DE1669559A1 - Verfahren zur Regeneration von zur Herstellung von Loesungen aus Polyacrylnitril verwendeten Loesungsmitteln - Google Patents
Verfahren zur Regeneration von zur Herstellung von Loesungen aus Polyacrylnitril verwendeten LoesungsmittelnInfo
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Description
VEB Chemiefaserwerk "Friedrich Engels"
DDR 1832 Premnitz
DDR 1832 Premnitz
Verfahren zur Regeneration von zur Herstellung von Lösungen
aus Polyacrylnitril verwendeten Lösungsmitteln ■ .
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration von
Dimethylacylamiden, -die in Mischung mit den dazu
korrespondierenden Säuren als Lösungsmittel zur Herstellung von Spinnlösunge» aus Polyacrylnitril und Gopolymerisaten des
Acrylnitrils verwendet werden. Als Dirnethylacylamide werden bevorzugt
Dimethylformamid'und Dimethylacetamid verwendet. Die
korrespondierenden Säuren sind dann Ameisensäure und Essigsäure.
Es ist bekannt, daß Dimethylformamid und Dimethylacetamid ausgezeichnete
Lösungsmittel für Polyacrylnitril sind. Es ist aber auch bekannt, daß beide Lösungsmittel instabil gegen
thermische Beanspruchung sind, wie sie bei der Auflösung des Polyacrylnitrile oder bei der Polymerisation im Lösungsmittel und
besonders bei der destillativen Trennung des bei Naßspinnverfahren
anfallenden Lösungsmittel-Fällbad-Gemisches und des bei Trockenspinnverfahren anfallenden Lösungsmittel-Waschwasser-Gemisches
auftritt. Es findet hierbei eine hydrolytische Spaltung der Dirnethylacylamide in die korrespondierenden Säuren, wie Ameisensäure
und Essigsäure und Dimethylamin statt.
Obwohl die Erfindung nachfolgend speziell für ein Verfahren der
Erspinnung von Polyaorylnitrilfasern aus ihren Lösungen in
Dimethylformamid in ein wässriges Fällbad näher beschrieben wird, gilt si· gleichfalls allgemein für die Verwendung von
Dimethylaoylamiden als Lösungsmittel sowie für die Verspinnung in
ander·» allgemein bekannte Fällbäder sowie für Trockenspinnverfahren,
sobald nur bei diesen genannten Verfahren ein Gemisoh
dee verwendeten Lösungsmittels mit Wasser anfällt.
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Ss ist bekannt, daß das jeweils neu zur Herstellung der.Spinn-,
"lösung eingesetzte Dimethylformamid nur sehr wenig Ameisensäure'
enthält, gewöhnlich weniger als 0,1%. "Während des Auflösens von
etwa 20 % Polyacrylnitril bei höherer Temperatur oder des
Polymerisierens bei der Lösungspolymerisation bis zu einem
Polyacrylnitrilsehalt von ca. 18 % steigt der Gehalt an Ameisensäure
an, so daß bei der nachfolgenden Verspinnung der Lösung
in ein wässriges Fällbad ein Gemisch von etwa 50 % Wasser,
4-9,8 % Dimethylformamid und 0,2 % Ameisensäure entstehen kann.
Diese Konzentrationen werden entsprechend den durch den Spinnprozeß eingeschleppten Dimethylformamid-Mengen durch Zugabe von
Wasser konstant gehalten. Das entstehende Gemisch wird in einer φ kontinuierlich arbeitenden Destillationskolonne, z.B. in einer «
Glockenbodenkolonne an sich bekannter Bauart getrennt, wobei die Ameisensäure sich im Sumpf der Kolonne anreichert. Verstärkt wird
diese Anreicherung durch die in der Destillationskolonne infolge
thermischer Beanspruchung eintretende hydrolytische Zersetzung des -Dimethy!formamide in Ameisensäure und Dimethylamine Nach
einer gewissen Anreicherung der Ameisensäure im Sumpf gelangt sie
dann in zunehmendem Maße auch in das als Hauptfraktion im unteren
Drittel der Kolonne abgezogene Dimethylformamid, so daß schließlich bis zu 1 % Ameisensäure in dem Dimethylformamid
enthalten ist, das erneut zur Faserherstellung eingesetzt wird.
^ Die im Lösungsmittel durch hydrolytische Spaltung bei thermischer
Beanspruchung gebildete- Säure hat einen negativen Einfluß auf
die Verfärbung von Polyacrylnitrilspinnlösungen bei höherer
Temperatur. Dadurch entstehen je nach Säuregehalt unterschiedlich
verfärbte Spinnlösungen und damit Fasern mit unzulänglich unterschiedlichem Weißgehalt.' Der Weißgehalt der Fasern steigt
mit abnehmendem Säuregehalt·
Ss ist ferner bekannt, den Essigsauregehalt über den gesamten
Faserherstellungsprozeß konstant zu halten, indem nötigenfalls
dem Lösungsmittelkreislauf sogar zusätzlich Essigsäure hinzugegeben wird. Hierdurch werden jedoch die schädlichen Hinflüsse
auf den Weißgehalt der Fasern nicht vermieden.
ORIGINAL 00988 5/20 22
-■ 3 -
Um diesen Nachteil zu umgehen, konnte man bisher nur das Sumpf-'
produkt der Kolonne, das außer der Ameisensäure alle anderen bei der Faserherstellung durch Katalysatoren, Stabilisatoren
und dergleichen eingeschleppten Verunreinigungen sowie gecracktes Polyacrylnitril enthält, periodisch oder kontinuierlich
abziehen und verwerfen. Es ist auch möglich, durch umständliche und'aufwendige Manipulationen, wie z.B. vollkommene
Eindampfung des Sumpfproduktes und Reinigung des Destillates über
Ionenaustauscher oder Ausfällung des SumpfProduktes mit Wasser,
Neutralisation und erneute Rektifikation einen Teil des im
Sumpf produkt enthaltenen Dirne thylformamids zurückzugewinnen.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, die umständliche Aufarbeitung
des SumpfProduktes der Destillationskolonne und die
damit verbundenen Lösungsmittelverluste zu vermeiden.
Der Erfindung lie^t die Aufgabe zugrunde, mit Hilfe einer
einfacnen und vollkontinuierlich'arbeitenden,Apparatur eine
möglichst restlose Rückgewinnung des Lösungsmittels alt einem
für die Wiederverwendung optimal geringen konstanten Säuregehalt su erreichen.
Erfindungsgemäß geschieht das in der Weise, daß das Sumpfprodukt
der kontinuierlich arbeitenden Destillationskolonne laufend so abgezogen wird, daß sich die Ameisensäure niemals bis über die
kritische Konzentration, die zum Durchbrechen in die Hauptfraktion
führt, anreichern kann. Dieses Sumpfprodukt, das im wesentlichen aus
Dimethylformamid, Ameisensäure, gecracktem Polyacrylnitril sowie anorganischen Salzen besteht, wird erfindungsgemäß kontinuierlich
einer Kombination von zwei oder mehreren hintereinandergeschalteten
Destillations-Apparaturen, die vorteilhafterweise Dünnschichtverdampfer
der handelsüblichen Konstruktion sein können, zugeführt. Im ersten Verdampfer wird fast ausschließlich Dimethylformamid
abdestilliert, das sofort wieder zur Faserherstellung eingesetzt werden kann." Der Rückstand, in dem sich jetzt ca. 4-10 %
Ameisensäure und ca. 10 % Festsubstanzen befinden, wird dem zweiten Verdampfer zugeführt, wo bis auf 30 - 90 % Festsubatanz
eingedampft wird. Das Destillat der 2; Verdampferstufe, das aus "" 009885/2022 .
-ca. 95 % Dimethylformamid und 5 % Ameisensäure besteht, wird
dem Einlaufprodukt für die Destillation wieder zugefügt. Das ·
Sumpfprodukt dee 2. Verdampfers, das abgezogen und verworfen
wird, enthält damit die Hauptmenge an Ameisensäure, die so dem Kreislauf entzogen wird. Jt nach Einstellung der Vakuum- und
Temperaturbedingungen in den zwei Verdampferstufen kann das
mengenmäßige Verhältnis des Destillates der beiden Stufen, das Bindampfverhältnis sowie der Ameisensäuregehalt variiert werden.
Damit wird es möglich, den Verlust an Dimethylformamid entscheidend einzuschränken, den Ameisensäuregehalt stets auf einen konstanten,
äußerst geringen Stand von weniger als 0,5 %» vorzugsweise geringer
als 0,2 %t einzustellen und damit ein Lösungsmittel zu erhalten,
aus dem Spinnlösungen stets konstanter, guter Qualität hergestellt werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im nachfolgenden Beispiel erläutert»
Bei der Faserhersteilung aus einer Spinnlösung von Polyacrylnitril
in Dimethylformamid fällt durch die Extraktion der durch die Düse, "gepreßten Spinnlösung durch ein aus einem Wasser—
Dirnethylformamid-Gemisch bestehendes Koagulationsbad, welches
auf eine konstante Dimethylformamid-Konzentration eingestellt
ist, durch Zugabe von Frischwasser pro Stunde kontinuierlich
ein Gemisch von 160 Teilen Wasser, 159*36 Teilen Dimethylformamid,
0,64 Teilen Ameisensäure und einem Teil Feststoff an. Dieses
Gemisch wird mit dem aus der zweiten Stufe einer Verdampfungsanlage,
die nach dem Prinzip der Diinnschichtverdampfung arbeitet,
anfallenden Gemisch aus 9*73 Teilen Dimethylformamid und
0,4-7 Teilen.Ameisensäure zusammengeführt. Die resultierende
I/oaung aus 160 fellen Wasser, 169,09 Teilen Dimethylforaaaid,
1,11 Teilen Ameisensäure und einem Teil Feststoff wird etwa in dl· Mitte einer Glockanbodendtstillationakolonn· eingeleitet,
in der bei- 360 am Hg und 1360C Sumpftemperatur die Trennung
erfolgt. Die Hauptmenge des Wassers wird über Kopf abdestilliert,
während das Dimethylformamid als Hauptfraktion im unteren Drittel der Kolonne abgezogen wird. Durch die thermische Belastung werden
- 009885/2022 BAD ORIGINAL
in der Kolonne 0,24 Teile Dimethylformamid hydrolytisch zersetz-t,
wobei zusätzlich 0,15 Teile Ameisensäure anfallen.
Die Hauptfraktion besteht aus 14-1,80 Teilen Dimethylformamid,
0,15 Teilen Ameisensäure und 0,15 Teilen Wasser. Als Sümpfprodukt
werden kontinuierlich, z.B. mit einer Zahnradpumpe, 27,05 Teile Dimethylformamid, 1,11 Teile Ameisensäure und 1 Teil Feststoff
abgezogen und d©r ersten Stufe der Verdampfungsapparatur zugeführt. Als erste Stufe wird ein Dünnschichtverdampfer
handelsüblicher Bauweise verwendet, der eine Heizfläche von 0,12 m2 hat und bei 100 mm Hg mit Dampf von 2,5 at beheizt wird.
Als Destillat fallen 16,76 Teile Dimethylformamid und 0,15 Teile Ameisensäure an, die der Hauptfraktion zugesetzt werden, so daß
ein Gemisch aus 158,56 Teilen Dirnethylformamid., 0,3 Teilen
Ameisensäure und 0,15 Teilen Wasser resultiert, das sofort wieder zur Faserherstellung eingesetzt werden kann und Spinnlösungen mit
ausgezeichneten Eigenschaften ergibt.
Das Sumpfprodukt der ersten Verdampfangsstufe besteht aus
10,29 Teilen Dimethylformamid, 0,96 Teilen Ameisensäure und 1 Teil Feststoff. Bs wird einem als 2. Verdampfungsstufe einge-
p setzten Dünnschichtverdampfer mit 0,05 m Heizfläche zugeführt,
der ebenfalls bei 100 mm Hg arbeitet und mit Dampf von 2,5 at
beheizt ist. Dabei destillieren 9»73 Teile Dimethylformamid und
0,47 Teile Ameisensäure ab, die dem Einlaufprodukt der
Destillationskolonne wieder zugesetzt werden. Als Sumpfprodukt
fallen 0,56 Teile Dimethylformamid, 0,49 Teile Ameisensäure und 1 Teil Feststoff an. Dies es''Sumpfprodukt wird abgezogen und
verworfen.
Durch Wahl von Temperatur und Druck in den verschiedenen Verdampfungsstufen
sowie gegebenenfalls weiterer Parameter, wie z.B. Rührerdrehzahlen, kann man die Eindampfverhältnisse und die
Zusammensetzung der einzelnen* Fraktionen so weitgehend verändern,
daß die .Erfindung dem jeweiligen Faserherstellunpsproseß optimal
angepaßt werden kann.
009885/202 2- BADORiGlNAL
Claims (2)
- -6 -'■ ;Patentanspräche:T. Verfahren zur Regeneration von, zur Heratellun ■; von Lösungen aus Polyacrylnitril ver'.'.endeten Lösungsmitteln aus Gemischen von Dirnethylacylaniden, wie z.B. Dimethylformamid und Dimethylacetamid und den dazu korrespondierenden Säuren, wie Ameisensäure und Essigsäure, dadurch gekennzeichnet, daß.das Sumpfprodukt aus einer kontinuierlich arbeitenden Destillationskolonne zur Aufarbeitung der Fällbäder laufend abgezogen vdrd, bevor durch den Anstieg der Säurekonzentration der Säuregehalt in dem als Hauptfraktion abgezogenen Rein-Dimethylac$.amid ansteigt, und einer mehrstufigen Verdampferanlage zugeführt wird, wobei das in der ersten Stufe abgedampfte reine Lösungsmittel abgezogen und das jeweils aus dein Sumpf produkt der ersten und nachfolgenden Stufen gewonnene Destillat wieder in die Destillationskolonne zurückgeführt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die variable Einstellung der Temperatur- und Druckbedingungen in den Verdampferstufen die Säurekonzentration im zurückgewonnenen Lösungsmittel auf weniger als 0,5 %f vorzugsweise weniger als 0,2 %,. .gehalten wird.009885/2022 BA0OR1Q1NAL
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Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
US5462643A (en) * | 1993-06-12 | 1995-10-31 | Hoechst Aktiengesellschaft | Method for reprocessing solvent mixtures containing constituents of low volatility and apparatus suitable therefor |
Families Citing this family (1)
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CN100342986C (zh) * | 2004-12-22 | 2007-10-17 | 哈尔滨工业大学 | 从头孢哌酮钠生产废液中回收二甲基乙酰胺的方法 |
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- 1966-08-23 DE DE1966V0031781 patent/DE1669559A1/de active Pending
- 1966-09-09 GB GB40425/66A patent/GB1090528A/en not_active Expired
- 1966-09-12 BE BE686731D patent/BE686731A/xx unknown
- 1966-11-04 NL NL6615608A patent/NL6615608A/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5462643A (en) * | 1993-06-12 | 1995-10-31 | Hoechst Aktiengesellschaft | Method for reprocessing solvent mixtures containing constituents of low volatility and apparatus suitable therefor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6615608A (de) | 1968-05-06 |
GB1090528A (en) | 1967-11-08 |
BE686731A (de) | 1967-02-15 |
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