DE1708422C - Scharnier mit Reibungsbremse fur die Flügel von Mobein - Google Patents
Scharnier mit Reibungsbremse fur die Flügel von MobeinInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier mit Reibungsbremse für die Flügel von Möbeln, insbesondere für
um eine waagerechte Achse schwenkbare Flügel, mit einem am beweglichen Scharnierteil im Abstand von
der Scharnierachse angelenkten Reibelement, das in einem am feststehenden Scharnierteil befestigten, mit
einem Gegenreibelement versehenen Gehäuse mit Reibungsschluß verschiebbar gelagert ist. Bei den
Möbelflügeln kann es sich z.B. um nach oben öffnende Truhenflügel oder nach unten öffnende
Schrankklappen handeln.
Es ist ein Scharnier mit Reibungsbremse für die Flügel von Möbeln bekannt (USA.-Patentschrift
815 528), bei welchem am beweglichen Scharnier teil im Abstand von der Scharnierachse ein langgestrecktes
und mit einem Langloch versehenes flaches Reibelement angelenkt ist, das in einem am
feststehenden Scharnierteil befestigten, mit einem Gegenreibelement und einer den Längsschlitz durchsetzenden
Einstellschraube versehenen Gehäuse mit Reibungsschluß verschiebbar gelagert ist. Bei dem
bekannten Scharnier ist die Bremskraft in allen Schwenkstellungen des Möbelflügels gleichbleibend,
so daß bei einem Hochschwenken des Möbelflügels
ίο eine nicht nur dessen Gewicht sondern auch noch
die Reibungsbremse überwindende Kraft aufgebracht werden muß.
Es ist ferner ein Scharnier mit Reibungsbremse vorgeschlagen worden, bei welchem sich die effektive
Reibungsfläche zwischen einem zungenförrnigen
Reibelcment und einem, dieses ;;ufnehmenden, taschenförmigen Gegenreibelementes beim Schwenken
des Möbelflügels in seine horizontale Lage zunehmend vergrößert. Dieses Scharnier ermöglicht es,
so für die Bewegung des Möbelflügels eine solche Dämpfung
oder Bremsung vorzusehen, daß der Flügel in jeder Schwenkstellung selbsthaltend ist und daß in
jeder Schwenkstellung eine annäherend gleiche Kraft für ein Weiterschwenken aufgebracht sverden muß.
Dr.11 ist jedoch wiederum die eingestellte Dämpfung
in beiden Schwenkrichtungen des Fügeis gleich wirksam.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
welches beim Schwenken des Möbelflügels in die horizontale Lage eine stärkere Bewegungsdämpfung
als bd der umgekehrt gerichteten Schwenkbewegung gewährleistet.
Ausgehend von einem Scharnier der eingangs genannten Art, wird die gestellte Aufgabe durch die
Erfindung dadurch gelöst, u,a.'i das Reibelement auf
seinem in das Gegenreibetement eintauchenden Abschnitt aus zwei mit ihren Keilflächen aufeinanderliegenden
Spreizkeilen besteht, von denen der eine Spreizkeil an den beweglichen Scharnierteil angelenkt
und der andere Spreizkeil über eine begrenzte Strecke unter Änderung der Gesamtdicke des eintauchenden
Abschnittes des Reibelementes relativ zu dem am beweglichen Scharnierteil angelenkten Spreizkeil
verschiebbar gelagert ist. Bei einem Truhennügul sind die Spreizkeile hierbei derart zueinander orientiert,
daß beim Hochschwenken des Truhenflügels die Spreizkeile zunächst unter Verringerung ihrer Gesamtdicke
gegeneinander verschoben werden, wnnach sie dann bei einem weiteren Hochschwenken
des Truhenflügels mit verhältnismäßig geringer Reibung gemeinsam im Gegenreibelement verschoben
werden. Bei einer Schließbewegung des Truhenflügels führen dagegen die Spreizkeile zunächst eine Relativbewegung
aus, bei der ihre Gesamtdicke vergrößert wird, wonach dann die beiden Spreizkeile bei einem
verhältnismäßig großen Reibungswiderstand im Gegenreibelement verschoben werden. Bei dem Scharnier
nach der Erfindung wird also die Fallbewegung des Möbelflügels wie bei Bremsscharnieren an sich bekann,
gedämpft. Der besondere Vorteil der Erfindung besteht aber darin, daß zum Hochschwenken des
Möbelflügels im wesentlichen nur eine dem Gewicht des Möbelflügels entsprechende Kraft aufgebracht
werden muß, da für diese Schwenkbewegung die Reibungsbremse nahezu vollständig unwirksam ist.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Er findung können die Keilflächen der Spreizkeile säge-
zahnartig ausgebildet sein und Klemmwinkel von etwa 6 bis 8° bilden. Die steilen Zahnflanken der
sägezahnartigen Keilflächen bilden hierbei in einer Richtung eine Anschlagbegrenzung für die Relativverschiebung
der beiden Spreizkeile.
Damit die vorbeschriebene Relativverschiebung zwischen den beiden Spreizkeilen sicher und selbständig
bei jeder Betätigung des Möbelflügels erfolgt, ist es zweckmäßig, daß zwischen dem angelenkten
Spreizkeil und einem diesem zugeordneten Bremsbelag des Gegenreibelementes, ein kleinerer Reibungswiderstand
als zwischen dem freien Spreizkeil und einem dienern zugeordneten Bremsbelag des
Gegenreibelementes vorgesehen ist, so daß also der freie Spreizkeil immer so lange zurückgehalten wird,
bis der angelenkte Spreizkeil mit seinen Anschlägen an ihm angreift. Beispielsweise können die Spreizkeile
aus Metall, der Reibbelag für den angelenkten , Spreizkei! aus einem harten Kunststoff oder Hartgummi
und der Bremsbelag für den freien Spreizkeil aus weicherem Kunststoff bestehui. Alternativ können
die Spreizkeile aus Kunststoff bestehen, und kann der Bremsbelag für den angelenkten Spreizkeil
aus Metall und der Bremsbelag für den freien Spreizkeil aus einem weicheren Kunststoffmaterial bestehen.
Das Scharnier nach der Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
beschrieben.
Das dargestellte Scharnier besteht aus einem feststehenden Scharnierteil 1, welches in einer riandausnehmung
einer Truhenrückwand 2 eingesetzt ist, und aus einem beweglichen Scharnierteil 3, welches in
einer lediglich nach unten und nach links hin offenen Ausnehmung des Truhenfiügels 4 angeordnet ist. Die
beiden Scharnierteile 1, 2 sind über eine Scharnierachse 5 aneinander angelenkt.
Das Scharnier ist mit einer Reibungsbremse ausgerüstet, welche im wesentlichen aus einem an das
bewegliche Scharnierteil 3 über eine Achse 6 angelenkten und mit diesem mitbewegten Reibelernent 7
und aus einem am feststehenden Scharnierteil 1 über eine Achse 1 α schwenkbar gelagerten Gegenreibelement
8 besteht. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt das Reibelement 7 tine lange
Metallzunge, du: an ihrem unteren Ende als Spreizkeil 7 α ausgebildet und an ihrem oberen Ende zu
einer Hülse 9 gerollt ist, welche lose auf der Achse 6 sitzt, die im beweglichen Scharnierteil 3 gelagert ist.
Das Reibelement 7 umfaßt ferner einen begrenzt beweglich gelagerten Spreizkeil Tb. Die beiden
Spreizkeile 7 α und Tb liegen mit ihren Keilflächen
aufeinander, wobei die Keilflächen sägezahnartig ausgebildet sind und Klemmwinkel von etwa 6 bis 8°
bilden. Die beiden Spreizkeile 7 α und 7 b sind in einem begrenzten Maße relativ zueinander längsverschiebbar,
wobei die Verschiebbarkeit in der einen Richtung durch die zur Anlage kommenden steilen
Flanken der sägezahnartigen Keilflächen und in der anderen Richtung durch die aufeinander auflaufenden
Keilflächen und durch eine aus dem Spreizkeil 7 α ausgedrückte Nase 10 begrenzt wird.
Das Gegenreibelement 8 ist am feststehenden Scharnierteil 1 angebracht und umfaßt zwei im Abstand
voneinander angeordnete, parallele Platten 8 a 8 b, wobei der Abstand der Platte 8 b von Platte 8 a
durch eine die beiden Platten Sa, Sb durchsetzende
ίο Einstellschraube 11 festgelegt ist. Die Platten 8 α
und 8 b sind an ihrer Innenseite jeweils mit einem Reibbelag 12, 13 versehen und nehmen zwischen
sich das zungenartige, zweiteilige Reibelement 7 auf. Die beiden Spreizkeile Ta und Tb nehmen die
Einstellschraube 11 in Langlöchern auf.
