DE1729550B1 - Verfahren zur herstellung von dickwandigen formkoerpern - Google Patents

Verfahren zur herstellung von dickwandigen formkoerpern

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DE1729550B1
DE1729550B1 DE19681729550 DE1729550A DE1729550B1 DE 1729550 B1 DE1729550 B1 DE 1729550B1 DE 19681729550 DE19681729550 DE 19681729550 DE 1729550 A DE1729550 A DE 1729550A DE 1729550 B1 DE1729550 B1 DE 1729550B1
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Dr-Ing Selden Peter Hans
Dankmar Scholz
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BASF SE
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BASF SE
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    • B29C35/02Heating or curing, e.g. crosslinking or vulcanizing during moulding, e.g. in a mould
    • B29C35/0222Heating or curing, e.g. crosslinking or vulcanizing during moulding, e.g. in a mould the curing continuing after removal from the mould
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B29C67/00Shaping techniques not covered by groups B29C39/00 - B29C65/00, B29C70/00 or B29C73/00
    • B29C67/24Shaping techniques not covered by groups B29C39/00 - B29C65/00, B29C70/00 or B29C73/00 characterised by the choice of material
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von dickwandigen Formkörpern durch Verpressen von härtbaren Massen, die härtbare Kunststoffe, Verdickungsmittel, Füllstoffe und gegebenenfalls Katalysatoren enthalten, in Formen.
  • Die gebräuchlichen Verfahren zum Herstellen dickwandiger Formkörper haben verschiedene Nachteile. Beim Gießen zähflüssiger Gemische aus Kunstharzen und Füllstoffen in Formen ist die Füllstoffmenge begrenzt, damit die Fließfähigkeit der Massen erhalten bleibt. Es ist außerdem nötig, die Massen bis zur Aushärtung in den Formen zu belassen. Bei Hinterschneidungen im Formkörper müssen kostspielige flexible Formen verwendet werden, um die bei der Aushärtung auftretenden Volumenkontraktionen auszugleichen. Andernfalls treten im Formkörper innere Spannungen auf, die bis zur Zerstörung des Teiles führen können.
  • Die Verwendung von Füllstoffen in härtbaren Formmassen ist bekannt (vgl. H. H a g e n »Glasfaserverstärkte Kunststoffe«). Desgleichen ist aus der deutschen Patentschrift 553 703 ein Verfahren zum Formen und Härten von faserstoffhaltigen Kunstharzkörpern bekannt, die mindestens in einer Richtung von ebenen Flächen begrenzt sind, bei dem die zu verarbeitenden Massen so lange in Preßformen behandelt werden, bis sie genügend formbeständig geworden sind und die vorzugsweise aus geschichtetem Material bestehenden Platten oder Blöcke der Preßformen entnommen und anschließend einer weiteren Pressung unmittelbar zwischen Preßplatten unter Einwirkung von Druck und Hitze unterworfen werden.
  • Dieses Verfahren bezieht sich ausschließlich auf faserstoffhaltige Kunstharzkörper, und diese faserhaltigen Kunstharzmassen müssen in der Preßform vorgehärtet werden. Die Verarbeitung in dem zweiten Verfahrensschritt ist gemäß diesem Patent nur dann möglich, wenn die Blöcke oder Platten an der Außenfläche genügend weit gehärtet worden sind, da nur so das seitliche Herausquellen der Harzmasse beim zweiten Preßvorgang verhindert wird.
  • Das Verfahren, For.mkörper durch Schleudern von Kunststoffmassen zu erzeugen, ist auf Körper mit bestimmter Symmetrie begrenzt; außerdem werden die Schleudervorrichtungen bis zur Aushärtung der Formmassen beansprucht.
  • Beim Einrütteln oder Pressen von zähflüssigen bis rieselfähigen Massen in Formen können zwar höhere Füllstoffmengen verwendet werden, doch werden durch die lange Aufheiz- und Härtungszeit der Formmassen in den oft teuren Formen diese unwirtschaftlich lange beansprucht. Es lassen sich bei diesem Verfahren nur solche Formteile herstellen, die keine Hinterschneidungen aufweisen, da diese beim Aushärten in der Form zu inneren Spannungen oder Rissen führen können.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung zu finden, das eine schnellere Verfahrensführung bei geringerem Ausschuß auch bei Formlingen mit Hinterschneidungen ermöglicht. Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß man Massen, die mindestens 80 Gewichtsprozent körnigen bis pulverförmigen Füllstoff, bezogen auf die Gesamtmasse, enthalten, in den Formen kurz preßt, ohne daß hierbei in wesentlichem Umfange eine Härtung stattfindet, die gepreßten Formlinge aus den Formen nimmt und die Aushärtung der Formlinge außerhalb der Formen gegebenenfalls durch Wärmeeinwirkung durchführt.
  • Unter dickwandigen Formkörpern gemäß der Erfindung sollen solche verstanden werden, die eine Wandstärke oder Dicke von mindestens 5 mm aufweisen. Beispielsweise kommen in Betracht gerade und gebogene Rohre, Platten, Wannen, Tröge, Bekken, Schächte, Bausteine, gerippte Platten und Balken oder durch Rippen versteifte Formkörper.
  • Als härtbare Kunststoffe eignen sich vorzugsweise ungesättigte Polyesterharze, die anpolymerisierbare Vinylverbindungen, insbesondere Styrol, enthalten, ferner heiß- oder kalthärtende Epoxidverbindungen oder Mischungen derselben mit üblichen Härtern, wie Polyanhydriden oder Polyaminen. Es kommen aber auch härtbare Aminoplast- oder Phenoplastharze und -vorkondensate in Frage.
  • Als Verdickungsmittel haben sich die Oxide und Hydroxide der Elemente der II. Hauptgruppe des Periodischen Systems, insbesondere Magnesiumoxid, aber auch feindisperse Kieselsäuren bewährt. Die Verdickungsmittel werden zweckmäßigerweise in Mengen von 0,5 bis 50, vorzugsweise von 5 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf härtbaren Kunststoff, verwendet.
  • Als Füllstoffe kommen pulvrige bis körnige in Frage, gegebenenfalls in Mischungen. Es können Einkornsysteme als Füllstoffe verwendet werden; zweckmäßigerweise verwendet man aber Füllstoffe mit Teilchen verschiedenen Durchmessers. Dieser liegt zweckmäßig zwischen 0,01 und 50 mm, vorteilhafterweise zwischen 0,10 und 5 mm. Die hochgefüllte Masse soll einen Füllstoffanteil von mindestens 80 und insbesondere von 85 bis 94 Gewichtsprozent, bezogen auf Gesamtmasse. enthalten. Besonders geeignete Füllstoffe sind Sande, Quarze, Splitstein, Hartgesteine, Kalkgesteine entsprechender Teilchengröße.
  • In überlicher Weise können den härtbaren Massen, wie beispielsweise bei der Verwendung von ungesättigten Polyesterharzen, ein Katalysator bzw. Katalysatorsysteme, zugesetzt werden. Bei Verwendung von Epoxidharzen bzw. Aminoplast- oder Phenoplastharzen werden diesen die entsprechenden üblichen Polyadduktbildner und/oder Härtungskatalysatoren zugesetzt.
  • Das Verpressen erfolgt zweckmäßig bei Temperaturen unterhalb 50° C, vorteilhafterweise bei Raumtemperatur, und bei Drücken von 50 bis 200 atü in Metallformen oder, bei kleinen Stückzahlen, gegebenenfalls in Kunststofformen. Die Preßzeit beträgt zweckmäßig 10 bis 60, vorteilhafterweise 15 bis 30 sec, anschließend wird entformt. Während des Pressens soll keine nennenswerte, vorteilhafterweise keine, Härtung erfolgen. Der Formling wird gegebenenfalls in eine Heizzone gebracht und ausgehärtet. Im allgemeinen wird bei 60 bis 1500 C, insbesondere bei 1200 C während 10 bis 50 Minuten gehärtet. Bei den kalthärtenden Epoxidharz-Härter-Kombinationen erübrigt sich die Anwendung erhöhter Härtungstemperaturen. Die Aushärtung kann gegebenenfalls auf einem Fließband erfolgen. Es war überraschend, daß der Formling nach der Herausnahme aus der Form, besonders beim Aufheizen in der Heizzone, nicht seine Gestalt verliert oder gar zerfließt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine wirtschaftlichere Ausnutzung oft kostspieliger Preßwerkzeuge. Es können, da die Zeit beanspruchende Aushärtung nicht in den Formen erfolgt, pro Zeiteinheit wesentlich mehr Formkörper gepreßt werden als bisher. Außerdem lassen sich jetzt ohne weiteres Formkörper mit Hinterschneidungen herstellen, da eine Schrumpfung des Formlings bei der Aushärtung außerhalb der Form praktisch nicht mehr zu inneren Spannungen und Rissen in den Formkörpern führt.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Formkörper zeichnen sich im allgemeinen durch Härte und Abriebfestigkeit aus. Außerdem sind sie lösungsmittel-und chemikalienbeständig.
  • Die in den Beispielen angegebenen Einheiten sind Gewichtseinheiten.
  • Beispiel 1 100 Teile einer handelsüblichen, 650/oigen styrolischen Lösung eines ungesättigten Polyesters, der aus Maleinsäure-, Phthalsäure- und Propylenglykolresten im Molverhältnis 1 : 2 : 3 aufgebaut ist, werden mit 20 Teilen Magnesiumoxid und 2 Teilen 500/oiger Benzoylperoxidpaste gut vermischt. 13 Teile dieser Mischung werden mit 87 Teilen Sand mit einem Teilchendurchmesser bis zu 3,0 mm gut vermischt und in eine Form gepreßt. Der Formling wird etwa 20 sec unter Preßdruck gehalten und dann aus der Form entfernt. Anschließend wird er bei 1000 C ausgehärtet. Der entstandene Formkörper hat eine hohe Kratz- und Abriebfestigkeit.
  • Beispiel2 50 Teile einer handelsüblichen, aus Pentaerythrit, Glycerin und Epichlorhydrin aufgebauten Epoxidkomponente, 19 Teile einer handelsüblichen cyloali- phatischen Diaminkomponente, 4 Teile feindisperser Kieselsäure und 430 Teile Sand mit einem Teilchendurchmesser bis zu 1,5 mm werden gut vermischt und in eine Form gepreßt. Der Formling wird etwa 20 sec unter Preßdruck gehalten und dann aus der Form entfernt. Anschließend wird er bei Raumtemperatur ausgehärtet.
  • Beispiel3 53,5 Teile einer Harzmischung, die 50 Teile eines handelsüblichen härtbaren Melaminformaldehyd-Harzes, 0,5 Teile konzentrierte Phosphorsäure und 3 Teile feindisperse Kieselsäure enthält, werden mit 300 Teilen Sand mit einem Teilchendurchmesser bis zu 1,5 mm gut vermischt und in eine Form gepreßt.
  • Der Formling wird etwa 20 sec unter Preßdruck gehalten und dann aus der Form entfernt. Anschließend wird er bei 1000 C ausgehärtet.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Herstellen von dickwandigen Formkörpern durch Verpressen von härtbaren Massen, die härtbare Kunststoffe, Verdickungsmittel, Füllstoffe und gegebenenfalls Katalysatoren enthalten, in Formen, dadurch geken n -z e i eh n e t, daß man Massen, die mindestens 80 Gewichtsprozent körnigen bis pulverförmigen Füllstoff, bezogen auf die Gesamtmasse, enthalten, in den Formen kurz preßt, ohne daß hierbei in wesentlichem Umfange eine Härtung stattfindet, die gepreßten Formlinge aus den Formen nimmt und die Aushärtung der Formlinge außerhalb der Formen gegebenenfalls durch Wärmeeinwirkung durchführt.
DE19681729550 1968-03-02 1968-03-02 Verfahren zur herstellung von dickwandigen formkoerpern Pending DE1729550B1 (de)

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CH300069A CH481748A (de) 1968-03-02 1969-02-27 Verfahren zur Herstellung von dickwandigen Formkörpern
FR6905144A FR2003091A1 (en) 1968-03-02 1969-02-27 Prodn. of thick-walled moulded articles by compressing curable duroplastic masses contng. curable synthetic resins, thickening agents, fillers, and optionally c
NL6903167A NL6903167A (de) 1968-03-02 1969-02-28
AT203769A AT315475B (de) 1968-03-02 1969-02-28 Verfahren zur Herstellung von dickwandigen Formkörpern
BE729123D BE729123A (de) 1968-03-02 1969-02-28
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3226602A1 (de) * 1982-07-16 1984-01-19 Hilti AG, 9494 Schaan Haertbare kunstharzmasse und deren verwendung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE553703C (de) * 1928-10-17 1932-06-29 Jaroslaw S Erste Glimmerwaren Verfahren zum Formen und Haerten von faserstoffhaltigen Kunstharzkoerpern

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