DE1668933A1 - In 3-Stellung substituierte 4-Hydroxycumarine - Google Patents
In 3-Stellung substituierte 4-HydroxycumarineInfo
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Description
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHÖNWALD
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES
Köln, den 8.2.1968 Ke/Ax
63, Rue Chaptal, 92 Levallois-Perret, Frankreich
In ^-Stellung substituierte 4-Hydroxycumarine
Die Erfindung betrifft Cumarinderivate der Formel R2
R1 OH
1 2
in der R und R für Wasserstoffatome, niedere Alkyl- oder
Alkoxyreste stehen und R ein Phenylrest oder a-Naphthylrest
oder ein wenigstens mit einem niederen Alkoxyrest substituierter Phenyl- oder a-Naphthylrest ist, wobei wenigstens
einer der Substituenten R und R kein Wasserstoff ist,
wenn R ein unsubstituierter Phenyl- oder a-Faphthylrest
ist.
Die Verbindungen der Formel I sind neue Verbindungen mit Ausnahme von 4-Hydroxy-3-(o-methoxy-phenyl)—cumarin, das
bereits hergestellt worden ist, dessen therapeutische Eigenschaften jedoch bisher nicht erkannt worden sind.
Es wurde gefunden, daß die Verbindungen der Formel I bemerkenswert
wirksame Antikoagulantien sind und zur Prophylaxe und Heilung von Thrombosen, Embolien, Myocardinfarkten,
0 09 83 7/224 8
Koronarthrombosen^ Endocarditis, Thrombophlebitis, Lungenembolien
oder peripheren Embolien und ArteriοSklerose
- verwendet werden könnenβ ' ·
Die Verbindungen der Formel I können hergestellt werden
durch Kondensation eines substituierten A'thylmalonats der . Formel
CHR II
COOH
in der R die oben genannte Bedeutung hat, mit einem Phenol
der Formel
^^ III
1 2
in der R und R die oben genannten Bedeutungen haben« Die Kondensation wird vorteilhaft bei erhöhter Temperatur von
in der R und R die oben genannten Bedeutungen haben« Die Kondensation wird vorteilhaft bei erhöhter Temperatur von
On
beispielsweise 250 bis 300 C ohne Katalysator in wasserfreiem Milieu durchgeführt»
Die Herstellung von 4-Hydroxy-3-(p~methoxyphenyl)-cumarin
wird nachstehend an Hand eines Beispiels beschrieben. Diese
spezielle Verbindung der formel I erwies sich als besonders
vorteilhaft bei den oben genannten therapeutischen Anwendungen.
Ό "■
38 g gut getrocknetes Phenol und 53,2 g 2-(p-Methoxyphenyl)-äthylmalonat
werden in einem Kolben, der mit einem wasser^
gefüllten Dephlegmator gefüllt ist, unter Durchleiten eines starken Stickstoffstroms in einem auf 2900C gebrachten Ölbad erhitzt. Hierbei destilliert Alkohol schnell ab» Die
Reaktion ist in 6 oder 7 Stunden beendet» Nach Abkühlung =
erstarrt das Reaktionsprodukt* Es wird in Äther aufgenommen. Der unlösliche Teil wird aus Alkohol umkristallisiert, wobei
0098 37/2248
10
20
25
• 30
35
0 | ,. | 4, |
H
■MMa |
71, | 63 | 4, | 51 |
71, | 52 | 56 | |
kleine weiße !Tadeln vom Schmelzpunkt 242° bis 2430C erhalten
werden· Ausbeute 60$.
Elementaranalyse:
Berechnet t Gefunden:
Diese Kristalle sind in Alkohol, Äthylacetat und Chloroform
schwer löslich (2 pro 1000) und in 556igem wässrigem
Bicarbonat löslich.
Wenn während der Herstellung der Verbindungen der Formel 1
Cumestane und andere oyclisierte Produkte auftreten, ist
es gemäß einer Variante vorteilhaft, daß man das Reaktionsgemisch in 5#igem wässrigem * Bicarbonat aufnimmt und
diejae wässrige Lösung ausäthert, so daß in der wässrigen
Phase mx die Verbindung der Formel I bleibt. Die Verbindung
der Formel I wird in reiner Form aus der wässrigen Phase bei einem Pg-Wert von f bis 5 ausgefällt»
Auf die vorstehend beschriebene Weise wurden die in der folgenden Tabelle I genannten Verbindungen der Formel I
hergestellt·
{Tabelle I
Verbindung I
Schmelzpunkt Φ
m-Methoxyphenyl H H
o-Methoxyphenyl H H
p-Methoxyphenyl H OH,
p-Methoxyphenyl OGH* OCH^
«-Kaphthyl
a-Maphthyl
H OCH
4-Hydraxy-*3~(m~meth- 265-266
oxyphenyl )^cumarin
4-Hydroxy«3'- (o-me thoxyphenyl)-cumarin
4-Hydroxy-7-methyl-3- 205-207
(p-methoxyphenyl)-cumarin
5,7-Simethoxy-4-hy-
droxy—3~{p-methoxy-
phenyl)—cumarin
4-Hydroxy-7-methoxy- 267-268
3-(1 *—naphthyl)—c umarin
5,7-Bimethoxy-4-hyaro- 196-198
xy-3~(1l-naphthyl}-cmsariö
009837/2248
Um die Eigenschaften der Verbindungen der Formel I zu veranschaulichen, werden nachstehend die Ergebnisse von toxikologischen
und pharmakologisehen Versuchen genannt, die mit
4-Hydroxy-3-(p-methoxyphenyl)-cumarin, das nachstehend als "ΙιΝ02 1156" bezeichnet wird, durchgeführt wurden»
Als Versuchstiere dienen fünf Gruppen von je 10 männlichen
Wistar-Ratten, die je 110+5 g wiegen. Nachdem die Ratten normal gefüttert worden sind, entzieht man ihnen das Futter
am Vorabend des Tages, an dem man ihnen durch getrenntes
ftle Verbindung LN02 1156 gibt, die mit 3#igem Gummiarabikum
in destilliertem Wasser suspendiert ist·
Die IiDc.Q wird nach der praphischen'Methode= und nach der
Methode von Lichfield und Wilcoxon bestimmt. Nach 14 lagen
beträgt sie 375 mg/kg. Die Grenzdosis, bei der foxizität
auftritt, liegt bei 300 mg/kg.
Die Verbindung liN02 1156, die mit Hilfe von Gummiarabikum
in destilliertem Wasser suspendiert ist, wird Gruppen von
je 8 männlichen Ratten, die 120 bis 130 g wiegen, mit der Magensonde verabfolgt. Ein Vergleichsversuch wird durchgeführt,
bei dem an Stelle der erfindungsgemäßen Verbindung Ithyldicumarol als bekanntes Antikoagulans verwendet wird*
. Untersucht wird die Änderung der erzielten gewinnungshemmenden
Wirkung in Abhängigkeit von der Zeit durch Entnahme von
Blutproben nach 4 Stunden, 8 Stunden, 15 Stunden, 20 Stunden-,
28 Stunden, 32 Stunden und 48 Stunden nach der Verabfolgung
der Verbindung und Bestimmung der Quickzeit mit Hilfe von Simplastin, -
J5O Die maximale gerinnungshemmende Wirkung wird bei Äthyldicumarol
regelmäßig nach 20 Stunden erzielt, während Sie bei; M02 1156. bei einer Dosis von 25 mg/kg nach 15 Stunden und
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■ - 5 -
"bei einer Dosis von. 50 mg/fcjg nach 24 Stunden eintritt·
Die EDqq (d.h. die effektive Dosis, durch die der Erothrom
"bingehalt auf 20$.gesenkt wird) nach 20 Stunden "beträgt
74 mg/kg für die erfindungsgemäße Verbindung, während sie
bei Ithyldicumarol 300 rag/kg beträgt.
Das Verhältnis-DE80ZItD50 beträgt 1/5 für LH02 1156 und
1/2,8 für die Vergleichsverbindung. Dies zeigt, daß die
Verbindung gemäß der Erfindung hinsichtlich der Breite der
therapeutischen Anwendung dem A'thyldicumarol überlegen ist.
III) Vergleichsversuch zur Ermittlung der Ausscheidung von
LN02 1156 und Ithyldicumarol nach Stägiger Behandlung
80 männliche Ratten von je 130 g werden in zwei gleiche
Gruppen aufgeteilt und an acht aufeinanderfolgenden Tagen
oral behandelt. Die erste Gruppe erhält Äthyldicumaröl in
einer Dosis von 100 mg/kg und die zweite Gruppe LW02 1156
in einer Dosis von 25 mg/kg. Die Prothrombinzeit wird anschließend
nach 8 Stunden, 24 Stunden, 32 Stunden und 48 Stunden nach der letzten Gabe bestimmt. Die Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle II genannt. -
Tabelle II | mg/kg | Brothrombinzeit | 24 | Std, | in Sekunden | 48 | Std. |
mg/kg | 8 f | 14 | 32 Std. | 13, | 5 | ||
H1 | 18 | ,1 | 14 | 13, | 5 | ||
22 | 16 | ,8 | 16 | 13, | 5 | ||
25 | 25, | 15,2 | |||||
00 | 3td. | ||||||
,5 | |||||||
,7 |
Vergleichstiere
LN02 1156
Ithyldicumarol,
LN02 1156
Ithyldicumarol,
Diese Werte bestätigen, daß die Verbindung ebenso wie Äthyldicumarol
nach 48 Stunden vollständig ausgeschieden ist, und daß die Geschwindigkeit ihrer Ausscheidung nur ganz
wenig von der Geschwindigkeit der Ausscheidung von Ä'thyldi-Gumarol
abweicht« ..-■'■
0 0 9837/2248
Acht Gruppen von je 10 männlichen Ratten von je 130 g erhalten oral an acht aufeinanderfolgenden Tagen 25 mg/kg
EN02 1156. 24 Stunden und 8 Stunden vor der letzten Gabe
von ΙΕΓ02 1156 erhalten vier Gruppen intraperitoneal 10 mg/kg
Vitamin K (Phytomenadion). Die anderen.vier Gruppen dienen
als Vergleichstiere. Anschließend wird die Prothrombinzeit nach 8 Stunden und 24 Stunden nach der letzten Verabfolgung
von LN02 1156 gemessen. Die Ergebnisse sind nachstehend in
Tabelle III angegeben.
Prothrombinzeit in Sekunden 8 Stunden 24 Stunden
Mit 25 mg/kg IÄT02 1156 behandelte
Gruppe .„ 22 18,1
Mit 25 mg/kg LN02 1.156 und
Vitamin K behandelte Gruppe 1481 14,5
Diese Versuche zeigen, daß Vitamin K als Antidot gegen Verbindungen
der Formel I dienen kann, die somit ohne jedes Risiko verabfolgt werden können. Hieraus ergeben sich die
bevorzugten therapeutischen Indikationen der Verbindungen gemäß der Erfindung, nämlich ihre Verwendung als Antikoagu—
lantien bei kardiovaskulären Affektionen.
Bei diesen Indikationen werden die Verbindungen im allgemeinen
oral in Verbindung mit üblichen Träger- und Hilfsstoffen
verabfolgt. Die Dosis bei dieser Verabfolgung beträgt gewöhnlich 75 "bis 300 mg Wirkstoff pro Tag.
Als Beispiel für eine geeignete Arzneimittelzubereitung *..
wird nachstehend die Zusammensetzung von Tabletten genannt:
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ORIGINAL
für eine Tablette | Starke | |
Schwache | erforderliche Menge | Dosis |
Dosis | 150 mg | |
4-Hydroxy-3-(p-methoxyphenyl)-cumarin 75 mg | ||
Stärke | ||
Magnesiumstearat | ||
Bodenmehl (fecule) | ||
Lactose | ||
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Claims (10)
1.) 4-Hydroxycumarine der allgemeinen Formel
V 0 0
in der R, und R2 Wasserstoffatome oder niedere Alkyl- oder
Alkoxyreste und R einen gegebenenfalls mit mindestens einem niederen Alkoxyrest substituierten Phenyl- oder a-Naphthylrest
bedeuten, wobei mindestens einer der Reste R, und Rp
kein Wasserstoff ist, wenn R ein nichtsubstituierter Rest ist, mit Ausnahme von 4-Hydroxy-3-(o-methoxyphenyl)-cumarin.
2.) 4-Hydroxy-5-(p-methoxyphenyl)-cumarin.
j5.) 4-Hydroxy-3-(m-methoxyphenyl)-cumarin.
^·) 5,T,-*Diniethoxy-4-hydroxy-3-(p-methoxypheriyl)-cumarin.
5.) ^-Hydroxy-T-methoxy-^il'-naphthyl)-cumarin.
6·) SjrT-Diraethoxy-^-hydroxy-J-Cl'-naphthyl)-cumarin.
7.) Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Äthylraalonate der
allgemeinen Formel
GOOC2H5
CHR
CHR
COOH
mit einem Phenol der allgemeinen Formel
mit einem Phenol der allgemeinen Formel
009837/2248
BADORiGfNAL
in denen die Reste R, R und R die im Anspruch 1 angegebene
Bedeutung haben, kondensiert, vorzugsweise in wasserfreiem Milieu im Temperaturbereich zwischen 250° und 2000C-.
8.) Pharmazeutika, insbesondere Antikoagulantien, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an 4-HydroXycumarinen der allgemeinen
Formel
OH
in der R-, und R? Wasserstoffatome oder niedere Alkyl- oder
Alkoxyreste und R einen gegebenenfalls mit mindestens einem
niederen Alkoxyrest substituierten Phenyl- oder a-Naphthylrest
bedeuten, wobei mindestens einer der Reste R-, und Rp kein Wasserstoff
ist, wenn R ein nichtsubstituierter Rest ist.
9.) Pharmazeutika nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen gemäß den Ansprüchen 2 bis 6.
10.) Pharmazeutika nach Anspruch 8 oder 9j gekennzeichnet durch
einen Wirkstoffgehalt von 75 bis 150 mg.
0 0 9 8 3 7/2248
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR129489A FR6928M (de) | 1967-11-24 | 1967-11-24 | |
FR6911205A FR2036861A6 (en) | 1969-04-11 | 1969-04-11 | 4-hydroxycoumarine anticoagulants |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1668933A1 true DE1668933A1 (de) | 1970-09-10 |
Family
ID=33099796
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681668933 Pending DE1668933A1 (de) | 1967-11-24 | 1968-02-10 | In 3-Stellung substituierte 4-Hydroxycumarine |
DE19702016934 Pending DE2016934A1 (en) | 1967-11-24 | 1970-04-09 | 4-hydroxycoumarine anticoagulants |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702016934 Pending DE2016934A1 (en) | 1967-11-24 | 1970-04-09 | 4-hydroxycoumarine anticoagulants |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE1668933A1 (de) |
-
1968
- 1968-02-10 DE DE19681668933 patent/DE1668933A1/de active Pending
-
1970
- 1970-04-09 DE DE19702016934 patent/DE2016934A1/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2016934A1 (en) | 1970-10-15 |
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