das Herstellungsverfahren für eine solche Faser, und zwar durch eine Sohmelzstrangpressung
eines Polymerenmaterials, das im wesentlichen aus Polypivalolacton mit einem Wert für die grundmolare Viscositätszahl
^t/ von mindestens 1,1 besteht, dieses stranggepreSte
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Polymerenmaterial noch während es sich im geschmolzenen
oder weichplastischen Zustand befindet, einem hohen Durchzug zwecks Ausbildung einer stark orientierten unrtrstreckten Faser unterwirft und die abgezogene unverstreckte Faser entweder einer Hitzebehandlung oder einer
(taellungsbehandlung unterzieht, wobei praktisch vermieden
wird, die Faser zu verstrecken.
Die erfindungsgemäßen Polypivalolaetonfasern, die ent«
φ weder als endlose Fäden oder als Stapelfasern hergestellt werden können, lassen sich befriedigend zu Geweben oder
zu Strickwaren verarbeiten, die bei dem Tragen tin« stark
erhöhte Elastizität besitzen; sie sind auch für industrielle
Zwecke, beispielsweise zur Herstellung von ungewebten Tüchern, Reifencord, Förderbändern, Schläuchen zur Leitung
von heißen Flüssigkeiten, Filtermatten für heiße Flüssigkeiten und Polsterungen,geeignet. Insbesondere eignen
sich diese Fasern dort, wo es auf eine Stark erhöhte Ben- ;
»nungsfähigkeit, Zugerholungsfähigkeit, Ermüdungswider- !
türen ankommt. '
Über aus Polypivalolacton hergestellte Fasern befinden sich (
Angaben in verschiedenen Veröffentlichungen, beispielsweise der USA-Patentschrift 2 658 055, der britischen Pmttatschrift
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-3-
BAD
: . ■- 3 - ; ■■■·■
766 347 und der japanischen PatentVeröffentlichung
9810/1966. Im Hinblick auf ihre Qualität unterscheiden
sich jedoch die erfindungsgemäßen Pasern wesentlich von denjenigen, die in diesen Patentschriften beschrieben
sind, denn diese bekannten Pasern sind im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Paser nicht elastisch. Kur in
der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 ist eine
Polypivalolactonfaser mit einer besonderen Art von Elastizität vorgeschlagen worden, die eine überlegene Zugerholungsfähigkeit
und auch eine überlegene Arbeitserholbarkeit
besitzt. Diese bekannte Paser ermangelt aber bei hohen Temperaturen ihrer ausgezeichneten Elastizität
seigenschaft, Zähigkeit und anderer erwünschter Eigenschaften, wie sie bei der erfindungsgemäßen Paser gefunden
werden.
Die Erfinder des vorliegenden Erfindungsgegenstandes
erforschten bereits früher genau die Peinstruktur und die Herstellungsbedingungen für eine zähe Polypivalolactonfaser
mit einem hohen Grad des Loduls und einer überlegenen Ermüdungswiderstandsfähigkeit, sowie einer stark
erhöhten Zugerholbarkeit und sie haben diese Paser in
einer noch im Prüfungsverfahren schwebenden, noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung beschrieben.
Die in dieser japanischen Patentanmeldung (entsprechend
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der deutschen Patentanmeldung P 16 60 437.8) beschriebene Polypivalolactonfaser stellt man her, indem man
zunächst einen hochorientierten unverstreckten Faden
ausspinnt und dann diesen Faden unter bestimmten festgelegten Bedingungen zwecks weiterer Erhöhung des
Orientierungsgrades verstreckt und anschließend einer Elastizitätserhöhungsbehandlung unterwirft. Man kann
aber kaum erwarten, daß man -bei einer elastischen Faser,
die so, wie es in dieser Patentanmeldung beschrieben ist, einer äußerst hohen Verstreckung unterworfen
wurde und einen hohen Orientierungsgrad besitzt, noch eine überlegene Dehnungsfähigkeit erteilen kann.
Darüber hinaus ist festzustellen, daß eine nach dieser früheren Methode hergestellte Faser im Hinblick auf
ihre Anfärbbarkeit sehr zu wünschen übrig läßt und darüber hinaus dazu neigt, bei höheren Temperaturen ihre
elastische Erho^barkeit beträchtlich einzubüßen.
!fach einer Reihe weiterer Untersuchungen über die Herstellung
von Fasern aus Polypivalolacton und auch über die Beziehungen zwischen den physikalischen Verhältnissen
und der Feinstruktur der erhältlichen Polypivalolacton-
es
fasern ist ''den Erfindern gelungen, die verschiedenen
Nachteile bei den vorerwähnt bekannten Polypivalolaotonfasern völlig zu überwinden und auch gegenüber den von
den Erfindern bereits früher vorgeschlagenen Polypivalo-
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lactonfasern eine Verbesserung zu erzielen und zwar im Hinblick darauf, daß die erfindungsgemäßen Pasern
neuartige physikalischen Eigenschaften aufweisen, die grundlegend unterschiedlich in ihrer Natur gegenüber
denjenigen der vorerwähnten Fasern sindj es gelang
ihnen, insbesondere die Feinstruktur und die Herstellungsbedingungen für diese neuartige erfindungsgemäße
Faser festzulegen. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt das Ergebnis dieser Arbeiten dar.
■ ■ ■■; ■■■■■: ; i
Die erfindungsgemäße Aufgabe lag also in der Schaffung
einer Herstellungsmethode für eine zähe Polypivalolactonfaser mit einer hervorragenden Anfärbbarkeit, einer
stabilisierten inneren Feinstruktur, einer stabilisierten F-s er eigenschaft, einer hochgesteigerten Dehnbarkeit
und elastischen Erholung, beispielsweise der Zugerholbarke itj,und dem wünschenswerten Merkmal, daß diese hervorragenden Eigenschaften auch unter der Einwirkung von
hohen Temperaturen nicht verloren gehen. Diese Ziele j|
lassen sich im Prinzip dadurch erreichen, daß man ein
im wesentlichen aus Polypivalolacton mit einem Wert für
von TDtnsS AAj
seine grundmolare Tiscositätszahl /iff (hestehendes PoIymerenmaterial
strangpreßt und dabei dafür sorgt, daß das Polymerenmaterial noch während es sich im geschmolzenen
oder weichplastischen Zustand befindet einem hohen
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■ ■ ■ ■ V)V
Durchzug unterworfen wird, wodurch ein hochgradig orientierter unverstreckter Faden entsteht, und daß
man diesen unverstreckten Faden nachträglich einer solchen
Hitzebehandlung oder Quellungsbehandlung unterzieht, bei der im wesentlichen keine Verstreckung stattfindet;
auch die auf diese Weise herstellbare neuartige elastische Polypivalolactonfaser gehört zum Erfindungsgegenstand.
Das Erfindungsziel liegt demzufolge auch in der Schaffung
einer verbesserten elastischen Faser mit einer stabilisierten inneren Feinstruktur, einer stabilisierten Qualität,
einer extrem stark erhöhten elastischen Dehnbarkeit und elastischen Erholbarkeit, einer vorzüglichen Ermüdungsfestigkeit und vor allem mit dem besonderen iierkmal, daß
alle diese hervorragenden elastischen Eigenschaften auch bei hohen Temperaturen beibehalten werden.
Bin weiteres Erfindungsziel liegt in der Erschaffung von
Erzeugnissen, die unter Verwendung der verbesserten erfindungsgemäßen elastischen Fasern hergestellt sind und
eine Dimensionsstabilität und überlegene Erholungseigenschaft besitzen, derart, daß die so hergestellten Erzeugnisse
sich bis zu einem angemessenen Grad an die Belastung anpassen, der sie wiederholt ausgesetzt sind und daß sie
während langer Zeiträume, auch wenn sie dabei einer hohen Temperatur ausgesetzt sind, die Eigenschaften wiederge-
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BAD ORIGINAl. ........
winnen, nach der Entfernung der auferlegten Belastung
sofort ihre ursprüngliche Gestalt wieder einzunehmen.
Sin weiteres Irfindungsziel liegt in der Schaffung von
Fasererzeugnissen mit einem hohen Anfärbbarkeitsgrad,
die sich dazu eigenen, die Farbe mit einer stark erhöhten Geschwindigkeit in ihren Fasern aufzunehmen·
Weitere erfindungsgemäße Ziele liegen in der Schaffung einer industriell gut durchführbaren Faserherstellungsmethode
mad ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
anhand der beigefügten Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen»
Fig. 1 eine schematische Darsteilung der azimutalen
Röntgenstrahlbeugungsintensitätskurve mit ihrer Spitze bei 15·4°» 2 0, die bei dem
spektrometrischen Röntgenstrahlbeugungsbild einer Polypivalolacijonfaser erscheint}
Fig. 2 eine schematische Darstellung der radialen Röntgenstrahlbeugungsintensitätskurve, die
im Bereich von 5°bis 30°£ θ bei einer PoIypivalolactonfaser
gefunden wirdj
Fig. 3 eine schmatische Darstellung einer flachwinkligen meridionalen Röntgenbildstreuintensitäts-
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-8-
BAD
karre einer elastischen Polypivalolactonfaserf
Fig. 4 eine schematische Darstellung der äquatorialen Eöntgenstrahlbeugungsintensitätskurve, aus der eich die Methode zur Messung- des Strukturcoefficienten der faser
ergibt{
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer weitwinkligen Eöntgenstrahlbeugungsintensltätkurve von Polypivalolacton im geschmolzenen Zustandι
$■·
Fig. 6 eine schmatische Darstellung der Streuintensitätskurve des gleichen Polypiyalolactons
in seinem amorphen Zustand, erhalten aus Fig. 5i
Fig. 7 eine schmatische Darstellung der Abhängigkeit zwischen dem Orientierungsgrad und dem
Strukturcoeffizient einer elastischen, erfindungsgemäß
hergestellten Polypivalolactonfaser im Vergleich zu einer nach der bisher üblichen Methode hergestellten Polypivalolactonfaserj
Fig. 8 eine schmatische Darstellung der Abhängigkeit zwischen dem Orientierungsgrad einer elastischen
Polypivalolaetonfaser und den Orientie-
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rungsfunktionen Fat Fb>
und Fc1 die sich jeweils aus den Spitzen bei 2 β = 11»5° und
17»8 berechnen lassenj
Fig· 9 eine sohWfe is ehe Darstellung der Abhängigkeit
zwischen den vorerwähnten Orientierungsfunktionen Fa und Fb j
Fig.10 eine schmatisohe Darstellung mit einem Vergleich zwischen den Belastungsdehnungskurven
der unverstreckten, elastischen, erfindungsgemäß
hergestellten Polypivalolactonfaser und
der in einer früheren Erfindung vorgeschlagenen verstreckten elastischen iolypivalolactonfaser
und zwar vor allem zur Darstellung aines Dehnungs-EntIstungs-Zyklus
in der Beiastungsdthnungskurve
zur Zeit der Messung einer elastischen Polypivlolaotonfaser im Hinblick auf
ihren Zugerholungsgrad bei 50 i» Dehnung}
Fig. 11 eine sohlüatische Darstellung eines Vergleiche
zwischen den Belastungsdehnungskurren einer unverstreckten
elastischen, erfindungsgemäö hergestellten Faser und einer vorstreckten elastischen Faser gem. der früheren Erfindung bei
120°0|
Fig.12 eine aohmatischt Darstellung dee brauchbaren
Bereiches für di· Abhängigkeit zwieohen d«r
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Temperatur und der Bauer der Wärmebehandlung, die erforderlich ist, um einer unveiratreckten Polypivalolaotonfaser sine hohe
Elastizität'zu erteilen, wenn man eine erfindungsgemäße trockene Wärmebehandlung
durchfuhrt!
?ig. 13 eine sohnüe.atieohe Darstellung der Anfärbbarke it skur ve einer Polypiralolaotonfaser in
Abhängigkeit zu der Anfärbungstemperatur
bei Verwendung einer Dispereionsfarbe, bestehend aus HDiacelliton fast Brilliant
Blue BN und
Pig. H eine ecktmatiache Darstellung der Anfärbbarkeitekurrt ähnlich derjenigen in fig. 15,
jedoch bei Anwendung einer aus "Diacellitοη
Scarlet B* bestehenden dispergieren farbe.
Hit den erfindungsgemäßen Polypiralolaotonfasern werden
alle Nachteile behoben, die bei den bekannten und in den
bereite erwähnten Patentschriften beschriebenen Polypiralolaotonfaeern auftreten, einschließlich derjenigen, die
Ton den Erfindern bereite früher zum Patent angemeldet worden sind, denn sie besitsen Töllig neuartig« physikalisch· Eigenschaften und weiohen in ihrer (Jrundstruktur
Tollkommen daron ab.
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Die elastische Faser, die Jetzt beschrieben wird, ist
zäh und besitzt eine stark erhöhte Dehnungsfähigkeit, ist in ihrer elastischen Erhohlungsfähigkeit, beispielsweise
der Zugerholungsfähigkeit, überlegen und ebenso in ihrer
Ermüdungefähigkeit. Vor allem zeichnet sie sich dadurch aus, daß sie in diesen erwünschten Eigenschaften auch
bei hohen Temperaturen kaum beeinträchtigt wird. Genauer ausgedrückt) besitzt die hier beschriebene elastische
Faser bei Raumtemperatur einen Zugerholungqpad bei 5 fi
Dehnung von mindestens 96 # und bei 50 96 Dehnung von mindestens 85 i*\ sie besitzt in einer Atmosphäre mit einer
Temperatur von 12O0O bei einer Dehnung von 5 i· einen Zugerholungsgrad von mindestens 90 i· und bei 50 $6 Dehnung
einen Zugerholungsgrad von mindestens 80 <f»\ sie zeigt
ferner bei Zimmertemperatur einen Arbeitserholungsgrad
bei 50 io Dehnung von mindestens 40 c/o und in einer Atmos
phäre mit einer Temperatur von 12O0C einen Arbeitserholungagrad
bei 50 $ Dehnung von mindestens 35 i>\ schließlich
zeigt sie bei Zimmertemperatur eine Reißfestigkeit von mindestens 200 fi, ■
Die hier beschriebene elastische Faser zeigt bei einer
hohen Temperatur noch eine Ermüdungsfestigkeit, die einer bei 120 G in Aufeinanderfolge ausgeführten zehnmaligen
50 $igen Dehnung und Entspannung ausreichend wi-dersteht.
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Die hier beschriebene elastische Faser besitzt eine Zugfestigkeit von mindestens 1.5 gr/d und eine Knotenstärke,
deren Wert sogar noch größer ist als der Y/ert seiner Zugfestigkeit.
Die in der erwähnten japanischen Patentauslegeschrift
9810/1966 beschriebene Polypivalolactonfaser erzielte lediglich die vorstehend aufgezählten Werte für die Zugerholung
oder Arbeitserholung. Im G-egensatz zu dieser
zum bekannten Stand der Technik gehörenden Polypivalolactonfaser besitz^ die erfindungsgemäß hergestellte laser
nicht nur diese überlegenen Werte für die Zug- und Arbeitserholbarkeit, sondern sie besitzt darüber hinaus
bei hohen Temperaturen beibehaltene überlegene Eigenschaft ten und eine überlegene Zähigkeit; auch ihre Dehnbarkeit
ist erheblich verbessert.
Die in der vorerwähnten, noch im Prüfungsverfahren schweben den Patentanmeldung beschriebene Erfindung hat zu dem Erfolg
geführt, daß den Polypivalolactonfasern nicht nur alle vorerwähnten Zugerholungs- und Elastizitätseigenschaften
erteilt wurden, sondern sie führte darüber hinaus zu einer Verbesserung der Ermüdungefestigkeits- und
Zähigkeisteigenschaften. Im Gegensatz hierzu erweisen sich die erfindungsgemäß hergestellten Pasern nicht nur in
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BAD ORlGI
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ihren elastischen Erholbarkeitseigenschaften einschließlich
der Zugerholung und der verbesserten Ermüdungsfestigkeit
und Zähigkeit überlegen, sondern sie haben noch viele weitere Vorzügel Beispielsweise ist ihre
Dehnbarkeit und Anfärbbarkeit allen vorerwähnten Fasern
überlegen und sie verlieren diese guten Eigenschaften auch unter der Einwirkung von hohen Temperaturen nicht,
Als Ergebnis von eingehenden theoretischen Überlegungen
und experimentellen Untersuchungen konnten die Erfinder
festellen, daß eine Beziehung zwischen der inneren Feinstruktur,
die bei den erfindungsgemäßen Fasern vorliegt, und ihren physikalischen neuartigen Eigenschaften besteht!
es konnte festgestellt werden, daß die strukturellen G-rundparameter
der erfindungsgemäßen Faser die folgenden speziellen Elemente betreffem die grundmolare Viscositätszahl
des die Faser bildenden Polymeresj der Orientierungsgrad der Kristallite? der Kristallinitätsgrad, die Langperiode,
die Länge der amorphen Gebiete und der Strukturcoeffizient
der Faser. Es konnte auch herausgefunden werden, daß die Strukturerfordernisse für die erfindungsgemäße
Faser einleuchtend zu definieren sind, und zwar mit universal anwendbaren Festlegungen der Werte für diese
Elemente.
Die 'erfindungsgemäßen Fasern lassen sieh nämlich durch
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die !Tatsache charakterisieren, daß sie im wesentlichen
aus einem Polypivalolaeton bestehe», das §intη Wert für
seine grundmolare Visoositätszahl von mindts-teng 1t0 b#-
sitzt und dabei die folgenden Werte für die
Grundstrukturelemente aufweist» ein von mindestens $.Qf ein Kristallinitätsgrad von mind««
stens 55 fi, eine Iiangperiode von mindestens 80 t, eine
durchschnittliche I&nge der amorphen S-tbiite von
40 % und einen ütrufcturcoeffigiant von ftoehsttni 1,70»
Eine solche Faser, wie sie oben bfiehritb©» ist, läßt
sich dadurch herstellen, daß man zunächst unter genau
festgelegten Bedingungen tine i* wesentlichen aus FoIypivalolacton
mit einem Wert für seine grundmolare Yiscositätszahl
von mindestens 1.1 bestehendes Polymer als Schmelze in einer Weise ausspinnt, bei der ein hochorientierter
unverstreckter laden entsteht und danach
diesen Faden entweder einer Wärmebehandlung unter Benutzung
von Dampfhitze, nasser Hitze oder trockener Hitze praktisch ohne gleichzeitige Verstreckung unterwirft
oder den Faden einer Quellungsbehandlung in einer Lösung unterzieht, die aus einem !lösungsmittel, beispiels
weise Wasser, Alkohol, oder irgendeinem anderen lösungsmittel besteht, das eine organische oder anorganische
,Substanz mit quellenden Eigenschaften für Polypivelolacton
gelöst enthält.
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BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
Die nachfolgende Beschreibung befaßt sich mit der Bedeutung und der Methode für die Messung der jeweiligen
Grundstrukturelemente, die vorstehend angegeben sind.
1. Grundmolare Viscositätszahl,
Die grundmolare Viseositätszahl dient als Anzeige für
das Molekulargewicht des Polymers. IHir die vorliegende
Erfindung wurde der Wert für die grundmolare Viscositätszahl unter 3enutzung eines aus 6 Teilen Phenol und 4 Teilen
OrthoChlorphenol bestehenden Lösungsmittelgemisches bei einer Temperatur von 300C bestimmt und durch folgende
Gleichung (1) wiedergegeben*
/\7= lim (n sp/c) ■"■
c-w (1)
In dieser Gleichung .bedeuten:
c die Konzentration, ausgedrückt in Gramm Polypivalolacton,
enthalten in 100 ml der durch Auflösen des Polypivalälactons in den vorerwähnten Lösungsmitteln
erhaltenen Lösung,
fa sp die spezifische Viscosität dieser Lösung, die durch
Cfy - 1r\ o)/ t| ο definiert istj in dieser letzteren
Gleichung bedeutet "h die Viscosität der Lösung und 1^ ο die Viscosität des Lösungsmittels.
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2, Orientierungsgrad, R
Der Orientierungsgrad wird für die Zwecke der vorliegenden Erfindung berechnet, indem man zunächst die azimutale
Röntgenstrahlbeugungsintensitätskurve für die Spitze bei 15.4°, 2 θ bestimmt und dann die halbe Breite B davon
in die folgende Grleichung (2) einsetztI
R s 1 - B/180 (2)
Das Röntgenspektrum wird unter Benutzung eines selbsttätigen Röntgenspektrometers (35KV, 2OmA) bestimmt, der
durch die !Firma Rigaku Denki K.K., Japan, hergestellt
wird? es wird dazu auch eine von der gleichen Herstellerin erhältliche laue-Diagramm-Röntgenkamera (35 KV, 60 mA)
eingesetzt unter Benutzung des Transmissionsverfahrens und von Cu-Koc -Röntgenstrahlen, die durch Nickel monochromatisiert
sind. In Fig. 1 ist ein Beispiel einer _ azimutalen Röntgenstrahlbeugungsintensitätskurve einer
Spitze bei 15.4°, 2 Q gezeigt, das entsprechend;'·diesem
Verfahren hergestellt worden ist. In dieser Figur 1 ist zunächst eine lineare linie zur Verbindung der Punkte A,
B und C mit den niedrigsten Intensitätswerten des azimutalen Röntgenspektrums gezogen und diese Linie ist als
Basislinie benutzt worden. Der Schnittpunkt ist durch eine senkrechte Linie gewonnen, die von dem Scheitel-
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punkt D der Spitze bei 15.4° herunter auf die Hull-linie
gezogen ist, die als Basislinie dient; der Schnittpunkt ist mit dem Buchstaben E bezeichnet. Weiterhin ist der
Mittpixnkt des Abschnittes DE auf der linie mit dem Buchstaben F bezeichnet. Die Schnittpunkte der durch diesen '
Punkt F auf dem Abschnitt DE der linie senkrecht stehenden Teilungslinie und der Spektralkurve der Spitze bei
15.4° sind mit G- bzw. H bezeichnet. In der Formel (2) bedeutet B einen Wert der azimutalen länge GH» E wird
durch Einsetzen des Wertes B in die Formel (2) nach der
oben angegebenen Weise berechnet.
5. Kristallinitätsgrad, X
Der Kristallinitätsgrad bedeutet eines der Grundstrukturelemente
zur Definierung der Struktur und Textur der elastischen erfindungsgemäßen Faser. Der Kristallinitätsgrad
X stellt ein Mittel für die quantitative Anzeige der einen Seite derCharakteristik der Zweiphasenstruktur dar,
die sich aus den kristallinischen und aus den amorphen Gebieten zusammensetzt, die in der Faser vorhanden sind; im
allgemeinen wird der ^ristallinitätsgrad als Prozentsatz
der Gesamtmenge der Kristallite in der Gesamtmenge des Fadenmaterials, d.h. der G-esamtmenge der kristallinischen
und auch der amorphen Gebiete, ausgedrückt.
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Man erhält den Wert für den Kristallinitätsgrad, indem
man zunächst die Röntgenintensitätsverhältniszahl der
Spitze bei 15.4° zu demjenigen bei 27°, 2 θ aufsucht, d.h. der Spitzen, die in dem Röntgenspektrum gefunden
werden, das erhalten wird, während die Phaseachse in einersenkrecht zu den Röntgenstrahlen liegenden Ebene
rotiert, wobei das Röntgenstrahlbündel als Rotationsachse dient, urü dann den Wert der so erhaltenen Verhältniszahl
in den Kristallinitätsgrad umwandelt, der durch die Dichtebestimmungsmethode gewonnen wird. Die
Dichte wird durch Hotationsverfahren bei 300O in einer
Lösung aus gemischtem Tetrachlorkohlenstoff und Benzol gemessen.
Der Kristallinitätsgrad X wird durch die folgende Gleichung (3) im einzelnen wiedergegeben»
0.13X=
In dieser Gleichung bedeutet»
d einen umgewandelten Wert für die Dichte, berechnet mit
Hilfe der nachfolgenden ibrmel (4)»
I(iib)/I(27°) = -43.4386 + 38.9881d (4)
In dieser Gleichung bedeutet»
ίΐ2"θ) die Beugungsintensität der Spitze bei 15.4°, 2 0;
ίΐ2"θ) die Beugungsintensität der Spitze bei 15.4°, 2 0;
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I(27°) die Beugungsintensität der Spitze bei 27°» 20.
In Figur 2 ist ein Beispiel für eine auf diese Weise
aufgezeichnete radiale Röntgenstrahlbeugungsintensitätskurve
gezeigt. Die Berechnung erfolgte auf folgende Weise % Die zwischen dem Punkt A der geringsten Intensität in
der Mhe von 13.5° und einem Punkt B einer anderen niedrig sten Intensität nahe 20° gezogene Linie dient als Basislinie. Ferner ist eine senkrechte linie von dem Scheitelpunkt
G der Spitze bei 15.4 auf die Hull-Idnie heruntergezogen und deren Schnittpunkt mit der Basislinie ist mit
B bezeichnet. Hierauf wurde die Verhältnis zahl ^(120)/
des Teilabschnittes OD dieser linie gegenüber der Stelle
bei 27° aufgesucht. Danach wurde aus der Formel (4) der Wert d gesucht, der in der Formel (3) eingesetzt wurdej
auf diese Weise wurde der Wert X des Kristallinitätsgrades berechnet.
4. langperiode, D
In der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 wurde
vorgeschlagen, als ein wichtiges, mit der elastischen Erholbarkeit der elastischen Polypivalolactonfaser zusammenhängendes G-rundelement die radiale Weite der Spitze der
langperiode zu definieren, oder mit anderen Worten, es
20981 1/1389 -20~
wurde vorgeschlagen, die scheinbare Abweichung von der durchschnittlichen länge der Kristallite festzulegen.
Als Ergebnis der von den Erfindern durchgeführten, daran
anschließenden Untersuchung bei der erfindungsgemäß hergestellten Faser hat es sich herausgestellt,
daß der frühere Versuch, eine solche Definition aufzustellen, vollkommen unbefriedigend ist und daß die
vorerwähnten Eigenschaften nicht so eng mit der radialen Weite der Langperiode zusammenhängen, sondern daß sie
statt dessen in einem engen Zusammenhang mit den Orten stehen, an denen diese Langperioden vorkommen.
Der Ort, an dem die Spitze für diese Langperiode vorkommt, wird durch 2 θ (Grad) angegeben und die Langperiode
D wird mit Hilfe der folgenden Gleichung (5) gesucht:
sin 2 θ Ε
In dieser Gleichung bedeuten»
£ den Wert 2 Q ausgedrückt in einem Winkelg^radjtf#j
i\. die Wellenlänge (ä) der benutzten Röntgenstrahlen·
Das bei der nachfolgenden Beschreibung benutzte Λ besitzt den Wert 1.5418 Ä.
5. Durchschnittslänge der amorphen Anteile, La
Die durchschnittliche Länge La des amorphen Anteils
209811/1389 ^
stellt ein wichtiges Strukturelement dar, das eng
mit der elastischen Erholbarkeit der elastischen PoIypivalolactonfaser
zusammenhängt *—-Eie^ durchschnittliche
.., Länge La der amorphen Anteile ergibt sich aus dem Unter-'
—#©Meä~_^4eeh©irtie1r^^ der Burchschnitts-
länge Ic in der Faserachse der Kristallite, wie es
aus der folgenden Gleichung (6) ergibt»
la = D - Lc (6)
Die Berechnungsmethode für die Durchschnittslänge Lc
der Kristallite erfolgt nach einem gutbekannten Verfahren,
beispielsweise demjenigen, das in der Lektion Nr. 2 über
Experimente mit Makromolekülen, und zwar im Kapitel über die Festzustandsstruktur der Makromoleküle in dem Buch
von Kakuto und Kasai (publiziert durch Kyoritsusha im Jahre 1958), auf Seite 100 beschrieben ist. Im vorliegenden
Pail wird die Berechnung auf folgende Weise durchgeführt ι Zuerst wird das Flachwinkel-Röntgenstreuspektrum gemessen.
Danach wird ein Streuspektrum, dessen Intensität bezüglich der Luftstreuung und der Absorption der Probe usw. kompensiert
ist, hergestellt. Anschließend wird (auf der Vertikalachse) der Logarithmus der Streuintensität I
über dem Quadrat der entsprechenden Streuwinkel ξ (Horizontalachse) abgetragen. Aus der auf diese Weise erhaltenen
Kurve wird der Gradient des Teils der geraden
2 0 9811/138 9 "22~
Linie aufgesucht, und hieran schließt sich die Berechnung
der mittleren länge Ic für die Kristallite mit Hilfe der nachfolgenden Gleichung (7):
- Ie · Κ βζρ C- (Φ )2 "V*/ (7)
In dieser Gleichung bedeutet»
I den beobachteten Wert für die Intensität Ie der Wert einer Intensität für den auftreffenden _ Röntgenstrahl\
I den beobachteten Wert für die Intensität Ie der Wert einer Intensität für den auftreffenden _ Röntgenstrahl\
K eine Konstante, die sich aus Faktoren wie beispielsweise
der Typ des Probestückes und die Wellenlänge bestimmt;
£ einen Streuwinkel;
^ die Wellenlänge der benutzten Röntgenstrahlen und Lc die Durchschnittslänge der Kristallite in der
Faserachsenrichtung.
6. Strukturkoeffizient
ι :
Zur Definition der Struktur und der Textur der erfindungsgemäßen Paser eignet sich als eines der grundlegenden
Strukturelemente der Strukturkoeffizient. Der Strukturkoeffizient, der hier definiert wird, soll dazu dienen,
die strukturelle Stabilisierung anzuzeigen. Genau gesprochen handelt es sich dabei um die Verteilung und um
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das Verhältnis der kristallinen Anteile zu den amorphen Anteilen des Fadens und ee besteht ein enger Zusammenhang
mit dem Orientierungsgrad der Kristallite, der einen
wichtigen Faktor für die Reißfestigkeit und auch für
andere Eigenschaften der erfindungsgemäßen elastischen
Faser bildet. "*"
Die Werte für den Strukturkoeffizient werden auf folgende
Art berechnete Zunächst wird unter Benutzung des bereits
erwähnten und beschriebenen Röntgenstrahlspektrometers
durch Anwendung der Transmissionsmethode die äquatoriale Beugungsintensitätskurve dieser Faser aufgezeichnet. Dabei wird ein Röntgenstrahl senkrecht auf die TJntersuchungsprobe
gelenkt und der abgelenkte Strahl wird durch einen G-M-Zähler aufgezeichnet. Die Bedingungen für die Aufzeichnung
der Röntgenstrahlintensität sind ähnlich wie
diejenigen, die bei der Messung des G-rades der &ristallinität
verwendet werden. Zunächst werden auf der äquatorialen Röntgenstrahlbeugungsintensitätskurve,' die so erhalten
worden ist, die integralen Intensitäten der Spitze bei etwa 11.5° und der Spitze bei etwa 17.8°, die auf der
. Äquatoriallinie erscheinen, aufgesucht, und zwar jeweils
in der folgenden Weise. Zuerst wird eine Verbindungslinie
■ be*-" ο
zwischen den zwei *2 9 = 9 und bei 2 0=21 auf der Kurve
liegenden Punkten'gezogen, bei denen angenommen werden
kann, daß sie fast frei von dem von den vorerwähnten
209811/1389
zwei Spitzen ausgeübten Einfluß sind, und diese Verbindungslinie wird als Basislinie verwendet.
Danach werden senkrecht zu der Null-Linie bei den Positionen 3·5 und 16.4 geradlinige Linien gezogen.
Wie in Fig. 4 gezeigt ist der Bereich, der von der Kurve und von der Basislinie zwischen den Werten von
9° und 13.5° für 2 Q begrenzt wird, mit dem Buchstaben
A bezeichnet, während das G-ebiet, das durch die Kurve
und die Basislinie zwischen 16.4° und 21.0° für 2 θ
begrenzt ist^mit dem Buchstaben B bezeichnete A/B wird
als Wert für den Strukturkoeffizienten verwendet. Die
vorstehend beschriebene Weise der Berechnung des Strukturkoeffizienten hat einige Ähnlichkeit mit der Berechnungsmethode für die "fiC-Verhältniszahl", die in der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 beschrieben ist.
vorstehend beschriebene Weise der Berechnung des Strukturkoeffizienten hat einige Ähnlichkeit mit der Berechnungsmethode für die "fiC-Verhältniszahl", die in der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 beschrieben ist.
Nachstehend richtet sich die Beschreibung auf die Beziehungen zwischen diesen G-rundstrukturelementen und
den Fasereigenschaften der erhaltenen Faser. Der Wert für die grundmolare Viscositätszahl hängt mit dem
Orientierungsgrad der Moleküle des Polymers zusammen, die den Faden aufbauen,und Iletztlich die Faserqualität
bestimmen, insbesondere den Modul, die Ermüdungsfestigkeit und die Zähigkeit. Der Ausdruck "Orientierungsgrad
R" bezeichnet den Grad der °rientierung der Kristallite
20981 1/1389
-25-
des Polypivalolactonpolyinera, der in der Polypivalolactonfaser
vorliegt«und dieser Grad der Orientierung steht
in. einem engen Verhältnis zu der Qualität der schließlich
erhaltenen Faser, insbesondere zum Modul, der Ermüdungsfestigkeit
und der Zähigkeit der Faser. Der Orientierungsgrad ist ein Element, das auch einen großen
Einfluß auf den Verarbeitungsschritt und auch auf den
Schritt der Fertigzubereitung im Hinblick auf Punkte wie Hitze, Härtung und Anfärbbarkeit der Faser ausübt.
Der -k-ristallinitätsgrad X stellt ein Mittel dar, um die
eine Seite der Charakteristik des Zweiphasensystems auszudrücken, der Zweiphasenstruktur nämlich, die sich aus
den kristallinen Gebieten und den amorphen Gebieten in der Faser aufbaut. Allerdings ist der Kristallinitätsgrad
allein als bestimmendes Element unzureichend, um die Charakteristik der Struktur und der Textur festzulegen, die in dem 2-Phasensystern besteht. Erst dann,
wenn man den genauen Status der inneren Feinstruktur der
Faser aufgeklärt hat«um. sich ein Bild über die Gestalt,
Größe und Verteilung der Kristallite machen zu können,
indem man auch ytöchdie Werte der Langperiode, der durchschnittlichen
^nge der amorphen Gebiete lind den Strukturkoeffizienten
in die Betrachtung einbezieht einschließlich der Beziehung zum ^rientierungsgrad, erst dann kann
man den Kristallinitätsgrad erstmalig mit der elastischen
209811/1389
Erholbarkeit in Zusammenhang bringen. Dabei ist es unnötig zu erwähnen, daß innerhalb eines gewissen Bereiches
des Orientierungsgrades auch eine Beziehung zwischen dem Kristallinitätsgrad und der Ermüdungsfestigkeit
bei hohen Temperaturen besteht. Bei der vorliegenden Erfindung besitzt die Stelle, an der die Langperiode
erscheint, neben der Durchschnittslänge Ia des amorphen Gebietes und auch neben dem Strukturkoeffizient
nicht nur für die elastische Erholbarkeit der Faser eine wichtige Rolle, sondern diese Stelle, an der die Langperiode
erscheint, stellt gleicherweise auch ein wichtiges Element für die Zähigkeit und die Ermüdungsfestigkeit
bei hohen Temperaturen dar, zwei Eigenschaften, die als die wesentlichsten Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Paser angesprochen werden müssen? darüber hinaus ist die
Stelle, an der die Langperiode erscheint, eng mit dem Orientierungsgrad, der das andere wesentliche Element
bildet, verbunden.
Ein echmelzgespönnener Faden zeigt vor der Hitzebehandlung
oder Quellungsbehandlung im allgemeinen keine klaren
Spitzen einer Langperiode. Wenn man jedoch bei dem ausgesponnenen Faden die vorerwähnte Wärmebehandlung oder
Quellungsbehandlung durchgeführt hat, sind die Spitzen der langperiode deutlich sichtbar. Die Art und Weise,
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\ - 27 -
auf die diese Spitzen einer iangperiode erscheinen, eteht
in enger Beziehung zu dem inneren Strukturaufbau des Fadens,
wie er in dem· Zustand vor der mit Hilfe der Erwärmung des Fadens oder der Quellung des Fadens durchgeführten
Elastizierungsbehandlung vorliegt und außerdem mit deh Bedingungen,
unter denen eine solche Elastisierungsbehandlung
durchgeführt wird.
Im allgemeinen betrachtet man die Anzahl der querverbindenden
in den Molekülarketten vorhandenen Stellen, beispielsweise
in der Form von - S--- S - , als einen wesentlichen
Faktor für die Analyse des Mechanismus, wenn man diesen
Mechanismus der Entwicklung einer gummiähnlichen Elastizität der Polypivalolactonfaser, wie sie durch vulkanisierten
Gummi repräsentiert wird, bespricht. Die Erfinder des vorliegenden Erfindungsgegenstandes haben entdeckt, daß
die durchschnittliche Länge der amorphen Gebiete einer
Polypivalolactonfaser ein direktes und wichtiges Element für die elastische Erholbarkeit dieser Faser bildet, wenn
man das elastische Verhalten dieser Faser in Betracht zieht. Es konnte auch bestätigt werden, daß diese Burchschnittslänge
der amorphen Gebiete eines der wesentlichsten Elemente bildet, demein direkter Einfluß auf die Ermüdungsfestigkeit
der Faser bei hohen Temperaturen zukommt; auch die Zähigkeit der Faser wird beeinflußt, obwohl diese eng mit dem
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Orientierungagrad zusammenhängt. Wenn eine thermoplastische
kristalline Polymersubstanz in ihrem geschmolzenen
Zustand vorliegt, verfestigt sie sich im allgemeinen bei dem Abschrecken und es ist bekannt, daß die
Molekularketten rings um die Kristallkeime, die sich während dem Verfestigungsprozeß gebildet haben, Kugelkörperchen
ausbilden. Polypivalolacton besitzt eine extrem hohe Kristallinität und es kommt hinzu, daß die
Kristallisation, verglichen mit anderen bekannten Polymersubstanzen, mit einer sehr hohen Geschwindigkeit verläuft;
aus diesem Grunde ist das Wachstum dieser Kugelkörperchen während des Ausspinnens ein Phänomen, das als
äußerst unerwünscht anzusehen ist. Wenn man mit einem üblichen thermoplastischen Polymer eine Paser herstellt,
besteht der üblicherweise verwendete Prozeß in folgenden Schritten: Zunächst wird mit dieser Polymersubstanz ein
faden ausgepreßt, danach wird dieser Faden unter geeigneten Bedingungen verstreckt, um auf diese Weise eine
Heuorientierung der Molekularketten in der Richtung der Fadenachse zu erreichen und die kleinen Kristallite in
einer gewissen Richtung längs der Neuorientierung der Molekularketten zum Wachsen zu bringen. Bei der erfindungsgemäßen
Verfahrenweise, bei der ein Verstreckungsschritt vermieden wird, ist es unbedingt erforderlich, daß
der ausgesponnene Faden bis zu dem Stadium, bei dem er
209811/1389 ~29""
aufgewunden ist, vollkommen frei von diesen Paktoren
bleibt, daß also die Ausbildung der vorerwähnten äußerst schädlichen Kugelkörperohen unterbleibt. Aus diesem
G-runde entsteht die Notwendigkeit der Einführung eines Strukturelementes, das als Anzeiger für die strukturelle
Stabilisierung des Badens dient, und zwar im Hinblick
auf die Faserqualität oder auf die innere Feinstruktur
der herzustellenden Paser. Der Strukturkoeffizient dient
als ein strukturelles Element zur Erfüllung dieses Erfordernisses.
Streng genommen ist dieser Strukturkoeffizient
sowohl mit der Verteilung als auch der Anteilsmenge der kristallinen Gebiete verknüpft} ferner steht er in
einem engen Zusammenhang mit dem Orientierungsgrad der Kristalle, der einen wichtigen Faktor der physikalischen
Festigkeiten der Fasern bildet.
Die in der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966
beschriebene "cC-Verhältniszahl" kann kurz dahingehend
erklärt werden, daß die kristallinen Gebiete in einem Polypivalälacton-Polymer im allgemeinen in zwei kristallinischen Formen vorliegen, nämlich in der oi-kristallinischen
Form und in der Ä-kristallinischen Form, und daß
diese "<*j-Verhältniszanl" ein Maß für die Anteiligen
Mengenverhältnisse dieser zwei kristallinischen Formen darstellt j diese l(bC -Verhält niszahl" bildet ein wichtiges
strukturelles Element, das in engen Beziehungen zu der
20981171389
elatischen Eigenschaft der Faser steht.
Obwohl eine gewisse Ähnlichkeit zwischen dieser "öfc-Verhältniszahl"
und dem in der vorliegenden -^rfindungsbeschreibung
definierten "Strukturkoeffizient" besteht, und zwar insbesondere im Hinblick auf die Meßmethode, so
hat sich doch aus einer Anzahl von Tatsachen, die sich aus den Experimenten der Erfinder ergeben haben, gezeigt, daß
diese zwei Begriffe im Hinblick auf ihre physikalische Bedeutung völlig unterschiedlich sind.
Als Brgebnis der von den Erfindern durchgeführten darauf
aufbauenden systematischen Erforschung der Kristallmodifikationen, die in dieser japanischen Patentauslegeschrift
9810/1966 beschrieben sind, und auch als Ergebnis der von den Erfindern im Hiblick auf den Entwicklungsmechanismus
der Elastizität bei den elastischen Polypivalolactonfasern unter Berücksichtigung der inneren Feinstruktur durchgeführtec
Untersuchungen und schließlich auch fermodynamischen Überlegungen
konnten die folgenden Schlußfolgerungen gezogen werden«
a) Die Elastizitätsentwicklung ist nicht durch die kristallinen Gebiete an sich verursacht, sondern
hängt hauptsächlich mit der Struktur der Molekularketten,
in dem amorphen Gebiet zusammen}
209811/1389
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b) die ^enge der ß-kristallinischen Form in den
kristallinischen Gebieten der Polymersubstanz C-beschrieben
in der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 -)ist im Vergleich zu_dem
G-esamtausmaß der Kristallinität sehr gering, derart, daß der Einschluß dieser sehr kleinen
Menge an modifizierten Kristallen weder ein wichtiges, noch ein direkt beeinflussendes
Element für die Elastizitätseijtfgenschaft der
Faser darstellt?
c) der Wert für den S^rukturkoeffizienten kann mit
dem Kristallinitätsgrad, oder anders ausgedrückt,
mit dem Wert für den Grad der Amorphheit, des Polypivalolactons sehr stark variieren)
d) der Y/ert für den Strukturkoeffizienten steht in
enger Beziehung zu dem Orientierungsgrad der Polypivalolactonfaser und variiert im Zusammenhang mit den Änderungen des Wertes des Orientierungsgrades
dieser elastischen Faser und
e) die von einer Ebene senkrecht zur Achse der Kristalle des Polymers reflektierte Röntgenstrahlbeugungsintensität,
soweit eine Polypivalolactonfaser betroffen ist, oder mit anderen Worten, die Beugungsintensitätsverhältniszahl zwischen
den zwei Spitzen, nämlich derjenigen bei
2098 1 1/1389 -32-
2 θ = 11.5° (100 Ebenen) zu derjenigen bei
2 θ = 17.8° (020 Ebenen), wie sie zur Messung des Strukturkoeffizienten benutzt wird, hat
nicht immer einen konstanten, von dem Orientierungsgrad der Faser abhängigen Wert.
Auf Grund der vorstehenden Schlußfolgerungen ist es verständlich, daß es vernünftiger und auch praktischer
ist, an Stelle der in der genannten japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 definierten "^ -Verhältniszahl"
als Maßstab für die Stabilität der Paser dasjenige Strukturelement
zu benutzen, das für den vorliegenden Erfindungsgegenstand mit dem Ausdruck "Strukturkoeffizient"
bezeichnet ist und das sich wesentlich von der genannten "οίι- Verhältniszahl" unterscheidet.
Nachstehend sollen diejenigen von den oben aufgezählten
Schlußfolgerungen noch genauer behandelt werden, die eine zusätzliche Erklärung benötigen, und zwar gestützt auf
Tatsachen, die aus den von den Erfindern durchgeführten Experimenten ermittelt werden konnten.
Es ist ersichtlich, daß die Schlußfolgerungen a) und b) einfach Angelegenheiten des gesunden Menschenverstandes
sind. Ss kommt hinzu, daß die Schlußfolgerung b) auf
bekannte Weise auch leicht durch eine analytische uber-
209811/1389
-33-
prüfung einer Eöntgenstrahlbeugungsaufnahme verstanden werden
Dig Wirkung des Q-rades der Amorphheit auf den Struktur«
koeffigienten, wie §i§ in derSchlußfolgerung o) diskutiert worden ist» zeigt sich aus den Figuren 3 und 6.
Pie in Pig*.5 ersichtliche, undurchbrachöne Mnie bezeichnet das'SeauXtat der Messungen der Beugungsintensität
toei Solypivalolaoton in seinen geschmolzenen Zustand
innerhalb des -^ereienes zwischen 10° und 20° für
Z ©,. . Die durchbrochene linie gibt eine Korrekturkurve
wieder, die sich dadurch ergibt» daß man für jeden Beugungswinkel
die Kompensationsfaktoren abträgt, Faktoren, wie b^fepielsweise die in dieser Beugun^sintensität enthaltene luftablenkung, die aui andere Hyaachen als die
gesuchte eigentliche Seugungsintensität surtickgehen·
Die ^eugungsintensität (in ^ig>. 5 durch Schraffierungslinien angezeigt), die man durch Abziehen der durch die
gebrochene Iiinie angezeigten erforderlichen Kompensationawerte
von den. für -jeden Brechungswinkel bestimmten, mit der undurchbrochenen Iiinie gezeigten Intensitätswert erhält,
wird ihrerseits, wie es aus der Kurve in Figur 6
ersichtlich ist, aufgetragen. Diese Kurve in Figi^i 6
zeigt eine Streuintensität, die sich eng anschließt an das wahre Bild der Streuintensität der Polymersubstanz
209811/1389
Patentanwalt
Qr. fjar"- i>:-?«r»bach
8023 Puiiac'i fcsi Mönchen
Baum»ir. 6 - let. (QBi?. «303 91
- 34 -
in ihrem amorphen Zustand.
Der diffuse Ring, der auf die ungeordneten, amorphen Strukturanteile des Polypivalolactons schließen läßt,
ist bei etwa 18° fur Z © sichtbar und demzufolge ist anzunehmen, daß die beugungsintensität dieser PoIymersubstanz,
die bei der Spitze bei 17.8° herrscht, einen beträchtlichen Anteil dieses diffusen Ringes enthält, der
durch den amorphen Anteil verursacht istj demzufolge dürfte
die bei der Spitze von 11.5° herrschende Beugungsintensität
nur sehr wenig von diesem Ring enthalten. Auf diese Weise ist gezeigt, daß der Strukturkoeffizient der Faser
dann einen kleineren */ert annimmt, wenn die Paser einen
größeren Anteil an amorphen Gebieten enthält.
Im Hinblick auf die Schlußfolgerung d) wurde in Figur 7 die Abhängigkeit zwischen dem Strukturkoeffizient und dem
Orientierungsgrad gegeneinander abgetragen, Dabei ist bemerkenswert, daß die in Figur 7 gezeigten 22 verschiedenen
Arten von Testproben aus Fasern bestehen, die alle durch eine gründliche Hitzebehandlung ausreichend elastisch gemacht
worden waren. Aus der Rontgenstrahlbeugungsaufnahme dieser Testproben konnte ersehen werden, daß keine Schichtlinie
mit einem Abstand von 4·74 ä existiert, wie sie in der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 angegeben
209811/1389 -35-
ist. -iius dieser ^igur 7 ergibt sich also eindeutig, daß
der ^rientierungsgrr.d und der S+rukturkoeffizient eine
im wesentlichen lineare Korrelation besitzen, obwohl angenommen werden muß, daß diese.Fasern nur aus solchen
Kristallen bestehen, die der st-Form entsprechen. Auch
aus dem Ergebnis des von den Erfindern darauf aufbauenden
Testversuches bei hochelastischen Fasern, die in den Beispielen der vorerwähnten japanischen Auslegeschrift
9810/1966 besehrieben sind, hat es sich bestätigen lassen, daß diese Fasern eine Tendenz besitzen, die derjenigen
ähnlich ist, wie sie in der -Wrliegenden Beschreibung
beigefügten Figur 7 angeführt ist. ■
Im Hinblick auf die Schlußfolgerung e) ist Figur 8 wiedergegeben, in der die jeweiligen Beziehungen zwischen dem
Orientierungsgrad, wie er sich aus der halben Breite der
azimutalen Beugungsintensitätskurve der Spitze bei 15.4°
(120 Ebenen) berechnet, und den Orientierungsfunktionen
Fa und Fb der Spitzen bei 11.5° und 17.8° eingetragen, sin ei ^
darüber hinaus ist die Abhängigkeit zwischen diesem Orientierungsgrad und der Orientierungsfunktion Fc in der Richtung
der Faserachse gegeneinander abgetragen. Die BeziehungeR^wischen
den Orientierungsfunktionen Fa und Fb sind.in Figur 9 gegeneinander abgetragen. Aus den Figuren
8 und 9 läßt es sich erkennen, daß dort, wo der Orient ierungs·=
2 0 9811/1389
grmd niedrig ist, die Wirte für Pa größer sind als diejenigen
für Pb und daß dort, wo die Orientierung anwächst, die Orientierungsfunktion |werte anzunehmen beginnt,
welche den Werten für Pb fast gleichkommen, oder andere ausgedrückt, daß die Werte für Fb nur noch geringfügig
über den Werten τοη Pa liegen. Hieraus ist zu schließen, daß diejenigen Testproben, die eine völlig
identische interne Feinstruktur besitzen und lediglich in ihrem Orientierungsgrad voneinander abweichen, eine
Neigung dazu besitzen, daß dort, wo der Orientierungsgrad
niedrig ist, der Strukturkoeffizient einen hohen Wert annimmt und andererseits dort, wo der vrientierungsgrad
hoch ist, sich der Wert für den Strukturkoeffizienten erniedrigt.
Auch dann, wenn man lediglich die interne Peinstruktur
der Paser in Betracht zieht und alle anderen Elemente beiseite schiebt, wird bekanntlich die interne Peinstruktur
der Faser als sehr kompliziert aufgefaßt. Das ist auch der Grund dafür, daß es praktisch sehr schwierig ist,
die vorstehend beschriebenen Kompensationen oder Korrekturen in einer genauen Weise und eine nach der anderen
durchzuführen, darüber hinaus ΙιΛ es klar, daß die
Größe und die Gestalt der Kristallite^ihre Anordnungen
im Gefüge (Verteilungen) und die strukturellen Störungen,
209811/1389 -37-
BAD ORIGINAL
wie beispielsweise Gitterdefekte der ^riatalle, insgesamt
Faktoren^ darstellen, die so bedeutend sind,
daß sie den Strukturkoeffizienten der Faser beeinfluss
en | ferner ist daraus klar, daß es nicht eine
solch einfache Angelegenheit wie das gegenseitige Mengenverhältnis der zwei in der japanischen Patentauslegeschrift
9810/1966 beschriebenen kristallinischen Formen sein kann, die einen wirklich großen Einfluß
auf die innere Feinstruktur und Textur der Faser besitzt. Bei Berücksichtigung der■Nützlichkeit in der
rraxis und im Hinblick auf die wissenschaftliche Vernunft
haben die Erfinder des vorliegenden Erfindungegegenstandes den Strukturkoeffizienten als ein Parameter aufgegriffen,
der sich als ein alle vorerwähnten Faktoren einschließendes Gemeinschaftselement herausstellt·
Entsprechend der Strukturaaalyse,über die G. Carazzolo
in Chim. Ind. (Milano) 46, 525, (1964) berichtet, deutet
der von ihm berechnete Strukturkoeffizient auf einen
idealen Zustand hin, bei dem die «C-kristallinische
Form einen Wert von etwa 1.72 annimmt.
Es ist bemerkenswert, daß die erfindungsgemäße Faser völlig verschieden ist von derjenigen Faser, die in der
japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966 beschrieben ist) sie unterscheidet sich in den diese Fasern bestimmenden
Grundstrukturelementen und auch darin, daß diese
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-3© --■.·■■■
1760389
zwei Fasern jeweils auf E findungskonzeptionen beruhen· die im Hinblick auf die inner· I'einstruktur der Mum
gänzlich voneinander abweichen.
Über die Abhängigkeit zwischen den die erfindungegemäße
•laatische Polypivalolaetonfaser bestimmenden gründet
ruktur element en und ihren physikalischen EJUCgeschaften
soll noch die folgende Anmerkung gemacht werden! Wenn man, so wie es allgemein üblich ist, die Anziehungskräfte
zwischen den Moleküllcetten als die "Bindungikraft"
in ihrem weiteren Sinne versteht, kann man sagen, daß ein kristallinisches Polymer in einer laser eine Art Netzwerk
bildet, das aus Molekülketten mit verschiedenen unterschiedlichen mechanischen Festigkeiten gebildet ist.
Die Erfinder des vorliegenden E^findungsgegenstandee haben
entdeckt, daß eine elastische Polypivalolaotonfaeer zeigt, und zwar besondere aus ihrem Verhalten zur Zeit
einer hochgradigen Dehnung, daß die Verbindungen swisohtn
den Molekularketten «ehr fest sind und daß ihr« Zugfest
iglceitserholung in einer reversiblen Weise beeinflußt
wird, ferner, daß die Segmentalbewegung der zwieohen den
Verbindungsstellen liegenden Molekularketten des amorphen Anteiles verhältnismäßig frei und lebhaft statt*iad#t.
209811/1389 -39-
Zu den für die Entwicklung eiatr Elastizität in einer
Polypivalolaotonfaser beitragenden wesentlichen Elementen
gehören^öie Zähigkeit der Bindungekräfte zum Widerstand
gegen starke Deformationen} die interne Rotation oder
Verdrehung, die mit der Konfiguration und der Konformheit der Molekularketten im amorphen Gebiet zusammenhängt) der
Grad der gegenseitigen Aufeinanäereinwirkung der Molekular«
kettent die Länge der Molekularketten in demjenigen Gebiet,
das eng mit der Entwicklung der Elastizität zu tun hat und der Status der Orientierung der Molekularketten im
amorphen Gebiet j es hat eich bestätigt, daß alle diese Elemente
mit den physikalischen Eigenschaften, wie beispielsweise
dem Modul, der Zähigkeit, der Ermüdungsfestigkeit bei hohen Temperaturen, der elastischen Erholbarkeit und
der Anfärbbarkeit zusammenhängen.
Die den inneren Feinstrukturaufbau der erfindungsgemäßen
verbesserten Faser bestimmenden G-rundstrukturelemente und
die Kombination dieser Elemente stellen völlig neue Elemente
dar, die ausgearbeitet worden sind aufgrund insbesondere der vorerwähnten inneren Feinstruktur und Textur der amorphen
Anteile und den fundamentalen Mechanismus der Entwicklung
einer ■gummiartige-n Elastizität, aber auch aufgrund der
theoretischen-Erwägungen. Deren Vernunftigkeit und Brauchbarkeit konnten experimentell belegt werden. Dies soll
2 0 981 1/1389
-40-
BAD ORIGINAL
durch die beigefügten Beispiele der vorliegenden Erfindung noch genauer untermauert werden.
Die Beschreibung war vorstehend auf die Definition und auf die Bedeutung der grundlegenden Strukturelemente
gerichtet, die für die Schaffung der erfindungsgeinäßen faser und auch für deren Messung notwendig sind. Man
muß sich klarmachen, daß /die erfindun^sgemäße Paser ihre
überlegenen Eigenschaften und Verhaltensweisen nur dann erreicht weiden, wenn man den grundlegenden Strukturelementen
genau festgelegte Wert$ gibt und zwar entweder unabhängig oder auch in Kombination miteinander unter
Berücksichtigung der zwischen ihnen bestehenden Korrelationen. G-enauer ausgedrückt: Um der Polypivalolactonfaser
die erfindungsgemäß angestrebten dynamischen Eigenschften zu erteilen, ist es notwendig, daß der Orientierungsgrad
R der Polymersubstanz einen Wert von mindestens 0,9 aufweist. So steht beispielsweise der zu den bereits
erwähnten grundlegenden Strukturelementen gehörende Kristallinitätsgrad X (fi), der eines derjenigen Elemente
bildet, die direkt mit der Elastizität und der Zugerholbarkeit der laser zusammenhängen,in einer engen Beziehung
zu dem Wert des Orientierungsgrades E und dieser Kristallinitätsgrad
X muß einen Wert von mindestens 55 $ annehmen.
Auf der anderen Seite soll die langperiode einen Wert von
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mindestens 80 £ in der hergestellten elastischen Faser
besitzen. Darüber hinaus soll die durchschnittliche Länge der amorphen Anteile einen Wert von mindestens
40 Ä zwecks Herstellung einer elastischen Faser besitzen.
Darüber hinaus muß der Strukturkoeffizient für die erfindungsgemäße
elastische Faser einen Wert von weniger als 1,70. einnehmen.
Es sollte beachtet werden, daß diese grundlegenden
Strukturelemente nur solche aus einer Anzahl von für
die Definierung der inneren Feinstruktur einer Faser geeigneten !lementen ausgewählte Elemente darstellen, die
einerseits nütz#lich und andererseits ausreichend für
die Definierung der neuartigen Eigenschaften der er-= findungsgemäßen Faser sind* Es ist natürlich möglich,
durch die Wahl einer anderen Form der Ausdrucksweise oder durch die Benutzung von unterschiedlichen Typen
von Elementen die interne Feinstruktur und Textur der
erfindungsgemäßen Faser, die vorstehend genau definiert
ist, indirekt in anderer Weise zu definieren, ohne dabei in irgendeiner Weise die wesentliche Uatur oder den
tatsächlichen Status hierdurch zu ändern.
Man kann eine Faser auch durch ihre physikalischen
mente bzw· Parameter definieren, d.h., Fasereigenschaften,
209811/1389 -42-
BAD ORIGINAL
welche die Qualität der Faser betreffen in Verbindung mit den Strukturelementen. Als physikalische Elemente,
die für die vorliegende Erfindung herangezogen werden können, sind die physikalischen Festigkeiten, d.h. die
Zugfestigkeit, Knotenfestigkeit und Krümmungsfestigkeit
heranzuziehen? weitere brauchbare physikalische Elemente stellen die Reißdehnung, die Zugerholung, die Arbeitserholung, die Ermüdungsfestigkeit und so weiter dar.
Diese physikalischen Größen können bei der Definierung der Paser für sich verwendet werden, genau wie dies
durch die bereits erwähnten Strukturelemente der Fall
ist. Darüber hinaus ist es möglich, -Hie Fa sein/lurch
eine geeignete Kombination der Strukturellen und der physikalischen Elemente definiert werden.
Im Hinblick auf die Tatsache, daß unverstreckte PoIypivalolactonfasern
dazu neigen, einer Änderung ihrer Faserqualität im Laufe der Zeit zu unterliegen, wird
in der früheren Erfindung vorgeschlagen, eine Stabilisierung der Faserqualität durch ihre Verstreckung zu
erzielen, um auf diese Weise die durch eine Alterung der Paser verursachte Verminderung der Faserqualität
zu verhindern· Eine derartige Maßnahme ist aber nicht frei von Nachteilen im Hinblick auf die Dehnungsfähigkeit
der Paser. Gemäß der Lehre der vorliegenden Er- ~
209811/1389
-43-
findung wird die Stabilisierung der Paserqualität ohne
ihre ?erStreckung erreicht, indem man den laden mit
einer derart hohen Ausspinndeformationsverhältniszahl
herstellt, daß auch bereits in den unverstreckten Pasern
keine wesentlichen Änderungen mit der Alterung mehr eintreten, und daß man die unverstreckten Pasern
ohne Bewirkung einer wesentlichen Yerstreckung einer Behandlung zur Erhöhung der Elastizität unterwirft. Auf
diese Weise wird die starke unreversible Restdehnbarkeit dieser unverstreckten Pasern direkt in-eine reversible
Dehnbarkeit der elastischen Pasern umgewandelt und man erhält auf diese Weise später elastische
Pasern mit einer stark erhöhten Dehnbarkeit, einer stark
erhöhten Zugerholbarkeit und einer stark erhöhten Ermüdungsfestigkeit
bei hohen Temperaturen,
Man wird die einzigartigen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Paser, wie beispielsweise ihre Ermüdungsfestigkeit
und überlegene elastische Erho3.barkeit bei hohen Temperaturen dann besonders schätzen, wenn man diese hervorragenden
Eigenschaften mit den Eigenschaften vergleicht, die bei den bekannten natürlichen und auch synthetischen
Pasern zu finden sind. Im Vergleich mit den bekannten Pasern besitzen die erfindungsgemäßen elastischen PoIypivalolacton-fasern
eine sehr erheblich verbesserte Er-
209811/1389
holungsfähigkeit und zwar auch dann, wenn man sie unter intensiveoipeformierungsbedingungen der . Dehnung unterwirft?
darüber hinaus verlieren sie diese hervorragenden Eigenschaften auch dann nicht, wenn sie einer hohen Temperatur
ausgesetzt werden, wie sie für die bekannten Fasern bereits schädlich ist· Diese hervorragende Elastizitäts-
und Zugerholungsfähigkeiten lassen sich leicht demonstrieren
durch die Belastungs- Verzerrungs- Kurve, die man erhält, wenn man wiederholt eine Belastung und eine
Entlastung wie bereits erwähnt durchführt oder auch durch das dynamische fließelastische Verhalten.
Bei dieser Gelegenheit soll eine zusätzliche Bemerkung über die Zähigkeit der Faser eingeflochten werden, die eines
der erfindungsgemäßen Ziele darstellt. Das heißt, daß die erfindungsgemäß herstellbare Faser im Vergleich mit
den üblichen normalen Naturfasern und synthetischen Fasern eine ganz extrem intensive Dehnbarkeit besitzt. Die
erfindungsgemäfle Faser verhält sich so, daß ihre Querschnitt
sbereiche sich in einer im wesentlichen direkten
Proportionalität zu dem G-rad der Dehnung vermindern und
daß die Fasern auf diese Weise fähig sind, sich mindestens auf das Dreifache ihrer ursprünglichen Länge zu recken.
Das hat zur Folge, daß dann, wenn man die Zugfestigkeit durch Berechnung der Belastung zum Zeitpunkt des Reißens
unter Benutzung des Querschnittsbereiches der Faser zum
209811/1389 .45-
Zeitpunkt des Reißens bewertet, es möglich wird, die
bemerkenswerte Zähigkeit dieser Faser einzuschätzen.
Zusammen mit dieser wahren Zugfestigkeit der Faser trägt die Biegefestigkeit und die Knotenfestigkeit
dieser Faser zu den elastischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
laser bei und diese Elemente zeigen hervorragende Werte. Der besonders bemerkenswerte
Unterschied der erfindungsgemäßen Faser gegenüber denjenigen Substanzen, die eine normale gummiähnliche Elastizität
besitzen, liegt in der Satsache, daß die elastische
Polypivalolactonfaser eine hohe Kristallinität bes^itzt,
d.h., daß diese erfindungsgemäße Faser der Dehnung eine Widerstandskraft entgegensetzt, die mindestens 30 mal
größer ist als diejenige von Gummi und die Widerstandskraft der auf dem Markt erhältlichen Spandexfasern um
mindestens das Zehnfache übertrifft.
Die weitere Beschreibung richtet sich auf die hervorragende Anfärbbarkeit der erfindungsgemäßen Faser, die
eines der bedeutendsten Merkmale der vorliegenden Erfindung
ist. Wie bereits erwähnt, wird erfindungsgemäß der Stabilisierungsprozeß für die Elastizität auf die
im wesentlichen unverstreekten Fasern angewendet. Demzufolge
können die auf diese Weise erzielten hochelastischen Fasern leicht angefärbt werden in einer Farbdicke,
wie sie erwünscht ist, und der Färbeprozeß erfordert keine derartig intensiven Färbebedingungen, beispielsweise
Hochdruckfärbung oder Trägerstoff-Färbung, wie
sie bei der Anfärbung der verstreckten elastischen Fasern vor dieser Erfindung angewendet wurden· Sas
Ergebnis liegt darin, daß während des Färbens kaum irgendwelohe Schädigung? der Fasereigenschaften bemerkbar
sind· Die erfindungsgemäßen Fasern stellen also auch vom Standpunkt der Herstellungsprozedur einen Vorteil
dar. FUr die Anfärbung der erfindungsgemäßen Faser ist die Verwendung von dispergieren Farben besonders wirkungsvoll.
