DE1720583A1 - Kationisches Harz,Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Anwendung zum Tintenfestmachen von Papier - Google Patents
Kationisches Harz,Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Anwendung zum Tintenfestmachen von PapierInfo
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Description
69 HEIDELBERG, Gaisbergstraße 3
Eisele & Hoffmann, 68 Mannheim, Diffenfestrasse
2"(
Kationisches Harz, Verfahren zu dessen Hersteilung und
dessen Anwendung zum Tintenfestmachen von Papier
Die Erfindung betrifft ein kationisches Harz, ein Ver- Λ
fahren zu dessen tier stellung und dessen Anwendung zum TLntenfestmaehen
von Papier.
Versuche zur Herstellung von Harzen, die sich alr>
Papierleimungsmittel eignen und die im Gegensatz zur Kolophoniumleimung
im neutralen oder alkalischen Dereich wirksam sind und also die Möglichkeit bieten, neutraies und zeLtbeständigeres
Papier' zu erzeugen und darüber hinaus auch die Verwendung alkalischer Füllstoffe, wie CalcLumkarbonat, zu
erlauben, sind nicht neu. Die deutsche Patentschrift 962 66Ο
beschreibt Umsetzungsprodukte von höheren aliphatischen Aminen mit Epichlorhydrin, die deutsche Auslegeschrift 1 012
und die USA-Patentschrift 2 772 969 Kondensationsprodukte aus
einer höher molekularen Fettsäure mit einem Alkylenpolyamin.
Nach den Verfahren der deutschen Patentschrift 1 030 67I
und der USA-Patentschrift 2 772 967 werden kationische Fettbasen aus Alkylolaminen und Fettsäuren und aromatischen Carbonsäuren
oder Fettaäureamiden oder Alkylchloriden hergestellt. Die genannten Produkte werden durch Zusatz von Säuren
wasserlöslich gemacht.
Nach dem Verfahren der USA-Patentschrift 2 772 966 werden Harzester mit Polyaikyienpolyaminen zu Amid-AtnLnen umge-
AJeUO ■ ' ",-·■>' rt Ί λ ' >;JS· l Nr-' Salz 3 duS Anderunfl6gee. v. 4.9.
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setzt, die ausser durch Zusatz von Säuren auch durch Zusatz von Epihalohydrin zu in Wasser dispergierbaren Verbindungen
umgesetzt werden können.
Diese bekannten wasserlöslichen Leimungsmittel haben sich jedoch nicht bewährt (DAS 1 223 247, Sp. 4).
Es sind ferner Polyimine und Copolymerisate von Vinylverbindungen mit hydrophobem Rest und N-Verbindungen, ferner
quaternäre Basen als kationische Leimungsmittel bekannt.
Ein Verfahren, Imid-(Amid)-Amino-Verbindungen aus Polyaminen
und gegebenenfalls Ammoniak unter Verwendung von Maleinsäureanhydrid herzustellen und diese durch weitere Umsetzung
mit Epihalohydrinen in wasserdispergierbare Verbindungen
überzuführen, führt jedoch nur dann zu Leimungsmittel, die das Papier tintenfest machen, wenn das Maleinsäureanhydridmolekül
vergrössert wird.
Aus der USA-Patentschrift 3 239 491 ist bekannt, aus Maleinsäureanhydrid
und Ammoniak sowie einem Polyalkylenpolyamin (Diäthylentriamin) Amide herzustellen und die Reaktionsprodukte
mit einem Epihalohydrin umzusetzen. Bei diesem sehr umständlichen Verfahren entstehen keine Leimungs-, sondern
Nassfestharze.
Die USA-Patentschrift 3 291 679, die französische Patentschrift 1 423 767 und die niederländische Patentschrift
6 412 318 beschreiben die Vergrösserung des Maleinsäureanhydridmoleküls durch dessen Copolymerisation mit Vinylverbindungen.
