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Die Erfindung bezieht sich auf eine Federanordnung für Sitzrahmen
von Möbeln mit einem aus einer Reihe kreisbogenförmiger Segmente in Verbindung mit
einer Reihe linearer Segmente gebildeten, wellenförmigen, mit seinem Vorderende
an einer Vorderschiene und mit seinem Hinterende an einer Hinterschiene angelenkten
Federband, mit einemBandhauptabschnitt und einem nach unten abgewinkelten Bandabschnitt.
Bei bekannten Federanordnungen dieser Art (USA.-Patentschrift 3 081076; schweizerische
Patentschrift 206149) verläuft der nach unten abgewinkelte Bandabschnitt unter einem
Winkel zum Haupbandabschnitt, der kleiner als 90° ist. Der nochmals in sich scherenartig
oder durch eine Ausrundung abgebogene, nach unten abgewinkelte Bandabschnitt wirkt
als eine zusätzliche Druckfeder, die beim Zusammendrücken jedoch keine Kompressionskraft
auf den Bandhauptabschnitt ausübt, sondern diesen noch stärker dehnt. Die Abfederung
wird also zunehmend weicher.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Federanordnung der
eingangs beschriebenen Gattung so auszugestalten, daß eine zunächst weiche und dann
härter werdende Abfederung erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der nach unten
abgewinkelte Bandabschnitt mit dem Bandhauptabschnitt einen Innenwinkel von wenigstens
90° aufweist und die Federanordnung im Bereich ihres Anlenkpunktes mit der Hinterschiene
einen zum Bandhauptabschnitt im wesentlichen parallelen Halteteil aufweist.
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Das Gewicht einer sich auf eine mit einer erfindungsgemäßenFederanordnung
versehenen Sitzfläche setzenden Person drückt zunächst den Bandhauptabschnitt nach
unten, wodurch der nach unten abgewinkelte Abschnitt translatorisch nach unten mitgenommen
wird. Da das untere Ende des nach unten abgewinkelten Abschnittes aber mit dem horizontalen
Halteteil verbunden ist, kann es keine reine Translationsbewegung nach unten ausführen.
Der Halteteil schwingt um seine Anlenkstelle an der hinteren Schiene, so daß sein
freies Ende eine kreisbogenförmige Bewegung ausführt. Der Translationsbewegung wird
dadurch eine Rotationsbewegung überlagert. Diese verursacht eine Kompression des
Bandhauptabschnittes. Die sich setzende Person drückt die Federung daher zunächst
relativ leicht nach unten zusammen, wodurch ein weiches Absetzgefühl entsteht. Mit
zusätzlichem Eindrücken der Federung wird der Widerstand jedoch härter, wodurch
psychologisch der Eindruck eines Anhebens der sitzenden Person entsteht. Obwohl
die Federung insgesamt sehr weich gestaltet werden kann, wird auf diese Weise der
Eindruck eines unangenehmen Einsinkens in die Sitzfläche vermieden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer Möbelfederanordnung, F i
g. 2 eine Seitenansicht des Federbandes der Federanordnung nach F i g. 1, F i g.
3 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der Federanordnung, F i g. 4
eine Seitenansicht des entspannten Federbandes der Anordnung nach F i g. 3, F i
g. 5 eine vergrößerte Draufsicht eines Abschnittes des in der Federanordnung der
F i g. 1 verwendeten Federbandes, F i g. 6 bis 10 verschiedene Ausführungsformen
der Befestigung des hinteren Federbandendes der Federanordnung und F i g. 11 eine
Seitenansicht einer vereinfachten Federanordnung.
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Eine erste Federanordnung ist mit 211 in F i g. 1 bezeichnet. Sie
weist nebeneinander angeordnete Federbänder 220 auf, von denen eines in F
i g. 2 im
entspannten Zustand gezeigt ist. Aus F i g. 5 geht hervor,
daß das Federband 220 aus einer Reihe kreisbogenförmiger Segmente 26 in Verbindung
mit einer Reihe linearer Segmente 25 besteht und mit seinem vorderen Ende an einer
Vorderschiene 12 angelenkt ist.
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Das entspannte Band 220 gemäß F i g. 2 weist einen in einem Winkel
von etwa 80° bis 90° einwärts gebogenen hinteren Bandabschnitt 228 und einen in
einem Winkel von etwa 70° bis 80° einwärts gebogenen vorderen Endabschnitt 229 auf.
Der hintere Endabschnitt umfaßt das zweitletzte lineare Segment 230 des Bandes 220
und das nach innen um das drittletzte lineare Segment 232 gebogene zweitletzte halbkreisförmige
Segment 231 hiervon. Der vordere Endabschnitt 229 weist andererseits das letzte
lineare Segment 234 angrenzend an das entgegengesetzte Bandende und das nach innen
um das zweitletzte lineare Segment 236 gebogene letzte halbkreisförmige Segment
235 hiervon auf. Das Federband 220 weist ferner einen von dem im eingebauten
Zustand (F i g. 1) nach unten abgewinkelten, hinteren Bandabschnitt 228 einen
ihn verlängernden Halteteil 257
auf. Der Halteteil 257 umfaßt das letzte lineare
Segment 258 am hinteren Ende des Bandes 220 und das in einem Winkel von etwa 110°
zu der Ebene der linearen Segmente 230 und 232 und des sie verbindenden
halbkreisförmigen Segments 231 um das zweitletzte lineare Segment 230 aufwärts gebogene
letzte halbkreisförmige Segment 259 hiervon und liegt im eingebauten Zustand im
wesentlichen parallel zum Bandhauptabschnitt 245.
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Mit Bezugnahme auf F i g. 2 ist das Federband 220 mittels einer
Lasche 21 mit der Vorderschiene 12 und mittels einer Lasche 22 mit einer
Hinterschiene 13 verbunden. Demzufolge wird das letzte lineare Segment des Halteteils
257 auf dem hinteren Bandabschnitt 228 in der Lasche 22 gehalten, während das letzte
lineare Segment 234 des vorderen Bandabschnitts 229 in der Lasche 21 gehalten wird.
Jedes Ende des Bandes 220 ist damit um das in den Laschen gehaltene lineare
Segment 258 und 234 drehgelenkig gelagert.
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Wenn das Federband 220 zwischen der Vorderschiene 12 und der Hinterschiene
13 durch Belastung von oben gestreckt wird, wird durch Verschwenken des Bandabschnitts
229 und des Halteteils 257 der Bandhauptabschnitt 245 komprimiert.
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Eine weitere Federanordnung 311 ist allgemein in F i g. 3 dargestellt.
Sie weist ein Federband 320 auf, das in entspanntem Zustand in F i g. 4 dargestellt
ist. Das Band 320 umfaßt einen in einem Winkel von etwa 80° bis 90° einwärts gebogenen
hinteren Endabschnitt 328 und einen in einem Winkel von etwa 70° bis 80° einwärts
gebogenen vorderen Bandabschnitt 329. In diesem Umfang gleicht sein Aufbau dem des
vorstehend besprochenen Federbandes 220. Das Band 320 hat einen von dem sich abwärts
erstreckenden vorderen Bandabschnitt 329 aufwärts gebogenen Verlängerungsabschnitt
337 und einen von dem nach unten abgewinkelten hinteren Bandabschnitt 328 aufwärts
gebogenen, ihn verlängernden Halteteil 357. Entsprechende lineare Segmente 334 und
358 werden in den Laschen 21 bzw. 22 an der Vorderschiene 12 und der Hinterschiene
13 gehalten.
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Wenn sich eine Person auf die Federanordnung 311 niedersetzt, bewegen
sich die wirksamen Anlenkachsen des vorderen Bandabschnitts 329 und des hinteren
Bandabschnitts 328 in einer Verschiebebewegung linear einwärts und abwärts zu dem
Federband 320. Die Kompression des Bandhauptabschnitts 345 ist dabei geringer als
bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 2. Trotzdem werden die Vorteile
des grundlegenden Federaufbaus beibehalten. Das Ausbeulen des Bandes in dem Bandhauptabschnitt
345 wird zusammen mit dem Einknicken des Bandes angrenzend an die Hinterschiene
13 vermieden. Die größte Abstützung wird in dem Bereich unterhalb des Rückgrates
der sitzenden Person geschaffen, wo das Hauptgewicht konzentriert ist. - In dem
hinteren Teil des Abschnitts 345 ist ein kleinerer Kreisbogen als in dessen vorderem
Teil aufgebaut, wie in F i g. 3 dargestellt, und es wird eine sehr erwünschte, nach
hinten abfallende Umrißlinie erzielt.
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Die F i g. 6 bis 10 stellen mehrere Abwandlungen von Hinterschienen-Verbindungen
zwischen den Federbändern und der hinteren Rahmenschiene dar.
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In F i g. 6 ist eine Abwandlung der ersten Ausführungsform der in
F i g. 1 dargestellten Federanordnung allgemein mit 410 bezeichnet. Die Federanordnung
410 weist eine zwischen der (nicht dargestellten) Vorderschiene und der Hinterschiene
413 eines Rahmens 414 angebrachtes wellenförmiges Federband auf. Dieses ist mit
der Hinterschiene 413 mittels eines hinteren Halteteils 422 verbunden, wobei der
Halte- -teil 422 dem Federband 411 eine verstärkte seitliche Abstützung
verleiht. Der hintere Halteteil 422 umfaßt ein auseinandergehendes Paar von Schraubenfedern
422a, die -das Federband 411 mit der Hinterschiene 413 verbinden. Wie ersichtlich,
ist eine das lineare Bandsegment in dem abwärts gerichteten Bandabschnitt
424 des Federbandes 420 umgreifende und drei darin ausgebildete Öffnungen
aufweisende Lasche 423 vorgesehen, wobei die äußeren öffnungen zu der inneren versetzt
angeordnet sind. Die Öffnungen nehmen die Hakenenden der Schraubenfedern 422a in
der dargestellten Art und Weise auf. In entsprechender Art und Weise erstrecken
sich die Hakenenden der Schraubenfedern 422a durch Öffnungen in an der Hinterschiene
413 befestigten Laschen 432.
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Es ist ersichtlich, daß die Lasche 423 und die Schraubenfedern
422a als Verschiebeglieder zur Ermöglichung der Abwärtsbewegung des hinteren
Bandes 420 dienen, während bei Belastung ein denBandhauptabschnitt komprimierendes
Moment über den Abschnitt 424 induziert wird. Die Verwendung von Schraubenfedern
zur Verbindung des Bandes 411 mit der Hinterschiene 413 erlaubt eine Anpassung der
Federanordnung 410 an die Oberschenkellänge einer sitzenden Person.
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F i g. 7 zeigt eine weitere, mit 510 bezeichnete Abwandlung
der Federanordnung. Die Federanordnung 510 weist eine wellenförmige Federbandeinheit
511 auf, die zwischen der (nicht dargestellten) Vorderschiene und den Hinterschienen
513 eines Sitzrahmens 514 angebracht ist.
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Die Einheit 511 weist ein wellenförmiges Federband 520 auf,
das dem vorstehend besprochenen mit -Ausnahme dessen gleicht, daß ein sich von dem
letzten linearen Halteteil 530 direkt nach außen erstrekkender Z-Haken 521 vorgesehen
ist. Der Z-Haken 521 ist dann mit der Hinterschiene 513 mittels eines
hinteren Halteteils 522 in Form einer Schraubenfeder verbunden. Wenn die Federbandeinheit511
zwischen der (nicht dargestellten) Vorderschiene und der Hinterschiene
513
gestreckt wird, wird das wellenförmige Federband 520 angrenzend an die Hinterschiene
513 auf Grund des abwärts gebogenen hinteren Bandabschnitts 528 des Federbandes
durch ein Moment beaufschlagt. Gleichzeitig kann sich das hintere Ende des Bandes
520 auf Grund des sich waagerecht erstreckenden Halteteils 529, des
Z-Hakens 521 und der Schraubenfeder abwärts verschieben.
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F i g. 10 veranschaulicht bei 510 a eine geringfügige
Abwandlung der in F i g. 7 dargestellten Federanordnung 510. Hierbei ist
ersichtlich, daß der Z-Haken 521a tatsächlich das sich waagerecht erstreckende
Halteteil 529 vollständig ersetzt. Bei dieser Abwandlung ermöglicht der Z-Haken
521 a in Verbindung mit der Schraubenfeder 522 a eine Abwärtsverschiebung
des Federbandes zur Sicherstellung eines weichen Sitzes.
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Eine weitere Abwandlung ist bei 610 in F i g. 8 dargestellt. In diesem
Fall ist ein Halteteil 622 vorgesehen, der das letzte lineare Segment 651 des Federbandes
620 mit der Hinterschiene 613 gelenkig verbindet. Wie ersichtlich, weist das Halteteil
eine mit einem Schlaufenpaar 624 an ihren freien Enden zur Umgreifung des letzten
linearen Segments 651 versehene U-förmige Drahtlasche 623 auf, die einen
Halteteil bildet. Der Fuß 625 der U-förmigen Drahtlasche 623 wird in einer
normalen Lasche 630 gehalten. F i g. 9 zeigt eine weitere Abwandlung, die
allgemein mit 710 bezeichnet ist. In diesem Fall sind der dritt- und zweitletzte
Bandabschnitt 721 und 722 des hinteren Endes 720 a des Federbandes 720 in
einer Ebene um das viertletzte lineare Segment 723 abwärts gebogen. Das letzte Halteteil
724 ist um das zweitletzte lineare Segment 725 aufwärts gebogen, und der Halteteil
ist mittels einer Lasche 726 od. dgl. an dem Rahmen 713 befestigt. Die Wirkung am
hinteren Ende 720 a ist der Wirkung der Federanordnung 211 gemäß F i g.1
ähnlich.
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In F i g. 11 der Zeichnung wird eine Federanordnung in einfachster
Ausbildung mit 810 bezeichnet. Die Federanordnung 810 umfaßt ein zwischen einer
Vorderschiene 812 und einer Hinterschiene 813 angeordnetes und mit diesem gelenkig
verbundenes Federband 820. Das Federband 820 ist mit seinem vordersten
linearen Segment 830 mittels einer herkömmlichen Lasche befestigt. Als solches kann
das Vorderende des Bandes 820 unbehindert um seinen Befestigungspunkt mit
der Vorderschiene 812 abwärts schwenken. Angrenzend an die Hinterschiene
813 geht das Band 820 bei 832 in den abwärts gebogenen Bandabschnitt 831
über. Ein von den beiden letzten linearen Segmenten 835 und 836 sich
waagerecht erstreckender Halteteil 833 erstreckt sich zu einer ihn gelenkig haltenden
herkömmlichen Lasche 840.