DE1745135B2 - Verfahren zur Herstellung eines Polymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines PolymerenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G71/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a ureide or urethane link, otherwise, than from isocyanate radicals in the main chain of the macromolecule
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Description
X-CH2-R-CH2-X,
in der X ein Chlor-, Brom- oder Jodatom und R einen divalenten substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffrest
bedeutet, in einem einstufigen Verfahren in Gegenwart eines aprotischen Lösungsmittels
umsetzt.
Aus der FR-PS 14 25 573 ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyharnstoffen aus einem rohen
aromatischen Polyisocyanat und Wasser in Gegenwart eines aprotischen Lösungsmittels bekannt.
Aus »Angewandte Chemie«, Ausgabe A, 59. lahrgang, 1947, Seite 263 ist es bekannt, daß man aus Diaminen
oder H2O und Diisocyanaten niemals die linearen,
sondern immer nur stark vernetzte Polyharnstoffe erhält.
Aufgabe der Erfindung ist es, Harnstoff- und Biuretgruppen enthaltende Polymere herzustellen.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung eines Polymeren durch Umsetzung eines
aliphatisch oder aralipatisch gebundene Chlor-, Bromoder Jodatome enthaltenden Dihalogenids mit einem
Alkalimetallcyanat und einer aktive Wasserstoffatome enthaltenden Verbindung in Gegenwart eines aprotischen
Lösungsmittels. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als aktive Wasserstoffatome
enthaltende Verbindung Wasser verwendet, und die Ausgangsstoffe in solchen Mengen einsetzt, daß im
Reaktionsgemisch 0,05 bis 5 Mol Cyanatgruppen für jedes Mol Halogengruppen und 0,5 bis 10 Mol Wasser je
Mol Halogengruppen anwesend sind.
Beispiele für aliphatisch oder araliphatisch gebundene Chlor-, Brom- oder Jodatome enthaltende Dihalogenide
sind solche, in denen die Halogenatome durch folgende Gruppen verbunden sind:
-(CH2),,-wobei
(i = 3 bis 20 ist,
-CH2CH=CHCH,-
-CH1 CH1-
-CH1 CH1-
H)
Aus der GB-PS 7 94 061 ist bereits ein Verfahren zur j<
> Herstellung von Polyurethanen bekannt, bei dem man ein Metallcyanat mit einem mehrwertigen Alkohol und
einer Verbindung oder Verbindungen der allgemeinen Formel
J5
50
55
fao -CH1
CH,-
CH,-
CH,-
Von den Dihalogeniden werden die Dichloride bevorzugt.
Beispiele für Alkalimetallcyanate sind die des Li, Na, K, Cs und Rb. Bevorzugt wird Kaliumcyanat eingesetzt.
Mit aprotischen Lösungsmitteln sind Stoffe gemeint, die unter den Reaktionsbedingungen flüssig sind, die
eine Dielektrizitätskonstante von größer als ungefähr 15 bei 25° C besitzen, die dipolar sind, d. h. daß ein Teil
des Moleküls eine stärker positive elektrische Ladung besitzt als die anderen Teile des Moleküls, die weiterhin
ausreichend inert sind, so daß sie unter den Reaktionsbedingungen nicht in bedeutendem Ausmaß zu schädlichen
Nebenreaktionen führen, und die schließlich keine Wasserstoffatome besitzen, die fähig sind, mit gelösten
Anionen im Reaktionsgemisch sich zu verbinden oder darauf überzugehen. Das aprotische Lösungsmittel kann
auch aus einem Gemisch bestehen, solange dieses den obigen Kriterien entspricht.
Die bevorzugten aprotischen Lösungsmittel für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
N.N-Dialkylamide, beispielsweise Dimethylformamid und Diäthylacetamid, N-Alkylpyrrolidone, beispielsweise
N-Methylpyrrolidon und N-Butylpyrrolidon; hexasubstituierte
Phosphoramide, beispielsweise Hexamethylphosphoramid, tetrasubstituierte Harnstoffe, beispielsweise
Tetramethylharnstoff und N,N-Dimethyl-N', N'-dipropylharnstoff, Sulfoxide, beispielsweise Dimethylsulfoxid
und Diphenylsulfoxid, Sulfone, beispielsweise Dimethylsulfon und Tetramethylensulfon, Nitrile,
beispielsweise Acetonitril und Benzonitril. Bevorzugt ist Dimethylformamid.
Vorzugsweise werden 1 bis 10 Liter aprotisches Lösungsmittel je Mol Dihalogenid in der Reaktionsmischung
verwendet.
Bei der Umsetzung werden 0,5 bis 10 Mol und vorzugsweise 1,0 bis 5 Mol Wasser je Mol Halogengruppen
verwendet.
\Ί 45 135
Benzylische Dihalogenide ergeben im allgemeinen Polymere, die sowohl Biuret- als auch Harnstoff-Gruppen
enthalten. Aliphatische Dihalogenide geben überwiegend Harnstoffglieder mit einer kleinen Menge von
monosubstituierten endständigen Harnstoffgruppen.
Der gesamte Prozentsatz an Harnstoff- und Biuretgruppen in den erhaltenen Polymeren macht vorzugsweise
10 bis 75 und insbesondere 30 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymeren, aus.
Die Umsetzung wird vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 25 bis 3000C und insbesondere 50 bis
1500C ausgeführt. Der Druck ist nicht kritisch und kann
weniger als 1 Atmosphäre bis über 700 Atmosphären betragen. Die Reaktionszeit ist ebenfalls nicht kritisch,
sie kann zwischen 1 Minute und 100 Stunden liegen, wobei Reaktionszeiten von 30 Minuten bis 10 Stunden
bevorzugt werden. Im allgemeinen wird die Reaktion so lange fortgesetzt, bis im wesentlicher, das gesamte
Dihalogenid umgesetzt ist, was durch übliche polarographische Analyse bestimmt werden kann. In den meisten
Fällen wird es bevorzugt, die Reaktion unter Luftausschluß diskontinuierlich durchzuführen, obwohl auch
kontinuierlich gearbeitet werden kann. Die zweckmäßigste Vorrichtung ist in den meisten Fällen ein üblicher
Firniskocher mit dichtendem Deckel oder ein Reaktor mit einem Rückflußkühler, einer Rührvorrichtung und
den üblichen Steuervorrichtungen für Temperatur und Druck.
Filme und Fasern können in herkömmlicher Weise durch Auflösen des erfindungsgemäß erhaltenen Polymeren
in geeigneten Lösungsmitteln, wie z. B. den obenerwähnten aprotischen Lösungsmitteln, hergestellt
werden.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Die in diesem und in allen folgenden Beispielen verwendete Vorrichtung bestand aus einem Dreihalsglasrundkolben,
der mit einem Flügdrührer, einem Rückflußkühler, welcher seinerseits einen Adapter für
die Aufrechterhaltung einer Stickstoffatmosphäre im Reaktor besaß, einem Thermometer und einem
Temperaturregler ausgerüstet war. Der Reaktor wurde mit Hilfe eines Heizmantels beheizt.
Ein Gemisch aus 0,1 Mol p-Xylylendichlorid, 0,3 Mol
KOCN, 1,0 Mol H2O in 340 g Dimethylformamid wurde zwei Stunden unter Stickstoff auf 1000C erhitzt. Das
abgekühlte Reaktionsgemisch wurde filtriert, und die in Dimethylformamid unlöslichen Stoffe wurden mit
Wasser gerührt, wobei 15,3 g eines Feststoffs erhalten
ίο wurden, der nicht unterhalb 3000C schmolz. Weitere
3,2 g wurden aus dem Dimethylformamid-Filtrat durch Zusatz von Wasser gewonnen. Die gesamte Ausbeute
betrug 18,5 g(125 % der Theorie für die Umwandlung in Polyharnstoff). Die IR-Spektren beider Fraktionen
waren identisch und zeigten die Anwesenheit von sowohl Harnstoff- als auch Biuretgruppen.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei 0,1 Mol l,4-Dichlor-2-buten an Stelle des
Xylylendichlorids verwendet wurden. Aus den in Dimethylformamid unlöslichen Stoffen wurden 3,5 g
eines festen organischen Produkts isoliert. Weitere 10,6 g wurden als in Dimethylformamid löslicher Stoff
isoliert. Die gesamte Ausbeute betrug 14,1 g oder 168% der Theorie für die Umwandlung in Polyharnstoff. Die
IR-Spektren beider Fraktionen waren die gleichen und zeigten, daß sowohl Harnstoff- als auch Biuretgruppen
anwesend warer,.
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei 0,1 Mol 1,4-Dichlorbutan an Stelle des Xylylendichlorids
verwendet wurden und wobei der Versuch 17 Stunden bei 1000C durchgeführt wurde. Das gesamte
gebildete Polymer war in Dimethylformamid löslich und machte 9,9 g aus (115 % der Theorie für die Umwandlung
in Polyharnstoff). Das IR-Spektrum des Produkts zeigte, daß die Harnstoffgruppen die überwiegenden
4» Glieder waren. Biuretgruppen waren zwar anwesend,
aber in geringerem Ausmaß als in den Produkten der Beispiele 1 und 2.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polymeren durch Umsetzung eines aliphatisch oder araliphatisch
gebundene Chlor-, Brom- oder Jodatome enthaltenden Dihalogenids mit einem Alkalimetallcyanat
und einer aktive Wasserstoffatome enthaltenden Verbindung in Gegenwart eines aprotischen
Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man als aktive Wasserstoffatome enthaltende
Verbindung Wasser verwendet und die Ausgangsstoffe in solchen Mengen einsetzt, daß im Reaktionsgemisch 0,05 bis 5 Mol Cyanatgruppen für jedes Mol
Halogengruppen und 0,5 bis 10 Mol Wasser je Mol Halogengruppen anwesend sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalimetallcyanat Kaliumcyanat
verwendet.
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-
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- 1967-08-10 DE DE1745135A patent/DE1745135B2/de not_active Withdrawn
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