DE1642472A1 - Verfahren zur Reinhaltung von Wasser in offenen Becken - Google Patents

Verfahren zur Reinhaltung von Wasser in offenen Becken

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DE1642472A1 DE19671642472 DE1642472A DE1642472A1 DE 1642472 A1 DE1642472 A1 DE 1642472A1 DE 19671642472 DE19671642472 DE 19671642472 DE 1642472 A DE1642472 A DE 1642472A DE 1642472 A1 DE1642472 A1 DE 1642472A1
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Description

  • Verfahren zur Reinhaltung von Wasser in offenen Becken Die.vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Reinhaltung'von Wasser in offenen Becken, insbesondere von Schwimmbadwasser. Das vorliegende Verfahren ist daneben gleichermassen auch zur Reinhaltung beispielsweise von Löschwasser, Industriekühlwasser usw. geeignet, welches sich in offenen Becken befindet.
  • Es ist bekannt,'dass das Wasser in offenen Becken, Behältern oder Gruben mechanischer und biologischer Verschmutzung ausgesetzt ist. Man hat daher zur Reinhaltung dieses Wassers versucht, das Wasser kon-#inuierlich oder absatzweise im Kreislauf durch Filteranordnungen zu pumpen, die in der Lage sind, zumindest die mechanischen Verunreinigungen abzuscheiden. Zu diesem Zweck dienen die bekannten Sandfilter, die aber den Nachteil zu geringer Filterwirkung pro Volumeneinheit und damit zu grossen Platzbedarfes aufweisen. Zudem sind grobkörnige Sandfilter (bzw. Kiesfilter) zwar relativ schnellfiltrierend, halten aber feine Schmutzteilchen nicht zurück, während feinkörnige Sandfilter zwar die feinen Schmutzteilchen besser zurückhalten, jedoch nur eine sehr geringe Filtrationsgeschwindigkeit zulassen und relativ schnell verstopfen. Die Schmutzteilchen liegen meist als sehr schlecht filtrierbare schleimige Partikel vor; gerade die feinen, schlecht filtrierbaren Teilchen werden durch bioloaischen Abbau der gröberen Par-CD tikel ständig nachgeliefert. Daher ist man im allgemeinen genötigt, zur Verbesserun'g der Filtratgüte und zur Erleichterung der Filtration vor dem Sandfilter Flockungsmittel, vorwiegend Aluminium- und Eisensalze, zuzugeben. bie Flockungsmittel haben die Aufgabe, sehr feine bis kolloidale Schmutzteilchen in Form voluminöser oder kompakter, relativ leicht abzuscheidender Aggregate zu koagulieren. Dieses Verfahren ist in der Wasserreinigungstechnik auch unter der Bezeichnung Ilkoagulative Direktfiltration" bekannt. Ein zweites bekanntes Verfahren, die sogenannte Kieselgurfiltration, bei der mit Anschwemmfiltern gearbeitet wird, beruht auf einer anderen Grundlage der Teilchenvergröberung. Der Zusatz hochadsorptiver Stoffe, wie sie z.B. der Kieselgur darstellt, bewirkt eine Adsorp-, tion der feinen bzw. kolloidalen Teilchen, die sogar umso kräftiger adsorbiert werden, je kleiner sie sind, wobei diese Aussage jedoch nur bis zu einer bestimmten unteren Grenze der Teilchengrösse zutrifft, welche aber in der Praxis nicht auftritt. Die adsorptiv beladenen Kieselgurpartikel sind nahezu genau so gut filtrierbar wie die frischen Teilchen; die Filtr:#ergeschwindigkeit ist aber auch hier wegen des viel höheren Feststoffballastes relativ gering. Beide Verfahren liefern zwar i Ibezug auf Restschmutzgehalt einwandfreie Filtrate. Schwerwiegende Nachteile sind der etwa doppelt so grosse Raumbedarf der Anlagen beim ersten Verfahren, was sich ungünstig auf die Anlagekosten auswirkt. Die Betriebskosten beider Verfahren sind recht hoch wegen des Verbrauchs an Flockungsmitteln bzw. Kieselgur; letzterer muss nach 4-6maliger Wiederverwendung ersetzt werden. Eine Veberdosierung an FIO'ckungsmittel kann dazu führen, dass durch Verschiebung des pH-Wertes eine wirksame Flockung