-
Diesen letzten Teil der Zuförderung, in dem pro Zeiteinheit eine geringere
Menges des Gutes zugefördert wird, bezeichnet man im allgemeinen als Feindosierung,
während der erste Teil der Zuförderung, in dem eine möglichst große Fördermenge
pro Zeiteinheit gefördert wird, im allgemeinen als Grobdosierung bezeichnet wird.
Bei den oben beschriebenen bekannten Dosiervorrichtungen wird die Förderschnecke
zur Grobdosierung mit hoher Geschwindigkeit gedreht, so daß eine hohe Förderleistung
pro Zeiteinheit erreicht wird, während die Schnecke zur Feindosierung mit geringerer
Geschwindigkeit gedreht wird, so daß auch die Förderleistung der Schnecke geringer
ist.
-
Bei den bekannten Dosiervorrichtungen muß der Antriebsmotor für die
Schnecke folglich ein hinsichtlich seiner Drehgeschwindigkeit steuerbarer Motor
sein oder es muß ein verstellbares Untersetzungsgetriebe vorgesehen sein, um die
Drehgeschwindigkeit der Schnecke entsprechend steuern zu können. Dennoch ist die
zur Einförderung einer bestimmten Dosiermenge oder eines bestimmten Dosiergewichtes
erforderliche Zeitspanne bei den bekannten Dosiervorrichtungen verhältnismäßig lang,
da die Vergrößerung der Fördermenge durch Vergrößerung der Drehgeschwindigkeit der
Schnecke während der Grobdosierung nur innerhalb gewisser Grenzen möglich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dosiervorrichtung
zur Grob- und Feindosierung für pulverförmige bis körnige Schüttgüter zu schaffen,
die konstruktiv einfach ist und bei der dennoch die insgesamt zur Grob- und Feindosierung
erforderliche Zeit sehr kurz ist. Bei der Dosiervorrichtung gemäß der Erfindung
soll die Förderleistung während der Grobdosierung sehr groß sein, so daß das Sollgewicht
oder die Sollmenge verhältnismäßig schnell annähernd erreicht wird, woraufhin die
Förderleistung zur Feindosierung erheblich vermindert wird, so daß das Sollgewicht
bzw. die Sollmenge sehr genau erreichbar ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Zylinder
ein Zylinderschneckenrohr ist und daß ein Verschluß vorgesehen ist, der mittels
einer Stellvorrichtung aus einer den lichten Zylinderrohrquerschnitt verschließenden
Stellung in eine diesen Zylinderrohrquerschnitt freilegende Öffnungsstellung bewegbar
ist.
-
Bei der Dosiervorrichtung gemäß der Erfindung steht also praktisch
der ganze Förderrohrquerschnitt für die Gutzufuhr während der Grobdosierung zur
Verfügung,
während für die Feindosierung mittels des Verschlusses der lichte Rohrquerschnitt
des Zylinderschneckenrohres verschlossen wird, so daß das Gut nur noch durch den
Ringspalt zwischen dem Zylinderschneck enrohr und dem Förderrohr hindurchtreten
kann. Die Drehgeschwindigkeit der Schnecke kann also bei der Dosiervorrichtung gemäß
der Erfindung konstant bleiben, so daß man weder einen drehzahlveränderbaren Motor
noch ein verstellbares Untersetzungsgetriebe mit den entsprechenden Steuerungsvorrichtungen
für die Schnecke benötigt. Vielmehr kann die Schnecke bei der Dosiervorrichtung
gemäß der Erfindung mit konstanter Geschwindigkeit angetrieben werden.
-
Im einzelnen sieht die Erfindung vor, daß der Verschluß ein koaxial
zum Zylinderrohr angeordneter, axial verschieblicher Verschlußteller ist.
-
Die Stellvorrichtung für den Verschluß kann eine druckmittelbetätigte
Kolben-Zylinder-Anordnung oder auch eine Feder-Magnet-Anordnung oder dergleichen
sein.
-
Zweckmäßig weist das Förderrohr eine etwa Z-förmige Abwinkelung auf,
wobei die das Zufuhr- und das Abfuhrrohr bildenden Teile dieses Förderrohrteiles
etwa senkrecht angeordnet sind, während das Zylinderschneckenrohr im Mittelteil
der Förderrohrabwinkelung angeordnet ist.
-
Hierbei kann auf der Außenseite des einen Stirnendes des Mittelteiles
der Förderrohrabwinkelung die Stellvorrichtung und auf der Außenseite des anderen
Stirn endes des Mittelteiles der Förderrohrabwinkelung der Antriebsmotor des Zylinderschneckenrohres
angeordnet sein.
-
An sich kann das Zylinderschneckenrohr auf seiner Innenseite glatt
sein. Man kann auf der Innenseite des Zylinderschneckenrohres jedoch auch eine weitere
Schnecke anordnen, um die Fördermenge während der Grobdosierung zu vergrößern.
-
Die Achse des Mittelteiles der Förderrohrabwinkelung ordnet man zweckmäßig
in Förderrichtung geneigt an.
-
Ferner ist vorgesehen, daß im Förderrohr in Förderrichtung hinter
dem Zylinderschneckenrohr ein Verschluß angeordnet ist, mit der die Dosiervorrichtung
ganz verschlossen werden kann.
-
Wenn der Verschluß ein Verschlußteller ist, befestigt man diesen
auf einer Stellstange zweckmäßig mittels eines Kugellagers, damit der Verschlußteller,
wenn er mit dem Zylinderschneckenrohr in Eingriff steht, sich mit diesem drehen
kann.
-
Die Erfindung wird mit der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels,
das in der Zeichnung schematisch im Schnitt dargestellt ist, näher erläutert.
-
Ein Förderrohr für pulverförmige bis körnige Güter ist allgemein
mit 10 bezeichnet. Dieses Förderrohr weist beim dargestellten Ausführungsbeispiel
der Dosiervorrichtung gemäß der Erfindung eine Z-förmige Abwinkelung auf, wobei
die Endteile 12,16 dieser Abwinkelung etwa senkrecht verlaufen, während der Mittelteil
14 geneigt angeordnet ist. Das zu dosierende Gut kommt in Richtung des Pfeiles 18
durch das Endteil 12 an, tritt durch die Schneckenanordnung im Mittelteil 14 hindurch
und gelangt in Richtung des weiteren Pfeiles 18 durch das Endteil 16 zur Abfüllstelle
oder dergleichen.
-
Man erkennt, daß beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Achse
20 des Mittelteiles 14 gegenüber
der Waagerechten um einen Winkel ç in Förderrichtung
18 geneigt ist.
-
Im Mittelteil 14 ist koaxial zum Förderrohr ein Zylinderschneckenrohr
22 drehbar angeordnet, das mittels eines schematisch bei 12 dargestellten Antriebsmotors
mit gleichmäßiger Geschwindigkeit gedreht wird.
-
Der Radius des Zylinderschneckenrohres 22 ist um die Größe b kleiner
als der Innendurchmesser des Mittelteiles 14 des Förderrohres 10, so daß ein Ringraum
24 zwischen dem Zylinderschneckenrohr 22 und der Innenseite des Förderrohres 10
entsteht. Auf der Außenseite des Zylinderschneckenrohres ist eine sich durch diesen
Ringraum 24 bewegende Schnecke 26 befestigt.
-
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht in der Tatsache, daß
das Innere 28 des Zylinderschnekkenrohres 22 vollkommen offen ist. Das zu dosierende
Gut kann daher während der Grobdosierung in verhältnismäßig großer Menge durch das
Innere 28 des Zylinderschneckenrohres 22 hindurch in Richtung des Pfeiles 34 strömen.
-
Wenn die Sollmenge oder das Sollgewicht annähernd erreicht ist, muß
die Gutzufuhr verringert werden, um möglichst genau in demjenigen Augenblick die
Förderung unterbrechen zu können, wo das Sollgewicht bzw. die Sollmenge genau erreicht
ist. Erfindungsgemäß weist die Dosiervorrichtung einen Verschluß zum Verschließen
des Inneren 28 des Zyli nderschneckenrohres 22 auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht dieser Verschluß aus einem Verschlußteller 36, der auf einem Stellstab oder
einer Kolbenstange 38 mittels eines Kugellagers 40 montiert ist, wobei dieser Stellstab
oder diese Kolbenstange durch die Wand des Förderrohres 10 hindurchtritt und die
eigentliche Stellvorrichtung 42 auf der Außenseite des Förderrohres angeordnet ist.
Bei dieser Stellvorrichtung kann es sich um eine Kolben-Zylinder-Anordnung, um eine
Magnet-Feder-Anordnung oder dergleichen handeln. Die Stellvorrichtung 42 dient dazu,
den Verschlußteller 36 aus der in ausgezogenen Linien dargestellten Öffnungsstellung
in eine in gestrichelten Linien dargestellte Verschlußstellung und zurückzubewegen,
in der der Verschlußteller 36 das Innere 28 des Zylinderschneckenrohres 22 verschließt,
so daß das Gut zur Feindosierung nur noch durch den Ringspalt 24 hindurch in Richtung
des Pfeiles 32 gefördert wird.
-
Selbstverständlich kann man auf der Innenseite des Zylinderschneckenrohres
22 eine weitere Schnecke anordnen, die bei 30 dargestellt ist.
-
Die Dosiervorrichtung gemäß der Erfindung arbeitet folgendermaßen.
Zu Beginn der Dosierung wird der Verschluß teller 36 in die in ausgezogenen Linien
dargestellte Offnungsstellung gebracht, so daß das zu dosierende Gut sowohl durch
das Innere 28 des Zylinderschneckenrohres 22 als auch durch den Ringraum 24 hindurch
zur Dosierstelle strömen kann.
-
Man erkennt, daß die Förderleistung der Dosiervorrichtung in diesem
Zustand sehr groß ist, so daß das Sollgewicht bzw. die Sollmenge verhältnismäßig
schnell annähernd erreicht wird. Ist dies der Fall, dann wird die Stellvorrichtung
42 betätigt, so daß diese den Verschlußteller 36 gegen das Zylinderschneckenrohr
22 führt, um dessen Inneres 28 zu verschließen. Dank der Anordnung des Kugellagers
40 zwischen der Stellvorrichtung 42 und dem Verschlußteller 36 kann dieser sich
mit dem Zylinderschneckenrohr 22 drehen. In dieser Verschlußstellung des
Verschlußtellers
36, die in gestrichelten Linien dargestellt ist, gelangt das zu dosierende Gut nur
noch durch den Ringraum 24 in Richtung der Pfeile 32 zur Dosierstelle, so daß die
Förderleistung der Vorrichtung wesentlich verringert ist. Folglich kann man die
Gutförderung ziemlich genau in demjenigen Augenblick unterbrechen, in dem das Sollgewicht
bzw. die Sollmenge erreicht ist.
-
Diese Beendigung oder Unterbrechung der Gutzufuhr kann beispielsweise
mittels eines Verschlusses 44 im Endteil 16 des Förderrohres 10 erfolgen. Man kann
zur Beendigung der Zuförderung aber auch den Antriebsmotor des Zylinderschneckenrohres
22 abschalten. Wenn der Verschluß 44 längere Zeit geschlossen bleibt, muß der Antriebsmotor
jedenfalls abgeschaltet werden.
-
Man erkennt, daß die Gutzufuhr durch das Innere 28 des Zylinderschneckenrohres
22 hindurch auch dann erfolgt, wenn die Innenwand des Zylinderschneckenrohres 22
glatt ist. Die Schnecke 30 bewirkt eine Verstärkung der Förderleistung der Dosiervorrichtung
während der Grobdosierung.
-
Die Drehzahl des Antriebsmotors für das Zylinderschneckenrohr 22
kann während des ganzen Dosier-
vorganges konstant sein. Durch eine geeignete Wahl
der Größe der Spaltbreite s, der Ganghöhe h der Schnecke im Ringraum 24, der Höhe
der Schneckengänge b sowie des Neigungswinkels q der Achse 20 kann man die Förderleistung
während der Feindosierung in der gewünschten Weise einstellen, ohne verschiedene
Drehzahlen der Schnecke während der Grob- und Feindosierung anwenden zu müssen.
-
Durch die konstante Drehzahl bei der Grob- und Feindosierung wird
ein sehr einfacher Antrieb möglich.
-
Der Dosiervorgang wird durch die einfache Grobdosierung bei entsprechender
Wahl des Neigungswinkels 4 der Achse 20, des Durchmessers des Zylinderschneckenrohres
22 und der Länge dieses Rohres sowie durch die genaue Feindosierung in wesentlich
kürzerer Zeit durchgeführt, als es bei den herkömmlichen Schneckendosiervorrichtungen
der Fall war.
-
Falls der Schneckenantrieb n einmal ausfallen sollte, kann der Verschluß
36 über die Stellvorrichtung 42 so geschaltet werden, daß das Zylinderschneckenrohr
22 sofort verschlossen wird. Der Dosiervorgang wird dann bei einer solchen Störung
sofort unterbrochen.