DE1729834A1 - Vorrichtung zum Abdichten einer Luftkammer innerhalb einer Reifenkarkasse - Google Patents

Description

PATENTANWÄLTE

DIPL-ING. F. THIELEKE DR.-ING. R. DÖRING DIPL.-PHYS. DR. J. FRIOKE

BRAUNSCHWEIG - MÜNCHEN

1040

UNIROYAL ENGIEBERT FRANCE, 2, rue de Dreux,
Paris 17e

Vorrichtung zum Abdiohten einer Iiuftkammer innerhalb einer Reifenkarkasseo

Die Erfindung "betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten einer luftkammer innerhalb einer Reifenkarkasse in einer Einrichtung zum Herstellen und Formen der Karkasse, welche Wandabschnitte zum Unterstützen der Wulstbereiche der Reifenkarkasse aufweist.

Bei der Herstellung von Radialschichten-Reifenkarkassen wurde die Karkasse auf einer drehbaren Trommel aufgebaut, auf welcher nacheinanderfolgende Schichten oder Falten von gummiertem Material aufgewickelt werden. Nachdem die Wulstreifen an beiden Enden der im wesentlichen zylindrischen Reifenkarkasse aufgebracht worden sind, muß die Karkasse geformt werden, bevor sie in einer Form vulkanisiert wird. Hierbei wird dem Torus in einer Formmaschine durch Zusammenpressen des Karkassengehäuses in axialer Richtung und duroh Aufblasen mit Hilfe von Druckluft in radialer Richtung die gewünschte Form gegeben.

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Dieser Vorgang des Aufblasens oder Krümmens der Reifenkarkasse wird im allgemeinen mit Hilfe eines Abdiohtungsbandes oder Gummiblatters vorgenommen, das siöh zwieohen zwei beweglichen Stützteilen erstreckt, welche die Trommel der Maschine bilden*

Nachdem die Lauffläche aufgebracht worden ist, muß der Reifenkörper von seiner Unterstützung abgenommen werden» Hierbei 1st das Abdlohtungsband oder die Abdichtungsmembran im Wege. Um sicherzustellen, dafl diese Abdichtung bei dem Abnehmen des Reifenkörpers nicht zerstört wird, ist es notwendig, die Luft in der Kammer, die gerade unter Druok eingebracht worden ist, um den Reifenkörper aufzublasen, zu evakuieren. Hierzu ist es notwendig, nioht nur einen Kompressor, sondern auch eine Vakuumpumpe bereitzuhalten.

Es ist Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art so weiterzubilden, dafl das Aufbringen und Abnehmen der geformten Reifenkarkasse von der !Trommel der Reifenformmasohine wesentlich erleichtert wird und das Bereitstellen einer Vakuumpumpe unterbleiben kann.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung daduroh gelöst, daß im Bereich der äußeren Kante der Seitenwand, der die Trommel bildenden Teile eine lippenförmige Abdichtung angeordnet ist, deren Lippe axial derart naoh außen/vorspringt, daß die abdiohtend an dem Wulstabsohnitt der Karkasse anliegt. Hiermit wird

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eine wirksame Abdichtung zwischen den Wulstteilen der Reifenkarkasse und der Trommel der Formmaschine erreicht, die sehr einfach in ihrem Aufbau ist und in keiner Weise das Aufbringen und Abnehmen der Karkasse vor dem Form- bzw. nach Vollendung des Formvorganges beeinträchtigt oder stört. Irgendwelche zusätzliche Maßnahmen zur Erzielung der gewünschten Abdichtung, z.B. Einfetten von Teilen, sind nicht erforderlich. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Abdichtung leicht abnehmbar ist. Auch kann die Abdichtung gemäß der Erfindung ™ leicht bei .den bekannten vorhandenen Reifenherstellungsmasohinen, z.B. bei den Formmaschinen angebracht werden.

Der wichtigste Vorteil besteht darin, daß die Abdichtung es gestattet, den Reifen nach Fertigstellung von der Formmaschine auf einfache Weise und ohne vorherige Evakuierung mit Hilfe einer Vakuumpumpe abzunehmen. Für den relativ rauhen Betrieb bei der Herstellung von Reifen bietet die neue Anordnung den Vorteil eines sehr einfachen und robusten Aufbaus, wobei die | Gefahr einer Beschädigung bei häufigem Wechsel der Reifenkarkasse weitgehend vermieden wird. Die neue Anordnung liefert auch nach häufigem Gebrauch nooh eine zuverlässige Abdichtung.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematisoher Zeichnungen anmehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig.1 zeigt im axialen Schnitt einen fertig gestellten mehrschichtigen Radialsohiohtenreifen-Körper auf einer Formmaschine,

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und zwar nach der bisher üblichen Aueführungeform·

