DE1660427C - Vorrichtung zum Krausein von Verbund fäden unter Wärmeeinwirkung - Google Patents
Vorrichtung zum Krausein von Verbund fäden unter WärmeeinwirkungInfo
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Description
Die ErRiUlUHg bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Kräuseln von Verbundfaden unter Wärmeeinwirkung mit Zuführrollen zum Fördern der Fäden
in eine Heizzone, mit Abzugsrollen zum Abziehen der Fäden aus der Heizzone mit verminderter Geschwindigkeit
und mit einer zwischen der Heizzone und den Abzugsrollen angeordneten Einrichtung zum
Einstellen einer konstanten Fadenspannung.
Hei Verbundfäden, deren zwei Bestandteile exzentrisch
im Querschnitt angeordnet sind, können sich unter Wärmeeinwirkung dreidimensionale Kräusel
entwickeln.
Dabei sind die Erwärmungstempcratur und die
Spannung der Fäden die Faktoren, die die Entwicklung von Kräuseln beeinflussen. Aus diesem Grunde
ist es erforderlich, zum Erhalten von gekräuselten Fäden guter Qualität und mit gleichmäßigen Kräu-Kt-1In,
die Erwärmungstemperatur und die Spannung tier Fäden· genau zu kontrollieren. Das Aufrechterhalten
der Spannung der Fäden bei einem konstanten Wert ist jedoch mit sehr großen Schwierigkeiten
verbunden, besonders beim kontinuierlichen Erwärmen und Kräuseln von geführten Verbundläden.
Dies ist dadurch begründet, daß die Spannung tier Garne zur Entwicklung von Kräuseln sehr niedrig
»ein muß (höchstens 0,1 mg/d), wobei unter einem
•olchen wesentlichen spannungsloscn Zustand eine
»tarke Neigung zur Bildung von schwankenden Spannungen entsteht.
In der französischen Patentschrift 1379 299 wird
eine Vorrichtung beschrieb:·!, bei welcher zwischen ller Heizzone und den Abzugsrollen eine Bremseinrichtung
zur Einstellung eine: konstanten, niedrigen Fadenspannung vorgesehen ist. In dieser Patentschrift
findet sich jedoch kein Hinweis darauf, dal.1 die Her-
»tellung von gleichmäßigen Kräuseln beabsichtigt ist, Vie es die vorliegende Erfindung bezweckt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art zur Vcrlügurig
zu stellen, welche bei Erzielung einer besseren Konstanz der Fadenspannung die Herstellung
gleichmäßiger Krause! der Fäden erlaubt.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, »laß die Einrichtung zum Einstellen der konstanten
Fadenspannung aus einer Luftblasvorrichtung be-Iteht, durch welche ein Luftstrom im wesentlichen
lenkrecht zur Fadenbahn geblasen wird.
Nach einer Ausführungsform der Erfindimg weist
«lic Luftblasvorrichtung Durchgangsöirniingen für
Inehrere Fäden auf.
Nach einer weiteren Ausfiihrungsform der Erfindung
beträgt die Länge der Fadenbahn in der Luftblasvorrichtung 3 bis 30 cm.
Zum besseren Verständnis der Erfindung dient die Zeichnung, in welcher
Fig. I eine teilweise geschnittene Seitenansicht
<kr crfiiulungsgemätien Einrichtung darstellt und
Fig. 2 eine Vorderansicht des Haupllcilcs derselben ist.
Die Vorrichtung besteht aus der Spule 1, der Spannvorrichtung 3, den Zufiihrrollcn 4, der Führung 5, dem Heizgerät 6, dem Führungen K und 9,
ilen Abzugsrollen 10, der Querführung II, der
Wickelrolle 12, der Aufwickelspule 13 und einer Luftblasvorrichtung, die aus dem auf einem Ende
des Gehäuses angebrachten Gebläse 14 und der mit der Öffnung 15 versehenen Luftleitung 16, die zur
Luftaustrittsseite des Gebläses 14 führt, besteht. Der Faden 2 wird von der Spule 1 abgewickelt, wobei
sich während der Führung desselben durch das Heizgerät 6 die Kräusel 7 entwickeln und der gekräuselte
Faden sich auf die Aufwickelspule 13 aufwickelt. Während der Führung des gekräuselten Fadens 7
durch die Luftleitung 16 bewegt sich derselbe in einer bogenförmigen Bahn unter der Wirkung des aus dem
Gebläse 14 austretenden Luftstroms, so daß der Faden einer schwachen Spannung unterworfen wird.
ίο Erfindungsgemäß wird die Luft in senkrechter
Richtung auf den Faden in einem vorzugsweise 3 bis 30 cm betragenden Abschnitt geblasen. Außerdem
muß die gegen den Faden geblasene Luftmenge so eingestellt sein, daß die maximale Entfernung zwisehen
der geraden Linie, die der Faden beim Führen ohne Lufteinblasen bildet, und dem Bogen des Fadens,
der unter Einwirkung des Luftstromes entsteht, mindestens 2 mm und höchstens 5 cm, vorzugsweise
5 mm bis 2 cm, beträgt. Das Einblasen der Luft muß unter Berücksichtigung der Eigenschaften der zusammengesetzten
Fäden, der Erwärmungsbedinguiigen, der Zufuhrgeschwindigkeit der Fäden, des
Durchmessers derselben usw. durchgeführt werden. Die in der erfindungsgemäßen Einrichtung behandelten
gekräuselten Fäden weisen eine hohe Gleichförmigkeit auf. Dabei ist es möglich, bei der Aufrechterhaltung
der Fadenspannung unter gleichbleibenden Bedingungen, die kontinuierliche Inbetriebnahme
der crfindungsgemäßen Vorrichtung für eine längere Zeitspanne ohne Schwierigkeiten durchzuführen.