Die Arbeitsweise des Scharniers ist wie folgt: Bei einem Hochschwenken des Truhenflügels 4 wird dei
an diesem angelenkte Spreizkeil T ei zunächst so
weit gegenüber dem fr^en Spreizkeil 7 b hochgezo-
gen, bis die steilen Zamflanken der beiden Spreiz
keile 7 a, Tb aufeinandertreffen. Damit diese Relativbewegung
der beiden Spreizkeile Ta, Tb sicher erfolgt, ist für den Reibbelag 12 beispielsweise ein
weiches Kunststoffmaterial verwendet, während der Reibbelag 13 aus einem harten Kunststoff oder Hartgummi
besteht. Bei dieser Relatiwerschiebung verringert sich die Gesamtdicke des in <Uis Gegenreibelement
8 eintauchenden unteren Abschnittes Reibelementes 7. Bei einem weiteren Hocnschwcn
ken des Truhenflügels 4 werden nunmehr die beiden Spreizkeile 7«, Tb gemeinsam unter Überwindung
eines verhältnismäßig geringen Reibungswiderstandes nach oben au>
dem taschen- oder schachtförmigen Gegenreibelement 8 herausgezogen, wobei entsprc-
chend der Abnahme der effektiven Reibfläche zwischen dem Reibelement 7 und dem Gegenreibelement
8 sich die Dämpfung der Truhenflügelbewegung zunehmend verringert.
Bei einem Schließen des Truhenfiügels 4 wird zunächst
der Spreizkeil Ta soweit nach unten geschoben, bis seine Nase 10 auf das obere Ende des Sprei/-keiles7/>
auftrilft. Bei dieser Relativverschiebung gelangen die beiden Spreizkeile 7 a, T b wieder in die
gezeigte Relativlage, in der also das untere Ende des
Reibelementes 7 wieder verdickt oder gespreizt ist. In dieser Relativlage werden anschließend die beiden
Spreizkeile 7 a, Tb wieder zunehmend in das Gegenieibelement 8 eingeschoben, wobei nunmehr
ein wesentlich stärkerer Reibungswiderstand ais bei der Öffnungsbewegung des Truhenflügels 4 zu überwinden
ist. Da beim Einschieben der Spreizkeile 7 a, Tb di~ effektive Reibfläche zwischen dem Reibelement
7 und derrj Gegenreibelement 8 vergrößert wird, nimmt die Bewegungsdämpfung ständig zu, ν
daß die Zunahme des schwerkraftbedingten Dreii momentes des Truhenflügels 4 weitgehend kompensiert
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Scharnier mit Reibungsbremse für die Flügel von Möbeln, insbesondere für um eine waagerechte
Achse schwenkbare Flügel, mit einem am beweglichen Scharnierteil im Abstand von der
Scharnierachse angelenkten Reibelement, das in einem am feststehenden Scharnierteil befestigten,
mit einem Gegenreibelement versehenen Gehäuse mit Reibungsschluß verschiebbar gelagert
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Reibelement (7) auf seinem in das Gegenreibelement
(8) eintauchenden Abschnitt aus zwei mit ihren Keilflächen aufeinanderliegenden Spreizkeilen (7 α, 7 b) besteht, von denen der eine
Spreizkeil (7 a) an den beweglichen Scharnierteil (3) angelenkt und der andere Spreizkeil (7 b)
über eine begrenzte Strecke unter Änderung der Gesamtdicke des eintauchenden Abschnittes des
Reibelementes (7) relativ zu dem am beweglichen Scharnierteil angelenkten Spreizkeil (7 a) verschiebbar
gelagert ist.
2. Scharnier nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Keilflächen der Spreizkeile
(7«, Ib) sägezahnartig ausgebildet sind und Klemmwinkel von etwa 6 bis 8° bilden.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem angelenkten Spreizkeil (7 a) und einem diesem zugeordneten
Bremsbelag (13) des Gegenreibelementes (8) ein kleinerer Reibungswiderstand als zwischen dem
freien Spreizkeil (7 b) und einem diesem zugeordneten Bremsbelag (12) des Gegenreibelementes
(8) vorgesehen ist.
4. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizkeile (7 λ, Ib) aus
Metall, der Bremsbelag (13) für den angelenkten Spreizkeil (7 λ) aus einem harten Kunststoff oder
Hartgummi und der Bremsbelag (12) für den freien Spreizkeil (7 b) aus weicherem Kunststoff
bestehen.
5. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spreizkeile (7«, Tb) aus Kunststoff bestehen, daß der Bremsbelag (13) für
den angelenkten Spreizkeil (7 a) aus Metall und der Bremsbelag (12) für den freien Spreizkeil
(7 b) aus einem weicheren Kunststoffmaterial besteht.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (3)
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