zurückgedrängt wird; ausserdem können in Lösung verbliebene Flockungschemikalien das Wasser teilweise verderben oder das Algenwachstum fördern. Die vorliegende Erfindung hat sich nun zum Ziel gesetzt, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden sind und das es gestattet, vorzugsweise Schwimmbadwasser mit minimalem Aufwand einwandfrei einzuhalten, und zwar sowohl in mechanischer, bakterieller und algologischer Hinsicht. Erfindungsgemäss besteht das neue-Verfahren darin, dass man dem reinzuhaltenden Wasser vor dem Filter ein bakterizid und algizid wirkendes Oxydations-Flockungs-System zusetzt und die Mischung in das im wesentlichen mit kohlenstoffhaltigen oder Kohle-Körnern beschickte Filter leitet, und dass das Oxydations-Flockungs-System derart beschaffen ist, dass gleichzeitig mit der Oxydation organischer Schmutzteilchen im Wasser ein Flockungsmittel in situ gebildet wird, welches Schmutzteilchen auszuflocken und/oder zu binden imstande ist, dass die kombinierte Oxydation und Flockung vor der Berührung mit den Körnern des Filters-und/oder bei der Berührung stattfindet, und dass die ausgeflockten Teilchen zusammen mit dem ausgefallenen Flockungsmittel auf den Körnern des Filters niedergeschlagen werden. Die erfindungsgemäss angewandten Kohlefilter sind als solche an sich bekannt; für den vorliegenden Zweck sind die damit erzielten Wirkungen überraschend. Die Wechselwirkungen der Kohlekörner mit dem zugeführten wässrigen System sind mannigfaltig-und sämtlich für alle Einzelheiten des erfindungsgemässen Zweckes günstig. Dies soll im folgenden erläutert werden, indem als Oxydationsflockungssystem das bevorzugte Kaliumpermanganat als Beispiel gewählt wird. Ausgehend von der Beobachtung, dass bei Schwimmbadwasser die Schwimm-, Schweb- und Sinkstoffe zu etwa 80% aus organischem Material bestehen, wurde ein Weg gesucht, dieses organische Material in seiner Substanz soweit zu verringern, dass eine wesentliche Erhöhun g der Filterlaufzeit bzw. bei vergleichsweise gleicher Filterlaufzeit eine wesentliche Erhöhung der Filtergeschwindigkeit erzielt werden kann. - Wie aus Beobachtungen bei der Aufbereitung von Oberflächenwässern bekannt ist, führt hier nur die Vorbehandlung durch Oxydation zum Ziel, und zwar vor der Filtration oder zumindest gleichzeitig mit dieser. Da nach der Oxydation des organischen Materials noch Stoffe in kolloidal gelöster Form vorliegen können, muss gleichzeitig ein Flockungsmittel vorhanden sein, das die Ladungen dieser Teilchen neutralisiert, ihre Agglomerierungg zu überkolloidalen Teilchengrössen bewirkt und deren Adsorption herbeiführt. Weitere Ueberlegungen gingen dahin, dass ausserdem bakterizide und algizide Wirkungen auftreten sollen. Es wurde nun gefunden, dass alle diese geforderten Eigenschaften von einem wie oben definierten zugesetzten System erfüllt werden, das hierin kurz als Oxydationsflockungssystem benannt ist. Besonders geeignet sind lösliche Salze der Permangansäure, beispielsweise das handelsübliche Kaliumpermanganate das bei seiner Reduktion in neutraler und alkalischer Lösung Braunstein bzw. Mangan-(IV)-oxydhydrat bildet, welches sich als sehr gutes Flokkungsmittel erwiesen hat. Ausserdem ist das Permaniganation bakterizid und algizid wirksam,-so dass das erfindungsgemässe bakterizide und algizide Oxydationsflockungssystem in diesein Fall von nur einem Stoff gebildet wird. Weiterhin ist das Permanganation gefärbt, so dass Reste dieses Oxydationsmittels im Filtrat leicht und ohne besondere Hilfsmittel aufgespürt werden können. Schlie8slich hat das Permanganation ein recht hohes Oxydationspotential; bei dem betrachteten Uebergang von Mn041 MnO 2 beträgt das Normalpotential e 0 = + 0,58V in alkalischer Lösung, in schwach saurer Lösung sogar + 1,68 V. Zum Vergleich dazu besitzt der Uebergang 0 + 2H + + 2e 0 + H 0 ein Normalpotential von 3 2 2 + 2,1 V. Alle Potentiale sind auf 250C bezogen. Das Permanpl#-gAtion reagiert in verdünnter wässriger Lösung mit kohlenstoffhaltigen Verbindungen unter Bildung von unlöslichem Mangan (IV)-oxydhydrat und einem p.-abhängigen Gleichgewicht aus Bicarbonat- und Carbonationen sowie freiem Kohlendioxyd. Das bei der beschriebenen Redoxreaktion gebildete Mangan (IV)-oxydhydrat ist ein sehr wirksames Fällungsmittel. Die Oxydation der kohlenstoffhaltigen Verbinv dungen erfolgt im allgemeinen umso schneller, je kleiner i deren Teilchengrösse ist und je kohlenstoffreicher sie sind. Es wurde nun weiterhin gefunden, dass diese Oxydation an Kohle, insbesondere Aktivkohle, sehr rasch vonstatten geht, und dass sich das gebildete Mangan(IV)-oxydhydrat, auch wenn es mit agglomerierten und ausgeflockten Schmutzteilchen beladen ist, sehr gut und vollständig auf der Kohleschicht des Kohlefilters niederschlägt, und zwar ohne die Filterkanäle zu verstopfen und in einem derartigen leicht lösbaren Aufbau, dass die RückSDUlung des Filters in kurzer Zeit und mit sehr wenig Spülwasser vorgenommen werden kann. Diese Tatsache ist ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens. Bevor andere im Rahmen der Erfindung gut verwendbare bakterizide und algizide Oxydationsflockungssysteme beispielsweise besprochen werden, soll das erfindungsgemässe Verfahren an einem Ausführungsb8ispiel unter Verwendung des bevorzugten Kaliumpermanganats als Wirkstoff näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt schematisch eine Vorrichtung, die zur Ausführung des Verfahrens dienen'kann.
  • Im Erdreich 1 ist in bekannter Weise ein Schwimmbecken 2 eingelassen, das von beliebiger Grösse sein kann. Im allgemeinen kommen Becken mit einem Nutzinhalt von 50 - 3000 m3 in Frage. Das Wasser 3 wird an der Oberfläche über einen Oberflächenreiniger 4, den sogenannten Skimmer, abgezogen und gelangt durch die Leitung 5 in den Haar- und Fasernfänger 6. Mittels det Umwälzpumpe 8 wird das Wasser in eine Leitung 7 gedrücktg in welche bei Punkt 9 das Kaliumpermanganat eingespeist wird. Mit 10 ist die Vorrats- und Dosiervorrichtung bezeichnet. Im allgemeinen wendet man wässrige Lösungen von Kaliumpermanganat an,-die etwa 10 - 20g Kaliumpermanganat pro Liter enthalten. In diesem Falle besteht die Vorrichtung 10 aus einem Vorratsbehälter und einer Dosierpumpe. Falls man festes, teilchenförmiges Kaliumpermanganat verwendet, ist die Vorrichtung 10 zweckmässig ein mit einer Zellradschleuse kombinierter Kleinsilo. Je nach dem Verschmutzungsgrad des reinzuhaltenden Wassers dosiert man derart, dass auf 1 Liter zu behandelndes Wasser etwa 0,1 bis 5 mg KMnO., vorzugsweise 0,5 bis 2 mg, kommen. Im anschliessenden Rohrabschnitt 10a wird das Permanganat bzw. seine wässrige Lösung mit dem strömenden Wasser innig gemischt. Dabei finden die bekannten Vorrichtungen oder Massnahmen Verwendung, die geeignet sind, eine intensive Durchmischung zu bewirken und die sämtlich auf die Erzeugung einer möglichst hohen Turbulenz hinauslaufen. Die Mischung gelan-gt danach in das Kohlefilter 11, welches zweckmässig aus einer Aktivkohleschicht besteht, die auf einer Sandauflage angeordnet ist. Statt der Aktivkohle, von welcher sämtliche Sorten verwendbar sindg kann man auch andere gekörnte Materialien einsetzen, die stark kohlenstoffhaltig sind und oberflächenkatalytisch wirksam sind, wie z.B. Presslinge aus Teer und Kohlenstaub, Elektrodenmassen, Torf, Steinkohleschlacke, Koks usw.
  • Die Körnung des Kohlematerials ist nicht besonders kritisch; sie kann in der Grössenordnung von 0,2 bis 2 mm liegen; bevorzugt werden Körnungen von etwa 0,5 - 0,8 mm. Das aus dem Filter 11 austretende Wasser gelangt durch die Leitung 12 an eine Drosselstelle 13. Pa-. rallel zur Drosselstrecke liegt die Entkeimungsmittelzugabe 14. Diese besteht bei grösseren Becken aus einer Chlordosierung; bei kleinen Privatschwimmbecken genügen die bekannten, mit versilberten Kohle- oder Sandteilchen gefüllten Patronen. Die Funktion dieser Entkeimung wird weiter unten erklärt. Nach Passieren der aus Drossel 13 und Entkeimung 14 bestehenden Vorrichtung kehrt das aufbereitete Wasser in das Becken 2 durch die Leitung 15 zurück. Damit ist der Kreislauf des Wassers geschlossen. Eventuelle Zusatzeinrichtungen oder solche, die für das vorliegende Verfahren nicht unmittelbar wichtig sind, sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Beispielsweise wird man den Antrieb der Vorrats- und Dosiervorrichtung 10 mit dem Antrieb der Umwälzpumpe 8 verriegeln oder mit einem Strömungswächter schalten, so dass eine Dosierung des Oxydations-Flockungssystems unmöglich ist, wenn kein Wasser im Kreislauf strömt. Vorzugsweise koppelt man die Dosierung mit einer Schaltuhr und dosiert nur etwa 2/3 der Zeit, in der die Umwälzpumpe läuft. Weiterhin sind in der Zeichnung die Vorrichtungen zum Rückspülen des Filters 11 zum Zwecke dessen Reinigung nicht wiedergegeben. Diese Vorrichtungen sind bekannt und werden allgemein bei derartigen Filtern verwendet. Vorzugsweise sind sie automatisch gesteuert. Zur Vermeidung einer Ueberdosierung an Kaliumpermanganat können geeignete Messfühler, z.B. kolorimetrischer oder konduktometrischer Art, in die Leitung 12 eingebaut sein, die dann bei Auftreten von freien Permanganationen die Dosiervorrichtung 10 abschalten. Im allgemeinen ist dies jedoch nicht erforderlich. Die Umwälzung des Wassers erfolgt zweckmässig im Rahmen der jeweilig gültigen Normen bzw. Vorschriften. Im allgemeinen sieht man eine 2-3malige Umwälzung des im Becken 3 befindlichen Wassers pro Tag vor. Dabei kann die Umwälzung stetig oder nur während gewisser Tagesperioden geschehen, wonach die Umwälzpumpe 8 entsprechend zu dimensionieren ist.
  • Das mit dem beschriebenen Verfahren erhältliche Filtrat ist klar, frei von Kolloiden und farblos. Insbesondere sind Rückstände von Sonnenschutzölen praktisch nicht mehr nachweisbar. Das Filtrat ist zudem praktisch frei von Algensporen und Keimen. Die mit 13 und 14 bezeichnete Entkeimungsvorrichtung dient nicht dazu, das aus dem Filter 11 ablaufende Wasser zu entkeimen, sondern zur Zufuhr von Entkeinungsmitteln,.die eine Reinfizierung des in das Becken 2 gelangten Wassers verhindern sollen. Man stellt sich vor, dass beim geschilderten Verfahren folgende Vorgänge ablaufen: CD 1.- In der Rohr-strecke 10a wird die Oxydation der organischen Verunreinigungen des Wassers eingeleitet. Insbesondere werden gelöste Kohlenstoffverbindungen sowie Mikroben und kleine Algen oxydativ zerstört. Dabei fallen bereits gleichzeitig kleine Mengen an Mangan(IV)-oxydhydrat an, die eine erste, geringe Flockung bewirken. 2.- Bei Berührung mit den Kohleteilchen des Kohlefilters 10 setzt eine beschleunigte Oxydation der Kolloidteilchen und ein oxydativer Angriff der grösseren Schmutzteilchen ein. Diese Beschleunigung der Reaktion wird durch die katalytisch aktiven Stellen der Kohle erzielt. Dabei ist offen, ob nun die direkte Oxydation der organischen Teilchen oder die Zersetzung des Permanganats unter Freisetzung von naszierendem Sauerstoff, der seinerseits ein starkes Oxydationsmittel ist, beschleunigt wird. Der tatsächliche Mechanismus ist aber für die erzielte Wirkung ohne Bedeutung. 3.- Das bei den Teilschritten 1) und 2) entstehende Mangen-(IV)-oxydhydrat flockt die nicht vollständig in CO 2 und H20.abgebauten organischen Teilchen aus. Dabei ist von besonderer Bedeutung, dass die Ausflockung durch das erst bei der Oxydation entstehende Flockungsmittel ausserordentlich wirksam ist, was zum Teil auf die elektrischen Verhältnisse zurÜckzuführen ist (Ladungsübertragung und -neutralisierung am Permanganatmolekül).
  • 4.- Ueberschüssiges Permanganat wird an aktiven Stellen der Kohleteilchen des Filters 11 zersetzt. Dabei wird die Kohle teilweise oxydiert. Diese Teiloxydation ist sehr wichtig, weil dabei die Oberfläche der Kohle stets reingehalten wird und sich stets neue aktive Zentren bilden. 5.- Das gebildete Mangan (IV)-oxydhydrat setzt sich zusammen mit den ausgeflockten kolloidalen und gröberen Schmutzteilchen auf den Kohlekörnern ab. Die Schlammschicht ist porös und lässt den Flüssigkeitsweg zur Oberfläche der Kohleteilchen offen. 6.- Im zu reinigenden Wasser vorhandene Mangan-(11)-Ionen setzen sich in gewissem Umfang mit MnO 4- -Ionen zu MnO 2 bzw. Mangan-(IV)-oxydhydrat um. Diese Synproportionierungsreaktion wird durch bereits vorhandenes Mangan-(IV)-oxyd(hydrat) katalysiert. Die eben geschilderte Reaktion ist bekannt. Die-geschilderten sechs Vorgänge laufen nicht unbedingt hintereinander ab. Bei der Durchführung des Verfahrens überlagern sich diese Reaktionen in der Regel. Im Ablauf des Filters befinden sich homöopathische Mengen an Kaliumbicarbonat-. Das Kalium stammt aus dem Kaliumpermanganat, während sich das Bicarbonat durch die Oxydation des Kohlenstoffs der Verunreinigungen und der Filterkörner gebildet hat. Es wird beobachtet, dass die ablaufende Menge an Kaliumionen bedeutend geringer ist als die bei der Dosierung des Permanganats zugegebene Menge. Dies kommt daher, dass das Mangan(IV)-oxydhydrat bevorzugt Kaliumionen adsorbiert resp. includiert. Der Filterablauf enthält ausserdem eine äusserst geringe Menge an Mangan(II)-ionen.«Gemäss Reaktion (6) setzen sich diese beim nächsten Durchgang durch die Reinigungsanlage wieder mit den Mno4- -Ionen zu unlöslichem Mn(IV)-oxydhydrat um. Während sich also das Kaliumbicarbonat mit der Zeit anreichern kann, bleibt der Spiegel an Mangan (II) unverändert. Beide Stoffe sind völlig unschädlich für alle Lebewesen, und ihre Konzentration liegt sogar noch unter derjenigen Menge, die die Trinkwasserverordnung toleriert. Die Anreicherung des Kaliums tritt auch nur dann auf, wenn man dem Beckenwasser kein Fribch.iasser zusetzt. Da man aber die Rückspülung des Filters 11 in der Regel mit Bekkenwasser durch Umkehrung des verfahrensmässigen Kreis' laufs vornimmt, muss Frischwasser nachgespeist werden. Dadurc"h bleibt letztlich der Spiegel an Kalium- -und Bi-I carbonationen konstant, während die iMn(II)-konzentration stetig absinkt. Das Kohlefilter wird von Zeit zu Zeit mit Wasser, ohne irgendwelche Zusätze, zur Reinigung rückgespült. Der Spülwasserverbrauch ist Uering. Ein Gebläse wird nicht benötigt. Diese Vorteile werden hauptsächlich durch den sehr losen und porösen Aufbau der liangan(IV)-oxydhydratablagerungen erzielt.
  • Die bei dem erfindungsgemässen Verfahren erzielbaren Filtriergeschwindigkeiten sind hoch. Sie betragen bis zu 100 m/h. Ein gleich grosses und vergleichsweise wirksames Sandfilter lässt lediglich Geschwindigkeiten bis 25 m/h zu. Das hat zur Folge, dass man a)' ein Kohlefilter für 4 mal grössere Anlagen als mit einem gleichen Sandfilter einsetzen kann, oder b) das Kohlefilter mit einem nur halb so grossen Durchnesser wie ein sonst benötigtes Sandfilter (bei gleicher Filterhöhe) braucht.
  • Obwohl man bei der Ausführung des-Verfahrens vorzugsweise Kaliumpermanganat verwendet, weil es alle Anforderungen an das bakterizide.--und algizide Oxydations-Flockungssystem in einer Verbindung vereinigt, kann man das System auch mit -anderen Verbindungen aufbauen. Solche Kombinationen können in bestimmten Fällen von grossem Vorteil sein. Als Oxydationsmittel können z.B. dienen: Wassersbffperoxyd und seine Anlagerungsverbindungen, z.B. Harnstoffperoxyd und Perborate; Peroxycarbonate; organische Peroxyverbindungen wie Peroxyde und Persäuren; Chromtrioxyd und Salze der Chromsäure, z.B. Kaliumdichromat; Sulfomonopersäure unä Peroxydischwefelsäure und ihre Salze, z.B. Kaliumperoxydisulfat; und Kombinationen die-.ser Stoffe Untereinander und/oder mit Kaliumpermanganat. Als Flockungsmittele die beim Oxydationsvorgang wirksam werden, sind insbesondere zwei Gruppen gee ignet: a) Lösliche, beständige Salze von-mehrwertigen Metallen niederer Wertigkeitsstufen, die unter Oxydationsbedingungen in höherwertige, unlösliche Verbindungen übergehen, z.B.: Eisen(II)-salze, wie Ammoniumeisen(II)-sulfat, Eisen(I1)-acetat, -formiat, -fluosilicat, -tartrat usw.; bei der Oxydation im geeigneten pH-Bereich fällt das Flokkungsmittel Eisen(III)-oxydhydrat; Mangan(II)-salze, wie das Acetat, Nitrat, Sulfati Chlorid usw., bei der Oxydation entsteht flockendes Mangan (IV)-oxydhydrat; Chrom(I1)-salze, wie das Sulfat; bei der Oxydation entsteht flockendes Chrom(III)-oxydhydrat3 usw.; b) Lösliche Salze, die infolge einer bei der Oxydation auftretenden PH-Ver;schiebung hydrolytisch flokkende Stoffe bilden, z.B. die Kombination von Dichromaten bzw. Chromaten mit Aluminium-, Eisen(III)-, Zink- oder Chrom(III)-salzen. Die pH-Verschiebung zu höheren Werten erfolgt durch den Verbrauch von H -Ionen bei der Oxydation, z.B.
  • C 207-- + 14H + + 6 e---> 2 Cr +++ + 711 2 0 Dabei ist nur eine pH-Verschiebung in eng begrenzten Reaktionsbereichen nötig; der Gesamt-pH des Wassers erfährt keine wesentliche oder merkliche pH-Aenderung.
  • Diesen Xombinationen kannt wenn nötig, ein bakterizid und algizid wirksames Reagense z.B. Silbersulfat, zugesetzt werden.

Claims (1)

  1. P a t e n t a n a p r ü a h-e 1. Verfahren zur Reinhaltung-von Wasser in offenen Becken, unter Führung des Wassers in einem Kreislauf, der mindestens eine -Umwälzpumpe und ein Filter enthält, da4urch gekennzeichiiet, dass man dem reinzuhaltenden Wasser vor dem Filter ein bakterizid und algizid wirkendes Oxydations-Flockungssystem zusetzt und die Mischung in das im wesentlichen mit kohlenstoffhaltigen oder Kohle-Körnern beschickte Filter leitet, und dann das Oxydations-Flockungssystem derart beschaffen ist,-dans gleichzeitig mit der Oxydation organischer Schmutzteilchen im Wasser ein Flockungsmittel In situ gebildet wird, welches Schmutzteilchen auszuflocken und/oder zu binden imstande ist, dass die kombinierte Oxydation und Flockung vor der Berührung mit den Körnern des Filtern und/oder bei der Berührung stattfindet, und daso die ausgeflockten Teilchen zusammen mit dem ausgefallenen nockungsmittel auf den Körnern des Filters niedergeschlagen werden. 2; Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dann man als bakterizid und algigid wirkendes Oxydations-Flockungs-System Kaliumpermanganat zuaetzt. 3. Verfahren nach den AnsprUchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man das Kaliumpeirmanganat als wäserige Lösung mit einer Konzentration von etwa 10-20 g/Liter oder als Festatoff zusetzt. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration im Wasser nach dem Kaliumpermanganatzusatz 0,1-5 mg, vorzugsweise 0,5-2 mg DIÜO 4 pro Liter beträgt. 5. Verfahren nach Ansprach 1" dadurch gekennzeichnet, dasa als Filterkörner Aktivkohle, Torf, Koks oder Steinkohlenschlacke in einer Korngrösse von 0,2-2 mm, vorzugsweise 095-098 m% verwendet werden.
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DE3341757A1 (de) * 1983-11-18 1985-05-30 Hagen 8031 Wörthsee Feldmann Fluessiges, waessriges anorganisches flockungsmittel
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