DE1645867B1 - Verfahren zum Anfahren elner Reformierung von Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zum Anfahren elner Reformierung von Kohlenwasserstoffen

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DE1645867B1
DE1645867B1 DE19671645867 DE1645867A DE1645867B1 DE 1645867 B1 DE1645867 B1 DE 1645867B1 DE 19671645867 DE19671645867 DE 19671645867 DE 1645867 A DE1645867 A DE 1645867A DE 1645867 B1 DE1645867 B1 DE 1645867B1
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Hayes John Chandler
Mitsche Roy Thomas
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
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    • C10G35/00Reforming naphtha
    • C10G35/04Catalytic reforming
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren einer Reformierung - v- on'- Kohlenwasserftoffen für - die - Erzeugung eines Reformats hoher Oktanzahl bei gleichzeitig hoher Ausbeute an unter Normalbedingungen gasförmigen Kohlenwasserstoffen mit 3 und 4 Kohlenstoffatomen durch Umsetzung der Kohlenwasserstoffbeschickung mit Wasserstoff in einer Reformierzone bei einer Temperatur von 454 bis 593'C und einem Druck von 27,2 bis 47,6 atü an einem Katalysator, der ein in einer Aluminiumoxydmatrix verteiltes feinteiliges kristallines Aluminosilicat enthält und außerdem mindestens eine katalytisch aktive Komponente aufweist, bei dem die Reformierzone zunächst mit Wasserstoff auf einen mäßigen Druck von einigen Atmosphären gebracht wird, die Reformierzone dann unter Zirkulierung des Wasserstoffs auf eine erhöhte, aber unterhalb är endgültigen Reaktionstemperatur liegende Temperatur erhitzt wird, dann die Kohlenwasserstoffbeschlekung in die Reformierzone eingeführt und die Temperatur der Reformierzone gesteigert wird, der Reformierzonenausfluß unter Eigendruck abgezogen wird und das hochaktanige Reformat sowie die unter Normalbedingungen gasförmigen Kohlenwasserstoffe aus dem Ausfluß abgetrennt werden.
  • Reformierverfahren, bei denen mit einem derartigen Katalysator gearbeitet wird, sind bereits bekannt '(französische Patentschrift 1396 353). Sie weisen den Vorteil der Erzeugung eines Reformats hoher Oktanzahl bei gleichzeitig hoher Ausbeute an unter Normalbedingungen gasförmigen Koblenwasserstoffen mit 3 und 4 Kohlenstoffatomen auf. Offensichtlich erfolgt durch diesen Katalysator eine Verschiebung des Gleichgewichts der bei der Reformierung miteinander konkurierenden Reaktionen, wie der Umwandlung von Paraffinen durch Isomerisierung, Dehydrierung zu Olefinen, Dehydrocyclisierung zu Aromaten, Hydrokrackung zü -Paraffinen niedrigeren Molekulargewichts und der Umwandlung von Naphthenen durch Dehydrierung, Ringisomerisierung zu Aromaten, in Richtung auf die Hydrokrackung. Dies führt aber gleichzeitig zu einer Verstärkung unerwünschter Nebenreaktionen, darunter. besonders der Demethylierung von Kohlenwasserstoffen unter Bildung von Methan und der übermäßigen Hydrokrackung unter Bildung von unerwünschten leichten Gasen. Diese Verstärkung unerwünschter Nebenreaktion tritt insbesondere beim Anfahren auf, wobei wegen des stark exothermen Charakters dieser Nebenreaktionen die Gefahr eines Durcbgehens der Temperatur und der Zerstörung des Katalysators besteht. Andererseits hat die verstärkte Hydrokrackaktivität insbesondere während des Anfahrens einen derart starken Wasserstoffverbrauch zur Folge, daß die Einhaltung eines Gleichgewichts vonwasserstofferzeugenden undwasserstoffverbrauchenden Reaktionen ohne zusätzliche Wasserstoffzufulir von außen -bisher nicht möglich war. Ohne zusätzliche Wasserstoffzufuhr kann daher bei diesem bekannten Verfahren eine Desaktivierung des Katalysators durch Bildung von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen auf der Oberfläche des Katalysators während des Anfahrens nicht vermieden oder hintan gehalten werden.
  • Für Reformierungen, die unter Verwendung eines herkömmlichen platinhaltigen Katalysators durchgeführt werden, ist bereits ein Anfahrverfahren bekannt, bei dem die Anlage zur Entfernung freien Sauerstoffes zunächst mit einem Inertgas gespült und das Inertgas danach durch Spülen mit einem wasserstoffreichen Gas bei einem Druck von etwa 6,8 bis 13,6 atü entfernt wird. Nach Erhitzen der Reaktionszone auf etwa 343 bis 427'C durch Erhitzen und Zirkulieren des wasserstoffreichen Gases wird das Einsatzmaterial etwa mit Reaktionszonentemperatur in einer Rate von etwa 25 bis 100 0/, des stationären Betriebszustands in die Reaktionszone eingeführt. Bei anschließender Steigerung der Temperatur auf etwa 454 bis 482'C baut sich der Druck auf eine für das Anfahren brauchbare Höhe von etwa 20,4 bis 47,6 atü auf. Die gewünschte Produktqualität wird durch Nachstellen der Einsatzmaterialzuführung Lind der Verfahrensbedingungen erhalten. Bei diesem Anfahrverfahren tritt weder ein Durchgehen der Temperatur noch eine übermäßige Kohlenstoffablagerung auf dem Katalysator auf. Wichtig ist hierbei, daß die Temperatur nicht auf Betriebswerte gesteigert wird, bevor der Anlagendruck und damit die Wasserstofferzeugung hinreichende Betriebswerte erreicht. Ein Auffüllen der Anlage mit Fremdwasserstoff auf Betriebsdruck ist zu kostspielig.
  • Auch bei Anwendung dieses Anfahrverfahrens auf mit dem eingangs genannten Katalysator arbeitende Reformierungen reicht - wie nachstehend an Hand ,eines Beispiels gezeigt wird - die Wasserstofferzeugung im Verhältnis zum Wasserstoffverbrauch nicht aus, um einen hinreichenden Betriebsdruck aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Es hat sich daher als notwendig erwiesen, zur Herbeif ührung des erforderlichen Betriebsdrucks der Anlage Wasserstoff von einer äußeren Quelle zuzuführen. Weiterhin hat es sich - was sogar noch schwerwiegender ist - als notwendig erwiesen, die Zugabe von Wasserstoff über einen langen Zeitraum fortzusetzen, bevor die Eigenerzeugung von Wasserstoff ausreichend wurde, um das Verfahren zu unterhalten.
  • Wie ebenfalls nachstehend an Hand eines Beispiels gezeigt wird, hat sich erwiesen, daß selbst dann, wenn die Anfahrmaßnahmen so abgewandelt wurden, daß derDruckinderAnlagevorZufüh.rungderBeschickung mit von außen zugeführtem Wasserstoff auf die endgültige Betriebshöhe (in diesem Falle z. B. 40,8 atü) gebracht wurde, die Wasserstofferzeugung für eine Selbstunterhaltung des Verfahrens nicht ausreichte und zusätzlicher Wasserstoff zur Aufrechterhaltung des Anlagendrucks eingespeist werden mußte.
  • Es ist auch bereits ein Anfahrverfahren für eine Reformierung an einem herkömmlichen Reformierkatalysator bekannt (USA.-Patentschrift 2 902 434), bei dem die Reaktortemperatur mit einer Geschwindigkeit von 41'C pro Stunde unter Zirkulierung von Wasserstoff unter einem Druck von 4,22 atü auf eine Temperatur von 427'C erhitzt wird, danach die Kohlenwasserstoffbeschickung in die Reformierzone eingeführt, die Temperatur in der Reformierzone bei wachsendem Druck zunächst auf einem konstanten Wert von 427'C gehalten und anschließend mit einer Geschwindigkeit von 22'C pro Stunde auf 477'C erhöht wird. Auch beim Anfahren von Reformierverfahren der eingangs genannten Art nach dieser Methode wird das Problem der mangelnden Eigenerzeugung an Wasserstoff während des Anfahrens nicht gelöst.
  • Auch ein anderes bekanntes Anfahrverfahren für eine mit herkömmlichen Katalysatoren arbeitende Reformierung (USA.-Patentschrift 2 943 044), bei dem die Reaktionszone zunächst auf einen Wasserstoffdruck von 3,5 bis 7,0 atü gebracht, der Katalysator bei dann konstant gehaltenem Druck auf eine Temperatur von 177 bis 204'C erhitzt und sodann die Reaktionszone unter allmählichem Einregeln ihrer Gaseinlaßtemperatur auf etwa 413'C durch weitere Wasserstoffzufuhr auf einen endgültigen Druck von etwa 21,1 bis 35,2 atü gebracht wird, worauf die Kohlenwasserstoffbeschickung in die Reaktionszone eingeleitet wird, worauf die Temperatur allmählich weiter auf ihren Betriebswert gesteigert wird, kommt nicht ohne hohe Wasserstoffkosten aus, da die Anlage bis zu einem Druck in Höhe der Betriebswerte -mit Wasserstoff aufgefüllt werden muß.
  • Der Erfindung liegt danach die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Anfahren einer Refomierung von Kohlenwasserstoffen der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das nicht die erläuterten Nachteile der bekannten Verfahren hat, insbesondere keinen äußeren Wasserstoff außer der Menge, die anfänglich zur Auff üllung der Anlage auf einen Druck von etwa 5,1 bis etwa 10,2 atü notwendig ist, erfordert und nicht zur Bildung unerwünscht starker kohlenstoffhaltiger Ablagerungen auf dem Katalysator oder zum Durchgehen der Temperatur während des Anfahrens führt-Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Anfahren einer Reformierung der eingangs angegebenen Art, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Reformierzone mit dem Wasserstoff zunächst auf einen Druck im Bereich von 5,1 bis 10,2 atü bringt, dann unter Zirkulierung des Wasserstoffs die Reformierzone auf eine Temperatur im Bereich von 413 bis 441'C erhitzt, anschließend die Kohlenwasserstoff beschickung in die Reformierzone einführt und die Temperatur der Ref ormierzone in einer Geschwindigkeit von 2,8 bis 16,7'C je Stunde auf eine Temperatur im Bereich von 496 bis 538'C steigert und dann nach Erreichen des gewünschten Betriebsdrucks den Dauerbetriebszustand für die Reformierung einregelt.
  • Durch diese Maßnahmen kann während des Anfahrens eine hinreichende Wasserstoffeigenerzeugung erzielt und aufrechterhalten werden, ein Durchgehen der Temperatur und eine Bildung kohlenstoffhaltiger Ablagerungen auf dem Katalysator vermieden werden, und gleichzeitig können die Vorteile des Aluminosilicatkatalysators in Form der Erzeugung eines Reformats hoher Oktanzahl bei hoher Ausbeute an unter Normalbedingungen gasförmigen Kohlenwasserstoffen mit 3 und 4 Kohlenstoffatomen voll ausgenutzt werden.
  • Obwohl die Zusammenhänge bisher nicht völlig bekannt sind, kann angenommen werden, daß die erfindungsgemäß erreichte unerwartete Erhöhung der Wasserstofferzeugung ohne entsprechend Zunahme an kohlenstoffhaltigen Ablagerungen in erster Linie darauf zurückzuführen ist, daß bei diesem besonderen Katalysatortyp die Steigung der Kurve, die die Beziehung zwischen der Wasserstofferzeugung und der Temperatur wiedergibt, wesentlich größer ist als die Steigung der Kurve, die die Beziehung zwischen dem Wasserstoffverbrauch (z. B. der Hydrokrackung) und der Temperatur kennzeichnet, und zwar im Temperaturbereich von 496 bis etwa 538'C. Die Hydrokrackaktivität und der damit einhergehende Wasserstoffverbrauch bleiben also in diesem Temperaturbereich verhältnismäßig konstant, während die wasserstofferzeugenden Reaktionen mit zunehmender Temperatur stark beschleunigt werden. Es ist zu beachten, daß dies nicht notwendigerweise auch der Fall sein muß, nachdem der Katalysator eine gewisse Zeit in Betrieb gewesen und in einem gewissen Grade durch Ansammlung von kohlenstoffhaltigen Ablagerungen desaktiviert worden ist, da derartige Ablagerungen die Dehydrieraktivität (und damit die Wasserstofferzeugung) des Katalysators beeinträchtigen und somit die Steigung der Kurve, die die Dehydrierung in Abhängigkeit von der Temperatur wiedergibt, ändern.
  • Bevor die verschiedenen Merkmale des Verfahrens gemäß der Erfindung im einzelnen erläutert werden, seien einige in den Unterlagen verwendete Ausdrücke definiert. Der Ausdruck »Benzinsiedebereich« kenn.7 zeichnet einen Temperaturbereich mit einer oberen Grenze von etwa 204 bis etwa 219'C. Der Ausdruck »Naphtha« bezeichnet eine ausgewählte Fraktion eines im Benzinsiedebereich liegenden Destillats, im allgemeinen mit einem Anfangssiedepunkt von etwa 66 bis etwa 121'C und einem Siedeendpunkt im Bereich von etwa 177 bis etwa 219'C. Der Ausdruck »Kohlenwasserstofffraktion oder -destillat« bezeichnet einen Teil eines Roherdöls, eines Gemisches von Kohlenwasserstoffen, eines Kohleteerdestillats oder eines Schierferöls, der in einem gegebenen Temperaturbereich siedet. Alle Mengenangaben von Komponenten in Gewichtsprozent sind auf das entsprechende Element bezogen, auch wenn dieses in gebundener Form vorliegen kann. Der Ausdruck »Platingruppenmetallkomponente« umfaßt alle Elemente der Gruppe VIII des Periodensystems mit einem Atomgewicht über 100 sowie Verbindungen und Gemische davon. Die »stündliche Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit«ist definiert als das Volumen des Reaktionsmediums, gemessen im flüssigen Zustand, das je Stunde -über das Katalysatorbett fließt, geteilt durch das Volumen des in der Reaktionszone befindlichen Katalysators. Der Ausdruck »im Wasserstoffgleichgewicht« kennzeichnet in Verbindung mit einer Reforinierung den Zustand, bei dem der Wasserstoffverbrauch durch die Wasserstofferzeugung ausgeglichen wird, bei Erzeugung eines geringen Überschusses an Wasserstoff, der im allgemeinen die Hauptkomponente des »überschüssigen Rückführgasese darstellt.
  • Die Kohlenwasserstoffeinsatzmaterialien, die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung umgesetzt werden können, umfassen Naphthene und Paraffine enthaltende Kohlenwasserstofffraktionen. Bevorzugt werden Einsatzmaterialien, die zur Hauptsache aus Naphthenen und Paraffinen bestehen, jedoch können in manchen Fällen auch Aromaten und/oder Olefine anwesend sein. Zu der bevorzugten Klasse von Einsatzmaterialien gehören Straigbtrunbenzine und Naturbenzine. Andererseits ist es häufig vorteilhaft, dem Umwandlungsverfahren gemäß der Erfindung thermisch oder katalytisch gekrackte Benzine oder höhersiedende Fraktionen davon zuzuführen. Gemische von Straightrun- und gekrackten Benzinen können ebenfalls verwendet werden. Bei der Benzinbeschickung kann es sich um ein Benzin vollen Siedebereichs mit einem Anfangssiedepunkt von etwa 10 bis etwa 38'C und einem Siedeendpunkt im Bereich von etwa 163 bis 219'C oder um eine ausgewählte Fraktion davon, gewöhnlich um eine höhersiedende Fraktion, wie sie üblicherweise als Naphtha oder Schwerbenzin bezeichnet wird, handeln. Dem Verfahren gemäß der Erfindung können auch reine Kohlenwasserstoffe oder Gemische von Kohlenwasserstoffen, gewöhnlich Paralfine oder Naphthene, aus denen Aromaten und Flüssiggas erzeugt werden sollen, zugeführt werden. Wie nachstehend an Hand eines Beispiels gezeigt wird, eignet sich das Verfahren gemäß der Erfindung besonders für die Reformierung von Kohlenwasserstoffen zur Erzeugung von Flüssiggas und einem Reformat hoher Oktanzahl.
  • Die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendeten Katalysatoren bestehen im wesentlichen aus einer Komponente, die ein in einer Aluminiumoxydmatrix verteiltes feinteiliges kristaHines Aluminosilicat umfaßt, und mindestens einer damit vereinigten katalytischen Metallkomponente. Bifunktionelle Kata-Iysatoren mit Halogen und einem Hydrier-Dehydrier-Aktivität besitzenden Metall stellen die bevorzugten katalytischen Bestandteile zur Vereinigung mit der Aluminiumoxydmatrixkomponente dar, und die gebildeten Zusammensetzungen werden als Katalysatoren für das Verfahren gemäß der Erfindung bevorzugt. Besonders bevorzugte Komponenten sind mindestens ein Halogen in Form von Chlor oder Fluor sowie Metalle aus der Gruppe VIII des Periodensystems, wobei Platingruppenmetalle besonders bevorzugt werden. Ein besonders wirksamer Katalysator enthält beispielsweise bis zu 0,75 Gewichtsprozent Platin und bis zu etwa 1,0 Gewichtsprozent Chlorid, wobei diese Bestandteile mit einer Aluminiumoxydkomponente vereinigt sind, die eine Aluminiumoxydmatrix mit weniger als etwa 20 Gewichtsprozent darin verteiltem kristallinem Aluminosilicat umfaßt.
  • Die kristallinen Aluminosilicate bauen sich aus Si0,7 und AlOrTetraedern auf, wobei sich um das in der Mitte befindliche Silicium- oder Aluminiumatom 4 Sauerstoffatome an den Ecken des Tetraeders befinden und die Sauerstoffatome anteilig zu weiteren umgebenden Tetraedern gehören. Diese Aluminosilicate bilden durch ihre geometrische Anordnung eine Porenstruktur mit hinreichend großen Porenöffnungen, um die Reaktionsteilnehmermoleküle in die Porenstruktur einzulassen. Vorzugsweise haben die für den Katalysatorträger verwendeten Aluminosilicate Porenöffnungen von etwa 5 bis herauf zu etwa 15 Angströmeinheiten Querschnittsdurchmesser. Die Aluminosilicate werden zur Verbesserung ihrer katalytischen Aktivität Behandlungen, z. B. einem lonenaustausch mit geeigneten Kationen und einer thermischen Behandlung, unterworfen. Gewöhnlich werden die Aluminosilicate auf systhetischem Wege in der Alkaliform (gewöhnlich der Natriumform) hergestellt, wobei dann ein einwertiges Alkalikation mit jedem Tetraeder, in dessen Mitte sich ein Aluminiumatom befindet, vereinigt ist (um die elektrische Neutralität aufrechtzuerhalten). Die Aluminosilicate können mit inehnvertigen Kationen, z. B. Calcium, Magnesium, Beryllium oder Seltenen Erden, basenausgetauscht werden, um einen beträchtlichen Anteil der einwertigen Kationen zu ersetzen. Dies führt dazu, daß ein mehrwertiges Kation zu mehr als einem Tetraeder mit Aluminiumzentrum gehört, und wenn sich diese Tetraeder in einem hinreichenden Abstand voneinander befinden (infolge der Anwesenheit von Tetraedern mit Silicium im Zentrum), ergeben sich Gebiete mit örtlich konzentrierter elektrischer Ladung, die zur Förderung katalytischer Reaktionen in der Lage sind. Eine andere Methode zur Verbesserung der katalytischen Aktivität der Aluminosilicate besteht in einem Ionenaustausch mit Ammoniumionen, gefolgt von einer thermischen Behandlung, vorzugsweise oberhalb 300'C, um das kristalline Aluminosilicat in die Wasserstofform umzuwandeln.
  • Es stehen zahlreiche Arten von kristallinen Aluminosilicaten, sowohl synthetischer als auch natürlicher Herkunft, zur Verfügung. Vorzugsweise sollen die Porenöffnungen der kristallinen Aluminosilicate einen Querschnittsdurchmesser von etwa 5 bis etwa 15 Ängströmeinheiten haben. Zu den geeigneten und bevorzugten kristallinen Aluminosilicaten gehören die Wasserstoff- und/oder mehrwertigen Formen von Faujasit und Mordenit. Besonders bevorzugt wird die Wassertofform von Mordenit.
  • Die Konzentration des kristallinen Aluminosilicats in der Aluminiumoxydmatrix beträgt vorzugsweise weniger als etwa 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Aluminiumoxyd, wenngleich in manchen Fällen auch größere Konzentrationen geeignet sein können. Besonders bevorzugt werden Konzentrationen an Aluminosilicat von etwa 10 Gewichtsprozent oder darunter. Die bevorzugte Konzentration des oder der Metalle der Gruppe V11I hängt in starkem Maße von dem Metall selbst ab. Bei Verwendung von Platingruppenmetallen, z. B. Platin, beträgt die Konzentration auf dem Katalysator vorzugsweise etwa 0,05 bis herauf zu etwa 5 Gewichtsprozent, während im Falle von Nichtedelmetallen, z. B. Nickel, die bevorzugten Konzentrationen im Bereich von etwa 1 bis herauf zu so hohen Werten wie etwa 40 Gewichtsprozent liegen. Der Halogengehalt des Katalysators ist weniger kritisch, da das kristalline Aluminosilicat eine katalytische Aktivität ähnlicher Art ergibt. Chlor stellt das bevorzugte Halogen dar und kann in dem Katalysator in Konzentration bis herauf zu etwa 3,0 Gewichtsprozent anwesend sein, jedoch werden geringere Werte von etwa 0,2 bis herauf zu etwa 1,0 Gewichtsprozent bevorzugt.
  • Die Kohlenwasserstoffe können nach dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Anwendung von Betriebsweisen mit Wirbelschicht, Wirbelschicht-Festbett, Aufschlämmung, sich bewegendem Bett oder satzweiser Verfahrensdurchführung reformiert werden. Bevorzugt werden jedoch Betriebsweisen mit Festbett, in erster Linie, weil Betriebsweisen dieses Typs gewöhnlich die geringsten Abriebsverluste des verhältnismäßig teuren Katalysators zeigen. Bei einer vorteilhaften Durchführung des Verfahrens nach der Festbettmethode werden das wasserstoffreiche Gas und die Kohlenwasserstoffbeschickung auf die Umwandlungstemperatur vorerhitzt und durch eine Mehrzahl von im wesentlichen adiabatischen Reaktionszonen geleitet, die einen Katalysator der beschriebenen Art enthalten. Der Ausfluß aus. dem Reaktorsystem tritt nach Kühlung in eine Hochdruck-Trennzone ein. Dort trennt sich eine flüssige Phase von der gasförmigen Phase. Die gasförmige Phase ist reich an Wasserstoff, und mindestens ein Teil davon kann zu den Reaktionszonen zurückgeführt werden, während ein anderer Teil gewöhnlich als überschüssiges Rückführgas gewonnen wird. Die flüssige Phase wird zu einer Entbutanisierkolonne geleitet, in der leichte Enden über Kopf abgenommen werden und ein C,+-Produkt als Bodenfraktion gewonnen wird.
  • Beim Anfahren eines Verfahrens der vorstehend beschriebenen Art unter Anwendung der Arbeitsweise gemäß der Erfindung ist es zunächst erforderlich, allen Sauerstoff aus der Anlage herauszuspülen. Dies kann unter Verwendung irgendeines geeigneten Inertgases, z. B. Stickstoff, erfolgen. Das Inertgas wird dann durch ein wasserstoffreiches Gas ersetzt, bei einem Druck im Bereich von etwa 5,1 bis etwa 10,2 atü. Dann wird die Zufuhr des wasserstoffreichen Gases in die Anlage beendet und eine Erhitzung und Zirkulation des in der Anlage befindlichen Gases herbeigeführt. Wenn das System eine Temperatur von etwa 413 bis etwa 441'C erreicht hat, wird die Beschickung in einer Menge von etwa 25 bis etwa 100 % der vollen Fließrate des Normalbetriebs eingeführt. Die Temperatur der Reaktionszone wird dann in einer Rate von etwa 2,8 bis etwa 16,7'C je Stunde bis auf eine endgültige Betriebstemperatur im Bereich von etwa 496 bis etwa 538'C gesteigert, wobei der Druck in der Anlage ohne weitere Maßnahmen auf den gewünschten Betriebsdruck im Bereich von etwa 27,2 bis etwa 47,6 atü ansteigt. Sowie eine hinreichende Wasserstofferzeugung erreicht ist, kann die Einsatzmaterialzuführung auf einen normalen Betriebszustand mit einer stündlichen Raurnströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von etwa 0,5 bis etwa 5 nachgeregelt werden. Danach kann, in Abhängigkeit von der Menge an überschüssigem Rückf ührgas und der gewünschten Oktanzahl des C,+-Produkts, die Temperatur auf die endgültige Betriebstemperatur im Bereich von etwa 454 bis etwa 593'C gebracht werden. Weiterhin kann die Rate der Wasserstoffrückführung auf den im Normalbetrieb gewünschten Wert, etwa ein Molverhältnis von Wasserstoff zu Öl von etwa 2: 1 bis etwa 20: 1, eingestellt werden.
  • Die im Einzelfall getroffene Wahl der Betriebsveränderlichen im Rahmen der angegebenen Bereiche hängt zumindest teilweise von den physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften des im Verfahren verarbeiteten Einsatzmaterials ab; die optimalen Bedingungen können im Einzelfall für das jeweils gegebene Einsatzmaterial vom Fachmann ohne erfinderisches Zutun festgelegt werden.
  • Die nachstehenden Beispiele dienen zur weiteren Veranschaulichung des Verfahrens gemäß der Erfindung und der dabei erzielbaren technischen Vorteile. Herstellung der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Katalysatoren a) Metallisches Aluminium hoher Reinheit wurde in Salzsäure digeriert, wobei ein Sol mit einem Aluminium-Chlor-Gewichtsverhältnis von etwa 1,40 und einem spezifischen Gewicht von 1,4030 bei 15'C gebildet wurde. Zwei Liter dieses Sols wurden mit 150,6 ml konzentrierter Salzsäure vermischt und das spezifische Gewicht der sich ergebenden Lösung wurde mit Wasser auf 1,3450 eingestellt. Das AI/C1-Verhältnis betrug danach 1,15. Diese Lösung wurde dann 3 Tage gealtert.
  • Es wurde eine wäßrige Lös-ung mit einem Gehalt von 28 Gewichtsprozent Hexamethylentetramin hergestellt, und 700 ml dieser Lösung wurden zu 700 ml des Aluminiumsols zugegeben. Weiter wurden 20 g der Wasserstofform von Mordenit in Form eines feinen Pulvers zu der sich ergebenden Lösung zugesetzt und gründlich darin dispergiert.
  • Der verwendete Mordenit hatte gemäß Analyse die nachstehende Zusammensetzung: 11,6 Gewichtsprozent All03, 87,7 Gewichtsprozent SiO, 0,21 Gewichtsprozent Na und zwischen 0,01 und 0,04 Gewichtsprozent Ca.
  • Die sich ergebende Lösung wurde durch einen Vibriertropfer geleitet und in Form diskreter Tröpfchen in ein bei 95'C gehaltenes Formungsöl eingetropft. Die Vibration und die volumetrische Fließrate des Aluminiumoxydsols wurden so eingestellt, daß fertige kugelförmige Teilchen von etwa 1,6 mm Durchmesser erzeugt wurden. Die durch Tropfung gebildeten Teilchen wurden dann 21 Stunden in Öl bei 95'C gealtert, vom Öl abgetrennt und 3 Stunden in einer 20/,igen NH,-Lösung bei 95'C gealtert. Die gealterten kugelförmigen Teilchen wurden danach 4 Stunden bei 95'C mit Wasser gewaschen, um Neutralisationssalze zu entfernen. Danach wurden die Teilchen im Ofen getrocknet und 4 Stunden bei 600'C calciniert.
  • Etwa 350 CM3 der sich ergebenden Teilchen wurden in ein Gefäß eingebracht. In das Gefäß wurde eine Imprägnierlösung, die Chlorplatinsäure und Salzsäure enthielt, eingefüllt, und das sich ergebende Gemisch wurde erhitzt, bis die Lösung vollständig eingedampft war. Die sich ergbenden Teilchen wurden dann oxydiert, es ergab sich ein fertiges Produkt mit einem Platingehalt von 0,75 Gewichtsprozent, einem Chloridgehalt von 1,00 Gewichtsprozent und einem Mordenitgehalt von etwa 10,0 Gewichtsprozent.
  • b) Ein Teil der erhaltenen Teilchen wurde dann in einer solchen Weise vorreduziert und vorsulfidiert, daß 0,12 Gewichtsprozent Schwefel eingeführt wurden. Nachstehend ist der nichtsulfidierte Anteil als Katalysator A und der schwefelhaltige Anteil als Katalysator B bezeichnet.
  • c) Ein dritter Katalysator wurde in genau der gleichen Weise wie der Katalysator B hergestellt, mit der Ausnahme, daß kein Mordenit in das Aluminiumoxyd eingefübrt wurde; der Katalysator enthielt 0,90 Gewichtsprozent Chlorid, etwa 0,10 Gewichtsprozent Schwefel und etwa 0,75 Gewichtsprozent Platin. Dieser Katalysator wird nachstehend als Katalysator C bezeichnet und stellt einen typischen herkömmlichen Reformierkatalysator dar.
  • Ein Flüssiggas-Reforinierkatalysator D wurde in genau der gleichen Weise wie der Katalysator B hergestellt. Der fertige Katalysator enthielt 0,83 Gewichtsprozent Platin, 0,76 Gewichtsprozent Chlorid, 0,11 Gewichtsprozent Schwefel und etwa 4,6 Gewichtsprozent der Wasserstofform eines Aluminosilicats vom Mordenittyp.
  • Die erläuterte Katalysatorherstellungsmethode wird im allgemeinen bevorzugt, sie stellt aber kein notwendiges Merkmal dar, und es werden ähnliche Ergebnisse mit Katalysatoren gleicher Zusammensetzung erhalten, die nach bekannten Methoden hergestellt worden sind. Beispiel 1 Dieses Beispiel zeigt, daß beträchtliche Schwierigkeiten hinsichtlich der Temperaturregelung beim Anfahren des Flüssiggas-Reformierkatalysators auftreten, wenn die üblichen Methoden des Standes der Technik angewendet werden.
  • Die Katalysatoren A, B und C wurden getrennt in übereinstimmender Weise einem scharfen Anfahrtest unterworfen. Dabei wurde eine leichte Naphtlia mit einem Anfangssiedepunkt von 124'C, einem Siedeendpunkt von 193'C, einem spezifischen Gewicht von 0,7416 bei 20'C, einem Paraffingehalt von 81 Volumprozent, einem Naphthengehalt von 16 Volumprozent und einem Aromatengehalt von 3 Volumprozent einem in einem Block erhitzten Isothermalreaktor zugeführt. Dieser Reaktor war Teil einer Anlage, die außerdem eine Hochdruck-Trennzone, eine Entbutanisier-Fraktionierkolonne, einen Rückführgaskompressor, eine Einsatzmaterialpumpe und entsprechende Hilfseinrichtungen umfaßte. Das Einsatzmaterial und ein Rückführwasserstoffstrom wurden durch den Reaktor, durch eine Kühleinrichtung und dann in die Trennzone geleitet, in der die Gasphase von der flüssigen Phase getrennt wurde. Ein Teil der Gasphase wurde zu der Reaktionszone zurückgeführt, um diese mit Wasserstoff zu versorgen, und ein anderer Teil wurde als überschüssiges Rückführgas gewonnen. Die flüssige Phase der Trennzone wurde in die Entbutanisierkolonne eingeführt, aus der eine Überkopffraktion und eine Q+-Bodenfraktion gewonnen wurden.
  • Der Anfahrvorgang wurde insbesondere unter dem Gesichtspunkt durchgeführt, jede Neigung in Richtung auf ein Durchgehen der Temperatur festzustellen. Demgemäß wurden recht scharfe Bedingungen angewendet. Die Anlage wurde mit Wasserstoff auf einen Druck von 34 atü gebracht und auf eine Temperatur von etwa 480'C erhitzt, und dann wurde das Einsatzmaterial in einer Menge/Zeit entsprechend einer Raumgeschwindigkeit von 2,0 und einem Wasserstoff-Einsatzmaterial-Molverhältnis von etwa 10,0: 1 eingeführt.
  • Es wurde die Spitzentemperatur bei Beginn der Einsatzmaterialzuführung gemessen. Sie betrug für den KatalysatorB 519'C, für den KatalysatorC 483'C, und bei dem Katalysator A trat ein Zustand durchgehender Temperatur ein, bei dem die Temperatur rasch auf 521'C anstieg, ohne irgendein Anzeichen, daß ein Scheitelpunkt erreicht wäre. Es mußte daher der Versuch abgebrochen und die Anlage abgestellt werden.
  • Die vorstehenden Versuche zeigen bereits eindeutig die beträchtlichen Schwierigkeiten der Temperaturkontrolle beim Anfahren, wie sie sehr leicht in Verbindung mit diesen mordenithaltigen Flüssiggas-Reformierkatalysatoren (d. h. den Katalysatoren A und B) auftreten, verglichen mit einem herkömmlichen Reformierkatalysator (d. h. Katalysator C). Die Ergebnisse beleuchten die besondere Art und Verhaltensweise dieser mordenit- oder allgemein aluminosilicathaltigen Katalysatoren.
  • Beispiel 2 Dieses Beispiel veranschaulicht die Probleme der Aufrechterhaltung eines Wasserstoffgleichge-wichts, die auftreten, wenn ein moderner Flüssiggas-Reformierkatalysator des angegebenen Typs unter Anwendung der normalen Anfahrmethode für einen herkömmlichen Reformierkatalysator in Betrieb genommen wird.
  • Ein in einem Block erhitzter Reaktor wurde mit 100 cm3 des Katalysators D beschickt. Es wurde nach genau dem gleichen Fließschema wie im Beispiel 1 gearbeitet. Das Einsatzmaterial bestand aus einer leichten Kuwait-Naphtha mit einem Anfangssiedepunkt von 78'C und einem Siedeendpunkt von 183'C, einem spezifischen Gewicht von 0,7313 bei 20'C, einem Paraffingehalt von 75 Volumprozent, einem Naphthengehalt von 16,0 Volumprozent und einem Aromatengehalt von etwa 9,0 Volumprozent.
  • Das Verfahren wurde nach einer herkömmlichen Anfahrmethode, wie sie bei Reformierungen bekannter Art zur Anwendung kommt, angefahren; diese umfaßte im wesentlichen folgende Maßnahmen: Ausspülen der Anlage mit Stickstoff zur Entfernung von Sauerstoff; Auffüllen der Anlage mit einem wasserstoffreichen Gas auf einen Druck von etwa 6,8atü; Erhitzen und Zirkulieren des Wasserstoffgases bis zu einer Temperatur von etwa 371'C; Einführen des Einsatzmaterials und Erhitzen des Gemisches aus Einsatzmaterial und Wasserstoff auf eine Temperatur von etwa 482'C. Zu diesem Zeitpunkt betrug die stündliche Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit 2,0, und das Molverhältnis von Rückführgas zu Beschickung betrug 6,0: 1.
  • Auf Grund von Erfahrungen mit typischen platinhaltigen Reformierkatalysatoren wäre zu erwarten gewesen, daß das Verfahren zu diesem Zeitpunkt genügend überschüssigen Wasserstoff erzeugen würde, so daß der Druck in der Anlage auf den gewünschten Betriebsdruck - in diesem Falle etwa 40,7 atü - ansteigen würde. Dies war jedoch nicht der Fall. Der Druck in der Anlage blieb gering. Demgemäß war es notwendig, von außen Wasserstoff zuzuführen, um 40,7atü zu erreichen. Weiterhin war es notwendig, die Zuspeisung von äußerem Wasserstoff über einen Katalysatorbetriebszeitraum entsprechend 612Liter Einsatzmaterial je Kilogramm Katalysator fortzusetzen, um den Anlagendruck auf der gewünschten Höhe zu halten.
  • Dieses Wasserstoff-Ungleichgewicht beruhte auf der starken wasserstoffverbrauchenden Hydrokrackung, ,die ein besonderes Merkmal dieses Katalysatortyps .darstellt. Die hohe Hydrokrackaktivität geht aus der nachstehenden Tabelle I hervor, in der die mittlere Ausbeuteverteilung des Katalysators D im Vergleich zu der eines guten herkömmlichen Reformierkatalysators (d. h. des Katalysators C gemäß Beispiel 1) bei gleichen Bedingungen angegeben ist.
    Tabelle 1
    Vergleich der mittleren Ausbeuteverteilung
    Katalysator D Herkömmlicher
    mit 4,5 0/0 Katalysator C
    Mordenit
    C, -1 C" Gewichts-
    prozent ......... 8,3 8,9
    C3 + C4, Gewichts-
    prozent ......... 27,5 16,3
    #C5 +, Gewichts-
    prozent ......... 63,9 74,1
    Es ist zu beachten, daß Wasserstoff zur Herstellung des Anlagendrucks zugegeben wurde, bevor die Temperatur der Anlage über 482'C erhöht wurde, da die bisherige Erfahrung mit herkömmlichen platinhaltigen Reformierkatalysatoren immer gezeigt hat, daß eine beträchtliche Aktivitätsabnahme des Reformierkatalysators D eintritt, wenn der Katalysator bei einem geringen Wasserstoffpartialdruck Temperaturen über 482'C ausgesetzt wird, mit der zusätzlichen Gefahr eines Durchgehens der Temperatur bei diesen Bedingungen, wie das im Beispiel 1 veranschaulicht ist. Diese erwartete Aktivitätsabnahme beruht auf der Bildung kohlenstoffhaltiger Ablagerungen auf dem Katalysator und der - verringerten Fähigkeit zur Erzeugung von Wasserstoff infolge der Hemmung der Dehydriervorgänge. Beispiel 3 Dieses Beispiel veranschaulicht die wesentlichen Verbesserungen beim Anfahren, die ein besonderes Merkmal der Erfindung darstellen.
  • Die in diesem Beispiel benutzten Katalysatoren wurden nach der unter b) für den Katalysator B angegebenen Methode hergestellt, die Katalysatoren hatten folgende Zusammensetzungen, in Gewichtsprozent: Katalysator E: 0,600/, Platin, 0,750/, Chlorid, 0,5001, Schwefel und 10,20/, Mordenit in der Wasserstofform; Katalysator F: 0,60 "/, Platin, 0,75 0/0 Chlorid, 0,300/, Schwefel und 10,2"/, Mordenit in der Wasserstofform; Katalysator G: 0,640/, Platin, 0,820/, Chlorid, 0,120/0 Schwefel und 9,90/0 Mordenit in der Wasserstofform; Katalysator H: 0,600/0 Platin, 0,750/, Chlorid, 0,080/, Schwefel und 10,20/, Mordenit in der Wasserstofform.
  • Das Einsatzmaterial und das angewendete Fließschema genauso wie bei dem Beispiel 2.
  • Mit Ausnahme des Katalysators G wurden alle Katalysatoren nach dem Verfahren gemäß der Erfindung unter Anwendung der folgenden Arbeitsmaßnahmen angefahren: (a) Ausspülen von Sauerstoff aus der Anlage mit Stickstoff ; (b) Auffüllen der Anlage mit Wasserstoff auf einen Druck von 6,8 atü; (c) Erhitzen und Zirkulieren des Wasserstoffs, bis eine Temperatur von 425'C bei dem Katalysator E, eine Temperatur von 428'C bei dem Katalysator F und eine Temperatur von 435'C bei dem Katalysator H erreicht war; (d) Einführung des Einsatzmaterials mit einer stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von 1,5 und einem Rückführgas-Einsatzmaterial-Molverhältnis von 8,0: 1; (e) Steigerung der Betriebstemperatur in einer Rate zwischen 5 und IO'C je Stunde.
  • Die Ergebnisse für die Katalysatoren E, F und H sind in der nachstehenden Tabelle 11 aufgeführt:
    Tabelle 11
    Druck in der Anlage in Abhängigkeit von der Temperatur
    Betriebszeit Katalysator E Katalysator F Katalysator H
    Temperatur 1 Druck Temperatur Druck Temperatur 1 Druck
    Stunden OC atü OC atü c atü
    0 425 6,8 427 6,8 435 6,8
    1 435 8,8 435 8,5 432 8,8
    2 445 11,5 446 10,9 440 10,9
    3 445 12,2 455 13,6 452 12,2
    4 464 13,2 466 14,9 463 14,3
    5 475 15,3 478 16,6 475 17,0
    6 480 16,3 485 19,0 485 19,0
    7 491 17,3 496 20,4 490 19,0
    8 500 20,4 505 23,8 503 23,8
    9 510 24,1 510 23,8 517 29,9
    10 520 27,2 524 25,5 518 34,0
    11 522 31,2 528 31,2 526 37,7
    12 520 34,7 539 36,7 524 40,7
    13 525 37,4 531 38,8
    14 5J0 39,1 530 40,7
    15 529 40,7
    Wie aus der Tabelle II hervorgeht, trat bei einer Temperatursteigerung über etwa 496'C eine unerwartete und sprunghafte Zunahme der Wasserstofferzeugung im Verhältnis zum Wasserstoffverbrauch, gemessen am Anlagendruck, auf. Die Ergebnisse zeigen eine überraschende und nicht vorherzusehende scharfe Abhängigkeit der Wasserstofferzeugung von der Temperatur im Bereich von etwa 496 bis etwa 538'C für diese mordenithaltigen Katalysatoren; dies stellt ein wesentliches Merkmal der Erfindung dar. Die Betriebsläufe wurden dann übei einen beträchtlichen Zeitraum fortgesetzt. In allen Fällen war die Wasserstofferzeugung für die Selbstunterhaltung des Betriebs völlig ausreichend. Weiterhin wurde keine ungewöhnliche Katalysatordesaktivierung beobachtet.
  • Zur weiteren Veranschaulichung dieser Abhängigkeit der Wasserstofferzeugung von den Temperatur-und Druckbedingungen wurde ein Versuchslauf mit dem Katalysator G durchgeführt, bei dem die gleiche Anfahrmethode wie bei den vorstehend erläuterten Betriebsläufen Anwendung fand, mit der Ausnahme, daß die Anlage anfänglich unter einen Druck von 40,7 atil gesetzt wurde. Die Temperatur wurde in der gleichen Weise wie bei den Betriebsläufen der Tabelle 11 auf 525'C gebracht. Dabei erwies es sich als notwendig, ständig Wasserstoff zuzuführen, um den Druck der Anlage bei 40,7atü zu halten. Dieser Betriebslauf zeigt also, daß der Temperatursteigerungsvorgang bei niederen Drücken begonnen werden muß, um ein Wasserstoffgleichgewicht zu erreichen.und ein Durchgehen der Temperatur zu -vermeiden. Dieses Anfahren bei niederem Druck bildet ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung, das darüber hinaus auch im Hinblick auf die Einsparung von wertvollem Wasserstoff besonders vorteilhaft ist.
  • Aus dem Beispiel 3 geht eindeutig hervor, daß es bei Anwendung der Erfindung möglich ist, die Reformierung mit diesen mordenithaltigen Reformierkatalysatoren ohne die im Beispiel 1 veranschaulichten Schwierigkeiten eines Durchgehens der Temperatur und ohne die im Beispiel 2 veranschaulichten Schwierigkeiten bezüglich des Wasserstoffgleichgewichts anzufahren und durchzuführen. Bei Katalysatoren mit anderen Aluminosilicaten der angegebenen Art werden ähnliche Ergebnisse erzielt.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Anfahren einer Reformierung von Kohlenwasserstoffen für die Erzeugung eines Reformats hoher Oktanzahl bei gleichzeitig hoher Ausbeute an unter Normalbedingungen gasförmigen Kohlenwasserstoffen mit 3 und 4 Kohlenstoffatomen durch Umsetzung der Kohlenwasserstoffbeschickung mit Wasserstoff in einer Reformierzone bei einer Temperatur von 454 bis 593'C und einem Druck von 27,2 bis 47,6 atü an einem Katalysator, der ein i n- einer Aluminiumoxydmatrik verteiltes feinteiliges kristallines Aluminosilicat eÜthält und außerdem mindestens eine katalytisch aktive Komponente, aufweist, bei dem die Reformierzone zunächst mit Wasserstoe auf einen mäßigen Druck von einigen Atmosphären gebracht wird, die Reformierzone dann unter Zirkulierung des Wasserstoffs auf eine erhöhte, aber' unterhalb der endgültigen Reaktionstemperatur liegende Temperatur erhitzt wird, dann die Kohlenwasserstoffbeschickung in die Reformierzone eingeführt und die Temperatur der Reformierzone gesteigert wird, der Reformierzonenausfluß -unter Eigendruck abgezogen wird und das hochoktanige Reformat sowie die unter Normalbedingungen gasförmigen Kohlenwasserstoffe aus dem Ausfluß abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reformierzone mit dem Wasserstoff zunächst auf einen Druck im Bereich von 5,1 bis 10,2 atü bringt, dann unter Zirkuherung des Wasserstoffs die Reformierzone auf eine Temperatur im Bereich von 413 bis 441'C erhitzt, anschließend die Kohlenwasserstoff beschickung in die Reformierzone einführt und die Temperatur der Reformierzone in einer Geschwindigkeit von 2,8 bis 16,7'C je Stunde auf eine Temperatur im Bereich von 496 bis 538'C steigert und dann nach Erreichen des gewünschten Betriebsdrucks den Dauerbetriebszustand für die Reformierung einregelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlenwasserstoffbeschikkung mit einer stündlichen Raumströmungsgeschwindigkeit der Flüssigkeit von 0,5 bis- 5,0 einführt 3. Verfahien nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reformierzone vor dem Auffüllen mit Wasserstoff frei von Sauerstoff spült.
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