Pig.2 ist ein Tellschnitt in wesentlich vergrößertem Mafletab der Abdichtungeeinrichtung gemäßer Erfindung, welche bei einer Pormeinriohtung gemäß Fig.1 verwendet werden kann·

Fig·3 let eine ähnliche Darstellung wie Fig·2 von einer ab~ fc gewandelten Ausftihrungsform der Einrichtung gemäß der Erfindung·

Fig.4 zeigt in ähnlicher Barsteilung ein weiter abgewandeltes Aueführungsbeispiel·

Fig.5 ist eine Seitenansicht auf die Anordnung nach Fig·4» wobei die Blickrichtung, die der Pfeile V-V ist·

Fig·6 zeigt in ähnlicher Darstellung wie Fig·4 sin weiter

abgewandeltes Ausführungsbelspiel, während

Flg.7 ein axialer Schnitt durch eine Relfenkarkasse auf einer Forsaasohlne ist, in welcher die Abdichtungsvorrichtung geaiie der Erfindung angewendet 1st·

Gemäß PIg.1 let ein Reifenkurper 1 mit zwei Wuletringen 2 und und einer Karkasse oder eine« Stapel von aufeinanderfolgenden Schichten 4 und einer Lauffläche 5 wiedergegeben· Der Relfenkurper ruht auf seiner froaaiel 6, welohe zwei Stützwände 7 und θ

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aufweist, die in entgegengesetzten axialen Richtungen zueinander beweglich sind und zwei Platten 9 und 10 aufweisen, die den Wülsten 11 und 12 angepaßt sind, die gemäß der bisher üblichen Praxis an den Enden einer Membran oder eines Bandes 13 vorgesehen sind und sich gegen die Stützwände 7 und 8 legen.

Eine Druckkammer 14 gestattet dem Abdiohtungsband 13 aufgeblasen

zu werden, so daß sioh das Band gegen die Karkasse 4 legt, wel- f ehe ausgehend von der ursprünglichen zylindrischen Form, die sie vor der Formung besitzt, die Form eines Torus annimmt, und dann fertig ist, um in einer Form vulkanisiert zu werden.

Die Form ist durch den Pfeil f.. angedeutet.

Der Reifenkörper muß zunächst von seiner Unterstützung abgenommen werden. Damit dieses ohne Zerstörung des Abdiohtungsbandes erfolgen kann, muß das Band aus der Bahn des Reifens entfernt werden in eine Stellung, wie sie in gestrichelten Linien bei 13' angedeutet ist. Dies wird erreicht unter der Saugwirkung, die von einem relativ hohen Vakuum in der Kammer 14 ausgeht·

Gemäß der Erfindung ist eine Abdichtung 15» deren Querschnitt in den Fig·2 und 7 zu erkennen ist, eo ausgebildet, daß sie in der Kammer 11, 12 zwisohen den Stützwänden 7 bzw. θ und den Ringen 10 bzw. 9 aufgenommen werden kann. Die gummierttn Sohiohten 4' sind in Fig.2 in Form eines im wesentlichen zylin-

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drieohen Querschnittes vor dem Aufblasen wiedergegeben. Im Augenblick des Aufblasens werden Kräfte in Richtung dee Pfeiles fg wirksam» welche dazu führen, daß die Lippe 17 der Abdichtung 15 in abdichtender Stellung sich gegen die Karkasse 4¹ unter der Wirkung eines Luftdruckes legen kann, der aus der Richtung des Pfeiles f, in flg.2 von der Aufblaskammer 14 her wirksam ist, die auf der einen Seite durch die Karkasse 4* abgeschlossen wird»

Die Fig.4 und 5 zeigen Ansichten γοη einer Ausführungsform der Abdichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung, wobei ähnliche Elemente duroh die glelohen Bezugsziffern wie in Fig*2 bezeichnet sind* Insbesondere zeigen die Fig·4 und 5 ein· Rippe 18, welohe die Lippe 19 versteift.

Fig.6 gibt ein weiteres AusfUhrungsbeispiel der Abdichtung 15 wieder.

Fig.7 gibt eine Abdichtung8einrichtung gemäß der Erfindung in Anwendung bei einer Formeinriohtung wieder, bei der eine Reifenkarkasse 4' vor dem Aufblasen der Karkasse unterstützt wird· Geeignete axial verschiebbare und drehbare Wellen 30, 31 unterstützen die Platten 7, 8. Eine Bohrung 32 in der Welle 31 dient als Lufteinlafl au der Kammer, welohe duroh die Reifenkarkasse und die Abdiohtungaeinrichtung begrenzt wird. Die Platten 7 und 8 nähern sloh einander, wenn die Karkasse aufgeblasen und geformt wird.

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Die bevorzugte Ausführungsform ist die nach Pig.2 und Fig.3. In beiden sind für gleich· Teile gleiche Bezugszeichen verwendet. Bei dieser besonders vorteilhaften Ausführungsform ist die Höhe B der Lippe 17 etwa drei- bis fünfmal so groß wie die Dicke A der Lippe. Yorteilhafterweise beträgt der Winkelch der Lippe zwischen 10 und 20°, wobei dieser Winkel in Mg.3 dargestellt ist.

Der Durchmesser /\ der Platten 9 und 10 ist im allgemeinen größer als der Durohmesser d als die Auflageschulter 24 des Reifens und zwar innerhalb der Grenzen, die durch die nachfolgende Ungleichung

d + 30 mm > /V ^ d + 20 am

wiedergegeben wird«

Die Kante der Platte liegt dann vorteilhafterweiee auf der Linie 21 gemäß lig.3· Der Durchmsser /^ der ringförmigen Platten9 und 10 bildet ein Hindernis beim Entfernen des fertigen Reifenkörpers, der sich auf den Stützschultern 24 abstützt und zwar außerhalb der Trommel 6. Die ringförmigen Platten können jedoch, wie durch die Linie 22 angedeutet ist, größer sein. Der sich dadurch ergebende Haohtell besteht in einer Vergrößerung der Höhe h der Stützsohulter, was das nachfolgende Entfernen des fertigen Reifens erschwert. Die ringförmigen Platten 9 und 10 können einen kleineren Durchmesser als den der Dichtung 15 haben, wie durch die Linie 23

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angedeutet let· Hierbei ist jedoch nioht das Abdichtungselement während des wiederholten Entfernene einer Karkasse geeohützt und es kann die Abdichtung abbrechen oder wenigstens in ihrer Lebensdauer gestört sein·

Die Abdichtung 15 wird vorteilhafterweise aus einem Lösungsmittel widerstandsfähigen Gummi, z.B· Acrylonitrilbutadien, hergestellt sein, welches mäßig oder sehr hart sein kann.

Es wurde gezeig, daß die Abdichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung es gestattet, die Karkasse eines Reifens direkt während der Herstellung aufzublasen, um die Lauffläche vor der Vulkanisierung in ordnungsgemäßer Weise aufzubringen, so daß die Einriohtung kein gesondertes Abdlohtungsband benötigt, weichenden Bedienungemann dazu zwingt, die Aufblaskammer zu evakuieren, damit sioh das Abdiohtungsband radial innerhalb der Umrisse der Trommel befindet. Damit kann die Einrichtung eines Kompressors in Verbindung mit einer Vakuumpumpe vorteilhafterweise duroh einen einfaohen Kompressor ersetzt werden.

Anspruch·

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Claims (1)

1. Ansprüche

   Vorrichtung zum Abdichten einer Luftkammer innerhalb einer Reifenkarkasse in einer Einrichtung zum Herstellen bzw. Formen der Karkasse, welohe Wandabsohnitte zum Unterstützen der Wulstbereiohe der Reifenkarkasse aufweist, dadurch gekennzeichnet , daS im Bereioh der äußeren Kante der Seitenwand (7-10) eine lippenförmige Abdichtung (15) an- ύ geordnet ist, deren Lippe (17) axial naoh außen derart vorspringt, daß sie abdiohtend an dem Wulstabsohnitt (16) der Karkasse (4·¹) angreift.

   2 · Vorrichtung naoh Anspruch 1, daduroh g β k β η η ζ e i ο h ne t , daß die Wand (19) einen im wesentlichen kreisförmigen Umfangsabsohnitt aufweist und eine ringförmige

   an

   Platte (7, 8) besitzt, die/der Wand an der äußeren Kante befestigt ist, wobei die lippenförmige Abdichtung (15) zwisohen der Platte und der Wand eingepreßt 1st.

   3. Vorrichtung naoh Anspruch 1 oder 2, daduroh g · kennzeichnet , daß die Lippe (17) tin· im wesentlichen kreisförmige Umfangsfläohe aufweist, daß der radiale Querschnitt der Lippe im wesentlichen die SOrm eines rechtwinkeligen Dreieoke aufweist, dessen eine Seite (A) angrenzend an den reohten Winkel «ine Läng· von etwa 1/3 lsi· 1/5 itr Längt

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   - ίο -

   der anderen Seite (B) angrenzend am rechten Winkel aufweist, wobei die kleinere Seite des rechten Winkele entlang des kreisförmigen Umfangsabeohnittea verläuft·

   4· Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, daduroh g e kennzeichnet , daß die Ausdehnung der Lippe in axialer Riohtung unter einem Winkel cL im Bereioh von 10°- in Bezug auf eine Linie beträgt, die senkrecht zur Achse der. Reifenkarkasse verläuft.

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