Das einzigartige Merkmal des Anfärbeverhaltens der Dispersionsfarben, wenn sie auf die erfindungsgemäßen
Fasern angewendet werden, liegt in der Tatsache, daß die Erschöpfung der Farben durch die
zwei folgenden Faktoren beeinflußt werden, nämlich die Unterschiede in den Strukturen der Farben und der inneren
Feinstruktur der zu färbenden Faser· In Abhängigkeit zu der Struktur der benutzten Farbe kann die erfindungsgemäße
Faser mit einer dicken Farbe angefärbt werden mit Hilfe einer bekannten üblichen Färbemethode,
ohne daß es nötig ist, irgendeinen Träger zu benutzen. Eine Polypivalolactonfaeer hat die Eigenschaft, daß
die Farbe in die Faser mit einer größeren Geschwindigkeit hineindiffundiert, wenn die Faser einen größeren
209811/1389 _47_
7760985
Grad von Kristallinität besitzt} auf diese Weise kann
die zur Erreichung des Färbungsgleiehgewichtes benötigT-e
Zeit abgekürzt werden. Pasern mit einem größeren urientierungsgrad zeigen eine verminderte Anfärbbarkeit.
Besonders die verstreckten Fasern zeigen nach dem Ausspinnen eine erhebliche Verminderung in der Aufnahme der
Farbe, wenn die Paser gefärbt wird.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für die Faser ist durch das Merkmal gekennzeichnet, daß zunächst ein
zäher, durchsichtiger und homogener Polypivalolactonfaden entsteht, der hochgradig orientiert ist und eine genügende
Hitzebeständigkeit besitzt und der bereits so, wie er ist, eine große Brauchbarkeit besitzt; danach wird
der Faden mit den vorstehend angegebenen Werten für seine Grundstrukturelement$ versehen, indem man diesen Faden,
der einen Wert für seine grundmolare Viscosität von mindestens 1.0 hat, entweder einer Wärmebehandlung unterzieht,
bei der die Wärmequelle entweder aus Dampfhitze, nasser Hitze oder trockener Hitze besteht, oder einer Quellungsbehandlung
unterwirft, wobei man eine Lösung verwendet, die entweder eine organische oder eine anorganische, die
Quellung der Faser bewirkende Substanz gelöst enthält.
Die erfindungsgemäße Faser wird also in einem Verfahren hergestellt, bei dem (als ersten Verfahrensschritt eine
209811/1389
Schmelzstrangpressung eines im wesentlichen aus PoIypivalolacton
mit einem Wert für seine grundmolare Viscositätszahl von mindestens 1.1 bestehenden Polymers
durch die Düsenöffnungen eines Spinnkopfes bei einer Spinntemperatur im Bereich von 2400C bis 3100C durchführt,
als weiteren Veifahrensschrltt dem ausgepreßten Polymer, solange es noch in seinem geschmolzenen oder
weichplastischen Zustand vorliegt, einen hohen Durchzug erteilt, derart, daß die Polymersubstanz einen Wert
für die Spinnverhältniszahl A annimmt, der den folgenden
zwei Gleichungen genügtt
A I 2460 ßiJ -5·970 (8)
A = 76 ZV" 1·599 (9)
und daß man als dritten Verfahrensschritt eine Elastizitätserhöhungsbehandlung
des unverstreckten, aus den vorhergehenden
zwei Verfahrensstufen entstammenden Fadens
durchführt, indem man ihn entweder einer Wärmebehandlung oder einer Quellungsbehandlung unterzieht, ohne ihn dabei
irgendwie beträchtlich zu verstrecken! diese drei Verfahrensschritte
werden in der genannten Reihenfolge aufeinanderfolgend durchgeführt.
Obwohl es bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Faser ein unabdingbares Erfordernis ist, daß bei diesem Her-
20981 1/1 389 -49-
stellungsverfahren keine beträchtliche Verstreckung
stattfindet, so ist doch anzumerken, daß der Faden bis zu einem Ausmaß bis zu dem 1.5-fachen der ursprünglichen
länge des Fadens bei solchen Herstellungsschritten
verstreckt werden darf, wie beispielsweise das Faden-Abziehen und die Wärmebehandlung, Eine solche Verstreckung
wird jedoch nicht als eine beträchtliche Verstreckung angesehen. Man kann sagen, daß sowohl unter
Berücksichtigung der physikalischen Eigenschaften als auch der Feinstruktur des Polypivalolactons ein Aufwinden
des Polymeres unter einer Zugspannung der Größenordnung, die ein Verstrecken während des schnellen Ausspinnens
oder ein Verstrecken während der Erwärmungsbehandlung innerhalb der vorerwähnten Grenzen ["als Hen Herstellungsbedingungen
gut angepaßt anzusehen ist.
Der vorstehend benutzte Ausdruck HSpinndeformationsverhältniszahl"
bedeutet; daa Verhältnis des Querschnittsbereiches des Düsenöffnung des Spinnkopfes zu dem Querschnittsbereich
des unverstreckten Fadens nach seinem Abschrecken und Verfestigen und diese Verhältniszahl
hat eine enge Beziehung zu dem Orientierungsgrad R des unverstreokten Fadens.
Das für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete PoIy-
209811/13Ö9 "50"
pivalolacton stellt ein lineares Kondensationspolymer dar, das im wesentlichen aus sich wiederholenden Esterstruktureinheiten besteht, die durch die folgende Formel ausgedrückt werden könnenι
C COO-
H,
Diese Substanz läßt sich leicht durch das bekannte Polymerisationsverfahren aus Hydroxypivalinsäure oder deren
Ester herstellen, wie es in der USA-Patentschrift 2 658 beschrieben ist} man kann für die Herstellung auch ein Verfahren zur Polymerisierung von Pivalolacton benutzen, wie
es in der britischen Patentschrift 766 347 beschrieben ist. Tür das erfindungsgemäfle Faserherstellungsverfahren kann
auch ein Copolymer verwendet werden, das durch Mischpolymerisation des vorerwähnten PoI^p^valolactons mit
bis zu 25 Mol-?t von anderen Lactonen wie ß-Propiolacton
oder oo,cC-Diäthylpropiolacton hergestellt worden ist.
Beimischungen von anderen Polymersubstanzen zu dem PoIypivalolacton beeinträchtigen die Eigenschaft des PoIypivalolactons, sich für das erfindungsgemäße Verfahren
zu eigenen, nicht. Es ist auch nicht nötig, näher aus-
209811/1389
-51-
1780989
zuführen, daß der Gehalt an üblichen Zusatzstoffen zu dem Polypivalolacton, wie beispielsweise Farbstoffe,
Pigmente und Stabilisierungsmittel, zulässig ist.
Las Polypivalolacton soll jedoch, um für den vorliegenden
Erfindungsgegenstand brauchbar zu sein, einen
Wert für seine grundmolare Viscosität £t\J im Bereich
von 1.1 bis 5.5, vorzugsweise von 1.5 bis 4.0 besitzen. Bei einem solchen auszuspinnenden Material kann die
Herabsetzung des Polymerisationsgrades unter das Minimum -4^3? dadurch ausgeschaltet werden, daß man die Spinntemperatur
und die Dauer des Schmelzens in geeigneter Weise einreguliert j man kann auch in einigen Fällen Hitzestabilisationsmittel
verwenden und auf diese Weise wird es möglich, den Wert für die grundmolare Viscositätszahl
der erhältlichen Faser im Bereich von 1.0 bis 5.0, vorzugsweise 1.3 bis 3.5 einstellen.
Allerdings ist es zur Gewährleistung der erwünschten verschiedenen
günstigen Eigenschaften für die erfindungsgemäße Faser erforderlich,^aas Polymer, aus dem die Faser besteht,
im wesentlichen ein Polypivalolactonharz ist, das einen Wert für eeine grundmolare Yiscositätszahl in den Grenzen
von 1.0 bis 5.0, vorzugsweise von 1.3 bis 3-5 besitzt,und
zwar im Zustand einer hochgradigen Orientierung.
209811/1389 ~52~
Polypivalolharze mit einem Wert für die grundmolare Viscositätszahl von weniger als 1.0 sind für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht gut geeignet, weil die daraus hergestellten Fasern eine herabgesetzte
Zähigkeit besitzen und weil dies wiederum den Gebrauchswert der hergestellten Fasern vermindert; die
erfindungsgemäßen Ziele können mit einer solchen Faser
nicht erreicht werden. Die Benutzung von Polypivalolactonharzen mit einem sehr hohen Wert für die grundmolare
Viscositätszahl schränken die anwendbaren Herstellungsbedingungen stark ein. Insbesondere dann, wenn man beabsichtigt,
eine Faser herzustellen, deren Wert für die grundmolare Viscositätszahl höher als 5.0 liegt, ist es
notwendig, ein Schmelzmaterial zu verwenden, dessen Wert für die grundmolare Visoositätszahl bei etwa 5.5 liegt,
ein Wert, bei dem die Fließfähigkeit des zu verspinnenden Materials in seinem geschmolzenen Zustand verringert
ist und eine Erschwerung des Spinnprozesses bewirkt. Im allgemeinen kann man jedoch sagen, daß , wenn es auf den
Wirkungsgrad des Spinnprozesses nicht besonders ankommt, die Verwendung eines Spinnmaterials mit einem hohen Wert
für die grundmolare Viscositätszahl den Vorteil hat, daß der Orientierungsgrad des unverstreckten, ausgesponnen cn
Fadens schon bereits unter Anwendung eines geringen Durchzuges erhöht werden kann, und daß es auf diese Weise leicht
möglich ist, eine zähe Faser herzustellen.
209811/1389
Ein solches Polypivalolaoton wird zunächst unter Benutzung einer der bekannten Schiuelzspinnapparaturen geschmolzen
und das geschmolzene Polymer wird in der Form eines Fadens durch die Düsenöffnung eines Spinnkopfes
ausgepreßt. Dabei ist es erforderlich, daß bei diesem Verfahrensschritt des Schmelzspinnens die benutzte
Schmelzspinntemperatur im Bereich von 2400C bis 31O0O
liegt. Im allgemeinen ist die Fließfähigkeit eines Polymers bei einer erhöhten Temperatur verbessert, woraus
sich eine leichtere Ausspinnbarkeit ergibt. Έβηη aber
die Temperatur höher als 3100C gesteigert wird, wird
es schwierig, die Schmelzviscosität und die Spinnbedingungen im Zeitpunkt des Ausspinnens zu steuern; einer
der Gründe hierfür liegt in der thermischen Zersetzung des Polymers. Es kommt hinzu, daß dabei auch eine erhebliche
S-erabsetzung des Polymerisationsgrades des Polymeres
auftritt. Andererseits ist es bei Temperaturen von unterhalb 2400C, nämlich unterhalb des Schmelzpunktes
des Polymers, praktisch schwierig, eine befriedigende Ausspinnung zu bewirken, wenn man nicht einen extrem
hohen Druck anwendet, wie er im Beispiel 4 der USA-Patentschrift 2 658 055 beschrieben ist. Eine solche niedrige
Temperatur führt zu verschiedenen Problemen im Hinblick auf den Wirkungsgrad der Arbeitsweise, die Qualität
der entstehenden Paser und der Gleichförmigkeit der Faser und auch der benutzten Apparatur* aus diesem Grunde
209811/1389 _.
-54-
ist eine derart niedrige Temperatur für die Durchführung des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens nicht
besonders gut geeignet. Als brauchbare Schmelzspinnapparaturen für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kommen die bekannten Apparaturen in Frage, wie beispielsweise ein 6-ittersohmelzer oder ein Sohneckenstrangpreßapparat. Wenn es darauf ankommt, das Schmelzspinnen bei einer verhältnismäßig niedrigen Schmelzspinntemperatur durchzuführen, ist es vorteilhaft, ein Schneckenstrangpreßgerät zu verwenden. Obwohl für die Größe der
Düsenöffnung des Spinnkopfes keine besonderen Einschränkungen bestehen, ist es dooh nötig, eine solche Größe
für die Düsenöffnung zu wählen, bei der die hohe Spinndef ormat ions verhält niszahl in -Betraoht gezogen ist, die
bei dem zweiten Verfahrensschritt für das Polymer eingehalten werden soll, und zwar im Hinblick auf den gewünschten
Titer der herzustellenden Faser.
Das aus der Düsenöffnung des Spinnkopfes als erster Verfahreneschritt schmelzstranggepreßte Polypivalolacton
wird sofort mit dem erforderlichen hohen Durchzug als zweiter Verfahrensschritt abgezogen. Bei der Durchführung
des Verfahrensschrittes ist ee wichtig, die Tatsache sorgfältig in Betracht zu ziehen, daß dieses Polymer einen
hohen Kristallinitätsgrad besitzt und auch dadurch gekennzeichnet ist, daß das Polymer eine ziemlich feste
209811/1389 _55_
Kristallinität besitzt. Wenn Polypivalolacton mit einer
der üblichen Verfahrensweisen ausgesponnen oder schmelzstranggepreßt
wird, besitzt es eine ungewöhnlich hohe KÜstallisierungstendenz und erreicht leicht einen hohen
Kristallinitätsgrad, beispielsweise von etwa 50 fi oder
darüber, unmittelbar nachdem es ausgesponnen und aufgewunden ist. Dieser Wert liegt sogar noch höher als der
Kristallinitätsgrad des Endproduktes, das man durch ein
Ausspinnen und anschließendes Verstrecken eines gewöhnlichen Polyamid- oder Polyester-Fadens einschließlich
der anschließenden Wärmebehandlung erhält. Aus diesem G-runde erzielt man mit einem Schmelzspinnverfahren, das
in ähnlicher Weise durchgeführt wird, wie es bei dem Schmelzspinnen eines normalen Polyesterfadens, gefolgt
von dem Verstrecken in bekannter Weise, üblich ist, kaum irgendeine Wirkung auf den Orientierungsgrad bei dem
Schmelzspinnen von Polypivalolacton und die Qualität einer so hergestellten Paser ist nicht von derjenigen
einer unverstreckten Faser zu unterscheiden? dies hat sich durch die fiöntgenstrahlbeugungsanalyse und auch
durch die Infrarotabsorptionsspektrometrie, die von den Erfindern ausgeführt worden ist, gezeigt. Es ist deshalb
wichtig, bei dem Spinnprozeß die sehr geringe Zeitspanne von der Ausspritzung bis zur Verfestigung und Aufnehmung
wirkungsvoll auszunutzen, eine Zeitspanne, während der die schmelzgesponnene Polymersubstanz unter angemessenen
209811/1389 _56_
Spinnbedingungen noch nicht auekristallisiert· In dieser Zeit müssen die Bedingungen genau festgelegt
werden.unter denen die Polymersubstanz in einen Zustand
überführt wird, in welchem dem Polymer ein hoher ürientierungsgrad
gegeben werden muß· Es ist auch wichtig, die Gegenmaßnahmen festzulegen, mit denen das Auftreten
des unerwünschten Phänomens verhindert wird, daß sich bei Polypivalolacton nach dem Schmelzen und Verfestigen
Alterungserscheinungen zeigen und eine schnelle Kristallisation innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeit eintritt,
so daß die Faserqualität im Verlauf der Zeit allmählich verschlechtert wird. Auch die Homogenität verschlechtert
sich noch nach der Verfestigung. Diese Erscheinungen sind in der französischen Patentschrift 1
163 und auch in der Veröffentlichung von E. Thiebaut et al (Industrie des Plastiques Modernes, 13· März 1962) beschrieben.
Die Erfinder haben aufgrund der vorerwähnten Befunde die Bedingungen sorgfältig untersucht und analysiert, unter
denen das Polypivalolacton auegesponnen wird) im einzelnen wurden untersucht! Das Molekulargewicht des Polymers,
die Größe der Düsenöffnung des Spinnkopfes, die Fließgeschwindigkeit
des geschmolzenen Polymers in der Düsenöffnung des Spinnkopfes, die Schmelzviscosität des Polymers,
die Aufnahmegeschwindigkeit des ausgesponnen Fadens
209811/1389 _57_
die Umgebungsatmosphäre in der Gegend des Spinnkopfes, die Stelle, bei der die Verfestigung des geschmolzenen
Polymers eintritt, die auf das Polymer zur Zeit des Ausspinnens ausgeübte Zugbeanspruchung und ähnliches. Dabei
konnte gefunden werden, daß es bei dem zweiten Verfahrensschritt wichtig ist, die Eegion festzulegen, die
sich für das Spinnen eignet und dabei die Spinndeformationsverhältniszahl
unter Berücksichtigung der Spinnbedingungen und der herrschenden Atmosphäre zu erhöhen.
Es ist wesentlich, daß dem ausgepreßten Polymer von der Düsenöffnung des Spinnkopfes an eine Zugbeanspruchung
erteilt wird, während es noch im geschmolzenen oder weichplastischem Zustand ist oder mit anderen Worten ausgedrückt,
während es sich noch in der Weichbleibungsregion
befindet, die vorherrscht, solange die Temperatur noch höher als 100O unterhalb des Schmelzpunktes verharrt,
d.h. genauer ausgedrückt, während es sich noch im Temperaturbereich von 31O0O bis 2300O befindet. Auf
diese Weise ist es möglich, einen unverstreckten Faden mit einer hochgradigen Orientierung zu erhalten. Wenn
diese enge Weichbleibungsregion überschritten ist und während des Ausspinnens eine tiefere Temperatur erreicht
wird, tritt ein schnelles Kristallwachstum ein und das ausgepreßte geschmolzene Polypivalolaoton befindet Bioh
dann schon in einer im wesentlichen unverstreckbaren Be-
209811/1389 _58_
dingung, wie sie bei den anderen Polymersubstanzen
überhaupt nicht auftritt. Es ist demzufolge erforderlich» daß dem Polymer bei dem Auespinnen eine derart hohe Spinndefοrmationsverhältniszahl gegeben wird,
daß dieses Polymer bereits während des Ausspinnene eine solche Faserstruktur gewinnt, bei der das Polymer schon über den Minimumwert der Orientierung gebracht wird, der mit dem zweiten Verfahrensschritt erreicht werden muß. Man erzielt die zur Hervorbringung
einer solchen Strukturänderung benötigte Spinndeformationsverhältniszahl, wenn man die vorerwähnten individuellen Spinnbedingungen richtig auswählt, vor
allem also die Größe der Düsenöffnung, die Geschwindigkeit der Auspressung, die Aufnahmegeschwindigkeit und
die in der Nähe des Spinnkopfes herrschende Atmosphäre und wenn man für einen hohen Durchzug sorgt. Was jedoch bei diesem Polypivalolacton höchst ungewöhnlich
ist, das ist die Tatsache, daß eewefai die optimale Spinndeformationsverhältniszahl und die erzielte Faserqualität eine sehr hohe Abhängigkeit von dem Molekulargewicht
dieses Polymers besitzen.
Im allgemeinen ist es umso leichter, eine Erhöhung des Wertes für die Spinndeformationsverhältniszahl A zu erreichen, je höher die Schmelzspinntemperatur ist. Den
Effekt der Erhöhung des Wertes der Spinndeformationsver-
209811/1389
176098°
hältniszahl A kann man auch dadurch erreichen, daß man
einen verminderten Spinnpreßdruck anwendet und auch dadurch, daß man eine größere Düsenöffnung des Spinnkopfes
benutzt und schließlich durch die Erhöhung der Aufnahmegeschwindigkeit.
Die Zähigkeit einer unverstreckten Faser, beispielsweise die Zugfestigkeit G (g/d) zeigt mit einer Erhöhung des
Orientierungsgrades E ebenfalls eine bemerkenswerte Erhöhung. Aus den Ergebnissen von Experimenten, die von
den Erfindern durchgeführt worden sind, konnte gefunden werden, daß zwischen den Werten G- und E eine Beziehung
besteht, die durch die nachfolgende G-leichung (11) ausgedrückt
werden kann*
G = 11.38R2 - 13.O6R+ 3.90 (11)
Aus dieser vorstehend wiedergegebenen Gleichung hat es sich bestätigt, daß die Zugstärke der unverstreckten PoIypivalolactonfaser
sehr stark vom Orientierungsgrad abhängt.
In der nachfolgenden Beschreibung erfolgt die Betrachtung der unverstreckten Fasern unter Aufgliederung in drei
Gruppen von unverstreckten Fasern, nämlich solche, die einen Orientierungsgrad E von weniger als 0.75 (Gruppe I),
209811/1389 -60-
solche die einen Wert von 0.75 oder darüber, jedoch weniger als 0.85 (Gruppe II) und solche die einen Wert
von 0.85 oder darüber (Gruppe III) besitzen. Mit Ausnahme von sehr ungewöhnlichen Fällen genügen die Fasern
der Gruppe III, die einen Orientierungsgrad R von 0.87 oder darüber besitzen, dem Wert A, wie er gem. den Gleichungen
(8) und (9) benötigt wird. Die nachfolgende Beschreibung richtet sich auf die Unterschiedlichkeiten
der Faserqualitäten zwischen den zu diesen drei Gruppen gehörenden unverstreckten Fasern.
Gruppe I
Obwohl die unverstreckte Faser unmittelbar nach dem Ausspinnen und Aufnehmen noch eine Restdehnbarkeit von 200 i»
und darüber besitzt, verändert sich diese Fasereigenschaft allein durch den Ablauf von mehreren Minuten erheblich.
Beispielsweise sank der Grad der Restdehnung bei einer Faser, die einen Wert von R = 0.49 hatte auf 10 ^ oder
darunter. Bei den Fasern dieser Gruppe I zeilen diejenigen Fasern, die einen hohen Wert für R hatten, eine
geringere Geschwindigkeit der Abnahme der Restdehnung,
die durch einfache Alterung verursacht wird. Jedoch entwickelten sich in diesen Fasern zahlreiche Sprünge in
einer Richtung senkreoht zur Fasereohse, wenn sie ver-
209811/1389 -61-
streckt wurden, wobei eine undurchsichtige Faser von weißer Farbe entstanden ist. Diese Faser zeigte keine
wesentlichen Verbesserungen, weder in der Zugfestigkeit noch in der Dehnbarkeit.
Gruppe II
Die zu dieser Gruppe gehörenden unverstreckten Fasern
besitzen das Minimum der erforderlichen Faserquälität,
wenn sie anschließend verstreckt wurden. Im Hinblick auf ihre Brauchbarkeit ist das jedoch nicht befriedigend. Die
Fasern dieser Gruppe hatten eine Restdehnbarkeit von 200 /ö oder darüber unmittelbar nach dem Ausspinnen·jedoch
nahm mit der Alterung ihre Zugkräftigkeit und Dehnbarkeit
ab. Beispielsweise zeigten unverstreckte Fasern mit einem Wert für E = 0.82 eine Best dehnung von 265 "/>
unmittelbar nach dem Ausspinnen, der nach Ablauf von 3 Stunden auf 235 fo absank. Die Faserqualität entspricht derjenigen,
die in der USA-Patentschrift 2 658 055 und in der britischen
Patentschrift 766 347 beschrieben ist.
Gruppe III
Die unverstreckten Fasern dieser Gruppe konnten durch eine anschließende Verstreokung in genügend zähe Fasern umgewandelt
werden? auch eine Elastizitätserhöhungsbehandlung
209811/1389 _62-
bewirkte diese Umwandlung. Obwohl die Restdehnung auch dann noch etwas abnimmt, wenn die Spinndefοrmationsverhältniszahl
bei diesen Fasern einen hohen Wert einnimmt, verbleibt sie doch auf einer Höhe von 200 # oder mehr.
Durch Alterung verändern aich diese Pasern nur sehr wenig.
Die Polypivaloladtonfaser, die nach der Durchführung des ersten und des zweiten erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes
gewonnen wird, ist bereits nützlich. Jedoch erst nach der Durchführung des dritten VerfahrensSchrittes erhält
man erstmalig eine stabilisierte elastische Faser, die mit den einzigartigen eigenschaften und dem hohen Gebrauchswert
ausgezeichnet ist. Die mit dem dritten Verfahrensschritt durchgeführte Elastizitätserhöhungsbehandlung
besteht in einer Wärmebehandlung oder eine ^uellungsbehandlung
für die Faser und die Bedingungen, die für diese Sehandlungen erforderlich sind, müssen so festgelegt
werden, daß zwei Faktoren berücksichtigt werden, nämlich einerseits die innere Feinstruktur der Faser nach dem Durchlaufen
dee zweiten Verfahrensschrittes und das Ziel und der Zweck dieser Faser, für den sie bestimmt ist·
Es ist bereits betont worden, daß die faser, die den zweiten
Verfahreneschritt durchlaufen hat, in dem dritten Verfahrensechritt derart behandelt wird, daß sie dabei keiner
209811/1389 -65-
wesentlichen Verstrebung unter unterliegt. Es ist wichtig festzustellen, daß die Anwesenheit oder Abwesenheit
dieser beträchtlichen Vertreckung einen direkten Einfluß auf seine Hochtemperatureigenschaften besitzt,
die das wesentliche kerkmal der erfindun^sgemäßen Paser
darstellen. Die weitere Beschreibung ricltet sich auf die Eigenschaften der vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Paser unter dem Einfluß einer hohen Temperatur. Die Bel&stungs- Dehnungskurve der elatischen
Polypivalolactonfaser, die bei Durchführung einer Dehnung von 50 $>
und anschließenden Entlastung bei Zimmertemperatur aufgezeichnet ist, wird aus Figur 10 ersichtlich
und eine ähnliche Kurve für eine Temperatur von 1200O ist in Figur 11 gezeigt.
Bei Zimmertemperatur erkennt man kaum irgendeinen Unterschied in der Belastungsdehnungkurve zwischen der unverstreckten,
erfindungsgemißen elastischen Faser and der verstreckten elastischen Faser, wie sie in der früheren
Erfindung vorgeschlagen worden ist. Wenn jedoch die Belastungsdehnungskurven bei hoher Temperatur gewonnen werden,
dann zeigen diese zwei Testproben einen scharfen Unterschied. Die unverstreckte elastische Faser gem. der
vorliegenden Erfindung zeigt keine Änderung ihrer Eigenschaften bis zu einer Temperatur von 800O im Vergleich zu
denjenigen Eigenschaften, die bei Zimmertemperatur gezeigt
209811/1389
werden. Erst bei 1200O zeigt sich eine geringe Abnahme
der Erholungsfähigkeit. Im Kontrast hierzu zeigt sich die Abnahme der Erholungsfähigkeit bei der verstreckten
Paser gem. der früheren Erfindung bereits bei einer Temperatur von 6O0C. Bei 800C ist eine deutliche
Verschlechterung ersichtlich. Darüber hinaus zeigt sich
bei dieser früheren Paser für die Erholungsfähigkeit bei
1200C, wie es in Pig. 11 ersichtlich ist, eine sehr erhebliche
Abnahme. Es ist klar, daß die Erholungsfähigkeit
der verstreckten elastischen Paser sich im Verhältnis zu dem VerStreckungsgrad sehr erheblich verschlechtert.
Die Kurvenform, die von der unverstrdckten erfindungsgemäßen
elastischen Paser zur Zeit der Erholung gewonnen wird, stellt sich in der Porm einer konvexen Erholungskurve dar, und zwar sogar bei einer hohen Temperatur, wie
es bei bekannten Fasern noch nie gesehen worden ist. Die erfindungsgemäße Paser zeigt also eine extrem stark überlegene
Arbeitserholbarkeit. Im Gegensatz hierzu ergibt sich bei einer verstreckten elastischen Paser gem. der
früheren Erfindung, wenn sie einer hohen Temperatur unterworfen wird, eine Form ihrer Erholungskurve, die sich
krass von der bei Zimmertemperatur gewonnen Kurve unterscheidet, d.h. diese Erholungekurve besitzt eine konkave
Form. Hieraus ergibt sich die Tatsache, daß die verstreckte elastische Paser der früheren Art eine im Vergleich zu
209811/1389 ~65~
der unverstreckteri elastischen erfindungs^emäßen Paser
erheblich verschlechterte ilrholbarkeit aufweist.
Die erfindungsgemäße Paser zeigt also, wie vorstehend
beschrieben, auch bei einer hohen Temperatur eine überlegene
Elastizität und die gleiche Erholbarkeit, wie sie bei Zimmertemperatur gefunden wird, also ohne Verlust
dieser Fähigkeit. Die erfindungsgemäße Paser ist deshalb als faseriges Material besonders für industrielle
■benutzung bei hohen Temperaturen hervorragend gut geeignet,
beispielsweise zur Herstellung von Reifencord, Förderbändern, Schlauchleitungen zur Förderung von
erhitzten Flüssigkeiten und Matten zu Filtrieren von erhitzten Flüssigkeiten. Die weitere Beschreibung richtet
sich zunächst auf die Wärmebehandlung, wie sie als dritter Verfahrensschritt durchgeführt wird. Es sind
drei verschiedene Arten der Wärmebehandlung möglich, nämlich Dampferhitzung, nasse Erhitzung und trockene Erhitzung.
Die Dampferhitzung und die nasse Erhitzung führen im wesentlichen zu den gleichen Wirkungen der
Wärmebehandlung, vorausgesetzt, daß die unter im wesentlichen gleichen Temperaturbedingungen durchgeführt werden.
Die trockene Erhitzung maoht jedoch unterschiedliche Bedingungen erforderlich.
Es ist zweckmäßig, die Damperhitzung und die Maß erhitzung
209811/1389 "66""
in einem Temperaturbereich von 1000C bia 15O0O, vorzugsweise
von 12O0O bis 1500C durchzuführen. Eine
oberhalb 1500C liegende Temperatur ist nicht wünschenswert,
weil bei einer solchen hohen Temperatur die,so behandelte Faser brüchig wird. Bei der Elastizitätserhöhungsbehandlung,
wie sie in der japanischen Auslegesohrift 9810/1966 beschrieben ist, sind .dehandlungstemperaturen
von mindestens 15O0C als unbedingt erforderlich angegeben. Sie Dampferhitzung oder die Naßerhitzung,
die bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung benutzt wird, richtet sich darauf, eine Faser
zu erzeugen, die einen extrem hohen Orientierungsgrad besitzt, der natürlich, entsprechend den Behandlungsbedingungen
bei den vorangegangenen Herstellungachritten bereits erreicht ist; eine solche Betrachtung zeigt den
großen Vorteil, daß ein sicherer und gleichmäßiger und
zugleich auch befriedigender Effekt der Wärmebehandlung mit einer im Vergleich zu den bisher benutzten Temperaturen
verhältnismäßig niedrigen Temperatur erreicht wird.
Die für die Dampferhitzung und für die Naßerhitzung erforderliche Zeitdauer kann in geeigneter Weise ausgewählt
werden im Bereich von mehreren Sekunden bis zu mehreren Stunden, je nachdem, welcher Grad an Elastizität der Fa-
209811/1389 " 67~
ser erwünscht ist und auch welche Temperatur bei der
.Värmebehandlung verwendet wird. Je höher die Temperatur
der Wärmebehandlung, umso kurzer kann die Zeitdauer gewählt werden, mit der ein gleicher Effekt der Wärmebehandlung
erreicht wird. Es ist allerdings bemerkenswert, daß, obwohl die Zugfestigkeitserholung oder die Elastizität mit
einem Anwachsen der Dauer der Wärmebehandlunj größer wird,
umgekehrt in Bezug auf die Zugfestigkeit, Dehnbarkeit
eine Verminderung eintritt. Es ist deshalb erforderlich, die Zeitdauer so auszuwählen, daß sie auf den Benutzungszweck der Paser abgestimmt wird.
Wenn es beabsichtigt ist, die Elastizitätserhöhung einer Paser unter Anwendung von trockener Hitze durchzuführen,
ist es zweckmäßig, die Zeit in Betracht zu ziehen, die benötigt wird, um eine Steigerung der Pastrtemperatur,
ausgehend von der ursprünglichen Temperatur, die diese Paser normalerweise hat, zu erreichen; hierzu muß eine
Temperatur angewendet werden, die höher ist als die vorstehend erwähnten zwei Temperaturspiegel, wie sie in der
Dampferhitzung und in der Haßerhitzung benötigt werden. Im Hinblick auf die Vermeidung von Sprödigkeit bei der
erhitzten Paser und vom Standpunkt der Srzielung eines erwünschten Effekts der Elastizitätsbehandlung, muß eine
gewisse obere Grenze und eine untere Grenze der Zeitdauer
209811/1389 "68-
festgelegt werden, mit der diese Wärmebehandlung durchgeführt wird. Mit der Ziffer 1 in Figur 12 ist diejenige
•k-urve bezeichnet, die gewonnen wird, wenn man für jede
Temperatur der trockenen Hitzebehandlung diejenige Zeitdauer abträgt, die erforderlich ist, um der Paser bei diesen
Hitzebedingungen einen Zugerholungsgrad von 85 $>
bei 50 $> Dehnung zu erteilen. Aus diesem Diagramm ergibt
sich die nachfolgende Gleichung (12) welche die Verhältnisse der benötigten minimalen Dauer der Behandlung
angibt in Bezug auf die bei der trockenen Hitzebehandlung angewendete Temperaturs
7 = exp (16.2828 - 0.089456 Q) (12)
worin» 175 * β 3 210 (13>
In dieser Gleichung bedeuten!
1 die Dauer der Hitzebehandlung in Minuten und
O die Temperatur (0O) der Hitzebehandlung.
Mit der Ziffer 2 ist in Figur 12 diejenige Kurve bezeichnet, die man erhält, wenn man für jede Behandlungstemperatur diejenige
Zeit abträgt, die erforderlich ist, um die Zugfestigr
keit der Faser nach der trockenen Hitzebehandlung bis auf
90 i» derjenigen Zugfestigkeit zu brigen, die diese Faser
vor der Behandlung gehabt hat, oder mit anderen Worten ausgedrückt,
diejenige Zeitdauer, bei der der Prozentsatz der
209811/1389
Beibehaltung der Zugfestigkeit nach der Durchführung
zur trockenen Hitzebehandlung noch 90/& ist. Von diesem
Diagramm ergibt sich die nachfolgende Gleichung (14)» aus der sich die Beziehung zwischen der angewandten
Temperatur und der maximal zulässigen Dauer der Hitzebehandlung bei dieser Temperatur ergibt»
Z = exp (0.002003 Q2 - 0.8662 Q + 95.1964 (14)
worin» 175 ^ G 2" 210 (15)
In diesen Gleichungen bedeuten»
und θ die gleichen Paktoren, wie sie bei den Gleichungen
(12) und (13) angegeben worden sind.
Der genaue Bedingungsbereich für die trockene Hitzebehandlung, welche erfindungsgemäß durchzuführen ist, wird
durch denjenigen Teil dieses Diagrammes bezeichnet, der schraffiert gezeichnet ist und zwischen den beiden Grenzlinien
1 und 2 in Pigur 12 liegt.
Die vorstehenden Grenzbedingungen für die trockene Wärmebehandlung
wurden auf Grundlage von Werten festgelegt, die in Experimenten gewonnen worden waren, bei denen die Probefasern
in ihrer ursprünglichen iänge in ruhende erhitzte
Luft eingelegt worden waren. Dabei ist zu beachten, daß
209811/1389
-70-
dann, wenn diese Probefasern einer Zugbeanspruchung unterworfen werden oder dann, wenn sie mittels einer
""et ho de erhitzt werden, bei der ein befriedigender Auenutzungsgrad
der Erhitzungsbehandlung erreicht wird, bei der also beispielsweise ein Faden über eine erhitzte
Metallplatte läuft, derart, daß er in Kontakt mit dieser
Platte bleibt, oder bei der ein zijprüf ender Faden durch
eine Metallschmelze läuft, die Begrenzungen in der -Figur
12 sich etwas nach unten verschieben. !Trotzdem lassen sich die erfindungsgemäßen Ziele zum wesentlichen Teil
mit Sicherheit und ausreichend bei Einhaltung der vorstehend angegebenen Bedingungsgrenzen für die Wärmebehandlung
erreichen. Man erhält im allgemeinen ein besseres Resultat durch die Wärmebehandlung, wenn man eine
Faser unter schwach gespannten Bedingungen der Wärmebehandlung unterzieht, als wenn man diese Behandlung in
einem völlig entspannten Zustand durchführt. In manchen
Fällen ist es möglich, die Wärmebehandlung in einer Vielzahl unterschiedlicher Erhitzungsschritte durchzuführen
und je nach dem gewünschten Anwendungszweok für die Faser ist es zweckmäßig,eine weitere Elastiζitätserhöhungsbehandlung
der Fasern mit Hilfe einer Wärmebehandlung durchzuführen, nachodem die Faser zu einem textlien Srzeugnis
verarbeitet ist. Die Wärmebehandlung kann auch, im Zusammenhang mit anderen Faserbehandlungen durchge-
209811/1389 -71-
führt werden, beispielsweise während dem Reinigen, dem .anfärben und der Endbearbeitung. Es kann auch vorteilhaft
seih, zusätzlich eine nasse Wärmebehandlung der Fasern durchzuführen, entweder während des Färbeprozesses
oder auch vor oder nach dem Färben; dabei kann beispielsweise ein Autoklav benutzt werden oder
auch eine Strahlfärbungsmaschine. Bei der Herstellung
von Strümpfen ist es beispielsweise vorteilhaft, die Elastizitätserhöhungsbehandlung gleichzeitig mit der
Hitzefixierung durchzuführen.
Wenn eine unverstreckte ausgesponnene Faser durch eine
'Wärmebehandlung elastisch gemacht wird, beobachtet man im allgemeinen im Hinblick auf das Verhalten der Zugfestigkeit
der Faser eine allmähliche Steigerung im Verlauf der Wärmebehandlung und bei einer Fortführung der Wärmebehandlung
nach Erreichung eines Maximums auch wieder ein Absinken der Zugfestigkeit.
Für die Ausführung der Elastizitätserhöhung im dritten Verfahrensschritt k;-inn· man auch eine Quellungsbehandlung
durchführen. Die Quellungsmittel, die für diese Quellungsbehandlung
brauchbar sind, bestehen aus organischen oder anorganischen Verbindungen, die fähig sind, eine Quellung
des Polypivalolactons hervorzurufen oder sich in dem Poly-
209811/1369
pivalolacton aufzulösen. Unter den organischen Verbindungen eignem sich für diesen Zweck besonders die
Verbindungen der Phenolgruppe, beispielsweise Phenol, Phenolsulfonsäure, OpthoChlorphenol, Metachlorphenol,
Äracnlorphenol, Orthocresol, ketakresol und Parakresol
und ihre Derivate. Brauchbar sind auch chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Monochlorbenzol, Dichlorbenzol,
Trichlorbenzol und Tetrachlorbenzol; halogenierte aliphatische Säuren, wie Trichloressigsäure,
Trifluoressigsäure; Säureamide, wie Dimethylformamid und Dimethylacidamin. Auch andere Substanzen, wie Ii it robenzol
oder Dimethylaulfoxyd können benutzt werden. Brauchbare anorganische Verbindungen stellen beispielsweise die
Chbride der ^etalle dar, die in der Gruppe II des periodischen
Systems stehen, beispielsweise Zinkchlorid, Kalziumchlorid und kagnesiumchlorid; Thtzyanate, wie KaI-ziumthiozyanat,
Kaliumthiozyanat und Ammoniumthiozyanat; anorganische Säuren, wie Schwefelsäure, Salzsäure und
Salpetersäure. Diese Quellmittel können entweder einzeln oder in Form eines Gemisches von zwei oder mehr davon in
einem Lösungsmittel oder einem Verdünnungsmittel, wie beispielsweise Wasser, Alkohol, Glyzerin oder Azeton, gelöst
oder dispergiert vorliegen, in Form eines Quellifungsbades.
Die Konzentration der im Quellungsbad enthaltenen Quellungsmittel kann entsprechend dem Typ des benutzten
Quellungsmittels unterschiedlich eingestellt und an den
209811/1389
-73-
gewünschten Grad der Elastizität der herzustellenden Faser angepaßt werden. Allerdings ist eine Mindestkonzentration
von 1.0 Gewichtsprozent des Quellungsbades erforderlich. Falls eine oder mehrere organische
Verbindungen verwendet werden, läßt sich bereits mit einer verhältnismäßig niedrigen Konzentration, beispielsweise
1.0 bis ü.O Gew.-^, im yuellunjsbad eine
erhebliche Steigerung der Elastizität erreichen. Wenn allerdings Phenol verwendet wird, ist bei Zimmertemperatur
erst die Benutzung einer Lösung mit höherer Konzentration, beispielsweise im -Bereich von 75 bis 80 Gew.-^
wirksam. Ähnlich ist es bei einer Metacresollösung, bei
der erst eine Konzentration von 90 - 95 ~/° wirksam ist.
Andererseits reicht bei Chlorphenol eine lösung aus, die nur 10-30 g/liter besitzt, um den erwünschten Effekt
zu erzielen. Eine übermäßig hohe Konzentration dieser organischen Quellungsmittel kann wegen ihrer intensiven
^uellungsfähigkeit zur Entwicklung von Sprüngen oder
aprädigkeit in der Faser führen und es ist deshalb zweckmäßig,
diese Stoffe in einem Lösungsmittel, wie beispielsweise Wasser, Alkohol, Glyzerin oder Azeton, zu lösen oder
zu dispergieren, in Lösungsmitteln also, die gegenüber Polypivalolacton inert eindj auf diese Weise ist es möglich,
die Konzentration dieser Flüssigkeiten auf einem geeigneten Niveau zu halten, um auf diese Weise den Quellungsgrad,
der durch die organisohen Quellungsmittel erreioht
209811/1389
-74-
wird,in Grenzen zu halten.
Die zuvor erwähnten anorganischen «iuellun^smittel,
insbesondere die Salze, können in geeigneter Weise mit einer Konzentration bis zu gesättigten Lösungen
verwendet werden, angepaßt an den gewünschten Elastizitätsgrad· Eine höhere Konzentration führt zu einem erhöhten elastisch machenden Effekt und durch die -Benutzung
einer gesättigten Lösung erhält man eine Faser mit βehr
stark erhöhter Elastizität.
Aus Zweckmäßigkeitsgründen der industriellen Praxis verwendet man für die vorstehend beschriebene v<uellungsbehandlung gern Zimmertemperatur. Es ist aber zu beachten, daß die Quellungswirkung und damit auch die Wirksamkeit der Elastizitätserhöhungsbehandlung bei höheren
Temperaturen ansteigt. Man kann deshalb in solchen fällen dann die Quellungsbehandlung auch unter Benutzung einer
niedrigen Konzentration durchführen. Die Heranziehung von erniedrigten Temperaturen bedingt eine Erhöhung der
Herstellungskosten wegen der dabei benötigten Kühlung. Es kommt hinzu, daß bei tiefen Temperaturen diese Durchführung des Prozesses unter einer genauen Temperatursteuerung durchgeführt werden muß. Dies hat zur folge,
daß eine Anwendung von tiefen Temperaturen, die im allgemeinen zweckmäßig erscheint, im vorliegenden fall*
209811/1389
-75-
nicht besonders nützlich ist. Aus diesem Grunde sollte
man mit der Temperatur nicht unter Liinus 100C gehen.
Durch eine Steuerung der Quellungswirkung des Quellun^sbades,
die beispielsweise von dem Typ des verwendeten Quellungsmittels und der Konzentration der lösung
abhängig ist, kann man eine Beeinträchtigung der Zug_
festigkeit der Fasern bei der Durchführung der Quellungsbehandlung
auch bei etwas erhöhten Temperaturen vermeiden und die Wirkung der Quellungsbehandlung gleichförmig einregulieren.
Man kann dem wuellungsbad auch bekannte
oberflächenaktive Substanzen zusetzen und auf diese Weise die Wirkung des verwendeten Quellungsmittels beschleunigen,
und den Effekt der elastisch machenden Behandlung verbessern. Bei der unter Verwendung eines
Quellungsmittels durchgeführten Wärmebehandlung erhält
man die besten Ergebnisse, wenn man die Fasern dabei entweder in einem Zustand der ursprünglichen Eigenlänge
läßt oder auch in den Zustand einer Spannung bringt.
Ein besonderes Kennzeichen der ^uellungsbehandlung liegt
darin, daß die Fasern in einer extrem kurzen Zeitperiode
elastisch gemacht werden können. Die Quellungsbehandlung
kann unter Benutzung einer bekannten Rührapparatur durchgeführt werden oder, wenn gewünscht, auch in einem
Ohargensystem, etwa einer Winde oder einem Einleger. Die
wuellungsbehandlung macht einen Waschbehandlungs- und
209811/1389
-76-
einen Trocknungsschritt erforderlich. Die ^uellungsbeliandlung
kann etwader vor oder auch nach der Bearbeitung der Fasern zu textlien Erzeugnissen durchgeführt
werden. Die ^Heilbehandlung kann auch während eines derartigen Prozesses, wie beispielsweise Reinigung, Färbung
oder Endfertigung, durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäßen Fasern, die entweder in der Form
eines endlosen Fadens oder in der Form von Stapelfasern hergestellt werden,sind entweder für sich oder auch in
Kombination mit Fasern oder Fäden anderer Art brauchbar, insbesondere eigenen sie sich für die Herstellung von
Epzeugnissen, wie Oberkleidung, Schwimmanzüge, Wäsche,
Strümpfe, Socken und dergl. Die erfindungsgemäßen Fasern zeigen sich besonders gut geeignet für die Herstellung
von Materialien wie Teppiche, Wandbehänge oder Innendekorationen, sowie für industrielle Zwecke bei der Herstellung
von Materialien wie Filz, Auskleidungen für synthetischen Gummi, Filterstoffe, Kissen, Polsterungen,
Reifenkord, Netze oder dergl. Besonders gut brauchbar sind die erfindungegemäßen Fasern für alle solche Zwecke,
bei denen es auf eine Haltbarkeit bei hohen Temperaturen ankommt. Die gute Anpaßfähigkeit der daraus hergestellten
Artikel an die jeweilige auferlegte Belastung und die schnelle Erholungsfähigkeit dieser mit Hilfe der erfind-
209811/1389
-77-
dungsgemäßen Fasern hergestellten Erzeugnisse nach der Entfernung der aufgebrachten Belastung, die für längere
Zeitabschnitte stabile Beibehaltung der Formbeständigkeit und die dauerhafte Knitterfestigkeit und der Rückgang
von Verknitterungen stellen neben der Zähigkeit und dem verhältnismäßig hohen Modul völlig neue Eigenschaften
dar, wie sie bei den mit üblichen Fasern hergestellten Erzeugnissen noch nie erreicht worden sind. Die vorzügliche
Zugerholungsfähigkeit und Bearbeitungserholung der Fasern bei hohen Temperaturen schafft einen hohen Gebrauchswert
und eröffnet den Fasern neue Brauchbarkeitsgebiete.
209811/1389 _78-
Dr. Hans Eysenbach 80>3 Fiiüüch bei Mönchen
flauer. 6 - IeI. (CBI Ii /9*0391
Zeichen t TsK-45-P Datum ι 30.JuIi. 1968
Beschreibung bevorzugter Ausfiihrungsformen
Die vorstehend beschriebene Erfindung soll im folgenden an Hand von Beispielen noch genauer erläutert werden.
Das nachstehende Beispiel dient zur Erläuterung der Tatsache, daß der Orientierungsgrad R in erster linie durch
die Spinnbedingungen beeinflußt wird, was besonders wichtig ist, weil dieser Orientierungsgrad R eng mit wichtigen
Eigenschaften, nämlich der Zähigkeit und dem Verhalten
der erfindungsgemäßen elastischen Polypivalolaotonfaser bei höheren Temperaturen, zusammenhängt.
Unter Benutzung einer Strangpresse vom Heizgittertyp wurde gepulvertes Polypivalolacton mit einem Wert für die
grundmolare Viscositätszahl von 1.59 unter verschiedenen
unterschiedlichen Spinnbedingungen sohmelzstranggepreßt,
um eine Serie von unverstreckten fäden auf diese Weise
herzustellen.
In Tabelle 1 sind die Spinnbedingungen angegeben, die bei dieser Serie von Experimenten eingehalten wurden und außerdem
die Eigenschaften der dabei entstandenen
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Probe Hr. |
1 | Spinntem peratur (0C) |
Aufnahme- üjeschw. (m/min) |
Düsen öffnung (mm <£) |
Anzahl d. Öffnungen |
Ausspritz- geschw. (g/min) |
Spinndefor mat ions zahl (A) |
Titer des Monofila ments (d) |
Qtientie- rungs- grad (R) |
1 | |
WNMMMl 1 - |
2 | 270 | 400 | 0.2 | 10 | 3.02 | 48 | 6.9 | 0.728 |
~i
VO ■ |
|
1 - | 3 | 270 | 400 | 0.25 | 10 | 3.14 | 75 | 7.2 | 0.814 | I | |
1 - | 4 | 270 | 400 | 0.4 | 10 | 3.09 | 190 | 6.9 | 0.872 | ||
1 — | 5 | 270 | 400 | 0.6 | 10 | 3.11 | 430 | 7.1 | 0.897 | ||
1 - | 6 | 275 | 700 | 0.3 | 10 | 5.27 | 110 | 7.3 | 0.863 | ||
fs) | 1 - | 7 8 |
275 | 700 | 0.8 | 10 | 5.32 | 770 | 7.1 | O.9IO | |
09811 | 1- 1 - |
9 | 270 280 |
500 800 |
0.5 0.5 |
10 10 |
3.83 6.11 |
300 295 |
7.2 6.9 |
0.884 0.888 |
|
1 - | 10 | 285 | 1000 | 0.5 | 10 | 7.58 | 305 | 6.8 | 0.890 | ||
389 | 1 - | 285 | 1500 | 0.7 | 10 | 11.65 | 590 | 7.1 | O.9O2 | ||
CJ) O CD OO CO
Aus dem Wert für die grundmolare Viscositätszahl des
benutzten Polypivalolactons wurde mit Hilfe der Gleichung (8) und (9) das Minimum für den Viert berechnet,
der bei der Spinndeformationsverhältniszahl A für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich
ist} dieser Wert betrug 171. Aus der Tabelle 1 ergibt es sich nun, daß der Wert für den Orientierungsgrad R bei der unverstreckten Paser in allen Fällen
größer als 0,87 war, wenn man die Spinndeformationsbedingungen so einrichtete, daß sie den beiden Gleichungen
(8) und (9) genügen.
Anschließend wurden die in Tabelle 1 gezeigten unverstreckten Fäden einer trockenen Erhitzung bei unterschiedlichen
Temperaturen unterworfen. Diese Wärmebehandlung wurde so durchgeführt, daß die Fäden ihre eigene
unveränderte ursprüngliche Länge bei allen drei nachfolgend angegebenen unterschiedlichen Behandlungsbedingungen
der trockenen Erhitzung behielten. Folgende Bedingungen wurden eingehaltent
(N) Erhitzungsbedingungen, die niedriger lagen, als die gemäß der Gleichung (12) definierten Wertet (M) Werte, die im Bereich der durch die Gleichungen (12) und (14) zu berechnenden Grenzen lagen, oder mit anderen Worten, innerhalb der erfindungsgemäß einzuhaltenden Bedingungsgrenzen für die trockene Erwärmungsbehandlung und
(N) Erhitzungsbedingungen, die niedriger lagen, als die gemäß der Gleichung (12) definierten Wertet (M) Werte, die im Bereich der durch die Gleichungen (12) und (14) zu berechnenden Grenzen lagen, oder mit anderen Worten, innerhalb der erfindungsgemäß einzuhaltenden Bedingungsgrenzen für die trockene Erwärmungsbehandlung und
209811/1389
-81-
(H) bei Werten, die oberhalb der in der Bedingungsgleichung (H) lagen.
Diese angegebenen jeweiligen Bedingungen der trockenen Hitzebehandlung und die dabei erhaltenen Strukturelemente
ebenso wie die Werte für die physikalischen Eigenschaften der dabei erhaltenen Fasern sind in Tabelle 2.
angegeben. Der Buchstabe T, der jeweils an das Ende der Probenummern angefügt ist, deutet an, daß eine "trockene
Hitzebehandlung" durchgeführt worden ist. Weiterhin deuten die Buchstabensymbole H", M und H, die weiterhin an
die Probenummern angefügt worden sind, ein Anzeichen dafür, zu welchem Typ von Trockenerhitzung diese Proben gehören.
Die in Tabelle 2 angeführte Zugerholung der iasern bei
Dehnungen bis 5 # und 50 $> wurden in folgender Weise be-Btimmt.
Jede Probe, die eine länge von 2.0 cm besaß, wurde auf eine vorbestimmte länge mit einer Dehnungsgeschwindigkeit
von 10 io pro Minute gedehnt, soweit eine Dehnung
von 5 io vorgesehen war, und mit einer Dehnungsgeschwindigkeit
von 100 io pro Minute für eine 50 $ige Dehnung.
Die auf die vorbestimmte Länge gedehnten Fasern wurden
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so wie sie waren eine Minute lang belassen und anschließend wurde den gedehnten Fasern in der gleichen
Geschwindigkeit, mit denen sie gedehnt worden waren, Entspannung gewährt. Aus der auf diese Weise erhaltenen Anspannungs-Entspannungs-Kurve wurde ermittelt, bis
zu welchem Prozentsatz die Länge der gedehnten Easer wieder zusammenschrumpft. Sie Messung der Zugfestigkeit und der Dehnung wurde entsprechend den Normen der
"Japanese Industrial Standards", und zwar JIS-L-1073,
durchgeführt.
Der Durchschnittswert der Zugfestigkeit und Dehnung (JIS-L-IO73) wurde aufgesucht, indem man zunächst die
Paser mit einer Grundbelastung, entsprechend I/30 Gramm
pro Denier ausmißt und die erhaltene Faser mit einer Geschwindigkeit von 100 #/min dehnt, wobei die Belastung
(g) und die Dehnung (cm) bis zum Reißen bei 20 Proben gemessen und das Mittel genommen wurde. Die für diese
Messung verwendeten Proben hatten eine Länge von 20 cm. Die Zugfestigkeit (Reißfestigkeit) wird in g/d und die
Dehnung in Prozent der Dehnung ausgedrückt.
209811/1389 _83_
Bezeich- Beding. Orien- Kristal- Lang- Amorphe Struk- Zug- Den- # Zug- % Zug-
nung der der Hitze- tierungs- linitäts-periode Strecken turko- festig- nung erholg. erholg.
Probe behandlung ^rad grad Λ n effi- keit bei 5 5» bei 50 J
(OG)x(Zeit) (R) (fo) (X) (X) zient (g/d) (#) Dehng. Dehnung
1-4T-N
1-5T-N
1-6T-N
1-7T-N
1-8T-N
1-9T- N
1-1OT-N
1- 1T-M
1- 2T-M
1- 2T-M
1- 4T-M
1- 5T-M
1- 5T-M
1-1T-N 185°, 10 see. 0.746
1-2S-N 17^0, 1 min. 0.849
I-3I-N 180°, 25 seo. 0.897
190°, 5 see. Ο.9Ο2
180°, 30 sec. 0.881
175°, 1 min. 0.9H
185°, 20 seo. 0,898
200°, 1 seo. O.9OI
195°, 3 seo. 0.904
180°, 30 see. O.914
185°, 5 min. 0.782
175°, 2 St. 0.854
200°, 25 sec. O.9OI
190°, 10 min. 0.922
180°, 15 min. 0.887
209811/1389
59.2 | 49 | 19 | 2.61 | 0.47 | < 10 | — | 7 | — | 6 |
51.4 | 52 | 25 | 2.34 | 0.86 | 201 | 94. | 8 | 42. | 2 |
48.2 | 73 | 28 | 1.74 | 1.48 | 294 | 95. | 2 | 48. | 4 |
53.6 | 72 | 35 | 1.48 | 1.72 | 352 | 96. | 6 | 60. | 2 |
50.9 | 78 | 27 | 1.72 | 1.27 | 296 | 97. | 9 | 45. | 3 |
51.4 | 65 | 26 | 1.25 | 1.92 | 325 | 95. | 7 | 39. | 6 |
52.3 | 74 | 38 | 1.42 | 1.66 | 275 | 96. | 2 | 68. | 2 |
49.1 | 67 | 41 | 1.65 | 1.62 | 282 | 98. | 4 | 47. | 1 |
48.8 | 56 | 29 | 1.24 | 1.68 | 289 | 97. | 1 | 45. | 2 |
51.6 | 62 | 23 | 1.19 | 1.76 | 294 | 96. | 37. | ||
72.5 | 76 | 26 | 2.75 | 0.40 | - | - | ,8 | - | 4 |
66.3 | 101 | 42 | 2.45 | 0.77 | 72 | 95. | ,8 | 89. | Λ |
57.1 | 93 | 61 | 1.65 | 1.57 | 251 | 98, | .4 | 94. | ,2 |
58.5 | 84 | 59 | 1.51 | 2.02 | 293 | 98. | .1 | 92. | ,1 |
60.7 | 81 | 44 | 2.26 | 1.02 | 194 | 97- | 90. | ||
OO I
O CO OO
-ja-
Bezeich- Beding, Orien-
nung der der Hitze- tierungB-
Probe behandlung grad (°C)x(Zeit) (R)
Kristallinitäta grad
Lang- Amorphe Strukperiode Strecken turko-
effi-(Ä) (£) zient
Zug- D eh- i» Zug- i» Zugfest
ig-«ung erholg· erholg· keit bei 5 # bei 50
(e/d) (#) Dehng. Dehnung
1- 6T-M 210°, 1 min.
1- 7T-M 185°,60 min.
1- 8T-M 200°,25 min.
1- 9T-M 195°, 5 min.
1-1OT-M 180°,30 min.
1- 1T-H 185°, 3 St.
1- 2T-H 175°,18 St.
1- 3T-H 200°, 1 St.
1- 4T-H 190°, 4 St.
1- 5T-H 180°,10 St.
1- 6T-H 210°,30 min.
1- 7T-H 205°,60 min.
1- 8T-H 205°,25 min.
1- 9T-H 195°, 2 St.
0.938 0.9H 0.915 0.919 0.931
0.778 0.860 0.901
0.919 0.890 0.935 0.915 0.916 0.920 0.930
1-1OT-H 210 ,30 min.
209811/1389
68.4 67.2 72.8 59.4 58.9
74.4 65.7 60.2
59.8 61.8 70.4 76.1 76.2 60.8 65.2
97
104
102
98
96
78
103
92
86
85
96
104
99
102
98
54
52
62
58
53
52
62
58
53
24
38
59
62
36
61
55
51
54
59
38
59
62
36
61
55
51
54
59
1.15 1.62
1.49 1.29 1.21
2.79 2.57 1.67 1.53 2.13 1.09 1.65 1.53 1.24 1.26
2.08
1.79
1.80
2.00
2.03
1.80
2.00
2.03
0.22
0.41
1.02
1.12
0.71
0.98
0.97
1.11
0.99
1.02
0.41
1.02
1.12
0.71
0.98
0.97
1.11
0.99
1.02
286
249
258
258
263
256
256
95
183
183
57
202
202
174
152
152
169
196
196
98.8 98.5 99.5 97.4 98.7
98.7 98.4 97.3 98.7 98.8 99.1 97.8 98.2
94.5 92.9 96.2 94.2 95.6
95.7 92.8 89.2 95.0
92.7 96.1 93.8 95.2
CD
vn
CD O CO OO CO
Wenn solche Paktoren, wie beispielsweise die Spinndeformationsverhältniszahl,
der Geschwindigkeitsgradient
,an
des ausge^ponnen? Polypmers in der Spinnrichtung für den
Abstand von dem Spinnkopf bis zu dem Verfestigungspunkt und die Seherungsbeanspruchung festgelegt werden, und
zwar gestützt auf Paktoren wie beispielsweise die Aufnehmegeschwindigkeit, die Auspreßgeschwindigkeit, die
grundmolare Viscositätszähl, die Größe der Spinndüsenöffnungen, der Ort der Verfestigung des geschmolzenen
Polymers und die Spinntemperatur und wenn darüber hinaus der Orientierungsgrad des unverstreckten Padens ermittelt
wird, bedeutet das, daß der wesentliche Teil der Pasereigenschaft des endgültigen elastischen Polypivalolactonfadens
bereits endgültig festgelegt ist. Diese Verhaltensweise, daß nämlich die Pasereigenschaft der hergestellten
elastischen Paser im wesentlichen durch die Pasereigenschaft bereits der unverstreckten Paser festgelegt
wird, ist einzigartig im Hinblick darauf, daß ein solches Verhalten bei den bisher üblichen Polymersubstanzen
in der bisher üblichen Schmelzspinntechnik, also beisiaielsweise bei Polyamiden und Polyestern wie
etwa Polyäthylenterephthalat, noch niemals aufgetreten ist.
Es ist zu beachten, daß diejenigen Paserproben, die mit den Probenummern 1-1 versehen sind, zur Gruppe I gehören,
20981 1 / 13 8 9
deren gemeinsames Merkmal in einem früheren Teil der Beschreibung angegeben ist, während die. Proben mit den
Zahlen 1-2 in der Bezeichnungsnummer zu der Gruppe II und diejenigen mit den Zahlen 1-5 in der Bezeichnungsnummer zu der Gruppe III gehören. Die Spinndeformationsverhältniszahl
fur diese Fasern entspricht nicht völlig den Bedingungen der Gleichungen (8) und (9)· Auch dann,
wenn man die zu diesen Probenummern gehörenden fäden einer Wärmebehandlung oder einer Quellungsbehandlung
unterwirft, lassen sich daraus nicht die erfindungsgemäßen elastischen Fasern herstellen. Im Gegensatz dazu
sind die Fäden, die jeweils zu den übrigen 7 Probenummern gehören, sämtlich dazu fähig, in die erfindungsgemäßen
elastischen Fasern umgewandelt zu werden. Jedoch können auch diese Fäden nicht die erfindungsgemäß angestrebten
physikalischen Eigenschaften oder Strukturelemente gewinnen, wenn sie einer Wärmebehandlung unterworfen werden,
die unter den Ausführungsbedingungen N (zu niedrige Temperatur, wie es vorstehend beschrieben ist) durchgeführt
wird. Auch wenn man die Wärmebehandlung unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen H ( zu hohe Temperatur)
durchführt, ergibt sich eine erhebliche Wertminderung der physikalischen Eigenschaften der Endfaser.
Hieraus wird ersichtlich, daß die Wärmebehandlungsbedingungen M (Maximalbedingungen) für die Herstellung der
erfindungsgemäßen Faser am besten geeignet sind.
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Dieses Beispiel dient zur Beschreibung der Zähigkeit der erfindungsgemäßen elastischen Faser, und zwar im
Vergleich mit den bekanntn Pasern und unter Berücksichtigung der Beziehungen zwischen den grundlegenden Strukturelementen
und der Zähigkeit, die auch die Faktoren Zugfestigkeit, Biegefestigkeit und Knotenfestigkeit umfaßt.
Unter Benutzung der Paserproben, die in Beispiel 1 beschrieben sind, wurde die Knotenfestigkeit und die Biegefestigkeit
gemessen. Die Knotenfestigkeit wurde entsprechend den UntersuchungsVorschriften JIS-L-1073 durchgeführt,
während die Biegefestigkeit unter Benutzung einer Biegefestigkeitstestapparatur gemessen wurde, die von der
Pirma Kowa Shokai, Japan, hergestellt wird· Die Messung der Biegefestigkeit wurde durch eine Verbiegung der Probefasern
in einem Verbiegungswinkel im Bereich von 120° durchgeführt, d.h. also zwischen + 60° und -60°, mit
einer Belastung von 3 Gramm und die Anzahl der Wiederholungen dieser Verbiegungen bis zum Fadenbruch wurde
ausgezählt. Der angegebene Heßwert entspricht dem Mittel aus den bei 30 Proben gewonnen Werten. Das Resultat der
Messungen dieser Festigkeiten ist in Tabelle 3 wiedergegeben.
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Tabelle 3 |
Knoten
festig keit (e/d) |
Biege festig keit ' (Anzahl) |
|
Zähigkeit | 0.97 | 9 000 | |
Bezeichng. der Probe |
Orientie- Zugfestig-
rungsgrad keit CR) (e/d) |
1.58 | 18 000 |
1-5T-M | 0.887 1.02 | 2.16 | 20 000 oder darüber |
1-3T-M | 0.901 1.57 | ||
1-6T-M | 0.938 2.08 | ||
aus dieser Tabelle 3 ergibt es sich klar, daß die Faser
dann, wenn das Fasermaterial einen Orientierungsgrad R von 0.90 oder mehr besitzt, eine Zugfestigkeit von 1.5
g/d oder darüber aufweist; bei steigendem Orientierungsgrad R wächst auch die Zähigkeit der Faser an.
Mit diesem Beispiel soll die Beziehung zwischen dem Kristall
initätsgrad und der Elastizitätseigenschaft, beispielsweise
der Zugerholung bei 50 #iger Dehnung, für die erfindungsgemäße elastische Polypivalolactonfaser aufgeklärt
werden einschließlich der Tatsache, daß der Kristallinitätsgrad eines der grundlegenden Strukturelemente
209811/1389
-89-
darstellt, die für die Elastizität bzw. für die Erholungsfähigkeit
der Paser von Bedeutung sind.
Unter Benutzung einer Polypivalolaotonsubstanz, die einen Wert der grundmolaren Viscosität von 2.38 besaß,
wurde das Polymer unter Benutzung einer Schneckenpresse zunächst zu einem unverstreckten Paden ausgesponnen.
Die Spinntemperatur wurde an der Spinndüse bei 2800O,
im vorderen Teil des Schneckenganges (unterhalb des Einfüllstutzens) bei 2000O und im rückwärtigen Teil
des Schneckenganges (an der Düsenseite) auf 2700C eingestellt.
Die Spinnbedingungen, beispielsweise die Aufnehmegeschwindigkeit, die Größe und Anzahl der Spinndüsenöffnungen,
die Geschwindigkeit der Auspressung und die Spinndeformationsverhältnlszahl, sowie außerdem die
Eigenschaften der unverstreckten, auf diese Weise erhaltenen Fäden sind in Tabelle 4 angeführt. Aus den
Bedingungsgleichungen (8) und (9) ist zu entnehmen, daß die Spinndeformationsverhältniszahl, die in diesem
Falle wesentlich ist, bei 19.5 oder darüber liegen muß.
209811/1389
Spinnbedingungen und Eigenschaften der unverstreckten Fasern
Bezeich- Aufnehme- Düsenöffnungen Auspreß- Spinn- Titer Orientienung der geschwin- Durch- Anzahl geschwin- deform·- rungsgrad
Probe digkeit messer digkeit vernält-
(m/min.) (mm 0) (g/min.) niezahl (d) (R)
A 800 0.3 a 2.0 260 234d/8f 0.91
Die auf diese Weise erhaltenen unverstreckten Fasern wurden einer Wärmebehandlung unter verschiedenen, unterschiedlichen Bedingungen der Wärmebehandlung unterzogen. Das
Ergebnis ist in Tabelle 5 zusammengefaßt. In dieser Tabelle bedeutet der Buchstabe T, daß die Wärmebehandlung
als eine trockene Wärmebehandlung durchgeführt wurde; der Buchstabe D deutet an, daß die Behandlung als Dampfhit ζebehandlung durchgeführt wurde; der Buchstabe W deutet an, daß die Behandlung mit heißem Wasser durchgeführt wurde. Weiterhin bedeutet der Buchstabe Q, daß
der Faden einer Quellungsbehandlung unterworfen worden ist, die unter Bedingungen durchgeführt wurde, bei denen die Probefasern in ein Quellungsbad bei .2O0C eingetaucht, danach mit lauwarmem Wasser vorgewaschen und
schließlich gründlich mit Wasser ausgewaschen wurden.
209811/1389
-91-
Tabelle 5
Wärmebehandlungsbedingungen und Fasereigenschaft
Wärmebehandlungsbedingungen und Fasereigenschaft
Bezeich- Wärmebehandlung- $> Zug- # Zug- Kristalli-
nung der bedingungen erholung erholung nitätsgrad
Probe (Temp.) (Zeit) bei 50 Jfc bei 5 $ {&)
Dehnung Dehnung
A-T-1 18O0C 1 min. 59.2 95.6 51.4
A-T-2 1850C 5 min. 92.6 97.8 58.6
A-T-3 1850C 30 min. 95.7 98.6 63.2
A-D-1 125°C 1 min. 60.4 96.1 50.6
A-D-2 1250C 10 min. 94.3 98.0 61.7
A-D-3 13O0C 10 min. 96.1 98.9 65.4
A-W-1 1250C 1 min. 61.2 96.4 52.3
A-W-2 1250C 10 min. 95.2 98.3 60.5
A-W-3 13O0C 10 min. 96.3 99.1 69.8
A-Q-1 Wässrige Lösung von 90 Gew.-56 Phenol 1
200C 2 see. 94.7 98.7 62.6
A-Q-2 Alkoholische lösung von 90 Gew.-56 Metacresol
200C 2 see. 95.1 98.8 68.2
Die Proben A-T-1, A-D-1 und A-W-1 sind diejenigen, die nicht
ausreichend elastische geworden sind. Ihr Kristallinitätsgrad
erreichte nicht den Wert von 55 #» der erfindungsgemäß
als Minimum definiert ist. Man erkennt, daß alle anderen Proben ausreichend elastische geworden sind.
20981 1/1389
-92-
Diese Tabelle 5 gibt also die Grundlage für die Festlegung
bei der erfindungsgemäßeh elastischen Faser, daß der Krist all init ätsgrad mindestens 55 i» betragen
muß.
Dieses Beispiel dient zur Erprobung, ähnlich *tie in
Beispiel 3» welche Beziehung zwischen der Langperiode, die als eines der grundlegenden Struktur-
fwfcj
elemente erfindungsgemäß <g~elegt wurde und der elastischen
Erholbarkeit besteht; außerdem dient es zur Aufklärung der Gründe, warum die Langperiode als
eines der grundlegenden Strukturelemente der Faser erfindungsgemäß festgelegt werden müßte.
Die Tabelle 6 zeigt die Beziehung zwischen der Langperiode und der Zugerholung, die bei dem in Beispiel
3 benutzten Proben ermittelt wurde·
209811/1389 "93"
langperiode und elastische Eigenschaften
Bezeich- Zugerholung Zugerholung Langperiode nung der bei 50 $ bei 5 i»
Proben Dehnung Dehnung
Proben Dehnung Dehnung
A-T-1 | 59.2 | 95.6 | 72 |
A-T-2 | 92.6 | 97.8 | 96 |
Α-Ϊ-2 | 95.7 | 98o6 | 103 |
A-D-1 | 60.4 | 96.1 | 74 |
A-D-2 | 94.3 | 98.8 | 102 |
A-D-3 | 96.1 | 98.9 | 98 |
A-W-1 | 61.2 | 96.4 | 75 |
A-W-2 | 95.2 | 98.3 | 96 |
A-W-3 | 96.3 | 99.1 | 106 |
A-Q-1 | 94.7 | 98.7 | 92 |
A-Q-2 | 95.1 | 98.8 | 95 |
Erfindungsgemäß soll die Paser eine langperiode von mindestens 80 Ä besitzen. Die Bedeutung, die dieser
langperiode als einem der grundlegenden Strukturelemente
zukommt, wird aus der Tabelle 6 sehr deutlich ersichtlich.
209811/1389
Dieses Beispiel dient zur Erprobung! ähnlich wie in
Beispiel 3» der Beziehung zwischen der durchschnittlichen Länge der amorphen Anteile', die ebenfalls eines
der erfindungsgemäß festgelegten grundlegenden Strukturelemente darstellt? ferner dient es zur Erläuterung
der Gründe, warum auch diese Größe als eines der erfindungsgemäß festzulegenden grundlegenden Strukturelemente der Faser dient.
Die Tabelle 7 zeigt die Abhängigkeit zwischen der durchschnittlichen Länge der amorphen Anteile einerseits und den elastischen Erholungseigenschaften andererseits, die bei den in Beispiel 3 gewonnen Proben gemessen wurde.
eigenschaften
Bezeich
nung der Proben |
Zugerholung
bei 50 £ Dehnung |
Zugerholung bei 5 ^ |
Durchs chnitts- länge der amorphen Anteile A |
(5τ | (4 | (Ϊ) | |
A-T-1 | 59.2 | 95.6 | 29 |
A-T-2 | 92.6 | 97.8 | 58 |
A-T-3 | 95.7 | 96.6 | 57 |
A-D-1 | 60.4 | 96.1 | 34 |
A-D-2 | 94.3 | 98.0 | 64 |
A-D-3
A-W-1 A-W-2 A-W-3 A-Q-1 A-u-2 |
96.1 61.2 95.2 96.3 94.7 95.1 |
98.9 96.4 98.3 99.1 98.7 98.8 |
53 36 49 45 62 55 |
209811/1389
Die durchschnittliche Länge der amorphen Anteile soll
gemäß der vorliegenden Erfindung mindestens 40 Ä betragen. Die Bedeutung dieser durchschnittlichen Länge
der amorphen Teile als eines der grundlegenden Strukturelemente ergibt sich klar aus dem Inhalt der Tabelle
7.
Polypivalolacton mit einem Wert für die grundmolare Viscosität von 2.95 wurde mit Hilfe einer Schneckenpresse
in einer Atmosphäre von 250C und einer relativen Feuchtigkeit von 65 # unter folgenden Bedingungen ausgesponnen»
Die Temperatur betrug 3000C, die Düsenöffnung besaß einen Durchmesser von 0.5 mm, der Spinnkopf besaß
eine einzige Düsenöffnung, die Austrittsgeschwindigkeit betrug 43 g/min., die Aufnehmegeschwindigkeit betrug
1400 m/min und die Spinndeformationsverhältniszahl
war auf 70 eingestellt. Der dabei erhaltene unverstreckte Faden war ein Monofilament mit einem Titer von 29 d und
hatte einen Orientierungsgrad E von 0.90. Von diesem unverstreckten
Faden wurden Paserproben auf das 1.8-fache und auch auf das 2.9-fache der ursprünglichen Länge verstreckt,
worauf eine trockene Wärmebehandlung bei 1850C
während einer Zeitdauer von 30 Minuten bei beiden Proben durchgeführt wurde. Zu Vergleichszwecken wurden Proben
20981 1 /1389
-96-
aus dem vorerwähnten unverstreckten Faden einer Wärmebehandlung unter den gleichen Bedingungen unterworfen.
Das Resultat der Messung der Fasereigenschaften bei diesen Proben ist in Tabelle 8 aufgeführt.
Grundlegende Strukturelemente und physikalische
Eigenschaften von unverstreokten und von vorstreckten Fasern.
Faser Orientierungs
grad (R) |
0.912 |
Kristalli-
nitätsgrad |
2 |
Langpe
riode Ci) |
Durch
schnitts- länge der amorphen Anteile (i) |
Strukturco-
effizient |
unver-
streckt |
0.920 | 68. | 4 | 112 | 58 | 1.54 |
verstreckt
(1.8-fach) |
0.928 | 65. | 9 | 94 | 55 | 1.42 |
verstreckt
(2.9-faoh) |
67. | 104 | 52 | 1.34 |
Faser Zugfestigkeit DehUng
(g/d) (*)
Modulus jiZugerho-(g/d) lung bei 5 # Dehnung
unver-
streckt 1.76
verstreokt
(1.8-faoh) 3.19
verstreokt
(2.9-faoh) 4.92
237
H1
73
18.4
40.6
42.8
98.9
99.1
99.0
i» Zugerholung
bei 50 i» Dehnung
93.4
93.2
94.5
-97-
209811/138 9
An Hand dieses Beispieles soll eine genauere Beschreibung über die elastischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen
erfolgen, worin das hauptsächliche Merkmal der erfindungsgemäßen elastischen Fasern besteht.
Die Messung wurde unter Benutzung eines Universalspannungsmeßgerätes
durchgeführt, das mit einer Hochtemperaturkammer versehen warj das Gerät war derart eingerichtet, daß
die Teststücke während der Zeitdauer, in der die Teststücke in die Erhitzungskammer eingelegt wurden, ohne
Spannung gehalten wurden. Die Kammer wurde auf eine vorbestimmte Temperatur einreguliert, bis die Temperatur, die
während dem Einlegen der Teststücke abgesunken war, darin wieder den vorbestimmten Temperaturwert erreicht hatte
(etwa 2-3 Minuten). Danach wurde die Belastungs-Dehnungs-Kurve der Untersuchungsproben unter den gleichen Bedingungen
ermittelt, wie sie für die Messung der Zugfestigkeit, der Dehnung und der elastischen Erholung bei 50 fi Dehnung
bei Zimmertemperatur angewendet worden waren. Als Ergebnis erhielt man die Eigenschaften der erfindungsgemäßen
elastischen Paser unter Hochtemperaturbedingungen. In der nachfolgenden Tabelle 9 sind die Ergebnisse der kessungen
der elastischen Erholung bei der vorerwähnten unverstreckten
elastischen Faser und bei der verstreckten elastischen Paser, und zwar sowohl bei Zimmertemperatur, wie auch bei
höheren Temperaturen angegeben.
209811/1389
Phyikalisehe Eigenschaft einer unverstreckten
und einer verstreckten elastischen Faser.
Pro ζ ent Äiger holung i» Arbeitserholung
bei 50 $» Dehnung bei 50 i» Dehnung
200C 800C 12O0C 2O0C 12O0C
unverstreckt
(erfindungs- 93.4 93.6 84.7 51.2 41.5
gemäß)
verstreckt
M.8-fach) 93.2 86.7 76.2 50.2 33.4
(die frühere
Erfindung)
verstreckt
(2.9-fach) 94.5 82.8 71.6 51.4 29.7
(die frühere
Erfindung)
Die beiden verstreckten Fasern entsprachen der in der Beschreibungseinleitung erwähnten früheren Erfindung.
Bei der Messung des Grades der Zugerholung bei 50 *f» Dehnung
für die oben angegebenen Proben sind die Belastungs-Dehnung-Kar ve η sowohl für Zimmertemperatur als auch für 1200C in
den Figuren 10 und 11 wiedergegeben.
2 09811/1389
Aus dieser Tabelle 9 und ebenso aus den Figuren 10 und 11
ist es ersichtlich, daß bei einer Erhöhung des Verstreckungsverhältnisses
die Minderung im Grad der elastischen Erholbarkeit der Paser bei hohen Temperaturen ein beträchtliches Ausmaß
annimmt, während die unverstreckten erfindungsgemäßen
elastischen Fasern ihre guten Eigenschaften bei der hohen Temperatur beibehalten.
Im Hinblick auf die Ermüdungsfestigkeit ist festzustellen,
daß die verstreckten Fasern bereits nach 3-5 -maliger Wiederholung der Dehnungs-Entspannungs-Behandlung bei einer
Temperatur von beispielsweise \j.. 1200C zerriösen wurden,
wogegen die Proben der erfindungsgemäßen unverstreckten Fasern einer 15- bis 20-maligen Wiederholung wilderstanden.
Auch im Hinblick auf den ursprünglichen Modul der Faser bei hohen Temperaturen zeigte die erfindungsgemäße unverstreckte
Faser bei 1200C noch einen ursprünglichen Modul im Bereich
von 5 bis 15 g/d. Dieser Wert ist allerdings nicht sehr stark unterschiedlich gegenüber dem bei einer verstreckten
Faser gefundenen Wert, jedoch muß dabei beachtet werden, daß die erfindungsgemäße elastische Faser bezüglich der Geschwindigkeit
der Abnahme des Wertes des ursprünglichen Moduls bei einer Zunahme der Temperatur ein überlegenes Verhalten
zeigt.
20981 1 /1389 BAD ORIGINAL
Der Sinn dieses Beispiels liegt darin, im einzelnen das
Anfärbungaverhalten zu beschreiben, das eines der wesentlichen
Merkmale der erfindungsgemäßen elastischen Faser darstellt·
Die in diesem Beispiel verwendeten Faserproben bestanden aus 4 !typen von Pasern, nämlich den unverstreckten Fasern
und den auf die 1,8-fache Länge der ursprünglichen Länge verstreckten Fasern, die in Beispiel 6 verwendet worden
waren und weiterhin diese unverstreckten und verstreckten
Fasern nach einer Wärmebehandlung. Unter den folgenden Anfärbungsbedingungen wurden diese vier Arten von Fasern
einer isothermen Anfärbung unterworfen!
Verwendeter Farbstoff! Diacelliton Fast Brilliant Blue B
(eine Dispersionsfarbe, hergestellt durch Mitsubishi Kasei K.K., Japan)
Diacelliton Scarlet B (eine Dispersionsfarbe, hergestellt durch Mitsubishi Kasei K.K., Japan).
Konzentration der Färbet 5 i»% bezogen auf das Gewicht der
zu färbenden Faser.
209811/1389
BAD ORIGINAL
Färbehilfsmittel: Neigen HO, 0,5 $>, bezogen auf das Gewicht
der Lösung;(erhältlich bei Daiichi Kogyo Seiyaku K.K., Japan).
Badkonzentrationι 1 ι 50
Temperatur t Die Färbung wurde jeweils bei gleichbleibender Temperatur, nämlich 6O0O,
800O oder 95°C durchgeführt.
Aus den Figuren 13 und 14 ergibt sich das Ausmaß des Farbverbrauchs
durch die Fasern für jede der Färbetemperaturen. Das Maß der Färbstoffaufnähme wurde mit Hilfe eines Spektrometers
bestimmt, der von General Electric Corporation, USA, hergestellt wird. Dabei wurde die restliche Flüssigkeit
nach dem Färbevorgang kolometrisch ausgewertet.
Es konnte gefunden werden, daß die Änderungen im Ausmaß des Färbstoffverbrauche durch die Faserproben im Zeitverlauf
durch eine hyperbolische Gleichung ausgedrückt werden können, die einen Geschwindigkeitskoeffizienten enthält. Die
Figuren 15 und 14 zeigen Kurven, aus denen die Beziehung
zwischen dem Grad des Farbstoffverbrauches und der Anfärbung st emperatur nach 1.5 Stunden Anfärbung für jede der
Dispersionsfarben, nämlich das bereite erwähnte Diacelliton
209811/1389
Fast Brilliant Blue B und Diacelliton Scarlet B, ersichtlich, sind. Aus diesen Zeichnungen lassen sich
deutlich die Wirkung der Verstreckung oder Nichtverstreckung der Faser und auch die Wirkung des Vorhandenseins oder NichtVorhandenseins einer durch Wärmebehandlung erzeugten Elastizität erkennen. Das Ergebnis der Untersuchung des Anfärbungsgeschwindigkeitskoeffizienten ist aus Tabelle 10 ersichtlich.
Als die Anfärbungegeschwindigkeit beherrschende Faktoren betrachtete man unter anderem die Diffusionsgeschwindigkeit der Farbe in die Faser hinein» die Adsorption der
Farbe durch die Faser und die Bindung der Farbe an die Faser. Der geschwindigkeitebegrenzende Faktor im Anfärbungsprozeß ändert sich im Einzelfall auch in Abhängigkeit von den Färbebedingungen und der Struktur des
verwendeten Farbstoffes·
In den Figuren 13 und H und der Tabelle to wird die erfindungsgemäße elastische Faser durch die mit Hammer 2
bezeichnete Faserprobe repräsentiert. Wie bereite früher in der vorliegenden Beschreibung ausgeführt, besitzt die
erfindungsgemäfie elastische Faser eine überlegene Anfärbbarke it und gestattet das Anfärben in einer dicken Farbe»
woduroh den Erfordernissen für die Faserfärbung in Tüchern entsprochen wird· Aus den Figuren 13 und 14
209811/1389
deutlich erkennbar, daß die erfindungsgemäße elastische
Faser eine außerordentlich erhöhte Geschwindigkeit der Färbstoffaufnähme besitzt·
Anfärbungseigenschaften verschiedener Faserproben
Farbstoff | Probe-Nr. | Faserart | Faserbehandlung | Färbe- temp. (0O) |
G-eschwindig- keitskoeffi zient c (x 105) |
1 | unver- streckt |
nicht wärmebe handelt |
60 | 1 | |
1 | unver- streckt |
nicht wärmebe handelt |
80 | 12 | |
1 | unver- streckt |
nicht wärme behandelt |
95 | 54 | |
2 | unver- streckt |
wärmebehandelt | 60 | 5 | |
2 | unver- streckt |
wärmebehandelt | 80 | 29 | |
Diacelliton Scarlet B |
2 | unver- streckt |
wärmebehandelt | 95 | 96 |
(Fig. 14) | 3 | verstreckt | nicht wärmebeh. | 60 | 1 |
3 | verstreckt | nicht vrärmebeh. | 80 | 8 | |
3 | verstreckt | nicht wärmebeh. | 95 | 26 | |
4 | verstreckt | wärmebehöndelt | 60 | 2 | |
4 | verstreckt | wärmeb ehandelt | 80 | 10 | |
4 | verstreckt | wärmebehöndelt | 95 | 28 | |
209811 | /1389 |
(Fortsetzung) Tabelle 10 Anfärbungseigenschaften verschiedener Faserproben
Farbstoff Probe-Nr. | Faserart Faserbehandlung |
nicht wärmebe
handelt |
Färbe-
temp. |
Geschwindig
keit Bko effi zient |
nicht wärmebe
handelt |
(°0) | (x 105) | ||
1 |
unver-
streckt |
nicht wärme
behandelt |
60 | 7 |
1 |
unver-
streckt |
wärmebehandelt | 60 | 71 |
1 |
unver-
streckt |
wärmebehandelt | 95 | 398 |
2 |
unver-
streckt |
wärmebehandelt | 60 | 53 |
2 |
unver-
streckt |
nicht wärmebeh | 80 | 263 |
Diacelliton 2
Fast Brilliant Blue B |
unver-
streckt |
nicht wärmebeh | 95 | 813 |
(Fig. 13) 3 | verstreckt | nicht wärmebeh | 60 | 2 |
3 | verstreckt | wärmebehandelt | 80 | 32 |
3 | verstreckt | wärmebehandelt | . 95 | 229 |
4 | verstreckt | wärmebehandelt | 60 | 6 |
4 | verstreckt | 80 | 40 | |
4 | verstreckt | 95 | 235 | |
209811/1389
Eines der Merkmale für das Verfahren zur herstellung
der erfindungsgemäßen elastischen Faser liegt darin, daß dieses Verfahren keinen Verstreckungsschritt benötigt
und daß demzufolge der Wirkungsgrade der Herstellung dieser erfindungsgemäßen Fasern stark erhöht
werden kann. Es kommt hinzu, daß die Herstellung dieser elastischen Fasern mit einer Hochgeschwindigkeitsspinntechnik,
d.h. also mit der vorteilhaftesten Technik durchgeführt werden kann, die für diesen Zweck am
geeignetsten ist. Innerhalb der Begrenzung auf ein Verstreckungsverhältnis auf das 1,5-fache gestattet
auch das erfindungsgemäße Verfahren die Anwendung einer unmittelbaren Verstreckung, nämlich zur Zeit des Aufnehmens
des gesponnenen Fadens.
Unter Benutzung von Polypivalolacton mit einem Wert für
seine grundmolare Viscositätszahl von 3»2 wurde die Schmelzstrangpressung der Polymersubstanz in einer Atmosphäre
von 200O und einer relativen Feuchtigkeit von 65 unter Spinnbedingungen ausgeführt, bei denen eine Ausspinntemperatur
von 28O0C eingehalten wurde, die Düsenöffnung
einen Durchmesser von 0,25 mm besaß, die Anzahl der Düsenöffnungen 18 betrug, die Auspreßgeschwindigkeit
209811/1389 -106-
auf 31 g/min, eingestellt wurde, eine Aufnehmegeschwindigkeit von 4000 m/min, und eine Spinndeformationsverhältniszahl von 135 einreguliert wurde.
Dabei erhielt man unverstreckte fäden mit einem Orientierungsgrad von 0,91. Kontinuierlich anschließend
wurden diese unverstreckten Fäden durch eine kontinuierlich arbeitende Wärmebehandlungsapparatur geschickt, die bei einer Temperatur im Bereich von I9O C
bis 195 C zwecks Erreichung einer Elastizität der Fäden eingestellt wurde. Sie fäden verweilten in dieser
Wärmebehandlungsapparatur für einen Zeitraum von 1.5
Minuten. Die grundlegenden Strukturelemente und physikalischen Eigenschaften der auf diese Weise hergestellten Faser sind in Tabelle 11 wiedergegeben. Han
erkennt daraus deutlich die ganz außerordentlich überlegenen Eigenschaften.
209811/1389
Grundstrukturelemente und physikalische Eigenschaften
von mit Hochgeschwindigkeit ausgesponnenen Pasern.
Zugfestigkeit ι | 2.17 | 1.03 |
Dehnung ι | 264 | |
Modul I | 19.8 | |
Zugerholung bei 5 $> Dehnung (Zimmertemperatur)t |
99.5 | |
Zugerholung bei 5 $ Dehnung (1200C)I |
97.8 | |
Zugerholung bei 50 <f» Dehnung (Zimmertemperatur)ι |
96.3 | |
Zugerholung bei 50 # Dehnung (1200C) ι |
90.1 | |
Knotenstärke t | 2.31 | |
Arbeitserholung bei 50 i* (Zimmertemperatur) |
55.2 | |
Arbeitserholung bei 50 i» (120°C)i |
46.1 | |
Grundstruktur-Paramet er | ||
Grundmolare Viscositätszahl /fy | 7« 3.0 | |
Orientierungsgrad (R)t | 0.945 | |
Kristallinitätsgrad (#) ι | 61.5 | |
langperiode (α) ι | 109 | |
Durchschnittslänge der amorphen Teile (S)t |
51 | |
Strukturkoeffizient ι |
209811/1389 _1Q8_
Dieses Beispiel befaßt sich mit den physikalischen Faktoren des Struktukoeffizienten, der eines der erfindungsgemäß
definierten wesentlichen G-rundstrukturelemente darstellt.
Die Art der benutzten Probefasern ist in Tabelle 12 angeführt. Die Vertreter der erfindungsgemäßen Fasern
sind in der Tabelle mit dem +-Zeichen versehen» während diejenigen Proben, die nicht erfindungsgemäß
hergestellt sind, mit einem - Minuszeichen versehen sind.
-109-209811/1389
Probe-Hr. | Bezeichnung d. Paserprobe | 1- 2T-M | Beispiel 6 | unverstreckt | Beispiel 8 | schnellge- | Struktur |
1- 3T-M | verstreckt | sponnen | koeffi | ||||
1- 4T-M | (1.8-fach) | zient | |||||
Beispiel 1 | 1- 5T-M | verstreckt | |||||
1 | 1- 6T-K | (2.9-fach) | 2.45 | ||||
2 | 1- 7T-M | 1.65 | |||||
3 | 1- 8T-M | 1.51 | |||||
4 | 1- 9T-M | 2.26 | |||||
VJl | 1-1OT-M | 1.15 | |||||
6 | 1- 2T-H | 1.62 | |||||
7 | 1- 3T-H | 1.49 | |||||
8 | 1- 4T-H | 1.29 | |||||
9 | 1- 5T-H | 1.21 | |||||
10 | 1- 6T-H | 2.57 | |||||
11 | 1- 7T-H | 1.67 | |||||
12 | 1- 8T-H | 1.53 | |||||
13 | 1- 9T-H | 2.13 | |||||
14 | 1-1OT-H | 1.09 | |||||
15 | 1.65 | ||||||
16 | 1.53 | ||||||
17 | 1.24 | ||||||
18 | 1.26 | ||||||
19 | 1.54 | ||||||
20 | |||||||
1.42 | |||||||
21 | |||||||
1.34 | |||||||
!2 | |||||||
1.03 |
■- Faserart
Die in dieser Tabelle 12 angeführten Paserproben sind durchweg mit einer ausreichenden Wärmebehandlung elastisch
209811/1389
-110-
gemaoht worden. In keiner dieser Proben erscheint
ein diffuser Ring mit einem Abstand von 4*78 Ä, wie
er in der japanischen Patentauslegeschrift 9810/1966
beschrieben ist. Die Beziehung zwischen dem Orientierungsgrad und dem Strukturkoeffizienten bei diesen Proben ist in Figur 7 gezeigt. Aus dieser Figur
7 ist die erfindungsgemäße Erkenntnis deutlich ersichtlich, daß diejenigen Proben, die im Röntgenstrahlbeugungsbild nur eine kristalline Form zeigen, ein enges Abhängigkeit s verhältnis zum Orientierungsgrad besitzen. Die
Ursache dafür, daß der Strukturkoeffizient mit dem Orientierungsgrad zusammenhängt, wurde bereits in einem
früheren Teil dieser Beschreibung ausführlich diskutiert. Auch die Abhängigkeit zwischen dem Orientierungegrad und
der äquatorialen Intensität auf der Ebene (100) und der Ebene (020), die zur Berechnung des Strukturkoeffizienten ausgenutzt wird, bewirkt ein Verhalten, das demjenigen ähnlich ist, wie es bei Polyäthylen und anderen
Fasern beobachtet wird) auch dies ist in der vorstehenden Beschreibung genau diskutiert worden.
Das Ergebnis der Messungen ist in den Figuren 8 und 9
wiedergegeben.
Die Messung der Orientierungsfunktion erfolgte in folgender Weisel
209811/1389 -in-
Zunächst wurde mit dem Ziel, den Orientierungsgrad der
Holekülketten aufzusuchen, eine azimutale Röntgenstrahlbeugungsintensitätskurve
für die Ebenen senkrecht zur a-Achse, zur b-Achse (oder c-Achse) des Kristalls aufgezeichnet.
Piir Polypivalolacton wurde die Messung bei (100) (eine Spitze bei 11.5°) und bei(020) (eine Spitze
bei 17·8°) vorgenommen, entsprechend dem Index von Oarazzolo. Der azimutale Winkel 4 vc>m Äquator dieser
Kurve und der Intensität I bei diesem Winkel wurde berechnet, nach^dem die Korrekturen zur Berücksichtigung
von Paktoren durchgeführt worden waren, wie den Streuanteil der amorphen Gebiete und der Einflüsse von anderen
Spitzen. Hierauf wurden die Orientierungsfunktionen Pa und Pb entsprechend den nachfolgenden Gleichungen berechnet«
Sin ^ C0S
2
cos et - (16)
cos et - (16)
a. _
COS
2
sin ρ cos
sin ρ cos
C0B 2ß = -L-
(17)
1 Χ(020) (*° C0S *
- 112-
209811/1389
j _ 3 COB 4L - 1
a " 2 (18)
• m (19)
b 2
In den obigen Gleichungen dienen die Ausdrücke, cos cC
und cos ß als Ausdrücke für die Bezeichnung des durchschnittlichen Neigungswinkels der feinen Kristallite in
Bezug auf die Faserachse. F und F. , die aus diesen
Ausdrücken berechnet wurden» nehmen den Wert 0 in den
Fällen an, bei denen die Orientierung wahllos ungerichtet ist, wogegen der Wert auf 1 steigt, wenn eine vollständige Parallelauerichtung zur Faserachse besteht·
Für den Fall, daß eine vollständige Ausrichtung aller
Kristallite senkrecht zur Faserachse bestünde, würden
diese Ausdrücke den Wert -0.5 annehmen. Bei Folypivalolacton sollte die Orientierung der Beugung bei der Ebene (100) und bei der Ebene (020) der Kristalle senkrecht
zu der Hichtung verlaufen, in der die Faserachse gezogen ist. Demzufolge wird die Orientierung der PoIypivalolactonkristalle einen Wert annehmen, der zwisohen 0, dem Ausdruck der völligen Nichtorientierung und -0,5, dem Ausdruck der idealen Orientierung, liegt. Das Abhängigkeitsverhältnis zwischen F_, F. und dem ürientie-
Ausdrücken berechnet wurden» nehmen den Wert 0 in den
Fällen an, bei denen die Orientierung wahllos ungerichtet ist, wogegen der Wert auf 1 steigt, wenn eine vollständige Parallelauerichtung zur Faserachse besteht·
Für den Fall, daß eine vollständige Ausrichtung aller
Kristallite senkrecht zur Faserachse bestünde, würden
diese Ausdrücke den Wert -0.5 annehmen. Bei Folypivalolacton sollte die Orientierung der Beugung bei der Ebene (100) und bei der Ebene (020) der Kristalle senkrecht
zu der Hichtung verlaufen, in der die Faserachse gezogen ist. Demzufolge wird die Orientierung der PoIypivalolactonkristalle einen Wert annehmen, der zwisohen 0, dem Ausdruck der völligen Nichtorientierung und -0,5, dem Ausdruck der idealen Orientierung, liegt. Das Abhängigkeitsverhältnis zwischen F_, F. und dem ürientie-
*» ο
209811/1389 -113-
grad ist in Figur 8 aufgezeichnet. Andererseits sind in Figur 9 die Funktionen F_ und F, von Faserproben
mit einem identischen Orientierungsgrad aufeinander abgetragen. Aus diesen Zeichnungen zeigt es sich, daß
der Orientierungsvorgang gem. Fa beträchtlich von demjenigen
für F, abweicht; diese Zeichnungen sind ein Anzeichen dafür, daß der Vorgang des Anwachsens des Orientierungsgrades
keineswegs ein einfacher Vorgang ist. Das vorliegende Resultat zeigt die Änderungen in den
G-rundstrukturelementen hauptsächlich im Hinblick auf
den Orientierungsgrad. Es braucht nicht betont zu werden, daß auch der Einfluß des Grades der Amorphheit einen
wesentlichen Faktor darstellt, der die Grrundstrukturelemente, wie es in der vorliegenden Patentschrift beschrieben
ist, beeinflußt. Die Erfinder haben alle diese vorstehend beschriebenen, die interne Feinstruktur beeinflußenden
Faktoren zusammengenommen, um sie als eine Kennzahl zur Messung der Stabilität der Faserstruktur
zu verwenden und sie haben diese Meßzahl als eines der Gfrundstrukturelemente eingesetzt.
Patentansprüche!
- 114 209811/1389
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung einer zähen und hitzebeständigen. Polypivalolactonfaser, gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschrittei
Schmelzstrangpressung eines im wesentlichen aus PoIypivalolacton mit einem Wert für seine grundmolare Viscositätszahl {\J von mindestens 1.1 bestehenden Polymers bei einer Austrittetemperatur von 24O0C bis 3100C
durch die Düsenöffnung eines Spinnkopfes, Abziehen des ausgesponnenen Fadens mit einem derart hohen,
in demjenigen Fadenbereioh, wo sioh das Polymer noch im
geschmolzenen oder weichplastischen Zustand befindet, wirksamen Durchzug, bei dem die Deformationsverhältniszahl A einen Wert annimmt, der durch die folgenden zwei
Gleichungen bestimmt istt
kt 2460 /H7-5.970
und
A-76/TJ7'1·599
denen gewtins ent enf alles angefügt werden kann ι
209811/1389 _115_
ein Elastischmachen dea gewonnenen unverstreckten,
einen Orientierungsgrad E von mindestens 0,87 besitzenden Fadens bis zur Erreichung der folgenden
Grenzwerteι Einen Orientierungsgrad E von mindestens
0.9; einen Kristallinitätsgrad von mindestens 55 i»\
eine Langperiode D von mindestens iO ° und eine
Durchschnittslänge La der amorphen Anteile von mindestens 4-0 Α,durch eine Y/ärmeb ehandlung oder eine
wuellungsbehandlung des unverstreckten Fadens unter
Vermeidung einer beträchtlichen Verstreckung des Fadens.
2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Slastischmachen mit einer 7/ärmebehandlung bei
einer vorbestimmten Temperatur während einer Zeitdauer durchgeführt wird, die ausreicht, um dem entstehenden
Faden folgende Eigenschaften zu erteilen: Eine Zugfestigkeit von mindestens 1.5 g/d,
eine Zugerholung nach 5 0Jo Dehnung bei Zimmertemperatur
von mindestens 96 #,
eine Zugerholung nach 50 i» Dehnung bei Zimmertemperatur
von mindestens 85 ?6» eine Zugerholung nach 5 # Dehnung bei 1200C von mindestens
90 j*,
eine Zugerholung nach 50 i> Dehnung bei 12O0C von mindestens
80 # und
-116-209811/1389
eine Ermüdungsfestigkeit, die ausreicht, um einer mindestens 10-maligen, bei 1200C durchgeführten
50 $igen Dehnungsspannungsbehandlung zu widerstehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Wärmebehandlung als eine
Dampfhitzebehandlung oder eine Naßhitzebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 1000C bis 1500C
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Wärmebehandlung als eine
Trockenhitzebehandlung bei einer Temperatur im Bereich von 1750C bis 2100C während einer Dauer durchgeführt
wird, die den beiden folgenden Gleichungen entspricht ι
X = exp (16.2828 - 0.089456 β)
t exp (0.002003 ö2 - 0.8662 O + 95.1964
worint υ die Dauer der Wärmebehandlung in Minuten und
Q die Temperatur der Wärmebehandlung bedeuten.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastischmachende Behandlung als eine Wuellungsbehandlung unter Benutzung eines Quellungsbades
209811/1389
durchgeführt wird, das durch Auflösen oder Dispergieren von mindestens einer organischen, auf
Polypivalolacton einwirkenden Substanz, wie Phenol
oder dessen Derivate, chlorierte Kohlenwasserstoffe, halogenierte Fettsäure, Säureamide, Dimethylsulfoxyde
oder Nitrobenzol in mindestens einem gegenüber Polypivalolacton inerten fcedium, wie Wasser,
Alkohol, Glyzerin oder Azeton, hergestellt worden ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch g e k e η η zeichnet,
daß die im Quellungsbad gelöste oder dispergierte organische Substanz mindestens
1 Gewichts-^«, bezogen auf das Lösungs- oder Dispergierungsmittel
beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die elastischmachende Behandlung
in Form einer Quellungsbehandlung mit einer hochkonzentrierten Lösung von Phenol oder ketacresol
bei Zimmertemperatur durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die elastischmachende Behandlung
ale eine Quellungebehandlung mit einer Lösung von Chlorphenol von niedriger Konzentration bei
Zimmertemperatur durchgeführt wird.
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9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η ze
i c h η e t, daß die elastischmachende Behandlung in der Form einer Quellungsbehandlung mit
einer wässrigen Lösung von mindestens einer anorganischen! auf Polypivalolacton einwirkenden Substanz,
wie Ketallchloride der Gruppe II des Periodischen Systems oder Thiocyanate oder anorganische Säuren,
durchgeführt wird·
10. Faser, im wesentlichen bestehend aus Polypivalolacton
mit einem Wert für die grundmolare Viscositätszahl /\J von mindestens 1,0 und einer auch bei höheren
Temperaturen beibehaltenem überlegenen Dehnbarkeit*,
elastischen Erholbarkeit und Ermüdungsfestigkeit, sowie
folgenden kennzeichnenden Eigenschaften! eine Zugfestigkeit von mindestens 1.5 g/d$
eine mindestens der Zugstärke entsprechende Knotenstärke;
eine Zugerholung von mindestens 96 Ί» nach 5 $ Dehnung
bei Zimmertemperatur, von mindestens 85 fi nach 50 i»
Dehnung bei Zimmertemperatur, von mindestens 90 i>
nach 5 i» Dehnung bei 12O0C, von mindestens 80 Jt nach
50 io Dehnung bei 12O0Cj
eine Arbeitserholung von mindestens 40 $>
nach 50 i» Dehnung bei Zimmertemperatur, von mindestens 35 i»
nach 50 £ Dehnung bei 1200Cj
209811/1389 "119-
eine !Ermüdungsfestigkeit, die ausreicht, um einer mindestens 10-malig bei 12O0C wiederholten 50 feigen
Dehnungsentlastungsbehandlung zu widerstehen, wobei diese Faser ferner dadurch gekennzeichnet ist, daß
sie einen Orientierungsgrad E von mindestens 0.9, einen ^ristallinitätsgrad von mindestens 55 5»» eine
Langperiode D von mindestens 80 Ä, eine Durchsclmittslän^e
La der amorphen Anteile von mindestens 40 S und einen Strukturkoeffizienten von höchstens 1.70 aufweist.
11. Zähe,hitzehärtbare, im wesentlichen aus Polypivalolacton
bestehende Paser, gekennzeichnet durch eine Dehnbarbeit
von mindestens 200 fi, einen Orientierungsgrad R von
mindestens 0.87 und einen Wert für die grundmolare Viskositätszahl /\J von mindestens 1.0 ·
209811/1-389
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4919967 | 1967-07-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1760989A1 true DE1760989A1 (de) | 1972-03-09 |
Family
ID=12824315
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681760989 Pending DE1760989A1 (de) | 1967-07-31 | 1968-07-30 | Verbesserte Polypivalolactonfasern und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
BR (1) | BR6800894D0 (de) |
CH (2) | CH501738A (de) |
DE (1) | DE1760989A1 (de) |
FR (1) | FR1575288A (de) |
GB (1) | GB1242229A (de) |
NL (1) | NL139568B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102014217025B4 (de) * | 2013-08-30 | 2020-08-20 | Toyota Boshoku Kabushiki Kaisha | Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Faserformartikels, dreidimensionaler Faserformartikel und Kompositartikel |
-
1968
- 1968-07-24 BR BR20089468A patent/BR6800894D0/pt unknown
- 1968-07-30 DE DE19681760989 patent/DE1760989A1/de active Pending
- 1968-07-30 NL NL6810795A patent/NL139568B/xx unknown
- 1968-07-31 CH CH1146968A patent/CH501738A/de not_active IP Right Cessation
- 1968-07-31 CH CH1146968D patent/CH1146968A4/xx unknown
- 1968-07-31 FR FR1575288D patent/FR1575288A/fr not_active Expired
- 1968-07-31 GB GB3656668A patent/GB1242229A/en not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102014217025B4 (de) * | 2013-08-30 | 2020-08-20 | Toyota Boshoku Kabushiki Kaisha | Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Faserformartikels, dreidimensionaler Faserformartikel und Kompositartikel |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL139568B (nl) | 1973-08-15 |
BR6800894D0 (pt) | 1973-04-12 |
GB1242229A (en) | 1971-08-11 |
FR1575288A (de) | 1969-07-18 |
NL6810795A (de) | 1969-02-04 |
CH1146968A4 (de) | 1970-08-31 |
CH501738A (de) | 1970-08-31 |
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