DE170085C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22F—CHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
- C22F1/00—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working
- C22F1/04—Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working of aluminium or alloys based thereon
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Description
PATENTAMT.
KLASSE
Die Tatsache, daß manche Metalle durch Abschrecken aus gewissen Temperaturgebieten
ihre technologischen Eigenschaften verändern, ist gemeinhin bekannt und findet beispielsweise
bei der Stahlhärtung ausgedehnte Anwendung.
Ebenso hat man dieses Verfahren der raschen Abkühlung weiter auch auf das
Gießen flüssiger Aluminiumlegierungen und
ίο auf die Behandlung von Aluminiumbronzen
— wenn auch ohne erheblichen Erfolg — zu übertragen versucht.
In dieser Hinsicht war es bis zur Zeit lediglich bekannt, daß Aluminiumbronzen mit
hohem Kupfergehalt durch Abschrecken weicher werden (siehe J.Richards : Aluminium, Third
Edition, London 1896). Man erhitzte zu diesem Zwecke Bronzen dieser Art bis auf
helle Rotglut, ließ sie bis auf Rotglut langsam erkalten und schreckte sie sodann in
Wasser ab.
Eingehende Versuche haben nun dazu geführt, das Verfahren des Abschreckens zu
einem allgemein auf Aluminiumlegierungen anwendbaren auszubilden, derart, daß durch
rasches Abkühlen von einer charakteristischen, physikalisch wohldefinierten Temperatur auf
eine tiefere eine Erhöhung der Festigkeit und Dehnbarkeit der Legierung erzielt wird.
Bei einer Legierung, der durch starke mechanische Bearbeitung bereits das Höchstmaß
der überhaupt erreichbaren Festigkeit erteilt worden ist, hat das vorliegende V.er-
edelungsverfahren eine beträchtliche Erhöhung der Dehnbarkeit zur Folge, ohne daß hierbei
eine nennenswerte Verringerung der Festigkeit eintritt.
Die einschlägigen Verhältnisse und der Inhalt des vorliegenden Veredelungsverfahrens
mögen an dem Sonderfall klargestellt werden, daß es sich um Aluminiumkupferlegierungen
handelt. Selbstverständlich kann das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung jedoch auch auf andere Aluminiumlegierungen
sinngemäß ausgedehnt werden.
Läßt man geschmolzene Aluminiumkupferlegierungen unter zeitweiliger Messung ihrer
Temperatur erkalten, so erhält man die typischen Erstarrungskurven, deren Verlauf
durch Fig. 1 für eine Aluminiumlegierung mit 10 Prozent Kupfergehalt wiedergegeben
wird. Diese Kurve weist zwei Knickpunkte et und β auf.
Der erstere (α = 020° C.) entspricht der
durch die Mischungsverhältnisse der Metalle bedingten Erstarrungstemperatur der jeweils
verwendeten Legierung; der zweite charakteristische Punkt (ß = 535°C.) kennzeichnet
die Temperatur, bei der die Veredelung der Legierung nach dem Inhalte der vorliegenden
Erfindung am besten erfolgen kann.
Dehnt man die Ermittlung der ß-Punkte auf Aluminiumlegierungen von verschiedenem
Kupfergehalt aus, so erhält man das in Fig. 2 wiedergegebene Schaubild.
In diesem ist neben der Schmelzpunkts-
kurve α und der Erstarrungskurve α die
ß-Kurve verzeichnet, die bei der Erkaltung der jeweiligen Legierungen gefunden wurde.
In gleicher und einfacher Weise kann man auch für jede andere Aluminiumlegierung
durch Verzeichnung der Erkaltungstemperaturen über einem willkürlichen Zeitmaßstab
die charakteristische ß-Temperatur ermitteln, die für das Veredelungsverfahren nach der
vorliegenden Erfindung bestimmend ist.
Ebenso kann man den ß-Punkt auch dadurch ermitteln, daß man die zu untersuchende
Legierung gleichmäßig rasch erhitzt. Allerdings sind dann aus äußeren
Gründen die experimentellen Schwierigkeiten bedeutend größer (Pyrometeranzeigen zu
roh, Wärmezufuhr wenig konstant usw.).
