DE172971C

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Publication number: DE172971C
Application number: DENDAT172971D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47c. GRUPPE

Kupplung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juni 1905 ab.

Die bis dahin bekannten Vorrichtungen für

die Kupplung zweier Wellen lassen sich in zwei Hauptabteilungen scheiden, nämlich in feste oder starre und in bewegliche Kupplungen.

Die festen Kupplungen haben den Vorteil, daß in ihnen keinerlei reibende Teile vorkommen, daß sie daher keinerlei Abnutzung unterworfen sind. Dagegen machen sie eine

ib äußerst sorgfältige und genaue Einstellung der zu verbindenden Wellen notwendig. Die beweglichen Kupplungen dagegen ermöglichen einen einwandfreien Betrieb auch dann, wenn die. zu kuppelnden Wellen nicht genau gerichtet sind, oder wenn die gegenseitige Lage der Wellen veränderlich ist. Immerhin müssen auch in diesem Falle die zu verbindenden Enden der Wellen genau eingemittelt werden. Als wesentlicher Nachteil dieser Kupplungen ist aber der Umstand zu bezeichnen, daß entweder gewisse Teile infolge Reibung einer Abnutzung unterworfen sind oder bei Verwendung elastischer Materialien, wie Gummi oder Leder, diese mit der Zeit der Zerstörung anheimfallen.

Die Erfindung betrifft nun eine Kupplung, welche die Vorteile der festen und der beweglichen Kupplungen in sich zu vereinigen bestimmt ist, ohne daß dabei deren Nachteile.

auftreten. Die neue Kupplung bietet demnach die Möglichkeit, sowohl Wellen, die nicht genau gerichtet, als auch solche, deren Enden nicht eingemittelt sind, miteinander zu verbinden, ohne daß in der Kupplung irgendwelche Abnutzung oder Zerstörung einzelner Teile mit der Zeit stattfinden kann. Ihrem Wesen nach besteht die neue Kupplung aus einem zylindrischen Körper, · der sich aus einer Anzahl abwechselnd aufeinander folgender Teile mit größerem oder kleinerem Durchmesser zusammensetzt, so daß der Mantel des Zylinders einen, gewellten Umlaufkörper darstellt.

Beispielsweise Ausführungsformen dieser Kupplung zeigen im Querschnitt und Aufriß die Fig. 1, 2 und 3 der Zeichnung.

Es bezeichnen A¹ A'² die zu verbindenden Wellenenden und ZV¹TV² auf die Wellen aufgekeilte Naben. Der zylindrische Körper der Kupplung ist mit K bezeichnet; er besteht bei der in Fig. I angedeuteten Ausführungsform aus einem Stahlzylinder, dessen Mantel durch nebeneinander abwechselnd von innen und von außen aus dem Material ausgedrehte Riefen eine gewellte Form erhalten hat. Dabei kann die Wellenform entweder abgerundete Ecken besitzen, wie in Fig. 1 . dargestellt ist, oder gerade Ecken, wie Fig. ιa zeigt. An den beiden Stirnseiten des Zylinders befinden sich ringförmige Wülste W, welche die Schrauben 5 aufnehmen. Diese dienen dazu, den Zylinder zu beiden Seiten mit den Naben TV¹JV² zu verbinden.

Fig. 2 zeigt eine abweichende Ausführungsform der Kupplung, wo der zylindrische Körper K aus gewelltem Stahlblech hergestellt ist. Das Blech wird zu diesem Zwecke in mehreren Lagen zu einem Zylinder auf-

gewickelt und beiderseits mit Hilfe der Schrauben S auf den äußeren Rand der Naben N¹ N² aufgeschraubt. Um die gegenseitige Reibung der einzelnen Lagen des Blechs aneinander zu vermeiden, können die Lagen durch Zwischenlagen an der Befestigungsstelle voneinander entfernt gehalten werden. Fig. 3 endlich stellt eine Ausführungsform der Kupplung dar, wo der zylindrische Körper

ίο aus einzelnen ringförmigen, flachen Scheiben R . zusammengesetzt ist, welche mit Hilfe der Zwischenstücke T und der Schrauben U miteinander verbunden sind. Letztere sind derart angeordnet, daß die Verbindung zweier aufeinander folgender Scheiben stets abwechselnd am äußeren oder inneren Rand erfolgt, so daß das Ganze einen nach Art eines gewellten Umlaufkörpers gestalteten Aufbau besitzt. Die Endscheiben werden zu beiden Seiten an die Naben iV¹ 2V² angeschraubt und dadurch der ganze aus einzelnen Scheiben zusammengesetzte zylindrische Körper zwischen die zu kuppelnden Enden eingefügt.
An Stelle flacher, ringförmiger Scheiben können auch Scheiben in der in Fig. 3 a angedeuteten Form Verwendung finden. In diesem Falle werden die Zwischenstücke entbehrlich, und die aufeinander folgenden Scheiben können unmittelbar miteinander vernietet werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Kupplung, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verbindenden Wellenenden durch einen mit seiner Achse in der Richtung der Wellen liegenden zylindrischen Körper miteinander verbunden werden, dessen Mantel sich nach Art eines gewellten Umlaufkörpers aus einer Anzahl abwechselnd aufeinander folgender Teile von größerem und kleinerem Durchmesser zusammensetzt, zu dem Zwecke, die Vorteile einer beweglichen Kupplung zu erreichen, ohne daß Reibung und Abnutzung auftreten. . .._ .
2. Ausführungsform der Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Kupplungskörper mit gewelltem Mantel aus einem Stück besteht, bei dem die abwechselnd aufeinander folgenden Teile von größerem und kleinerem Durchmesser unmittelbar miteinander zusammenhängen, indem durch Eindrehungen von innen und außen in den Mantel des Zylinders die wellenförmige Gestalt hervorgebracht ist.
3. Ausführungsform der Kupplung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Körper der Kupplung aus gewelltem Blech besteht, das in einer oder mehreren Lagen aufgewickelt ist.
4. Ausführungsform der Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Körper der ■ Kupplung aus einzelnen ringförmigen Teilen .zusammengesetzt ist, die entweder unmittelbar oder unter Einschaltung von Zwischenstücken aneinander gereiht und aneinander befestigt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.