Zum besseren Verständnis der Erfindung dienen folgende Beispiele:
Zur praktischen Anwendung der Erfindung dienten Fäden aus Polycaprow.tam mit einer Grundviskosität
von 1,05 in einer m-Kresollösung bei 30° C
und aus einem Mischpolymerisat, das durch Mischpolymerisation von 90 Gewichtsteilen ε-Caprolactam
und 10 Gewichtsteilen Hexamethylendiammoniumisophthalat in einer Stickstoffatmosphäre 6 Stunden
lang bei 270' C erhalten wurde, welche geschmolzen und Seite an Seite in einem Verhältnis von 1 : 1 ge-
Ί5 spönnen wurden, wobei die so gew jnnenen Fäden
mit einem Streckverhältnis von 3,9 bei Zimmertemperatur zum Erhalten von Verbundfäden von 45 d/10
Fäden verstreckt wurden.
Die zusammengesetzten endlosen Fäden wurden mittels Zuführrollen bei einer Zufuhrgeschwindigkeit
(V1) von 63 m/Min, geführt und in einem Kontakt-Aluminiumheizgerät
von 15 cm Länge, dessen Oberflächentemperatur 17O0C aufwies, erwärmt.
Anschließend wurden die Fäden durch die Luftleitung 16, die mit einer 0,5 cm breiten und 10 cm
langen Öffnung 15 versehen war, geführt, während der Luftstrom in senkrechter Richtung auf die Fäden
zum Erreichen einer schwachen Spannung geleitet wurde. Die so behandelten Fäden wurden von den
So Abzugsrollen 10 mit einer Abzugsgeschwindigkeit
(K2) von <(5 m/Min, weiterbefördert und mit einer
Spulgeschwindigkeit von 48 m/Min.· aufgespult, wonach die Fäden gut gekräuselt waren.
Wie in F i g. 2 datgestellt, kann die erfiridungsgemäße
Vorrichtung so ausgeführt sein, daß gleichzeitig mehrere Fäden gekräuselt werden können.
Bei gleichzeitiger Behandlung von 18 Fäden in dieser Vorrichtung konnte festgestellt werden, daß
während einer kontinuierlichen 8stündigen Inbetriebnahme ohne Luftzufuhr vier Fäden infolge der Unbeständigkeit
der Spannung zerrissen wurden,
Beim Einblasen von Luft unter den gleichen Bedingungen, jedoch mit dem Unterschied, daß der
Maximalabwfiichungspunkt des Fadens 7 mm von
der ursprünglichen Lage eines ohne Luftzufuhr behandelten Fadens entfernt war, war der Arbeitsgang
sehr beständig, wobei keiner der Fäden zerriß.
Das Zerreißen der Fäden ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß bestimmte Änderungen der
Spannung der von der Spule abgewickelten Rohfäden eino Änderung der Zuführgeschwindigkeit der Fäden
zur Folge haben, so daß eine Veränderung der Schrumpfeigenscliaften und des Kräuselvermögens
der Fäden dieselben lockert, wobei sie sich um die Rollen cder um andere Vorrichtungen herumwickeln.
Wenn die Luftblasvorrichtung in Betrieb ist, kann ein gleichmäßiger Arbeitsgang auf eine längere Zeit
fortgesetzt werden, weil auch im. Falle von Spanntingsänderungcn
ein gegenseitiger Ausgleich zwi-Fchen dem Luftstrom und den Fäden stattfindet, so
daß die unerwünschten Spannungsänderungen gleich Null sind.
Bei Verwendung von gekräuselten, in der erfinilunpsgemäßen
Vorrichtung behandelten Fäden zur Herstellung von Strick- und Wirkwaren können gleichmäßige Erzeugnisse erhalten werden, was bei
ilen einem Luftstrom nicht ausgesetzten Fäden nicht tier Fall ist. Außerdem weisen die aus den in der
crfindungsgemüf'cn Einrichtung behandelten Fäden
hergestellten Strick- und Wirkwaren beim Färben mit sauren Farbstoffen eine gleichmäßige Färbung
auf, .während die aus nicht einem Luftstrom ausgesetzten gleichartigen Fäden hergtstellten Strick- und
Wirkwaren beim Färben mit sauren Farbstoffen eine ungleichmäßige Farbe besitzen, die ungefähr den
Unregelmäßigkeiten der Kräusel entspricht.
Gegenüber der in der französischen Patentschrift 379 2'J'J beschriebenen Vorrichtung besitzt die erfindungsgemäße
Vorrichtung den Vorteil, daß hierdurch eine bessere Konstanz der Fadenspannung und der Kräuselung erzielt wird.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Kräuseln von Verbundfaden
unter Wärmeeinwirkung mit Zuführrollen zum Fördern der Fäden in eine Heizzune, mit
Abzugsrollen zum Abziehen der Fäden aus der Heizzone mit verminderter Geschwindigkeit und
mit einer zwisc!;n der Heizzone und den Abzugsrollen angeordneten Einrichtung zum Einstellen
einer konstanten Fadenspannung, d a -durch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
zum Einstellen der konstanten Fadenspannung aus einer Luftblasvorrichtung (14, 16) besteht,
durch welche ein Luftstrom im wesentlichen senkrecht zur Fadenbahn geblasen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftblasvorrichtung (14,
16) Durchgangsöffnungen für mehrere Fäden aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch ! und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Fadenbiiliii
in der Luftblasvorrichtung 3 bis 30 cm betrag'.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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