Aufgabe der Erfindung ist, ein kationisches Harz und ein
Verfahren zu dessen Herstellung zu schaffen, das sich ohne die Nachteile der bekannten Harze als Leimungsmittel verwenden
lässt und dessen Herstellungsverfahren einfach und glatt verläuft und die gewünschten Produkte ergibt.
Demgemäss ist Gegenstand der Erfindung ein kationisches
Harz, das dadurch gekennzeichnet ist, dass es aus einem mit
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einem Epihalohydrin umgesetzten 3mid-(Amld)-Aniinkondensationsprodukt
eines alpha, beta ungesättigten Dicarbonsäureanhydrid-Terpenkohlenwasserstoffaddukts
besteht.
Genmss der Erfindung wird das kationische Harz dadurch
hergestellt, dass in der Schmelze ein aus einem Terpenkohlenwasserstoff
und einem alpha, beta ungesättigten Dicarbonsäureanhydrid gebildetes echtes Addukt (siehe Sandermann, Naturhai'ze-Terpentinöl-Tallöl,
Seite 296), das kein freies Anhydrid mehr enthält, anschliessend teils mit Ammoniak, teils
mit einem Polyalkylenpolyamin kondensiert und das erhaltene Imid-(Amid)-Aminprodukt mit solchen Mengen eines Epihalohydrins
umgesetzt wird,bis einerseits ein Papier tintenfest machendes, andererseits noch in heissem Wasser emulgierbares
Harz entsteht. "
Zweckmässig wird als alpha, beta-ungesättigtes Dicarbonsäureanhydrid
Maleinsäureanliydrid verwendet.
Als Ammoniak-liefernde Verbindung kann Ammonacetat, als
Polyalkylenpolyamin Diäthylentriamin und als Epihalohydrin Epichlorhydrin verwendet werden.
1.) In einem mit Rührer, Thermometer, Kühler und Einlauftubus versehenem Kolben werden 75»O g (ca. 0,55 Mol) frisches
Dipenten, das mit Wasser gesättigt und durch ein trockenes Filter filtriert wurde, mit 1,5 g (ca. 1 %) konz. Phosphorsäure
1/2 bis 1 Stunde bei ca. l40° C isomerisiert. Dann
lässt man etwas abkühlen und fügt 44,0 g (ca. 0,44 Mol) Maleinsäureanhydrid hinzu, erwärmt auf I80 bis I900 C und hält
ca. 3 bis 4 Stunden auf dieser Temperatur. Man prüft nach
dieser Zeit das Reaktionsprodukt auf vollständige Bindung des Anhydrids (unvollständige Bindung hat einen ungünstigen Einfluss
auf die Leimungswirkung des Endprodukts, s.a. USA-Patentschrift
3 291 679). Man lässt auf ca. Wo0 C abkühlen.
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Dann setzt man 17,0 g (ca. 0,22 Mol) Ammonacetat (fest) hinzu lind erhitzt langsam auf ca. l80° C, wobei unreagiertes öl,
Essigsäure und Wasser durch einen am Tubus angeschlossenen Kühler abdestillieren. Entfernung der Reste an flüchtigen
Substanzen durch Durchblasen von Stickstoff. Man lässt jetzt das gebildete Adduktimid auf ca. 100° C abkühlen und fügt,
zweckmässig im Wasserbad von 80 bis 90° C, 18,5 g (ca. 0,18 Mol) Diäthylentriamin>^98 #ig) tropfenweise hinzu. Nach Zugabe
hält man die Temperatur noch ca. 45 Minuten konstant bei etwa 100° C, wonach der Geruch nach DETA praktisch verschwunden
ist. Schliesslich lässt man 25 bis 50 g (ca. 0,30 bis
0,35 Mol) Epichlorhydrin eintropfen, wobei man Sorge trägt,
dass die Temperatur nicht über etwa 110° C steigt, und rührt
etwa 30 Minuten weiter bei 120° C.
