DE1646412A1 - Wasserfester Baustoff auf der Basis von Anhydritbinder - Google Patents
Wasserfester Baustoff auf der Basis von AnhydritbinderInfo
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Description
Anhydritbinder werden mit Zuschlagstoffen (Sand) zur Herstellung
von Mörtel, beispielsweise für Pußbodenestriche, verwendet. Die Anwendungsmöglichkeiten des Anhydritbinders
waren bisher dadurch begrenzt, daß der verfestigte Mörtel eine sehr viel geringere Wasser-festigkeit besaß als die
aus Zement hergestellten Baustoffe. Bs sind zwar schon Vorschläge gemacht worden, um die Wasserfestigkeit des Anhydritbinders
durch Zusätze, auch solcher auf organischer Basis wie zum Beispiel Zinkstearat, zu verbessern. Die aus den
bekannten Anhydritbindern hergestellten Prüfkörper zeigten
jedoch bei Unterwasserlagerung Biegefestigkeitswerte, wel-
ehe unter 40 kg/cm und damit unter der Mindestfestigkeit
für einen waeserfesten Baustoff lagen. Anhydritbinder konn-
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ten deshalb bisher noch nicht für Zwecke verwendet werden, wo bislang Zement eingesetzt wurde. Wegen des geringen
Schwundmaßes beim Aushärten des aus einem Anhydritbinder hergestellten Mörtels wäre aber ein wirklich wasserfester
Anhydritbinder sehr erwünscht.
Es wurde nun gefunden, daß ein aus Anhydritbinder hergestellter Baustoff, der sulfit- oder sulfonsäuremodifiziertes
Harz auf der Basis eines Amino-s-triazins mit mindestens zwei NHp-Gruppen und Metalloxide, insbesondere solche der
Erdalkalimetalle und des Aluminiums, enhält, bei Unterwasserlagerung nach 28 Tagen und auch noch nach 90 Tagen eine Biegezugfestigkeit
von weit über 40 kg/cm besitzt und damit die Anforderungen erfüllt, die an die Wasserfestigiceit eines
Baustoffs gestellt werden. Die Verbesserung der Wasserfestigkeit
des Anhydritbinders dürfte darauf zurückzuführen
sein, daß in dem .Baustoff eine chemische Bindung zwischen
anorganischen und organischen Bestandteilen vorliegt.
ITeben den bereits erwähnten Oxiden zeigt auch Chromoxid eine
sehr deutliche Verbesserung der Wasserfestigkeit des Anhydritbinder-Baustoffs.
Die besten Ergebnisse werden jedoch mit CaO erhalten.
Das erfindungsgemäß dem Anhydrifbinder-Baustoff sugesetg-ts
Harz und die Erdalkalioxide werden jeweils in einer Menge
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BAD ORIGINAL
0,5 - 10 CcGYi.-fa, vorzugsweise zwischen 0,5 und 5 Gew.->S, bezogen
auf Anhydritbinder, verwendet. Es hat sich als zweckmäßig
erwiesen, das Verhältnis von Harz zu Erdalkalioxid so zu wählen, daß pro MOL-Säuregruppe mindestens ein MOL Erdalkali
zu Verfügung steht.
Die Erfindung findet vorzugsweise bei aus synthetischein Anhydrit
hergestellten Baustoffen Anwendung. Der synthetische Anhydrit enthält erfahrungsgemäß ca. 1 5» Kalziumoxid, das
dem bei der KLußsäureherstelluns anfallenden Anhydrit zur
Neutralisation in geringem Überschuß zugesetzt wird.
Das Harz wird zweckmäßigerweise dem Anmachwasser zugesetzt,
das die Anregersubstanzen für den Anhydritbinder enthält. Hierbei ist es von Vorteil, wenn eine Lösung eines hydrophilen,
sulfit- oder sulfonsäuremodifizierten Amino-s-triazin-Harzes mit dem Anmachwasser vermischt wird.
?ür die Zwecke der Erfindung haben sich beispielsweise solche
Harze als geeignet erwiesen, die durch Umsetzung von Melamin und dessen Derivate, zum Beispiel Hexamethylolmelamin,
mit Formaldehyd und einer schwefelhaltigen Verbindung wie zum Beispiel Dithionit, Sulfit, Bisulfit, Pyrosulfit und ■
Rongalit erhalten werden. Die Dauer der für die Umsetzung
notwendigen Erhitzung kann nach DBP 952 495 durch Zusatz von
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BAD ORIGINAL
I'Ornariidiiisulfinsäure vermindert v/erden. Veit-ore Ausgangs-'
Substanzen für die Herstellung der erfindungsgenäß verwendeten
Harze sind beispielsweise Acetoguanaminsulfonsäiire und
Bensoguanaminsulfonsäure.
S1Ur das nachfolgende Ausführungsbeispiel der Herstellung
eines Baustoffes nach der Srfindung wurde zunächst eine Rarslösung
hergestellt. Hierbei wurde wie folgt vorgegangen:
567 Gew.-Tl. 37/Siges Formalin werden mit Natronlauge auf
I*tT 4>5 gebracht und anschliessend 294 Gew.-Sl. Melamin zugesetzt.
Danach wird auf 75°C erwärmt, bis sich eine klare Lösung bildet. Die Lösung kühlt man auf 45°C ab und setzt
222 Gew.-Tl. ITa0S0O1- zu. Anschließend werden 332 Vol.-21.
ifasser zugegeben, mit Natronlauge wird ein Ρττ-Wert von 1C,5
eingestellt und die Lösung 2 Std. auf 800C erwärmt. Fach Abkühlung
auf 5O0C versetzt man die Lösung mit einem Gemisch
aus 2116 Vol.-Tl. ¥asser und 70 Gew.-Tl. konzentrierter Schwefelsäure. Hierauf wird das Reaktionsgemisch 5 Std. bei 500C
erwärmt und dann mit !Tatronlauge auf ?„ 8,7 eingestellt.
Man erhält eine in jedem Verhältnis mit Wasser mischbare Lösung mit einer Viskosität von 37 cP bei 250C und mit einen
Feststoffgehalt von ca. 20 ^.
Für die Herstellung eines wasserfesten Anhydritbinder-Bau
stoffs wurden dem für eine Mischung aus 100 Gew.-Tl. Anhy
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"* A " BAD ORIGINAL
drit und 300 Gew.-Tl. ITonaensand bestimmten Anmachwasser,
das 1 Gew.-El. K2 So4 und 1 Gew.-Tl. CaO enthielt, 5 Gewichtsteile
der vorerwähnten Harzlösung zugesetzt. Der CaO-Gehalt des (synthetischen) Anhydrits lag bei 0,95 ?>·
Fach der Zugabe des Annachwassers zu dem Gemisch aus Anhydrit und Sand wurden aus dem Gemenge Prüfkörper nach
DIlT 4203 und 1164 hergestellt und anschließend d.h. nach
48 Stunden zwecks Aushärtung in Luft und unter Wasser gelagert.
In der nachfolgenden Tabelle sind die nach einer bestimmten Lagerzeit an den Prüfkörpern gemessene Biegezugfestigkeit
den Werten gegenübergestellt, die an Prüfkörpern ermittelt wurden, die in derselben V/eise hergestellt und gelagert wurden
(0-Versuch) mit der einzigen Ausnahme, daß das Gemisch,
aus dem die Prüfkörper hergestellt wurden, nicht das erfindunjsgemäß
verwendete Harz enthielt.
Lagerzeit i. Tagen |
O-Versuc Biegezugfest Luftlagerg. |
h 2 igkt.i.kg/cm Wasserlagerg. |
Er Biegezugfest Luftlagerg, |
findung ? iglet. χ .kgyfcm * tyasserlager® |
2 | 11,0 | 11,0 | 32,5 | 32,5 |
3 | 29,0 | 22,5 | 45,0 | 35,0 |
- 7 | 59,0 | 24,5 | 77,5 | 37,5 |
14 | 55,5 | 28,2 | 93,5 | 40,5 |
28 | 65,5 | 31,0 | 99,5 | 45,5 |
56 . | 102,0 | 49,0 | ||
*90 | 105,5 | 53,5 |
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BAD ORiGJNAL
Aus der vorstehenden tabelle geht hervor, daß die aus den
erfindungsgenäßen Material hergestellten Prüfkörper sowohl bei Luftlagerung als. auch, bei Wasserlageruns eine T.iezezn^-
festigkeit aufweisen, die deutlich über den Werten der Prüfkörper des O-Versuchs liegen.
Selbstverständlich können dem Anhydrit-Baustoff auch Oxidgeraische zugesetzt werden, wie sie beispielsweise im Zenent
vorliegen.
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Claims (7)
1. Wasserfester Baustoff auf der Basis von Anhydritbinder,
gekennzeichnet durch ein Gehalt an sulfit- oder su.lfonsKuremodifiziertem
Harz auf der Basis eines Amino~striazins mit mindestens zwei EEIp-Gruppen und an Me-talloxiden
oder -hydroxiden, insbesondere solchen der Erdalkalimetalle
und des Aluminiums.
2. Baustoff nac: Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Metalloxid CaO ist.
3. Baustoff nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Harz und Oxid jeweils zwischen 0,5 und 10 Gew.-^, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 5 Gew.-1,', "bezogen auf AnhydritMnder,
liegt.
4. Baustoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Baustoff ca. 1 Gew.-^ Harz und ca. 2 Gew.-^ CaO, bezogen auf Anhydrit-Linder
, enthält *
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BAD ORIGINAL
5. Baustoff nach, einem oder mehreren der
Ansprüche, dadurch gekenttzeichneft daß das GewichtS-verhältnis
von Earz Wi irdalKaliojcid so gewäH 1-t isi;
pro KOL-Säuregruppe mi ncii?5^ ens ©in MOL B»-detköli
Verfugung steht.
Verfahren zur Herstellujrte el nes Baustoffs Ti&ch einem
oöej? wehjreren der vorhergehend en Ansprüche, dadwre/» ge
kennzeichnet, daß ein synthetischer Anhydrii verV^nc?et
wird, der von Haus aus: c$. 1 Gew.-# CaO
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurcrh gekennzeichnet,
daß dem "Baustoff eine Lösung «in.es hydrophilen, sulfit-
oder sulfonsäureniodifi zierten Amino-s-triäzin-Har^es zu
gesetzt wird.
009832/1539 BAD ORIGINAL
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |