DE1704598A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung faserverstaerkter Kunststoffolien - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung faserverstaerkter KunststoffolienInfo
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Description
Firma Decorit - Industrieberatung GmbH Altusried/Allgäu
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung faserverstärkter
Kunststoffolien
Die Erfindung betrifft faserverstärkte Kunststoffolien und Verfahren zu deren kontinuierlicher Herstellung, wobei
Paservliese oder -gewebe mit Kunstharzen imprägniert werden bzw. eine Faserstoffaufschwemmung mit Kunstharz versetzt und
dieses auf den Fasern ausgefällt wird, woran sich eine Wärme-
und Druckbehandlung anschließt.
Bekanntlich stellt die Herstellung von Kalanderfolien
durch das Heißkalandrieren von thermoplastischen Produkten,
wie beispielsweise PVC oder Polyäthylen ein sehr wirtschaftliches Verfahren dar, so daß diese Folien heute ein weites
Einsatzgebiet gefunden haben. Unter anderem werden PVC-Folien
auch für die Vergütung von Spanplatten verwendet, die in erster linie als abwaschbare Platten zur Herstellung von Möbeln
Einsatz finden· Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese PVO-Folien
nur bedingt für die Vergütung von Spanplatten Einsatz finden können. Neben den Schwierigkeiten ihrer Verklebung mit
der Spanplatte ist auch ihre Anfälligkeit gegenüber erhöhten Temperaturen ein beträchtlicher Nachteil, der besonders bei
Küchenmöbsln den Einsatz von PVO-Folien problematisch macht.
Außerdem konnte die elektrostatische Aufladung und mangelhafte
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Dimensionsstabilität der PVC-Folien bisher - trotz zahlreicher
Vorschläge - nicht beseitigt werden. Ein weiterer Nachteil der PVC-Folien liegt darin, daß die Weiterreißfestigkeit dieses
Materials äußerst gering ist, so daß diese Folien bei mechanischen
Einwirkungen oder mangelhafter Verklebung leicht durchreißen.
Der letztgenannte Nachteil ist durch das Verfahren nach der österreichischen Patentschrift Nr. 229 046 behoben,
da es mit diesem Verfahren möglich sein soll, faserverstärkte Folien aus thermoplastischem Kunststoff, insbesondere PVC-Folien
auf der Papiermaschine herzustellen, die über eine gute Weiterreißfestigkeit verfügen. Gemäß diesem bekannten Verfahren
wird einer Faserstoffaufschwemmung eine gewisse Menge
eines pulverförmiger thermoplastischen Kunststoffes, in erster Linie PVC-Pulver, welche mit einem Weichmacher durchmischt ist,
zugesetzt und dieser thermoplastische Kunststoff auf den Fasern ausgefällt. Nach dem Verfahren kann man jedoch nur Weich-PVC-Folien
herstellen, deren Abdeckfähigkeit und Überspannungseigenschaften
für Spanplatten nicht ausreichen. Außerdem hat sich bei der Produktion dieser Folien eine äußerst mangelhafte
Retention des zugesetzten thermoplastischen Kunststoffes gezeigt, so daß die praktische Durchführung dieses Verfahrens
sowohl Abwasserprobleme verursacht, als auch durch den hohen Verlust an Kunststoff und das Zusetzen der Siebe und Walzen
der Papiermaschine unwirtschaftlich ist.
Es ist auch bereits bekannt, faserverstärkte Folien aus thermoplastischem Kunstharz in der Weise herzustellen,
daß Faservliese oder -gewebe mit lösungen von thermoplastischen Kunstharzen in organischen lösungsmitteln, mit Emulsionen
solcher Lösungen oder mit wässrigen Dispersionen der Kunststoffe imprägniert und die Imprägnate nach dem Trocknen
heißverpreßt werden. Auch die derart hergestellten Folien
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weisen die oben angeführten, durch die Verwendung thermoplastischer" Kunstharze gegebenen Nachteile auf, d.h. sind schwierig zu'verkleben, anfällig gegenüber erhöhten Temperaturen,
wenig dimensionsstabil und laden sich elektrostatisch auf.
