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Verfahren zum Verpacken von Textilerzeugnissen sowie gemäß diesem
Verfahren verpacktes Textilerzeugnis Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken
von Textilerzeugnissen, bei welchen zwischen zwei textilen Deckbahnen eine voluminöse,
leichte FUllung vorgesehen ist, insbesondere von derartigen Federbetten, Unterbetten,
Steppdecken und Kissen, in Umhüllungen aus zumindest weitgehend luftundurchlässiger
Kunststoffolie, wobei die Textilerzeugnisse in die Umhüllungen eingelegt und die
Umhüllungen verschlossen werden.
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Wenn auch das Verfahren gemä# Erfindung in erster Linie zum Verpacken
von Bettwaren wie etwa Steppdecken, Daunendecken, Unterbetten, Federbetten, Kissen
und dergl. geeignet ist, so kann sie auch mit Vorteil fUr andere Textilezeugnisse
der oben definierten Art, wie z. B. fUr Steppanoraks, verwendet werden.
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All diesen Textilerzeugnissen ist gemeinsam, daB eine voluminöse und
spezifisch leichte FUllung zwischen zwei äußeren, porösen Stofflächen eingearbeitet
ist ; die Füllung kann dabei in erster Linie aus natürlichen oder synthetischen
Fasern, gekrempelten Vlisen, Daunen oder Federn bestehen. Es ist jedoch auch möglich,
ale Füllung beispielsweise Kunststoffachäume und ahnliche Materialien zu verwenden.
Hierbei gewdhrleistet die geringe spezifische Dichte des Füllmaterials die gewUnschte
Warmehaltung, Anschmiegsamkeit und Klimatisierung fur den Benützer derartiger Textilerzeugnisse.
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Für Versand und Lagerung werden solche Textilerzeugnisse lose zusammengelegt,
in große Kunststoffbeutel gehüllt und dann in Kartons verpackt. Diese Art der Lagerung
und des Versandes ist außerordentlich aufwendig, da so verpackte Textilerzeugnisse
in der Regel ein Raumgewicht in der Größenordnung von etwa 20 bis 50 kg/ : nr aufweisen.
Das erhöht
den Aufwand für Transport und Lagerung natürlich außerordentlich.
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Es besteht zwar die Möglichkeit, daß man die Textilerzeugnisse für
Versand und Lagerung in verhältnismäßig festen Kartons oder Kisten stark zusammenpreßt
und auf diese Weise das Volumen stark verringert. Ein derartiges Vorgehen ist jedoch
in der Praxis nicht durchführbar, da die Textilerzeugnisse unter dem Einflu# der
mechanischen Pressung außerordentlich stark knittern. Diese Verknitterung muß nach
der Entnahme aus der Verpackung durch eine aufwendige Nachbehandlung wieder beseitigt
werden. Auch ist ein entsprechend widerstandsfähiger Verpackungskarton bzw. eine
derartige Kiste aufwendig.
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Die vorliegende Erfindung löst das Problem der Verringerung des Verpackungsvolumens
von Textilerzeugnissen der eingangs umrissenen Art ohne Beeinträchtigung derselben
durch Knittern und andere störende Einflüsse dadurch, daß bei dem eingangs umrissenen
Verfahren vor dem Verschließen der Großteil der Luft aus der Umhüllung abgesaugt
und die Umhüllung dann zumindest weitgehend gasdicht verschlossen wird. Bei Bettwaren
läßt sich auf diese Weise das Raumgewicht der verpackten Bettwaren auf das Drei-bis
Vierfache erhöhen. bberraschenderweise knittern derart verpackte Textilerzeugnisse
der
eingangs umrissenen Art nicht. Nach dem Entfernen der Verpackung saugen die Textilerzeugnisse
innerhalb weniger Sekunden die Luft wieder an und entfalten sich knitterfrei zu
ihrem ursprünglichen Volume.
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Vorteilhaft wird die Luft aus der UmhUllung mittels einer einen Druckabfall
von mindestens 0, ata, vorzugsweise 0, 2 ata, erzeugenden Luftpumpe abgesaugt. Die
so bewirkte Absenkung des Druckes im Inneren der Umhüllung auf etwa 0, 9 oder 0,
8 Atmosphären reicht dennoch zu einer starken Zusammendrückung des Textilerzeugnisses
aus, da die Umhüllung vom äußeren Luftdruck standing weiter zusammengepreßt wird,
bis das Textilerzeugnis selbst entsprechenden Widerstand zu leisten beginnt.
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Wie Versuche gezeigt haben, ist beim Arbeiten mit einer einen Druckabfall
von 0, 2 ata erzeugenden Pumpe eine besonders gute Knitterfreiheit zu erzielen.
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Selbstverständlich müssen die Textilerzeugnisse in genügend trockenem
Zustand vor der Verpackung sein, da anderenfall die Feuchtigkeit dennoch ein Knittern
bewirkt. Einwandfreie Ergebnisse werden in der Regel bereits dann erreicht, wenn
die Textilerzeugnisse vor dem Verpacken einen Feuchtigkeitsgrad haben, wie er sich
von selbst etwa bei der Herstellung
der Textilerzeugnisse in geheizten
Werkstätten einstellt.
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Wenn keine besonders hohe Zuftfeuchti, gkeit herrscht, ist jedoch
die Trockenheit, die sich auch in ungeheizten Werkstätten in der wärmeren Jahreszeit
einstellt, ausreichend.
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Um besonders gute Knitterfreiheit zu erzielen, kann den Textilerzeugnissen
vor dem Verpacken noch Feuchtigkeit zueätzlich entzogen werden. Dies kann beispielsweise
durch Lagern oder Aufhängen der Textilerzeugnisse in Rumen mit sehr geringer relativer
Luftfeuchtigkeit erfolgen. Auch eine Warmlufttrocknung ist möglich.
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Auch kann in die Umhüllung ein Trocknungsmittel eingelegt werden.
Das Trocknungsmittel kann beispielsweise aus einem perforierten Plastikbeutel bestehen,
welcher mit Silikagel gefüllt ist. Selbstverständlich sollte die Perforation so
sein, daB das Silikagel aus dem Plastikbeutel nicht nerausrieseln kann. Ein derartiges
Einlegen eines Trocknungsmittels in die Umhüllung bietet zwei Vorteile. Einerseits
wird dem Textilerzeugnis zu Anfang in ihm enthaltene Feuchtigkeit entzogen ; andererseits
wird durch die Kunststoffumhüllung hindurchdiffundierende Feuchtigkeit im Trocknungsmittel
gebunden. Vor allem bei längerer Lagerzeit empfiehlt sich das Einlegen eines Trocknungsmittels
jedenfalls dann, wenn für die Umhüllung ein Material verwendet wird, das bei längerer
Lagerung
nicht vollständig luft-und ieuchtigkeitsaicht ist.
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Für Transport und Lagerung sollten die fertig verpackten Textilerzeugnisse
eine bestimmte geometrische Form in der Regel die Form eines Quaders oder eines
WUrfels, erhalten.
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Um dieses Ziel möglichst gut anzunähern, kann man die Um-' hüllung
mit dem Textilerzeugnis wahrend des Evakuierens von au#en mittels die Form der fertigen
Packung bestimmender Formgebungswerkzeuge zusammendrücken.
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Die meisten als UmhUllung in Frage kommenden Kunststofffolien sind
nicht völlig luft-und feuchtigkeitsdurchlässig.
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In erster Linie eignet sich wegen seines geringen Gestehungsaufwandes
Polyäthylen als Folienwerkstoff. Polyäthylen ist jedoch für längere Lagerungszwecke
nicht auareichend luft-und feuchtigkeitsdicht. Um diese Schwierigkeiten zu beseitigen,
gibt es mehrere Möglichkeiten. In erster Linie empfiehlt sich hier eine mehrschichtige
Umhüllung. Beim Einpacken in eine mehrschichtige Umhüllung kann man das Textilerzeugnis
zunächst in einen diinnen Polyäthylenbeutel hUllen, welcher mittels einer DUse,
die in das im Beutel befindliche Textilerzeugnis hineingesteckt wird, evakuiert
wird. Nach dem Evakuieren wird die Dilue wieder aus dem nunmehr sich fest um das
Textilerzeugnia geschlossen habenden
Beutel herausgezogen.Hierbei
Schlie#t sich der Beutel unter dem Hinfluß des äußeren Luftdruckes mit seinen über
das Textilerzeugnis hinausragenden Offnungsteilen luftdicht ab, da diese Cffnungsteile
sich aneinander anlegen. Die so erzeugte Packung ist für kurze Zeit luft-und feuchtigkeitsdicht.
Für längere Lagerung oder den Versand kann diese Verpackung nun in eine zweite,
stärkere Folie eingeschlossen werden, welche einen ausreichenden Widerstand gegen
das Durchdiffundieren von Luft und Feuchtigkeit besitzt. Zweckmäßig wird hierbei
die äußere Folienumhüllung durch Schweißen verschlossen.
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Wenn die Lager-und Transportzeit nicht zu lang ist, genügt t natürlicn
das Einhüllen in eine einzige Folie, da Luft und Feuchtigkeit nur langsam durch
diese hindurchdringen. Auch hier erfolt der luftdichte Abschluß vorzugsweise durch
Schweissen. Die Lagerähigkeit kann durch Wahl einer dickeren Folie erhöht werden.
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Für lange Lagerzeiten wira vorteilhaft als Umhüllung eine Verbundfolie
verwendet, welche eine gut schweißbare Schicht und eine in hohem masse gasdichte
Schicht aufweist. Die Verbundfolie kann beispielsweise, wie dies an sich bekannt
ist, außen aus Zellglas und auf der Innenseite aus Polyäthylen bestehen. Das Zellglas
ist in hohem Ma8e undurchlässig, wShrend das Polyäthylen gut schweißbar ist.
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Die Verwendung einer derartigen Zellgals-Verbundfolie hat den weiteren
Vorteil, daß die anderenfalls zu empfehlende, zusätzliche Verpackung in einem die
KunststoffolienushUllung schützenden Karton in vielen Fällen wegfallen kann, da
die Zellglas-Folie eine sehr hohe Zug-und Einrei#festigkeit aufweist.
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Wenn auch die Umhüllung beispielsweise jeweils aus Schlauchstücken
bestehen kann, die an beiden Enden verschlossen, vorzugsweise verschweißt, werden,
so wird es jedoch bevorzugt, daß die Umhüllung von vornherein beutelförmig ist.
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Auf diese Weise muß nur eine Öffnung der Umhüllung nach dem Einbringen
des Textilerzeugnisses luft-und feuchtigkeitsdicht verschlossen werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung in Form von Ausführungsbeispielen anhand
der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch einen Schnitt durch eine Vorrichtung zum
mechanischen Zusammenpressen einer in Evakuierung befindlichen, in einen Kunstatoffbeutel
eingehüllten Steppdecke.
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Fig. 2 zeigt perspektivisch in kleinerem Maßstab die erzeugte Packung,
bei welcher die die Beutelöffnung begrenzenden Folienteile nicht miteinander verschweißt
sind.
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Fig. 3 zeigt schematisch von der Seite das Verschweißen der Beutelöffnung
der Packung gemäß Fig. 2.
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Fig. 4 zeigt schematisch das Einschweißen der Packung gemäß Fig. 3
in eine besser luft-und feuchtigkeitsdichte äußere Schutzfolie.
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Fig. 5 zeigt den Schnitt durch eine Einfachfolie.
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Fig. 6 zeigt den Schnitt durch eine Verbundfolie.
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Nachfolgend wird die Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung zum
Verpacken einer Steppdecke anhand der Fig. 1 bis 6 erläutert.
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Zunächst wird die Steppdecke 1 mehrfach zusammengelegt. Die so zusammengelegte
Steppdecke 1 wird dann in einen Beutel 2 aus Kunststoffolie gesteckt, welcher so
groß ist, daß die im Beutel befindliche Steppdecke sich in wesentlichem Abstand
von der Öffnung 3 des Beutels befindet. Zuvor wurde etwa in die Mitte der Steppdecke
noch ein mit Silikagel gefüllter, feinperforierter Beutel eingelegt.
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Der Beutel 2 mit der Steppdecke wird nun in ein oben offenes, kastenförmiges
Behältnis 5 eingebracht. Der obere Teil 6 der in Fig. 1 rechten Seitenwand des Behältnisses
5, das bei-Bpielsweige aus Metall oder Holz bestehen kann, ist entfernbar.
Der
Beutel 2 wird dabei so eingelegt, da# die Beutelöf4nung 5 durch eine freibleibende
Offnung in der in Fig. 1 rechten Wand des Behältnisses 5 nach außen ragt. Dann wird
der entfernbare Wandteil 6 des Behältnisses 5 wieder eingesetzt, so da8 er die in
Fig. 1 gezeigte Lage einnimmt. Nun wird durch die Öffnung 3 eine flache, aber breite
Düse so in den Beutel 2 eingeschoben, da# sich die Offnung der Düse 7 mitten im
Textilerzeugnis selbst befindet. Dies ist wesentlich, da anderenfalls die Gefahr
bestünde, daB sich die Offnung der Düse 7 an der den Beutel 2 bildenden Folie festsaugt.
Nun wird auf das Behältnis 5 eine geführte Deckplatte 8 aufgesetzt, die in Hichtung
des Pfeiles 9 nach unten gedrückt wird. Gleichzeitig wird die Pumpe 100 eingeschaltet,
welche nunmehr durch die Düse 7 Luft aus dem Textilerzeugnis-also hier im Beispiel
der Steppdecke-absaugt. Hierbei legen sich die öffnungsnahen Teile des Kunststoffbeutels
2 an die Düse an, so daß keine Luft zwischen der Düse und den an dieser anliegenden
Teihen des Beutels in das Innere des Beutels 2 eindringen kann. Die Düse ist eine
Breitschlitzdüse, die in Fig. 1 nur eine geringe Erstreckung nach oben und unten,
jedoch eine große Erstreckung senkrecht zur Zeichenebene aufweist. Mit fortschreitendem
Absaugen der Luft aus dem Inneren des Beutels 2 kann der Deckel 8 die Packung immer
mehr zusammendrücken, so daß diese schließlich die in Fig. 2 gezeigte Form eines
Quaders 10 erhält.
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Ist die im Beutel befindliche Steppdecke genügend weit zusammengedrückt,
so zieht man einfach die Düse 7 aus dem Beutel heraus. Infolge des im Beutel herrschenden
Unterdrucks legen sich die bisher an den Düsenflächen anliegenden Wandteile des
Beutels sofort gegeneinander an und bilden den in Fig. 2 ersichtlichen, von zwei
aneinanderliegenden Folienteilen gebildeten Lappen 11, durch den nun auch keine
Luft mehr in das Innere der Packung eindringen kann. Besteht der Beutel 2 aus einer
Einschichtfolie 12, beispielsweise aus Yolyäthylen, wie eine solche in Fig. 5 gezeigt
ist, und soll die Verpackung nicht für allzu lange Zeit sein, so genügt es, wenn
man den Lappen 11 in der in Fig. 3 gezeigten Weise verschweißt. Zu diesem Zweck
wird der Lappen 11 zwischen zwei Elektroden 13 einer SchweiBeinrichtung, bei-Ultraspielsweise
einer unXer/Hochfrequenz-Schweißeinrichtung, gebracht und in an sich bekannter Weise
wird eine Schweißnaht quer über die ganze Breite des Doppellappens 11 gelegt.
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Genau das gleiche Verfahren, wie bisher beschrieben, kann angewendet
werden, wenn statt einer einfachen Folie, beispielsweise aus Polyäthylen, eine Verbundfolie
beispielsweise aus Polyäthylen und Zellglas, verwendet wird, wie diese in Fig. 6
dargestellt ist. Die dort gezeigte Folie 14 besteht aus einer äußeren Zellglasschicht
15 und einer inneren Polyäthylenschicht 16.
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Eine andere Möglichkeit der Verpackung besteht darin, da# man nur
eine relativ duime Folie verwendet und die mit deren Hilfe gebildete Packung 10
ohne Verschweißung in einen zweiten Beutel 161 aus besser luft-und feuchtigkeitadiohtem
Material einschweißt, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist.
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Auch hier erfolgt die Verschweißung mittels zweier Schweißelektroden
13.
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Die so gebildete Packung ist verhältnismäßig klein, hart und hat eine
für Stapel-und Versandzweoke geeignete Form.
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Sie kann, wenn gewUnscht, noch in einen sie schützenden Pappkarton
eingeschlossen werden.
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Ansprüche !