DE168410C - - Google Patents
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- H—ELECTRICITY
- H04—ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
- H04L—TRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
- H04L25/00—Baseband systems
- H04L25/38—Synchronous or start-stop systems, e.g. for Baudot code
- H04L25/40—Transmitting circuits; Receiving circuits
- H04L25/49—Transmitting circuits; Receiving circuits using code conversion at the transmitter; using predistortion; using insertion of idle bits for obtaining a desired frequency spectrum; using three or more amplitude levels ; Baseband coding techniques specific to data transmission systems
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- Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
- Signal Processing (AREA)
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Description
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JV! 168410 -KLASSE 21«.
ISIDOR KITSEE in PHILADELPHIA.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Übermittlung telegraphischer
Nachrichten über Unterseekabel oder andere Leiter mit hoher statischer Kapazität.
Die besonderen Umstände, welchen bei der Überführung von elektrischer Energie durch lange, unterseeische Leitungen Rechnung getragen werden muß, machen es unbedingt nötig, bei der Übermittlung von Nachrichten ίο durch solche Leitungen eines der beiden folgenden Verfahren zu wählen, nämlich:
Die besonderen Umstände, welchen bei der Überführung von elektrischer Energie durch lange, unterseeische Leitungen Rechnung getragen werden muß, machen es unbedingt nötig, bei der Übermittlung von Nachrichten ίο durch solche Leitungen eines der beiden folgenden Verfahren zu wählen, nämlich:
1. elektrische Stromstöße von einer Polarität zu übermitteln und dann die Linie mittels
eines Stromstoßes von entgegengesetzter Polarität in ihren Anfangszustand zu versetzen.
Dieses Verfahren wurde wiederholt versucht, aber aufgegeben, weil beim Telegraphieren mit
einem Pol der Sender, um einen Strich auf der Empfängerstation zu erzeugen, während
einer längeren Zeit geschlossen sein muß, als wenn das zu übermittelnde Schriftzeichen nur
einen Punkt anzeigte, und es scheint unmöglich,. das selbsttätige Zurückkehren des Kabels
in seinen Anfangszustand so zu regulieren, daß eine Übereinstimmung der verschiedenen Zeiteinheiten,
während welcher der Sender geschlossen ist, erreicht wird;
2. bei Übermittlung von Nachrichten den sogenannten Doppelschlüssel in Verwendung
zu bringen, wobei, um einen Punkt anzugeben, Stromstöße von einer Polarität übermittelt
wurden, und um einen Strich anzuzeigen, wurden ,Stromstöße von anderer Polarität verwendet.
Dieses zweite A^erfahren wurde schließlich angenommen und allgemein in Anwendung
gebracht.
Mit Hilfe dieses Doppelschlüssels könnte, wenn die zu übermittelnden Schriftzeichen abwechselnd
aus Punkten und Strichen beständen, die Linie in idealer Weise stets, in ihren
Anfangszustand zurückgeführt werden; in Wirklichkeit aber können die Schriftzeichen
aus abwechselnden Strichen und , Punkten nicht bestehen, vielmehr in beinahe jedem
Wort oder Schriftzeichen sind zwei oder mehrere Punkte oder ' zwei oder mehrere Striche zusammen gruppiert, so daß Stromstöße
von einer Polarität- nacheinander übersendet werden, ohne daß Gelegenheit geboten
wird, die Linie in ihren Anfangszustand zurückzuführen.
Dieser Nachteil ist schon von Fachleuten bemerkt, es wurden aber keine wirksamen Anordnungen
getroffen, um diese Schwierigkeit zu überwinden. Der Zweck dieser Erfindung ist, beim Telegraphieren ein Verfahren in Anwendung
zu bringen, durch welches diese Nachteile überwunden werden.
AVie oben erwähnt, ist die ideale Arbeitsweise für Übermittlung von Nachrichten durch
solche Linien wie folgt:
Zuerst wird ein Stromstoß von einer Polarität durch den Leiter gesendet und dann ein
Stromstoß von der entgegengesetzten Polari-
tat und von derselben Stärke und Dauer, welche Arbeitsweise während der ganzen
Übermittlung der Nachricht verfolgt wird.
Um dies auszuführen, wird folgende An-5. Ordnung getroffen: In der Absenderstation
ist ein Doppelschlüssel angeordnet, welcher beim Herunterdrücken seines ersten Hebels
einen Stromstoß von einer gewissen Polarität absendet, und beim Herunterdrücken seines
ίο zweiten Hebels wird ein Stromstoß von der
entgegengesetzten Polarität abgesendet, aber anstatt, wie es heutzutage gemacht wird, einen
Hebel ausschließlich für Punkte und einen zweiten Hebel nur für Striche zu verwenden,
wird nach dem vorliegenden Verfahren ein Punkt durch Herunterdrücken des einen oder
des anderen der beiden Schlüssel übermittelt, so auch der Strich. Um aber auf der Empfängerstation
den Punkt von dem Strich unterscheiden zu können, wird der Punkt durch einen Stromstoß angegeben, sei er positiv
oder negativ, und der Strich wird durch zwei schnell aufeinanderfolgende Punkte angegeben,
wobei die beiden hierzu nötigen Stromstöße von verschiedener Polarität, aber von gleicher Dauer wie der einen Punkt erzeugenden
Stromstoß sind. Bei dieser Anordnung ist es nebensächlich, ob der erste Stromstoß von einem positiven oder negativen
Strom herrührt, nur muß der zweite Stromstoß dem ersten entgegengesetzt sein, und der
erste Stromstoß muß dem letzten Stromstoß des vorhergehenden Schriftzeichens entgegengesetzt
sein.
Das Herunterdrücken des einen Schlüssels muß mit demjenigen des anderen Schlüssels
stets abwechseln, d. h. wenn ein Punkt mit Hilfe des positiven Schlüssels übermittelt worden
ist, so muß der folgende Punkt mittels des negativen ,Schlüssels übermittelt werden, oder,
wenn nach dem ersten mit dem positiven Schlüssel übermittelten Punkt ein aus zwei
schnell aufeinanderfolgenden Punkten bestehender Strich folgen würde, so muß der
erste in dem Strich enthaltene Punkt mittels eines Stromstoßes von negativer Polarität und
der zweite Punkt des Striches durch einen Stromstoß von positiver Polarität übermittelt
werden.
Es ist einleuchtend, daß dieses System auf die Verwendung eines einfachen Stromstoßes,
um einen Punkt darzustellen, und eines doppelten Stromstoßes, um einen Strich anzugeben,
nicht begrenzt ist, weil umkehrbar, indem ein doppelter Stromstoß für einen Punkt,
und ein einfacher Stromstoß für einen Strich verwendet werden kann.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß die Anordnung folgende Merkmale enthält:
i.
Stärke und Dauer,
Alle Stromstöße sind von gleicher
2. Nach einem positiven Stromstoß muß immer ein .Stromstoß von negativer Polarität,
oder umgekehrt, folgen, wobei das Überladen des Kabels verhütet und gleichzeitig das Zurückführen
des letzteren auf seinen Anfangszustand erzielt wird.
3. Ein Punkt wird durch Herunterdrücken des einen Schlüssels übermittelt, wobei die Polarität
des letzteren nicht in Betracht kommt.
4. Ein Strich wird durch Herunterdrücken der beiden !Schlüssel übermittelt, unbeachtet
dessen, ob der positive oder der negative Schlüssel zuerst heruntergedrückt wird.
Ein Beispiel wird das Verfahren klar erläutern. Es sei angenommen, daß das Wort
»Heil« in dem Morsealphabet übermittelt werden soll; hierbei werden heutzutage, wenn der
positive Stromstoß einen Strich angibt und der negative einen Punkt, die folgenden
Stomstöße durch das Kabel gesendet: Vier negative Stromstöße um das »H« zu erzeugen,
ein negativer Stromstoß um das »e« zu bilden, zwei negative Stromstöße zur Herstellung
des »i« und ein neg'ativer, dann ein positiver Stromstoß und wiederum zwei negative Stromstöße
um das »1« anzugeben.
Nach, dem vorliegenden Verfahren würden unter der Annahme, daß der erste Punkt des
Buchstabens »H« durch einen positiven Stromstoß veranlaßt wird, zur Wiedergabe desselben
Wortes in telegraphisxhen Zeichen folgende Stromstöße nötig sein: Ein positiver, ein
negativer, wiederum ein positiver und nochmals ein negativer Stromstoß, welche zusammen
den Buchstaben »H« darstellen; das »e« wird durch einen positiven Stromstoß dargestellt,
weil das letzte Zeichenelement des Buchstabens »H« durch einen negativen
Stromstoß erzeugt wurde. Der erste Punkt des Buchstabens »i« wird durch einen negativen
Stromstoß erzeugt, weil das »e« durch einen positiven Stromstoß gebildet wurde,
während der zweite Punkt des »i« durch einen positiven Stromstoß dargestellt wird. Das »1«
wird durch einen negativen, dann einen positiven, wiederum einen negativen, nochmals
einen positiven und schließlich einen dritten negativen Stromstoß gebildet. Bezeichnet man
diese in der Zeichnung durch Plus- und Minuszeichen dargestellten Stromstöße mit 1,
2,3 usw., so ergibt sich, daß alle Pluszeichen mit ungeraden und alle Minuszeichen mit
geraden Zahlen bezeichnet sind, wodurch das regelmäßige Abwechseln der Polarität der
Stromstöße klar bestätigt wird. THEätte man den ersten Punkt des Buchstabens, »H« durch
einen negativen Stromstoß wiedergegeben, so würden alle Pluszeichen gerade und alle
Minuszeichen ungerade Zahlen aufweisen, ohne dadurch etwas an dem Verfahren zu ändern.
Alle Plus- und Minuszeichen, die zur Wiedergabe eines Buchstabens dienen, der nur
aus Punkten besteht, sind unter sich durch eine ganze Zeiteinheit getrennt (siehe unter »H«) ;
dagegen stehen das Pluszeichen 9 und das Minuszeichen 10, welche gemeinschaftlich den
Strich im Buchstaben »1« darstellen, nur um einen Bruchteil einer solchen Zeiteinheit voneinander,
wogegen das Pluszeichen 9 von dem voraufgehenden Minuszeichen 8 und das
Minuszeichen 10 von dem nachfolgenden Pluszeichen 11 wie üblich um eine ganze Zeiteinheit
getrennt sind.
Die vom Heber eines Heberschreibers gezogenen Kurven würden z. B. während der
Aufzeichnung des Buchstabens »H« nach dem vorliegenden Verfahren einen wellenförmigen
Kurvenzug darstellen, dessen Wendepunkte abwechselnd zwei gedachte parallele Linien
berühren würden, weil die Stromstöße stets regelmäßig abwechseln und deshalb der Heber
des Heberschreibers immer in seine Nullpunktlage zurückkehrt, wogegen die Wendepunkte
des Kurvenzuges bei der Aufzeichnung des Buchstabens »H« nach dem alten Verfahren
sich immer mehr von den gedachten Parallelen entfernen würden, weil das Kabel nicht
in seinen anfänglichen Zustand zurückkehren kann.
Aus dem oben erwähnten ist ersichtlich, daß in dem heutzutage verwendeten Verfahren
sehr oft zwei aufeinanderfolgende Stromstöße von derselben Polarität durch das Kabel gesendet
werden, was ein nachteiliges Überladen des . letzteren hervorruft und eine Verlangsamung
der Übertragung bedingt.
Die Verschiebung des Nullpunktes ist eines
der Ergebnisse dieser Art der Übertragung.
In dem neuen Verfahren dagegen kann ein solches Überladen des Kabels nicht eintreten,
weil jeder Stromstoß immer von einer entgegengesetzten Polarität ist wie der vorhergehende,
wodurch dem Kabel Zeit gegeben wird, in seinen Anfangszustand zurückzukehren, und die Verzögerung, welche beim
Telegraphieren auf größere Entfernungen der \vunde Punkt der Telegraphic ist, völlig verhütet
wird.
Beim Telegraphieren muß bekanntlich zwisehen
den Stromstößen, welche das eine Zeichen bedeuten und denjenigen, welche das darauffolgende Zeichen angeben, ein Zwischenraum
gelassen werden, und dies wird technisch »Zeiteinheit« genannt.
Auch bei dem vorliegenden Verfahren wird diese Zeiteinheit verwendet, nur mit der Ausnahme,
daß zwischen den beiden, einen Strich bezeichnenden Stromstößen bloß eine halbe Zeiteinheit
gewählt wird. Wenn ein Klopfer oder ein ähnliches Instrument Verwendung findet,
wird sich das Ohr schnell an die halben Zeiteinheiten gewöhnen, so daß der durch., einen
Stromstoß angegebene Punkt von dem von zwei schnell aufeinanderfolgenden Stromstößen
erzeugten Strich leicht unterschieden werden kann.
Die vorteilhafte Verwendung dieser Erfindung für telegraphische Übertragungen beruht
nicht auf der Verwendung" eines besonderen Empfängers, denn irgendwelche geeignete
Instrumente von graphischer oder akustischer Natur können Verwendung finden.
Dieses Verfahren für Übertragung telegraphischer Buchstaben unterscheidet sich von
den bisher verwendeten, indem jeder Stromstoß zu dem vorhergehenden entgegengesetzt
gerichtet ist und ein Zeichen oder Zeichenelement bedeutet. Wenn ein kontinuierlich
wechselnder Strom verwendet wurde, wurden gewisse Stromstöße. zurückgehalten oder gehemmt,
oder in anderer Weise geändert, wodurch aber der nicht einwandsfreien Eigentümlichkeit,
daß sich zwei aufeinanderfolgende Zeichen von derselben. Polarität folgen, nicht vorgebeugt ist. Wo es versucht wurde,
jedes telegraphische, ein Buchstabenelement angebende Zeichen aus entgegengesetzten
Stromstößen bestehen zu lassen, ist der Nachteil nicht beseitigt, daß aufeinander .zwei mit
Stromstößen von derselben Polarität beginnende und schließende Zeichen folgen,
Ferner ist in der praktischen Telegraphic wohl bekannt, daß es auch zufolge der unzuverlässigen
Wirkung der Kapazität des Kabels oder des anderen Leiters unmöglich ist, Zeichenelemente etwa durch Stromstöße von
verschiedenem Potential zu unterscheiden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Übermittlung telegraphischer Nachrichten über Linien von
hoher statischer Kapazität, dadurch gekennzeichnet, daß über die Linie stets
regelmäßig abwechselnd Stromstöße von entgegengesetzter Polarität von gleicher Stärke und Dauer gesendet werden, von
welchen jeder Stromstoß entweder ein selbständiges telegraphisches Zeichen oder
ein Element eines zusammengesetzten, durch zwei Stromstöße entgegengesetzter Polarität erzeugten telegraphischen Zeichens bilden, und daß beide Zeichenarten,
wenn wiederholt allein oder gemischt in der Wiedergabe eines Buchstabens auftretend,
unter sich durch eine Zeiteinheit voneinander getrennt sind.
2. Die Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der durch das Niederdrücken eines beliebigen der beiden Hebel eines Doppelschlüssels
erzeugte Stromstoß ein einen
Punkt darstellendes Zeichen bildet, und daß durch Niederdrücken erst des einen und
dann des anderen Hebels eines Doppelschlüssels in kürzerem Zeitabstande, wie die zwischen zwei bei der Wiedergabe
eines Buchstabens verwendeten, telegraphischen Zeichen liegende Zeiteinheit, zwei
Stromstöße von entgegengesetzter Polarität ein einen Strich darstellendes Zeichen
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE168410C true DE168410C (de) |
Family
ID=433633
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT168410D Active DE168410C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE168410C (de) |
-
0
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