Deswegen werden auf den Anwendungsgebieten, wo gerade
die bemängelten Eigenschaften von Bedeutung sind, Folien bzw»
Platten aus duroplastischen Kunstharzen eingesetzt. Wegen ihrer Starrheit können diese Materialien jedoch nur als Platten
bestimmter Abmessungen hergestellt und vertrieben werden.
Dies ist beispielsweise insofern nachteilig, als bei der Verarbeitung
der Platten verhältnismäßig große Mengen verschnittenen Materials anfallen, das nicht weiterverwendet werden
kann. Darüberhinaus ist eine kontinuierliche Herstellung der Platten nur unter Schwierigkeiten und bei besonderer Ausgestaltung
der technischen Anlagen möglich, weswegen sie tatsächlich
auch nur im diskontinuierlichen Verfahren erzeugt werden. Diese_Mangel sind bei flexiblen, vorstehend beschriebenen Folien aus thermoplastischen Kunstharzen nicht "gegeben,:~-
welche kontinuierlich in beliebigen längen herstellbar sind
und auch aufgerollt in beliebigen längen verkauft werden können. Der Verschnitt ist bei der Weiterverarbeitung dieser
bahnförmigen Folien deswegen geringer, weil die jeweils gewünschte
Bahnlänge abgeschnitten werden kann*
Zur Behebung dieser Nachteile ist schon ein Verfahren
zur kontinuierlichen Herstellung faserverstärkter Kunststofffolien
ausgehend von Faservliesen oder -geweben, die mit Kunstharzen imprägniert und anschließend getrocknet und heißgepreßt
werden, in Vorschlag gebracht worden (Patentanmeldung D 52 887 IVc/81), bei dem als Imprägniermittel ein Gemisch aus thermoplastischen
und duroplastischen Kunstharzen verwendet wird. Als thermoplastische Komponente soll dabei ein Mischpolymerisat aus Butadien, Styrol und/oder Acrylnitril, vorzugsweise
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ein s elbstvernetzendes Acrylesterpiymerisat oder ein selbstvernetzende
Gruppen enthaltendes Acrylestercopolymerisat zum Einsatz kommen, während als duroplastisohe Komponente ein
Phenolharz, Aminharz, vorzugsweise ein modifiziertes Melaminharz vorgeschlagen ist, wobei das duroplastische Kunstharz
innerlich weichgemacht sein kann und ein Imprägniermittel mit einem Anteil zwischen etwa 5 und etwa 50 Gew.$ vorliegen soll.
Als Fasermaterial kann ein langfasriges Spezialpapier verwendet werden, ferner kann das eingesetzte Fasermaterial bedruckt
und/oder mit Pigmenten und Füllstoffen gefüllt sein. Das Fasermaterial soll mit einer solchen Imprägniermittelmenge getränkt
werden, daß die erzeugten ausgehärteten Folien einen gesamten Harzgemischanteil von etwa 70 bis etwa 170, vorzugsweise
zwischen etwa 100 und etwa 150 Gew.$ (bezogen auf Fasermaterialgewicht)
aufweisen.
Mit der Erfindung wird ein weiterer Weg zur Überwindung der oben umrissenen Probleme und Schwierigkeiten aufgezeigt.
Sie ermöglicht die kontinuierliche Herstellung einer biegsamen, faserarmierten Kunststoffolie, welche eine geschlossene
Oberfläche, eine hohe Weiterreißfestigkeit, eine gute Verklebbarkeit, eine ausreichende Formstabilität und eine hohe
Beständigkeit gegenüber thermischen Beanspruchungen und Lösungsmitteln aufweist.
Während bei dem vorstehend aufgeführten, älteren Vorschlag Faservliese oder -gewebe mit einem Gemisch aus thermoplastischen
und duroplastischen Kunstharzen imprägniert werden, hat es sich herausgestellt, daß die duroplastische Komponente
im Imprägniermittel dann entfallen kann, wenn das zur Imprägnierung verwendete Kunstharz selbstvernetzende Gruppen
aufweist. Liegen diese in entsprechendem Ausmaß vor, dann yl
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läßt sich durch thermische Behandlung des Impregnates eine
Folienbahn erzielen, die einen gewissen duroplastischen Charakter aufweist. Dies ist die Folge einer Quervernetzung der
selbstvernetzenden Gruppen, beispielsweise Carboxylgruppen.