Schließlich ist zu bemerken, daß auch noch andere physikalische Beobachtungsmethoden
ao (etwa Leitfähigkeitsmessungen) geeignet sind, bei Legierungen den charakteristischen ß-Punkt
festzustellen. Derselbe macht sich auch hier, ähnlich wie bei den Abkühlungskurven, durch
eine Diskontinuität der beobachteten Kurve (Leitfähigkeitskurve oder dergl.) kenntlich.
Die Veredelung erfolgt nun derart, daß man die Legierung — gegebenenfalls längere
Zeit — bei einer Temperatur glüht, welche sich aus der ß-Kurve Fig. 2 entnehmen läßt,
und sodann rasch durch geeignete Kühlbäder, Kühlvorrichtungen oder dergl. abschreckt.
Dieses Verfahren kann gegebenenfalls wiederholt werden.
Selbstverständlich tritt eine Vergütung des Materials insbesondere bei niedrigem Kupfergehalt
(3 bis 6 Prozent Cu) im Sinne der vorliegenden Erfindung auch dann noch ein,
wenn diese ß-Temperaturen in gewissen, nicht zu weiten Grenzen (etwa 20 bis 300 C.) überschritten
werden, oder aber, wenn man die Legierungen etwas unterhalb der ß-Temperatur
glüht und die Glühdauer entsprechend verlängert.
Für eine Aluminiumlegierung mit 4 Prozent Kupfergehalt ist also eine Glüh- bezw. Veredelungstemperatur
von 5250 C. +. 250 C. anzuwenden.
Als Temperatur der Kühlflüssigkeit hat sich am günstigsten —■ 5 bis 70 C.
erwiesen.
Bei einer Aluminiumkupferlegierung von 4 Prozent Kupfergehalt wird für Schalenguß
die Festigkeit von 15,5 kg/qmm auf 22,9kg/qmm, die Dehnung von rund 5 Prozent
auf rund 7 Prozent erhöht.
In gleicher Weise wird auch bei Sandguß dieser Zusammensetzung die Festigkeit gesteigert.
Bei gewalztem Gut mit 4 Prozent Kupfergehalt wurde beispielsweise unter Erhöhung
der Festigkeit auf 27,9 kg/qmm die Dehnung von rund 2,5 Prozent auf 17,3 Prozent heraufgesetzt.
Durch das sonst (bei Kupfer, Messing usw.) gebräuchliche Ausglühen desselben Walzguts
bei 220° C. wurde dagegen bei einer Steigerung der Dehnung von 2,6 auf 7,8 Prozent eine
Verringerung der Festigkeit um 3,4 kg/qmm beobachtet.
Im nachstehenden sind die ß-Temperaturen für Aluminiumkupferlegierungen mit verschiedenem
Kupfergehalt verzeichnet.
Kupfergehalt | ß-Temperatur |
I Prozent | 4850C, |
2 | 501 - |
3 - | 512 - |
4 | 524 - |
6 - | 530 - |
IO | 535 - |
15 - | 538 - |
33 - | 540 - · |
Die Veredelung kann sowohl an fertigen Gußstücken, Werkstücken oder dergl. als
auch an Gußknüppeln, Gußblöcken erfolgen, die einer weiteren mechanischen Bearbeitung
unterworfen werden. Insbesondere kann auch beim Walzen und Ziehen von Blechen, Drähten und dergl. zweckmäßig zwischen
einzelnen Arbeitsstufen die Veredelungsarbeit eingefügt werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Verbessern von Aluminiumlegierungen durch Glühen und Abschrecken von einer höheren auf eine tief ereTemperatur, dadurch gekennzeichnet, daß das Glühen im Bereiche eines Temperaturintervalles erfolgt, das durch den Erstarrungspunkt einerseits und durch eine tiefer gelegene, charakteristische Temperaturgrenze (ß-Temperatur) andererseits begrenzt ist, welch letztere durch die Diskontinuität (Knickpunkt) der Erstarrungskurve oder anderer Temperaturkurven bestimmt wird, worauf die Legierungen innerhalb eines Temperaturintervalles abgeschreckt werden, das etwa zwischen 300 C. oberhalb und 300 C. unterhalb der ß-Temperatur liegt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE170085C true DE170085C (de) |
Family
ID=435157
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
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