Als Reaktionsprodukt ergibt sich ein helles, fast sprödes
Harz, das zur Verwendung als Leimungsmittel mit heissem Wasser, eventuell unter Zusatz von Emulgatoren-Stabilisatoren,
emuIgiert wird.
Papierblätter von ca. 100 g qm-Gewicht, hergestellt aus gebleichtem Fichtenzellstoff ohne Zusatz eines Fällungsmittels
bei pH-Werten von 7 bis 8 mit 1,5 und 2 % obigen Leimungsharzes
(bez. auf lufttrockene Cellulose) und Trockentemperaturen von ca. 120° C, zeigten sofort Tintenschwimmdauern
von über 30 Minuten (nach welcher Zeit der Schwimmversuch abgebrochen
wurde), während mit gleichen Mengen des am besten bekannten verstärkten Kolophoniums wie üblich im sauren Bereich
geleimte Papiere Schwimmdauern von höchstens 20 Minuten erreichten.
Aus noch nicht klar gestellten Gründen nimmt jedoch das
Verfahren nach Beispiel 1 oft einen Verlauf, der entweder zu nicht emulgierbaren oder schlecht leimenden Harzen führt. Beispiel
1 wurde angeführt, um darzulegen, dass unter Umständen auch aus dem Terpenkohlenwasserstoff Dipenten Leimungsharze
erhalten werden können.
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Beate und stefcts gleichbleibende Ergebnisse werden nach
den Beispielen 2 und 5 erhalten.
2.) Ij56 g (l Mol) portugiesisches Balsamterpentinöl
werden mit 1,6 g konz. Phosphorsäure etwa 1/2 Stunde bei 140 bis 150° C isomerislert. Dann gibt man 98 g (l Mol) Maleinsäureanhydrid
hinzu, erhitzt auf I80 bis 190° C und hält ca. 3 bis 5 Stunden bei diener Temperatur.
Zu 117 g obigen Addukts gibt man bei ca. l40° C 19,25 g
Ammonaeetat (d.s. 0,25 Mol in Bezug auf ursprünglich angewendetes
Anhydrid) und erhitzt langsam auf ca, LjO0 H. Dabei
destillieren Wasser, Essigsäure, unreagierten ül und Anhydrid
über. Wenn keine Destillation mehr stattfindet;, werden die Reste flüchtiger Substanzen durch Blasen von Stickstoff durch
die Reaktionsmasse entfernt. Nun lässt man auf ca. 100° C abkühlen,
überführt das Reaktionsgefäss in ein Wasserbad von 100° C und lässt 21,5 g Diäthylentriamin (d.s. 0,21 Mol bezogen
auf ursprünglich angewendetes Anhydrid) zutropfen, wobei die Temperatur im Reaktionsgefäss auf ca. 120° C ansteigt.
Anschliessend hält man die Temperatur noch ca. 1/2 bis 1 Stunde bei 80 bis 100° C konstant. Zur Entfernung von Ammoniak-Resten
wird wieder Stickstoff durch die Masse geblasen. Dann werden 30 bis 36 g Epichlorhydrin (d.s. 0,35 bis 0,39 Mol in
Bezug auf ursprünglich angewendetes Anhydrid) tropfenweise bei 100 bis 120° C zugesetzt, wobei sehr leicht Gelierung (vorzeitige
Vernetzung) der Masse eintreten kann, was nachfolgende Emulgierung unmöglich macht. Deshalb wird wie folgt verfahren:
Das Reaktionsprodukt wird vor der Zugabe des Epichlorhydrins
mit I5 ml Wasser versetzt und in ein Emulgiergefäss überführt. Dann lässt man das Epichlorhydrin bei 90° C unter
starkem Rühren eintropfen, wobei die Temperatur auf 110 bis 120° C ansteigt. Sobald die Reaktionsmasse sich nun verzäht,
lässt man weiteres Wasser von 80° C eintropfen. Die Masse wird vorübergehend gut flüssig, verzäht aber bald wieder.Bei weiterem
Wasserzusatz wird die Masse nun wieder dünnflüssig. Der
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Wasserzusatz wird fortgesetzt, bis eine Emulsion von 25 bis
30 % Feststoffgehalt und etwa 1 Mikron Teilchengrösse erhalten
ist. Höher konzentrierte Emulsionen sind pastenförmig. Das Eintreten der Verzähung-Vernetzung ist für die Herstellung
eines guten Leimungsharzes ganz wesentlich.
3.) Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt unter
Verwendung von alpha-Pinen als Terpenkohlenwasserstoff.
Mengen, Verlauf und Ergebnis waren die gleichen wie im Beispiel 2. Die Leimungsergebnisse übertreffen bei weitem die
von nach Beispiel 1 gelungenen Harzen. Bei Leimung von gebleichtem Sulfitzellstoff mit 1 % Leimungsharz, also 4 #
25 #iger Emulsion (im neutralen oder basischen Bereich, unter
Vermeidung des Zusatzes von Aluminiumsulfat) wurden Tintenschwimmdauern
der Papierblätter von mehr als 40 Minuten erreicht, (im Beispiel 1 wurden 2 % Leimungsharz angewendet).
4.) Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, aber
das Diäthylentriamin durch eine äquimolekulare Menge Tetraäthylenpentamin ersetzt. Das Ergebnis war das gleiche wie im
Beispiel 2. Ein höheres Alkylenpolyamin, das wesentlich teurer ist, bringt also keine Vorteile, obwohl es ebenfalls Verwendung
finden kann.
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Claims (7)
1.) Kationisches Harz, dadurch gekennzeichnet, dass es aus
einem mit einem Epihalohydrin umgesetzten Imid-(Amid)-Aminkondensationsprodukt
einer, alpha, beta ungesättigten Dicarbonsäureanhydrid-Terpenkohlenwasserstoffaddukts besteht.
2.) Verfahren zur Herstellung des kationischen Harzes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schmelze
ein aus einem Terpenkohlenwasserstoff und einem alpha,
beta ungesättigten Djcarbonsäureanhydrid gebildetes ech- ä
tes Addukt, das kein freies Anhydrid mehr enthält, an-Gchliessend teils mit Ammoniak, teiIb mit einem PoIyalkylenpolyamin
kondensiert und dan erhaltene 3mid-(Arnid)-Aminprodukt mit solclien Mengen eines Epihalohydrins umgesetzt
wird, bis einerseits ejn Papier tintenfeat machendes,
andererseits noch in hejssem Wasser emulgierbares
Harz entsteht.
;>.) Verfahren zur Herstellung des kationischen Harzes nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als alpha, beta
ungesättigtes Dicarbonsäureanhydrid Maleinsäureanhydrid
verwendet wird.
4.) Verfahren zur Herstellung des kationischen Harzes nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Ammoniakliefernde
Verbindung Ammonacetat verwendet wird.
lj.) Verfahren zur Herstellung des kationischen Harzes nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeiclinet, dass als Polyalkylenpolyamin
Diäthylentriamin verwendet wird.
6.) Verfahren zur Herstellung des kationischen Harzes nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Epihalohydrin
Epichlorhydrin verwendet wird.
?'T
109887/U65
7.) Verfahren zur Leimung von Papier unter Verwendung einer wässrigen Dispersion eines kationischen Harzes
gemäss Anspruch 1.
109887/U65
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Cited By (1)
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DE3615855A1 (de) * | 1986-05-10 | 1987-11-12 | Akzo Gmbh | Papierleimungsmittel, deren herstellung sowie deren verwendung |
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DE3615855A1 (de) * | 1986-05-10 | 1987-11-12 | Akzo Gmbh | Papierleimungsmittel, deren herstellung sowie deren verwendung |
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