Als derartiges Imprägniermittel können vorzugsweise Dispersionen aus selbstvernetzenden Acrylestern, Butadien-Styrol-Acrylnitrilen,
oder Polyurethanen oder aber Lösungen von selbstvernetzenden Epoxydharzen, Polyestern oder Vinylpolymerisaten
eingesetzt werden. Dabei wird das Fasermaterial mit einer solchen Imprägniermittelmenge getränkt, daß die Folien
im ausgehärteten Zustand des Imprägniermittels einen Kunstharzanteil von etwa 50 bis etwa 200, vorzugsweise von
etwa 80 bis etwa 150 Gew.% (bezogen auf das Fasermaterialgewicht) aufweisen.
Weiterhin ist herausgefunden worden, daß faserverstärkte Kunststoffolien mit den vorstehend hervorgehobenen,
erwünschten Eigenschaften sich auch derart herstellen lassen, daß der Kunstharzzusäz , welcher erfindungsgemäß ein Gemisch
aus thermoplastischen und duroplastischen Kunstharzen oder ein Kunstharz mit selbstvernetzenden Gruppen sein kann, einer
Faserstoffaufschwemmung im Holländer oder in der Mischbütte zugegeben und auf den Fasern ausgefällt wird, worauf eine Wärme-
und Druckbehandlung folgt. Die Arbeitsweise der Kunstharzzugabe im Holländer oder in der Mischbütte ist an sich bekannt,
beispielsweise aus der oben angegebenen österreichischen Patentschrift.
Zur Ausfällung des im Holländer oder in der Mischbütte der Faserstoffaufschwemmung zugesetzten Kunstharzes bzw. Kunstharzgemisches
wird der Aufschwemmung ein kationisches Fällungsmittel zugegeben. Vorzugsweise kommt Alaun und/oder eine Mine- '
ralaäure zum Einsatz. Dadurch wird der Zusatz bzw. der Latex koaguliert, so daß er auf die Fasern, vorzugsweise Zellulosefasern,
aufziehen kann.
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Als thermoplastische Komponente des Kunstharzzusatzes kann in weiterer Vervollkommnung der Erfindung ein Mischpolymerisat
aus Butadien, Styrol und/oder Acrylnitril oder ein Polyurethanharz, vorzugsweise ein selbstvernetzendes Acryl esterpolymerisat
oder ein selbstvernetzende Gruppen enthaltendes Acrylestercopolymerisat, verwendet werden. Als duroplastische
Komponente wird vorteilhafterweise ein Phenolharz, Aminharz, vorzugsweise ein modifiziertes Melaminharz, eingesetzt«
Durch die duroplastische Komponente, als welche bevorzugt ein veräthertes oder unveräthertes Heiaminharz eingesetzt
wird, läßt sich die Steifigkeit der zu erzeugenden Folienbahn auch beim Zugeben der Latex (Kunstharzzusatz) in der
Mischbiitte oder im Holländer steuern. Ebenso wie beim Imprägnieren eines Faservlieses oder -gewebes kann jedoch dann ohne
duroplastisches Kunstharz gearbeitet werden, wenn ein Kunstharz mit selbstvernetzenden Gruppen verwendet wird, beispielsweise
Carboxylgruppen, so daß mit einer thermischen Behandlung ein duroplastischer Charakter der Folie durch die Quervernetzung
dieser Gruppen erzielt vird» Als derartiges allein zuzugebendes Kunstharz mit selbstvernetzenden Gruppen wird
vorteilhafterweise ein Acrylsäureester oder ein Butadien-Acrylnitril-Styrol-Polymerisat
verwendet.
Der im Holländer oder in der Mischbiitte behandelte Brei wird einer Papiermaschine aufgegeben. Der Kunstharzzusatz
(der Latex) kann in vorteilhafter 7/eiterbildung der Erfindung
in der Trockenpartie der Papiermaschine vernetzt werden.
