DE1669658B2 - Verfahren zum Herstellen stabilisierter Polyformaldehyde - Google Patents
Verfahren zum Herstellen stabilisierter PolyformaldehydeInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G2/00—Addition polymers of aldehydes or cyclic oligomers thereof or of ketones; Addition copolymers thereof with less than 50 molar percent of other substances
- C08G2/28—Post-polymerisation treatments
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Description
Es ist bekannt, die thermische Stabilität des Poly- »o
formaldehyde, der durch Copolymerisation von Trioxan
mit geeigneten copolymerisierbaren Verbindungen, wie cyclischen Acetalen, cyclischen Äthern oder
Polyacetalen, z. B. Dioxolan, Äthylenoxyd oder Polydioxolan, in Gegenwart kationischer Katalysa- »5
loren, wie Bortrifluorid oder Zinntetrachlorid, in üblicher Weise hergestellt ist, durch thermischen Abbau
der instabilen endständigen Kettensegmente zu verbessern. Für technische Zwecke ist diese Stabilität
aber noch unzureichend.
Es ist ferner bekannt, die thermische Stabilität des
Polyformaldehyds weiter zu verbessern, indem man dem von Katalysatoren, Monomeren und instabilen
endständigen Kettensegmenten befreiten Polymerisat Stabilisatoren zusetzt, die den Polyformaldehyd bei
der Weitelverarbeitung, insbesondere gegen thermischen und oxydativen Abbau schützen. Zum Schutz
gegen den Abbau durch Sauerstoff werden Antioxydantien — bevorzugt sterisch gehinderte Bis- und
Trisphenole — verwendet. Die thermische Stabilität wird durch Zusatz eines sogenannten CostabiliSatörs,
meist ist dies eine NH-Gruppen enthaltende Verbindung, die eine Amid-, Harnstoff-, Urethan- oder ähnliche
Gruppierung enthält, verbessert. Jedoch bereitet es Schwierigkeiten, diese Zusätze, die im allgemeinen
in Mengen von 0,05 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, verwendet werden, gleichmäßig
im Polymerisat zu verteilen. Dies gelingt auch dann nicht, wenn man derl CöstabiÜsator löst und
die Löfung entweder auf das pulverförmige Rohpolymerisat,
das noch Katalysatoren, Monomere und instabile endständige Ketteiisegmente enthält, oder
während oder nach dem Entfernen flüchtiger Anteile aus dem Rohpolyrnerisat fei'uf der) praktisch fnonomerenfreien
Polyformaldehyd sprüht; auch hier entstehen Agglomerate, die üiuch durch die in den
Schneckenmaschinen auftretenden Scherkräfte nicht mehr ausreichend verteilt werden und in der PoIyformaldehyd-Schmelze
unlöslich sind. Beim Einarbeiten der gelösten Costabilisatoren mit beispielsweise
Schneckenmaschinen wird der Costabilisator durch die unvermeidliche Berührung mit den heißen Metallteilen
der Schneckenmaschüne thermisch geschädigt, und man erhält ein technisch unbefriedigendes Produkt,
das kornartige, gelb« bis braune Partikeln enthält.
Es wurde nun gefunden, c'aß man die vorstehenden Nachteile beim Herstellen stabilisierter Copolymerisate
We TfJÄffl ÜftÖ mit T«0>iW fc&i>olvraeri»
slerbaren VerbiftÜflfpÄ durch Entfernen der flüchtigen Anteile aus aim Rohpolymerisat und Zugabe
von Stabilisatoren vermeiden kann, indem man die Stabilisatoren dem Rohpolymerisat vor dem Entfernen
der Hauptmenge der flüchtigen Anteile und der Katalysatoren zusetzt
Man erhält, nachdem die flüchtigen Anteile und
die Katalysatoren entfernt sind, stabilisierte PoIyformaldehyde, in denen die Stabilisatoren praktisch
homogen verfejtt Sind. Daraus hergestellte Formkörper
sind fleckenfrei.
