DE1643604B1 - Verfahren zum Gewinnen von Adipinsaeuredinitril - Google Patents
Verfahren zum Gewinnen von AdipinsaeuredinitrilInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Adipinsäuredinitril aus dem bei der
elektrolytischen Hydrodimerisierung von Acrylnitril unter Verwendung eines emulgierten Katholyten erhaltenen
Reaktionsgemisch.
Es ist bekannt, daß Adipinsäuredinitril durch elektrolytische Hydrodimerisierung von Acrylnitril hergestellt
werden kann, wie in den USA.-Patentschriften 3 193 480 und 3 193 481 beschrieben. Ferner wird ein
Verfahren zur Abtrennung von Adipinsäuredinitril aus dem Katholyt bei solchen Verfahren in der
USA.-Patentschrift 3 193 477 und in der holländischen Patentschrift 6 505 391 beschrieben.
Im allgemeinen besteht der Katholyt bei der elektrolytischen Hydrodimerisierung von Acrylnitril aus
Propionitril, Adipinsäuredinitril, Äthylencyanhydrin, Biscyanäthyläther, Acrylnitriloligomeren (hauptsächlich
2-Cyanäthyladipinsäuredinitril) u. dgl., die bei der Elektrolyse gebildet werden, Wasser, Acrylnitril,
einem Leitsalz (supporting electrolyte) und anderen Zusätzen.
Für die Hydrodimerisierung von Acrylnitril wird vorzugsweise eine Elektrolysierzelle verwendet, die
durch ein Diaphragma unterteilt ist, das den Katholyten vom Anolyten trennt. Wenn ein Strom durch die
Zelle geleitet wird, findet jedoch im allgemeinen eine Wanderung von Wasserstoffionen vom Anolyten zum
Katholyten statt. Dies ist von einem Übergang von Wasser in den Katholyten begleitet. Die übergegangene
Wassermenge ist sehr erheblich. Unter der Annahme, daß der Umsatz von Acrylnitril zu Adipinsäuredinitril
100 °/o betrüge, beträgt die Ausbeute an Adipinsäuredinitril 54g/Faraday, während die übergegangene
Wassermenge 10 bis 50 g/Faraday beträgt.
Um somit die Elektrolyse kontinuierlich über einen längeren Zeitraum unter Aufrechterhaltung einer
optimalen Zusammensetzung des Katholyten zur Erzielung eines guten Umsatzes zu Adipinsäuredinitril
durchzuführen, ist es notwendig, Wasser, Propionitril, Äthylencyanhydrin und Acrylnitriloligomere, die bei
der Elektrolyse als Nebenprodukte gebildet werden, aus dem Katholyt abzutrennen und sie aus dem
Reaktionssystem abzuführen, während gleichzeitig Adipinsäuredinitril als Produkt abgeschieden wird.
Ferner ist es sehr erwünscht, Acrylnitril, das Leitsalz und andere Zusatzstoffe möglichst weitgehend zur
Wiederverwendung zurückzugewinnen.
Die Beziehungen zwischen den Dampfdrücken dieser abzutrennenden Hauptkomponenten und ihren Siedepunkten
sind nachstehend angegeben:
Druck, | mm Hg | C | 5 | C | |
760 | 150 | 15 | C | C | |
77,3° C | 33°C | _ | C | — | C |
97° C | 52° C | — | C | — | |
100°C | 61° C | 18C | C | — | |
222° C | 1640C | 110c | 140° | ||
— | 240° C | 168C | 160° | ||
— | 250° C | 178c | 243° | ||
. 270c | |||||
Acrylnitril
Propionitril
Wasser
Äthylencyanhydrin
Adipinsäuredinitril
Biscyanäthyläther
2-Cyanäthyladipinsäuredinitril
Diese einzelnen Komponenten sind zwar durch Destillation abtrennbar, jedoch ergeben sich bei ihrer
Abtrennung und Rückgewinnung Schwierigkeitten je nach der Art und den Eigenschaften der bei der Elektrolyse
verwendeten Elektrolytsalze. Hierdurch können sich Nachteile ergeben, z. B. eine Störung der Trenn-
und Reinigungsprozesse, die Notwendigkeit der Verwendung einer erhöhten Zahl von Rektifiziersäulen
und eine unvermeidliche Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit.
Bei den bisher bekannten üblichen Verfahren, z. B. den in der USA.-Patentschrift 3 193 477 und in der
holländischen Patentschrift 6 505 391 beschriebenen Verfahren, werden Salze, die ein hohes Lösungsvermögen
für Acrylnitril haben, z. B. Arylsulfonate, als Leitsalze im Elektrolyt verwendet, und man war der
Ansicht, daß das gewünschte Adipinsäuredinitril nur in hoher Ausbeute erhalten werden kann, wenn die
Konzentration von Acrylnitril im Katholyt hoch gehalten wird. Zahlreiche Bemühungen waren bisher
darauf gerichtet, ein Verfahren zur Abtrennung von Adipinsäuredinitril aus solchen Lösungen zu entwickeln.
Aus diesem Grunde war es bei den bisher bekannten Verfahren erforderlich, den Katholyten in eine Ölphase
und in eine wäßrige Phase zu trennen, indem Acrylnitril und/oder Wasser und/oder ein organisches
Lösungsmittel, z. B. Methylenchlorid, als erste Stufe der Abtrennung von Adipinsäuredinitril vom Katholyt
zum Katholyt gegeben wird.
Da Salze mit hohem Lösungsvermögen für Acrylnitril als Leitsalze verwendet werden, enthält außerdem
die Ölphase, die bei der vorstehend genannten ersten Stufe erhalten wird, eine große Menge des Leitsalzes.
Es wurde daher als notwendig angesehen, als zweite Stufe das Leitsalz von der Ölphase durch eine Extraktion
beispielsweise mit Wasser zu entfernen. Ferner galt es als notwendig, als dritte Stufe das Acrylnitril
und Propionitril durch Destillation von der nunmehr vom Leitsalz befreiten Ölphase abzutrennen.
Es war außerdem erforderlich, in einem gesonderten, unabhängigen Arbeitsgang das Wasser durch Abdampfen
von der in der ersten Stufe erhaltenen wäßrigen Phase zu entfernen.
Im Gegensatz zu diesen bekannten Verfahren ermöglichen es die Verfahren, die Gegenstand der
deutschen Patentanmeldung P 1 618 066.8 und der deutschen Offenlegungsschriften 1618 067 und 1618 068
der Anmelderin sind, Adipinsäuredinitril in höherer Ausbeute als bei den bekannten Verfahren herzustellen.
Abweichend von den bekannten Verfahren, bei denen der Katholyt im Zustand einer Lösung gehalten
wird, sind diese neuen Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse unter Verwendung
eines Katholyten durchgeführt wird, der im Zustand einer Emulsion gehalten wird, die aus einer Ölphase,
die hauptsächlich Adipinsäuredinitril und Acrylnitril enthält, und einer wäßrigen Phase besteht, die hauptsächlich
Wasser und ein Leitsalz enthält, wobei die Konzentration des Leitsalzes geringer ist als 30%
und die Konzentration von Acrylnitril sowohl in der Ölphase als auch in der wäßrigen Phase niedrig ist,
ohne daß der Elektrolyt in der Lage sein muß, die Löslichkeit des Acrylnitrils im Katholyt zu steigern.
Es ist offensichtlich, daß für die Abtrennung und Reinigung des Adipinsäuredinitrils ein von den bisher
bekannten Verfahren völlig verschiedenes Verfahren erforderlich ist, um das Adipinsäuredinitril aus dem
Katholyt zu gewinnen, der bei diesem neuen Verfahren erhalten wird.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Gewinnung von Adipinsäuredinitril aus
dem bei der elektrolytischen Hydrodimerisierung von Acrylnitril unter Verwendung eines emulgierten Katholyten
erhaltenen Reaktionsgemisch, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man entweder
a) aus dem Katholyten (2) einen Teil des Acrylnitrils und des Wassers (25) durch Rektifizieren
abtrennt, das verbleidende Bodenprodukt (8) in Ölphase (11) und wäßrige Phase (10) trennt und
Adipinsäuredinitril aus der Ölphase (11) gewinnt oder
b) zunächst den Katholyten (2) direkt durch Absetzen in eine Ölphase (4) und eine wäßrige
Phase (5) trennt, einen Teil der wäßrigen Phase (6) entfernt und das verbleibende Gemisch der beiden
Phasen (4, 5) dann entsprechend a) aufarbeitet.
Ein Verfahrens-Fließschema befindet sich am Ende der Beschreibung.
Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren ist somit beim Verfahren gemäß der Erfindung der Zusatz einer
dritten Komponente zum Katholyt nicht erforderlich, um diesen in zwei Phasen zu trennen, und das Abdampfen
des Wassers aus der wäßrigen Phase kann in einer einzigen Stufe erfolgen.
Der Grund für die Möglichkeit einer so einfachen Arbeitsweise wird unter Bezugnahme auf die bisher
bekannten Verfahren erläutert, bei denen Verbindungen, wie Arylsulfonate, die Acrylnitril und Adipinsäuredinitril
unendlich mit steigender Konzentration dieser Verbindungen zu lösen vermögen, normalerweise
als Leitsalze in einer Konzentration von normalerweise mehr als 30% verwendet werden. Durch
Verwendung eines Elektrolyten eines solchen Typs in so hoher Konzentration konnte bei den bekannten
Verfahren die Trennung des Katholyten in zwei Phasen nicht durch Destillation des Katholyten in dem
Zustand, wie er bei der Elektrolyse anfällt, und Kühlung des eingeengten Bodenproduktes erreicht werden.
Die Destillation mußte daher unabhängig nach der Trennung des Katholyten in die Ölphase und die
wäßrige Phase durchgeführt werden.
Im Gegensatz hierzu ist es beim Verfahren gemäß der Erfindung auch dann, wenn der aus einer Ölphase
und einer wäßrigen Phase bestehende Katholyt in dem bei der Elektrolyse anfallenden Zustand destilliert und
eingeengt wird, möglich, das erhaltene Bodenprodukt in zwei Phasen zu trennen, da als Leitsalze im Katholyt
Verbindungen, wie Sulfate oder Halogenide, die kein hohes Lösungsvermögen für Acrylnitril und
Adipinsäuredinitril haben, verwendet werden.
Es ist wesentlich beim Verfahren gemäß der Erfindung, den aus der Ölphase und der wäßrigen Phase
bestehenden Katholyt zu destillieren und das erhaltene Bodenprodukt in zwei Phasen zu trennen, wobei einwandfreier
Verlauf des Verfahrens in engem Zusammenhang mit der Art und der Konzentration des verwendeten
Leitsalzes, dem Grad der Konzentrierung des Bodenproduktes und der Trenntemperatur steht.
Da es beim Verfahren gemäß der Erfindung im Gegensatz zu den bekannten Verfahren nicht notwendig
ist, den Katholyt durch Zusatz von Acrylnitril, Wasser und/oder organischem Lösungsmittel,
wie Methylenchlorid, zu trennen, ergeben sich viele Vorteile, z. B.:
5 6
1. Die Zahl der Stufen kann verringert werden, und peratur des Bodenprodukts niedrig gehalten werden
die Arbeitsweise wird einfacher. kann.
„ . ,..,„, , ,, , , ,, ., ,. Wie vorstehend erwähnt, wird beim Verfahren
2. Acrylnitril Wasser und Methylenchlond, die äß der Erfindung das Bodenprodukt, das in der
dem Katholyt bei den bekannten Verfahren züge- s Acrylnitril-Rektifizierkolonne anfällt, in zwei Phasen
setzt werden, mußten anschließend durch Destil- getrennt. Die Trennung des Bodenprodukts in zwei
lation abgetrennt und zurückgewonnen werden. phaseQ erfol t in diesem mh indem man das ßoden.
Da dieser Arbeitsgang beirn Verfahren gemäß der dukt stehen läßt Im allgemeinen kann jedoch eine
Erfindung nicht erforderlich ist, kann die Menge wirksame Trennung erreicht werden, indem das Bodender
Flüssigkeit, die der Destillation unterworfen lo dukt kühlt wirdj da hierdurch die Konzen.
werden muß, stark verringert werden. trationen des Wassers und des in der Ölphase gelösten
Da die Ölphase und die wäßrige Phase beim Ver- Leitsalzes und die Konzentration des in der wäßrigen
fahren gemäß der Erfindung gemeinsam destilliert Phase gelösten Adipinsäuredinitrils verringert werden,
werden können, ergeben sich die folgenden Vorteile Die hier erhaltene wäßrige Phase wird in einen Katho-
gegenüber den bekannten Verfahren: 15 lytbehälter zurückgeführt. Die Ölphase besteht haupt-
.._._..„. _ . . , sächlich aus Adipinsäuredinitril und Wasser und ent-
1. Die Rektifizierung zur Entfernung von Acryl- mt dnen Teü des Leitsalzes.
mtril und Propionitril aus der Ölphase und die Da bis zu einem ausreichend hohen Grad gereinigtes
Rektifizierung zur Entfernung des Wassers aus Adipinsäuredinitril unmittelbar durch Rektifizieren
der wäßrigen Phase kann in emer einzigen Rekti- 20 der erhaltenen ölphase erhalten werden kann, sind die
fizierkolonne erfolgen. Die Zahl der erforderlichen folgenden zusätzlichen Stufen nicht unbedingt erf or-Stufen
kann somit verringert werden. derlich Wk das Beispiel 2 zeigt, kann die Extraktions-
2. Da beim Verfahren gemäß der Erfindung eine stufe weggelassen werden, jedoch kann eine Kombi- M
große Wassermenge zusammen mit Acrylnitril nation verschiedener Stufen, die nachstehend bedestilliert
wird, erfolgt eine Art von Wasser- 25 schrieben wird, noch vorteilhafter sein,
dampfdestillation. Das Acrylnitril kann somit aus Die Entfernung des Leitsalzes aus der Ölphase kann
der Ölphase sehr wirksam selbst bei einer Boden- erreicht werden durch Trennung des konzentrierten
temperatur von 100 bis 1200C bei Normaldruck Bodenprodukts in der Acrylnitril-Rektifizierkolonne
entfernt werden. Wenn dagegen bei den bekannten mit Hilfe einer Extraktion mit Wasser oder einer ge-Verfahren
das Acrylnitril durch Destillation der 30 sättigten wäßrigen Acrylnitrillösung, die etwa 7 bis
Ölphase allein entfernt werden soll, muß die 11 % Acrylnitril enthält.
Bodentemperatur 170 bis 225 0C bei Normaldruck Bei den bekannten Verfahren, z. B. beim Verfahren
betragen. des holländischen Patents 6 505 391, wird das Leitsalz
mit Wasser aus der Ölphase extrahiert, bevor das
3. Da beim Verfahren gemäß der Erfindung die 35 Acrylnitril daraus entfernt wird. Im Gegensatz hierzu
Bodentemperatur beim Abdestillieren des Acryl- wjrd beim Verfahren gemäß der Erfindung das Leitnitrils
gesenkt werden kann und das Acrylnitril saiz mit Wasser aus der Ölphase extrahiert, nachdem
gemeinsam mit einer großen Wassermenge ab- das Acrylnitril daraus entfernt worden ist. Das Verdestilliert
wird, die als Polymerisationsinhibitor fahren gemäß der Erfindung hat somit den Vorteil,
für Acrylnitril wirksam ist, kann eine Polymeri- 40 daß die Menge der zu behandelnden Ölphase geringer
sation des Acrylnitril während der Destillation und die Betriebssicherheit höher ist und daß die Ableicht
verhindert werden. trennung bei der erfindungsgemäßen Extraktion leicht
4. Die Zahl der Stufen, in denen gefährliches Acryl- 6F^1 werden kann, während sich bei der Extraktion
nitril mit hoher Reaktionsfähigkeit gehandhabt einer Ölphase, die eine große Acrylnitrilmenge enthalt, f
wird, kann beim Verfahren gemäß der Erfindung « Ψ* passer große Schwierigkeiten durch die Neigung
verringert werden. Die Verfahrensregelung und Jf.s Extraktionsgemisches zur Emulgierung ergeben,
-kontrolle wird daher erleichtert. ?iese EnÄerung findet kaum statt, wenn die Ölphase
hauptsächlich Adipinsäuredinitril enthalt.
Bei der folgenden Beschreibung des Verfahrens Es ist zweckmäßig, die Extraktion in einem Gegengemäß
der Erfindung wird die Rektifizierkolonne, die 50 strom-Mehrfachextraktor durchzuführen, weil hierbei
für die gemeinsame Destillation der Ölphase und eine Ölphase, die kein Leitsalz enthält, unter Verwenwäßrigen
Phase verwendet wird, der Kürze halber dung einer geringen Wassermenge erhalten werden
als »Acrylnitril-Rektifizierkolonne« bezeichnet. Die kann. Als Gegenstrom-Mehrfachextraktoren werden
aus dieser Kolonne abdestillierte Flüssigkeit besteht vorzugsweise die üblichen Anlagen verwendet, z. B.
hauptsächlich aus Acrylnitril, Wasser und Propionitril. 55 Füllkörperkolonnen, Mehrfachkolonnen, Sprühtürme,
Da es jedoch unerwünscht ist, daß Adipinsäuredinitril aus Mischer und Absitzgefäß bestehende Einheiten
darin enthalten ist, ist es zweckmäßig, die Rektifizie- und pulsierende Kolonnen.
rung so durchzuführen, daß das höhersiedende Adipin- Bei der Extraktion werden eine Ölphase, die kein
säuredinitril nicht übergehen kann. Leitsalz enthält, und eine wäßrige Phase, die das
Die vorstehend genannte Acrylnitril-Rektifizier- 60 Leitsalz enthält, erhalten. Es ist zweckmäßig, die hier
kolonne kann nicht nur bei Normaldruck, sondern anfallende wäßrige Phase in die Acrylnitril-Rektifizierauch
unter vermindertem Druck betrieben werden. kolonne zurückzuführen, wie bereits erwähnt.
Die Anwendung von vermindertem Druck hat inso- Die Vermischung von Äthylencyanhydrin mit dem
fern Vorteile, als das erhaltene Bodenprodukt ohne die als Produkt erhaltenen Adipinsäuredinitril kann durch
Notwendigkeit der Kühlung in zwei Phasen getrennt 65 Verwendung einer Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne
werden kann und daß unerwünschte Nebenreaktionen, (Stripper) verhindert werden. Diese Kolonne dient
z. B. die Hydrolyse von Adipinsäuredinitril und Acryl- dazu, das Adipinsäuredinitril aus dem Bodenprodukt
nitril, leicht verhindert werden können, weil die Tem- der später beschriebenen Adipinsäuredinitril-Rekti-
7 8
fizierkolonne abzutrennen und das hierbei erhaltene solchen Bedingungen gefahren, daß das Adipinsäure-
Destillat direkt in einen Abscheider aufzugeben, der dinitril möglichst vollständig vom Bodenprodukt ent-
der Adipinsäuredinitril-Rektifizierkolonne vorgeschal- fernt werden kann, selbst wenn der Biscyanäthyläther
tet ist und die niedrigersiedenden Komponenten ab- thermisch zersetzt wird. Als Folge hiervon besteht das
trennt. 5 so erhaltene Bodenprodukt der Adipinsäuredinitril-
Die erfindungsgemäß durch Extraktion erhaltene, Abstreifkolonne hauptsächlich aus Acrylnitriloligokein
Leitsalz enthaltende Ölphase besteht hauptsäch- meren mit 2-Cyanäthyladipinsäuredinitril als Hauptlich
aus Adipinsäuredinitril, enthält jedoch auch komponente und einer geringen Menge des restlichen
Wasser und eine geringe Menge Acrylnitril als nied- Leitsalzes, und der Gehalt an Adipinsäuredinitril
riger siedende Komponenten. Um diese abzutrennen, io im abgezogenen Bodenprodukt wird unter etwa 10 %
wird die Ölphase in einen Abscheider eingeführt. gehalten.
Dieser Abscheider arbeitet bei einer Bodentemperatur Da bei den bekannten Verfahren, z. B. beim Ver-
von 100 bis 200° C und einem Blasendruck von 40 bis fahren des holländischen Patents 6 505 391, die von
50 mm Hg. Hierbei wird Äthylencyanhydrin, das einer Adipinsäuredinitril-Abstreif kolonne abgezogenen
durch thermische Zersetzung des als Nebenprodukt 15 Dämpfe einer Adipinsäuredinitril-Rektifizierkolonne
bei der Elektrolyse gebildeten Biscyanäthyläthers ent- zugeführt werden, muß das Destillat der Kolonne einem
steht, gleichzeitig abdestilliert. Da es unerwünscht ist, Abscheider für niedrigsiedende Komponenten zuge-
daß das Adipinsäuredinitril gleichzeitig damit ab- führt werden, um das Äthylencyanhydrin zu entfernen,
destilliertwird,isteinRektifizierverfahrenzuempfehlen. und das Bodenprodukt des Abscheiders muß wieder
Das Bodenprodukt des Abscheiders, in dem die 20 auf die Adipinsäuredinitril-Rektifizierkolonne aufge-
niedrigersiedenden Komponenten abgetrennt werden, geben werden.
besteht zwar hauptsächlich aus Adipinsäuredinitril, Im Gegensatz hierzu hat das Verfahren gemäß der
jedoch enthält es auch Verunreinigungen, die Biscyan- Erfindung die folgenden Vorteile: Die erforderliche
äthyläther und Oligomere von Acrylnitril (hauptsäch- Anzahl von Rektifizierkolonnen ist geringer. Da eine
lieh 2-Cyanäthyladipinsäuredinitril), die als Neben- 25 geringere Menge an niedrigersiedenden Komponenten
produkte bei der Elektrolyse gebildet werden. mit den Dämpfen der Kolonne gemischt ist, in der das
Das Adipinsäuredinitril muß durch Rektifizierung schwierig zu rektifizierende Adipinsäuredinitril rekti-
vom Bodenprodukt abgetrennt werden. Wenn die fiziert wird, kann die Kolonne ohne weiteres unter
Rektifizierung in einer einzigen Rektifizierkolonne hohem Vakuum gehalten werden,
vorgenommen werden soll, besteht das Bodenprodukt 30 Da die Dämpfe des Abscheiders für niedriger-
dieser Kolonne hauptsächlich aus 2-Cyanäthyl-adipin- siedende Komponenten hauptsächlich aus Wasser
säuredinitril und Biscyanäthyläther. Wenn die Rest- bestehen und eine geringere Menge an Materialien,
menge an Adipinsäuredinitril in dem abzuziehenden wie niedrigersiedendem und schwierig zu konden-
Bodenprodukt beispielsweise unter 10% Hegen soll, sierendem Acrylnitril enthalten, kann die Kolonne
muß das Bodenprodukt bei einer Temperatur über 35 leicht unter hohem Vakuum gehalten werden, und die
22O0C unter hohem Vakuum unter 5 mm Hg gehalten niedrigersiedenden Komponenten können wirksam
werden. Bei dieser hohen Temperatur und diesem entfernt werden.
hohen Vakuum findet thermische Zersetzung des Die Dämpfe der Acrylnitril-Rektifizierkolonne wer-
Biscyanäthyläthers zu Acrylnitril und Äthylencyan- den in einen Propionitrilabscheider eingeführt und das
hydrin statt, deren Vermischung mit dem Produkt zu 40 Propionitril nach der Rektifizierung als Bodenprodukt
befürchten ist. zusammen mit Wasser abgezogen.
Der Siedepunkt von Adipinsäuredinitril beträgt Die Dämpfe der Acrylnitril-Rektifizierkolonne be-18O0C
bei 25 mm Hg und 160° C bei 10 mm Hg. Um stehen hauptsächlich aus Acrylnitril, Wasser, Propiodas
vorstehend genannte Problem zu lösen, werden nitril und Äthylencyanhydrin. Hiervon reichern sich
zwei Kolonnen verwendet, nämlich eine Kolonne zur 45 Wasser, Propionitril und Äthylencyanhydrin im Ka-Rektifizierung
des Adipinsäuredinitrils (nachstehend tholyt an, so daß sie aus dem System abgezogen werden
als Adipinsäuredinitrü-Rektifizierkolonne bezeichnet) müssen. Es ist unerwünscht, gleichzeitig damit das
und eine Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne, die das Acrylnitril abzuziehen, da hierdurch die Gesamtaus-Adipinsäuredinitril
erschöpfend aus dem 2-Cyan- beute an Adipinsäuredinitril verschlechtert wird,
äthyladipinsäuredinitril abtrennt, das eine Haupt- 50 Da Acrylnitril von diesen Stoffen den niedrigsten komponente des Bodenprodukts ist. Das Destillat, das Siedepunkt hat, werden die von der Acrylnitrilaus der Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne anfällt, Rektifizierkolonne abgezogenen Dämpfe einem Prowird dem vorstehend beschriebenen Abscheider für pionitrilabscheider zugeführt, in dem ein Bodenprodie niedrigersiedenden Komponenten zugeführt. dukt abgetrennt wird, das hauptsächlich aus Wasser,
äthyladipinsäuredinitril abtrennt, das eine Haupt- 50 Da Acrylnitril von diesen Stoffen den niedrigsten komponente des Bodenprodukts ist. Das Destillat, das Siedepunkt hat, werden die von der Acrylnitrilaus der Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne anfällt, Rektifizierkolonne abgezogenen Dämpfe einem Prowird dem vorstehend beschriebenen Abscheider für pionitrilabscheider zugeführt, in dem ein Bodenprodie niedrigersiedenden Komponenten zugeführt. dukt abgetrennt wird, das hauptsächlich aus Wasser,
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird daher 55 Propionitril und Äthylencyanhydrin besteht und
die Bodentemperatur der Adipinsäuredinitril-Rekti- wenig Acrylnitril enthält;
fizierkolonne so gewählt, daß das Äthylencyanhydrin, Im Gegensatz hierzu ist bei dem bekannten Verfah-
das durch thermische Zersetzung des Biscyanäthyl- ren, bei dem die Ölphase und die wäßrige Phase, die
äthers gebildet wird, nicht am Kopf der Kolonne über- durch Behandlung des Katholyten erhalten werden,
geht. Die Bodentemperatur der Adipinsäuredinitril- 60 nicht gemeinsam destilliert werden können, sowohl
Rektifizierkolonne ist demzufolge niedriger als die eine Acrylnitril-Rektifizierkolonne zur Entfernung des
Bodentemperatur der Adipinsäuredinitril-Abstreifko- Acrylnitrils aus der Ölphase als auch ein Verdampfer
lonne, und der Adipinsäuredinitrilgehalt des Boden- zum Abdampfen des Wassers aus der wäßrigen Phase
Produkts wird hoch gehalten. Dieses Bodenprodukt erforderlich.
wird der Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne züge- 65 In diesem Fall geht der überwiegende Teil des
führt. Propionitrils in die Ölphase über. Daher ist es beim
Die Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne wird hin- bekannten Verfahren zur Entfernung des Propio-
sichtlich des Vakuums und der Bodentemperatur unter nitrils und Wassers aus dem System notwendig, die
9 10
Dämpfe der Acrylnitril-Rektifizierkolonne einer wei- und Äthylencyanhydrin bestehen, aber kein Adipinteren
Rektifizierung zur Abtrennung des Acrylnitrils säuredinitril enthalten. In einem Abscheider 9 wird das
vom Propionitril zu unterwerfen. Gleichzeitig ist eine Bodenprodukt 8 nach Absitzenlassen mit oder ohne
Rektifizierkolonne erforderlich, um das Acrylnitril Kühlung in eine Ölphase 11 und eine wäßrige Phase 10
aus den Dämpfen zu gewinnen, die aus dem Wasser- 5 getrennt. Die wäßrige Phase 10 wird in den Katholytverdampfer
abgezogen werden und eine geringe Acryl- behälter 1 zurückgeführt. Da die Ölphase 11 Leitsalz
nitrilmenge enthalten. enthält, wird diese Phase zur Entfernung des Leit-Gegenüber
dem bekannten Verfahren hat das Ver- salzes in einen Extraktor 12 eingeführt. Es ist zweckfahren
gemäß der Erfindung die folgenden Vorteile: mäßig, einen kontinuierlich arbeitenden Gegenstrom-
lo Mehrfachextraktor 12 zu verwenden. In diesem Fall
1. Da die Zahl der erforderlichen Rektifizierkolonnen wird die Ölphase 11 am Fuß der Kolonne aufgegeben,
geringer ist, sind die Anlagekosten niedriger. während Wasser oder ein Teil der gesättigten wäßrigen
„ _. „r „ , .... , T, „ . .... Acrylnitrillösung 32, die in einem Kühler und Ab-
2. DieVerfahrensfuhrungundKontrollesmdleichter. scheider30 erhalten wird) und/oder ein Teil 28 des
15 Bodenprodukts 27 eines Propionitril-Abscheiders 26
Das Bodenprodukt der Propionitril-Rektifizierko- als Extraktionsmittel am Kopf der Kolonne aufge-
lonne beim Verfahren gemäß der Erfindung kann ver- geben wird. Beide Lösungen werden im Gegenstrom
worfen werden, nachdem es teilweise als Extraktions- zusammengeführt. Hierbei werden eine Ölphase 13,
mittel im Gegenstromextraktor verwendet worden ist. die kein Leitsalz enthält, am Kopf der Kolonne und
Das Kopfprodukt der Kolonne besteht hauptsächlich zo eine wäßrige Lösung 15, die Leitsalz enthält, am Fuß
aus Acrylnitril und Wasser. Nach der Kondensation der Kolonne abgezogen. Die das Leitsalz enthaltende
trennt es sich in zwei Phasen, von denen eine haupt- wäßrige Lösung 15 wird in die Acrylnitril-Rektifizier-
sächlich aus Acrylnitril und die andere hauptsächlich kolonne 7 eingeführt.
aus Wasser besteht. Die hauptsächlich aus Acrylnitril Die vom Leitsalz befreite Ölphase 13 wird einem
bestehende Phase wird für die Wiederverwendung in 25 Abscheider 16 für niedrigersiedende Komponenten
einen Katholytbehälter zurückgeführt. Die haupt- zugeführt. In diese Kolonne 16 werden gleichzeitig die
sächlich aus Wasser bestehende Phase kann in den Dämpfe 24 einer Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne
Extraktor zurückgeführt und als Extraktionsmittel 22 eingeführt. Vom Abscheider 16 für niedriger
wiederverwendet werden. siedende Komponenten wird ein Destillat 17, das
Zum besseren Verständnis jeder der vorstehend be- 30 hauptsächlich aus Wasser, Acrylnitril und Äthylen-
schriebenen Stufen wird nachstehend eine Reihe dieser cyanhydrin besteht, über Kopf abgezogen. Es ist
Stufen in Verbindung mit der Abbildung beschrieben, zweckmäßig, im Abscheider 16 für niedriger siedende
die ein Fließschema einer bevorzugten Ausführungs- Komponenten die Rektifizierung so vorzunehmen,
form der Erfindung darstellt. Natürlich ist die Erfin- daß das Destillat möglichst wenig Adipinsäuredinitril
dung nicht auf diese spezielle Ausführungsform be- 35 enthält. Das Destillat 17 wird als Einsatzlösung 34 der
schränkt. Acrylnitril-Rektifizierkolonne oder als Einsatzlösung
In einem Katholytbehälter 1 wird ein Katholyt 2 33 dem Propionitrilabscheider 26 zugeführt. Ob das
unter solchen Bedingungen gehalten, daß die Ölphase Destillat 17 als Einsatzlösung 34 oder 33 verwendet
und die wäßrige Phase als Emulsion vorliegen. Mit wird, hängt hauptsächlich von der Adipinsäure-
oder ohne zusätzliche Behandlungen, wie Erhitzen, 40 dinitrilmenge ab, die im Destillat 17 enthalten ist.
Zentrifugieren und Filtrieren zur Trennung der Öl- Wenn der Adipinsäuredinitrilgehalt des Destillats 17
phase von der wäßrigen Phase im Katholyt 2 wird gering ist, wird dieses vorzugsweise als Einsatzlösung
dieser einem Katholyt-Abscheidebehälter 3 zugeführt. für den Propionitrilabscheider verwendet.
Die Ölphase 4 und die wäßrige Phase 5, die hier ge- Das Bodenprodukt 18 des Abscheiders 16 für niedtrennt werden, werden vereinigt und gemeinsam einer 45 riger siedende Komponenten wird der Adipinsäure-Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7 zugeführt. Hierbei ist dinitril-Rektifizierkolonne 19 zugeführt. Das Adipines zweckmäßig, einen Teil der im Abscheider 3 abge- säuredinitril wird vom Kopf dieser Kolonne als Protrennten wäßrigen Phase 6 in den Katholytbehälter 1 dukt 20 abgezogen. Das am Fuß der Kolonne abgezozurückzuführen, daß die Menge der Lösung, die der gene Bodenprodukt 21 besteht hauptsächlich aus Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7 zugeführt wird, ge- 50 Adipinsäuredinitril, Biscyanäthyläther und 2-Cyanringer ist. Da jedoch ein wichtiges Merkmal der Erfin- äthyladipinsäuredinitril.
Die Ölphase 4 und die wäßrige Phase 5, die hier ge- Das Bodenprodukt 18 des Abscheiders 16 für niedtrennt werden, werden vereinigt und gemeinsam einer 45 riger siedende Komponenten wird der Adipinsäure-Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7 zugeführt. Hierbei ist dinitril-Rektifizierkolonne 19 zugeführt. Das Adipines zweckmäßig, einen Teil der im Abscheider 3 abge- säuredinitril wird vom Kopf dieser Kolonne als Protrennten wäßrigen Phase 6 in den Katholytbehälter 1 dukt 20 abgezogen. Das am Fuß der Kolonne abgezozurückzuführen, daß die Menge der Lösung, die der gene Bodenprodukt 21 besteht hauptsächlich aus Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7 zugeführt wird, ge- 50 Adipinsäuredinitril, Biscyanäthyläther und 2-Cyanringer ist. Da jedoch ein wichtiges Merkmal der Erfin- äthyladipinsäuredinitril.
dung darin besteht, daß die Ölphase und die wäßrige Das Bodenprodukt 21 wird einer Adipinsäure-Phase
des Katholyten in eine Acrylnitril-Rektifizier- dinitril-Abstreifkolonne 22 zugeführt. Es ist zweckkolonne
aufgegeben und gemeinsam behandelt werden, mäßig, aus dieser Kolonne das Bodenprodukt 23 abzuist
der Katholyt-Trennbehälter 3 nicht unbedingt er- 55 ziehen, nachdem sein Gehalt an Adipinsäuredinitril
forderlich, sondern der Katholyt 2 kann direkt der auf weniger als 10 % gesenkt worden ist. Das Boden-Acrylnitril-Rektifizierkolonne
7 zugeführt werden. produkt besteht hauptsächlich aus Acrylnitriloligo-
In die Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7 wird ferner meren (hauptsächlich 2-Cyanäthyläther), Biscyanäthyl-
der Extrakt, d. h. eine im Extraktor 12 erhaltene äther und Leitsalz, das im Extraktor nicht entfernt
wäßrige Phase 15, die das Leitsalz enthält, eingeführt. 60 worden ist. Das Destillat 24 der Adipinsäuredinitril-
In gewissen Fällen wird außerdem ein Destillat 34 Abstreifkolonne 22 wird dem Abscheider 16 für nied-
eines Abscheiders 16 für niedrigersiedende Kompo- riger siedende Komponenten zugeführt,
nenten zugeführt. Die Dämpfe 25 der Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7
In der Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7 fällt durch werden dem Propionitril-Abscheider 26 zugeführt. Von
Abdestillieren der Dämpfe 25 aus der eingesetzten 65 diesem Abscheider wird eine Flüssigkeit 27, die haupt-
Lösung ein Bodenprodukt 8 an. Die Rektifizierung sächlich Wasser, Propionitril und Äthylencyanhydrin
wird so vorgenommen, daß die übergegangenen enthält, als Bodenprodukt abgezogen. Da es zweck-
Dämpfe 25 hauptsächlich aus Acrylnitril, Propionitril mäßig ist, daß das Bodenprodukt möglichst wenig
11 12
Acrylnitril enthält, wird die Rektiflzierung dement- _ ,..„-„,· „■ , ,
sprechend durchgeführt. Zusammensetzung der wäßrigen Phase im Katholyt
Die aus dem Propionitrilabscheider 26 übergehenden Acrylnitril. 2,0 %
Dämpfe werden durch Kühlung kondensiert und in Propionitril 0,2 %
einem Kühler und Abscheider 30 in eine hauptsächlich 5 Äthylencyanhydrin Spuren
aus Acrylnitril bestehende Ölphase 31 und eine haupt- Adipinsäuredinitril 5,6%
sächlich aus Wasser bestehende wäßrige Phase 32 ge- Acrylnitriloligomere 0,2 %
trennt. Die Ölphase 31 wird dem Katholytbehälter 1 Biscyanäthyläther Spuren
zugeführt. Die wäßrige Phase 32 wird als Extraktions- Wasser 74,0 %
mittel im Extraktor 12 verwendet. io Leitsalz 18,0 %
Das Leitsalz in dem beim Verfahren gemäß der Erfin- (Tetraäthylammoniumsulfat 16,0 %
dung verwendeten Katholyt muß in der Lage sein, das Hexamethylendiaminsulf at 2,0 %)
konzentrierte Bodenprodukt, das durch Destillation pH-Wert 4
des aus der Ölphase und der wäßrigen Phase bestehen- „ , ■., , . Tir , , ^
den Katholyten erhalten wird, in zwei Phasen zu 15 Zusammensetzung der Ölphase im Katholyt
trennen. Hierzu können verschiedene Leitsalze allein Acrylnitril 23,2%
oder als Gemisch verwendet werden, und der Grad der Propionitril 2,1 %
Konzentrierung des Katholyten und die Konzen- Äthylencyanhydrin Spuren
tration des Leitsalzes im Katholyt können entsprechend Adipinsäuredinitril 65,3 %
gewählt werden. Als Leitsalze, die die genannte Eigen- 20 Acrylnitriloligomere 2,7 %
schaft aufweisen, werden vorzugsweise Sulfate, Halo- Biscyanäthyläther 0,2 %
genide, Monomethylsulfate und Monoäthylsulfate Wasser 6 %
verwendet. Leitsalz 0,5 %
Das reine Entladungspotential des Kations des Leit- (Tetraäthylammoniumsulfat 0,3 %
salzes ist vorzugsweise geringer als das Potential, bei 25 Hexamethylendiaminsulf at 0,2%)
dem Acrylnitril in Adipinsäurenitril umgewandelt
wird. Daher werden quarternäre Ammoniumionen, Das Gewichtsverhältnis der wäßrigen Phase zur
Ammoniumionen und Alkalimetallionen bevorzugt. Ölphase im Katholyt betrug 75 : 25. Ein Teil des
Damit die Elektrolyse über längere Zeit in einem Katholyten wurde entnommen und nach Absitzen-
stabilen Zustand bleibt, wird vorzugsweise ein an- 30 lassen im Katholytabscheider 3 in zwei Schichten:
ionischer Polymerisationsinhibitor zugesetzt, wie in getrennt. 3 Teile der Ölphase und 1 Teil der wäßrigen
den eingangs genannten deutschen Patentschriften Phase wurden gemischt und in die Acrylnitril-Rekti-
beschrieben, oder es wird ein bekannter Inhibitor der fizierkolonne gegeben. Die Bodentemperatur dieser
Radikalpolymerisation von Acrylnitril zugegeben. Kolonne 7 wurde bei HO0C unter Normaldruck ge-
Um die Emulsion aus der Ölphase und der wäßrigen 35 halten. Das Bodenprodukt wurde abgezogen, auf
Phase im Katholyt zu stabilisieren, können als Emul- 30° C gekühlt und durch Absitzenlassen in die Ölphase
gatoren tierische, pflanzliche und verschiedene andere und die wäßrige Phase getrennt, die folgende Zusam-
synthetische viskose Stoffe zugesetzt werden. mensetzungen hatten:
Die Konzentration des Leitsalzes im Katholyt „ «,
beträgt vorzugsweise weniger als 30%, da die Leit- 4o Zusammensetzung der Ölphase
fähigkeit des Katholyten im allgemeinen ihr Maximum Acrylnitril 0,1 %
im Konzentrationsbereich des Leitsalzes von 10 bis Propionitril Spuren
30 Gewichtsprozent in der wäßrigen Phase erreicht Äthylencyanhydrin Spuren
und die wäßrige Phase später eingeengt werden muß. Adipinsäuredininitril 90,7%
Eine Konzentration über 30 % kann jedoch ebenfalls 45 Acrylnitriloligomere 3,9 %
angewendet werden. Biscyanäthyläther 0,2%
Die Konzentration von Acrylnitril im Katholyt und Wasser 3,8 %
das Mengenverhältnis von Ölphase zur wäßrigen Phase Leitsalz 1,2 %
im Katholyt werden in Abhängigkeit von der Adipin- „ , .. „ . ™
säuredinitrilausbeute der Elektrolyse, der Leitfähigkeit 50 Zusammensetzung der wäßrigen Phase
der Emulsion und unter Berücksichtigung der Tatsache Acrylnitril Spuren
gewählt, daß die Acrylnitrilmenge, die beim Ab- Propionitril Spuren
scheidungs- und Reinigungsprozeß zu handhaben ist, Äthylencyanhydrin Spuren
möglichst gering sein soll. Die optimalen Werte hängen Acrylnitriloligomere Spuren
von der Art des Leitsalzes ab, jedoch beträgt im allge- 55 Biscvanäthvläther Spuren
meinen die Acrylnitrilkonzentration in der Ölphase Adipinsäuredinitril 3,0 %
weniger als 50 %> die Acrylnitrilkonzentration in der Wasser 53 %
wäßrigen Phase weniger als 5 % und der Mengenanteil Leitsalz 44 %
der Ölphase im Katholyt weniger als 50 %.
So Die wäßrige Phase wurde in den Katholytbehälter zurückgeführt und die Ölphase in die kontinuierlich
Beispiel 1 im Gegenstrom arbeitende Füllkörper-Extraktionskolonne
12 am Fuß eingeführt. Am Kopf des Extraktors wurde die gesättigte wäßrige Acrylnitrillösung 32,
Bei einer Elektrolyse, die nach dem im Fließschema 65 die im Kühler und Abscheider 30 erhalten wurde,
dargestellten Verfahren durchgeführt wurde, kann eine als Extraktionsmittel aufgegeben. Die Menge des zuge-
Emulsion als Katholyt zur Anwendung, deren wäßrige führten Extraktionsmittels betrug ein Drittel der
Phase und Ölphase folgende Zusammensetzung hatten: Menge der eingesetzten Ölphase. Vom Kopf des
Extraktors wurde eine Ölphase abgezogen, die die folgende Zusammensetzung hatte und wenig Leitsalz
enthielt:
Acrylnitril 1,9%
Propionitril Spuren
Äthylencyanhydrin Spuren
Acrylnitriloligomere 3,8 °/0
Biscyanäthyläther 0,2%
Wasser 3,9%
Leitsalz 0,02%
Adipinsäuredinitril 90,2%
Die Ölphase wurde im Abscheider 16 für niedrigersiedende Komponenten bei einer Bodentemperatur
von 180°C und einem Blasendruck von 40 mm Hg rektifiziert. Gleichzeitig wurde das Destillat 24 der
Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne 22 der Lösung, die in den Abscheider 16 eingesetzt wurde, in einer
Menge von etwa einem Zwanzigstel der Menge der eingesetzten Ölphase 13 zugesetzt. Das Destillat der
Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne hatte folgende Zusammensetzung:
Äthylencyanhydrin 1,6 %
Adipinsäuredinitril 40 %
Biscyanäthyläther 7%
2-Cyanäthyladipinsäuredinitril 50%
Aus dem Abscheider für niedrigersiedende Komponenten
wurde ein Bodenprodukt 18 mit folgender Zusammensetzung abgezogen:
Äthylencyanhydrin 0,02%
Wasser 0,03%
Acrylnitril 0,01%
Adipinsäuredinitril 93,3 %
Acrylnitriloligomere 6,0 %
Biscyanäthyläther 0,6 %
Leitsalz 0,03 %
in der Blase rektifiziert, wobei ein Bodenprodukt 27 der folgenden Zusammensetzung erhalten wurde:
Acrylnitril Spuren
Propionitril 10,3%
Äthylencyanhydrin 0,2%
Adipinsäuredinitril Spuren
Wasser 89,5%
Bei dem im Fließschema dargestellten Verfahren wurde als Katholyt2 eine Emulsion verwendet, die
aus einer wäßrigen Phase und einer Ölphase der folgenden Zusammensetzung bestand:
Acrylnitril
Propionitril
Äthylencyanhydrin
Adipinsäuredinitril.
Acrylnitriloligomere
Biscyanäthyläther ..,
Adipinsäuredinitril.
Acrylnitriloligomere
Biscyanäthyläther ..,
Wasser
Natriumsulfat
pH-Wert
Wäßrige Phase
Ölphase
1,0% | 24% |
Spuren | 12% |
Spuren | Spuren |
3,0% | 56% |
Spuren | 3% |
Spuren | 0,1% |
86% | 5,0% |
10% | 0,005% |
4 |
35
40
Das Bodenprodukt wurde der Adipinsäuredinitril-Rektifizierkolonne 19 zugeführt, aus der Adipinsäuredinitril
einer Reinheit von mehr als 99,7 % als Produkt erhalten wurde. Gleichzeitig wurde bei der Bodentemperatur
von 200° C und dem Blasendruck von mm Hg ein Bodenprodukt der folgenden Zusammensetzung
erhalten:
Adipinsäuredinitril 26 %
Acrylnitriloligomere 73 %
Biscyanäthyläther 0,7%
Das Bodenprodukt 21 wurde in der Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne
22 bei einer Bodentemperatur von 215°C und einem Blasendruck von 4 mm Hg
verdampft. Hierbei wurde ein Bodenprodukt 23 der folgenden Zusammensetzung erhalten:
Adipinsäuredinitril 4,7 %
Acrylnitriloligomere 93,1 %
Biscyanäthyläther 1,5 %
Leitsalz 0,7%
Inzwischen wurde das Destillat 25 der Acrylnitril-Rektifizierkolonne
im Propionitrilabscheider 26 bei einer Bodentemperatur von 100° C und Normaldruck
Das Gewichtsverhältnis von wäßriger Phase zu Ölphase im Katholyt betrug 60: 40. Ein Teil des Katholyten
wurde abgenommen und durch Absitzenlassen im Katholytabscheider 3 getrennt. 4 Teile der Ölphase
und 1 Teil der wäßrigen Phase wurden gemischt und in die Acrylnitril-Rektifizierkolonne 7 gegeben.
Die Kolonne 7 wurde bei einer Bodentemperatur von 108° C und unter Normaldruck gehalten. Das in
dieser Kolonne gebildete Bodenprodukt wurde abgezogen, auf 40° C gekühlt und durch Absitzenlassen in
die Ölphase und die wäßrige Phase getrennt, die folgende Zusammensetzung hatten:
Acrylnitril ,
Propionitril
Äthylencyanhydrin ,
Adipinsäuredinitril..
Acrylnitriloligomere
Biscyanäthyläther ...
Adipinsäuredinitril..
Acrylnitriloligomere
Biscyanäthyläther ...
Wasser
Natriumsulfat
Ölpha
0,2% Spuren Spuren 89,0% 4,8% 0,15%
5,7% 0,01 »/ο
Wäßrige Phase
Spuren Spuren Spuren 0,16% Spuren Spuren 68 o/o
32%
60 Die wäßrige Phase wurde in den Katholytbehälter zurückgeführt. Die Ölphase wurde direkt in den Abscheider
16 für niedrigersiedende Komponenten unter Umgehung des im Fließschema dargestellten Extraktors
gegeben, weil sie wenig Leitsalz enthielt. Nach Behandlung dieser Phase in der Adipinsäuredinitril-Rektifizierkolonne
19 und in der Adipinsäuredinitril-Abstreifkolonne 22 bei der gleichen Bodentemperatur
und beim gleichen Druck wie im Beispiel 1 wurde Adipinsäuredinitril einer Reinheit von mehr als
99,7% erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung von Adipinsäuredinitril aus dem bei der elektrolytischen Hydrodimerisierung
von Acrylnitril unter Verwendung eines emulgierten Katholyten erhaltenen Reaktionsgemisch,
dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
a) aus dem Katholyten (2) einen Teil des Acrylnitrils
und des Wassers (25) durch Rektifizieren abtrennt, das verbleibende Bodenprodukt (8)
in Ölphase (11) und wäßrige Phase (10) trennt und Adipinsäuredinitril aus der Ölphase (11)
gewinnt oder
b) zunächst den Katholyten (2) direkt durch Absetzen in eine Ölphase (4) und eine wäßrige
Phase (5) trennt, einen Teil der wäßrigen Phase (6) entfernt und das verbleibende Gemisch
der beiden Phasen (4, 5) dann entsprechend a) aufarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die der wäßrigen Phase (10) abgetrennte
Ölphase (11), die Adipinsäuredinitril, Wasser und Leitsalz enthält, mit Wasser oder einer
wäßrigen Lösung von Acrylnitril (14) extrahiert und das Adipinsäuredinitril aus der so gereinigten
Ölphase (13) gewinnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die von der Ölphase (11)
abgetrennte wäßrige Phase (10) in die Katholyt-Emulsion (1) zurückführt und die Adipinsäuredinitril,
Wasser und Leitsalz enthaltende Ölphase (11, 13) durch Destillation in ein aus Wasser,
Acrylnitril und Äthylencyanhydrin bestehendes Kopfprodukt (17) und ein Adipinsäuredinitril,
Biscyanäthyläther und Acrylnitriloligomere enthaltendes Bodenprodukt (18) trennt, aus diesem
Bodenprodukt (18) durch Rektifikation reines Adipinsäuredinitril (20) über Kopf abtrennt, aus dem
verbleibenden Bodenprodukt (21), das Adipinsäuredinitril, Biscyanäthyläther und Acrylnitriloligomere
enthält, eine Dampffraktion (24) abtrennt und in die Destillation der Ölphase (11)
zurückführt und die restliche, Acrylnitriloligomere, Biscyanäthyläther und Leitsalzreste enthaltende
Flüssigkeit als Bodenprodukt (23) abzieht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man aus einem Teil des Destillats
(25) Wasser und Acrylnitril (29) über Kopf abdestilliert und Propionitril und Wasser als
Bodenprodukt (27) abzieht und den anderen Teil des Destillats (29) kühlt und in eine Acrylnitrilphase
(31), die zur Katholyt-Emulsion (1) zurückgeführt wird und in eine mit Acrylnitril gesättigte
wäßrige Phase (32, 14), die zum Extrahieren der Ölphase (11) verwendet wird, trennt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das gesamte Destillat (25)
durch Destillation in Propionitril und Wasser als Bodenprodukt (27) und Wasser und Acrylnitril als
Kopfprodukt (29), das zur Katholyt-Emulsion (1) zurückgeführt wird, trennt.
6. Verfahren nach Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das als Kopfprodukt (29)
abgezogene Wasser-Acrylnitril-Gemisch kühlt und in die Acrylnitrilphase (31) und in die mit Acrylnitril
gesättigte wäßrige Phase (32) trennt.
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