Das Imprägnat bzw. die von der Papiermaschine kommende Bahn kann heißkalandriert oder heißverpreßt werden. Zur besseren
Vernetzung des Kunstharzanteiles ist eine solche Hitz-
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führung vorzunehmen, daß die Verweildauer des Imprägnates bzw. der Folienbahn die für die Vernetzung erforderliche Reaktionszeit
nicht unterschreitet. Dies kann dadurch erreicht werden, daß die druckbehandelte und/oder druckzubehandelnde Bahn durch
Nach- bzw. Vorheizstrecken hindurchgeführt oder einem Tempern bei erhöhter Temperatur unterworfen wird.
Es wurde weiterhin gefunden, daß zur Erzielung einer Oberfläche mit besonders günstigen Eigenschaften, die insbesondere
geschlossen, abwaschbar, chemikalienfest und wärmebeständig ist, die kalandrierte oder auch unkalandrierte Folienbahn
mit einem Überzug (Oberflächenstrich) versehen werden kann, wobei den durch den späteren Einsatzzweck der Folie gegebenen
Erfordernissen in besonderer Weise Rechnung getragen werden kann. Zur Erzeugnung des Überzuges kann auf die Folienbahn
eine Dispersion aus einem Mischpolymerisat von Butadien, Acrylnitril und/oder Styrol und/oder aus einem Acrylsäureester
mit gegebenenfalls einem Zusatz von verätherten oder unverätherten duroplastischen Kunstharzen, vorzugsweise Melamin-Formaldehydharz
oder Phenolharz, und/oder einem elastomeren Kunstharz, aufgebracht werden. Stattdessen kann die Folienbahn jedoch auch
mit einem Lack, bzw.'einem Polyesterlack, säure- und hitzehärtendem
Nitro- oder Polyurethanlack, beschichtet werden. Zur Verbesserung des Oberflächengüte, insbesondere der Oberflächenglätte,
kann die erfindungsgemäße Folie vor der eigentlichen Oberflächenlackierung mit einem Grundstrich beslöiend aus Kasein
und Füllstoffen versehen werden. Schließlich kann der in Rede stehende Überzug auch durch Verpressen der Folienbahn mit einem
Overlay-Papier hergestellt werden, das in der Imprägnierung eine
ähnliche Zusammensetzung wie die Trägerfolie aufweist.
Vor der Oberflächenbeschichtung der Folienbahn kann
diese bedruckt werden.
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Es ist auch möglich, die erfindungsgemäße Folie auf Spanplatten unmittelbar aufzupressen, wobei eine vorhergehende
Kanlandrierung in Wegfall kommen kann. Die Verpressung mit Spanplatten kann mit einer bedruckten oder auch unbedruckten
Folie nach bekannten Verfahren in Etagenpressen erfolgen, wobei jedoch im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren eine Rückkühlung
der Presse überflüssig ist. Die Ausbildung der Folien-Oberfläche kann dabei durch entsprechend ausgestaltete Zulagebleche
oder Trennfolien bewirkt werden.
Die nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung. Alle ^-Angaben sind darin als Gew.$ zu verstehen,
falls nicht anders angegeben.
Ein saugfähiges, gefülltes, langfasriges, holzfreies Rohpapier wird mit einer selbstvernetzenden Polyacrylsäureester-Dispersion
imprägniert, das einen carboxylierten Anteil von 10 io aufweist. Die Harzaufnahme beträgt 100 $.
Das Imprägnat wird unter Verwendung eines heizbaren Folienkalanders weiterverarbeitet, wobei die Kalandertemperatur
130° C beträgt. Der vor der Kalandrierung vorhandene PapierCharakter ist nicht mehr erkennbar, die Folie ist geschmeidig
und weist eine geschlossene Oberfläche auf. Zur Erzielung einer hitze- und lösungsmittelfesten Oberfläche
wird die Folie mit einem transparenten Lackstrich aus einem Polyesterlack versehen. Die Folie wird dann mit einer Spanplatte
verklebt.
Ein gebleichter Sulfatzellstoff wird nach leichter Mahlung im Holländer mit 20 i* Titandioxyd vermischt, worauf
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eine fällbare, 5O$ige Butadien-Acrylnitril-Latex mit überwiegendem
Acrylnitrilanteil zugegeben wird. Nach der Fällung
mit Alaun und Salzsäure erfolgt die Zugabe von 10 # kanonischem
Melaminharz, das auf die Zellulosefasern aufzieht.
Diese dispergierten Fasern werden auf einer konventionellen Langsiebmaschine verarbeitet, wobei ein relativ hartes
Material erhalten wird. Nach Kalandrierung bei einer Temperatur
von 150° G wird ein folienartigea gedecktes Material
von hoher Oberfläohenglätte erhalten, das mit einer Spanplatte verklebt wird.
Ein nach Beispiel 1 hergestelltes Produkt, das jedoch mit einem Butadien-Styrolharz imprägniert worden ist, dem 10 $>
eines verätherten Melaminharzes zugegeben worden sind, wird
mit einer Preßspanplatte in einer Etagenpresse bei einer Temperatur
von 105 0 und einem Druck von 10 Kg/cm verpreßt, wobei ohne Rückkühlung eine glatte, geschlossene Oberfläche
erhalten wird.
Es wird vorgegangen wie im Beispiel 1 beschrieben, wobei jedoch für die Imprägnierung eine lösung eines selbstvernetzenden
Epoxydharzes verwendet wird. Die Verpreßung wird bei 120° 0 mit einem heizbaren Kalander vorgenommen. Es wird
ein Produkt mit einer glatten, geschlossenen Oberfläche erhalten, wobei eine Bückkühlung des Impregnates nicht mehr
erforderlich ist.
Nachstehend werden einige Ausführungs&rmen der erfindungsgemäß
hergestellten faserverstärkten Kunststoffolie
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anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise beschrieben. In diesen zeigt
Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Stücks einer erfindungsgemäß
auf einer Papiermaschine hergestellten Kunststoffolie in schematischer Wiedergabe.
Pig* 2 gibt die perspektivische Ansicht eines Stücks einer durch Imprägnieren eines Faservlieses hergestellten Kunststoffolie
in schematischer Darstellung wieder, die mit einem Überzug versehen ist·
Die Bahn nach Fig» 1 besteht aus Fasern 1, die in einem vernetzten Gemisch 2 aus einem thermoplastischen und
einem duroplastischen Kunstharz eingebettet sind. Die Vermischung der Fasern 1 mit dem Gemisch 2 ist in einem Holländer
erfolgt, die Ausbildung der Bahn auf einer Papiermaschine. In deren Trockenstrecke wurde die Vernetzung des Kunstharzgemisches
bewerkstelligt, die ihren Abschluß beim Durchlaufen der Folienbahn durch einen Heißkalander gefunden hat.
Die Kunststoffolie nach Fig. 2 besteht ebenfalls aus Fasern 1, welche in einem Kunstharz 3 eingebettet sind, das
durch Quervernetzung seiner selbstvernetzenden Gruppen einen
duroplastischen Charakter erhalten hat. Die Fasern 1 bilden ein Vlies und sind durch Imprägnieren mit dem Kunstharz 3 versehen
worden, das in einem Heißkalander vernetzt wurde. Die Kunstharzfolie weist einen Überzug 4 auf, der aus einem Polyesterlack
besteht.
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Claims (17)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung faserverstärkter
Kunststoffolien, wobei Paservliese oder -gewebe mit Kunstharzen
imprägniert und die Imprägnate anschließend einer Wärme- und Druckbehandlung unterworfen v/erden, dadurch gekennzeichnet,
daß als Imprägniermittel ein Kunstharz mit selbstvernetzenden Gruppen verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägniermittel eine Dispersion aus einem selbstvernetzenden
Acrylester, einem Butadien-Styrol-Acrylnitril oder einem Polyurethan oder eine Lösung eines selbstvernetzenden Epoxydharzes,
Polyesters oder Vinylpolymerisats verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial mit einer solchen Imprägniermittelmenge
getränkt wird, daß die Folien im ausgehärteten Zustand des Imprägniermittels einen Kunstharzanteil von etwa 50 bis etwa 200,
vorzugsweise von etwa 80 bis etwa 150 Gew.^ (bezogen auf das Fasermaterialgewicht) aufweisen.
4. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung faserverstärkter Kunststoffolien, wobei einer Faserstoffaufschwemmung im Holländer
oder in der Mischbütte Kunstharze zugegeben und auf den Fasern ausgefällt werden, worauf eine Wärme- und Druckbehandlung
folgt, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunstharzzusatz
ein Gemisch aus thermoplastischen und duroplastischen Kunstharzen oder ein Kunstharz mit selbstvernetzenden Gruppen verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausfällung des Kunstharzzusatzes der damit versehenen Faser-
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stoffaufschwemmung ein kationisches Fällungsmittel zugegeben
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als kationisches Fällungsmittel Alaun und/oder eine Mineralsäure
zugegeben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als thermoplastische Komponente des Kunstharzzusatzes ein Mischpolymerisat aus Butadien, Styrol und/oder
Acrylnitril oder ein Polyurethanharz, vorzugsweise ein selbstvernetzendes
Acrylesterpolymerisat oder ein selbstvernetzende Gruppen enthaltendes Acrylestercopolymerisat, verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß als duroplastische Komponente des Kunstharzzusatzes ein Phenolharz, Aminharz, vorzugsweise ein modifiziertes
Lielaminharz eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunstharzzusatz in der Trockenpartie der Papiermaschine vernetzt wird, welcher das Gemisch aus dem
Holländer bzw. der Mischbütte aufgegeben wird«
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägnat bzw. die von der Papiermaschine
koamenäe Bahn heißkalandriert oder heißveroreßt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der für die Vernetzung des Imprägniermittels bzw.
des Kunstharzzusatzes erforderlichen Erwärmungsdauer die druckbehandelte
und/oder druckzubehandelnde Bahn durch Nach- bzw. Vorheizstrecken hindurch geführt oder einem Tempern bei erhöhter
Temperatur unterworfen wird.
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SAO ORIGINAL
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Oberflächenvergütung die kalandrierte
oder unkalandrierte Folienbahn mit einem Überzug versehen wird.
13· Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung des Überzuges auf die Folienbahn eine Dispersion aus einem Mischpolymerisat von Butadien, Acrylnitril und/oder
Styrol und/oder aus einem Acrylsäureester mit gegebenenfalls einem Zusatz von verätherten oder unverätherten duroplastischen
Kunstharzen, vorzugsweise Melamin-Formaldehydharz oder Phenolharz, und/oder einem elastomeren Kunstharz aufgebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des Überzuges die Folienbahn mit einem Lack,
vorzugsweise einem Polyesterlack, säure- und hitzehärtendem Nitro- oder Polyurethanlack, beschichtet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Oberflächenlackierung auf die Folienbahn ein Grundstrich
bestehend aus Kasein und Füllstoffen aufgetragen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Überzug durch Verpressen der Folienbahn mit einem Overlay-Papier
hergestellt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Oberflächenbeschichtung der Folienbahn diese bedruckt wird.
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Leerseite
Priority Applications (4)
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Publications (3)
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DE1704598A1 true DE1704598A1 (de) | 1971-05-19 |
DE1704598B2 DE1704598B2 (de) | 1975-03-27 |
DE1704598C3 DE1704598C3 (de) | 1980-01-24 |
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ID=7055974
Family Applications (1)
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Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE1704598C3 (de) |
GB (1) | GB1233397A (de) |
Cited By (1)
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WO2013167533A1 (de) | 2012-05-10 | 2013-11-14 | Surface Technologies Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur herstellung eines dekorierten blattes und dessen verwendung |
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- 1967-11-28 DE DE1967D0054703 patent/DE1704598C3/de not_active Expired
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RU2588624C1 (ru) * | 2012-05-10 | 2016-07-10 | Серфейс Текнолоджиз Гмбх Унд Ко. Кг | Способ получения декорированного листа и его применение |
EP3059276A1 (de) | 2012-05-10 | 2016-08-24 | Surface Technologies GmbH & Co. KG | Verfahren zur herstellung eines dekorierten blattes und dessen verwendung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1704598B2 (de) | 1975-03-27 |
GB1233397A (de) | 1971-05-26 |
DE1704598C3 (de) | 1980-01-24 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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EI | Miscellaneous see part 3 | ||
EI | Miscellaneous see part 3 | ||
BGA | New person/name/address of the applicant | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |