DE1646045C2 - Flüssigkeit enthaltendes, diuck- oder wärmeempfindliches trockenes Blattmaterial für Reinigungs- oder Klebezwecke und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Flüssigkeit enthaltendes, diuck- oder wärmeempfindliches trockenes Blattmaterial für Reinigungs- oder Klebezwecke und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE1646045C2
DE1646045C2 DE19671646045 DE1646045A DE1646045C2 DE 1646045 C2 DE1646045 C2 DE 1646045C2 DE 19671646045 DE19671646045 DE 19671646045 DE 1646045 A DE1646045 A DE 1646045A DE 1646045 C2 DE1646045 C2 DE 1646045C2
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liquid
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DE19671646045
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Thomas Taylor Dayton Ohio Gordon (V-StA.); Himmel, Rene Karl, Kilchberg (Schweiz)
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Freigabe teilweise oder vollständig absorbiert, und seine Porosität kann noch dadurch erhöht werden, daß ihm in seiner sonst festen Struktur eine mikioporöse Struktur gegeben wird. So kann das Blatt beispielsweise faserig sein, wie z. B. Papier oder ein anderes Cellulosegewebe, das durch absichtliche Schaffung sehr kleiner Vertiefungen zwischen den Fasern noch poröser gemacht wird. Andererseits kann das Blatt aus einem dünnen, mit Öffnungen versehenen Film aus einem plastischen Polymer bestehen, der die im Blatt enthaltene Flüssigkeit praktisch nicht absorbiert, so daß beim Aufbrechen des die Umhüllung bildenden filmbildenden Stoffes die ganze freigegebene Flüssigkeit zum externen Gebrauch zur Verfugung steht.
Die Tröpfchen der Flüssigkeit können als disperse Phase in einer zusammenhängenden Phase eines filmbildenden Stoffes enthalten sein. Das Ganze bildet eine Emulsion, die die öffnungen de«; Blattes füllt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die Tröpfchen mit einer Wand aus filmbildendem Stoff umgeber, sind, so daß sie kleine Kapseln bilden, die innerhalb der Öffnungen entweder durch die ihnen eigene Haftfähigkeit oder durch ein Bindemittel zusammengehalten werden.
Die verschiedenen Ausführungen und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden im folgenden an Hand von Beispielen in Verbindung mit der Zeichnung besctirieben. Es zeigt
F i g. 1 eine vergrößerte Draufsicht auf ein Öffnungen aufweisendes Blattmaterial gemäßt der Erfindung,
F i g. 2 in größerem Maßstab als F i g. 1 einen Schnitt durch das Blattmaterial entlang der Linie 11-11 in F i g. 1,
Fig.3 eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnittes des Blattma'erials zur Veranschaulichung der Füllung der Öffnungen,
F i g. 4 eine vergrößerte Schnittansicht des Blattmaterials, das entweder eine Beschichtung tragt oder in einem kompletten System mit einem anderen Blatt oder Blättern oder Körpern in Oberflächenkontakt ist,
Fig.5 eine vergrößerte Darstellung einer mit einer 4c Mischung aus eingekapselten Tröpfchen der Flüssigkeit und Teilchen eines weiteren Stoffes gefüllten Öffnung und
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung sehr kleiner Kapseln mit flüssigem Inhalt.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist ein öffnungen 2 aufweisendes Papierblatt 1 veranschaulicht. Die Form der Öffnungen hängt davon ab, ob das Blatt widerstandsfähig gegen Dehnung in beiden Richtungen sein soll, oder ob es in der Länge oder Breite dehnbar ist. So kann beispielsweise eine Dehnbarkeit des Papiers in der Breite durch die gezeigten ellipsenförmigen öffnungen erreicht werden. Ein solches Papier ist dann in der Länge praktisch nicht dehnbar. Das gleiche wäre der Fall bei rautenförmigen öffnungen, deren Achsen verschieden lang sind. Eine Dehnbarkeit in beiden Richtungen wird durch kreisförmige oder andere in bezug auf die beiden Achsen regelmäßige Öffnungen erzielt. Bei einem speziellen Beispiel können die unregelmäßigen öffnungen in der Größenordnung von 1,5 mm und 0,4 mm liegen.
Gemäß Fig. 2 und 3 enthalten die Öffnungen 2 Tröpfchen 3 einer Flüssigkeit, die freifließend oder viskos sein kann. Diese Tröpfchen können als Emulsion in einer zusammenhängenden Phase 4 eines filmbildenden Stoffes. /.. B. Gelatine oder Kasein, enthalten oder aber auch als in Form von durch Wände eingeschlossenen Kernen, d.h. in Form diskreter kleiner Κ.;η· η, vorhanden sein, wie dies bei 5 in F i g. 6 gezeigt ist.
Bei einem ausreichenden Druck auf das Papier bricht der die Flüssigkeitströpfchen umschließende, filmbildende Stoff auf, die Flüssigkeit wird freigegeben und gelangt auf die Papieroberfläche, wo sie für den beabsichtigten Zweck zur Verfügung steht.
Das Blattmaterial kann jedoch auch porös gemacht werden, wie dies bei 6 in F i g. 2 angezeigt ist. Hierdurch wird das Eindringen der Flüssigkeit in die Blattstruktur unterstützt, wodurch das Blatt selbst feucht wird.
Das Blattmaterial kann auf einer oder beiden Seiten mit einer Beschichtung (F i g. 4) versehen sein, die einen mechanischen Schutz darstellt oder für einen beliebigen anderen Zweck dient. So kann die Beschichtung beispielsweise aus einem trockenen Klebstoff, z. B. Nitrilgummi bestehen, und die Flüssigkeitströpfchen können ein Lösungsmittel für diesen Klebstoff, z. B. Toluol, enthalten; beim Aufbrechen des sie umschließenden filmbildenden Stoffes wird das Lösungsmittel freigegeben und die Beschichtung benetzt, wodurch diese ihre Klebeeigenschaften entfaltet. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die Flüssigkeit ein selbsttrocknender Klebstoff ist; beim Anlegen eines anderen Blattes auf eine oder beide beschichteten Seiten (siehe die gestrichelte Linie 7 rechts in F i g. 4) wird der Klebstoff freigegeben und gelangt auf die angelegten Blätter, so daß diese haften. Mit einem solchen »Klebe«-Blatt können zwei feste Gegenstände verbunden werden.
In Fig. 5 ist eine Öffnung gezeigt, die mit zwei Reaktionteilnehmern gefüllt ist. die normalerweise durch die Wände der einen der Raktionsteilnehmer enthaltenden Kapseln 3 voneinander getrennt gehalten werden. Die Kapseln sind als Kreise 3 und der damit zusammenwirkende Stoff durch Pünktchen 9 angezeigt. Die Wände der Kapseln werden bei Druckanwendung aufgebrochen, und der eingekapselte Stoff wird freigegeben und reagiert mit dem anderen Stoff. In den Kapseln könnte beispielsweise ein Epoxydharz sein, während ein Katalysator in Form von einzelnen Tröpfchen oder festen Teilchen in einem Bindemittel enthalten ist. Bei Druckanwendung werden die beiden Reaktionsteilnehmer aus den Kapseln und dem Bindemittel gepreßt, so daß sie auf einen Gegenstand als aktiver Klebstoff übertragen werden können, oder ein derartiger Gegenstand an dem Blatt haftet. Soll der aktivierte Klebstoff nur aus einer Seite des Blattmaterial austreten, dann kann die andere Seite durch eine undurchlässige Beschichtung isoliert werden.
Zwar wurde bisher nur vom Aufbrechen der Kapselwände oder des Bindemittels durch Druck gesprochen; das Freigeben der Flüssigkeit kann jedoch auch durch Wärme erfolgen, wenn das Material des Bindemittels oder der Kapselwände unter Wärmeeinwirkung schmilzt.
