DE1675522C3 - DruckstoBabbauventil - Google Patents
DruckstoBabbauventilInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf ein unabhängig vom absoluten Systemdruck wirkendes Ventil zum Abbau
von Druckstößen mit hohem zeitlichen Druckgradienten, dessen Verschlußstück im öffnenden Sinne durch
den Systemdruck und im schließenden Sinne durch relativ geringe Federvorspannung und zusätzlich durch
den über einen Drosseldurchlaß zugeführten, eine Druckfläche des Verschlußstücks in Schließrichtung beaufschlagenden
Systemdruck belastet ist.
Bei einem bekannten Ventil dieser Art (US-PS 83 727) ist das Verschlußstück als Stufenkolben ausgebildet,
wobei die eine Stufe mit der Ventilsitzfläche zusammenarbeitet und die andere Stufe vom Systemdruck
beaufschlagt ist, während die Endflächen von einem gedrosselten Systemdruck beaufschlagt sind. Zur
Erzeugung dieses gedrosselten Systemdruckes weist das Verschlußstück einen Ringraum auf, zu dem Drosseldurchlässe
führen, so daß infolge der geringen Kompressibilität des Druckmittels in diesem Ringraum gewisse
Druckmittelströmungen in den Drosseldurchläs- 6S
sen entstehen, was zu einem entsprechenden Druckabfall führt, der zur öffnung des Ventils führt. Da die
Kompressibilität von Druckmittel gewöhnlich sehr gering ist. können nur sehr große Druckstöße ubgcbaut
werden. Darüber hinaus ist das bekannte Ventil aufwendig aufgebaut.
Bei einem weiteren bekannien Ventil (DT-AS
10 65 240) ist das Verschlußstück ebenfalls als Stufenkolben ausgebildet, dessen größere Endfläche teils vom
Systemdruck beaufschlag! ist, teils mit der Ventilhitzflächc
zusammenarbeitet, während die kleinere EndHäche des Stufenkolbens einen Raum begrenzt, der über eine
Drosselbohrung mit dem Systemdruck verbunden ist. In diesem Raum befindet sich entweder ein Luftpolster
oder der Raum ist durch einen weiteren Kolben veränderbar gemach!, der in dem Verschlußstück verschiebbar
geführt ist und unter Federwirkung steht. Bei dieser Ausbildung ist die vom gedrosselten Systemdruck beaufschlagte
wirksame Fläche des Verschlußstückes besonders klein, so daß das Ventil nur auf entsprechend
starke Druckstöße anspricht, die jedoch nicht vom absoluten Systemdruck unabhängig sind, weil die vom Systemdruck
beaufschlagte Fläche wesentlich größer ist als die vom gedrosselten Systemdruck beaufschlagte
Fiäche.
Bei einem weiteren bekannten Ventil (GB-PS 9 57 758) ist das Verschlußstück als Hohlkolben ausgebildet,
der die Schließfeder und einen kompressiblen Körper, beispielsweise einen Balg od. dgl., aufnimmt
und über Drosselkanäle mit dem Systemdruck in Verbindung steht. Die vom Systemdruck beaufschlagte
Druckfläche ist praktisch so groß wie die vom gedrosselten Systemdruck beaufschlagte Fläche. Das beschriebene
Ventil ist einem Druckauslaßventil zugeordnet, von dem der gedrosselte Systemdruck abgeleitet
ist, und soll eventuelle Druckschwingungen beim öffnen dieses Druckausgleichsventils abbauen. Ein unabhängig
vom absoluten Systemdruck wirkendes Druckstoßabbauventi! ist somit nicht beabsichtigt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ventil der eingangs angegeben Art so auszugestalten, daß es
unabhängig vom absoluten Systemdruck relativ feinfühlig anspricht und einfach aufgebaut ist.
Die gestellte Aufgabe wird auf Grund der Maßnahmen des Hauptanspruchs gelöst. Die Unteransprüche
beziehen sich auf Ausgestaltungen bzw. Weiterbildungen der Erfindung.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausfuhrungsbeispiel
der Erfindung dargestellt und mit dem Bezugszeichen 15 belegt. Das Druckstoßabbauventil 15 wird
vor allem in hydraulischen Getrieben verwendet, und zwar in der Art, wie sie in der US-Patentschrift
34 49 912 beschrieben ist.
Der Einlaß 64 des Druckstoßabbauventils 15 steht mit einer Hochdruckleitung 69 in Verbindung, und der
Auslaß 72 mit einer Enspannungsleitung 73, die zu einem nicht dargestellten Druckmittelbehälter führt.
Das Ventil selbst ist von einem Gehäuse 77 umschlossen, welches außerdem den Ventilsitz 78 aufweist, sowie
eine im wesentlichen zylindrische Ventilkammer 79. Teilweise innerhalb der Kammer 79 und teilweise in
den Bereich des Einlasses 64 hineinreichend ist ein Verschlußstück 80 angeordnet, welches im Bereich des
Ventilsitzes 78 als Konus 81 und diesem gegenüberstehend als Zylinder 82 ausgebildet ist. Der Zylinder 82
enthält einen Hohlraum 83, der über eine Drosselbohrung 84 mit dem Einlaß 64 in Verbindung steht, so daß
normalerweise in dem Hohlraum 83 der Systemdruck herrscht. Innerhalb der Drosselbohrung 84 ist ein Reinigungsstift
85 angeordnet, der sich zu dem Verschlußstück relativ verschiebt, wenn sich dieses beweet. so
daß ein Reinigungseffekt er/ielt wird. Der Hohlraum 83
wird auf der der Drosselbohrung 84 gegenüberliegenden Se-te durch eine Wand 86 begrenzt, die zu einem
Kolben 87 gehört. Der Wand 86 liegt eine Wand 88 des Verscblußstütrkes 80 gegenüber, so daß der Hohfraum
83 von den Teilen 82. 86, 88 begrenzt wird. Das untere
Ende des Koibens 87 wird von einem Kolbenhalter 89 umgriffen, der sich über Fedein 90 und 91 an einem
hohlkörperartigen Deckel 92 des Ventilgehäuses abstützt. Der Kolbenhalter 89 nimmt außerdem eine verhältnismäßig
schwache Feder 93 auf, welche das Verschlußstück 80 gegen die Ventilfläche 79 drängt.
Die Projektion des Konus 81 außerhalb der Ventilfläche 78 wird mit 94 bezeichnet und stell! die in Öffnungsrichtung
beaufschlagte Druckfläche dar. während die Projektion der Begrenzung des Raumes 83 in Richtung
auf den Ventilsitz 78 die in Schließrichtung beaufschlagte Druckfläche 88 darstellt. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, ist die in Schließrichtung beaufschlagte Druckfläche 88 größer als die in Öffnungsrichtung
beaufschlagte Drückfläche 94, so dau hieraus erklärlich wird, warum die Feder 93 verhältnismäßig schwach
sein kann. Der in dem Hohlraum 83 herrschende Druck wirkt sich auf den Kolben 87 aus, so daß die Federn 90.
91 so lange gespannt werden, bis sich die Kräfte ausgeglichen haben. Im Betrieb wird deshalb der Kolben 87
eine Mittelstellung einnehmen, wie dies auch in der Zeichnung angedeutet ist.
Die Wirkungsweise des neuen Druckstoßabbauventils 15 ist wie folgt: Bei ansteigendem Systemdruck
weicht der Kolben 87 in der Zeichnung nach unten aus. wodurch das Druckmittel in den sich vergrößernden
Hohlraum 83 nachströmen kann, was jedoch zu einem gewissen Druckabfall infolge der Drosselbohrung 84
führt, wenn der Druck in dem Hohlraum 83 mit dem
Druck im Einlaß 64 verglichen wird. Dieser Druckunterschied hängt von der Strömungsgeschwindigkeit
in der Drosselbohrung 84 ab und damit von dem zeitlichen Druckgradienten des ansteigenden Sysiemdrukkes.
Die absolute Höhe des Systemdruckes spielt dabei keine Rolle. Wenn der kritische Druckunterschied erreicht
wird, hebt das VerschluRstück 80 ab und etwas Druckmittel gelangt über die Kammer 79 und den Auslaß
72 in die Entspannungsleitung 73. Auf diese Weise wird der weitere Druckanstieg in der Leitung 69 begrenzt,
wonach der Druckaufbau in dem Hohlraum 83 dazu führt, daß das Verschlußstück 80 erneut gegen den
Ventilsitz 78 gepreßt wird.
Eiin gebautes Druckstoßabbauventil 15 war auf einen auslösenden Druckunterschied von 14 kg/cm2 gebaut,
und es erwies sich, daß das öffnen des Ventils unabhängig von den absoluten Drücken war. Bei einem Systemdruck
im Einlaß 64 von 35 kg/cm2 und einem gedrosselten Systemdruck in dem Hohlraum 83 von 21 kg/cm2
erfolgte ein Abheben des Verschlußstückes 80, während bei dem erheblich höheren Systemdruck von
2$ 211 kg/cm: im Einlaß 64 und einem gedrosselten Systemdruck
von 204 kg/cm2 in dem Hohlraum 83 kein Abheben des Verschlußstückes 80 erfolgte.
Wie sich aus der Beschreibung und der Zeichnung ergibt, ist das neue Druckstoßabbauventil 15 einfach
aufgebaut, von gedrängter Bauart und leicht zu warten, ferner bewie es eine genaue, vom absoluten Systenidruck
unabhängige Ansprechcharakteristik.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Unabhängig vom absoluten Systemdruck wirkendes Ventil zum Abbau von Druckstößen mit hohem
zeitlichen Druckgradiemcn. dessen Verschlußstück im öffnenden Sinne durch den Systemdruck
und im schließenden Sinne durch relativ geringe Federvorspannung und zusätzlich durch den über
einen Drosseldurchlaß zugeführten, eine Druckfläehe des Verschlußstücks in Schließrichtung beaufschlagenden
Systemdruck belastet ist. dadurch gekennzeichnet, daß im Verschlußstück (80)
ein über den als Drosselbohrung (84) ausgebildeten Drosseldurchlaß mit dem Systemdruck beaufschlagter
Hohlraum (83) mit der in Schließrichtung beaufschlagten Druckfläche (88) gebildet ist. die größer
als die vom ungedrosselten Systemdruck in Öffnungsrichtung beaufschlagte Druckfläche (94) ist.
und daß der Verschlußstücks-Hohlraum (83) an der der in ihm gebildeten Druckfläche (88) gegenüberliegenden
Seite durch ein im VerscbJußstück dichtend verschiebbares, federbelastetes Wand teil (86)
begrenzt ist.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich- »5
net, daß das Verschlußstück (80) ein sich in Richtung
auf das zuströmende Druckmedium konisch verjüngendes, mit einem komplementär konisch ausgebildeten
Ventilsitz (78) zusammenwirkendes Vorderende aufweist.
3. Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (80) in einer zylindrischen
Ventilkammer (79) eingesetzt ist, die sich im Bereich hinter dem Ventilsitz (78) derart erweitert,
daß zwischen dem VerschluOstück (80) und dem Ventilgehäuse (77) ein Zwischenraum (79) liegt, an
dem der Auslaß (72) des Ventils angeschlossen ist.
so daß das Verschlußstück einschließlich des Teils (87) mit dem verschiebbaren Wandteil (86) während
des Abblasens von außen vom Druckmedium um- 4P
spült ist.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US62151567A | 1967-03-08 | 1967-03-08 | |
US62151567 | 1967-03-08 | ||
DES0114436 | 1968-03-06 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1675522A1 DE1675522A1 (de) | 1973-07-19 |
DE1675522B2 DE1675522B2 (de) | 1976-01-29 |
DE1675522C3 true DE1675522C3 (de) | 1976-09-09 |
Family
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