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Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung für
eine hydraulisch betätigte Bremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem zwischen
Hauptbremszylinder und Bremszylinder geschalteten Zylinder, in welchem ein diesen
in zwei'Druckräume unterteilendes Glied hin und her beweglich ist, welches ein federbelastetes
Füllventil aufweist.
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Bei Nachstellvorrichtungen - dieser Art wird bei -vorkommendem
Bremsbelagverschleiß der zusätzliche Volumenbedarf an Bremsflüssigkeit des Bremszylinders
durch -überströmen von Bremsflüssigkeit von dem mit dem Hauptbremszylinder in Verbindung-
stehenden Druckraum der Nachstellvorrichtung in den mit dem Breruszylinder in Verbindung
stehenden Druckraum der Vorrichtung gedeckt, nachdem die Schließkraft der das- Füllventil
beaufschlagenden Feder durch entsprechende Druckzufuhr aus dem Hauptbremszylinder
überwunden ist. -
Eine bekannte # Nachstellvorrichtung -dieser Art (USA.-Patentschrift
2 924 945) arbeitet mit gleitenden und damit verschleißenden Dichtungen zwischen
dem Zylinder der Nachstellvorrichtung und dem in diesem, hin und her beweglichen
Glied. Die Herstellung einer derartigen Vorrichtung wird dadurch relativ aufwendig
und bedarf insbesondere einer öfteren Wartung.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einereinfach herstellbaren
und praktisch wartungsfreien Nachstellvorrichtung.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das im Zylinder
der Nachstellvorrichtung hin und her bewegliche Glied als an einem Ende am Zylinder
befestigter Federbalg ausgebildet ist. - -
Damit entfallen alle gleitenden,
dein Verschleiß unterworfenen Dichtungen. Die Vorrichtung ist-ein-'fach hersteRbar
und benötigt im Betrieb keine Wartung. Außerdem entfällt durch die erfindungsgemäße
Verwendung eines Federbalges ein sonst erforderliches zusätzliches Rückstellmittel
für das im Zylinder hin und her bewegliche Glied.
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Zweckmäßig werden Anschläge am Federbalg und Zylinder zur Begrenzung
der Bewegung -des Federbalges entsprechmd dem- gewünschten Bremslüftspiel vorgesehen,
um dieses so genau wie möglich festzulegen. \_, Weiterhin ist es vorteilhaft, das
bewegliche Ende des Federbalges längsbeweglich in dem Zylinder zu führen. Hierbei
kann am beweglichen Ende des Federbalges eine das Füllventil tragende Führungshülse
befestigt sein, wobei mindestens ein Ende der Führungshülse in dem Zylinder längsbeweglich
geführt sein k
Eine vorteilhafte Konstruktion ergibt sich, wenn ein Ende des
Federbalges an einem lösbaren Deckel des Zylinders befestigt ist, wobei ein Ende
der Füh- -rungshülse des Federbalges in einer entsprechenden Ausnehmung dieses Deckels
längsbeweglich geführt ist, während das an dem beweglichen Ende des Federbalges
befestigte Ende der Führungshülse in &m Zylinder längsbeweglich geführt ist.
Diese Ausbildung ermöglicht eine einfache Montage -bzw. Demontage der Vorrichtung,
da hierbei der A'derbalg mit an diesem befestigten Teilen zunächst an dem
be-
treffenden Deckel des Zylinders befestigt werden kann und dann diese ganze
Baueinheit lediglich in den Zylinder eingeschoben und befestigt zu#. werden braucht,
um die Vorrichtung betriebsbereit zu
machen. Weiter ist es zweckmäßig' die
das Bremslüftspiel bestimmenden Anschläge durch die Enden der Führungshülse und
mit diesen in Eingriff kommenden
Teile der Zylinderenden bzw. -deckel zu bilden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an Hand der
Zeichnung -näher erläutert; diese zeigt in -
F ig. 1 eine schematische
Gesamtübersicht einer hydraulischen Bremsanlage mit einer Nachstellvorrichtung und
in F i g. 2 einen Schnitt durch die eigentliche Nachstellvorrichtung. # Bei
der in F i g. 1 wiedergegebenen Bremsanlage ist die eigentliche, insgesamt
mit 1 bezeichnete Nachstellvorrichtung zwischen einem von einem Bremspedal
2 betätigten Hauptbremszyliiider 3 und einem Bremszylinder 4 einer Scheibenbremse
mit axial schwimmender Bremsseheibe und lestgelegtem. Gegenbremsbelag angeordnet.
Die Art der eigentlichen Bremse, ist jedoch ohne Bedeutung, und die Nachstellvorrichtung
kann in gleicher Weise auch mit anderen hydraulisch betätigten Bremsen, wie Trom-,I.,
verwendet- werden.
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melbremsen od. d,-Die NachsizIlvorrichtung 1 weist einen Z,
ylinder 5
mit Entlüftungsschraube 6 auf sowie mit diesem durch Befestigungsschrauben
9 dichtend verbindbare Deckel 7 und 8, in.die Bremsflüssigkeitsleitungen10
und 11 einmünden.
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An dem Deckel 8 ist flüssigkeitsdicht- das Ende eines metallischen
Federbalges 12 befestigt, an dessen anderem Ende- ebenfalls flüssigkeitsdicht eine
Führungshülse 13 befestigt ist. In der Führung51rülse 13 ist
ein übliches Füllventil mit eine-r_Ventilkuizel 14 angeordnet, welche durch eine
Druckfeder 15 gegen einen Ventilsitz gepreßt wird.
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Das dem Deckel 8 zugekehrte Ende 16 der Führungshülse
13 ist in einer Ausnehmung des Deckels 8
längsbeweglich geführt, wobei
das Ende-16 der Führungshülse gegen den Boden 17 der Ausnehmung zur Begrenzung
- des Federweges des Federbalges 12 greift.
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Am anderen Deckel 7 sind Ansätze 18 ausgebildet, die
mit dem anderen Ende 19 der Führungshülse13 zusammenwirkend zur Begrenzung
des Federweges des Federbalges 12 in der anderen Richtung dienen. Seitliche Ansätze
an diesem Ende der Führungshülse 13 dienen zur Längsfühfüäg gegen--über dem
Zylinder 5.
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Auf diese Weise werden im Zylinder zwei voneinander getrennte Druckräume
gebildet, nämlich einmal der mit der Zuleitung 10 in Verbindung stehende,
den Federbalg 12 außen umgebende Druckraum 20 sowie der mit der Ableitung
11 in Verbindung stehende, innerhalb des Federbalges befindliche Druckraum
21. Beide Druckräume stehen über das Füllventil miteinander in Verbindung.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Zur Inbetriebnahme
wird der Druckraum 20 unter Entlüftung mittels der Entlüftungsschraube
6 durch wiederholte Beaufschlagung des Hauptbremszylinders 3 mit Bremsflüssigkeit
gefüllt. Danach wird durch weitere Betätigung des Hauptbremszylinders der Druckraum
21 und über die Leitung 11 der Bremszylinder 4 unter entsprechender Entlüftung
gefüllt, nachdem die Schließkraft der Druckfeder 15
infolge des ansteigenden
Drucks im Druckraum20 überwunden worden ist. Vorher hat sich der Federbalg 12 bis
zum Auftreffen des Führungshülsenendes
16 gegen den Boden
17 der Ausnehmung im Deckel 8
in eine Endstellung bewegt.
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Nach diesem Füllvorgang ist die Vorrichtung betriebsbereit, wobei
nach der Freigabe des Bremspedals 2 der Federbalg 12 in die in F i 2 wiedergegebene
Stellung zurückkehrt, wobei sich das gewünschte B remslüftspiel an der Bremse einstellt.
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Bei dann erfolgender Betätigung des Bremspedals 2 wird durch Druckanstieg
im Druckraum 20 die Führungshülse 13 gegen die Federkraft des Federbal es
12 bis zum Auftreffen des Führunashülsen-9 C
endes 16 gegen den Deckelboden
17 verschoben und im
dabei das entsprechende Volumen aus dem Druckraum
21 dem Bremszylinder 4 zugeführt.
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Wird nun infolge- Bremsbela verschleißes eine e 9
weitere Bremsflüssigkeitszufuhr
zum Bremszylinder4 erforderlich, so erfolgt diese bei weiterer Betätigung des Bremspedals
2 nach überwindung der Schließkraft der Druckfeder 15 infolge des dabei eintretenden
weiteren Druckanstiegs im System.
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Bei Freigabe des Bremspedals 2 kehrt der Federbalg 12 infolge seiner
eigenen Federkraft in seine in F i a. 2 wiedergegebene Ausgangsstellung zurück,
wo-Z, CP bei das Ende 19'-der Führungshülse 13 gegen die-Ansätze
18 am Deckel 7 anschlägt. Das zum Lüften der Bremse den Breinszylinder
4 verlassende Volumen wird hierbei wieder vom Druckraum 21 aufgenommen.
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Unabhängig vom jeweiligen Verschleißzustand der C
C
Bremsbeläge wird somit der Bremslüftweg konstant gehalten.