Für die Erfindung geeignetes, öffnungen aufweisendes Papier ist bekannt und kann auf einer Papierfabrikationsmaschine, z. B. Foundrinicr-Maschine. dadurch hergestellt werden, daß der Draht ir.it einer Vielzahl senkrechter Stifte versehen wird, die nach einem >n dem Papierblatt zu erzeugenden Perforaiiousmuster angeordnet sind. Die Länge der Stifte ist hierbei gleich oder etwas größer als die Dicke der fertigen Papierbahn, so daß die Schicht von aus dem Vorratsbehälter ausströmender Papiermasse um die Stifte hcrumfließt und die Öffnungen ihre Form beibehalten, wenn sich die Papierbahn in ausreichend festem Zustand vom Draht zum trockenen Ende der
Maschine bewegt.
Es versteht sich, daß die öffnungen auch durch mechanisches Perforieren einer fertigen Papierbahn hergestellt weiden können.
Das Papier sollte außer der durch die Ausrichtung der verfilzten Fasern gegebenen natürlichen Porosität eine einem Muster entsprechende Porosität erhalten. In der Struktur des Papiers können Poren dadurch erzeugt werden, daß Teilchen eines in der Papierherstellungsmasse unlöslichen Stoffes dieser zugesetzt werden, die dann aus der fertigen Papierbahn in einem Bad eines gegenüber dem Papier trägen Lösungsmittels für den Stoff herausgelöst werden, wodurch eine zusammenhängende zellulare Struktur im Papier erzeugt wird. Es kann jedoch auch ein durch Wärme sublimierbarer Füllstoff verwendet werden.
Da es schwierig ist, einen Poiymerfilm bereits mit öffnungen bei der Herstellung zu versehen, werden derartige Blätter durch eine Perforationsmaschine geeigneter Art hindurchgeleitet und mit einem gewünschten Muster gelocht.
Bei der Herstellung eines erfindungsgemäß gefüllten Blattmaterials können die Flüssigkeitströpfchen, wie bereits ausgeführt, als disperse Phase von einer zusammenhängenden Phase eines filmbildenden Stoffes getragen werden. Es versteht sich, daß die Flüssigkeitströpfchen diesem Stoff gegenüber chemisch und physikalisch träge sein müssen.
In diesem Falle wird ein filmbildender Papierbeschichtungsstoff, z. B. Gelatine, Kasein, Polyvinylalkohol oder eine beliebige Mischung hiervon, in einer Herstellungsflüssigkeit gelöst oder mit dieser gemischt. Dies geschieht bei einer erhöhten Temperatur, die über dem Gelatinierungspunkt der gelierbaren Besehichtungsstoffe liegt oder die Löslichkeit nichtgelierbarer Stoffe fördert. Mit dieser Lösung wird eine von der Konzentration von Tröpfchen in dem fertigen Blattmaterial abhängige Menge des flüssigen Füllstoffes gemischt. Der flüssige Füllstoff darf mit dem Beschichtungsstoff und auch der Herstellungsflüssigkeit nicht mischbar sein und muß sich diesen gegenüber chemisch träge verhalten. Er wird dann in der Lösung oder Mischung des Beschichtungsstoffes, z. B. in einer Kolloidmühle, auf die erforderliche Tröpfchengröße emulgiert.
Diese Füllmischung oder -emulsion wird durch ein beliebiges gewöhnliches Papierbeschichtungsverfahren in oder außerhalb der Maschine auf eine mit öffnungen versehene Papierbahn aufgetragen, sobald diese so trocken ist, daß sie die Beschichtungsmischung nicht absorbiert. Hierbei wird die Papierbahn über eine Bank geführt, um ein Übertreten der Mischung auf die Unterseite des Blattes zu verhindern, während ein Rakelmesser dicht auf die Oberseite des Blattes aufgesetzt wird, so daß die Beschichtungsmischung die öffnungen füllt und, falls erwünscht eine Überzugsschicht in einer bestimmten Dicke zurückläßt Das Rakelmesser kann auch so angesetzt werden, daß praktisch die ganze Mischung von der Oberfläche des Papiers entfernt wird.
Die so gefüllte Papierbahn wird dann getrocknet, z. B. durch Hindurchleiten durch einen Trockentunnel, oder durch ein beliebiges anderes geeignetes Verfahren, z. B. durch Bestrahlung in einer Trockenkammer.
Da bei dem fertigen Material die in dem filmbildenden Stoff eingeschlossenen Flüssigkeitströpfchen in den Öffnungen untergebracht sind, erfolgt eine Freigabe nur bei Anwendung eines den filmbildenden Stoff aufbrechenden Druckes, nicht jedoch bei normaler Handhabung, Stapelung oder Aufwicklung.
Bei dem Ausführungsbeispiel, bei dem die Flüssigkeitströpfchen die Kerne von kleinen Kapseln bilden, werden diese Kapseln vorzugsweise durch ein Verfahren hergestellt, bei dem ein polymerer, kapselwandbildender Stoff zur Verwendung kommt, der sich in einem Lösungsmittel als polymerreiche flüssige Phase abscheidet, wobei das Lösungsmittel in einem polymerarmen
ίο Zustand zurückbleibt. Sind die mit dem Lösungsmittel nicht mischbaren Flüssigkeitströpfchen im System vorhanden, z. B. durch deren Emulgierung in letzterem vor oder nach der Phasentrennung, und wird das System in Bewegung gehalten, dann lagern sich die Teilchen der polymerreichen Phase auf den Flüssigkeitströpfchen ab und umgeben diese, wodurch sich embryonale Kapseln bilden, die anschließend verfestigt und gehärtet werden können. Solche Verfahren sind beispielsweise in den deutschen Patentschriften 11 22 495 und 10 96 038 und der deutschen Patentanmeldung N 17 701 IVc/12c beschrieben. Nach der deutschen Patenschrift 11 22 495 kann die Abscheidung einer gelatinereichen flüssigen Phase in einem Gelatinesol bei einer Temperatur über dem Gelatinierungspunkt der Gelatine durch Zugabe von Salz, oder in einem komplexen Sol von Gelatine und Gummiarabicum durch Zugabe einer organischen Säure, z. B. Essigsäure, herbeigeführt werden. Werden Tröpfchen einer mit dem Lösungsmittel nicht mischbaren und diesem gegenüber tragen Flüssigkeit z. B. öl, mit dem Sol vor oder nach der Phasentrennung unter Rühren gemischt dann lagern sich die Einheiten oder traubenförmigen Aggregate der kolloidreichen Phase auf den Flüssigkeitströpfchen ab und schließen diese ein, wonach die Temperatur auf und unter den Gelatinierungspunkt gesenkt wird, um die vorgeformten Wände zu verfestigen. Anschließend können die Wände durch Einführen eines Härtungsmittels, z. B. Formaldehyd oder Glutaraldehyd, gehärtet werden. Es kann auch jedes beliebige andere Verfahren zur Masseneinkapselung angewandt werden.
Wird ein Papier mit einem flüssigen Brei von nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 11 22 495 bzw. der deutschen Patentanmeldung N 17 701 IVc/12c hergestellten Kapseln gefüllt, dann kann dieser Brei wenn er von ausreichender Viskosität ist, ohne weitere; durch ein beliebiges geeignetes Papierbeschichtungsverfahren auf die mit öffnungen versehene Papierbahr aufgetragen werden. Ist der Brei nicht viskos genug dann wird ein Bindemittel, z. B. Kasein, Polyvinylakoho
oder eine Papierbeschichtungsstärke, zugegeben, un ihm mehr Konsistenz zu verleihen. Die Öffnunger werden mit dem Brei mit oder ohne dünne Überzugs schicht gefüllt, wonach das Papier in einem Trockentun nel oder einer Trockenkammer getrocknet wird. Ii
einem solchen Papier werden die Kapseln in dei
öffnungen entweder durch das Bindemittel in dei zusammenhängenden Phase des Beschichtungsbreie:
oder durch die Adhäsion der Kapseln festgehalten.
Sollen Teilchen eines festen Stoffes, z. B. Ton, in den Beschichtungsbrei in Mischung mit den Kapseli enthalten sein, dann werden diese Teilchen, die in de Herstellungsflüssigkeit unlöslich sein müssen, mit den Brei nach der Herstellung der Kapseln gemischt. Somi sind in der fertigen getrockneten Beschichtung dii
öffnungen mit innig gemischten Kapseln und Teilchei gefüllt
Die Verwendung der Kapselstruktur gestattet aucl den Einschluß von Tröpfchen einer weiteren Flüssiekei
in inniger Vermischung mit den Kapseln, d. h. nach Herstellung der Kapseln kann eine weitere, im Lösungsmittel unlösliche Flüssigkeit in dem System in der Größe sehr kleiner Tröpfchen emuligiert werden, die mit den Kapseln vermengt sind. Eine solche weitere Flüssigkeit kann beispielsweise ein Reaktionspartner zur Flüssigkeit der Kapseln sein, d. h. die Kapseln können beispielsweise einen polymeren Klebstoff enthalten, während die weitere Flüssigkeit ein Härtungsmittel oder ein Katalysator für diesen Klebstoff ist. Die zum Emulgieren der weiteren Flüssigkeit, z. B. in einer Kolloidmühle, angewandten Kräfte dürfen nur so stark sein, daß die Kapseln nicht aufbrechen.
Haben die Kapseln polymerisierte Wände, dann muß, wie bereits erwähnt, der Füllmischung ein Bindemittel zugesetzt werden, z. B. Gelatine, Kasein, Polyvinylalkohol oder Papierbeschichtungstärke, so daß in der fertigen Beschichtung die Kapseln mit oder ohne mit ihnen vermischten Teilchen durch das Bindemittel zusammengehalten werden. Dies ist auch da ratsam, wo Kapseln mit Wänden aus hydrophilem Polymer, z. B. Gelatine, allein oder zusammen mit einem beliebigen anderen Polymer aus dem Sol ausgeschieden und getrocknet werden. Diese getrockneten Kapseln werden mit einer Binde- und Füllmischung vermengt und auf das mit Öffnungen versehene Material aufgetragen, um die Öffnungen mit oder ohne dünne Überzugsschicht aufzufüllen.
Bei einem anderen Verfahren zum Füllen der Papieröffnungen können trockene Kapseln auf die Papierbahn aufgesprüht oder aufgestäubt werden, wenn diese den Draht einer Papierfabrikationsmaschine verlaßt. 1 lierbei isi die Papierbahn bereits selbsttragend, jedoch noch feucht genug, um die Wände der auf das Blaumaterial aufgeblasenen oder aufgestäubten Kapseln in einem Ausmaß /u befeuchten, daß diese weich s genug werden, um aneinander und an den Rändern der Öffnungen zu haften. Zusammen mil den Kapseln kann ein wasserlösliches Bindemittel aufgesprüht werden. Auf der Oberfläche der Bahn befindliche, überschüssige Kapseln werden durch einen Luftstrahl oder durch ein
ίο dicht angesetztes Rakelmesser abgestreift.
Der Durchmesser der Kapseln kann zwischen mikroskopisch kleinen und makroskopischen Abmessungen variieren und liegt vorzugsweise in der Größenordnung zwischen 200 bis 500 μιη. Ihr Flüssig-
is keitsgehalt kann zwischen 70% und 99% der Gesamtmasse liegen. 1st ein maximaler Gehalt an Flüssigkeit erforderlich, macht man zweckmäßigerweise die Kapseln so groß wie möglich, wobei sie einen Durchmesser von bis zu annähernd der Dicke des Blattmaterials haben können.
Eine weitere Abwandlung eines solchen faserigen Materials mit ausgefüllten Öffnungen besteht darin, daß ein polymerisierbarer Stoff in Form sehr kleiner Teilchen als trockene Füllung in den Fasern des Materials dispergiert ist, während die die Öffnungen füllenden Kapseln ein Härtungsmittel oder einen Katalysator für das Polymer enthalten. Ein Blatt dieser Art wäre normalerweise biegsam, doch würde beim Aufbrechen der Kapseln das Härtungsmittel oder der Katalysator zu dem polymerisierbaren Stoff fließen, so daß dieser durch Polymerisation gehärtet und das Material dadurch steif würde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 617,

Claims (18)

18 46 045 der Löcher zumindest eine Seite des Blaumaterials mit einem Schutzüberzug versieht. Patentansprüche:
1. Flüssigkeit enthaltendes, druck- oder wärmeempfindliches trockenes Blattmaterial für Reinigungs- oder Klebezwecke, bestehend aus einem faserigen Trägerblatt, das eine aufbrechbare Matrix eines filmbildenden Stoffes trägt, in der Tröpfchen der Flüssigkeit eingeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerbiatt mit einer Vielzahl von durchgehenden Löchern mit einem Durchmesser von etwa 0,4 bis 1,5 mm versehen ist, die mit dem die Tröpfchen einschließenden filmbildenden Stoff gefüllt sind.
2. Flüssigkeit enthaltendes Blattmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tröpfchen der Flüssigkeit in kleinen Kapseln mit Wänden aus polymeren Stoff enthalten sind.
3. Flüssigkeit enthaltendes Blattmaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß flüssige oder feste Teilchen eines mit der Flüssigkeit bei Berührung mit dieser reagierenden Stoffes mit den Kapseln vermischt in einem Bindemittel enthalten sind.
4. Flüssigkeit enthaltendes Blattmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit ein Klebstoff ist, der in sich selbst Hafteigenschaften besitzt oder durch Einwirkung eines Härtungsmittels oder eines Katalysators haftend wird.
5. Verfahren zum Herstellen eines Flüssigkeit enthaltenden Blattmaterials nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung eines filmbildenden Stoffes in einer mit der in das Blattmaterial einzuschließenden Flüssigkeit nicht mischbaren, verdampfbaren Trägerflüssigkeit bereitet, mit der Lösung eine bestimmte Menge der einzuschließenden Flüssigkeit vermischt und diese auf eine gewünschte Tröpchengröße emulgiert, die Mischung mittels eines Papierbeschichtungsverfahrens auf ein mit Löchern versehenes Blatt zum Füllen der Löcher aufträgt, und schließlich die Trägerflüssigkeit verdampft.
6. Verfahren zum Herstellen eines Flüssigkeit enthaltenden Blattmateriais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man auf ein mit Löchern versehenes Blatt einen aus den Kapseln und der Herstellungsflüssigkeit für die letzteren bestehenden Kapselbrei mittels eines Papierbeschichtungsverfahrens aufträgt und die Trägerflüssigkeit verdan.pft.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kapselbrei Bindemittel enthalten ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Flüssigkeit enthaltenden Blattmaterials nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man trockene Kapseln mit einer Papierbeschichtungsmasse vermischt, die Mischung mittels eines Papierbeschichtungsverfahrens auf das mit Löchern versehene Blatt aufträgt und trocknet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die nicht in die Löcher eingetretene Masse mit einem Rakelmesser od. dgl. von der Oberfläche des Blattes abzieht.
10. Verfahren nach einem der Anspruches bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Füllen DIs Erfindung betrifft ein druck- oder wärmeempfindliches. Flüssigkeit enthaliendes Blattmaterial und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Blattmaterials, das bei normaler Berührung trocken ist, jedoch Flüssigkeit abgibt, wenn es von außen einem Druck und/oder Wärme unterworfen wird. Solche eingeschlossenen Flüssigkeiten können beispielsweise Reinigungsmittel, Fettfleckenentferner, antiseptische Mittel, Lösungsmittel z. B. für Beschichtungspolymere oder Klebstoffe, Klebstoffe selbst, Möbelpolituren oder Schuhputzmittel, Pflanzenöle oder andere öle etwa zur Schmierung, Parfüms, Niederdruckinhalationsmittel für Nase und Mund, Markierungsstoffe und Flüssigkeit für viele weitere Zwecke sein.
Es sind bereits Flüssigkeit enthaltende druck- oder wärmeempfindliche Blattmaterialien bekannt, die mit einer Beschichtung mikroskopisch kleiner Polymerkapseln verseilen sind. Diese Polymerkapseln können eine beliebige Flüssigkeit, wie sie beispielsweise im vorangehenden Absatz aufgeführt sind, enthalten. Nachteilig bei diesen Blattmaterialien ist jedoch, daß bei vorzeitiger unerwünschter Druckeinwirkung, beispielsweise bei der Lagerung in großen Stapeln oder in Rollen, die Kapseln aufbrechen und die darin enthaltene Flüssigkeit verloren geht. In den meisten Fällen wird dadurch das Blattmaterial für die weitere Verwendung unbrauchbar. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß ohne wesentliche Verdickung des Blattmaterials nur eine relativ geringe Menge auf demselben untergebracht wurden kann und daß eine beidseitige Beschichtung erforderlich ist, wenn beide Seiten des Blattmaterials eine Flüssigkeit abgeben sollen.
Aus der DT-AS 12 H 855 ist ferner ein Farbblatt bekannt, das in zusammenhängenden und nach außen offenen mikroskopisch kleinen Poren eines selbsttragenden Kiinststoffilines eine flüssige Farbstofflösung in einem nicht flüchtigen Lösungsmittel enthält. Dieses Farbblatt weist den Nachteil auf, daß es nur zur Abgabe nicht flüchtiger Flüssigkeiten geeignet ist. Ein weiterer Nachteil dieses Farbblattes besteht darin, daß als Träger kein faseriges Material verwendet werden kann und auf diese Weise verschiedene Anwendungsgebiete von vornherein ausgeschlossen sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
ein druck- oder wärmeempfindliches Blattmaterial zu schaffen, das eine große Menge einer gegebenenfalls auch leichtflüchtigen Flüssigkeit aulzunehmen vermag, ohne daß die Gefahr einer vorzeitigen unerwünschten Freigabe dieser Flüssigkeit besteht und ohne daß besondere Anforderungen an die Art des Trägermaterials gestellt werden müssen.
Die Erfindung geht somit aus von einem Flüssigkeit enthaltenden, druck- oder wärmeempfindlichen trockenen Blattmaterial, für Reinigungs- oder Klebezwecke, bestehend aus einem faserigen Trägerblatt, das eine aufbrechbare Matrix eines filmbildenden Stoffes trägt, in der Tröpfchen der Flüssigkeit eingeschlossen sind.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägerblatt mit einer Vielzahl von durchgehenden Löchern mit einem Durchmesser von etwa 0,4 bis 1,5 mm versehen ist. die mit dem die Tröpfchen einschließenden filmbildenden Stoff gefüllt sind.
Das mit öffnungen versehene Blattmaterial kann von Natur aus porös sein, so daß es die Flüssigkeit bei der
DE19671646045 1966-01-27 1967-01-25 Flüssigkeit enthaltendes, diuck- oder wärmeempfindliches trockenes Blattmaterial für Reinigungs- oder Klebezwecke und Verfahren zu seiner Herstellung Expired DE1646045C2 (de)

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GB369466 1966-01-27
DEN0029901 1967-01-25

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