DE1756844C3 - Vorrichtung zum Einstellen und Überprüfen von Lastmomentsicherungen an ortsveränderlichen Drehkranen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einstellen und Überprüfen von Lastmomentsicherungen an ortsveränderlichen Drehkranen, durch die eine genaue und mühelose Ermittlung und Korrektur der Abschaltpunkte der Lastmomentsicherung sowie die Durchführung statischer Prüfbelastungen und Kippversuche ermöglicht werden.

Es ist bekannt, die Lastmomentsicherungen auf den Prüffeldern der Drehkranhersteller einzustellen und zu überprüfen, indem verschiedene Prüfgewichte vom Kran - in jeweils festgelegten Auslegerstellungen - angehoben werden. Das hat den Nachteil, dass mehrere Arbeitskräfte mit der zeitraubenden Zusammenstellung der jeweils erforderlichen Prüflasten für die vielen an jedem Kran durchzuführenden Prüfungen in Anspruch genommen sind. Eine kontinuierliche Produktionserhöhung erfordert außerdem mehr Prüffelder, weitere Prüfgewichte und auch zusätzliche Arbeitskräfte.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die Lastmomentsicherungen einfach und billig eingestellt und überprüft und Prüfbelastungen des Kranes durchgeführt werden können, ohne dass eine Vielzahl von Gewichten erforderlich ist.

Erfindungsgemäß wird die Vorrichtung aus einem Waagebalken gebildet, der nahe seinem Ende um einen Drehpunkt schwenkbar gelagert und mit seinem anderen Ende in einem Führungsständer geführt wird, wobei der Aufhängepunkt am Kranhaken und die Prüflast verschiebbar am Waagebalken angeordnet sind.

In Weiterbildung der Erfindung wird die Eigenmasse des Waagebalkens und der daran befestigten Teile durch ein über dem Führungsständer geführtes Gegengewicht ausgeglichen. Dadurch können beliebig kleine Prüflasten erreicht werden.

Auf dem Obergurt des Waagebalkens läuft in weiterer Ausgestaltung zum Verschieben des Aufhängepunktes eine vom Krankführer ferngesteuerte motorisch angetriebene Hakenkatze und an dem Untergurt zum Verschieben der Prüflast eine ebenfalls vom Kranführer ferngesteuerte motorisch angetriebene Gewichtskatze. Dabei ist der Waagebalken mit Skalen zum Ablesen der den jeweiligen Katzstellungen entsprechenden Werten versehen. Entsprechend den jeweiligen Prüfverhältnissen wird die Hakenkatze bei horizontal liegendem Waagebalken auf die erforderliche Ausladung gefahren und die Gewichtskatze an die Stelle des Waagebalkens gefahren, an der sie die erforderliche Prüflast ergibt. Damit der Kranführer exakt die Stellung der Katzen erkennen kann, können im Blickfeld des Kranfahrers Fernanzeigeeinrichtungen angebracht sein.

Der Kranführer hebt mit dem zu prüfenden Kran den Waagebalken so weit an, bis bei einem vorgeschriebenen Neigungswinkel die Lastmomentsicherung anspricht. Der Neigungswinkel wird jeweils in Abhängigkeit von der zulässigen Toleranz der Lastmomentsicherung gewählt und kann beispielsweise etwa 7° betragen. Dabei wird festgestellt, ob und inwieweit die Lastmomentsicherung nachjustiert werden muss.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch direkt zum Einstellen der erforderlichen Abschaltpunkte der Lastmomentsicherung eingesetzt werden, sowie zu statischen Prüfbelastungen und zu Kippversuchen Verwendung finden.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 die Seitenansicht,

Fig. 2 die Draufsicht nach Fig. 1.

Die Vorrichtung besteht aus dem Waagebalken 1 mit den Skalen 2, der in dem Drehpunkt 3 des Waagebalkenständers 4 gelagert ist und bei seinem vertikalen Ausschlag im Führungsständer 5 geführt wird. Zum Erreichen beliebig kleiner Prüflasten sind alle Eigenmassen (Totlasten) des Waagebalkens 1 am Führungsständer 5 durch ein Gegengewicht 15 ausgeglichen. Am Obergurt 6 des Waagebalkens 1 läuft die Hakenkatze 7 mittels Antrieb 8 und am Untergurt 9 des Waagebalkens 1 die Gewichtskatze 10 mittels Antrieb 11. Die im Blickfeld des Kranfahrers angebrachten Fernanzeigeeinrichtungen 12, 13 gewährleisten, dass der Fahrer des Kranes die Hakenkatze 7 und die Gewichtskatze 10 über die flexible, mit in die Krankabine genommene Fernbedienung 14, genau an die den jeweiligen Prüfbedingungen entsprechende Stelle des Waagebalkens 1 verfahren kann.

Die Hakenkatze 7 muss an die der jeweiligen Ausladung entsprechenden Stelle des Waagebalkens 1 und die Gewichtskatze 10 an die Stelle des Waagebalkens 1, die der dazugehörigen Prüflast entspricht, verfahren werden. Vom Kranführer wird dann mit dem zu prüfenden Kran der Waagebalken 1 so weit angehoben, dass die Lastmomentsicherung anspricht. Durch einen vorher genau festgelegten Neigungswinkel des Waagebalkens 1 ist zu erkennen, ob und um wie viel die Lastmomentsicherung nachjustiert werden muss.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Einstellen und Überprüfen von Lastmomentsicherungen an ortsveränderlichen Drehkranen, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung der erforderlichen Prüflasten ein nahe seinem Ende um einen Drehpunkt (3) schwenkbarer und mit seinem anderen Ende in einem Führungsständer (5) geführter Waagebalken (1) vorgesehen ist, an dem der Aufhängepunkt am Kranhaken und die Prüflast verschiebbar angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Waagebalken (1) ein über den Führungsständer (5) geführtes Gegengewicht (15) angreift.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verschieben des Aufhängepunktes am Obergurt (6) des Waagebalkens (1) eine Hakenkatze (7) und zum Verschieben der Prüflast am Untergurt (9) eine Gewichtskatze (10) angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verfahren der Hakenkatze (7) und der Gewichtskatze (10) jeweils ein Antrieb (8, 11) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung des Antriebes (8) der Hakenkatze (7) und des Antriebes (11) der Gewichtskatze (10) Fernbedienung (14) vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Waagebalken (1) mit Skalen (2) versehen ist und im Blickfeld des Kranfahrers Fernanzeigeeinrichtungen (12, 13) angeordnet sind.