Es war überraschend, daß die Stabilisatoren einerseits den thermischen Abbau der bistabilen kettenenden
des Copolymerisate, das Entfernen der Restmonomeren und das Inaktivieren derRtfalysatorreste
nicht inhtbiren und andererseits durch diese Vorgänge
selbst ihre stabilisierende Wirksamkeit behalten.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß das Zumischen der Stabilisatoren keinen zusätzlichen Verfahrensschritt erfordert,
da die einzelnen Partien ohnehin durch einen Mischvorgang homogenisiert werden.
Vorteilhaft werden die Polyformaldehyde erfindungsgemäß
stabilisiert, indem man die R.ohpolymerisate, die noch den Katalysator, restliche Monomere
und instabile endständige Kettensegmente enthalten, mit einem pulverförrhigen Stabilisatorkonzentrat,
d. h. einem Stabilisator/Polyformaldehydgemisch, das nur wenig flüchtige Anteile enthält, mit Hilfe
einer der üblichen Mischvorrichtungen vermischt. Das pulverförmige Stabilisatorkonzentrat enthält dabei
zweckmäßigerweise 5 bis 55 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 25 Gewichtsprozent, Stabilisatoren,
d. h. Antioxydans und Costabilisator, bezogen auf das Gesamtgewicht des Stabilisatorkonzentrats.
Nach dem Mischen werden dann in üblicher Weise der Katalysator inaktiviert und die flüchtigen Anteile
entfernt.
Als Stabilisator gegen Säuerstoffeinwirkung (Antioxydans) sind beispielsweise geeignet: 2,2-Methylenbis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol),
2,6-Bis-(2'-hydroxy - 3' - tert. - butyl - 5' - methyl - benzyl) - 4 - methylphenol
u, a.
Geeignete Costabilisatoren sind nieder- bis hochmolekulare NH-Gruppen enthaltende Verbindungen,
dh eine Amid-, Harnstoff-, Urethan oder ähnliche Gruppierung enthalten.
In jedem Fall ist es erforderlich, daß die Stabilisatoren pulverförmig verwendet werden. Die phenolischen
Antioxydantien und die monomeren NH-gruppenhaltigen Costabilisatoren sind in der Regel bereits
in Pulvorform im Händel. Auch die polymeren NH-gruppenhaltigen
Costabilisatoren, welche bei stärkerer thermischer Beanspruchung unter Selbstvernetzung
duroplastische Kondensate bilden, lassen sich durch spezielle Verfahren pulverförmig gewinnen.
Beispielsweise erhält man einen geeigneten pulverförmigen
Costabilisator nach dem DT-PS 1 173 245 durch Zusammenschmelzen des N,N'-Dimethylol-isophthalsäurediamids
mit dem Äthylen- oder Propylenharnstoff und nachfolgendem Pulversisieren der Schmelze.
Zweckmäßigerweise läßt sich derselbe Costabilisator durch eine Kondensation von Isophthalsäurediamid,
Äthylen- oder Propylenharnstoff und Formaldehyd in wäßriger Lösung herstellen. Aus der
wäßrigen Reaktionslösung läßt sich der CoslabUisator
durch Sprühtrocknung als sehr feines Pulver und in s«5br reinem Zustand, d.h. frei von flüchtigen Verunreinigungen,
gewinnen.
Diese Verfahrensweise — Sprühtrocknung der
wäßrigen Reaktionslösung — hat sich besondere bei denjenigen Stabilisatoren bewährt, die bei thermischer
Beanspruchung unter Selbstvernetzung zur Bildung von duroplastischen Kondensaten neigen.
Auch andere übliche Zusätze, wie Lichtstabilisatoren, Füllstoffe oder Pigmente lassen sich erfindungsgemäß gleichmäßig in dem Rohpolymerisat verteilen.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Polyformaldehyde eignen sich beispielsweise zum Herstellen von
Formkörpern oder Folien, die vor allem in der Technik verwendet werden.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
97 Teile Trioxan sind zusammen mit 3 Teilen Dioxolan in Gegenwart von 0,004 Teilen Bortrifiuorid-ätherat
als Katalysator in Substanz polymerisiert worden. Das Rohpolymerisat, das noch 15 bis
20% flüchtige Anteile, hauptsächlich Monomere, enthält, wird pulverisiert.
Das Rohpolymerisat wird in einer Mischvorrichtung mit einem pulverförmigen Stabilisatorkonzentrat,
das aus 0,3 ^eilen eines Polykondensats aus Isophthalsäurediamid,
Äthylenhamstoff und Formaldehyd, 0,3 Teilen 2,2-Metwylen-l "i-(4-methyl-6-tert.-butylphenol)
und 3,3 Teilen Polvformaldehyd, der weniger als 10% flüchtige Anteile enthält, besteht,
verraiscbt. Diese Mischung wird anschließend ta einer zweiwelligen Schneckenroaschine mit Entgasungsvorrichtung und mit sich gegenseitig auskämmenden
Schnecken von flüchtigen Anteilen befreit. Zur Inaktivierung der Katalysatorreste wird eine wäßrige
Lösung von Natriumfluorid und Natriumcarbonat unmittelbar in die Aufschmelzzone eingesprübt. Der
extrudierte Polvformaldehyd ist farblos und hat einen
ίο K-Wert von 76 (gemessen in Phenol/o-Dichlorbenzol); er hat beim Erhitzen auf 2220C (unter Stickstoff) einen Substanzverlust von weniger als 0,2 Gewichtsprozent je Stunde. Formkörper, z. B. Spritzßaßteile, die aus dem erfindungsgemäß stabilisierten
is Polyformaldehyd hergestellt wurden, zeigen kerne
Verunreinigungen.
Das Rohpolymerisat gemäß Beispiel wird nur mit so dem auch in dem Beispiel verwendeten Antioxydans
vermischt. Diese Mischung wird dann in einer Schneckenmaschine mit Entgasungsstutzen von flüchtigen
Anteilen befreit. Während des Entfernens der flüchtigen Anteile wird eine wäßrig-methanolische
»5 Lösung des im Beispiel verwendeten Costabilisators
eingesprüht. Die Inaktivierung des Katalysators erfolgt
wie im Beispiel beschrieben. Das extrudierte Produkt hat einen K-Wert von 76 und einen Substanzverlust
beim Erwärmen auf 222° C unter Stickstoff von 0,4 bis 0,5 Gewichtsprozent je Stunde. Daraus
hergestellte Formkörper sind mit zahlreichen gelben bis braunen Partikelchen verunreinigt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Hersteljen stabilisierter PoIyformaldehyde aus Trioxan und mit Trioxan copolymerisierbaren Verbindungen durch Entfernen der flüchtigen Anteile aus dem Rohpolymerisat und Zugabe von Stabilisatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisatoren dsm Rohpolynwtrieat vor dem Entfernen der Haupt- "> menge def flüchtigen Anteile und der Katalysatoren zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0088377 DE1669658C3 (de) | 1966-08-06 | 1966-08-06 | Verfahren zum Herstellen stabilisierter Polyformaldehyde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0088377 DE1669658C3 (de) | 1966-08-06 | 1966-08-06 | Verfahren zum Herstellen stabilisierter Polyformaldehyde |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1669658A1 DE1669658A1 (de) | 1970-10-01 |
DE1669658B2 true DE1669658B2 (de) | 1974-12-05 |
DE1669658C3 DE1669658C3 (de) | 1979-05-31 |
Family
ID=6984266
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966B0088377 Expired DE1669658C3 (de) | 1966-08-06 | 1966-08-06 | Verfahren zum Herstellen stabilisierter Polyformaldehyde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1669658C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1963402C3 (de) * | 1969-12-18 | 1981-07-09 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Verfahren zur Aufbereitung von rohen Oxymethylenpolymeren |
-
1966
- 1966-08-06 DE DE1966B0088377 patent/DE1669658C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1669658A1 (de) | 1970-10-01 |
DE1669658C3 (de) | 1979-05-31 |
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