DE1717118A1 - Verfahren zur Herstellung von Kollagenschaum - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KollagenschaumInfo
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- C08J9/28—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof by elimination of a liquid phase from a macromolecular composition or article, e.g. drying of coagulum
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Kollagenschaum Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kollagenschaum, welcher zu verschiedenen Heilzwecken, insbesondere zur Behandlung blutender Wunden, anwendbar ist.
- Wie bekannt, werden in der Chirurgie zur lokalen Beschleunigung der Blutgerinrsung verschiedene Massen auf Fibrin-(Fibrin-schaum), Gelatine- oder Oxycellulosebasis benutzt.
- Ihre hamostatische Wirkung ist relativ verlässlich, wenn auch in vielen Fällen nicht genügend. Der grösste Nachteil der genannten Massen liegt darin, dass ihre Erzeugung verhältnismässig kostspielig ist und dass die Ausgangsrohstoffe nur in beschrankter Menge zur Verfügung stehen.
- Ferner wurde ein neuer Typ von hämostatisch wirksamen Schaumenarten entwickelt, und zwar auf der Basis des rekonst@t-u -ierten Kollagens, welches durch seine Wirksamkeit die detzigen Mittel übertrifft. Die Erzeugung dieses Schaumes ist allerdings sehr emyfiiidlich und an die Aufarbeitung des Ausgangsmaterials werden strenge Ansprüche gestellt.
- Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung Lildet nun ein Verfahren zur Herstellung von Kollagenschaum, welches von einem sehr billigen und leicht zuganglichen Rohstoff ausgeht und welches sehr einfach ist.
- Dieses Verfahren der volriegenden Erfindung besteht avrin, dass man Kollagenmasse, gewonnen aus einer alkalisch oder sauer oder durch Komb2nation beider genannten Methoden konservierten Leimgallerte, gegebenenfalls aus einer nicht konservierten Leimgallerte, mit Wasser bei einem pH-Wert von 6,8 bis 7,2> vorteilhaft bei 7,0, bis zu einem Trockensubstanzgehalt von 0,3 bis 4,0 % homogenisiert, die homogenisierte Masse bei Temperaturen von -20°C bis -70°@ vorteilhaft bei - 40°C, gefrieren lasst, worauf man bei Temperatuen von 10 bis 300 C das Wasser entfernt, vorteilhaft lurch Lyophylisation.
- Man kann auch so verfahren, dass man der Kollagenmasse bei der Homogenisierung mit Wasser eine weitere hämostatische wirksame Substanz zusetzt, wie Fibrin, Thrombin oder Oxycellulose, und zwar in einer Menge bis zu 10 * bezogen auf die Trockensubstanz der Kollagenmasse, oder einen oder mehrere therapeutische oder diagnostisch wirksame Stoffe.
- Die Kollagem@asse kann ebenfalls mit einem oder mit mehreren Antibiotica, z. B. Cnlortetracyklin, und zwar in einer Menge bis zu 10 %, bezogen auf die Trockensubstanz der Kollagenmasse, vermischt werden.
- Im Bedarfsfalle lässt sich die Kollagenmasse vor der Homogenisierung mit Wasser durch Einwirkung eines physiologisch unschadlichen Hartungsmittels, z.B. Trimethylolmelamin, teilweise harten. Scnliesslich kann der Kollagenschaum mit einur homogenen Schicht aus löslichem Kollagen oder Gela-tine versehen werden.
- Bei der Durchrührung des erfindungsgemässen Verfahrens dient am hamfigsten als Ausgangsmateri@l die aus der Rind-Leimgallerte (sauer und / oder alkalisch konservierte oder nicht konserviert@) gewonnene Kollag@@@asse, welche nach Quellen im saueren pH-Bere@ch des integriert und unter Zugabe der erforderlichen Menge Wasser homogenisiert wird.
- Diese Grundmasse wird auf einen pH- Wert um 7 gebracht. Die erwünschten Eigenschaften des Endproduktes, insbesondere die Porösitat, kann uan in breiten Grenzen durch Wasserzusatz während der Homogenisierung andern. Der fertige Kollagenaclaum, welcher nach Wasserentfernung durch Lyophilisation zurückbleibt, wird mit physikalischen Methoden sterilisiert. nie hämostatische Wirksamkeit des nach der vorliegenden Erfindung hergeste~lten Kollagenschaumes ist sehr gut. Seine Resorptionsfahigkeit und seine physikalischen Eigenschaften lassen sich durch teilweise Härtung der Kollagenstruktur mit einem geeigneten Härtungsmittel, wie Trimethylolmelamin, beeinflussen. Als eine weitere vorteilhafte Eigenschaft dieses Sc@aumes, vom Standpunkt der therapeutischen Anwendbarkeit aus gesehen, kann die Möglichkeit der Bindung einer Reihe von weiteren Wirkstoffen betrachtet werden, der Schaum funktioniert dabei als Trägersubstanz. Zu diesem Zwecke sind vor allem solche Substanzen, welche die hämostatischen Eigenschaften erhöhen (Fibrin, Thrombin, Oxycellulose usw.) oder welche die Gewinnung von anderen Eigenschaften ermöglichen (z.B. Antibiotica, Isotopen usw.), geeignet, Im Wirkungsmachanismus des Kollagenschaumes wird nicht nur das hohe Saugvermögen, sondern auch die große Fläche der Struktur und insbesondere die Bildungsfahigkeit einer homogenen Schicht auf der blutenden Stelle zur Geltung gebracht. Das Saugvermögen des Schaumes lässt sich auch dadurch erhohen, dass man die Ausgangskollagenmasse mit einer dünnen Schnicht von leichtlöslichen Kollagenei@eissstoffen oder Gelatine versieht. Diese Schicht kommt dann in Berührung mit der Wunde und der nun als die äussere Schicht dienende Kollagenschaum bildet dann die kompakte Deckung der Wunde.
- Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäss hergestellten Kollagenschaumes, insbesonders vom ökonomischen Standpunkt aus, liegt in der Tatsache, dass seine Erzeugung sehr billig ist; der Ausgangsrohstoff, praktisch reines Kollagen, ist Abfall der Gerberindustrie.
- Beispiele 1.) 500 g der Grundkollagenmasse, mit Trockensubstanzgehalt um 7 0%, zubereitet durch sauere Quellung der desintegrierten Leimgallerte, homogenisiert iiian mit 2500 ml Wasser. Mit oil fe einer NaOH- Lösung stellt aan den pH-Wert der resultierenden Masse auf 7 ein und giesst danach die Masse in flache Schalen in einer etwa 1 cm dicken Schicht auf. Man lässt sie bei einer Temperatur von - 400 C gefrieren. Die entstandenen gefrorenen Platten nimmt man aus den Schalen heraus und befreit sie durch Lyophylisation bei Zimmertemperatur (15-25° c) vom Wasser. Man erhalt auf diese Weise den Kollagenschaum, der zu verschiedenen therapeutischen Zwecken, insbesondere zur Behandlung von blutenden Wunden anwendbar ist.
- 2.) Man verfährt in analoger Weise wie im Beispiel 1, wobei man bei der Homogenisierung der Kollagenmasse mit Wasser 3,5g Chlortetracyklinhydrochlorid zugibt. Weitere Aufarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1 angegeben.
- 3.) Man verfährt ähnlich wie im Beispiel 1, die Kollagenmasse arbeitet man mit 3,5 g Pibrinschaum auf.
- 4.) Bei der Homogenisierung der Kollagenmasse mit Wasser setzt man Trimethylolmelamin in einer Menge von 0,1 - 0,5 %, bezogan au9 die Trockensubstanz der Kollagenmasse, je nach dem erwünschten Härtungsgrad, zu.
- 5.) Man verfahrt so, dass man die mit Wasser homogenisierte und neutralisierte Kollagenmasse in flache Schalen auf eine Schicht aus Gelatine oder aus löslicher Kollagenmasse aufgiesst. Weitere Aufarbeitung gemäss Beispiel 1.
Claims (6)
- Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Kollagenschaum, dadurch gekennzeichnet, dass man eine aus alkalisch und / oder sauer konservierter oder aus nicht konservierter Leimgallerte gewonnene Kollagenmasse mit Wasser bei pH 6,8 bis 7,2, vorteilhaft bei 7,0, bis zu einem Trockensubstanzgehalt von 0,3 bis 4,0 homogenisiert, die homogene Masse bei einer Temperatur von -20°C bis - 7000, vorzugsweise bei 400 C gefrieran lässt, wonach man das Wasser bei einer Temperatur von 10 bis 300C entfernt, vorteilhaft durch Lyophilisation.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man der tollagenmasse bei der Homogenisierung mit Wasser eine weitere hämostatische wirksame Substanz, wie Fibrin, Thrombin oder Oxycellulose, in einer Menge bis zu 10 P, bezogen auf die Trockensubstanz der Kollagennasse, zusetzt.
- 3. Verfahren nach Ansr-ch 1, dadurch gekennzeichnet, dass l£ian der Kollagenmasse bei der Homogenisierung mit Wasser eine oder mehrere therapeutische oder diagnostisch wirksame Substanzen zusetzt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man der Kollagenmasse bei der Homogenisierung mit Wasser ein oder mehrere Antibiotica, z.B. Chlortetracyklin, in einer Menge bis zu 10 %, bezogen auf die Trockensubstanz der Kollagenmasse, zusetzt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kollagenmasse vor der Homogenisierung mit Wasser durch Einwirkung von einem physiologisch unschädlichen Härtungsmittel, wie Trimethylolmelamin, teilweiee härtet.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnt, dass Prua den Kollagenschaum mit einer homogenen Schicht des löslichen Kollagens oder Gelatine versieht.
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