DE1646502A1 - Wasserabweisender Zement - Google Patents
Wasserabweisender ZementInfo
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Description
Köln, den 2. Januar I968 Eg,-"pz / 272
Dyckerhoff Zementwerke Aktiengesellschaft, Wlesbaden-Arriöiieburg
'Wasserabweisender Zement
Durch die Bodenverfestigung wird die Tragfähigkeit eines
Bodens erhöht, damit der Boden die durch verkehrsraäßige
Belastung und Witterung bedingte Beanspruchung erfüllen kann. Die Tragfähigkeit eines Bodens kann entweder durch
Zumischen anderer geeigneter Bodenarten oder aber durch Vermischen mit Zement erhöht werden, ilach den; Mischen
raus der Boden dann unter Einhaltung des nach der bodenphysikalischen
Prüfung ermittelten optimalen Wasserge- ä haltes verdichtet v/erden. Eine der hierfür wichtigsten
Prüfungen ist der sogenannte Proctor-Versuch, bei dem die Beziehungen zwischen den: Wassergehalt und deru Trockenraun.-gewicht
eines gestörten Bodens bei konstanter Verdichtungsarbeit festgestellt werden. Das bei diese.a Versuch erreichbare
größte Trockeriraurngewicht wird als Proctor-Dichte, der
zuijehr-vige Wassergehalt als günstigster (optimaler)Wassergel
la L ί bezel ohne t.
Z^ Bei der Bodenverfestigung rr.it Zement wird soviel Zement in
—* den Boden eingemischt, daß die durch das Erhärten des Ze-
-j Hiöxitec verfestigte Schicht auch bei Wasser- und Prosteinwirkung
fest bleibt. Neben ausreichender Festigkeit wird
also auch Prostbeständigkeit gefordert.
Bei rolligen Böden rait keinem odor gerinne;:, ,-...teil unter
o,ob mm berühren sich die Körner gegenseitig, und ar* inreu
Berührungspunkten treten Reibungskräfte auf, deren Gv'CZe
vom Druck abhängig ist. Bei der Verfestigung solcher Böden muß eine große Lagerungsdichte bzw. ein geringes Porenvolumen
angestrebt werden. Der Ze;..ent hat hierbei die Aufgabe,
die Berührungspunkte der einzelnen Körner zu verkitten und
den Porenrauin auszufüllen.
Bei bindigen Böden, die kein Traggerüst besitzen, beruht
die Tragfähigkeit; vornehmlich auf der Kohäsion. Da die
Kohäsion sich mit dem VJassergehalt des Bodens ändert, hat
w ein bindiger Boden bei hohem Wassergehalt keine Tragfähigkeit
mehr. Bei der Zementverfest igung solcher Böden uir.hüllt
der erhärtete Zement die beim wischen sich bildenden Bodenkrürael
und verkittet diese gegenseitig. Durch die Umhüllung werden die Bodenkrümel mit einer harten Zementschale umgeben,
die das Eindringen von V/asser in das Innere des Bodenkrüraels verhindern soll. Bei ungenügender Sc.iichtstärke und
Festigkeit dieser Zer.ientschale besteht die Gefahr, daß Wasser eindringt und die Zementschäle durch die quellfähigen
Komponenten des Bodens gesprengt wird. Auf solche nachträgliche Zerstörung der Zen.entschale sind die in der Praxis
vorkommenden Pestigkeitseinbußen zurückzuführen.
Zur Verfestigung von rolligen und bindigen Böden wurden
handelsübliche Zemente der Normenklassen Z 275* Z 375 und
Z 475 verwendet. Diese Zemente erfüllen aber nicht in Jedem
Falle die Anforderungen, die an sie bei der Bodenverfestigung gestellt werden. Es hat sich erwiesen, daß die Verfestigung
von gleichförmigen Sanden mit einem UngleichkÖrnigkeitsgrad
Korndurchmesser bei 6o # Siebdurchgang ^ a
Korndurchmesser bei Io % Siebdurchgang
und von. bindigen Böden entweder nicht oder nur bei Verwendung
eines hohen Zemeritzusatzes möglich ist.
109837/1172
Es ist bekannt, Zement bei seiner Herstellung wasserabweisende Stoffe zuzusetzen, um die Lagerfähigkeit des feingemahlenen
Zements zu verbessern, so dass er in Säcken an der Baustelle ungeschützt gelagert werden kann, ohne
unbrauchbar zu werden. Als Hydrophobierungsmittel sind verschiedene Carbonsäuren oder deren Salze auch im Gemisch
mit Fetten, Phenolen etc. vorgeschlagen worden (DAS 1 2J59 605).
Bei Verwendung dieser hydrophobieren Zemente für die Bodenverfestigung
ist die Wirkung der Zusätze nicht immer zufriedenstellend , vor allem weil natürliche Fettsäuren oder ihre
Derivate im Boden durch Bakterienbefall abgebaut werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein wasserabweisender, für die M
Bodenverfestigung geeigneter, ein Hydrophobierungsmittel enthaltender Zement, der sich dadurch auszeichnet, dass er
als Hydrophobierungsmittel stark verzweigte, vorwiegend tertiäre, gesättigte, aliphatische Monocarbonsäuren mit
5 bis 20, insbesondere 9 bis 11 Kohlenstoffatomen im Molekül,
in Mengen von 0,05 bis 2 Gew.-^, vorzugsweise o,l bis 0,5
Gew.-Jö , enthält. Die erwähnten gesättigten, vorwiegend
tertiären, Monocarbonsäuren mit 9* 10 und 11 Kohlenstoffatomen
einschliesslich der Carboxylgruppe im Molekül, werden aus Olefinen, Wasser und Kohlenoxyd unter dem Einfluss
starker Säuren hergestellt. Die Carboxylgruppe ist bei 90$ des
Säuregemisches tertiär gebunden, bei 10 % sekundär. Ihre Struktur entspricht der folgenden allgemeinen Formel I
R0-C-COOH
2 t
2 t
In praktisch allen Fällen ist wenigstens eine der drei Seitenketten R eine Methylgruppe. Alle drei Seitenketten
sind ihrerseits im wesentlichen unverzweigt, ein kleiner Anteil der tertiären Säuren kann ringförmige Kohlenwasserstoffgerüste
haben und zwar treten unter diesen bevorzugt Fünfer-ringe -?.uf.
109837/ 1 172
BAD
Es hat sich überraschend gezeigt, daß die genannten vorwiegend tertiären Monocarbonsäuren als Zusatzrnittel zu
Zement eine sehr gute wasserabweisende Wirkung mit hervorragenden Eigenschaften bei der Bodenverfestigung vereinen.
Sie werden von Bakterien im Boden nicht angegriffen, es kon.mt zu einer zügigen Pestigkeitsentwicklung und
der verfestigte Boden behält auch auf Dauer seine Festigkeit und Prostbeständigkeit.
Da hydrophobe Zemente allgemein stärker stauben als ein
gleich fein gemahlener Portlandzement, empfiehlt sich ein Zusatz von ParaffinÖl oder Wachs in Mengen von 0,05 bis
o,5, vorzugsweise o,l bis o,3 Gew.-#, um das Stauben zu
verhindern.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Spezialzen.entes kann
durch gemeinsames Vermählen des Portlandzementklinkers mit den Zusatzstoffen in der Zementmühle, oder aber durch nachträgliches
Zumischen, insbesondere Aufsprühen der synthetischen Fettsäuren auf den gemahlenen Zement, erfolgen.
Die Vorteile dieses für die Verfestigung von Böden geeigneten
Zementes seien an folgendem Beispiel näher erläutert.
Es wurde ein PZ 375 in. Vergleich zu einer, erf indungsgemäßen
Zement, der einen Zusatz von o,2 % eines Gemisches tertiärer
Monocarbonsäuren mit 9-11 C-Atornen (Versatic 911 R ) enthielt, geprüft.
Diese Zemente hatten bei der Prüfung nach DIN 1164 folgende Eigenschaften;
Festigkeiten
Zement spez. Erstarren 3 Tg. 7 Tg. 28 Tg.
Oberfl. Beginn Ende Bz/Dr Bz/Dr Bz/Dr
cm /g
Std. Std. kp/cm2 kp/cm kp/cm~
PZ 575 PZ mit Zusatz
333o
315
„2o
'J
57/^67
61/275
75/387 80/474 73/393 82/473
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BAD
kit diesen beiden Zementen wurden zwei Bodenarten verfestigt,
und zwar ein sandiger Boden mit einem Ungleichkö'rnigKeitsgrad
von 2,5 und ein bindiger Boden. Der Zementzusatz betrug jeweils Io %, entsprechend einem Zement
verbrauch von 25 kg,, n," bei einer Schichtstärke von 15 cm.
Druckfestigkeiten des verfestigten Sandbodens Zement J Tage 28 Tage
ρ ρ
kp/cm kp/om
PZ 575 47 58
PZ rr.it Zusatz 59 74
Druckfestigkeiten des verfestigten bindigen Bodens
Zement 7 Tage 28 Tage
p p
kp/cm kp/cm
PZ n.lt Zusatz 45 67
Bei gleichem Zementzusatz erhält man mit dem erfindungs
Zement bei beiden Böden eine um ca. Jo % höhere
Druckfestigkeit.
Die nach der ASTH-Vorschrift D 5βο durchgeführten Prost- ä
Tau-Prüfungen an J cm - Würfeln ergaben nach 25 Prost-
Gewichtsverlust Druckfestigkeiten
Zeineut Sandboden bindiger Boden Sandboden bindiger. Boden
;ί % kp/cm kp/cm^
Z 375 13 26 22 14
Z mil
Zusatz
Zusatz
PZ ralt . 5 68 62
!Jach der Prost-Tau-Behandlung betrug der FestigkeitsrüektSang
bei Verwendung von PZ 375 62 Ja bzw. 73 %\
10 9 8 3 7/1172 1^0 OW«MAL
-O -
bei dem erf indungsgeir.äßen Zement betrug der Festigkeitsrückgang
nur 8 % bzw. J c/>. . ■
Bei dem mit dein hydrophoben Zement verfestigten Boden
haben die oben erwähnten Zenrencschalen ein Eindringen
von Wasser in den Kern verhindert, während durch die
Portlandzement-Schalen V/asaer eindrang und diese durch
fuellung des Bodenkernes aufgesprengt wurden.
Die Beispiele bevjeisen, wie wichtig die hydrophobe Eigenschaft
des Zen.entes ist und wie notwendig es ist, daß diese durch bakterielle Einflüsse nicht aufgehoben wird.
Der nach der Erfindung hergestellte Zement zeichnet sich - wie alle hydrophoben Zen.ente - durch erhöhte Lagerbeständigkeit
aus. Bei der Prüfung der Lagerfähigkeit durch Bestimmung des Glühverlustes des in offenen Schalen und
bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagerten Zer.-ientes hat der erfindungsgemäße
Zement nach einer Lagerungsdauer von 6 Wochen eine Glühverlustzunähme von 1,45 %>
während der unter den gleichen Bedingungen gelagerte PZ 375 bereits
nach 5 Wochen eine Glühverlustzunahrr.e von 14,8 % aufweist.
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BAD
I \
Claims (3)
1. Wasserabweisender, für die Bodenverfestigung geeigneter,
ein Hydrophobierungsmittel enthaltender, Zement, dadurch gekennzeichnet, daß 3r als Hydrophobierurigsmittel
stark verzweigte, vorwiegend tertiäre, gesättigte, aliphatische Monocarbonsäuren
:nit 5 - 2o Kohlenstoffatomen im Molekül in einer Menge von 0,05 bis 2 Gew.-% enthält.
2. Zement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er gesättigte, tertiäre Monocarbonsäuren mit 9 - H
Kohlenstoffatomen im Molekül enthält.
3. Zement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
da? der Gehalt des Hydrophobierungsmittels o,l bis
Gew.
o,5 Jib beträgt.
o,5 Jib beträgt.
h„ Zement nach Anspruch 1 bis 3>
dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich o,o5 bis o,5 Gew.-#, vorzugsweise
o,l bis o,3 Gew.-^, Paraffinöl oder Wachs enthält.
«AD ORIGINAL 109837/1172
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |