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Molchkammer Die Erfindung bezieht sich auf eine Holchkammer,
die an das
Ende einer zu molchenden Rohrleitung anzuschließen ist,
wobei
die Rohrleitung mit einem quer abgehenden Anschlußstutzen verbunden ist,
Das
Molchen von Rohrleitungen zum Entfernen des Leitungsin-
halts wird nicht mehr
nur bei Rohrleitungen über größere
Entfernungen (z,B, Rohöl-Pipelines)
verwendet, sondern setzt
sich auch in kürzeren Rohrleitungssystemen durch,
Raffinerien
die das Rohöl nur zu einigen wenigen Produkten, beispiels-
weise
Benzin, lleizöl und Bitumen, verarbeiten, haben meist
für jedes der
erzeugten Produkte geschlossene Systeme, so dal5
eine
Kontamination unmöglich ist. In solchen Raffinerien jedoch
in denen
eine Vielzahl verschiedener Produkte erzeugt wird, müssen die
Rohrleitungsverbindungen zwischen einzelnen Produk-
tionsstätten oder Tanks
für verschiedene Qualitäten benutzt
werden, Man kann das Molchen dazu benutzen,
die Rohrleitungen
nach dem Verpumpen eines Produkts zu reinigen, um so an-
schließend
ein anderes Produkt von Kontamination freizuhalten
wodurch die Zahl der erforderlichen
Rohrleitungsverbindungen gering gehalten werden kann,
Als Molch werden
kugelförmige oder länglich runder elastische
Körper verwendete
die opit Druckluft oder durch das nachfolgende
Pumpmedium
selbst durch die Rohrleitung gepreßt werden, Der
Molch -
etwas größer als der Innendurchmesser der zu molchenden Rohrleitung
- drückt den Leitungsinhalt vor sich her, Die
Rohrleitung wird dadurch
so weit entleert) daß ohne schädliche
Vermischung mit dem sonst noch vorhandenen
Leitungsinhalt das
nächste, möglicherweise völlig anders zusammengesetzte
Medium
durch die Leitung gepumpt werden kann,
Am Ende der gemolchten
Rohrleitung ist eine Horchkammer vor-
gesehen# die den Molch aufnimmt,
nachdem er die Rohrleitung
durchlaufen hat. Vor der Molchkammer
steht die Rohrleitung
mit dem querabgehenden Anschlußstutzen
in Verbindungl durch
den das Medium aus der Rohrleitung
abfließt oder durch den es
von der Pumpe her in die Rohrleitung gelangt.
Am anderen Ende
der Rohrleitung können entsprechende Einrichtungen vorgesehen
sein,
Der Anschlußstutzen muß bei den bekannten Vorrichtungen
vor der
Molchkammer mit der Rohrleitung in Verbindung stehen,
da die Strömungsverbindung
zwischen Rohrleitung und Anschluß-
stutzen nicht durch den in der Molchkammer
befindlichen Molch
gestört werden darf, Das hat zur Folge, daß beim Molchen
der
Molch an dem Anschlußstutzen vorbeigedrückt werden muß.
Wenn
sich der Molch an der Anschlußstelle befindet, kann das Druck-
medium
zwischen Molch und Stutzenöffnung vorbeistreichen, so
daß Gefahr besteht,
daß der Molch an dieser Stelle stecken-
bleibt. Außerdem kann er an den
Kanten des Stutzenanschlusses beschädigt werden. Weiterhin ist
es bei den bekannten Anlagen
schwierig, aus den Molchkammern
den hineingezwängten Molch
herauszunehmen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Molchkammer
zu
schaffen, die die Gefahr des Steckenbleibens des Molchs an der
Mündung
des Anschlußstutzens vermeidet und aus der der Molch
leichter entnommen
werden kann,
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß der Boden
der
eine größere Weite als die Rohrleitung aufweisenden Molchkammer
tiefer liegt als die unterste Mantellinie der Rohrleitung und
daß der
Anschlußstutzen im oberen Bereich der Molchkammer mündet,
Dank diesen
Merkmalen braucht der Molch beim Beginn bzw. Ende
des Molchens
nicht innerhalb der Rohrleitung an dem Anschluß-
stutzen vorbeizugleiten;
er kann also an dieser Stelle auch
nicht steckenbleiben.
Der Molch liegt auch frei und ohne Zwang
in der Holchkammerg
so daß er leicht daraus entnommen werden
kann.
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Bei den bisher bekannten Anlagen ist zu beobachten, daß der Molch
verhältnismäßig schnell zerstört wird. Dies wird zum Teil darauf zurückgeführte
daß der Molch mit großer Wucht auf das Ende der Rohrleitung bzw.
der Molchkammer aufprallt.
Hach einem weiteren Merkmal der Erfindung
wird dieser Nachteil
dadurch vermieden, daß die Molchkammer
eine Dämpfungseinrichtung für den aus der Rohrleitung in die Kammer eintretenden
Molch
enthält. Diese Dämpfungseinrichtung enthält vorteilhafter-
weise eine
federnde Prallfläche. Die Nolchkammer kann außerdem
mit einer
Einrichtung zur Anzeige der Anwesenheit eines Molchs
versehen sein, damit
festgestellt werden kann, wann der Molch
die Molchkammer erreicht hat
bzw. in welcher Kammer er sich
befindet. Für diese Anzeige und. gegebenenfalls
gleichzeitig
zur Dämpfung eines Molchs eignet sich nach der Erfindung
ein
Bolzen, der im folgenden als Anzeigebolzen bezeichnet
wird, der in
derjenigen Wand der Nolchkammer, die der Mündung
der Rohrleitung gegenüberliegt,
etwa koaxial zu der Rohrleitung längsverschiebbar und abgedichtet gelagert
ist, wobei dieser
Bolzen die federnde Prallfläche bilden kann oder
damit ausge-
rüstet sein kann. Durch den aufprallenden Molch wird der
Anzeigebolzen
nach außen geschoben, wodurch einerseits der
Molch abgebremst wird. und
andererseits die Anwesenheit des
Molchs von außen sichtbar wird.
Nach
einem besonderen Merkmal der Erfindung enthält der Anzeige-
bolzen auf seiner
der Rohrleitung zugewendeten Seite koaxial
einen zweiten Bolzen, der im folgenden
als Druckbolzen be-
zeichnet wird, der in dem Anzeigebolzen längsverschieblich
ist und durch die Kraft einer Feder in Richtung zu der Rohr-
leitung hin
gedrängt ist. In diesem Falle bildet der Druck-
bolzen die federnde Fläche.
Damit nun der federnde Druckbolzen
den Molch nicht wieder zur Rohrleitung
zurückschleudern kann, kann nach der Erfindung vorgesehen sein, daß zwischen
dem
Anzeigebolzen und dem Druckbolzen eine Arretierungseinrichtung
wirksam ist, die gelöst ist, wenn sich der Anzeigebolzen in
seiner
der Rohrleitung nächstmöglichen Stellung befindet, d.he in der Stellung,
in der das Eintreffen eines Molchs erwartet
wird. Die Arretierungseinrichtung
schließt sich selbsttätig,
wenn der Druckbolzen weitestmöglich
in den Anzeigebolzen ein-
geschoben wird und beide Bolzen in derselben
Richtung gemein-
sam weiter von der Rohrleitung weg verschoben werden,
d.h.t wenn ein Molch eingetroffen ist, den Druckbolzen gegen die
Kraft
der Feder in den Anzeigebolzen eingeschoben hat und
infolge seiner
Wucht anschließend beide gemeinsam nach außen
schiebt.
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Die Arretierungseinrichtung
besteht zweckmäßigerweise
aus
Kugeln, aus diese Kugeln haltenden Radialbohrungen
in dem-
jenigen
Teil des Anzeigebolzenst
der den Druckbolzen aufnimm
t
aus einer
Umfangsnut in dem
Druckbolzen an derjenigen Stellet
an der
sich die Radialbohrungen
in der Stellung des Druckbolzens
befinden,
wenn er weitestmöglich
in den Anzeigebolzen
hinein-
geschoben
ist und aus einer Umfangsnut in dem den Anzeige-
bolzen führenden Gehäuseteil
an derjenigen Stelleg
an der
sich die Radialbohrungen
in der der Rohrleitung nächstgelegenen
Stellung des Anzeigebolzens
befinden. Die Arretierungseinrichtung
folgt dann nicht nur der oben beschriebenen
Funk-
tionsweise,
sondern arretiert auch noch den Anzeigebolzen
gegenüber dem Gehäuses wenn der Druckbolzen aus dem Anzeige-
bolzen in
Richtung zur Rohrleitung
hin ganz herausgeschoben
ist, d.h.
in der Stellung, in der das Eintreffen eines Molchs
erwartet wird,
Die
Erfindung wird im folgenden näher unter Bezugnahme auf die
Zeichnung erläuterte
die in einem Längsschnitt eine Ausfüh-
rungsform der erfindungsgemäßen
Molchkammer veranschaulicht.
Die Molchkammerl
die über den Flansch 1 mit
der zu molchenden
Rohrleitung verbunden wird, erweitert sich etwa in der
Mitte
beim Übergang von einem ersten Abschnitt 2 zu einem zweiten
Abschnitt
3 und ist am Ende am Flansch 4 mittels eines Deckels 5
verschlossen. Im oberen
Bereich des erweiterten Teils 3 der
Molchkammer
mündet der Anschlußstutzen
6,
der mit einer Druck-
luftleitung 7 verbunden ist. An dem Boden
der Molchkammer
schließt sich eine Entleerungsleitung 8 an. Ein in dem erwei-
terten
Teil der Molchkammer
befindlicher Molch kann nach dem
Abnehmen des
Deckels leicht entnommen werden.
Die Einrichtungen zum Abdämpfen der Aufprallkraft des Molch
s |
und zur Anzeige der Anwesenheit eines Molchs in der hlolchkammer |
sind im Deckel 6 angebracht und setzen sich folgendermaßen
zusammen:
In
den Deckel ist eine Hülse 9 eingeschweißte die eine aus den
Buchsen 10 und
11 bestehende, eine Dichtung 12 einschließende
Führung enthält' in der der
Anzeigebolzen
13 in Richtung der
Achse 14 verschiebbar ist, Der Anzeigebolzen
besitzt einen
äußeren Kopf 15, der als Handhabe dient und im Zusammenwirken
mit
einem Kragen 16 an dem Flansch des Teils 11 den Einschub-
weg des Anzeigebolzens
13 begrenzt. Am inneren Ende schließt
der Anzeigebolzen
13 mit einer
Prallplatte
17 abv
hinter der
sich eine aus elastischem Material,
beispielsweise Perbunans
befindliche Dämpfungsscheibe
18 befindet.
In der gezeichneten
Stellung liegt die Perbunan-Scheibe
an der
Stirnfläche der
Führungsbuchse 10 an.
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Der Anzeigebolzen
13 enthält auf seiner dem Flansch 1 zugewandten
Seite eine Bohrung 191 in der längsverschieblxch .:,
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bolzen 20 enthalten ist, der durch eine Feder 21 aus der Bohrung
herausgedrängt
wird. Ein Anschlagstift 22, der in dem Anzeige-
bolzen 13 fest ist, begrenzt
die Bewegungsmöglichkeit
des Druckbolzens 20 in der Bohrung 19 in beiden Richtungen,
indem
er mit den Stirnflächen 23 und 24 einer Eindrehung in
dem Druckbolzen 20 zusammenwirkt.
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Der Anzeigebolzen 13 enthält in dem hülsenartigen, den Druck-
bolzen
20 aufnehmenden Teil Bohrungen 25, die Kugeln 26 auf-
nehmen. Der Durchmesser
dieser Kugeln ist etwas größer als die
Wanddicke des hülsenartigen
Teils, Der Druckbolzen 20 enthält
eine Nut 2?" die sich in der dargestellten
Stellung an derselben
Stelle befindet wie die Bohrungen 25 und die aus diesen
Boh-
rungen herausragenden Teile der Kugeln aufnimmt. In der ge-
zeichneten
Stellung sind die Teile 13 und 20 also arretiert,
d.h. in derjenigen Stellung,
in der der Druckbolzen 20 weitest-
möglich in den Anzeigebolzen
13 eingeschoben ist.
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Die Führungsbuchse 10 enthält eine Ringnut 28 an derjenigen Stelle,
an der sich die Bohrungen 25 dann befinden, wenn der
Anzeigebolzen
13 weitestmöglich in die Holchkammer eingeschoben
ist!
d.h. wenn der Kopf 15 gegen den Kragen 16 anschlägt. In
dieser Stellung
ist den Kugeln 26 ein Ausweichen in die Nut 28
erlaubt, wodurch der Druckbolzen
20 entriegeltwird und unter
der Kraft der Feder 21 aus der Bohrung
19 hervorzutreten vermag,
soweit es die zusammenwirkenden Anschläge 22 und
24 gestatten.
Die Feder 21 ist so stark bemessen, daß sie nicht unter der
Wirkung
der bei normalem Betrieb in der Molchkammer herrschenden
Drücke zusammengepreßt
werden kann. Im übrigen wird durch das
vorhandene Spiel sowie durch gegebenenfalls
zusätzlich vorge-
sehene Bohrungen für Druckgleichheit in der Kammer
und in dem
die Feder 21 aufnehmenden Raum gesorgt, solange sich die Ein-
richtung
in Ruhe befindet. Das vorhandene Spiel und gegebenen-
falls vorhandene Bohrungen
können auch so bemessen sein, daß@ sich beim Eindrücken des Druckbolzens
20 eine hydraulische
Dämpfung gewünschter Größe ergibt.
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Die Einrichtung arbeitet in folgender Weise: Ein
in dem erweiterten Teil 3 der Molchkammer befindlicher
Molch 30 läßt
zwischen dem Stutzen 6 und dem Kammerteil 2
genügenden Querschnitt frei, so
daß die Strömung nicht be-
hindert wird.
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Soll der Molch durch die Rohrleitung geschickt werden, so muß er
erst durch Hineinschieben des Anzeigebolzens 13 bis zum An-
schlag
des Kopfs 15 an dem Kragen 16 in die bei 31 gestrichelt
gezeichnete Startstellung
gebracht werden. Geschieht dies nicht,
so würde das durch den Stutzen 6 eingebrachte
Medium bzw. die
durch die Leitung 7 eingeführte Druckluft an dem Molch
vorbei-
streichen, ohne ihn in die Rohrleitung zu drücken. Befindet
sich
der Molch jedoch in der Startstellung 31, muß er bei
Druckerhöhung in der
Molchkammer 3 in die Rohrleitung gepreßt
werden,
Beim Hineinschieben
des Anzeigebolzens 13 gelangen die Bohrungen 25
in die Höhe der Nut
28 der Führungsbuchse 10. In dieser Stellung
wird die Arretierung gelöst und
schiebt sich der Druckbolzen 20
unter Entspannung der Druckfeder 21 so weit
in Richtung in
die Molchkammer hinein, bis die Fläche 24 den Begrenzungs-
stift
22 erreicht. Die Kugeln 26 gelangen dabei zum Teil in
die Nut 28, so daß
der Anzeigebolzen 13 in dieser Stellung
gegenüber dem Gehäuse arretiert
ist. Weder die Druckluft beim
Molchen noch der spätere Pumpendruck
vermag den Druckbolzen 20
gegen die Kraft der Feder 21 zurückzudrücken. Die
Arretierung
kann daher erst dann gelöst werden, wenn ein Molch aus der
Rohrleitung
kommend gegen die Anschlagfläche prallt. Dabei
wird der Druckbolzen 20 bis
zum Anschlag der Fläche 23 an dem
Stift 22 in den Anzeigebolzen
13 hineingeschoben, wobei die
Druckfeder 21 gespannt wird. Dabei
gelangt die Nut 27 vor die
Bohrungen 25, so daB die Arretierung zwischen
dem Anzeigebolzen 13 und dem Gehäuse gelöst wird. Unter der fortwirkenden
Prallkraft des Molchs bewegen sich nunmehr beide Bolzen weiter,
bis die
Druckplatte 17 über die Dämpfungsscheibe 18 an der
Stirnfläche des
Führungsrohrs 10 anschlägt.
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Befindet sich der Anzeigebolzen 13 in der gezeichneten,
heraus-
geschobenen Lage, so zeigt dies die Anwesenheit eines Molchs an,
während
bei eingeschobenem Anzeigebolzen 13 sich kein Molch in
der Molchkammer
befindete sofern nach dem Einschieben des
Bolzens der Molchvorgang
eingeleitet wurde. Über den Entleerungsstutzen 8, der unmittelbar vor
dem Flansch 4
sitzt, jedoch nicht von dem Molch verdeckt wird, kann die Molch-
kammer
entleert und auch drucklos gemacht werden.
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Die Verschiebungslänge des Anzeigebolzens 13 entspricht
etwa
einem halben Molchdurchmesser.